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ThemaErmittlungsverfahren - war: Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht339 Beträge
RubrikKatastrophenschutz
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg871181
Datum02.08.2021 23:5329152 x gelesen
Flutkatastrophe im Ahrtal wird Fall für die Justiz

Die Staatsanwaltschaft prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens nach der Katastrophe. Es geht um fahrlässige Tötung.

hallo,

p.gifStaatsanwaltschaft Koblenz prüft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

p.gifStaatsanwaltschaft Koblenz prüft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

p.gifStaatsanwaltschaft prüft Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung

bin gespannt was da raus kommt.

Wichtig ist das bei solchen Aufarbeitungen und Untersuchungen herauskommt was schief gelaufen ist und was verbessert werden kann.

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorWern8er 8G., Blankenburg (Harz) / Sachsen-Anhalt871191
Datum03.08.2021 11:2714678 x gelesen
hm

zwar RT aber keine unsinnige Sichtweise:

Auch bei der Flut stinkt der Fisch vom Kopf her
https://de.rt.com/meinung/121700-auch-bei-der-flut-stinkt-der-fisch-vom-kopf-her/

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Werner

"Kleine Taten die man ausführt sind besser als große, über die man nur redet!"

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP871198
Datum03.08.2021 12:46   14952 x gelesen
Geschrieben von Werner G. Auch bei der Flut stinkt der Fisch vom Kopf herDer § 6 LBKG ist es nicht alleine, auch der § 24 zur Einsatzleitung hätte dem Land jederzeit die Möglichkeit gegeben, diese zu übernehmen, auch ohne die entsprechende Bitte des Kreises abzuwarten.


In dem Zusammenhang finde ich auch die Gesetzesbegründung für die letztjährige LBKG-Novelle interessant (Drucksache 17/13196), und was da zur Bevölkerungswarnung geschrieben wurde. Kurz: Das Land schreibt den Kommunen keine Sirenen vor, weil das Land dann auch die Kosten (mit)übernehmen müsste. Das ist dem Land aber zu teuer, auch weil, Zitat der Begründung,
"es auch einen Warnmittel-Mix gibt, der auf andere Weise die schnelle Warnung der Bevölkerung gewährleistet".Außerdem: "Selbst der Bund, der das bundesweite Sirenennetz vorgehalten hatte, verzichtet für die Warnung vor kriegsbedingten Gefahren auf den Aufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes, weil es andere, kostengünstigere Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung gibt (z. B. Warn-Apps), die im Rahmen von Forschungsvorhaben weiterentwickelt werden. Neben Sirenen gibt es vielfältige andere Warnmöglichkeiten, wie z. B. der Warnmix aus Lautsprecherdurchsagen, Warn-Apps und ähnlichen Anwendungen für mobile Endgeräte als ergänzendem Warnmittel und Warnmeldungen im Rundfunk, sodass ein flächendeckender Aufbau eines Sirenen-Warnnetzes nicht zwingend geboten ist."

Also schreibt man den Kommunen seit knapp einem Jahr einfach nur die Aufstellung eines "mit dem Landkreis abgestimmtes Konzept zur Warnung und Information der Bevölkerung bei Gefahren größeren Umfangs" vor. Und schon kann sich Lewentz heute hinstellen und mit dem Finger auf den Kreis/die Kommunen zeigen, weil hier keine Sirene mit "Warnung der Bevölkerung" lief (Feueralarm lief im Laufe der Ereignisse überall mal, auch im Stadtgebiet wo der Großteil der FW i.d.R. still alarmiert wird).
Allerdings schreibt man in der Gesetzesbegründung weiter auch:
Nachteilig ist jedoch, dass viele Menschen die Sirenensignale nicht kennen und deshalb nach einem Sirenensignal nicht reagieren, weil sie glauben, die Feuerwehr werde alarmiert. Sprachdurchsagen sind derzeit nur mit wenigen Hochleistungssirenen möglich. Selbst während der regelmäßigen Sirenenprobealarme zu Zeiten des Kalten Krieges hatten Aufklärungskampagnen über die Bedeutung der Sirenensignale nur einen bescheidenen Erfolg.
Der beschriebene "Warnmittel-Mix" wurde definitiv genutzt, auch wenn viele Medien das weiter versuchen anders darzustellen. Da kann und muss man sicher diskutieren, was davon genug, früh genug, laut genug, verständlich genug... geschehen ist, aber solche Warnungen kamen. Was halt definitiv nicht kam, war das Sirenensignal "Warnung der Bevölkerung" (und wieweit der Rundfunk eingebunden war, weiß ich ehrlich nicht, war nicht gerade die Zeit um Radio zu hören). Dass dieses Warnmittel nicht kommen konnte, weiß aber auch das Land Rheinland-Pfalz schon lange (nicht zuletzt auch aus den ewigen Bemühungen, irgendwann mal die digitale Alarmierung landesweit hinzubekommen), und an Bemühungen, diesen Missstand zu beheben, ist man auch landesseitig nicht wirklich aktiv beteiligt. Eigentlich hätte man im Juni 2019, als die Innenministerkonferenz den bundesweiten Warntag beschlossen hat, schon viel aktiver werden müssen, oder den anderen Innenministern sagen, dass RLP soweit lange noch nicht ist (aber andere Länder werden da auch nicht besser dastehen).
Jetzt zeigt man mir da oben zu schnell nach unten, aber das hat in RLP leider ja auch eine gewisse Tradition. Unten ist schuld (und zahlungspflichtig), oben glänzt und lächelt man. Für mich ist die Rolle des Landes und der beteiligten Dienststellen mind. genauso zu hinterfragen, wie die des Kreises. Und dabei nicht nur die Aktionen vom 14./15., sondern am besten die spätere Ausführung der Einsatzleitung gleich mit.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW871204
Datum03.08.2021 16:2214460 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.bin gespannt was da raus kommt.

Vermutlich das Gleiche wie bei dem Prozess nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg oder maximal wie nach dem Eisenbahnunglück von Eschede.


Geschrieben von Jürgen M.Wichtig ist das bei solchen Aufarbeitungen und Untersuchungen herauskommt was schief gelaufen ist und was verbessert werden kann.

Leider wird die (vor allem: strafrechtliche) Suche nach einem Verantwortlichen bei den Beteiligten nicht unbedingt den Wunsch wecken, schonungslos die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sondern vor allem den Wunsch, möglichst den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Was natürlich nicht verwerflich ist, aber eben auch nicht förderlich für eine sachliche Aufarbeitung.

Ausserdem ist zu erwarten, dass die Vorgänge und vor allem die Folgen von den einen oder anderen Personen oder Stellen vor allem im eigenen Interesse interpretiert werden. Was man ja hier im Forum auch schon deutlich gesehen hat: da waren viele Tote noch nichtmals geborgen, und schon wurden sie vor diverse Karren gespannt.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW871214
Datum03.08.2021 23:2314276 x gelesen
Geschrieben von Henning K.nicht förderlich für eine sachliche Aufarbeitung.


Glaubst du nicht das wir (hier) mittlerweile wissen wo es geklemmt hat?
Die Frage ist für mich eher ob die Politik dazu bereit ist genug Geld in die Hand zu nehmen um künftig auch solche Schadenlagen ...zeitgemäß abarbeiten zu können.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHara8ld 8S., Köln / NRW871215
Datum03.08.2021 23:5114186 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Wichtig ist das bei solchen Aufarbeitungen und Untersuchungen herauskommt was schief gelaufen ist und was verbessert werden kann.
Dazu ist die Justitz nicht geeignet. Vor Gericht bekommt man nur ein Urteil, aber keine Gerechtigkeit.

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AutorStef8fen8 S.8, Großauheim / Hessen871217
Datum04.08.2021 01:35   14534 x gelesen
Ich vermute einmal, diesen EINEN Schuldigen wird keiner finden.
Weshalb dem so ist, kann im www nachgelesen werden.
Dämliche Scheisshausparolen bringen uns da keinen Schritt weiter.

Sirenen, Warnung der Bevölkerung mit selbigen, altenativ via Cell-Broadcast, Rundfunk, Fernsehen, Internet(in jedweder Form), Lautsprecherdurchsagen, klingeln an jeder Haustür, oder was es sonst noch für Möglichkeiten gibt...
...alles toll und super Möglichkeiten.
Es wurde hier auch schon mehrfach diskutiert, was der gewarnte Bürger mit dieser Warnung tut oder lässt.

Wer war wann, wo, wie, von wem gewarnt. Wer hat bestätigt, gegengezeichnet, dokumentiert, gelocht, abgeheftet?
Schätzungsweise wird am Ende des Tages, von ein paar (neugeschaffenen/umstrukturierten) Behördenstrukturen einmal abgesehen, sehr wenig verwertbares zu Buche stehen.
Weil ich einfach einmal vermute, dass dieses Ereignis, und die Lehren die man daraus ziehen könnte, auf politischer Ebene, keine Sau interessiert.

Ja, es starben Menschen.
Ja, es ging viel kaputt.
Ja, es wurde scheiße gewarnt.
Ja, es wurde scheiße auf Warnungen reagiert.
Ja, die administrativ-organisatorische Eben war scheiße.
Ja, die operativ-taktische Ebene war scheiße.
...

Vielleicht war dies so. Vielleicht aber auch nicht.
Oder vielleicht nur ein bischen.
Oder vielleicht nur mancherorts.
Man weiß es (im Moment: oder vielleicht nie) nicht.

Nächstes Jahr um diese Zeit, kräht in der Politik kein Hahn mehr nach irgendwelchen Sirenen. Da wird dann bereits die übernächste Sau durchs Dorf getrieben.
So furchtbar wie dieses Ereignis für alle Betroffenen ist, so furchtbar waren alle Ereignise, welche (auch über Wochen) in den Medien durchgenudelt wurden.
Es wird sicherlich partiell Verbesserungen in irgendeiner Form geben. Aber grundsätzlich ist die Feuerwehr/der Katastrophenschutz/die Hilfsorganisationen zu zu unbedeutend, als, dass sich irgend jemand in der "großen Politik", abseits von solchen Extremsituationen, nennenswerte Gedanken um o.a. Organisationen machen würde.

Ich glaube, wir (die Mitglieder eben jener Organisationen) täten gut daran, dies zu realisieren.
Im Bedarfsfall sind wir total wichtig, total gut, total unersetzlich, müssen viel mehr unterstützt werden, müssen blablabla...
Und das war es dann auch.
Viel mehr wird nicht kommen. Man braucht uns in so einem Rahmen schlicht zu selten (zum Glück). Die Medienrelevanten Dinge, welche wir tun, sind zu klein, zu selten, meistens zu unspektakulär.

Wir können uns hier oder anderswo die Köpfe heiß babbeln, uns zerfleischen, gute Ideen einbringen oder sonst irgend etwas tun, um unser Tun zu verbessern.
Das ist aber auch der einzige Vorteil, welchen wir hieraus ziehen können.

Deshalb werden uns langjährige Gerichtsverhandlungen, mit der Suche nach DEM Schuldigen, keinen Schritt nach Vorne bringen und nicht dafür sorgen, dass sich "die Politik" künftig ganz doll anstrengt, dass der Katastrophenschutz total geil wird. Sondern (vermutlich) nur Meinugen produzieren, wie sie hier auch schon zu lesen waren.

Jeder sollte seine eignen Lehren ziehen. Jeder solllte so gut es geht, Geld/Fahrzeuge/Ausstattung/Ausbildung/Umstände verbessern/beschaffen. Jeder sollte versuchen, beim nächsten Ereignis welches uns betrifft, Fehler nicht zu wiederholen.
Ich glaube, dann ist schon viel gewonnen.
Wir werden uns aber leider nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten können.
Denn wie ist es immer bei Feuerwehrs: Hinterher sind alle schlauer.

In diesem Sinne,
wir lesen uns beim nächsten Wald/Moorbrand, Hochwasser, Amoklauf, Gefahrgutaustritt, Flugzeugabturz, Bahnunfall, Stromausfall, Schnee/Hagelfall, Kesselwagenexplosion...

P.S.
Dieser Beitrag enthielt Pauschalisierungen. Davon bin ich kein Freund. Sie dienen hier lediglich der Veranschaulichung meiner Ausführungen.

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg871222
Datum04.08.2021 10:4914206 x gelesen
Mich ärgert dieses Ermittlungsverfahren ungemein,

Geschrieben von Rhein-Zeitung Ein Blick ins Einsatztagebuch könnte Erklärungen liefern. Auf eine Anfrage unserer Zeitung verweist die Kreisverwaltung Ahrweiler auf die inzwischen laufenden Prüfungen der Staatsanwaltschaft Koblenz: Derzeit könne man keine Stellungnahme abgeben. Das Ergebnis dieser Prüfungen bleibt abzuwarten.
Somit verschanzen sich die Tätigen und die Aufklärung, die sich ein Teil der Bevölkerung wünscht wird verzögert.

Aber so viele Erkenntnisse wird diese Information nicht bringen, es wäre ein Puzzlestück und eine ergäbe eine Antwort wieso die Alarmstufe 5 nicht schon 2h früher ausgerufen wurde.

Ich sehe halt immer noch das Problem, dass für die dynamische Lage zu wenig Expertise vor Ort vorhanden war. Wie soll die Auswirkung von sich an Brücken stauenden Unrat wie Campingwägen und
weiterem von Menschen beurteilt werden, die so etwas nicht tagtäglich als Hauptaufgabe betrachten? Wie die tatsächlich gefallenen Regenmengen?

Die Eskalation der Lage kam stetig. Ein Video von Besuchern des Campingplatz Schuld mit Abschnitten 13:30,14:30, 15:30, 16:30 und etwa 17:30 im Auto, zeigt, dass es langsam immer mehr wurde. Dann sieht man irgendwann mobiles Inventar und Campingwagen vorbeischwimmen. Es wäre genug Zeit gewesen einiges davon rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Das hätte Flussabwärts bei einigen Brücken zu weniger Stauungen geführt.

Es hätte also deutlich früher der große Knopf gedrückt werden müssen, spätestens 15:00 als die Regenmengen 2016 übertroffen wurden. Aber gefühlt waren die meisten in einem Tunnel oder hatten die Hoffnung, dass es ja nicht so viel anders als 2016 werden würde.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP871229
Datum04.08.2021 14:01   14390 x gelesen
Geschrieben von Thomas S.Somit verschanzen sich die Tätigen und die Aufklärung, die sich ein Teil der Bevölkerung wünscht wird verzögert.Die "Tätigen" sind weiter tätig, ganz simpel. In den letzten Tagen z.B. bei solchen Kinkerlitzchen, wo und wie zwei zerstörte Wachen des Regelrettungsdienstes übergangsweise und langfristig eingerichtet werden, wie man einen Ersatzbetrieb für 14 Schulen hinbekommt, wie es wo mit den ganzen Schutt- und Schrottplätzen weitergehen kann, oder sozialen Themen wie die kurz- und mittelfristige Betreuung einer vierstelligen Anzahl pflegebedürftiger Menschen. Manches, was man in den Medien findet, vieles aber auch unter diesem Radar. Und natürlich läuft auch eine gewisse Mit- bzw. Zuarbeit zur derzeitigen Einsatzleitung weiter. Selbst wenn man die in sehr vielen Fällen auch vorliegende Selbstbetroffenheit diverser Protagonisten mal ganz außen vor lässt, kann keiner ernsthaft von "Verschanzen" ausgehen. Meint hier jemand, die Verantwortlichen hätten die Mailbox dran und wären erstmal ein paar Tage nach Hawaii geflogen?
Und solange es zwischen dem das Bauernopfer herbeiwünschenden Teil der Bevölkerung und dem Teil, der Lautsprecherdurchsagen mit Vogel oder Mittelfinger, oder auch nur Ignoranz, quittiert hat, gewisse Übereinstimmungen gibt, wird man mit diesen Verzögerungen wohl auch noch leben können. Angesichts diverser anderer Verzögerungen, die es hier im ganzen Landkreis immer noch gibt und die auch noch andauern werden, müssen manche Aufklärer, Experten und Wahlkämpfer halt auch mal etwas Geduld aufbringen.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW871234
Datum04.08.2021 21:36   14189 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Glaubst du nicht das wir (hier) mittlerweile wissen wo es geklemmt hat?

Dazu ein klares nein.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW871241
Datum05.08.2021 09:5513794 x gelesen
Geschrieben von Henning K.Dazu ein klares nein.

These;

-Funk muss ausgebaut werden
-Funk muss vereinheitlicht werden
-Die Arbeit der Stäbe und EL muss vereinheitlicht werden
-Stäbe brauchen zwingend Fachberater
-Die Übergabe an "Ersatz"-Einheiten muß verbessert werden
-Die Kommunikation und Führung mit und für privaten Hilfskräfte muß ausgebaut werden
-Die Pressearbeit, insbesondere in den sozialen Medien, muss massiv erweitert werden

-Die Führung braucht Mut zur Lücke, in einer so großen Lage muss sie Einheiten auch mal "einfach so" los schicken um in der Lage autark zu arbeiten.

Für uns Indianer in der üöH
Eine Hupf in Spint reicht nicht, dafür braucht es aber auch Platz auf dem "LF", denn wenn ich nach 30Min bis zur Hüfte im Wasser stehe bringt mit das tolle Zentrallager 20Km in Rücken rein garnix.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW871244
Datum05.08.2021 10:2113597 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Die Arbeit der Stäbe und EL muss vereinheitlicht werden

In früherer Zeit, als ich noch in einer FmZtr mitgearbeitet habe, konnte es durchaus in Übungen passieren das der Stab uns gefragt hat wo den die Meldung hingehen soll.
Nochbesser waren Meldungen an eine Einheit und noch nachrichtlich an alle anderen Einheiten.

Eine KEL besetzt mit Verwaltungsleuten wird wahrscheinlich genau das machen: verwalten

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern871248
Datum05.08.2021 10:49   11967 x gelesen
Hallo,

immer wieder witzig, wie sich hinterher alle mit Wissen, Thesen, überzeugungen uswusw überbieten.
Ich finde es Schade, daß wir hier in einem Fachforum so etwas tun müssen.
Ich versuche das einmal für mich und in meiner Blase abzuarbeiten.

Funk: alles ganz nett, aber so lange da draußen die allermeisten herumlaufen und nicht einmal einen Kanalwechsel durchführen können,
ist der Rest komplett umsonst.

Stäbe: Auch hier, solange wir immer noch das denken mein Feuer, dein Feuer haben, ist auch diese Sache obsolet.
Die meisten "Fachberater" die ich kenne, haben eigentlich mal so gar keine Ahnung und schmücken sich mit den Titeln, weil sie ein Blaues Blinkelicht für ihr Auto möchten. Zumeist Theoretiker und nicht Entscheidungsfreudig oder willig. Weil man ja dann noch Kdt, oder andere Führer haben, die sowieso alles besser wissen. Siehe Stäbe.

Welche Übergabe denn?? Du mußt froh sein, wenn sich fremde Einheiten überhaupt zurechtfinden und wissen, wo sie eigentlich hinlaufen müssen. Bis das soweit ist, rücken diese im Normalfall schon wieder ab.

Kommunikation: Da mußte ich mal ganz gepflegt auflachen. Meinst du die wichtigen Menschen, die meinen, den in den Uniformen jedweder Art erklären zu müssen, wie das jetzt gemacht werden muß? oder die ganzen Orgl, die ihren Einheiten alles zuschustern wollen, weil sie endlich mal dürfen oder den anderen Organisationen zeigen müssen, wie geil die eigenen Jungs sind.
oder meinst du diese, die nur in ihren Blasen unterwegs sind und gar nicht verstehen, was andere Einheiten überhaupt machen??

Pressearbeit: Da bist du komplett machtlos. die ganzen Sender und ihre Hampelmänner*innen vor der Kamera machen doch für das beste Bild eh was sie wollen. Da sind nüchterne Mitteilungen komplett für den Arsch, weil das keine Quote bringt.
Blärrende und mit Anschuldigungen um sich werfende Menschen, sind da viel besser geeignet.
Genau so wie Kameraeinstellungen, die das ganze Elend zeigen sind viel besser, als ein Kamerad der in z.B. Feuerwehrsprech vor einem Auto steht. Erinner mich noch an ein Team, daß sich in die einzige wirkliche hohe Schneewehe gestellt hat, als die Jachenau wg. umgefallener Bäume und einem bischen Nassschnee nicht erreichbar war.

Mut zur Lücke: Der nächste Brüller.....
Den Arsch haben wir uns doch selbst abererzogen. Wenn einer Mut bewiesen hat, sind sogar die eigenen Leute auf den Zug aufgesprungen, denjenigen zu kritisieren und mit schlaumeiern schlecht zu machen.
Da werden dann auf Vorschriften verwiesen, auf das was man macht und was nicht. Das ganze Potpourrie an oftmals lächerlichen Handlungsweisen, die sich Menschen an Schreibtischen haben einfallen lassen und mit einer solchen Lage mal so gar nichts zu tun hat.
Solange wir den Mut nicht mehr gutheißen und solche Entscheidungen mit Füssen treten, brauchst du solche Forderungen gar nicht mal denken.

Solange in einer Jahreshauptversammlung jeder seine Klappe hält und nichts sagt, wird das auch unsere Führung nicht erreichen.
Wenn jeder einmal nur bei sich anfangen würde, mit einer entsprechenden Ausbildung (z.b. Funk), mit einer sachlichen Kritik bei den entsprechenden Dienstgraden (KBI/KBR), hätten wir mehr erreicht, als uns hier heiß zu reden.
Aber das alleine wird nie passieren, weil wir alle zu bequem und zu feige sind.
Du siehst, Eier haben kann eigentlich ganz einfach sein.....



Gruß vom See

In Treue fest!

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871258
Datum05.08.2021 12:2013654 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas M.Funk muss ausgebaut werden

Nö, ausgebaut genug war der. Muss nur robuster werden. Es kann nicht sein, dass die Basisstationen nur über einen Uplink per Drahtanbindung verfügen, das Problem zeigte sich ja hier: Festnetz zerstört --> Funk im Eimer. Eine Basisstation im Fallback bringt mir nix mehr für den Funkverkehr, insbesondere in solchen topografischen Lagen. Die vielgepriesenen moblien Basisstationen standen auch nicht in ein paar Minuten bereit, sowas geht eben nicht.

Vielmehr muss man sich wieder dem bewusst werden, was Katastrophen bedeuten. Hier hat man anscheinend seit Wegfall des Kalten Krieges sehr viel "vergessen" was man früher zwar eigentlich für den V-Fall angedacht hatte, was aber auch im Kat-Fall wesentlich ist.

Gruß,
Michael

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AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken871259
Datum05.08.2021 12:4713498 x gelesen
Und warum haben die Leute nicht selbständig geräumt, als man sah, wie das Wasser stieg? Man konnte ja nicht wissen, dass es noch weiter steigt, denn es ging keine Sirene und auch die Warnapps zeigten nur das, was sie schon oft zeigten.
Hauptsache die Politik ist schuld... Kopfschüttel...

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW871262
Datum05.08.2021 13:3713531 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Nö, ausgebaut genug war der. Muss nur robuster werden

Das gehört für mich zusammen, inkl. die Option meinen Funk mitzubringen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871263
Datum05.08.2021 13:4613593 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas M.Das gehört für mich zusammen,

Muss man aber unterscheiden. Zum Teil kannst du selbst was ändern, zum Teil musst du das nehmen, was man dir als Netzbetreiber bietet.

Geschrieben von Thomas M.inkl. die Option meinen Funk mitzubringen.

Was meinst du damit genau? Endgeräte ja, Netz eher nicht. Und eine einzelne Basisstation (bzw. ein einziger Repeater) bringt dir nicht viel, siehe auch in diesem Fall aufgrund der Topografie.

Gruß,
Michael

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW871275
Datum05.08.2021 20:2613364 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Was meinst du damit genau? Endgeräte ja, Netz eher nicht.

Endgeräte die so programmiert sind das auch in solchen Lagen gemeinsame Gruppen geschaltet werden können.
und ja, wenn die Funkmasten unter Wasser stehen, vom Sturm umgeweht wurden oder was auch immer müssen wir die Fähigkeit besitzen mit diesen Einheiten (Link) unser eigenes Netz aufzubauen.

https://www.digitalfunk.niedersachsen.de/index.php/digitalfunk-allgemein/netz/mbs

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW871276
Datum05.08.2021 21:0613242 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Endgeräte die so programmiert sind das auch in solchen Lagen gemeinsame Gruppen geschaltet werden können.

Es gibt alleine 60 TBZ-BOS Rufgruppen die ad hoc genutzt werden können und nochmal 184 TBZ-Uni-Rufgruppen, die man sich erst auf Bundesebene zuteilen lassen muss. Dazu noch 116 TBZ-Rufgruppen, die in der Hoheit der Länder zugeteilt werden können, davon 9 dem Land NRW zugeteilte und 6 dem Land RLP zugeteilte. Dazu kommen noch irgendwie 100 TBZ-Gruppen mit 600er-Nummern, bei denen ich spontan noch nichtmals sagen kann, wem die genau gehören. Sind jedenfalls im "Bund"-Ordner.

Alle diese Gruppen sind bundesweit für alle BOS verfügbar, und sollten doch auch bundesweit mal mindestens auf den Endgeräten der allgemeinen Gefahrenabwehr programmiert sein?! Oder wo war da jetzt in der Praxis das Problem?

Auf unseren Geräten mit der NRW-Programmierung sind die jedenfalls alle erreichbar, also auch die bundesweiten Gruppen der anderen Bundesländer. (Für RLP als "angrenzendes Bundesland" haben wir sogar einige Rufgruppen der angrenzenden Landkreise; ist das umgekehrt nicht so?!)

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871279
Datum05.08.2021 22:1213221 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Henning K.Es gibt alleine 60 TBZ-BOS Rufgruppen die ad hoc genutzt werden können und nochmal 184 TBZ-Uni-Rufgruppen, die man sich erst auf Bundesebene zuteilen lassen muss. Dazu noch 116 TBZ-Rufgruppen, die in der Hoheit der Länder zugeteilt werden können, davon 9 dem Land NRW zugeteilte und 6 dem Land RLP zugeteilte. Dazu kommen noch irgendwie 100 TBZ-Gruppen mit 600er-Nummern, bei denen ich spontan noch nichtmals sagen kann, wem die genau gehören. Sind jedenfalls im "Bund"-Ordner.

Eben, diese Rufgruppen wurden auch genutzt und bis auf ganz wenige Ausnahmen mit was weiß ich welcher selbst zusammengeschusterter Programmierung konnten die auch wohl alle schalten.

Gruß,
Michael

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871280
Datum05.08.2021 22:1913189 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas M.und ja, wenn die Funkmasten unter Wasser stehen, vom Sturm umgeweht wurden oder was auch immer müssen wir die Fähigkeit besitzen mit diesen Einheiten (Link) unser eigenes Netz aufzubauen.


1. gibt es mBS nicht gerade wie Sand am Meer sondern immer noch eher selten

2. baut man die nicht "mal gerade so" schnell auf wie eine 4m Relaisstelle

und 2a. Wenn jetzt wieder kommt, dass das genauso einfach gehen muss, sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine 4m Relaisstelle kann ich in digitaler Form mit einem DMO-Repeater abbilden. Eine ins Netz eingebundene mBS ist da eher mit einem Gleichwellennetz zu vergleichen, das baut auch im Analogfunk keiner "mal eben so" auf.

Und nein, wir müssen nicht in der Lage sein, unser eigenes Netz aufzubauen. Ich erwarte von einem Funknetz der BOS, dass es nicht als eines der ersten Netze sondern bestenfalls als letztes ausfällt. Dazu braucht man aber Rückfallebenen bei allen Strukturen. Das war zumindest zum Teil nicht der Fall. An fehlendem Strom lag es schonmal nicht, in der Hinsicht wurden die Hausaufgaben immerhin gemacht. Die USVs liefen lang genug bzw. es waren rechtzeitig Aggregate am Start. Zumindest im RLP-Teil des Katastrophengebietes fehlte es eher an der redundanten Netzanbindung. Da Basisstationen eher nicht im Tal stehen, ist auch m.W. keine überflutet worden.

Gruß,
Michael

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW871281
Datum05.08.2021 22:3513199 x gelesen
Geschrieben von Michael W.und 2a. Wenn jetzt wieder kommt, dass das genauso einfach gehen muss, sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine 4m Relaisstelle kann ich in digitaler Form mit einem DMO-Repeater abbilden.

Wenn ich es richtig verstanden habe, waren doch die BS weitestgehend noch in Betrieb, aber eben im Fallback-Modus?

Was ja eigentlich so ziemlich das Gleiche ist wie "ich stelle eine FuG7b auf den nächsten Berg" (*), weswegen ich die Meinung "Digitalfunk ist doof, früher konnte man einfach ein FuG7b auf den Berg stellen!" auch nicht so ganz nachvollziehen kann.

(*) genau genommen ist eine einzige BS im Fallback-Modus eher sowas wie drei bis viele FuG7b auf dem Berg...

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871284
Datum05.08.2021 22:5913289 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Henning K.Wenn ich es richtig verstanden habe, waren doch die BS weitestgehend noch in Betrieb, aber eben im Fallback-Modus?

Richtig. Aber das bringt dir leider gar nix in der Situation. Je nach deinem Standort empfängst du z.B. nur die BS im Fallback. Dein Gegenüber aber steht so, dass sein Funkgerät auch noch schwach eine im Netz hängende BS empfängt. Was macht nun dessen Gerät? Richtig, es bucht sich in genau diese BS ein, solange das noch geht. Also hast du keine Kommunikationsmöglichkeit mit ihm, da er sein Gerät nicht dazu bringen kann, sich nur in die Fallback-Zelle einzubuchen, in der du eingebucht bist. Wenn man den Geräten in solch einem Fall sagen könnte, in der Zelle zu bleiben, würde das dem entsprechen, was du meinst. So leider nicht. Auch zeigt dir dein Gerät ja nicht die Zelle an, wenn da mehrere BS im Fallback sind. So kann es sein, dass du in der einen und dein Gesprächspartner in der nächsten eingebucht bist. Du weißt aber nicht, wer in welcher Zelle ist, da das auch nicht angezeigt wird und nicht ausgewählt werden kann. Daher ist dieser Modus quasi nutzlos.

Es fehlen im Prinzip zwei Dinge:

1. Die Möglichkeit, das Gerät in einen Modus zu schalten, dass es in der Fallback-Zelle bleibt

2. Die Anzeige der Kennung der Zelle und bei mehreren empfangbaren Zellen im Fallback eine Auswahlmöglichkeit der Zelle.

Wenn das möglich wäre, könnte man was mit der Funktionalität Fallback anfangen. So leider nicht bzw. nicht viel.

Gruß,
Michael

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AutorRobi8n B8., Braunschweig / Niedersachsen871290
Datum06.08.2021 09:5913169 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Aber das bringt dir leider gar nix in der Situation. Je nach deinem Standort empfängst du z.B. nur die BS im Fallback. Dein Gegenüber aber steht so, dass sein Funkgerät auch noch schwach eine im Netz hängende BS empfängt. Was macht nun dessen Gerät? Richtig, es bucht sich in genau diese BS ein, solange das noch geht. Also hast du keine Kommunikationsmöglichkeit mit ihm, da er sein Gerät nicht dazu bringen kann, sich nur in die Fallback-Zelle einzubuchen, in der du eingebucht bist.

Und was hat man im Analogfunk gemacht, wenn der so weit weg war, dass das Relais nicht mehr erreicht wurde (in verständlicher Qualität, oder ein anderes Relais übergesprochen hat....?)

Geschrieben von Michael W.Es fehlen im Prinzip zwei Dinge:
Ne, effektiv fehlt ein Ding: redundante Anbindung der Basisstationen.... Denn so kann man den Fall Fallback um längen besser umgehen. Für den restlichen Fall, reicht der Fallbackmodus dann noch aus.

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz871293
Datum06.08.2021 11:0013174 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Robin B.Und was hat man im Analogfunk gemacht, wenn der so weit weg war, dass das Relais nicht mehr erreicht wurde (in verständlicher Qualität, oder ein anderes Relais übergesprochen hat....?)

Du hast das Problem anscheinend nicht verstanden. Gerne nochmal zur Erläuterung:

Gerät A empfängt nur die BS im Fallback. Dessen Gerät bucht sich entsprechend in der Fallback-Zelle ein.
Gerät B (z.B. 2km weiter) empfängt die BS im Fallback und die benachbarte BS, die normal funktioniert. Zwar die benachbarte etwas schwächer, aufgrund Vorrang für die BS im Netz bucht es sich jedoch bei dieser BS ein. Zwar hat es dann Kommunikation mit anderen im Netz, jedoch nicht mit den Teilnehmern in der Fallback-Zelle.
Nun bewegt sich Gerät B etwas und empfängt nur noch die Fallback-Zelle. Gerät B bucht sich also dort ein und ermöglicht Kommunikation mit den anderen in der Fallback-Zelle. Nochmal 5 Meter weiter, wieder Empfang von beiden. Netzzelle hat Vorrang usw.
Mit anderen Worten: Es ist eher Zufall, mit wem du gerade kommunizieren kannst. Du kannst noch nicht mal am Rande der Netzversorgung mit 2 Geräten eine Art "manuelles Gateway" schalten, indem da z.B. einer steht und die Meldungen weitergibt.

Geschrieben von Robin B.Ne, effektiv fehlt ein Ding: redundante Anbindung der Basisstationen.... Denn so kann man den Fall Fallback um längen besser umgehen. Für den restlichen Fall, reicht der Fallbackmodus dann noch aus.

Das ist klar, die redundante Anbindung muss her. Aber der Fallback wie aktuell implementiert bringt dir nur was, wenn das Netz total ausfällt. Nicht, wenn teilweise noch Netz funktioniert bei den benachbarten BS, da sich deren Empfangsbereiche ja teilweise überlappen. Dann bucht sich nämlich dein Gerät u.U. je nach Örtlichkeit manchmal noch in eine angebundene BS ein und macht dir genau dann die Kommunikation mit dem, der ein paar km weiter steht und nur in der Fallback-Zelle drin ist, unmöglich. Und genau das kannst du nicht beeinflussen. Exakt da liegt nämlich das Problem.

Gruß,
Michael

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AutorWern8er 8G., Blankenburg (Harz) / Sachsen-Anhalt871294
Datum06.08.2021 11:2813241 x gelesen
Nun auch gegen den HVB


Mit kameradschaftlichen Grüßen

Werner

"Kleine Taten die man ausführt sind besser als große, über die man nur redet!"

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg871295
Datum06.08.2021 11:40   13320 x gelesen
hallo,

so hart das jetzt klinkt und es noch zu früh ist ein Urteil zu bilden - etwas Gutes hat die Sache:

in (hoffentlich) allen Landkreisen bzw. Ländern wird jetzt über den KatS, die Führung auf Kreisebene usw. nachgedacht.

Ich kann mir gut vorstellen das in manchen Kreisen diese Sache etwas stiefmütterlich behandelt wurde bzw. wird.

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP871296
Datum06.08.2021 11:5213230 x gelesen
In manchen Ländern wird man aber auch froh sein, wenn man mit dem Finger auf die Kreisebene zeigen kann, und das eigene Handeln in der Thematik nicht allzu sehr in den Fokus gerät.
Ein paar Aussagen und Ansichten des Landes RLP zur Bevölkerungswarnung hatte ich die Tage hier ja schonmal dargestellt (vgl. Drucksache 17/13196).

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg871298
Datum06.08.2021 12:3013202 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Werner G.

Nun auch gegen den HVB

Und lt. " SWR " gegen eine andere Person:

Nach Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche
[...]
Das Verfahren richtet sich außerdem gegen ein weiteres Mitglied des Krisenstabs, das nach den derzeitigen Erkenntnissen die Einsatzleitung zumindest zeitweise übernommen hatte.
[....]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg871299
Datum06.08.2021 13:1313168 x gelesen
Flutkatastrophe: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Landrat

Nach der Flutkatastrophe vor gut drei Wochen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen den Landrat von Ahrweiler aufgenommen. Es bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung. 

www.t-online.de

hallo,

hier gibt es auch noch weitere Infos.

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorThom8as 8M., Burgen (Mosel) / Rheinland-Pfalz871301
Datum06.08.2021 15:2813120 x gelesen
Hallo,

Wehrleiter der VG Altenahr kritisiert Hochwasser-Krisenstab


Viele Grüße
Thomas

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg871317
Datum06.08.2021 23:0813068 x gelesen
Nach Flutkatastrophe im Ahrtal: Ermittlungen gegen Landrat

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach der Flutkatastrophe im Ahrtal Ermittlungen gegen Landrat Pföhler aufgenommen. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen.

swr.online

hallo,



interessante Infos zum Verlauf der Katastrophe ...
MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW871318
Datum06.08.2021 23:1313015 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Aber das bringt dir leider gar nix in der Situation

stimmt, das hatte ich nicht berücksichtigt...

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg871730
Datum18.08.2021 01:0512937 x gelesen
Nach Flutkatastrophe: Landrat von Ahrweiler legt Amt nieder

Aus gesundheitlichen Gründen könne CDU-Landrat Jürgen Pföhler sein Amt nicht mehr ausüben, teilt seine Partei mit. Allerdings hatte es auch massive Kritik an seinem Handeln in Bezug auf die Flutkatastrophe gegeben, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn.

www.t-online.de

hallo,

auch eine Möglichkeit ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg871733
Datum18.08.2021 06:4712880 x gelesen
Guten Morgen

Geschrieben von Jürgen M.

auch eine Möglichkeit ...

Von deren mehreren:

- SWR " CDU-Politiker schließt Rücktritt vorerst aus - Kreistag Ahrweiler berät über Zukunft von Landrat Pföhler"

Die Kreisverwaltung teilte am Dienstagnachmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass Pföhler nicht zurücktreten werde. Außer eines Rücktritts bleiben dem Landrat allerdings weitere Optionen für einen möglichen vorzeitigen Abschied. Er könnte sich beispielsweise in den einstweiligen Ruhestand versetzen lassen oder sich dauerhaft krankschreiben lassen.
[...]
Im Falle eines Rücktritts müsste der Landrat mit deutlichen finanziellen Einbußen bei seiner Altersvorsorge rechnen. Denn mit dieser Entscheidung würde er auch seine Rolle als Beamter aufgeben und keine Beamtenpension mehr erhalten.

Anders wäre es, wenn Landrat Pföhler abgewählt würde. Für diesen Fall behielte er seine Beamtenpension. Sie wäre lediglich etwas geringer - aufgrund seines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Amt.



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg871739
Datum18.08.2021 11:3812849 x gelesen
Hallo Forum,

Geschrieben von Jürgen M.auch eine Möglichkeit ...Wobei auch hier kräftig getreten wurde!
Ich möchte nicht in der Haut des Herrn Landrates stecken.

Jetzt wird ein Opfer gesucht, aber was falsch lief und warum, werden wir erst in 1-2 Jahren wissen.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg874661
Datum14.01.2022 19:1812931 x gelesen
Flut im Ahrtal: Ermittlungsakten dokumentieren Versagen der Behörden - WELT

Der zuständige Krisenstab wurde laut Ermittlungsakten unzureichend über die bevorstehende Flut im Ahrtal informiert. Gegen den Landrat wird wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen ermittelt. Wetterexperte Kachelmann sagt, die Toten wären vermeidbar gewesen.

DIE WELT

hallo,

danach ist man immer schlauer

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874662
Datum14.01.2022 19:5612831 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.danach ist man immer schlauer

Wäre schön bei der nächsten DWD-Warnstufe 4 (höchste) zu erfahren wie Bürger und Ämter darauf agiert haben.
Beim Sturm zB Fenster versperrt und Dachwohnungen geräumt, Werbeschilder gesichert, Gartenmöbel bis Mülltonnen eingestellt, LKW-Fahrverbote ausgesprochen und Waldstrecken sowie Brücken gesperrt ect.pp
Ja man kann vieles machen und wehe dem Entscheider der Sturm entpuppt sich dann als laues Lüftchen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg874665
Datum15.01.2022 12:2312690 x gelesen
Guten Tag

Noch was vom Kachelmann und weiteren Experten:

-> SWR Kachelmann: "Es war genug Zeit für Evakuierungen"

[...]
Aus Sicht des Experten Mühr hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) "frühzeitig und sachlich richtig gewarnt". Der DWD habe die höchste mögliche Warnstufe 4 vor Dauerregen am 13. Juli ausgegeben. Er bezweifle allerdings, dass die Brisanz und der Handlungsdruck aus dem Text des DWD für alle zu erkennen waren. Mühr bemängelte: "Es gibt zu viele Wetter-Warnungen in Deutschland." Dabei bestehe die Gefahr, dass die wirklich wichtigen Meldungen übersehen würden. Den zuständigen Behörden hätte der Handlungsdruck nach der Warnung aber klar werden müssen.
[...]


Geschrieben von Thomas M.

Beim Sturm zB Fenster versperrt und Dachwohnungen geräumt, Werbeschilder gesichert, Gartenmöbel bis Mülltonnen eingestellt, LKW-Fahrverbote ausgesprochen und Waldstrecken sowie Brücken gesperrt ect.pp

Wenn man sieht, was beispielsweise in USA bei " Tornadowarungen " in diese Richtung von den Bewohnern im Vorfeld alles unternommen wird.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 874666
Datum15.01.2022 14:0112541 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Thomas M.Beim Sturm zB Fenster versperrt und Dachwohnungen geräumt, Werbeschilder gesichert, Gartenmöbel bis Mülltonnen eingestellt, LKW-Fahrverbote ausgesprochen und Waldstrecken sowie Brücken gesperrt ect.pp

Veranstaltungen abgesagt usw....

Geschrieben von Thomas M.Ja man kann vieles machen und wehe dem Entscheider der Sturm entpuppt sich dann als laues Lüftchen.

Richtig, wehe es kommt kein richtiger "Jahrhundertsturm"!! Es soll schon Fälle gegeben haben, wo Veranstalter versuchten die Entscheider in Regress zu nehmen. Deshalb war man da bisher recht vorsichtig. Ich denke das man eine solche Vorsicht in nächster Zeit eher nicht walten lässt. Aber sobald die Hochwasserkatastrophe 2021 so langsam im Dunkel der Geschichte verschwindet, macht man weiter wie bisher.
Natürlich haben wir alle gelernt und versuchen das gelernte auch umzusetzen. Was ist aber wenn die nächsten Jahre relative Ruhe herrscht? Dann werden viele Maßnahmen einschlafen.

Geschrieben von Bernhard D.Wenn man sieht, was beispielsweise in USA bei " Tornadowarungen " in diese Richtung von den Bewohnern im Vorfeld alles unternommen wird.


Kann man jetzt schlecht mit Deutschland vergleichen. Die Menschen dort "ticken" etwas anders und sind bei ihrem Anspruchsdenken gegenüber der Gesellschaft und dem Staat noch nicht soweit fortgeschritten wie die Menschen in Deutschland.
Die Eigenverantwortung ist in den USA stärker ausgeprägt.

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW874671
Datum15.01.2022 17:2512538 x gelesen
Wäre schön wenn der DWD mal auswertet wie zutreffend seine Warnungen wirklich sind. Es ist schon toll, wenn man kreisweit die Wachen besetzt und dann daraus ein Filmetag wird. Oder die letzte Warnung vor Gewitter und Sturm innerhalb von 2 Stunden 2 mal gewarnt und die Warnstufe wieder aufgehoben wird.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874672
Datum15.01.2022 19:3912478 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Wäre schön wenn der DWD mal auswertet

Leider lösche ich (hier als Winterdienstler) die div. Wetter-Mail´s ziemlich schnell, daher nur Rückwirkend bis zum 2.Dez 21;
19 DWD-Warnungen vor Glätte
1x an div. Gefahrenpunkten ges. 50Kg Streumittel mit der Hand ausgebracht.

Zum einordnen;
In einer (1) vollen Runde Winterdienst verbrauche ich 400-500Kg Streumittel.
Dumpf nach amtlicher Warnung hätte ich also ~8,5to Streumittel ausbringen müssen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorWern8er 8G., Blankenburg (Harz) / Sachsen-Anhalt874673
Datum16.01.2022 10:2312362 x gelesen
Das mit der exponentiellen Zunahme der Warnungen fing aus meiner Erinnerung heraus an, als bei einem nicht so klar bewarntem Sturm Tote (auch aus Kreisen der Jugend-BOS) zu beklagen waren.es gab damals ja auch Vorwürfe, dass der DWD hier zu wenig/zu ungenau informiert hätte. Seit dem Ereignis herrscht aus meiner Sicht dort das Absicherungsmodell ich waren lieber viel zu oft als dass mir nochmal jemand sowas vorwerfen kann.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/orkan-vor-zehn-jahren-die-tragoedie-vonschwanenwerder/6851972.html

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Werner

"Kleine Taten die man ausführt sind besser als große, über die man nur redet!"

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg874681
Datum16.01.2022 14:1112245 x gelesen
Hallo Werner, Hallo Forum,

Geschrieben von Werner G. Das mit der exponentiellen Zunahme der Warnungen fing aus meiner Erinnerung heraus an, als bei einem nicht so klar bewarntem Sturm Tote (auch aus Kreisen der Jugend-BOS) zu beklagen waren.es gab damals ja auch Vorwürfe, dass der DWD hier zu wenig/zu ungenau informiert hätte. Seit dem Ereignis herrscht aus meiner Sicht dort das Absicherungsmodell ich waren lieber viel zu oft als dass mir nochmal jemand sowas vorwerfen kann.Richtig, und auch damals war es Herr Kachelmann der den DWD angegriffen hat.
Aber wie ist es heute?
- Wenn man wissen will ob es regnet, schaut man auf die App, statt zum Fenster hinaus.
- Das es bei Minusgraden und /oder Schneefall glatt sein kann, ist ohne Warnung den Leuten unklar

Ich habe das Gefühl mit den "Elektronischen Kästchen" in der Hand, verblödet die Menschheit immer schneller.

Gruß
Michael

PS: Ich dachte mal mit Kant, der Mensch sei ein Vernunft begabtes Wesen.

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorThor8ben8 G.8, Leese / Niedersachsen874685
Datum16.01.2022 15:1912258 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Thomas E.Wäre schön wenn der DWD mal auswertet wie zutreffend seine Warnungen wirklich sind.

wäre auch für den Ahrtal-Starkregen mal interessant.
Für welche Flächen (ggf. auch nach wetterdienst bzw -modell differenziert) bestanden Hinweise auf sagen wir mal HQ>10; >HQ100; >HQextrem und welcher Anteil war dann tatsächlich a) durch Niederschlag m egenen Bereich wie auch b) Transitmengen davon tatsächlich betroffen.
Ist doch ein wesentlicher Unterschied, ob bei der Warnlage zu 90% klar war, dass das Ahrtal katastrophal absäuft oder für 23 andere Regionen die Bedrohung ebenso galt, aber nur ein Gebiet aus 20 das Pech hat, dass es auch wirklich bei ihm eintrifft.


Gruß,
Thorben

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874686
Datum16.01.2022 15:4212264 x gelesen
Geschrieben von Thorben G.(ggf. auch nach wetterdienst bzw -modell differenziert) bestanden Hinweise auf sagen wir mal HQ>10; >HQ100; >HQextrem und welcher Anteil war dann tatsächlich a) durch Niederschlag m egenen Bereich wie auch ....)

Das geht mir in die falsche Richtung.
Die Warnungen warnen nur vor dem was möglich ist.
Ich denke viele erwarten/fordern mit der Wetterwarnung eine Garantie zu bekommen, entgegen dem Klimawandel raten unsere Wetterfrösche hier aber mehr als das sie tatsächlich wissen und je kleiner der Vorhersageraum (geografisch) je unsicherer wird es. Wer sich mal näher damit beschäftigt wird schnell feststellen das ein Großteil der Vorhersagen aus Vermutungen und "war damals auch so" besteht.

Ganz aktuell wie viel raten die tatsächlich betreiben;
Gersten kurz 19:25Uhr in der WDR sprach DWD-Plöger davon das zwischen 21-23Uhr die Druckwelle vom Tonga-Vulkan bei uns aufläuft. Tatsächlich konnte auch ich sie bereits kurz nach 20Uhr messen.
https://www.dropbox.com/s/7xvpg2yppj0eec8/baro_heu.png?dl=0
Keine Ahnung, ich bin kein Physiker aber die Geschwindigkeit so einer Druckwelle deren Geschwindigkeit nahezu permanent gemessen wird..... nun ja, ich dachte Leute die sich ihr Berufsleben damit beschäftigen könnten sowas einfaches nahezu im Kopf berechnen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874690
Datum16.01.2022 17:2012234 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Ich denke viele erwarten/fordern mit der Wetterwarnung eine Garantie zu bekommen, entgegen dem Klimawandel raten unsere Wetterfrösche hier aber mehr als das sie tatsächlich wissen und je kleiner der Vorhersageraum (geografisch) je unsicherer wird es.

Je kleiner der Vorhersageraum (geografisch), je sicherer wird es.


Regionalmodelle bieten eine deutlich höhere Auflösung als Wettermodelle, die der Tagesschaukarte am Abend zugrundeliegen. Die feinere Auflösung benötigt allerdings deutlich mehr Rechenleistung. Wenn also die Stadt Menden den Verdacht hegt, übermorgen abend könne es zu einer kritischen Situation kommen, dann könnte sie eine geeignete Firma beauftragen, ein Regionalmodell zu verwenden. Regional und zeitlich eng begrenzt ist so etwas bezahlbar. In Europamodellen werden wir eine solche Auflösung in 10 Jahren haben, weil Rechenleistung immer billiger wird.


Hans-Joachim

Meine Prognose für Deutschland: 20000 Coronatote + 80000 Föderalismustote + 20000 Querdenkertote + 10000 F.D.P.-Tote + 500.000 Long-Covid-Patienten.

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern874694
Datum16.01.2022 20:4512185 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Thomas M.Ich denke viele erwarten/fordern mit der Wetterwarnung eine Garantie zu bekommen, entgegen dem Klimawandel raten unsere Wetterfrösche hier aber mehr als das sie tatsächlich wissen und je kleiner der Vorhersageraum (geografisch) je unsicherer wird es. Wer sich mal näher damit beschäftigt wird schnell feststellen das ein Großteil der Vorhersagen aus Vermutungen und "war damals auch so" besteht.
denke ich auch, was die Erwartungen angeht. Die Modellrechnungen sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Man muss nur den "richtigen" Lauf/Simulation auswählen.
Nur daraus die Wirkung abzuleiten wird für die Fakultät vielleicht etwas schwieriger. 150l auf dem Platten Land sind was anderes als in einem Talkessel.
Aber ich hätte auch die Erwartung, dass man während oder nach dem Geschehen einen Überblick hat.
Wetter vor Acht läuft um 19:50. Da gab es einige Dörfer schon nicht mehr in der gewohnten Form. Wetter/Nachrichten keine Wort. Konnte man vor kurzem noch anschauen.

Und Komisch. Genau dieser Moderrator meint, Es wurde genung gewarnt und man hätte alles verhindern können...
Dann hat er sich am Abend vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt oder hatte selbst keine Ahnung.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874697
Datum16.01.2022 21:5112303 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Wetter vor Acht läuft um 19:50. Da gab es einige Dörfer schon nicht mehr...

Keine Ahnung ob die Live senden.
Das der ÖRR hier seiner Pflicht zur Information nicht nachgekommen ist steht -zumindest für mich persönlich- außer Frage.
Für mich auch unverständlich das der DWD keine seiner 2.200 Beschäftigten auf solche Vorhersagen raus schickt um das Ist mit dem Papierstand abzugleichen.
Da weder Wetter- noch "* Antonia Rados" mit einem Team rausgeschickt wurden obwohl doch angeblich so sicher war was passiert zeigt letztendlich wie überraschend die Folgen tatsächlich waren....ja hier möchte ich div. private Wetter- und Mediendienste ausdrücklich mit einschließen.
Denn die Einschaltquoten zu einem Live-Bericht aus dem "Ahrtal" hätten die Kasse von NTV über RTL oder ARD und ZDF aber auch Kachelmann-Wetter sprengen lassen und die Bilder wären wohl zu einem medialen Denkmal geworden wie zB jene zum Winter 1978/79 oder 9/11.
Sorry ne, die lässt man sich nicht entgehen nur weil man keinen Bock drauf hat.

*Meine Ikone im D-TV in (nicht bei) extremen Kriesen

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern874748
Datum19.01.2022 18:33   12214 x gelesen
Hallo Thomas,
sei mir nicht böse, aber irgendwie passt deine Argumentation nicht ganz.
Es ist eine erheblich Kluft zwischen der Wahrnehmung, der Tatsche und dem was im Nachhinein erzählt/behauptet wird.

Wetter vor Acht: Egal ob aufgezeichnet oder Live. Zumindest wurde von überdurchschnittlichen/ungewöhnlichen Regenmengen gesprochen.
Wenn ich so was für meine Region höre, dann schaue ich mir die Pegel an und lasse sie mitlaufen und beobachte die Situation, wenn Pegel an einem Fluß nach starken Anstieg keine Daten mehr senden, sollten die richtigen Schlüsse gezogen werden. Mal schauen gehen! Ein paar wenige haben das getan, denen hat man aber nicht geglaubt.
Ich weiß nicht, aber das gibt es Städte (z.B. Wangen), die schauen weit Flußaufwärts auf die Hochwassermarken und reagieren. Und da reden wir von kleineren Gewässern, die einen schnellen Gang haben.
Als Wetterspezialist würde ich mir sowas auch nicht entgehen lassen. Oder die standen einfach am falschen Fluß - dann sollen sie es doch einfach sagen.

Die Wetterdienst wollen angeblich (Im Ausschuss behauptet) das Hochwasser in dieser oder extrem starker Ausprägung vorausgesehen haben. Wen dem so ist, dann haben sie die Wetternachrichten schon früh aufgezeichnet und offensichtlich doch keine Lust gehabt zu aktualisieren oder Vor- Ort zu fahren. Es herrschte an diesem Abend normales Business! Starke Niederschläge - ja und?!
Wird die Lage (200 Jahre und mehr ist ja schon was) so dramatisch, dann bin ich nach deiner Argumentation vor Ort und lass die Kasse klingeln. Live Schalte das volle Programm. Nichts!
Auf der einen Seite sagen sie immer, dass sie Gewitter und Superzellen nicht exakt lokalisieren können. Was den nun?

Ich kann mir das nur so erklären. Es war ein großes Gebiet betroffen (NRW) Medial interessant. Die Ahr ist dabei einfach vom Fokus verschwunden.
In den ersten Stunden als Handyverbindungen noch verfügbar waren, gab es bereits Bilder von überspülten Brücken. Das hat die üblichen Verdächtigen (Medien so gesehen auch den Landrat ) nicht interessiert. Die "Blöd Schmierer" sind doch da doch normal die Ersten?
Vor Ort hat man es gesehen, aber nicht ernst genommen. Als es der letzte kapiert hat, war es viel zu spät.
Tatsächlich müssen bezüglich der Prognosen einige Fehleinschätzungen getroffen worden sein. Die Entwarnung um 19:00 war dazu noch ein fataler Fehler (Hinterher ist man schlauer).
Aber auch nach einer Entwarnung schaut man sich doch das Regenradar und Pegel ab und zu an.

Mir kommt das vor wie "Haltet den Dieb!".
Jetzt werden Modelle als Beweis herausgezogen, die man vorher als unwahrscheinlich in die Tonne gekickt hat.
Ein Stück weit unredlich und keine Glanzleistung der Wetterfrösche.

Gruß
Dirk

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg874752
Datum19.01.2022 23:2812260 x gelesen
Kachelmann: «Breitseite» an Regenmengen war erkennbar - WELT

DIE WELT

hallo,

interessant ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874754
Datum20.01.2022 11:1912048 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.sei mir nicht böse,
Keines falls, sind wir doch einer Meinung.
Ich habe es bereits zuvor genannt, mehrfach;
Die grundsätzliche Warnung war da, über den genauen Umfang und die betroffene Hausnummer waren aber ALLE überrascht ansonsten hätte "Kachelmann& RTL oder das DWD" ein Team vor Ort gehabt und Bilder die teuer Geld verkauft und noch wichtiger; Sie hätten sich damit ein Denkmal als Nr.1 gesetzt.




Geschrieben von Dirk S.Es war ein großes Gebiet betroffen (NRW) Medial interessant. Die Ahr ist dabei einfach vom Fokus verschwunden.
Ich denke die Zahl der Betroffenen ist dort einfach kleiner, daher passte das schon.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874758
Datum20.01.2022 18:0812253 x gelesen
In diesem Zusammenhang finde ich interessant, wer vorher klüger war, und wer hinterher klüger war.

Um mir davon ein Bild zu machen, habe ich Wettervorhersagen vom Montag vor der Flut aufgerufen: "Kai Zorn, Kachelmannwetter und Tagesschau.

Wir sehen 3 Wettervorhersagen von unterschiedlicher Deutlichkeit. Man muß hinzufügen, daß Kai Zorn es einfach hat: Er macht Vorhersagen für ein Publikum, das mindestens eine vage Idee hat davon, wie Wettervorhersagen entstehen. Erzählt man stattdessen einem Millionenpublikum von verschiedenen Szenarien und Vorhersagemodellen, werden die Zuschauer überfordert sein und antworten, daß diese Meteorologen ja doch nur raten, und abschalten.

Wenn man sich jetzt noch mal "Kai Zorn" und Kachelmannwetter anguckt, fällt auf: Eines der Modelle kam bereits am Montag, mehr als zwei Tage vor dem Ereignis, den tatsächlichen Geschehnissen sehr, sehr nahe: Das ECMWF-Modell. Sowohl das Global Forecast System (GFS) des US-Wetterdienstes als auch das ICON-Modell ("icosahedral nonhydrostatic") des Deutschen Wetterdienstes zeigten klar in die gleiche Richtung, lagen zwei Tage vorher aber noch leicht daneben. Das ECMWF sagte bereits zwei Tage vorher auch die immensen Regenmengen weitgehend korrekt voraus.

Das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts, ECMWF wurde von europäischen Staaten 1975 gegründet. Die neue Technik der Supercomputer sollte genutzt werden, um sich dem Wettergeschehen mit Numerik zu nähern, denn bis dahin waren mittelfristige Vorhersagen nur Ratespiel. Supercomputer waren teuer, also hatte man die gute Idee, sich zusammenzuschließen und die teure Hardware europäisch zu erwerben.

Der erste Supercomputer des ECMWF war eine Cray 1A, das feinste vom Feinen damals bei Lieferung 1978, ein hufeisenförmiger Rechenklotz, fünfeinhalb Tonnen schwer, in heutigen Preisen ungefähr 40 Millionen Euro teuer, mit der sensationellen Leistung von 80 Millionen Gleitkomma-Operationen pro Sekunde (80 MFLOPS). Erwähnt man zusätzlich, daß ein IPhone von heute 5 TeraFLOPS bietet, versteht man besser, warum mittelfristige Vorhersagen der 80er Jahre trotz Supercomputer nicht wirklich super waren.

Über die Jahre haben wir Steuerzahler in Europa dem ECMWF bessere Rechentechnik gekauft, aber das reicht natürlich nicht. Computer berechnen das Wetter nur so gut, wie die an den Computer verfütterten Rechenmodelle es erlauben. Auch da hat es wesentliche Fortschritte gegeben.

Das ECMWF führt auch die Berechnungen für das EFAS durch, für das European Flood Awareness System.




Angesicht der Präzision, mit der das Flutereignis in Deutschland vorhergesagt wurde, trete ich dafür ein, den beteiligten Forschern das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Sie waren beauftragt, die Qualität mittelfristiger Vorhersagen für die beteiligten Partnernationen (u.a. Deutschland) zu verbessern, und haben genau das in herausragender Weise getan.

Was deutsche Beamte mit den Ergebnissen unternommen haben, liegt außerhalb ihres Verantwortungsbereichs.




Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg874766
Datum21.01.2022 13:3712091 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Was deutsche Beamte mit den Ergebnissen unternommen haben, liegt außerhalb ihres Verantwortungsbereichs.

Dazu auch aus dem Interview des Focus mit Frau Weigand:
Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat am Nachmittag, kurz vor halb vier, eine Prognose von 5,50 Meter herausgegeben. Ich habe dann einen Anrufbeantworter der Pressestelle erreicht und aufgrund der unglaublichen Zahlen dringend um Rückruf gebeten.

Ein Diensthabender des LfU bestätigte mir dann, dass die Prognose stimme. Zwischen 18 und 19 Uhr rief er erneut an, um Entwarnung zu geben. Der Hauptniederschlag falle gar nicht im Einzugsgebiet der Ahr, er könne die Prognose auf vier Meter nach unten korrigieren.

Zu diesem Zeitpunkt gab es noch Strom. Am Rechner konnte ich sehen, dass die aktuellen Messwerte des Pegels in Altenahr immer steiler anstiegen. Ich habe dem Mitarbeiter gesagt, die Pegelstände würden senkrecht steigen, steiler als die Prognose, und lägen schon bei fast vier Metern. Wir werden weit über die Prognose von vier Metern hinaus schießen. Um 21 Uhr lag die Vorhersage dann bei sieben Metern, unser Pegel in Altenahr war bereits weggespült. Trotzdem wurde er mit 5,75 Metern weiterhin eingetragen.


Die Vorhersagen der LfU hätte man sich im Ahrtal auch fast schenken können. Die Prognose von 4,03 Metern war zwischen 18:26 und 20:05 so online.
Ein Screenshot des Pegels Altenahr 19:51 sah so aus:
E8bs4-1XEAkP0Uz?format=png&name=900x900

Prognose 4,03m - Pegalstand: 4,24m und stark steigend.
Die 4m Prognose war auch zu dem Zeitpunkt aktuell als der Innenminister vor Ort war. Der Pegelverlauf sah auch um 19:22 schon besorgniserregend aus.
E8bsj2EWEAMh3ra?format=png&name=small

Wie die Kommunikation der LfU mit dem Krisenstab ausgesehen hat wird man evtl. aus den Anhörungen des Untersuchungsausschusses erfahren.

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern874769
Datum21.01.2022 18:1612022 x gelesen
Hallo,
die Anmerkungen von Frau Weigand zur Flutnacht waren ja sehr früh bekannt. Mag es Zufall, weibliche Intuition oder einfach gesunder Menschenverstand sein. Aber auch das Hochwasser was da im Raum stand war ja auch nicht gewöhnlich.
Geschrieben von Thomas S.Wie die Kommunikation der LfU mit dem Krisenstab ausgesehen hat wird man evtl. aus den Anhörungen des Untersuchungsausschusses erfahren.
Das wird eine Frage sein.
Was ich mich immer Frage, wie das im Krisenstab so abläuft. Das ist ja keine kleine Altherrenrunde die Skat spielt.
Ich hab doch eine Lage, die durch Niederschlag und Pegel beeinflusst wird. Brauche ich da wirklich jemand vom LFU der mir sagt, das der Fluss schon nicht steigen wird. Und glaube ich das dann vor Ort?
Ich würde erwarten, dass auf einem Rechner das aktuelle Wetterradar läuft und verschiedenen Pegel regelmäßig abgefragt werden und wenn ich so einen steilen Anstieg sehe, muss ich dem doch nachgehen. Genauso, wenn keine Pegeldaten mehr geliefert werden.
Ich wäre in der Lage viel zu neugierig und würde einen Telefonjoker ziehen und mal die Lage im Umfeld abfragen. Oder gibt es an der Ahr keine Ortsfeuerwehren oder Freunde die man Fragen kann?
Wie gesagt, ich verstehe es nicht, dass man so blind herum tapsen kann.

Wobei man schon aufpassen muss, die Flutwellen aufgrund der Brückeneinstürze waren in dieser Form nicht vorhersagbar und das hätte vermutlich niemand erwartet.

Gruß
Dirk

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AutorHara8ld 8S., Köln / NRW874771
Datum22.01.2022 00:1411891 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Ich wäre in der Lage viel zu neugierig und würde einen Telefonjoker ziehen
Und wenn da keiner dran geht, dann schicke ich einen Kradmelder hin, der weckt.

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874790
Datum23.01.2022 18:0312077 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.die Anmerkungen von Frau Weigand zur Flutnacht waren ja sehr früh bekannt. Mag es Zufall, weibliche Intuition oder einfach gesunder Menschenverstand sein.

Wieso sollte man dafür weibliche Intuition benötigen? Die vorliegenden Informationen mit simplem logischen Denken auszuwerten, das reichte doch völlig?

Wenn ein Pegel so schnell ansteigt, wie er anstieg, dann kann ich auf Besserung nur auf 2 Wegen hoffen:
1) Der Fluß tritt so weit über die Ufer, daß er sich drastisch mehr Platz verschafft.
2) Der Regen läßt nach.

Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige Mensch auf der Welt, der die regionale Niederschlagskarte im Browser abgespeichert hat, einfach zum Gucken, ob man Regenzeug mitnimmt. Wenn man hofft, der Regen lasse schon nach, kann man diese Hoffnung in 20 Sekunden prüfen. Wenn das Internet ausfallen sollte, ist das erstens kein Hinweis auf eine Verbesserung der Lage, und zweitens gibt es da noch allerlei etwas aufwendigere analoge Methoden, um zu prüfen, ob noch Regen fällt in größerem Umfang.

Nein.

Man braucht schon ein gerüttelt Maß an männlicher Intuition, um in dieser Situation vom Krisenstab nach Hause zu fahren und in's Bett zu gehen.



Hans-Joachim

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg874955
Datum05.02.2022 16:0011774 x gelesen
Ahrtal: SWR soll Sondersendung von Meteorologen abgelehnt haben - WELT

Obwohl Meteorologe Karsten Schwanke die Gefahr einer Flut im Ahrtal erkannte und dem SWR eine Sondersendung anbot, soll der Sender abgelehnt haben. ?Da wird?s schlimm in der Eifel?, sagte Schwanke offenbar am Telefon. Der SWR will nach eigenen Angaben ?aus den Erfahrungen lernen?.

DIE WELT

hallo,

oha :-()

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg874956
Datum05.02.2022 16:1011616 x gelesen
Guten Tag


Dazu auch vom SWR:

-> Landesamt für Umwelt: "Gegen 15:30 Uhr war klar, es würde ein extremes Ereignis geben"

[...]
Schwanke: Ahrtal hätte noch evakuiert werden können

Am Vormittag hatte der Meteorologe Karsten Schwanke gesagt, seiner Einschätzung nach wäre es bei der Flutkatastrophe im Ahrtal noch möglich gewesen, Menschen rechtzeitig zu warnen und zu retten.

"Selbst in der Ist-Vorhersage am Abend des 14. Juli um 20, 21 Uhr wäre immer noch genug Zeit gewesen, die Leute da rauszuholen", sagte der TV-Moderator in der siebten Sitzung des Untersuchungsausschusses zu Flut im Ahrtal. Er ist prominentester Sachverständiger bei der siebten Sitzung des Gremiums.


Schwanke: Wusste nicht, dass es zur Flutwelle kommt

"Ich kann nur vermuten, dass die Person fehlte, die mit panischer Stimme gesagt hat, wir müssen alle rausholen." Zwei Tage vorher habe man gewusst, dass es eine Hochwasserlage im Ahrtal geben könnte. Am späten Nachmittag oder frühen Abend des 14. Juli "wussten wir, dass es extreme Niederschläge gibt". Aber: "Ich wusste nicht, dass es zu dieser zehn Meter hohen Flutwelle kommt", betonte Schwanke. Er hätte das nie erwartet. In anderen Regionen seien an dem Tag viel höhere Regenmengen gefallen.

Die lokalen Gegebenheiten des Ahrtals hätten zusätzlich zu den meteorologischen Fakten eine entscheidende Rolle gespielt. Das sehr enge, V-förmige Tal mit einem Zuschnitt, in dem einzelne Hochwasserwellen der Nebentäler im Haupttal zusammenlaufen, nannte er als Beispiel. Die Böden seien nach vielen Niederschlägen im Mai und Juni zudem nass gewesen und hätten genauso wenig Wasser aufnehmen können wie der Wald. Eine entscheidende Rolle habe auch der Bau der Ahr-Brücken gespielt, die bis zum Bersten als Staudämme fungiert hätten. [...]


Und der LFV RLP warnt auch diesbezüglich zur Besonnenheit bei Flut-Diskussion:

-> " Feuerwehr-Präsident mahnt Besonnenheit bei Flut-Diskussion an "

[...]
In der aktuellen öffentlich medialen Diskussion über die Verantwortlichkeiten der
Flutkatastrophe wirbt der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Rheinland-Pfalz, Frank Hachemer, für mehr Besonnenheit: Ich rate dazu, keine voreiligen Schlüsse aus den Ausführungen von Experten in den Untersuchungsgremien zu ziehen. So sind zum Beispiel die Beiträge von Meteorologen hoch wertvoll. Zu der Frage jedoch, wann, wo und wie mit dem Wissen über bestimmte Wetterereignisse Evakuierungen möglich waren, sollte man auch diejenigen Fachleute hören, die tatsächlich mit der Planung und Durchführung von Evakuierungen vertraut sind.
Der Präsident ist selbst beruflich als Sachverständiger für Vorbeugenden Brandschutz mit der Planung von Evakuierungen vertraut: Eine Evakuierung auch nur von einzelnen Gebäuden ist komplex und ungeplant, kaum schnell und sicher durchführbar. Das muss berücksichtigt werden, wenn man ganze Landstriche betrachten will. Daher appelliert der Präsident weiter, dass die Auswertung nach der Flutkatastrophe nüchtern und sachlich erfolgen muss und verweist auf die Fachebenen wie etwa die Brand- und Katastrophenschutzinspekteure seines Bundeslandes.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg874957
Datum05.02.2022 17:2411445 x gelesen
U-Ausschuss Flut: Ministerin Scharrenbachs nächtliche Vernehmung

Der Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe hat die NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) vernommen. Bei der Befragung ging es einmal mehr um fehlende Dokumente.

Politik :-(

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg874958
Datum05.02.2022 17:4111376 x gelesen
Hallo Jürgen, hallo Forum,

Geschrieben von Jürgen M.Politik :-(Wenn man die Fehler abstellen will darf man keine Schuldigen suchen sondern überlegen wo die Fehler entstanden.
- Dies erfolgt sicher nicht bei einem Untersuchungsausschuss oder einem Gerichtsverfahren!
- Sondersendungen im Fernsehen nutzen da auch nichts! Für meinen Geschmack ist das ein Gaffen aus der Entfernung!
Begründung:
Zu den Zeiten wo die Sondersendungen laufen sieht man tolle Bilder von Hohen Wasserständen und Verwüstungen. Was dabei passiert ist und warum kommt doch erst raus, wenn es keinen mehr interessiert! (Es gibt halt keine spektakulären Bilder mehr.

Ich bin immer noch der Meinung: UC´s Arbeitskreis ist der richtige Weg. Mit gewissem Abstand zum Ereignis und durch Fachleute prüfen was schief lief.

Gruß
Michael

PS: Wir sollten nicht so abfällig über Politik und Politiker reden. Wer hindert uns selbst dort einzusteigen und es besser zu machen?

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg874959
Datum05.02.2022 17:5011356 x gelesen
Hallo Forum,

Geschrieben von Jürgen M.oha :-()
Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne noch einmal auf diesen Beitrag von mir!
'Warnungen im Ahrtal - war: Katastrophenschutz in Deutschland: Keiner weiß, was zu tun wäre | extra 3' von Michael B.

Mehr will ich dazu nicht sagen!

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874961
Datum05.02.2022 18:2211427 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Politik :-(


Nein.

Mit beträchtlicher Wahrscheinlichkeit (allerdings nicht mit Sicherheit) versucht da jemand, keine Verantwortung für gemachte Fehler übernehmen zu müssen.

So etwas gibt es in fast jedem Betrieb, nicht nur in der Politik.



Hans-Joachim

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW874962
Datum05.02.2022 19:3011339 x gelesen
Heute in einem Artikel der RP über den Untersuchungsausschuss. Da sagt ein Beamter des Landesamt für Umwelt aus, dass man keine Prognosen zum Hochwasser machen konnte, da der einzige Beamte, der das Modul bedienen konnte, im Urlaub war.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP874965
Datum06.02.2022 07:5111534 x gelesen
Ich kann nur vermuten, dass die Person fehlte, die mit panischer Stimme gesagt hat, wir müssen alle rausholen." Mir fehlt weiter jede Vorstellung, wie das real hätte ablaufen sollen, wenn es eine solche Person gegeben hätte.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorPete8r M8., Wien / Wien874969
Datum06.02.2022 13:5211444 x gelesen
Was noch niemand beantwortet hat: Wenn ich der fassungslosen Bevölkerung von der auch nur 5 oder 6 m hohen Welle erzähle, passiert was? Wie schnell bringe ich die mit welchen Zwangsmitteln raus? Otto Normalverbraucher packt (wenn ich ihn erreiche und er's glaubt) gemütlich den Kombi, fährt im best case nach einigen Stunden los, steht 2h im Stau..

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874970
Datum06.02.2022 15:0411378 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Mir fehlt weiter jede Vorstellung, wie das real hätte ablaufen sollen, wenn es eine solche Person gegeben hätte.

So wie 1910?
In einer Ausgabe von "Der Feuerwehrmann" in 1910 soll es einen Einsatzbericht geben.

Damals gab es unter der ortsansässigen Bevölkerung keine Toten (die Opfer waren überwiegend Eisenbahnarbeiter in auf dem Talgrund gebauten Baracken, damals wurde die Eisenbahn verlängert).

Das zur Verfügung stehende Zeitintervall war 1910 deutlich kürzer. Aber ihr hattet noch Feuerhörner, mit denen ihr durch die Straßen gehen konntet.

Übrigens wurde 1910 die überörtliche Hilfe deutlich schneller angefordert, trotz zerstörter Telegraphenleitungen. Die erste Behelfsbrücke wurde noch am gleichen Tag fertig.
(Ich weiß es nicht, vermute aber: Reitender Bote zur nächsten funktionsfähigen Telegraphenstation.)



Hans-Joachim

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874971
Datum06.02.2022 17:0711280 x gelesen
Geschrieben von Peter M.Was noch niemand beantwortet hat: Wenn ich der fassungslosen Bevölkerung von der auch nur 5 oder 6 m hohen Welle erzähle, passiert was? Wie schnell bringe ich die mit welchen Zwangsmitteln raus? Otto Normalverbraucher packt (wenn ich ihn erreiche und er's glaubt) gemütlich den Kombi, fährt im best case nach einigen Stunden los, steht 2h im Stau..


Dort, wo die fassungslose Bevölkerung selbst den Fluß beobachtete und sich Nachbarn gegenseitig warnten, dort war es völlig hinreichend, gemütlich den Kombi zu packen und in entspanntem Tempo gen höherliegendem Terrain zu verduften.

Stell Dir mal so ganz in Ruhe das Gesamtbild vor. Das Video von schwimmenden Wohnwagen und Ferienhäusern, das stammt von 18:30. Da schwimmen die noch, und stauen sich nicht vor Brücken, aber ich denke, selbst ein pfiffiger Fünftklässler könnte einen Gedanken fassen, was dieses Material vor der nächsten Brücke bewirken wird. Um 18:30 leben alle oder fast alle der späteren Toten noch.

Eine Dreiviertelstunde später, um 19:15, lächeln Landrat und Innenminister beim Krisenstab in die Kameras und fahren beruhigt nach Hause, also die Personen, deren Aufgabe es an allererster Stelle wäre, diese Opfer zu verhindern. Dafür (unter anderem) werden sie gewählt. Man müßte es mal checken, aber ich denke, als der Innenminister beruhigt aufbricht, müßte die Ahr die ersten Brücken eingerissen haben.

Nach 18:30, dem Videozeitpunkt, rollt die betrachtete Flutwelle gemächlich das Flußtal hinunter und kommt sieben oder acht Stunden später in Sinzig an. Auch in Sinzig ertrinken noch ungewarnte Menschen in Häusern.

Glaubst Du wirklich, daß es angesichts dieses Ablaufes auch nur ein Mikrogramm Anlaß für Arroganz gegenüber der "fassungslosen Bevölkerung" gibt?



Was wir da sehen, wurde schon direkt in den Tagen danach völlig zutreffend beschrieben: A monumental failure of the system.
An diesem 100% zutreffenden Befund ändert kein "hätte" irgendetwas, und auch keine Charakterstudie potentieller Flutopfer.


Hans-Joachim

Meine Prognose für Deutschland: 20000 Coronatote + 80000 Föderalismustote + 20000 Querdenkertote + 10000 F.D.P.-Tote + 500.000 Long-Covid-Patienten.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg874972
Datum06.02.2022 17:4511289 x gelesen
Hallo Hans- Joachim,

Geschrieben von Hans-Joachim Z.
Nach 18:30, dem Videozeitpunkt, rollt die betrachtete Flutwelle gemächlich das Flußtal hinunter und kommt sieben oder acht Stunden später in Sinzig an. Auch in Sinzig ertrinken noch ungewarnte Menschen in Häusern.
Diese Aussage wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtiger! Dies hat unser Forumskollege Sebastian K. schon öfter wiederlegt. Aber den Warnungen wurde nicht geklaubt!

mit knurrenden Grüßen
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP874978
Datum06.02.2022 21:0211274 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. So wie 1910?Ernsthaft?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874981
Datum07.02.2022 00:4311314 x gelesen
Geschrieben von Michael B.Diese Aussage wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtiger! Dies hat unser Forumskollege Sebastian K. schon öfter wiederlegt. Aber den Warnungen wurde nicht geklaubt!

Es gibt 134 Tote und 766 Verletzte im Tal. Im Laufe der Untersuchungen wird sich vermutlich für einige davon herausstellen, ob's an ihrer Ignoranz lag.


Wir haben das Video von den schwimmenden Wohnwagen und Ferienhäusern aus Schuld, auf das ich verlinkte. Klar ist in diesem Moment: Das Zeug wird man wiedersehen, es paßt nicht unter den Brücken durch bei hohem Wasserstand.
wohnwagen.jpg

Weiter unten an der Ahr gibt es noch mehr Campingplätze. Als das Zeug losschwimmt, gibt es noch ungefähr sechs Stunden Zeit, potentielle Opfer in Neuenahr/Ahrweiler in Sicherheit zu bringen. (Mehr als die Hälfte der Toten wohnte in Neuenahr/Ahrweiler.)

Ein weiteres Viertel der Toten, 33, war in Altenahr zu Hause. Die leben alle noch, als das Video in Schuld gedreht wird. Die leben auch alle noch, als die verantwortlichen Politiker nach Hause fahren.



Vielleicht gehort an dese Stelle eine Erläuterung, wie sich eine Bachflut aufsteilt. Entscheidend dafür ist das mitgeführte Material. Die Staueffekte dieses Materials sorgen dafür, daß eine Flutwelle zwar sehr langsam läuft und problemlos mit Kfz überholt werden kann, einem stationären Beobachter aber als blitzartiges Ereignis erscheint.

Hier das Beispiel eines kleinen Baches.

Hier mit einem kleinen Flüßchen.

Noch ein kleines Flüßchen.


Die Dimension unterscheidet sich. Der Ablauf nicht. Die Ahrtalwelle "kam urplötzlich", war aber nicht schneller unterwegs als ein Radfahrer. Für einen stationären Beobachter kann sie dennoch ein überwältigendes Ereignis sein, wenn Kommunikationswege versagen und der Krisenstab sechs bis acht Stunden hinter der Lage ist.



Hans-Joachim

Meine Prognose für Deutschland: 20000 Coronatote + 80000 Föderalismustote + 20000 Querdenkertote + 10000 F.D.P.-Tote + 500.000 Long-Covid-Patienten.

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin874982
Datum07.02.2022 01:3211215 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K." So wie 1910?"
Ernsthaft?



Nein, natürlich nicht.

1910 gab es keine brauchbaren Wettervorhersagen. Damals kam das wirklich aus heiterem Himmel, und niemand hat erwartet, daß ein Krisenstab die lokalen Feuerwehren Stunden vorher in Kenntnis setzt. Heute ist heute, und die Verwaltung eines Landkreises verfügt über Möglichkeiten, von denen der preußische Beamte des Jahres 1910 nicht einmal geträumt hat. Dementsprechend habe ich eigentlich erwartet, daß man heute besser abschneidet als damals.



Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorTobi8as 8H., Ludwigsburg / Baden Württenberg874983
Datum07.02.2022 07:1811216 x gelesen
Dafür konnte sich die Bevölkerung noch selbst Helfen uns aus dem Wetter auf mögliche Gefahren schließen.
Damals war die Bebauung und Bevölkerungsdichte eine ganz andere.

Und es gab noch keine Handys etc. mit denen man erstmal lange Videos macht statt sich in Sicherheit zu bringen.

Traf die Welle 1910 in den Fluss abwärtsgelegenen Orten auch Nachts ein? Das war hier mit das Ausschlag gegeben hat.

Wie viele wären auch mit noch konkreteren Warnungen, als die, die vorhanden waren wirklich gegangen? Für wen wären ggf. die Straßen zu Falle geworden?

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP874986
Datum07.02.2022 10:3511051 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Dementsprechend habe ich eigentlich erwartet, daß man heute besser abschneidet als damals.Vielleicht hat man das sogar. Hört sich böse an, aber wenn du Opfer-/Betroffenenzahlen und Schadenssummen vergleichst, nimm bitte auch die Einwohnerzahlen-/dichte des Gebietes, die Bebauung, die Infrastruktureinrichtungen... in deine Rechnerei auf, sonst passt das von vornherein nicht.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP874987
Datum07.02.2022 10:4011127 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Für einen stationären Beobachter kann sie dennoch ein überwältigendes Ereignis sein, wenn Kommunikationswege versagen und der Krisenstab sechs bis acht Stunden hinter der Lage ist.Mal hypothetisch: Der Landkreis ruft am 14.07. um 13:00 den Katastrophenfall aus (ignorieren wir einfach mal, dass es den hier gar nicht gibt, das ignoriert ja eh jeder), wenige Minuten später entscheidet man sich zur Evakuierungsanordnung nach § 25 Abs. 1 Satz 5 LBKG aber!: 2. Alternative. Was wäre dann, bitte realistisch einschätzen, weiter passiert?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorIngo8 z.8, Salzhausen / Niedersachsen874988
Datum07.02.2022 11:2111099 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Was wäre dann, bitte realistisch einschätzen, weiter passiert?

Wie schon an anderer Stelle geschrieben habe ich als PSNV Kraft mit vielen Einwohnern von Bad Neuenahr / Ahrweiler gesprochen. Praktisch jeder wusste das es Hochwasser gibt, nur die Höhe konnte sich keiner Vorstellen.

Wäre die Aussage gewesen (Rundfunkwarnung + TV + Facebook + Instagram + Webseite Kreis)

" Das Hochwasser wird 4m höher als 2016. Bringen Sie sich in sichere Bereiche, Fahren Sie ihre KFZ in hochgelegene Bereiche. Parkplätze sind z.B. ...Informieren Sie auch ihre Nachbarn. Nehmen Sie mobilitätseingeschrängte Personen mit in sichere Bereiche. Für Liegendtransporte wenden sie sich an Tel. xyz. Notunterkünfte sind ...."

Wäre sicherlich etwas anders gelaufen.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg874989
Datum07.02.2022 11:2511087 x gelesen
Hallo Ingo,
Geschrieben von Ingo z.Wäre die Aussage gewesen (Rundfunkwarnung + TV + Facebook + Instagram + Webseite Kreis)

" Das Hochwasser wird 4m höher als 2016. Bringen Sie sich in sichere Bereiche, Fahren Sie ihre KFZ in hochgelegene Bereiche. Parkplätze sind z.B. ...Informieren Sie auch ihre Nachbarn. Nehmen Sie mobilitätseingeschrängte Personen mit in sichere Bereiche. Für Liegendtransporte wenden sie sich an Tel. xyz. Notunterkünfte sind ...."

Wäre sicherlich etwas anders gelaufen.
Möglich, wenn man es geglaubt hätte!
Konnte man es im Vorfeld so abschätzen?

Wie üblich sind wir jetzt nach dem Ereignis schlauer als vorher.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg874991
Datum07.02.2022 12:1811093 x gelesen
Geschrieben von Tobias H.Dafür konnte sich die Bevölkerung noch selbst Helfen uns aus dem Wetter auf mögliche Gefahren schließen.
Damals war die Bebauung und Bevölkerungsdichte eine ganz andere.

Und es gab noch keine Handys etc. mit denen man erstmal lange Videos macht statt sich in Sicherheit zu bringen.
Das Thema ist nicht, dass keiner etwas mitbekommen hat. Laut dem Hochwassermeldezentrum gab es 20M Abrufe der Pegeldaten. Egal welche Berichte man liest, heute den Bericht im Tischtennis Magazin gelesen. Da erzählt jemand, dass er seinen Laden teilweise in sein Auto geräumt hatte und das Auto dann etwas Bergauf gestellt hatte. Leider eine Querstraße zu tief am Berg.
Für mich ist es offensichtlich, dass das Hauptthema bleibt, dass vorsätzlich keiner eine Flut in dem Ausmaß erwartet hat und als es dann so kam an den meisten Stellen die Eingriffmöglichkeiten (Ministerien, LfU, Medien, Kreis, Leitstelle, Gemeinden, Katastrophenschutz, Selbsthilfe) nicht gegriffen haben.


Traf die Welle 1910 in den Fluss abwärtsgelegenen Orten auch Nachts ein? Das war hier mit das Ausschlag gegeben hat.
Laut der Arbeit von Herrn Roggenkamp wurden 1910 in Ahrweiler eher morgens ab 8 kritische Höhen erreicht. Höhepunkt war nach 10:00. 2014-roggenkamp-flut1910-zeitlicher-ablaWie viele wären auch mit noch konkreteren Warnungen, als die, die vorhanden waren wirklich gegangen? Für wen wären ggf. die Straßen zu Falle geworden?
Die hydrologischen Warnungen 2021 waren nicht sehr konkret und viel zu spät. Das führe ich hier genauer aus.

Technisch gesehen fängt die Fehlerkette schon deutlich früher an:
- historische Hochwasser wurden ignoriert oder ein flächendeckendes Starkregenereignis mit 200mm nicht in Betracht gezogen.
- Die Ahr wurde nicht zu den in der Meldeverordnung benannten Flüssen hinzugezählt
- Das Hochwassermeldezentrum RLP ist nicht an der möglichen Qualität ausgerichtet, die in anderen Bundesländern oder Ländern erreicht wird
- Alarm- und Einsatzpläne im Ahrtal+RLP waren weder in Kommunikation noch bei Evakuierungen oder der Bestimmung von evtl. betroffenen Häusern/Gebieten ausreichend.
- Möglichkeiten der Kommunikation im Vorfeld nicht genutzt wurden. (siehe unten)

Bei vielen Punkten bin ich noch dran das genauer zu begründen und öffentliche Quellen dafür zu finden.
Beim Thema Alarm- und Einsatzpläne werde ich wohl über fragdenstaat.de gehen müssen, da einfache Anfragen nicht ausreichen.

Wieso geht man nicht um 11:30 Uhr hin und macht eine Videokonferenz mit allen von der Flut betroffenen Kommandanten/Führungskräften und dem Krisenstab? Als wir unser Musik-Vereinsjubiläum durchgeführt hatten, haben wir uns mit der oberen Führungsriege jeden Tag bzw. Abend bevor es los ging getroffen und haben den Ablauf noch mal besprochen. Bei einem Feuer geht das na klar nicht, aber bei der seltenen Warnung für ergiebigen Dauerregen DWD-Stufe 4 wäre so etwas im Vorfeld gut möglich. Da hätte man auch über Erwartungen reden können und was gemacht wird falls die Erwartungen übertroffen werden. Dann wäre vielleicht auch jemandem Aufgefallen, dass es 2016 bei einem HQ100 60-80mm geregnet hatte und die Prognose dieses mal etwa das doppelte war.

Es gab offensichtlich mangelde Kommunikation. Technische Mitteilungen wurden versendet, aber es war hinten und vor nicht rund. Die Katwarn-Meldung der LfU sagt man solle sich bei SWR1 informieren, da aber die Ahr nicht in der Hochwassermeldeverordnung genannt ist erhält der SWR keine Information über die entsprechenden Pegel und bringt dann im Anschluss an die Nachrichten nicht die entsprechenden Hochwassermeldungen. Da sind so viele kleine Details schief gegangen. Fast überall wo ich genauer hinschaut habe gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, einige kosten Geld andere nicht.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW874992
Datum07.02.2022 12:5611053 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K. Was wäre dann, bitte realistisch einschätzen, weiter passiert?
Ich denke die meisten hier hatten schon mal eine Räumung/Evakuierung abzuarbeiten und jeder kann sich ausmalen wie lange es dauern würde.
Was sich ändert wären wohl vor allem die später folgenden Beschwerden gewesen, statt;
"Wir wurden nicht gewarnt" könnten wir heute wohl; "Wir wurden zu spät gewarnt und nicht mal ein Möbelwagen kam!" lesen.

Ja mehr ich lese je mehr festigt sich meine Meinung dass das Ausmaß einfach niemand (inkl. Wetterdienste) vorhergesehen hat.
Damit bleibt es leider am Bürger hängen der ggf. erst dann "auf Socken" flüchten konnte/musste als das Wasser bereits vor seiner Haustür stand.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorTobi8as 8H., Ludwigsburg / Baden Württenberg874993
Datum07.02.2022 14:2010992 x gelesen
Und genau damit bestätigt sich ein großer unterschied. Während 1910 die meisten Wach und vermutlich bei der Arbeit waren un damit den steigenden Pegel mitbekommen haben, sind dieses Mal viele im Schlaf überrascht worden und erst wach geworden als das Wasser quasi schon im Haus stand und eine Flucht auf normalen Wegen kaum möglich war.

Daher sind die Ereignisse nicht wirklich vergleichbar.

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg874995
Datum07.02.2022 16:3410973 x gelesen
Das sehe ich mit den genannten Zahlen anders.

Die Laufzeit des Wassers ist 5-8 Stunden von Müsch nach Bad Neuenahr. Bedeutet die HQ100 hat 1910 viele mitten in der Nacht oder direkt nach dem Aufstehen getroffen. HQ1910 schon etwas später, aber trotzdem so früh, dass man nicht vorbereitet war.


2021 waren die Evakuierungen in Dorsel gegen 18:00 Uhr schon tragisch im Gange:

t-online schrieb: Feuerwehrfrau erstes Opfer unter Helfern
Unter Helfern an der Ahr gibt es da aber bereits das erste Opfer. Der 19-jährigen Katharina Kraatz kann an dem Abend gegen 18 Uhr niemand mehr helfen, als sie helfen will. Die Feuerwehrfrau stirbt, weil sie auf einem Campingplatz in einem Mobilheim eine bettlägerige Frau retten will. Das Wasser kommt zu schnell, auch ein Hubschrauber kann das Schlimmste nicht verhindern.


Sinzig war gegen 2:00. Denke es war zeitlich 2021 fast optimal um jedem Bescheid geben zu können.

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern874996
Datum07.02.2022 18:0910922 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Thomas S.Sinzig war gegen 2:00. Denke es war zeitlich 2021 fast optimal um jedem Bescheid geben zu können.

wenn man den Nachrichten in den sozialen Medien geglaubt hätte und nicht von einem falschen/optimistischen Wasserstand ausgegangen wäre.
Nicht zuletzt von den Brücken gewusst hätte, die mehrere Flutwellen ausgelöst haben.
Als das Ereignis im vollen Gange war, hatten die betroffenen dann kaum eine Überlebenschance. Da hätten dann auch noch mehr Watfähige Fahrzeuge und Boote noch was geholfen. Zumindest im Bereich des Sportplatzes und der angrenzenden Siedlung.
Von dieser Vollkaskomentalität muss man sich selber verabschieden, man kann sich nicht mit technischen Gerät auf so was vorbereiten. Man verkürzt allenfalls das Zeitintervall etwas geringfügig.

Was hat man nochmal gesagt. Bleiben sie zuhause, vermeiden sie unnötige Fahrten.... Das haben die Leute oft gemacht!
Ich bin auch der festen Überzeugung, dass die wenigsten ihr Haus tatsächlich verlassen hätten.
Eine Flutwelle mit 10-14m. Irre! Damit hat tatsächlich niemand gerechnet. Auch nicht die Hochwasserkarten/Experten.

Was mich wundert, ist dass die tragischen Unfälle nicht wie ein Lauffeuer durch die Organisationen gegangen sind. Normal sind diese Fälle ein Hinweis, dass die Lage nicht mehr entspannt ist.
Aber nein, man geht ins Bett, obwohl man viele Warnzeichen bekommen hat.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg874997
Datum07.02.2022 20:4710875 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.
wenn man den Nachrichten in den sozialen Medien geglaubt hätte und nicht von einem falschen/optimistischen Wasserstand ausgegangen wäre.

Falsche und optimistische Wasserstände kamen ab 18:28 von der LfU RLP aus Mainz. Aber dort wurden laut Aussagen im Untersuchungsausschuss keine Fehler gemacht und die Wetterprognose mit 30mm weniger Regen als zuvor vom DWD ICON-D2 war laut deren Aussage verantwortlich für zu niedrige und zu späte prognostizierte Werte.

Nicht zuletzt von den Brücken gewusst hätte, die mehrere Flutwellen ausgelöst haben.
Als das Ereignis im vollen Gange war, hatten die betroffenen dann kaum eine Überlebenschance.
Da ist die Frage aus welchem Grund die Menschen gestorben sind.
- Ignoranz/Unwissenheit
- bei Rettungs-/ Fluchtversuchen in der TG, Keller, Auto und ähnlichem
- Falschen Verhalten aufgrund von falschen Ratschlägen

Von dieser Vollkaskomentalität muss man sich selber verabschieden, man kann sich nicht mit technischen Gerät auf so was vorbereiten. Man verkürzt allenfalls das Zeitintervall etwas geringfügig.Es geht auch rein personell nicht, dass die FFW Möbel in den zweiten Stock schleppt und noch andere Punkte der Selbsthilfe wie die Notfalltasche packen und weiteres übernimmt.

Was hat man nochmal gesagt. Bleiben sie zuhause, vermeiden sie unnötige Fahrten.... Das haben die Leute oft gemacht!Die offiziellen Warnmeldungen sei es per PM oder den Warnapps haben dazu wenig gesagt. Wobei ich die noch mal sichten werde. Das war auch ziemlich unrund.

Eine Flutwelle mit 10-14m. Irre! Damit hat tatsächlich niemand gerechnet. 10-14m liegen an den extremen Verklauselungen. Im freien Feld wäre es deutlich weniger gewesen. Aber wer links und rechts der Ahr 2-5 stöckige Häuser hinstellt und dazwischen eine Brücke, die wenn eine größere Menge Unrat mit schwimmt wie ein Damm wirken braucht sich nicht wundern, dass aus 7-9m dann halt 14m werden. Es
lässt sich ausrechnen, Wasser hat bei einem Gefälle von n eine Geschwindigkeit v. Bei Q=1600m³/s braucht man eine Fläche von Q/v. Da braucht man keine höhere Mathematik und einige Geländeschnitte.

Auch nicht die Hochwasserkarten/Experten.Da kann ich nur sagen, dass es offensichtlich keine guten Experten waren. Herr Roggenkamp hatte 2 Pegelmarken von 1810 und konnte daraus 2014 eine Spanne für 1810 von 970-1600 m³/s errechnen. Dies wurde 2014 in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und 2015 im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. Keiner der zuständigen Experten hatte dies zuvor gemacht oder gelesen. Die Präsentation von 2018 zum Thema Starkregen und Hochwasser für Bad Neuenahr hatte jeweils ein Bild von 1804 und 1910 enthalten. Erstellt vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz, dass für das Hochwassermeldezentrum zuständig ist. Keiner der Experten hat sich um die historische Wassermenge gekümmert. Weder für das Ahrtal noch für irgendeinen anderen kleineren Fluss. Auch keiner der politischen Experten im Kreistag oder im Kreishaus.

Das war eine riskante Wette.

Was mich wundert, ist dass die tragischen Unfälle nicht wie ein Lauffeuer durch die Organisationen gegangen sind. Normal sind diese Fälle ein Hinweis, dass die Lage nicht mehr entspannt ist.Da scheint die Vernetzung von oberem Ahrtal und dem Speckgürtel vor Bonn nicht allzu gut gewesen sein.
Aber nein, man geht ins Bett, obwohl man viele Warnzeichen bekommen hat.Denke an Schlaf kann da keiner denken. Das Wasser dürfte höllisch laut gewesen sein. Da war sicher nicht das Problem, dass jemand ins Bett gegangen ist.


Gruß
Dirk
Grüße Thomas

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP874999
Datum07.02.2022 22:3810965 x gelesen
Etwas anders vielleicht. Für mich klingt das aber noch zu sehr nach einer Evakuierungsempfehlung, nicht nach einer Anordnung. Diese müsste beinhalten "raus/weg... bis Uhrzeit X, dann notfalls mit Zwang". Ansonsten kann man sich diese Unterscheidung, die das LBKG dazu trifft, auch sparen. Und dieser Zwang, wie hätte der bewerkstelligt werden sollen? Mit welchem Personaleinsatz?
Vielleicht hätte deine Formulierung ein paar Leute mehr angesprochen. Die, die sich auf Brücken mit Schuhen im Wasser noch nicht von Einsatzkräften überzeugen ließen, dass das ein beschissener Aufenthaltsort ist, erreichst du aber auch mit sowas nicht.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875002
Datum08.02.2022 10:2510819 x gelesen
Geschrieben von Thomas S.Keiner der Experten hat sich um die historische Wassermenge gekümmert. Weder für das Ahrtal noch für irgendeinen anderen kleineren Fluss. Auch keiner der politischen Experten im Kreistag oder im Kreishaus.

Soweit bekannt hat man nur die eigenen Messwerte ab 1947 berücksichtigt und ich denke das wird wohl anderswo nicht anders sein.
Zumindest ich habe unsere eigenen Hochwasserkarten nach dieser Aussage mit anderen Augen noch mal genau angesehen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg875009
Datum08.02.2022 14:4410790 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Zumindest ich habe unsere eigenen Hochwasserkarten nach dieser Aussage mit anderen Augen noch mal genau angesehen.
Also mal kurz recherchiert:
Geschrieben von Feuerwehr Menden 2017
Heute vor genau 10 Jahren erlebte Menden eines der schwerwiegendsten Hochwasser seiner Geschichte. Innerhalb von nur 24 Stunden fielen damals mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter zu viel für die heimischen Gewässer. Der Pegel der Hönne stieg innerhalb von nur drei Stunden von 1,20 Meter auf 2,95 Meter an! Entlang des Flusslaufes wurden Gebäude, teilweise innerhalb weniger Minuten, überflutet.

Das Hochwasser hatte 2007 einen Abfluss von 78 m³/s und damit 310l/skm².

Die Pegel aus dem Bericht über 1890 kann ich von der Ferne nicht beurteilen, aber es zeigt, dass es auch für die Hönne historische Berichte mit Hochwassermarken gibt.

Die Hochwassergefahrenkarte, die 2009 erstellt wurde geht von einem HQ100 von 204 m³/s bei 3,43m aus. Keine Ahnung wie sie das berechnent haben, aber da die Pegel erst seit 1973 Werte im System haben können die Werte ab 1973 (2007 max mit 78m³/s) nicht die alleinige Grundlage sein. Oder habe ich da Werte übersehen?

2021 gab es einen Höchststand von etwa 3,3m. Regenmenge war etwa 80mm in 2 Tagen. Das dürfte 2021 irgendwas um 190m³/s gewesen sein. Also 30mm Regen mehr als 2007 ergibt etwa 110m³/s Abfluss mehr. Wie der exakte Zusammenhang zusätzlicher Regen über einem gewissen Wert zum Abfluss ist kann man sicher mit einigen Extremhochwassern ermitteln. Ob zusätzlicher Regen linear zu mehr Abfluss führt oder eine andere Regressionsfunktion besser ist, ist technisch gesehen egal. Eine Abschätzung sollte irgendwer machen können. Theoretisch Hydrologen. Ansonsten würde ich ohne besseres Wissen irgendwas schätzen um eine große Ahnung nach einer entsprechenden Wetterwarnung zu haben.

Aber umgekehrt macht das deutlich wie lächerlich tief der alte Wert von Alternahr mit HQ100 = 241m³/s bei 746 km² Einzugsgebiet war.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875010
Datum08.02.2022 15:3310686 x gelesen
Das wird für hier zu speziell, definitiv aber ein dickes Danke für deine Einschätzung.

Nebenher
2007 war das Hochwasser wesentlich großflächiger, danach gab es umfangreiche Aufweitungen und 2021 gab es erhebliche Überschwemmungen an Stellen die ´07 noch trocken blieben und umgekehrt, die ich aber nicht im Ansatz mit der "Renaturierung" in Zusammenhang bringen kann und das obwohl ich die Gangläufe und Niederschlagsmengen abgespeichert habe, der von ´07 hängt sogar an meiner Bürotür.
Allerdings habe ich´21 teilw. verpasst weil wir mit zwei Zügen zur ÜöH raus waren...als es hier noch trocken war....egal
Es ist scheint wohl nicht so einfach l/qm in m³/s umzurechnen?

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg875011
Datum08.02.2022 16:4210714 x gelesen
Hallo Thomas, hallo Forum,

Geschrieben von Thomas M.Es ist scheint wohl nicht so einfach l/qm in m³/s umzurechnen?Richtig, und m3/s in Hochwasserhöhen umzurechnen wird noch schwerer. Da hier auch der Einfluss der Geländeformen etc. sich gravierend auswirkt!

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875016
Datum09.02.2022 05:2810788 x gelesen
Geschrieben von Tobias H.Traf die Welle 1910 in den Fluss abwärtsgelegenen Orten auch Nachts ein? Das war hier mit das Ausschlag gegeben hat.

1910 traf die Welle bei den aufwärts gelegenen Orten nachts ein. Die Bewohner wurden zum Teil mit Feuerhörnern aus dem Bett geblasen.

Also: Ahrweiler schon am Morgen und hell und weniger problematisch, Altenahr: Wecken durch die Feuerwehr. Die Welle braucht ja ein paar Stunden.



Du beobachtest aber richtig, daß 2021 die Toten flußabwärts auftreten, weil sie in's Bett gehen, nachdem fluißaufwärts gelegene Orte bereits am Abend zerstört worden sind.



Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875017
Datum09.02.2022 09:4310732 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Du beobachtest aber richtig, daß 2021 die Toten flußabwärts auftreten, weil sie in's Bett gehen, Nein. Ohne das jetzt direkt mit Statistiken untermauern zu können: Die Horrorgeschichen, die man tlw. lesen kann, tlw. gehört hat, zeigen, dass sehr viele bei Versuchen, sich durch die Fluten zu bewegen oder in Kellerräumen noch etwas zu sichern, von der Kraft und dem schnellen Anstieg des Wassers überrascht wurden. Tatsächlich im Bett hat es nur einen Bruchteil getroffen.

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Die Bewohner wurden zum Teil mit Feuerhörnern aus dem Bett geblasen.Gab es damals ein Signal a la "Nein, jetzt geht es nicht um die Feuerwehrleute, jetzt muss jeder mal selbst tätig werden!", sprich Bevölkerungswarnung?
Die normalen Feuerhörner ertönten an der gesamten Ahr am 14.7. auch, tlw. auch mehrfach.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW875024
Datum09.02.2022 15:2910602 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Gab es damals ein Signal a la "Nein, jetzt geht es nicht um die Feuerwehrleute, jetzt muss jeder mal selbst tätig werden!", sprich Bevölkerungswarnung?
Die normalen Feuerhörner ertönten an der gesamten Ahr am 14.7. auch, tlw. auch mehrfach.


Ja das Feuerhorn war damals das Zeichen für alle, und zwar Handpumpe will bedient werden, Wassereimer will geschleppt werden.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875031
Datum10.02.2022 05:0410674 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Mal hypothetisch: Der Landkreis ruft am 14.07. um 13:00 den Katastrophenfall aus (ignorieren wir einfach mal, dass es den hier gar nicht gibt, das ignoriert ja eh jeder)


Sagen wir einfach: Man trifft Anordnungen, die dem Katastrophenfall in anderen Bundesländern entsprechen. Das kriegt man doch vermutlich auch in Rheinland-Pfalz irgendwie hin?

13 Uhr. Da hast Du noch ca. 11 Stunden Zeit, um Bad Neuenahr/Ahrweiler zu evakuieren, wo die Mehrheit der Todesopfer wohnte. Reicht das wirklich nicht, um ... sagen wir mal: eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei und zwei bis drei Feuerwehrbereitschaften vor Ort zu haben? Dazu natürlich
startseite_00017.jpg
diese Mädels hier. Du mußt ja sehr schnell wissen, wo sich noch Leute aufhalten. Dafür gibt es Flächensuchhunde (im Unterschied zu Trümmersuchhunden oder Mantrailern).
So etwas gibt es nicht nur BDR-farbig, sondern auch malteserfarbig oder rotkreuzfarbig oder so.

Für Altenahr ist der Zeitplan enger, aber bisher habe ich gedacht, daß dies von 13 Uhr bis ca. 20 oder 21 Uhr schaffbar ist. Wenn Du es in Altenahr und Bad Neuenahr/Ahrweiler schaffst, hast Du bereits 100 Tote vermieden.



Ich denke übrigens, daß es als Konsequenz aus dieser Katastrophe angezeigt wäre, genau Dein Szenario mal wirklich zu beüben! So lange die Erinnerung noch frisch ist, hast Du willigere Statisten, das sollte man wirklich bald machen! Also: Wie kriege ich einen größeren Ort unten im Flußtal binnen 3 Stunden leer? Natürlich einen, der tatsächlich gefährdet ist.
Ja, das ist eine aufwändige Übung, aber damit könnten sich Politiker profilieren derzeit, ich halte es für durchsetzbar, so etwas mal wirklich als Großübung unter Einschluß der Bevölkerung durchzuziehen. Ich hätte sogar die Hoffnung, daß auch das Fernsehpublikum dabei etwas lernt!


Zweite Konsequenz sollte meines Erachtens sein: Wenn die Wetterkarten so schlimm aussehen wie für die Eifel, dann sollten wenigstens 2 oder 3 Hochwasserbereitschaften von außerhalb der Region vorpositioniert werden. Kann natürlich passieren, daß die auch mal nicht gebraucht werden, aber angesichts der Zahl von Bereitschaften, die sich dieses Mal am Nürburgring den Hintern plattgesessen haben, sehe ich das nicht als Problem. Es mag ein Verwaltungsverfahrensproblem sein, aber dann muß man eben genau das ändern, und zwar möglichst jetzt, bevor die Gründe wieder halb vergessen sind.

Aber bitte: Nur wenn die Wetterkarten so schlimm aussehen wie für die Eifel. Bitte nicht in der Art: Amtliche Warnung vor Frost, weil das Thermometer auf -2 Grad geht. Das haben wir so in Berlin, ernsthaft, ungelogen.



Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875032
Datum10.02.2022 05:1510536 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Gab es damals ein Signal a la "Nein, jetzt geht es nicht um die Feuerwehrleute, jetzt muss jeder mal selbst tätig werden!", sprich Bevölkerungswarnung?


Formell? Glaube nicht.

Aber normalerweise wurde das Feuerhorn einfach irgendwo geblasen meines Wissens. Wenn jemand mit dem Feuerhorn durch die Straßen ging, funktionierte das wohl wirklich gut als Wecksignal.

So ähnlich, als wenn Du eine Sirene auf Deinen KdoW baust und dann durch die Straßen fährst. Was in solchen Extremfällen vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre.



Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW875033
Datum10.02.2022 08:1210555 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Zweite Konsequenz sollte meines Erachtens sein: Wenn die Wetterkarten so schlimm aussehen wie für die Eifel, dann sollten wenigstens 2 oder 3 Hochwasserbereitschaften von außerhalb der Region vorpositioniert werden. Kann natürlich passieren, daß die auch mal nicht gebraucht werden, aber angesichts der Zahl von Bereitschaften, die sich dieses Mal am Nürburgring den Hintern plattgesessen haben, sehe ich das nicht als Problem. Es mag ein Verwaltungsverfahrensproblem sein, aber dann muß man eben genau das ändern, und zwar möglichst jetzt, bevor die Gründe wieder halb vergessen sind.

Welche Hochwasserbereitschaften? Und vor allem wofür? Üblicherweise sind solche Kräfte dazu gedacht Deiche zu verteidigen, die gibt es an der Ahr allerdings nicht.

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Aber bitte: Nur wenn die Wetterkarten so schlimm aussehen wie für die Eifel. Bitte nicht in der Art: Amtliche Warnung vor Frost, weil das Thermometer auf -2 Grad geht. Das haben wir so in Berlin, ernsthaft, ungelogen.



Die Warnungen des DWD sind in der Regel zu ungenau. Bei letzten lila Sturmwarnung, saß im ganzen Kreis die Feuerwehr im Gerätehaus. Es wurde ein netter Fernsehnachmittag mit Pommes rot/weiß. Und das war ein Sonntag.
Dafür kam dann der Tornado vor ein paar Jahren aus heiterem Himmel.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875034
Datum10.02.2022 09:1710508 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. Sagen wir einfach: Man trifft Anordnungen, die dem Katastrophenfall in anderen Bundesländern entsprechen. Das kriegt man doch vermutlich auch in Rheinland-Pfalz irgendwie hin?Welche sind das denn?
Mir fallen da ein: Übernahme der EL durch den Kreis (das war, ohne den sagenumwobenen KatFall, um 17:40 der Fall), großzügige Verfügbarkeit/Verlegung überörtlicher Einheiten (das lief danach auch an) bis hin zur Bundeswehr (die hole ich dir auch schon bei Alarmstufe 1 dazu, wenn man weiß wie und warum). Und damit einhergehend auch viel mehr mediale Präsenz der laufenden Ereignisse, die hat man am 14. nachmittags-abends/nachts tatsächlich vermisst.

Geschrieben von Hans-Joachim Z.13 Uhr. Da hast Du noch ca. 11 Stunden Zeit, um Bad Neuenahr/Ahrweiler zu evakuieren, wo die Mehrheit der Todesopfer wohnte. Reicht das wirklich nicht, um ... sagen wir mal: eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei und zwei bis drei Feuerwehrbereitschaften vor Ort zu haben?Die hätten zu dem Zeitpunkt schon weitestgehend Schwimmflossen tragen müssen. Und ob der Anwohner um 15:00 der örtlichen Feuerwehr den Vogel zeigt, oder auswärtigen Kräften, darin sehe ich noch keinen Unterschied. Was man auch berücksichtigen muss: Die überörtlichen FW-Einheiten kamen zu dem Zeitpunkt fast ausnahmslos aus RLP. Generell sehe ich keinerlei Schwierigkeiten, auch aus NRW ordentlich Manpower ins Ahrtal zu ziehen. Wenn die aber im Rhein-Sieg-Kreis u.a. auch heftige Probleme haben (es gibt da Straßenzüge, die sehen heute noch genauso aus als ob sie an der Ahr liegen würden), musst du diese Einheiten schonmal abschreiben. Und auch die nächsten Kasernen, aus denen man BW-Kräfte in größerem Umfang hinzuziehen könnte, liegen dummerweise überwiegend so.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875035
Datum10.02.2022 09:2510484 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. Aber normalerweise wurde das Feuerhorn einfach irgendwo geblasen meines Wissens. Wenn jemand mit dem Feuerhorn durch die Straßen ging, funktionierte das wohl wirklich gut als Wecksignal.
So ähnlich, als wenn Du eine Sirene auf Deinen KdoW baust und dann durch die Straßen fährst. Was in solchen Extremfällen vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre.
Für mich ist das so noch weitestgehend gleichzusetzen mit den Feuerwehrsirenen heute. Wenn Hochwasser ist, den ganzen Tag schon Feuerwehr im Ort unterwegs war, und plötzlich alle Sirenen nochmal losheulen, könnte man das auch als Wecksignal verstehen. Oder als störendes Nebengeräusch, unabhängig von der Tonfolge.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz875036
Datum10.02.2022 10:5910455 x gelesen
Hallo zusammen,

Geschrieben von Sebastian K.
Die überörtlichen FW-Einheiten kamen zu dem Zeitpunkt fast ausnahmslos aus RLP.

Richtig, wobei man auch ganz deutlich sagen muss, das die koordiniert verlegten Einheiten der überörtlichen Hilfe bisher nur in RLP nur als Pilotprojekt im Norden von RLP existiert!! Bisher hatte RLP da genau:NIX!!

Ich hoffe inständig, das jetzt auch aus dem Pilotprojekt eine feste Einrichtung in ganz RLP wird, die dann auch gelebt wird!!

Geschrieben von Sebastian K.
Wenn die aber im Rhein-Sieg-Kreis u.a. auch heftige Probleme haben
Richtig, ich sag hier in meiner schönen Grenzlage auch immer, klasse, du hast ja NRW in der Hinterhand.
Mitte Juli 2021 war aber glaube ich auch in NRW, das diesbezüglich ja wirklich gut aufgestellt ist, nicht mehr viel in der Hinterhand. Wurde mir bewusst, als ich am 15.07. am Industriepark HARIBO die Anfrage bekam, ob wir auch noch nach NRW Fahrzeuge entsenden könnten. Da hätte ich so niemals mit gerechnet.
Haben wir aber zum Glück als Kreis auch hinbekommen und, gemeinsam mit 2 Fahrzeugen aus dem Westerwaldkreis, da am 15.07. auch noch unterstützt.

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW875037
Datum10.02.2022 11:3710403 x gelesen
Geschrieben von Ralf R.Richtig, ich sag hier in meiner schönen Grenzlage auch immer, klasse, du hast ja NRW in der Hinterhand.
Mitte Juli 2021 war aber glaube ich auch in NRW, das diesbezüglich ja wirklich gut aufgestellt ist, nicht mehr viel in der Hinterhand. Wurde mir bewusst, als ich am 15.07. am Industriepark HARIBO die Anfrage bekam, ob wir auch noch nach NRW Fahrzeuge entsenden könnten. Da hätte ich so niemals mit gerechnet.
Haben wir aber zum Glück als Kreis auch hinbekommen und, gemeinsam mit 2 Fahrzeugen aus dem Westerwaldkreis, da am 15.07. auch noch unterstützt.


Laut Auswertung waren in der Zeit alle NRW Bezirksbereitschaften im Einsatz. Das hat man sich vorher so auch nicht vorstellen können. Natürlich sind in den Bereitschaften auch nur Bruchteile der möglichen Kräfte organisiert.
Vermutlich wird man aber in NRW die überörtlichen Kräfte aufstocken.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz875038
Datum10.02.2022 12:2110355 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas E.
Natürlich sind in den Bereitschaften auch nur Bruchteile der möglichen Kräfte organisiert.
Klar, ich bezog mich da auch auf die vorgeplanten Bezirksbereitschaften. Das noch was da war, glaube ich gerne in NRW.

Geschrieben von Thomas E.
Vermutlich wird man aber in NRW die überörtlichen Kräfte aufstocken.
Wie gesagt, ich hoffe, das wir das jetzt auch in RLP aus der Pilotphase zum Standard machen.

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875039
Datum10.02.2022 12:2310337 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Aber bitte: Nur wenn die Wetterkarten so schlimm aussehen wie für die Eifel. Bitte nicht in der Art: Amtliche Warnung vor Frost, weil das Thermometer auf -2 Grad geht. Das haben wir so in Berlin, ernsthaft, ungelogen.


Ja weil viele Bürger die Warnungen nicht verstehen.
Denn die "Amtliche Warnung" (gelb) bedeutet schlicht;
Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten. Wenn Sie Aktivitäten im Freien unternehmen und dem Wetter ausgesetzt sind, informieren Sie sich regelmäßig über die weitere Wetterentwicklung und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an.
Passt also, denn bei -2°C kann es glatt werden.

Für meine Familie habe ich die Warnstufen mal übersetzt an die Tür genagelt;
https://www.dropbox.com/s/i44f6z5vtkxsikx/2022-02-10%2012.19.31.jpg?dl=0

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875040
Datum10.02.2022 12:3310317 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.So ähnlich, als wenn Du eine Sirene auf Deinen KdoW baust und dann durch die Straßen fährst. Was in solchen Extremfällen vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre.



Finde ich auch.
Als unsere neuen GW-L1 kamen war man allerdings ziemlich überrascht als ich fragte wie man eine Lautsprecher-Durchsage schalten kann, denn gerade diesen Kisten eigenen sich ja um mit 1-1 "plärrend durch die Ortsteile zu fahren".
Macht man nur das Blauhorn an wird sich der Bürger eher fragen was der Krach da draußen soll, ggf. seinen Kopf aus dem Fenster stecken und wenn er nix spannendes sehen kann sich nach 1 Minute wieder ins warme Bett legen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875042
Datum10.02.2022 12:5610372 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Als unsere neuen GW-L1 kamen war man allerdings ziemlich überrascht als ich fragte wie man eine Lautsprecher-Durchsage schalten kann, denn gerade diesen Kisten eigenen sich ja um mit 1-1 "plärrend durch die Ortsteile zu fahren".


Die Möglichkeit zu Durchsagen ist auf jeden Fall gut, aber ich denke nach den jetzt gemachten Erfahrungen, daß eine größere am Fluß gelegene Gebietskörperschaft über einen Geräteanhänger Sirene verfügen sollte.

Das Ding braucht man ja höchstens alle 30 Jahre mal (oder vielleicht für Test/Übung), da reicht ein kleiner Einachshänger mit ein paar LiFePo-Akkus und einer aufgeschraubten Dachsirene. Könnte auch eine alte Sirene sein, aber die hat wohl niemand aufgehoben.



Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875043
Datum10.02.2022 13:3210324 x gelesen
Meteorologe Karsten Schwanke soll dem Südwestrundfunk (SWR) am Tag der Katastrophe angeboten haben, im Vorabendprogramm in einer Sondersendung über die Wetterlage zu berichten. Das sagte er im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags aus.Jörg Kachelmann hat zu diesen Äußerungen auf Twitter Stellung bezogen. Dabei verlinkt er auch die Tagesthemen vom 14.07, 22:15, ARD-Mediathek. Zu Beginn der Sendung gab es eine Schalte zu Schwanke, Äußerungen zur Ahr höre ich da keine. Und am Ende der Sendung wird Schwanke lachend nochmal zu den aktuellen Aussichten befragt und redet von "ganz gute Aussichten, vor allem für die vom Regen und Hochwasser geplagten Gebiete. Wenn man hinterher in einem Untersuchungsausschuss den nicht erhörten Vorhersehenden gibt, passt diese Sendung irgendwie nicht ins Bild.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 875044
Datum10.02.2022 13:3310345 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Thomas E.Die Warnungen des DWD sind in der Regel zu ungenau. Bei letzten lila Sturmwarnung, saß im ganzen Kreis die Feuerwehr im Gerätehaus. Es wurde ein netter Fernsehnachmittag mit Pommes rot/weiß. Und das war ein Sonntag.

Das könnte in Zukunft öfter passieren. Ich gehe mal davon aus das sich niemand mehr den Schuh anziehen will "er hätte nicht rechtzeitig gewarnt".
Ich bin da mal gespannt. Denn ein "Warnungs-Overkill" wird sehr schnell zu noch mehr Gleichgültigkeit führen; wenn erst mal die Flutkatastrophe 2021 etwas weiter weg ist.

Weiterhin bin ich mal gespannt welche Lebensdauer die aus dem Boden gestampften Konzepte haben werden. In meiner Dienstzeit habe ich schon viele hochwichtige Konzepte und Planungen gesehen die dann irgendwann ganz ohne Geräusch wieder verschwunden sind.

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875045
Datum10.02.2022 13:4510329 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Die Möglichkeit zu Durchsagen ist auf jeden Fall gut, aber ich denke nach den jetzt gemachten Erfahrungen, daß eine größere am Fluß gelegene Gebietskörperschaft über einen Geräteanhänger Sirene verfügen sollte.
5 mobile Sirenen hat der Kreis AW in 2020 angeschafft. In der Planung, vor der Flut erstellt, ist auch die Umrüstung der vorhandenen Sirenen auf Warnmöglichkeiten enthalten. Und die meisten der Sirenen, wenn auch mit Feueralarm, haben am 14. auch funktioniert. Wem das alles nicht weit genug geht, mag Recht haben, der verlinkte Plan bewegt sich allerdings nunmal auch innerhalb der Landesrechtslage RLP. Aber davon ab: Der Unterton mancher Ferndiagnosen, im Kreis wäre diesbezüglich alles Mist, ist Mist.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875046
Datum10.02.2022 14:1210335 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Nicht zuletzt von den Brücken gewusst hätte, die mehrere Flutwellen ausgelöst haben.

Sieh Dir diese eine Minute Video an. Wenn anschließend jemand behauptet, flußabwärts habe es Probleme an Brücken gegeben, wie überrascht bist Du?



Hans-Joachim

Meine Prognose für Deutschland: 20000 Coronatote + 80000 Föderalismustote + 20000 Querdenkertote + 10000 F.D.P.-Tote + 500.000 Long-Covid-Patienten.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875047
Datum10.02.2022 15:0510330 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Nicht zuletzt von den Brücken gewusst hätte, die mehrere Flutwellen ausgelöst haben. In diesem Video sieht man die Brücken vor der Flut, entgegen der Flußrichtung. Ab 3:00 ist man im Stadtgebiet. Anhand der Bauformen und den Straßen-/Geländeverläufen neben den Brücken bin ich weiterhin der Meinung, dass Flutwellen von den zugesetzten bzw. einstürzenden Brücken nur marginal beeinflusst wurden, als Auslöser kann ich die Brücken nicht nachvollziehen. Bei den Brücken in Dernau/Steinbergsmühle (da ist ein Sägewerk in unmittelbarer Nähe, Video 7:14) und Rech (7:27) kann ich mir den Effekt noch am größten vorstellen, wobei auch da viel Wasser nebendran vorbei floß, bevor die wegbrachen, weiter hoch vielleicht noch die in Ahrbrück (11:00), Schuld 11:40 kenn ich mich in der Örtlichkeit nicht mehr so gut aus. Dass das Wasser sich an irgendeiner Brücke derart aufstauen konnte, dass der Brückeneinsturz solche Wasserstandssprünge verursachen konnte, wie man von Augenzeugen berichtet bekommt, das passt einfach nicht. Eine andere Erklärung für die Flutwellen habe ich auch nicht, würde es aber sehr begrüßen wenn man an deren Ursachen etwas mehr nachforschen würde, und es nicht einfach auf die Brücken schiebt. Das waren keine Staudämme, das waren Bauten, an denen das Wasser links und rechts, ggfls. auch drunter und/oder drüber weiterfloß, als die sich zusetzten.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875049
Datum10.02.2022 15:4610247 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. einen Geräteanhänger Sirene

Wir haben so eine (1) Lautsprecherkugel die man auf´s Fahrzeugdach pappen kann.
Die Dinger sind erschreckend gut und ich denke im urbanen Bereich die beste (mobile) Möglichkeit.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP875050
Datum10.02.2022 16:5810237 x gelesen
Dazu die Aussage einer Anwohnerin, meiner Erinnerung nach im Bereich der unteren Ahr, gegenüber einem Freund von mir der Samstags nach der Flut als ziviler Helfer da war.
Die Frau berichtete das sie das Knacken und Bersten von Baumstämmen gehört hat während das Wasser permanent stieg. Plötzlich sei der Wasserspiegel mit einem Mal gesunken. Ihre Erklärung: Da ist dann die Brücke vor der sich die Stämme aufgestaut haben weggerissen worden. Das würde ja dann passen.
Ich versuche nochmal zu verifizieren aus welchem Ort das war.

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875051
Datum10.02.2022 17:3710209 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Hans-Joachim Z.

daß eine größere am Fluß gelegene Gebietskörperschaft über einen Geräteanhänger Sirene verfügen sollte.

Das Ding braucht man ja höchstens alle 30 Jahre mal (oder vielleicht für Test/Übung), da reicht ein kleiner Einachshänger mit ein paar LiFePo-Akkus und einer aufgeschraubten Dachsirene. Könnte auch eine alte Sirene sein, aber die hat wohl niemand aufgehoben.



So was in der Art gab es schon mal zu seeligen LSHD-Zeiten; nannte sich Sirenen-Lautsprecher-Einachs-Anhänger, kurz SLEA:

Sirenenanh%C3%A4nger-1.jpg

Einige davon sollen noch in Museen bzw. bei Privatsammlern vorhanden sein:

-> FW-Magazin " Weißt du noch: die Sirenenanhänger "

Einst gab es rund 500 Stück von Ihnen in Westdeutschland: den Sirenenanhängern. Die genaue Bezeichnung lautetet Sirenen-Lautsprecher-Einachs-Anhänger, kurz SLEA. Heute sind noch rund 100 Stück in Museen oder bei privaten Sammlern in vollständigem technischem funktionsfähigem Zustand erhalten.
[...]
In den Anhängern befanden sich ein Steuerschrank und ein 2-Takt-Stromaggregat mit 5-kW-Drehstrom. Über ein kabelgebundenes Fernbediengerät konnte das Aggregat gestartet werden, die Sirene in der Mitte bedient werden und über ein Handmikrophon sogar Durchsagen über die Lautsprecher gemacht werden. Somit konnte der Sirenenanhänger auch während der Fahrt betrieben werden. Außerdem konnte er stationär zur Notstromversorgung genutzt werden. Im Stationärbetrieb ließ sich Anhänger über das Ortsnetz speisen.



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875052
Datum10.02.2022 17:5310258 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Anhand der Bauformen und den Straßen-/Geländeverläufen neben den Brücken bin ich weiterhin der Meinung, dass Flutwellen von den zugesetzten bzw. einstürzenden Brücken nur marginal beeinflusst wurden, als Auslöser kann ich die Brücken nicht nachvollziehen.


wohnwagen.jpg

Wenn ein solcher Wall nachgibt, halte ich den Effekt für hinreichend eindrucksvoll, um die Sensation lieber mit etwas Abstand zu beobachten. Man muß sich das Ganze ja mit dramatisch höherem Wasserstand vorstellen.

Dem ganzen wird aber erst nach dem Bruch der Brücke die Krone aufgesetzt: Danach kommt nicht nur der Schwall, sondern auf diesem Schwall reitet anschließend, nach der Freigabe, ein Pfropfen Material oben auf dem Wasserschwall mit, der die Welle selbst dann noch ein Stück weiter aufsteilt, wenn kein richtiges Hindernis im Weg ist.

Du kannst Dir den Ablauf hier nach einem Gewitterregen ansehen, bloß in ganz klein. (Das Video gibt's auch auf Youtube, aber Youtube läßt mich gerade mal wieder nicht rein, weil mein Browser nicht gefällt, deshalb kann ich's nicht verlinken.)


Ciao
Hajo

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875053
Datum10.02.2022 18:1810236 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.So was in der Art gab es schon mal zu seeligen LSHD-Zeiten; nannte sich Sirenen-Lautsprecher-Einachs-Anhänger, kurz SLEA:


Erste Version entwickelt 1952. Hmmh. Du willst doch nicht etwa andeuten, daß mein Gedanke nicht so richtig neu ist?


:-)
Hans-Joachim

Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!"

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP875055
Datum10.02.2022 19:2510314 x gelesen
Gerade da in Kreuzberg hat die Brücke ja standgehalten. Allerdings ist da das Wasser auch rechts und links vorbei bzw. drübergerauscht, was man an den Bahngleisen gut erkennen konnte.

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875063
Datum11.02.2022 10:2410122 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Hans-Joachim Z.

Du willst doch nicht etwa andeuten, daß mein Gedanke nicht so richtig neu ist?

Ab und zu lohnt sich mal ein Blick in die Vergangenheit. Vieles was man manchmal als neue Idee etc. meint hat es bei Feuerwehrs schon einmal so oder in ähnlicher Form gegeben.

Manches ist manches ist verschwunden, anderes hält sich dagegen hartknäckig ;-))


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875082
Datum12.02.2022 18:1510042 x gelesen
Geschrieben von Michael L.Gerade da in Kreuzberg hat die Brücke ja standgehalten.


Klar, sonst könnten wir den Trümmerdamm ja nicht mehr bewundern. Als diese Dämme an anderen Brücken entstanden, scheint niemand photographiert zu haben, allen Behauptungen über Smartphonebesitzer zum Trotz war der Überlebenswille wohl doch stärker.


Hans-Joachim

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875153
Datum17.02.2022 09:309928 x gelesen
Klärung der Abläufe im SWR zur Berichterstattung bei der Flutkatastrophe

Wie Karsten Schwanke ebenfalls bereits im Untersuchungsausschuss dargelegt hat, entwickelte sich das Wettergeschehen im weiteren Verlauf des Abends sehr dynamisch, so dass das Ausmaß der Katastrophe weiterhin nicht erkennbar war.
...
Die Betrachtung der konkreten Fragestellung zusammen mit Karsten Schwanke ändert nichts daran, dass der SWR die gesamten Abläufe rund um die Berichterstattung zur Flutkatastrophe gerade mit Blick auf die ersten Stunden selbstkritisch so einordnet, dass in dieser Phase nicht alles reibungslos und zufriedenstellend verlaufen ist. Hier arbeitet der SWR nach wie vor an Optimierungen, z.B. zu schnelleren internen Meldeketten, abgestimmten Workflows im Katastrophenfall sowie einer besseren technischen Ausstattung bei Ereignissen, bei denen die Infrastruktur beeinträchtigt ist.


"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875178
Datum19.02.2022 12:239959 x gelesen
Guten Tag


Das BBK wurde auch Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags gehört:

-> SWR Bundesamtsleiter: Warnsysteme haben in der Flutnacht einwandfrei funktioniert:

Die Warnsysteme des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) haben nach Angaben der Behörde während der Flutkatastrophe an der Ahr einwandfrei funktioniert. Entsprechend äußerte sich unter anderem BBK-Präsident Armin Schuster im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags.

"Dass das geklappt hat, da atmen wir heute noch tief durch, sagte Schuster. Er stellte aber klar, dass das BBK für die Warnmeldungen an sich nicht verantwortlich sei. Die Behörde stelle nur das Warnsystem bereit. Das sei nach der Flutkatastrophe vielfach nicht so verstanden worden. Das BBK sei auch nicht die oberste Katastrophenschutzbehörde in Deutschland, wie viele Menschen im Land vermuteten, so Schuster: "Wir können nur auf Anforderung Hilfe bereitstellen.
[...]
Vom Landkreis Ahrweiler sind ihren Angaben nach in der Flutnacht keine Meldungen beim BBK eingegangen. Meldungen, die der Kreis über das eigenständige System Katwarn abgesetzt habe, hätten eigentlich automatisch an das BKK weitergeleitet werden müssen. Das sei aber nicht geschehen, berichtete Haritz. Die automatische Weiterleitung könne vom Absender abgeschaltet werden. Was genau im Katwarn-System geschehen sei, könne sie aber nicht sagen.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875189
Datum20.02.2022 08:229951 x gelesen
?Liebe Malu, die Lage eskaliert?: Regierungs-Chats entlarven Versagen in der Flutnacht


Anfang Januar wurde der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz zur verhängnisvollen Flutnacht vernommen. Seine Antworten, die FOCUS Online einsehen konnte, belegen eine desaströse Informationslage in der Mainzer Regierungszentrale. Zudem soll der beschuldigte Ex-Landrat des Kreises Ahrweiler den Minister gebeten haben, nicht gegen ihn zu ermitteln.

FOCUS Online

Guten Tag

Der FOCUS berichtet über eine desaströse Informationslage in der Mainzer Regierungszentrale:

[...]
Die Antworten des Innenministers, die FOCUS Online einsehen konnte, belegen eine desaströse Informationslage in der Mainzer Regierungszentrale. Während Menschen in den Wassermassen ertranken, ganze Orte wie Schuld an der Oberahr überflutet wurden, agierten die politischen Entscheider wie im Blindflug. So räumte Lewentz ein, dass ihn erst am nächsten Morgen gegen 7.40 Uhr zum ersten Mal die Nachricht über einige Todesfälle erreichte. Von Personenschäden im größeren Umfang wusste ich jedoch nichts.

Auch von der brisanten Lage im Landkreis Ahrweiler war in jener Nacht nichts bekannt. Allein die Kreisstadt beklagte gut die Hälfte der 134 Flutopfer. Von dort habe es die ganze Nacht über keine dramatischen Meldungen gegeben, bekundet Lewentz. Vielmehr habe man gedacht, dass insbesondere die Kreise in der Westeifel durch das Unwetter betroffen seien.
[...]
Die ersten beunruhigenden Nachrichten ließen Minister Lewentz keine Ruhe. Umgehend machte er sich mit seinen Personenschützern auf zur Technischen Einsatzleitung (TEL) in der Kreisverwaltung Ahrweiler, der größten Stadt in der Region. Gemeinsam mit CDU-Landrat Pföhler ließ sich der Minister unterrichten und eilte anschließend beruhigt nach Hause. Auch der Landrat entschwand und überließ das Krisenmanagement seinem Katastrophenschutzinspekteur.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875198
Datum20.02.2022 13:2010024 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.die Anmerkungen von Frau Weigand zur Flutnacht waren ja sehr früh bekannt.

Frau Weigand wurde vorgestern in ihr Amt als Landrätin des Kreises Ahrweiler eingeführt.

Absolute Mehrheit im ersten Wahlgang ist für eine parteilose Kandidatin durchaus bemerkenswert.



Hans-Joachim

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz875200
Datum20.02.2022 14:259963 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Absolute Mehrheit im ersten Wahlgang ist für eine parteilose Kandidatin durchaus bemerkenswert.

Nein, ob sie parteilos ist oder nicht ist dabei nicht das Wesentliche. Eine absolute Mehrheit im 1. Wahlgang bei mehreren Gegenkandidaten ist das bemerkenswerte. Je weiter unten in den kommunalen Ebenen, desto weniger ist Parteigeklüngel wesentlich für die Entscheidung der Bürger. Parteilose Bewerber setzen sich da immer öfter gegen die von Parteien unterstützten durch.

Gruß,
Michael

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875201
Datum20.02.2022 15:289972 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Nein, ob sie parteilos ist oder nicht ist dabei nicht das Wesentliche. Eine absolute Mehrheit im 1. Wahlgang bei mehreren Gegenkandidaten ist das bemerkenswerte. Je weiter unten in den kommunalen Ebenen, desto weniger ist Parteigeklüngel wesentlich für die Entscheidung der Bürger. Parteilose Bewerber setzen sich da immer öfter gegen die von Parteien unterstützten durch.


Das Ahrtal war traditionell eine parteipolitisch stark festgelegte Gegend Deutschlands.

Aber gut, insgesamt hast Du sicher Recht: Wenn ein Politiker seit Jahren in einer Region als solcher unterwegs und bekannt ist, dann ist ein solches Ergebnis möglich. Hier haben wir eine Kandidatin, die weniger als 10 Jahre in der Gegend wohnt und seit Sommer 19 politisch aktiv ist. Die hat normalerweise ohne den Unterstützerkreis einer Partei keine Chance.


Hans-Joachim

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875206
Datum20.02.2022 20:599916 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. Die hat normalerweise ohne den Unterstützerkreis einer Partei keine Chance.Den kann man auch haben, und trotzdem parteilos antreten.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz875209
Datum21.02.2022 07:169926 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Das Ahrtal war traditionell eine parteipolitisch stark festgelegte Gegend Deutschlands.


Das mag sein und sicherlich beeinflusst das auch die Wahlergebnisse z.B. bei Bundes- oder Landtagswahlen und evtl. auch bei den Wahlen von kommunalen Gremien. Bei Urwahlen von Landräten, Bürgermeistern usw. merkt man aber immer wieder, dass mehr die Person als die Partei im Vordergrund steht. Das mag sicherlich in Großstädten noch etwas anders und anonymer zugehen, in ländlicheren Regionen ist dies aber schon seit Jahren zu beobachten. Da kommen sehr oft auch parteilose Kandidaten zum Zuge, manchmal auch von einer Partei unterstützt. Immerhin hatte sie ja auch als dann wohl noch gar nicht politisch aktive Kandidatin 2019 die Wahlen zur Bürgermeisterin der VG Altenahr gewonnen. Auch da hätte ein(e) Kandidat(in) ohne Parteibuch vor einigen Jahrzehnten (unabhängig davon dass damals keine Urwahlen stattfanden sondern das jeweilige Gremium wählte) keine Chance gehabt.

Gruß,
Michael

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875267
Datum23.02.2022 18:219745 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Bernhard D.

Der FOCUS berichtet über eine desaströse Informationslage in der Mainzer Regierungszentrale:



Und jetzt ermittelt die Trierer Staatsanwaltschaft wegen eines wegen Verdachtes einer "Verletzung des Dienstgeheimnisses":

-> SWR " Ahrtal-Akten: Staatsanwaltschaft fahndet nach Datenleck "

Nachdem immer wieder Informationen aus den Ermittlungen zur tödlichen Flut im Ahrtal in Medien aufgetaucht sind, fahndet die Staatsanwaltschaft Trier nach dem Datenleck.
[...]
So hatte etwa FOCUS Online über mutmaßliche Chatnachrichten aus der Flutnacht zwischen Innenminister Roger Lewentz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD) berichtet. Das Nachrichtenmagzin zitierte dabei aus Vernehmungsunterlagen der Staatsanwaltschaft Koblenz.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875279
Datum24.02.2022 15:349740 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.die Anmerkungen von Frau Weigand zur Flutnacht waren ja sehr früh bekannt. Mag es Zufall, weibliche Intuition oder einfach gesunder Menschenverstand sein.


Auflösung: Es war männliche Intuition. Die Verbandsgemeindebürgermeisterin hat sich den dringenden Hinweis des stellvertretenden Wehrleiters ihrer Feuerwehr zu eigen gemacht. Sagt sie.


Hans-Joachim

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875280
Datum24.02.2022 16:149653 x gelesen
Ändert nichts daran, dass es diesen Katastrophenalarm schlicht und ergreifend nicht gibt.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz875281
Datum24.02.2022 17:019622 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Sebastian K.Ändert nichts daran, dass es diesen Katastrophenalarm schlicht und ergreifend nicht gibt.

Dann nenne es "Übernahme der Einsatzleitung durch den Landkreis/das Land". Für eine (Verbands-)Gemeinde ist sowas schlichtweg nicht mehr zu stemmen. Bei den Pegelprognosen des Nachmittags war das ja wohl dann schon absehbar, die lagen da ja schon gut 2m über dem bekannten Jahrhunderthochwasser.

Gruß,
Michael

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875288
Datum24.02.2022 18:349657 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Ändert nichts daran, dass es diesen Katastrophenalarm schlicht und ergreifend nicht gibt.

Offiziell nicht, mit dieser Formulierung, doch scheint dies nichts daran zu ändern, daß ... beispielsweise der Landkreis Ahrweiler mitteilte: "Landrat Dr. Jürgen Pföhler hat bereits am gestrigen Abend Alarmstufe 5 und damit den Katastrophenfall ausgerufen."

(Dieser Abend fand um 23:09 statt, ungefähr 2 Stunden, nachdem die Bürgermeisterin von Altenahr die Hoffnung aufgegeben hatte, daß die sehnlichst erwarteten Helikopter noch kommen könnten.)

Auch in Rheinland-Pfalz scheint es gang und gäbe zu sein, die Warnstufe 5 wie in anderen Bundesländern "Katastrophenalarm" zu nennen.



Recht hast Du natürlich, daß in Rheinland-Pfalz keine Katastrophen im Sinne anderer Bundesländer auftreten, weil kein Lagezentrum des Bundeslandes existiert. Der Katastrophenschutz ist an die Landkreise delegiert, die Führungsverantwortung für den Kreis Ahrweiler also an einen "Führungs- und Lageraum für Technische Einsatzleitung" mit "17 Arbeitsplätzen, Laptops, 2 Smartboards, Beamer, Funkraum". Also so ungefähr ELW2 für den Krisenstab.

Auch in einem ELW2 kann ein zutreffendes Lagebild erstellt werden, und kann die Entscheidung getroffen werden, daß Helikopter fliegen und überregional Ressourcen herangeschafft werden müssen. Für die Bediensteten eines Landkreises scheinen die Hemmschwellen dafür allerdings hoch zu sein.




Hans-Joachim

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875292
Datum24.02.2022 19:569486 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Die hätten zu dem Zeitpunkt schon weitestgehend Schwimmflossen tragen müssen.


Kann ich nur schwer glauben. Laut Bürgermeisterin von Altenahr lag der dortige Pegel um 15:30 herum bei 1,6 m. Also harmlos.

Altenahr liegt ein ganzes Stück flußaufwärts. Es dauert Stunden, bis die Welle aus Altenahr in Bad Neuenahr ankommt.



Geschrieben von Sebastian K.Was man auch berücksichtigen muss: Die überörtlichen FW-Einheiten kamen zu dem Zeitpunkt fast ausnahmslos aus RLP. Generell sehe ich keinerlei Schwierigkeiten, auch aus NRW ordentlich Manpower ins Ahrtal zu ziehen. Wenn die aber im Rhein-Sieg-Kreis u.a. auch heftige Probleme haben (es gibt da Straßenzüge, die sehen heute noch genauso aus als ob sie an der Ahr liegen würden), musst du diese Einheiten schonmal abschreiben. Und auch die nächsten Kasernen, aus denen man BW-Kräfte in größerem Umfang hinzuziehen könnte, liegen dummerweise überwiegend so.


Ja, das ist völlig richtig.
Die hätten aus dem Bereich kommen müssen, der auf den Wetterkarten vom Montag vorher in grün oder blau eingezeichnet war.
kachelm.jpg



Hans-Joachim

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875294
Datum24.02.2022 20:05   9762 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.und kann die Entscheidung getroffen werden, daß Helikopter fliegen und überregional Ressourcen herangeschafft werden müssen. Für die Bediensteten eines Landkreises scheinen die Hemmschwellen dafür allerdings hoch zu sein.Ja, blabla. Ich habe für eine Einsatzstelle in unserer Kommune, die uns gegen 20:00 Uhr gemeldet wurde, versucht einen Hubschrauber zu bekommen. Da war die Rückmeldung der Leitstelle bereits, dass an dem Abend voraussichtlich nicht mehr mit verfügbaren Hubschraubern gerechnet werden kann, und wir uns anderweitig behelfen müssten. Die, die verfügbar waren, flogen im Bereich der VG Adenau ja schon ca. 3h vorher, teils unter "waghalsigen Bedinungen" (siehe hier, 2:20, zum Einsatzgeschehen am Campingplatz Stahlhütte).
Hier findet man Einsatzdaten der nächstgelegenen Strömungsretter-Einheit: Alarmierung durch Leitstelle um 19:04 Uhr, "Während der Anfahrt zur zuerst angegebenen Einsatzstelle, änderte sich der Zielort mehrmals, bis schlussendlich als Einsatzziel der Ort Schuld feststand. Auch hier gestaltete sich die Anfahrt als sehr schwer, da alle regulären Straßen durch Wassermassen oder Trümmer versperrt waren. Mit Hilfe eines Försters der FFW Hümmel und einem Traktor konnten wir die Einsatzstelle Schuld gegen 22:45 Uhr erreichen."
Den Bericht hast du doch selber schon verlinkt, oder? Demnach Bundeswehranforderung schon vor 22 Uhr. Den nächstgelegenen SAR-Hubschrauber der Bundeswehr holt die VG Altenahr regelmäßig bei Wanderunfällen, beim 2016er Hochwasser hat der dort Personen von Campingplätzen geholt und wir hatten ihn damals in Bereitstellung, zu einem Zeitpunkt wo ein Ort überflutet war und wir noch gar nicht sicher sagen konnten, ob Leute noch in den gefluteten Gebäuden waren.
Diverse Einsatzberichte der Feuerwehren im nördlichen RLP/Leitstellenbereich Koblenz zeigen, dass die auch weit vor dem "offiziellen" Ausrufen der Alarmstufe 5 schon rollten oder gar vor Ort angekommen waren. Kunststück, denn für solche Kräfteanforderungen hat weder die Alarmstufe, noch die Frage wer gerade die Einsatzleitung technisch oder operativ hat, eine Relevanz. Je höher die Stufe, und die damit verbundenen Führungsmittel, ist es sicher einfacher, oder in größeren Umfang zu bewerkstelligen, aber wenn ich mit einem LF irgendwo stehe und für einen Stufe 1-Einsatz irgendein Einsatzmittel aus 100km Entfernung anfordern will, mache ich das.
Und nochmal: Alarmstufe 5 bedeutet nicht, dass die Kreisebene die Einsatzleitung erst dann übernommen hat. Das hat sie schon mit Stufe 4, 17:40 Uhr wenn man es auf die Pressemeldung beschränken will.
Und falls mir jetzt jemand Worte in die Tastatur legen will, die hier nicht stehen: Hier steht nicht, dass an dem Abend alles prima gelaufen sei, keiner Fehler gemacht habe oder gar niemand für mögliches Fehlverhalten rechtliche Konsequenzen bekommen sollte. Aber hört doch mit dem albernen Gebrabbel auf, dass es signifikante Auswirkungen auf den Einsatzablauf gehabt hätte, wenn irgendwer früher Alarmstufe 5 oder den ominösen Katastrophenfall ausgerufen hätte, weil dann früher mehr Einsatzkräfte und Mittel mit mehr Eingriffsmöglichkeiten verfügbar gewesen wären. Die hätten weit vor Eskalation der Lage, bei freien Straßen und flugtauglicher Witterung, schon nahe der Einsatzorte bereitstehen müssen, den ganzen Flußverlauf entlang, und Kyll oder südliches NRW dabei bitte auch ignorieren. Einer muss nur in die Hände klatschen, und plötzlich steigen überall Hubschrauber mit Seilwinde vom strahlend blauen Himmel, aber es lag dann an "Hemmschwellen bei Landkreisbediensteten". Die Verantwortung für die Eskalation dieser Flut auf solche Dinge beschränken zu wollen, da ist schon bisschen sehr viel Pippi-Langstrumpf-Denke dabei.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875295
Datum24.02.2022 20:229604 x gelesen
Geschrieben von Michael W.Dann nenne es "Übernahme der Einsatzleitung durch den Landkreis/das Land". Für eine (Verbands-)Gemeinde ist sowas schlichtweg nicht mehr zu stemmen. Das ist völlig richtig*. Das erfolgte aber nicht um 23:00, sondern fünfeinhalb Stunden vorher schon, und zu den Auswirkungen dieser Übernahme bezogen auf verfügbare Einsatzmittel und mögliche Einsatzoptionen siehe meinen Beitrag von eben.

*Und im nächsten Step bin ich auch der Meinung, das ist auf Landkreisebene nicht zu stemmen, da müsste das Land früher und von sich aus stärker eingreifen und nicht nur ewig das alberne Gelaber von der heiligen Selbstverwaltung in die Kameras lächeln.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875296
Datum24.02.2022 20:579546 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Welche Hochwasserbereitschaften? Und vor allem wofür? Üblicherweise sind solche Kräfte dazu gedacht Deiche zu verteidigen, die gibt es an der Ahr allerdings nicht.


Als erstes würde ich an so etwas wie den Karlsruher AB 10 Boote denken.

ab12-3.jpg

Redundante Motoren mit Jet statt Schraube wären natürlich besser. Statt Abrollbehälter könnte man auch an einen Anhänger denken. Statt großer Lösungen vielleicht auch kleinere.

SC15001.jpg

Dazu natürlich MTW mit qualifizierten Besatzungen und Rettungstauchern (schadet sicher nicht, bei einer solchen Bereitschaft die DLRG mit in's Boot zu holen).

Allwetterfähige Drohnen mit mehreren Stunden Ausdauer. Das ist vermutlich sogar das Wichtigste, denn die Ahrtal-Katastrophe lehrt: Ein zutreffendes Lagebild kann durch nichts ersetzt werden.

Großpumpen.

Sandsäcke/Füllanlagen. Das hätte im Ahrtal nicht mehr viel bewirkt, aber soo genau wirst Du's vorher selten wissen.

Kleine Baumaschinen.

Rettungshundestaffel mit Flächensuchhunden und Trümmersuchhunden.

Mobile Sirenen.

Satellitentelefon / Kurzwellenfunk. Nicht Amateurfunk, sondern das, was die UNO verwendet.




Hans-Joachim

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg875297
Datum24.02.2022 21:149591 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Hans-Joachim Z.Satellitentelefon / Kurzwellenfunk. Nicht Amateurfunk, sondern das, was die UNO verwendet.
Alle meine Kurzwellen-Funkgeräte sind voll durchstimmbar. Also keine Kanalgeräte. Die können auch "neben" den Amateurfunkbändern senden.

Bei Bedarf können auch Funkamateure Kontakt mit der UNO 4U2U Kontakt aufnehmen. Viele "kommerzielle" Funkanwendungen auf Kurzwelle nutzen Geräte die primär für den Amateurfunk konzipiert und angeboten werden.

So stammt z.B. das weit verbreitete PACTOR mit dem man über Kurzwelle Datenfunk betreiben kann aus dem Amateurfunk. Ist eine deutsche Entwicklung deutscher Funkamateure.

Diese Modems sind z.B. auch beim THW Bayern im Einsatz. Ich selbst hab solche auch hier in meinem Funkkoffer. Bei Bedarf kann ich eine Verbindung zu den bayr. FüKom-Einheiten auf Kurzwelle aufbauen und darüber Mails auszutauschen. Oder als Station Bestandteil eines Funknetzes des THW mitarbeiten.

Dazu kommt das Funkamateure viel KnowHow und vor allem viel Erfahrung haben Funkverbindungen aufzubauen. Das geht vom Wissen über die Ausbreitungsbedingungen los, über den Aufbau und der Abstimmung von von Antennen bis zur Erfahrung in der Betriebstechnik.

Bitte unterschätze nicht den Amateurfunk. Der ist schon sehr lange und weltweit in die Kommunikation bei Not- und Krisensituationen eingebunden. In manchen Ländern mehr, in anderen Ländern weniger.

In Deutschland gibt es da schon ein Potential das leider bisher nicht stark genutzt wird.

73 de Jürgen, DL8MA

Notfunkreferent DARC Distrikt Württemberg [P]

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz875302
Datum25.02.2022 07:299584 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Sebastian K.*Und im nächsten Step bin ich auch der Meinung, das ist auf Landkreisebene nicht zu stemmen, da müsste das Land früher und von sich aus stärker eingreifen und nicht nur ewig das alberne Gelaber von der heiligen Selbstverwaltung in die Kameras lächeln.

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu.

Gruß,
Michael

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875327
Datum25.02.2022 23:169475 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Als erstes würde ich an so etwas wie den Karlsruher AB 10 Boote denken.
Sorry, ich muss bei der Wunschliste schon ein wenig schmunzeln.
Glaubst Du es gibt nicht genug an Material und Spezialisten?
Es ist nicht das Material das fehlt. Mal abgesehen davon, dass die Bötchen bei einer Sturzflut völlig unbrauchbar sind und dir deshalb keinen Strömungsretter da reinsteigt. Das wäre das letzte was an das ich beschaffen würde.
Vielles gehört einfach nicht ins Aufgabengebiet der FW.

Es fehlt doch am Willen das vorhandene (!) Material zeitnah einzusetzen. Monetäre Gründe und der Stolz nach Hilfe zu rufen, dürfte da die Haupttriebfeder sein. Egal bei welcher Organisation das Material steht.
Nach Material zu schreien ist eine natürlicher Reflex. Halte ich aber für voreilig und undifferenziert und wird das nächsten Chaos nicht beseitigen.
Erst mal müssen die Hausaufgaben gemacht werden. Da hilft selbstkritischen Reflexion und ein Blick zu den Nachbarn viel weiter.
Dann kann ich überlegen, ob ich die eine oder andere Ausrüstung oder einer Fachfirma brauche.

Um mit Sturtfluten umzugehen, ist die Vorbeugung am Effektivsten. Jeder Euro der hier eingespart und bei der FW in Boote, Großpumpen, Baumaschinen, Rettungshunde ... gesteckt wird, ist herausgeschmissenes Geld.

Gruß
Dirk

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875330
Datum26.02.2022 11:309390 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Alle meine Kurzwellen-Funkgeräte sind voll durchstimmbar. Also keine Kanalgeräte. Die können auch "neben" den Amateurfunkbändern senden.

So etwas möchten die NGOs ja gerade nicht. Die Wahrscheinlichkeit, daß in einem solchen Fahrzeug
landcruiser_hzj79sc_msf-4.jpg
ein ausgebildeter Amateurfunker sitzt, der damit etwas anfangen kann, ist denkbar gering. Gleichzeitig kann man sich darauf verlassen, daß in ... sagen wir mal: Südsudan nicht nach einer Amateurfunklizenz gefragt wird. Wenn Du privat einen solchen Stoßstangenschmuck spazierenfährst, könntest Du leicht das Interesse örtlicher Ordnungskräfte erregen, aber bei UN-Fahrzeugen oder NGOs ist diese Ausstattung wohl völlig normal. Der Stoßstangenschmuck
20100720-antenna_mount_2_-2.jpg
stammt üblicherweise von Codan und wurde wohl ursprünglich dafür entworfen, auch Nicht-Amateurfunkern die Verständigung im australischen Outback zu ermöglichen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das zugehörige Funkgerät nicht nur ein Kanalgerät, sondern Radio und Antenne suchen automatisch nach einem geeigneten Kanal. Erfahrene Amateurfunker sind allerdings wohl in der Lage, diese Geräte voll durchstimmbar zu konfigurieren und auch sonst so einige zusätzliche Leistungsmerkmale freizuschalten, aber kaum ein Amateurfunker wird sich ein solches Gerät leisten wollen.



In Deutschland ist eine Lizenz natürlich sehr empfehlenswert, aber für solche Geräte brauchst Du eben nicht jemanden, der funken kann (im engeren Sinne), sondern nur jemanden, der funken darf. Das könnte für eine Feuerwehr einfacher zu realisieren sein, so jemanden immer dabei zu haben auf dem ELW.

Im allgemeinen ist das Satellitentelefon sicher das einfacher zu handhabende Backup, aber leider lehrte das letzte Jahr, daß die Option nicht immer zur Verfügung steht.


Ciao
Hans-Joachim

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875331
Datum26.02.2022 12:319408 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Sorry, ich muss bei der Wunschliste schon ein wenig schmunzeln.
Glaubst Du es gibt nicht genug an Material und Spezialisten?
Es ist nicht das Material das fehlt. Mal abgesehen davon, dass die Bötchen bei einer Sturzflut völlig unbrauchbar sind und dir deshalb keinen Strömungsretter da reinsteigt. Das wäre das letzte was an das ich beschaffen würde.



Ich habe Beispiele aufzählen wollen, was man in einer Hochwasserbereitschaft vorfinden könnte, die nicht nur Deichverteidigung kann. Habe ich wirklich die watfähigen LKW vergessen? Seufz.



Es geht in vielen Fällen nicht darum, zu beschaffen. Es geht auch nicht darum, daß die Fahrzeuge alle rot sein müssen. Ich schrieb ja ausdrücklich, daß es empfehlenswert sei, bei einer solchen Bereitschaft die DLRG mit in's Boot zu holen.

Allerdings sind bei weitem nicht alle vorhandenen Rettungsboote für eine Hochwassersituation wirklich geeignet, denn die meisten haben eine Schraube. Durchaus zielführend in Gewässern, die immer Gewässer sind: Genug Wassertiefe, das Wasser ist auch nicht voller Objekte, und man möchte so schnell wie möglich zur Einsatzstelle, während Wasserstrahlantrieb bei gleicher Motorleistung nur 75-80% der Vortriebsgeschwindigkeit erlaubt.

Wasserstrahl-Außenborder sind in Deutschland zudem absolute Exoten, weil die Oberläufe von Flüssen üblicherweise nicht motorisiert befahren werden dürfen - wofür man durchaus einige gute Gründe anführen kann. In anderen Ländern gilt hingegen: "Get a jet, and your river gets longer."



Geschrieben von Dirk S.Es fehlt doch am Willen das vorhandene (!) Material zeitnah einzusetzen. Monetäre Gründe und der Stolz nach Hilfe zu rufen, dürfte da die Haupttriebfeder sein. Egal bei welcher Organisation das Material steht.

Das ist auch meine Schlußfolgerung, aber Sebastian behauptet ja steif und fest, dies sei nicht das Problem gewesen.



Allerdings ging mein Vorschlag noch ein bißchen weiter. Ich denke, Bereitschaften sollten schon ausrücken, wenn absehbar ist, daß die lokalen Feuerwehrleute selbst zu den Betroffenen zählen werden. Dafür hat dieses Land doch seine Ressourcen! Ausrücken sollte, wer absehbar nicht betroffen ist, also muß das drei oder vier Stunden vor dem Ereignis sein, mindestens.

Voraussetzung ist natürlich, daß ein Bundesland wie Nordrhein-Westfalen den Warndienst für kleinere Flußtäler überhaupt abonniert hat. Aber das hat NRW nach der Flut ja tatsächlich getan.



Geschrieben von Dirk S.Um mit Sturtfluten umzugehen, ist die Vorbeugung am Effektivsten.

Das hat man im Ahrtal nach der Flut von 1910 erkannt und Regenrückhaltebecken für Seitentäler geplant. Richtig gefährlich wird die Ahr ja immer dann, wenn Seitentäler wie beispielsweise der Trierbach noch mal richtig Wasser dazukippen. Das war bei jeder richtigen Ahrflut so der Fall.

Das für den Hochwasserschutz bereitgestellte Geld hat man dann genommen und davon den Nürburgring gebaut.



Hans-Joachim

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875335
Datum26.02.2022 14:469414 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z. Das ist auch meine Schlußfolgerung, aber Sebastian behauptet ja steif und fest, dies sei nicht das Problem gewesen.Zuerst wollte ich an der Stelle einfach mal fragen, ob wir von den ersten Einsatzstunden nach und tlw. auch vor der Flutwelle, oder von den 1-16 Wochen danach reden?
Aber beim nochmaligen Durchlesen fand ich, dass deine Hochwasserbereitschaften 3-4h vor der Flut ausrücken sollen, um dann mit Rettungstauchern, Trümmersuchhunden und Sandsackmaschinen am Rand der Gebiete bereitzustehen, die man lt. deiner anderen Beiträge doch locker vorher evakuieren könnte, wenn nicht ein einzelner Verwaltungskopf das verhindern würde, um dann dort... tja, was genau eigentlich zu tun? Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875367
Datum27.02.2022 18:30   9526 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Das ist auch meine Schlußfolgerung, aber Sebastian behauptet ja steif und fest, dies sei nicht das Problem gewesen.

Allerdings ging mein Vorschlag noch ein bißchen weiter. Ich denke, Bereitschaften sollten schon ausrücken, wenn absehbar ist, daß die lokalen Feuerwehrleute selbst zu den Betroffenen zählen werden. Dafür hat dieses Land doch seine Ressourcen! Ausrücken sollte, wer absehbar nicht betroffen ist, also muß das drei oder vier Stunden vor dem Ereignis sein, mindestens.

Ich denke, wenn man nicht selber in den entsprechenden Stäben gesessen hat, kann man es schlecht per Ferndiagnose beurteilen, an was es konkret gefehlt hat und wo das System versagt hat und wann der Point of no Return war. Mit einem Urteil sollte man da sehr vorsichtig sein.
Und zwischen den Zeilen und wenn man einige Einsatzberichte aus den Aufarbeitungen verfolgt hat, dann waren während der ersten Phase durchaus auch überregionale Kräfte der verschiedenen Organisationen im Einsatz. Auch Einheiten die dem Hochwasserzug zuzuordnen sind.
Was man auch mitbekommen hat, waren außergewöhnlichen Hürden bei bewältigen der Einsätze. Die Straßenverhältnisse u.a. waren etwas speziell, so wie die ganze Lage speziell war.

Der Ansatz von dir ist erst mal logisch, aber Grundsätzlich halte ich es für Utopie, Einheiten bei einen größerem Regenschauer in Bereitschaften zu versetzen und sogar anrücken zu lassen. Die Frage ist dann gleich wohin? Das Bedarf dann schon einer Planung und einem Vorlauf. Außerdem, was sollen die Einheiten denn leisten?
Vor die Lage kommen ist gut und schön, aber erst mal eine Lage haben.
Ansonsten hast du einen haufen (ungeeignetes) Material auf dem Hof stehen und kannst es nicht sinnvoll einsetzten. Das geht dann ganz schnell auf die Motivation. Bei einer größeren Anzahl von Kräften muss man dann die Logistik mit aufziehen.
Am Schluss reden wir von Geld, wer soll das Bezahlen und die Verantwortung übernehmen?
Im Konkreten Fall hätte keiner ahnen können, wie große der Einsatz wird und welche Fachdienste konkret benötigt werden.

Ich bring nur bescheidene Einsatzerfahrung aus dem Allgäu und vergangenen Jahrhunderthochwasser an Elbe und Donau mit und hab das Ahrtal erst eine Woche später gesehen.
Aber wenn ich die Erfahrung und Verhältnisse übertrage, dann muss man einfach feststellen, dass ab dem Moment, wo die Ahr gekommen ist, in vielen Fällen keine Rettung mehr möglich war. So traurig das ist.
Vielleicht um es klar zu machen, von was wir bei diesen Flüsschenhochwassern reden. Die Pfütze hat es geschafft Stahlträger wie Spagetti um Bäume zu wickeln. 10M² große Teerdecken sind viele, viele Meter versetzt worden. Die sind geschwommen! Container von iherer Beplankung befreit worden. Das muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben, um es zu begreifen, welche Kraft das Wasser hatte.
Sprich, alles was du ins und ans Wasser bringst ist hochgradig gefährdet und kann kaum Hilfe leisten. Maximal kann man eine gewisse Zeit Bagger auf Brücken stellen und versuchen die Brücken frei zu halten. Das war's dann aber schon. Alles andere ist einfach Wunschdenken!

Für die Chaosbeseitigung hat man ein paar Stunden Zeit, um das anlaufen zu lassen. Da muss ich halt als Einsatzleitung eine vernünftige Erkundung veranlassen und entsprechendes Personal anfordern. Theoretisch ist das machbar wenn man nicht eine Woche damit wartet.
Aus der Erfahrung, da werden die meisten Fehler gemacht und die falschen Prioritäten gesetzt.
Das ist für mich ein Ausbildungsthema der Führungskräfte.

Mal schauen was die Ermittlungsverfahren zu Tage fördern und daraus lernen. Man kann ja hoffen.

Gruß
Dirk

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875452
Datum05.03.2022 13:309427 x gelesen
Guten Tag

Weiteres vom Untersuchungsausschuss:

-> SWR Einsatzkräfte als Zeugen im Flut-Untersuchungsausschuss "Kein abgestimmer Hochwasser-Alarmplan im Ahrtal"

Im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe ist deutlich geworden, dass es in betroffenen Landkreisen Defizite bei Alarm- und Einsatzplänen gibt. Das gilt auch für den Kreis Ahrweiler, der besonders stark von der Flut im vergangenen Juli betroffen war.

Im Landkreis Ahrweiler habe es damals keinen mit den Kommunen abgestimmten Hochwasser-Alarmplan gegeben, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Kreises, Michael Zimmermann, im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. Einen solchen Alarmplan gebe es bis heute nicht. Als Grund nannte Zimmermann Kapazitätsprobleme bei den haupt- und ehrenamtlichen Beschäftigten.
[...]
Einen Alarmplan für Hochwasser- oder Starkregenereignisse gebe es in dem Sinne nicht, erklärte auch Jürgen Larisch, BKI des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Man habe aber Checklisten und Ablaufpläne für die einzelne Einheiten der Einsatzkräfte. Die Leitstelle habe beispielsweise schon ein paar Tage vor der Katastrophe Einheiten vorgewarnt. Am 14. Juli habe es auch Warnungen an die Bevölkerung gegeben.
[...]
Auch der ehrenamtliche Brand- und Katastropheninspekteur des Kreises Vulkaneifel, Harald Schmitz, berichtete: "Der Kreis hat aktuell kein Warnkonzept." Daran werde gearbeitet. Derzeit orientiere sich die Einsatzleitung an einem Plan von vor 20 Jahren.
[...]
Im Kreis Mayen-Koblenz dagegen gebe es den gesetzlich vorgeschriebenen Alarm- und Einsatzplan für Hochwasser an Rhein und Mosel sowie Starkregenereignisse am Rhein-Nebenfluss Nette, so der BKI des Kreises Mayen-Koblenz, Rainer Nell. Wer wann zuständig sei, lasse sich in den Alarmplänen aber nicht genau festschreiben.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875487
Datum09.03.2022 08:129492 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.da müsste das Land früher und von sich aus stärker eingreifen
Wenn man da nicht gerade wichtigeres zu tun hat.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875540
Datum12.03.2022 07:449324 x gelesen
Guten Morgen

Neues (?) dazu vom Untersuchungsausschuss:

-> SWR " Spiegel: Priorität war den Menschen im Flutgebiet zu helfen "

Ex-Umweltministerin Anne Spiegel hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie nach der Flutkatastrophe vor allem um ihr Image besorgt gewesen sei. Im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags sagte Spiegel, die Hilfe für die Betroffenen habe für sie im Mittelpunkt gestanden.
[...]
Sie habe ihrem Mitarbeiter kurz antworten wollen, ohne dass sich danach etwas daraus ergeben hätte. Alle Aktivitäten und unzählige Telefonate hätten sich nur darum gedreht, "wie wir den Menschen vor Ort helfen und sie unterstützen können". Beispielsweise habe sie einen Krisenstab in ihrem Ministerium organisiert und sich um die Trinkwasserversorgung im Ahrtal gekümmert.
[...]


Und;

-> SWR Politologe: Bekanntwerden von Spiegel-SMS "ungewöhnlich"

An die Öffentlichkeit gelangte SMS von Ex-Umweltministerin Spiegel rund um die Flut haben eine Debatte in Rheinland-Pfalz ausgelöst. Die kann die Politik insgesamt in ein schlechtes Licht rücken, sagt ein Wissenschaftler.
[...]
Nach den von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und "FOCUS online" veröffentlichten Kurznachrichten ging es zwischen der Politikerin sowie ihren Pressesprechern am Morgen nach der Katastrophe vor allem darum, ein "Wording" zu finden, dass sie rechtzeitig gewarnt hätten. Das löste scharfe Kritik aus.
[...]
Gründe für solch ein Durchstechen von Details gebe es mehrere, sagte Jun. "Der Wettbewerb ist rauer geworden." Politische Akteure gingen allgemein konfrontativer vor, nutzten Chancen zur Diskreditierung politischer Gegner eher, zumal sich das in sozialen Netzwerken schnell verbreite. Im Falle der Flut stehe Rheinland-Pfalz bundesweit im Fokus, was sonst nicht allzu oft der Fall sei. "Und wir haben mit Frau Spiegel eine Persönlichkeit, die nun auch bundespolitisch im Blickpunkt steht."
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin875583
Datum14.03.2022 19:40   9405 x gelesen
Daß es in der Kommunikation mit ihrem Pressesprecher um ein "Wording" ging, finde ich wenig beeindruckend. Dafür sind Pressesprecher da, ihre Ministerin gut aussehen zu lassen, an jedem Tag.

Viel interessanter ist, daß sonst keine Kommunikation stattgefunden hat. Die Ministerin verabschiedet sich am späten Nachmittag in den Feierabend und muß dann am späten Morgen ein Wording für alles das finden, was sie in der Zwischenzeit verpaßt hat.



Der Landrat (CDU) verpennt die Katastrophe, der Innenminister (SPD) verpennt die Katastrophe, die Umweltministerin (Grüne) verpennt die Katastrophe.

Früher habe ich Witze darüber gemacht, daß Wähler Helmut Schmidt noch Jahrzehnte später Pluspunkte für die Sturmflut in Hamburg gaben. Inzwischen erwäge ich, daß der gemeine Wähler Recht gehabt haben könnte. Der Durchschnittsbürger braucht Politiker an einem Durchschnittstag irgendwie nicht so richtig dringend. Pluspunkte zu vergeben für jemanden, der ohne lange Nachdenkpause alle Ressourcen ranschafft, die er kriegen kann, an einem Tag, wo alles gebraucht wird ... vielleicht waren die Wähler gar nicht so unvernünftig.


Denn ich habe gelernt: Das ist nicht selbstverständlich.




Hans-Joachim

Kratze manch einen Kommunisten, und du wirst auf einen großrussischen Chauvinisten stoßen.
Wladimir Iljitsch Lenin: Schlußwort zum Bericht über das Parteiprogramm (19. März 1919)

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg875598
Datum15.03.2022 22:559114 x gelesen
Flutkatastrophe: Keine Ermittlungen gegen Landesregierung von Rheinland-Pfalz

Die Staatsanwaltschaft Koblenz sieht keinen Anlass für Ermittlungen gegen Ministerinnen von Rheinland-Pfalz. Nach der Flutkatastrophe gab es insgesamt 75 Strafanzeigen.

ZEIT ONLINE

hallo,

Warum kommt mir jetzt das Hornberger Schiessen in den Sinn?

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorSven8 R.8, Brakel / NRW875599
Datum16.03.2022 06:089074 x gelesen
Warum?
Das ist schlicht so das dem Minister (SB) eine individuelle strafrechtliche Handlung vorgeworfen werden muss sonst macht eine Anklage wenig bis null Sinn. Das dürfte kaum machbar sein da es vom Landrat über diverse Abteilungen in den Ministerien mehr als eine Person gibt der in der Situation eher "dran" wäre als der politische Verantwortliche. Politische Verantwortung mit Gebrülle nach Rücktritt der jeweiligen Opposition ist was anderes als Strafrecht. Das ist leider in vielen derartigen Prozessen wie Flughafen Düsseldorf über die Loveparade in Duisburg. Da sind auch nie "der politisch Verantwortliche" belangt worden weil man das fast nie dahin bekommt um es im Strafgesetz irgendwie abzubilden.

Greets Sven

Meine Meinung und nix anderes.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875668
Datum19.03.2022 11:178969 x gelesen
Guten Tag

Die Thematik hat den Bundestag erreicht:

-> SWR " Zur Aktuellen Stunde im Bundestag - Umgang mit Flut: Opposition fordert Rücktritt von Ministerin Spiegel "

Gegen die grüne Familienministerin Anne Spiegel gibt es Vorwürfe im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe. Sie habe in ihrem früheren Amt als Umweltministerin von Rheinland-Pfalz zu spät und unangemessen reagiert. Dazu musste sie sich schon vor einem Untersuchungsausschuss des Landtages äußern. Am Freitag debattierte auch der Bundestag - in einer aktuellen Stunde auf Antrag der AfD.

Das war ein wahres Vorwurfsfeuerwerk: "Kaltherzig", "inkompetent", "makaber", "unfassbar", "moralisches Versagen". Mit diesen Begriffen attackierte AfD-Mann Sebastian Münzenmaier zum Auftakt der aktuellen Stunde Bundesfamilienministerin Anne Spiegel und ihre Rolle als Landesumweltministerin während der Flutkatastrophe an der Ahr. Sie selbst war allerdings nicht im Bundestag, Anne Spiegel ist krank.
[...]


und der bekannte Disput im Landtagsuntersuchungsausschuss:

-> SWR Zeugenbefragung im U-Ausschuss Flutkatastrophe "Einheitliche Hochwasser-Alarmpläne in RLP wären wünschenswert"

Der Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Mayen-Koblenz hat landesweit einheitliche Alarm- und Einsatzpläne für Hochwasserereignisse angeregt. Deren Einführung sei wünschenswert, sagte Rainer Nell im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags.

Er sei für klare Vorgaben des Landes, machte Nell deutlich. Wenn es ein einheitliches landesweites System bei Alarm- und Einsatzplänen gebe, dann könnten sich Landkreise dabei auch ergänzen. Dann müsste nicht jeder alles machen, so der hauptamtliche Brand- und Katastrophenschutzinspekteur. Der Kreis Mayen-Koblenz verfügt nach eigenen Angaben über Alarm- und Einsatzpläne für Hochwasser an Rhein und Mosel sowie Starkregenereignisse am Rhein-Nebenfluss Nette.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorFabi8an 8B., Sprotta / 875687
Datum21.03.2022 09:259108 x gelesen
Wenn ich die SMS von Frau Spiegel im Wortlaut lese muss ich mich wundern, dass diese Frau noch im Amt ist.
Und nein, es ist kein Gebrüll nach Rücktritt sondern bei solchen Prioritäten und Eigenmarketings-Gedanken wäre das eine natürliche Forderung.

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875694
Datum21.03.2022 18:549058 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Fabian B.Wenn ich die SMS von Frau Spiegel im Wortlaut lese muss ich mich wundern, dass diese Frau noch im Amt ist.
Ich verstehe das jetzt nicht, die ist doch nicht mehr im Amt und muss/kann deshalb gar nicht zurücktreten. So gesehen hat sie schon die richtigen Konsequenzen gezogen und hat erkannt, dass sie überfordert war.
Allerdings ist sie mit ihrer Grundqualifikation (Grün, Weiblich, Jung) weitergezogen und sitzt jetzt im Bundestag. Da werden ihr vermutlich keine schnellen Entscheidungen abverlangt und sie kann ganz auf ihre Kariere und gendergerechte Sprache konzentrieren. Vom letzteren versteht sie vielleicht mehr als wir alle zusammen.
Aber auch so, wird es noch selten Politiker geben, welche noch die politische Verantwortung für so einen Sauhaufen von Ministerium übernehmen. Umweltministerium ist halt mehr als Umweltphantasien auszuleben.
Der Unmut bei teilen der Bevölkerung ist durchaus nachvollziehbar, wenn Sinn und Zweck der Politik darin besteht, seinen Günstlingen diverse Jobs und Berateraufträge zu verschaffen. Die Qualifikation in der Führungsetage bildet evtl. das Grundverständnis für die Aufgabe ab.

Natürlich bin ich dafür, dass derartige Charaktere von der Bildfläche verschwinden. Aber es kommt halt auch nichts besseres nach (Egal ob Mann oder Frau)!
Mir ist aber eine bekannte, unqualifizierte Labertasche lieber, die kann man bei Bedarf kaltstellen, ignorieren, oder ihr fachlich über den Mund fahren.

Wie im Geschäft, Chef wird man nicht, weil man qualifiziert ist! Ich bin bekennender Anhänger des Peter-Prinzip und beobachte das mit einem gewissen Vergnügen.
Die nächste Fallstudie dafür wird vielleicht das BBK. Mal sehen was die "Chefin" vor hat.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875697
Datum22.03.2022 13:318931 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Natürlich bin ich dafür, dass derartige Charaktere von der Bildfläche verschwinden. Aber es kommt halt auch nichts besseres nach (Egal ob Mann oder Frau)!
Mir ist aber eine bekannte, unqualifizierte Labertasche lieber, die kann man bei Bedarf kaltstellen, ignorieren, oder ihr fachlich über den Mund fahren.

Wie im Geschäft, Chef wird man nicht, weil man qualifiziert ist! Ich bin bekennender Anhänger des Peter-Prinzip und beobachte das mit einem gewissen Vergnügen.
Die nächste Fallstudie dafür wird vielleicht das BBK. Mal sehen was die "Chefin" vor hat.


Ich denke da vertrittst du eine extrem eingeschränkte Sichtweise.
Abgesehen davon das ein Chef deshalb Chef ist weil er bereits eine Leistung erbracht hat die es ihm ermöglicht Arbeitnehmer einzustellen kann und darf der MA seinen GF nicht einfach übergehen und auch ein KBM kann seinen Landrat und Minister nicht aushebeln ohne damit seinen Kopf unter das wirtschaftliche-, politische- und berufliche Schafott zu legen.
Dabei sollte man auch berücksichtigen das ein hier eigenständiges Übergehen der allg. Vorgesetzten vom Hilfeersuchenden schlicht nicht angenommen wird weil halt die falsche "Unterschrift" auf dem Anforderungsformular steht.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875702
Datum22.03.2022 18:168881 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Thomas M.Ich denke da vertrittst du eine extrem eingeschränkte Sichtweise.
glaube ich nicht, da ich durchaus zwischen fachlich, disziplinarisch, politischer Verantwortung unterscheiden kann. Beitrag ist vielleicht stark verkürzt, meine Lebenswirklichkeit ist vielleicht von einer anderen Hierarchie und fachlicher Verantwortung geprägt.
Je höher der Vorgesetzte, desto weniger hat er mir fachlich zu sagen. Er weiß das und ggf. lasse ich ihn das spüren. Mein, und nur mein, Wort (Unterschrift) zählt am Ende.
Gleichwohl entscheidet er, wie lange ich dem Betrieb angehöre das weiß er und ich auch:).

Natürlich gibt es eine Menge Vorgesetzte, die etwas in ihrer vorhergehender Funktion geleistet haben und deshalb befördert worden sind und auch ihren neue Aufgabe meistern. Sehr viele sind aber in der neuen Aufgabe auch gescheitert manchmal ohne das es jemand mitbekommt, denn die eigentliche Leistung erbringen die Mitarbeiter. Insofern ist es die Kunst eines guten Chefs, die fähigen Mitarbeiter auszuwählen, ihnen den nötigen Freiraum zu verschaffen und sich in deren Leistung zu sonnen.
Diverse Kurse zu Menschenführung hinterlassen bei jedem spuren:).
Ähnlich wie in der Politik.... Bei manchen funktioniert es andere kapieren es nie.

Ich denke wir sind uns einige, dass ein Ministerium/Behörde bis zu einem bestimmten Grad ohne politischer Führung arbeiten kann, wenn die Leute gewillt sind, ihre Aufgabe wahrzunehmen und sie die Mittel haben.
In der Flutnacht hätte die Ministerin nichts wesentlich bewegen können und hätte sich auf ihre Fachleute verlassen müssen.
Sie hätte bestimmt die Möglichkeit gehabt, die entsprechenden Ressortleiter zu aktivieren, wenn sie nicht schon selbständig die Arbeit aufgenommen haben. Vielleicht und ganz sicher wäre das auch die Erwartung an die politische Führung gewesen.
Aber die Fehler wurden bereits viele Jahre und Monate vorher gemacht. Dafür müssten die Minister politische Verantwortung übernehmen. Da ist sie nicht die Einzige!
Wegen nicht Erreichbarkeit, charakterlich fragwürdiger Prioritäten? die, darf man nicht vergessen, innerhalb einer Arbeitsgruppe ausgetauscht wurden. Die Messlatte wird da schon weit oben aufgehängt. Politik ist einfach ein schmutziges Geschäft!
Inkompetenz ist in Deutschland nicht strafbar! Kann man bei Extra3 oder Mario Barth immer wieder beobachten.
Das Fatale war hier, dass die Inkompetenz Menschenleben gefordert hat (Da mag ich eine eingeschränkte Sichtweise haben - aber ich denke und arbeite im Rahmen der Vorschriften ergebnisorientiert).

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875704
Datum22.03.2022 21:508779 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.meine Lebenswirklichkeit ist vielleicht von einer anderen Hierarchie und fachlicher Verantwortung geprägt.

Ebend, deine Wirklichkeit ;)
Ein Chef ist zwar Vorgesetzter aber ein Vorgesetzter ist noch lange kein Chef und damit fehlen ihm -womit wir wieder im Thema sind- grundsätzliche Kompetenzen um auf ggf. benötigte Mittel überhaupt zugreifen zu können.
Nicht falsch verstehen
Über o.g. Politiker teilen wir eine Meinung, für mich gar vollkommen unverständlich wie DIE in öffentlichen Gebäuden noch mehr als Klorollen im WC wechseln darf. Trotzdem, oder gerade deswegen müssen sich in einer Großschadenlage die ...allg. Entscheider eigenständig an ihren Arbeitsplatz begeben. Läuft alles prima, läuft alles aus dem Ruder gilt es aber unverzüglich zu unterstützen.
Klar erwartet niemand ernsthaft von einem Politiker taktische Entscheidungen zu treffen, aber wenn die EL nach Hilfe schreit müssen letztendlich bis durch das Ministerium externe Wege geöffnet werden die weder in der AAO hinterlegt sind geschweige denn der kleine Feuerwehrhäuptling im Telefonbuch hat.
Ganz ehrlich, es funktioniert doch nicht wenn "du oder ich" in der nächsten BW-Kaserne anrufen und für sofort ein PiBtl anfordern, wohl 99,99% von uns wissen nicht mal wie sie an aktuelle Luftbilder kommen die immerhin via Mail verschickt werden.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875708
Datum23.03.2022 08:218846 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Insofern ist es die Kunst eines guten Chefs, die fähigen Mitarbeiter auszuwählen, ihnen den nötigen Freiraum zu verschaffen... Das lief in gewissen Ministerien in RLP in den letzten Jahren eher so naja...

Geschrieben von Dirk S.Aber die Fehler wurden bereits viele Jahre und Monate vorher gemacht. So schauts aus.
Ich denke wir sind uns einige, dass ein Ministerium/Behörde bis zu einem bestimmten Grad ohne politischer Führung arbeiten kann, wenn die Leute gewillt sind, ihre Aufgabe wahrzunehmen und sie die Mittel haben. Das wäre so, wenn... Zum einen sind die Mittel in RLP schlicht unzureichend, sowohl was Ausstattung, Rechtsgrundlagen oder auch Strukturen angeht, zum anderen sind die Leute an wesentlichen Stellen vielleicht auch viel zu sehr Politik, und viel zuwenig Leut.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW875719
Datum23.03.2022 12:328837 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.zum anderen sind die Leute an wesentlichen Stellen vielleicht auch viel zu sehr Politik, und viel zuwenig Leut.

Wenn ich das richtig verstanden habe möchte das BBK über das künftige Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz genau diesen Kompetenzmangel umgehen. Ich bin gespannt wie weit sich die Politiker diese Jokerkarte für die nächste Wahl aus der Hand nehmen lassen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875723
Datum23.03.2022 20:238714 x gelesen
Halo,
Geschrieben von Thomas M.Wenn ich das richtig verstanden habe möchte das BBK über das künftige Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz genau diesen Kompetenzmangel umgehen.
So kann man das verstehen. Doch glaubt der Praktiker daran, dass durch das BBK das Kompetenzgerangel aufgelöst wird oder gar umgehen kann?
Bisher war das gemeinsame Lagezentrum eine laue Veranstaltung.
Ich möchte daran erinnern, dass es u.a. nach der Hochwasserkatastrophe 2002 gegründet wurde.
Damals extremes Hochwasser, ebenfalls mit zahlreichen Toten, ebenfalls völlig überforderte örtliche Strukturen. Die Ziele waren damals visionär.
Und? 2021 Würde ich dann als Supergau bezeichnen.
Das Kernproblem an diesem Chaos und Versagen sind doch die Länder und eine Lobby in den Ländern, welche einen effektiven überregionalen Katastrophenschutz verhindert, weil man keinerlei Kompetenzen an eine höhere Stelle abgeben will.
Auf der anderen Seite verständlich, wenn ich für den Einsatz, denn ich nicht mehr im vollen Umfang leite, eine Rechnung bekomme.
Um das abzustellen müsste eine Fond Lösung her. Wenn überregionale Hilfe in großen Umfang geleistet werden muss, wo eine Bundesorganisation dann die Koordinierung übernimmt, dann muss der Fond die Kosten übernehmen. Die Zeit in der heute überregionale Hilfe geleistet wird dauert einfach viel zu lange. Man kann nicht warten bis Berlin signalisiert, dass Kosten übernommen werden und BW oder THW keine Rechnung stellen.

Ich sehe das BBK tatsächlich darin in den Laden eine Einheitlichkeit zu bringen. Einheitliche Kommunikationswege, EDV-Systeme, Datenbank mit allen verfügbaren Einsatzmittel und Fähigkeiten.
Vor allem bereitstellen der Verfügbaren Informationen vor Ort. Der Aufwand in den Bereitstellungsräumen muss reduziert werden. Anforderung nach Aufgaben und Fähigkeiten!
Die Strukturänderung muss aber aus den Ländern kommen.
Der derzeitige ruf nach mehr Spezialausrüstung halte ich für ineffektiv, da vieles auf Bundesebene schon nutzlos herumsteht. Und das Geld für andere Kernaufgaben (z.B. Waldbrand) dringender gebraucht wird.

Gruß
Dirk

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AutorWolf8gan8g K8., Niddatal / Hessen875730
Datum24.03.2022 09:47   8662 x gelesen
Hallo Dirk,
Angemessene und einheitliche Führungsmittel sind sicher ein Punkt.

Aber das nach meiner Meinung wichtigste ist:

Üben, Üben und nochmals üben.

Und zwar über alle Führungsebenen und Fachdienstübergreifend und auch über mehrere Tage.
Sonst werden wir bei der nächsten größeren Schdenslage wieder sehen, das es zwischen den Stäben und den "Frontschweinen" zu einem Bruch kommt.
Unten heißt es die da oben wissen nicht was hier unten los ist, und oben ist an verzweifelt weil unten nicht getan wird was angeordnet wurde.

Wir müssen auch nichts neu erfinden. Manches kann man sich beim so gerne gescholtenen Militär abschauen.

Gruß

Wolfgang

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AutorAndr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt875731
Datum24.03.2022 09:508551 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Üben, Üben und nochmals üben.

Und zwar über alle Führungsebenen und Fachdienstübergreifend und auch über mehrere Tage.
Sonst werden wir bei der nächsten größeren Schdenslage wieder sehen, das es zwischen den Stäben und den "Frontschweinen" zu einem Bruch kommt.
Unten heißt es die da oben wissen nicht was hier unten los ist, und oben ist an verzweifelt weil unten nicht getan wird was angeordnet wurde.


Wahre Worte.

Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder.

Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875742
Datum24.03.2022 10:508586 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Wolfgang K.

Aber das nach meiner Meinung wichtigste ist:

Üben, Üben und nochmals üben.

Und zwar über alle Führungsebenen und Fachdienstübergreifend und auch über mehrere Tage.
Sonst werden wir bei der nächsten größeren Schdenslage wieder sehen, das es zwischen den Stäben und den "Frontschweinen" zu einem Bruch kommt.



Hat man in diese Richtung schon vor Jahrzehnten erkannt; siehe z.B.:

-> FW-Forum " Auswertung und was bleibt im Gedächtnis? Waldbrände Niedersachsen... ".


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg875758
Datum24.03.2022 14:438622 x gelesen
Hallo Bernhard, hallo Forum,

Geschrieben von Bernhard D.
Hat man in diese Richtung schon vor Jahrzehnten erkannt; siehe z.B.:
-> FW-Forum " Auswertung und was bleibt im Gedächtnis? Waldbrände Niedersachsen... ".

Und vergisst es immer wieder.
Denn:
- Bracht man nur alle Schaltjahre.
- Kostet nur Geld.
- Können wir selbst sowieso besser
- Usw.

Leider.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 875759
Datum24.03.2022 17:418533 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Michael B.Und vergisst es immer wieder.
Denn:
- Bracht man nur alle Schaltjahre.
- Kostet nur Geld.
- Können wir selbst sowieso besser
- Usw.

Leider.


Und wir dürfen noch zwei berühmte Sätze nicht vergessen:

"Das hat es hier noch nie gegeben"
"Das haben wir immer schon so gemacht"

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern875764
Datum24.03.2022 19:598523 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Wolfgang K.Üben, Üben und nochmals üben.
volle Zustimmung.

Realität?
Wann wurde die letzte große K-Übung mit allen Organisationen und großen Stab durchgeführt? Über mehrere Tage?
Wie oft wurde etwas gespielt und der Zulauf als selbstverständlich angenommen?
Nach 3 Stunde zusammenpacken - gegenseitige Schulterklopfen, fehlendes Material/Einheiten, naja im realen Einsatz wäre das oder die bestimmt da. => Nein, in der Realität geht das erst recht schief!

Mittlerweile bin ich der Meinung, dass üben auf Führungsebene wichtiger den je ist. Die Indianer bekommen die gestellte Aufgabe im Einsatz schon irgendwie hin. Nur die Reibungsverluste und der Frust bei einigen ist extrem hoch.
Die Organisationen müssen zukünfig viel vernetzter arbeiten und die Stärken der anderen Einheiten nutzen.

Mein nächsten Einsatz würde ich gerne in einer TEL erleben (hat diesmal leider nicht geklappt). Ich möchte einfach wissen, ab wann das Chaos ausbricht und die "Frontschweine" allein gelassen werden oder warum die Strukturen nicht funktionieren.

Strukturen, ja das Militär könnte ein Vorbild sein. Die Rolle und die Struktur könnte das BBK übernehmen.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW875770
Datum25.03.2022 07:548482 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.ealität?
Wann wurde die letzte große K-Übung mit allen Organisationen und großen Stab durchgeführt? Über mehrere Tage?
Wie oft wurde etwas gespielt und der Zulauf als selbstverständlich angenommen?
Nach 3 Stunde zusammenpacken - gegenseitige Schulterklopfen, fehlendes Material/Einheiten, naja im realen Einsatz wäre das oder die bestimmt da. => Nein, in der Realität geht das erst recht schief!


Das erste Thema sind Kosten und das zweite Thema sind Realitätsnähe. Als Beispiel Corona, das wurde in eine Lükex Übung vor etwa 10 Jahren durchgespielt und die Ergebnisse dann tief in irgendwelchen Schubladen versenkt.
Und solange die Stäbe aus Verwaltungsmitarbeitern bestehen, für die Verwaltungshandeln das Einzige ist was sie kennen, wird es immer schief gehen.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP875771
Datum25.03.2022 08:218526 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Als Beispiel Corona, das wurde in eine Lükex Übung vor etwa 10 Jahren durchgespielt und die Ergebnisse dann tief in irgendwelchen Schubladen versenkt.Lükex 15 bespielte eine Sturmflut an der Nordsee, natürlich nicht direkt vergleichbar mit dem Ahrtal, allerdings mit Erkenntnissen und Hinweisen zu Bevölkerungswarnung, Spontanhelfern, Evakuierung...

Geschrieben von Thomas E.Und solange die Stäbe aus Verwaltungsmitarbeitern bestehen, für die Verwaltungshandeln das Einzige ist was sie kennen, wird es immer schief gehen.Solange es um Verwaltungsstäbe geht, sind Verwaltungsmitarbeiter und Verwaltungshandeln vielleicht gar nicht so verkehrt. Die Lükex-Berichte zeigen einerseits, dass sich da schon vorbereitet wird. Nur 1. nicht wirklich überall, und 2. ist mit den gewonnenen Erkenntnissen spätestens dann Ende, wenn es neue/erhöhte Ausgabenansätze braucht (oder andere Ebenen auch was zun müssten, ich überlege gerade, wie und wann uns als kleine Kommune solche Auswertungsberichte offiziell mal erreicht haben).

Als Wochenendlektüre empfehle ich den Bericht zur Lükex 18: "Gasmangellage in Süddeutschland". Könnte vielleicht das nächste werden, wo man hinterher dann denkt "Nein! Doch! Oh!".

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875772
Datum25.03.2022 08:308443 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Thomas E.

Als Beispiel Corona, das wurde in eine Lükex Übung vor etwa 10 Jahren durchgespielt

z.B.: " LÜKEX-2007 "

" Grundlegende Übungsannahme für LÜKEX 2007 war eine Influenzapandemie
mit schwerwiegenden gesamtgesellschaftlichen / gesamtstaatlichen Auswirkungen vor dem Hintergrund der aktuellen Gefahrenlage in Deutschland. [...] "



und die Ergebnisse dann tief in irgendwelchen Schubladen versenkt.

Der Auswertungsbericht war "Nur für den internen Gebrauch" und "Keine Weitergabe an Dritte". ;-))



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz875773
Datum25.03.2022 08:338506 x gelesen
Hallo zusammen,

Geschrieben von Sebastian K.
Als Wochenendlektüre empfehle ich den Bericht zur Lükex 18: "Gasmangellage in Süddeutschland". Könnte vielleicht das nächste werden, wo man hinterher dann denkt "Nein! Doch! Oh!".

So langsam aber sicher wird mir die LÜKEX-Sache unheimlich, die sind ja fast so vorhersagend wie die Simpsons...

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW875776
Datum25.03.2022 10:158430 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Solange es um Verwaltungsstäbe geht, sind Verwaltungsmitarbeiter und Verwaltungshandeln vielleicht gar nicht so verkehrt. Die Lükex-Berichte zeigen einerseits, dass sich da schon vorbereitet wird. Nur 1. nicht wirklich überall, und 2. ist mit den gewonnenen Erkenntnissen spätestens dann Ende, wenn es neue/erhöhte Ausgabenansätze braucht (oder andere Ebenen auch was zun müssten, ich überlege gerade, wie und wann uns als kleine Kommune solche Auswertungsberichte offiziell mal erreicht haben).

Meine Erfahrungen mit KatS Stäben stammt noch aus der Zeit vor dem Ausbruch des Weltfriedens und der Friedensdividende. Bei einer Abschlußübung in einer Landeskatastrophenschutzschule wurden die Mitarbeiter der FmZ regelmäßig gefragt, wer denn die Informationen auf dem Vierfarbenvordruck benötigt. Zweiter Missstand war regelmäßig Durchsagen an X mit nachrichtlich an A-W.

Ich vermute das hat sich bis Heute nicht geändert.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg875788
Datum26.03.2022 10:528502 x gelesen
Interne Mails belegen zahlreiche Pannen in der Flut-Krisenkommunikation in NRW

Der Jahrhundertflut im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen ging eine ganze Reihe von Pannen und Versäumnissen in der Kommunikation voraus. Die Umweltministerin Heinen-Esser etwa räumte ein, sie habe vor der Flutnacht nie mit dem für Katastrophenschutz zuständigen Innenminister Reul telefoniert.

FOCUS Online

Guten nTag


Auch in NRW gehrv es lt. " FOCUS " in Sachen "Flutaufarbeitung" hoch her:

[...]
An den Tagen vor der Jahrhundertflut im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen ist es zu zahlreichen Pannen und Versäumnissen in der Krisenkommunikation der Landesregierung gekommen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Interne Vermerke und E-Mails aus den Tagen vor und nach der Flut legen offen, wie wichtige Informationen zwischen Behörden nicht weitergeleitet wurden und wie an der Spitze des Umweltministeriums die Gefahr offenbar unterschätzt wurde.

So verpasste der zuständige Abteilungsleiter im Umweltministerium Stunden vor den Überflutungen eine Telefonkonferenz mit Ministerin Ursula Heinen-Esser. Die Fachreferentin für Hochwasserschutz scheint der Beamte während drei Tagen vor der Flut nicht konsultiert zu haben.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg876055
Datum08.04.2022 07:198464 x gelesen
Guten Morgen

-> SWR " Wie agierten Dreyer und Lewentz während der Flutkatastrophe? "

Im Flut-Untersuchungsausschuss des Landtags geht es heute darum, wie die Landesregierung in der Flutnacht vorgegangen ist. Dazu sollen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) befragt werden.

Bisherige Zeugenaussagen im Untersuchungsausschuss und öffentlich gewordene Chatprotokolle erwecken den Eindruck, dass die Landesregierung das Ausmaß der Katastrophe lange nicht erkannt hat - offenbar bis tief in die Flutnacht hinein. Nach einem Besuch der Einsatzleitung im Kreis Ahrweiler am frühen Abend des 14. Juli berichtete Lewentz demnach an Dreyer: Hinweise auf eine "dramatische Lage" habe er nicht wahrgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war am Oberlauf der Ahr schon Land unter.
[...]
Strafrechtliche Versäumnisse der rheinland-pfälzischen Landesregierung sieht die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen der tödlichen Flut bislang keine. Die Behörde ermittelt seit rund sieben Monaten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass bei derzeitigen oder früheren Mitgliedern der Landesregierung Informationen vorgelegen hätten, "die aus strafrechtlicher Sicht deren Eingreifen erfordert hätten", so die Staatsanwaltschaft.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg876088
Datum10.04.2022 09:538414 x gelesen
Guten Tag



Flut, Urlaub, Rücktritte, .... ?


-> RP " Ministerin Spiegel machte nach Flut vier Wochen Sommerurlaub in Frankreich "

Nach dem Rücktritt der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) wegen eines Mallorca-Urlaubs während der Flutkatastrophe wächst nun auch der Druck auf Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne). Nur zehn Tage nach dem verheerenden Hochwasser an der Ahr reiste die damalige rheinland-pfälzische Umweltministerin für einen vierwöchigen Urlaub mit ihrer Familie nach Frankreich, wie die Bild am Sonntag beim Umweltministerium in Mainz erfuhr. Rücktrittsforderungen kommen von der Opposition.
[...]
Der Urlaub endete nach Ministeriumsangaben am 23. August. Zur Verteidigung der Langzeitferien betonte das Umweltministerium, dass Spiegel telefonisch und per Mail rund um die Uhr erreichbar gewesen wäre.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW876093
Datum10.04.2022 12:428365 x gelesen
Hatte die irgendwelche Kompetenzen die hier unmittelbar benötigt ...hätte werden könnten?

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg876094
Datum10.04.2022 12:498359 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Thomas M.

Hatte die irgendwelche Kompetenzen die hier unmittelbar benötigt ...hätte werden könnten?


Gute Frage, mal die zahlreichen Erfahrungsberichte zur Flut und speziell zur direkten Verfügbarkeit von UmweltministerInnen vor Ort diesbezüglich durchlesen.

Die Freie Wähler-Fraktion im Untersuchungs-Ausschuss "Flutkatastrophe" wirft lt. " SWR " Spiegel "Flucht vor der Verantwortung" vor:


[...]
Stephan Wefelscheid, Obmann der Freie Wähler-Fraktion im Untersuchungs-Ausschuss "Flutkatastrophe" wirft Spiegel "Flucht vor der Verantwortung" vor und fordert erneut Spiegels Rücktritt. In einer Mitteilung schrieb er: "Was soll noch alles herauskommen, damit Anne Spiegel endlich die Verantwortung übernimmt, die sie in der verheerenden Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 und deren Folge nicht übernommen hatte?".
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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(Heinrich Heine)


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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern876095
Datum10.04.2022 18:158271 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Thomas M.Hatte die irgendwelche Kompetenzen die hier unmittelbar benötigt ...hätte werden könnten?
Böse Frage! Eine spezielle Fachkompetenz hatte sie vermutlich nicht. Die akademische Ausbildung (Vorsicht Neid) spiegelt eher die Flucht vor der realen Lebenswirklichkeit wieder.
Dennoch. Sie wurde in dieses Amt gewählt. Ich darf erwarten, dass sie dieses Amt mit allen Aspekten ausfüllt und sich nicht nur um Gänseblümchen und gendergerechte Sprache kümmert.
Akademische Ausbildung heißt, sich mit neuen Gegebenheiten schnell vertraut zu machen ja, sie hätte die Kompetenz haben und nutzen müssen!
Insofern hatte sie in den Tagen davor und in der Flutnacht von ihrer Führungskompetenz Gebrauch machen müssen. Ihr Ministerium hätte die notwendigen Informationen beschaffen und die Ressourcen zur Verfügung stellen müssen. Da muss dann halt mal jemand da bleiben und die Computer bewachen. Das kann sie anweisen!
Am Morgen nach der Flutnacht, mache ich mir als Umweltminister sorgen um die Umwelt. Wie viel Heizöltanks sind ausgelaufen, was mit mit Gefahrstofflager etc... Wer kann die Umweltbeeinträchtigung beseitigen, wo und wie hat man das schon mal gemacht.... Für einen Minister, der sich kümmert viele Fragen, die er an sein Ressortleiter stellt. Außerdem ergeben sich für den Wiederaufbau einige Fragen, die es zu klären gibt.
In der Lage war das Umweltministerium nicht ganz unwichtig. Wenn man dann 4 Wochen in Urlaub gehen kann, dann muss man den Laden extrem gut im Griff haben glaubt da jemand dran? Ich hab da vor Ort was anderes gesehen und es wäre viel Luft nach oben gewesen!
Die richtigen Entscheidungen hätten einiges schneller und besser erledigt und vielen vor Ort wäre damit nachhaltig geholfen gewesen.
Die einen hätten sich das Ausräumen ihrer Häuser gespart und die anderen hätten weniger Schäden an Gebäuden hinnehmen müssen.
Auch wenn das Ministerium vielleicht nicht direkt zuständig ist, kann es durch die richtigen Fragen und Aufgabenstellung Einfluß auf die Entwicklung nehmen. Das wäre meine Erwartung. Dazu brauche ich sie. Und natürlich, um die notwendigen Kräfte heranführen zu lassen, die in meinem Sinne arbeiten.

Abschließend; nein, sie hatte nicht im Ansatz die Kompetenz! Aber dann muss man halt auch die Konzequenzen ziehen. Was sie ja dann irgendwie gemacht hat. Das irgendwie stört mich.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW876100
Datum11.04.2022 01:018254 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.Gute Frage, mal die zahlreichen Erfahrungsberichte zur Flut und speziell zur direkten Verfügbarkeit von UmweltministerInnen vor Ort diesbezüglich durchlesen.


Ich meinte unsere Bundesfamilienministerin.

Beim Land sind wir uns einig, hatte ich ja auch genau so angemahnt.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP876103
Datum11.04.2022 08:548230 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Hatte die irgendwelche Kompetenzen die hier unmittelbar benötigt ...hätte werden könnten?Sie war nicht "nur" Umweltministerin, ihr damaliges Ressort hieß vollständig (wie heute auch noch): "Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität". Also wenn Kompetenz hier die rechtssprachliche Bedeutung von Zuständigkeit haben sollte: Ja. Und das dürfte gerade in der Anfangsphase des Wiederaufbaus besonders der Fall gewesen sein, mit den bekannten Problemfeldern bei der Energieversorgung, den Müllbergen, frei abfließenden Abwässern... Grundsatzfragen der Mobilität hätte man da sicher auch finden können. Das halbe Ministerium sollte problemlos kompetenzbedingt mit den Flutfolgen beschäftigt gewesen sein, die andere Hälfte hätte man dann halt zu sinnvollen Tätigkeiten abordnen müssen...
Nebenbei war Spiegel auch noch stellvertretende Ministerpräsidentin. Ob man auf diese Funktion vier Wochen lang in der akuten Bergungs- und Wiederaufbauplanungsphase reibungslos verzichten kann, bezweifel ich auch.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorRobi8n B8., Braunschweig / Niedersachsen876104
Datum11.04.2022 09:11   8254 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Hatte die irgendwelche Kompetenzen die hier unmittelbar benötigt ...hätte werden könnten?

Kompetenz kann ich persönlich nicht einschätzen, da ich sie nicht kenne. Position jedoch schon.

Man muss aber hier auch bei den Fakten bleiben. Sie war nicht "einfach so zu ner Geburtstagsfeier" weg, wie in anderen Bundesländern, sondern 10 Tage nach der Flut. Also die ersten 10 Tage war sie schon anwesend. Sie hat einen Krisenstab eingerichtet und war auch im Urlaub erreichbar. Es ist meiner Meinung nach aber auch nicht unüblich, dass ein Krisenstab nicht von der höchsten Beamtin im Laden geführt wird....

Man muss manchmal aber auch etwas Menschlichkeit wahren. Sie hat 4 Kinder, die v.a. in der Zeit durch Corona durch ihren Mann versorgt worden, der 2019 einen Schlaganfall erlitten hatte. Also auf der Sicht kann ich den Urlaub (der sicher schon deutlich vorher eingeplant war) verstehen. Das wird im Ministerium auch sicher eingetaktet gewesen sein. Ob es am Ende wirklich 4 Wochen sein mussten? Lässt sich dann auch wieder diskutieren.

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz876105
Datum11.04.2022 10:25   8406 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Robin B.Man muss aber hier auch bei den Fakten bleiben. Sie war nicht "einfach so zu ner Geburtstagsfeier" weg, wie in anderen Bundesländern, sondern 10 Tage nach der Flut. Also die ersten 10 Tage war sie schon anwesend. Sie hat einen Krisenstab eingerichtet und war auch im Urlaub erreichbar. Es ist meiner Meinung nach aber auch nicht unüblich, dass ein Krisenstab nicht von der höchsten Beamtin im Laden geführt wird....

Oh, wie schön, sie war im Urlaub erreichbar. Das ist ja schon was. Hallo? Hab ich was verpasst? In solchen Ämtern gibt es zwar auch Urlaub, aber der Anstand gebietet schon alleine, in Krisensituationen 24/7 verfügbar zu sein. Einen 4-Wochen-Urlaub 10 Tage nach größten Flutkatastrophe der Nachkriegszeit geht nicht in der Position, das gebietet schon alleine der Anstand und die Loyalität zu den Betroffenen.

Noch dazu waren auch 2 Staatssekretäre (m/w) aus ihrem Ministerium (an die sie angeblich die Aufgaben deligiert hat) auch während der Flut bzw. direkt danach in Urlaub. Da gibt es deutlich schlechter bezahlte Posten, bei denen Leute in weit weniger dringenden Fällen aus dem Urlaub geholt werden.

Geschrieben von Robin B.Man muss manchmal aber auch etwas Menschlichkeit wahren. Sie hat 4 Kinder, die v.a. in der Zeit durch Corona durch ihren Mann versorgt worden, der 2019 einen Schlaganfall erlitten hatte. Also auf der Sicht kann ich den Urlaub (der sicher schon deutlich vorher eingeplant war) verstehen.

Wenn die privaten Zeitaufwendungen so groß sind (unabhängig von den Gründen, die kann man schon nachvollziehen), kann man eben nicht noch gleich mehrere Ministerämter sowie eine Parteispitzenkandidatur übernehmen. Für mich ein typischer Fall von gnadenloser Selbstüberschätzung. Jemand, der das nicht selbst erkennt, ist in solchen Ämtern leider Fehl am Platze, denn es fehlt völlig auch nur die kleinste Reserve für Unvorhergesehene Dinge, die massiven Zeitaufwand bedeuten, wie es z.B. eine solche Katastrophe bedeutet. Und wer danach die Fehler nur dann eingesteht gerade wie sie von Presse und anderen aufgedeckt werden und weiter auf seinem Posten besteht, ist da auch Fehl am Platze. Immerhin hat sie so viel Überblick, dass sie ja erst in den Protokollen nachschauen musste, um festzustellen, dass sie entgegen vorheriger Behauptungen doch nicht aus dem Urlaub an den Kabinettssitzungen online teilgenommen hat. Für mich ist sie komplett mit der Situation überfordert und hat wohl auch den Überblick verloren.

Gruß,
Michael

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern876109
Datum11.04.2022 17:018176 x gelesen
Hallo,
das Thema ist ja jetzt endlich durch. Rücktritt ist soch noch gekommen.

Aber ich denke nicht, dass die Politik den Schuss gehört hat. Man verteilt die Posten immer noch nach Parteiproporz und geschlechtlichen Ausgewogenheit.
Im Fall Spiegel kam noch dazu, dass man der Frau aus parteipolitischen Interesse noch ein Superministerium zugeschnitten hat um der Partei Wichtigkeit zu verleihen. Auch hier hat man wenige dazugelernt.
Das führt dann halt zwangsläufig zu einer administrativen Überforderung. Vor allem wenn mal was unvorhergesehenes passiert.
Ich denke nicht, dass man die Erwartung hat, dass ein Minister die Probleme selbst löst. Aber er muss sie managen. Das hat hier völlig gefehlt, auch bei anderen Ministern.
Keiner hätte auch ein Problem gehabt, wenn die gute Frau sich für mehrere Wochen, wegen der notwendigen Pflege, abgemeldet hätte. Das haben auch Ministerpräsidenten gemacht, ohne Schaden zu nehmen. Man muss halt ehrlich sein. Daran hat es im Wesentlichen gefehlt.
Auch hätte keiner ein Problem, wenn der Minister ein Schritt zurücktritt und einen fachlich kompetenten Vertreter ins rennen für die Aufgabe Hochwasser schickt.
Aber auch da hat sich er keiner so richtig hervorgetan.
Die Schadenbegrenzung in der Politik scheint hier im Vordergrund zu stehen.
Aber was soll's.

Gruß
Dirk

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AutorMari8o D8., Nettetal / NRW876123
Datum13.04.2022 07:088112 x gelesen
Aus der Rheinischen Post vom 13.4.22 Die Af­fä­re um Ur­laubs­flü­ge von rang­ho­hen Mit­glie­dern der Lan­des­re­gie­rung rund um das Sturm­tief Bernd wei­tet sich aus. Nach ei­nem Be­richt der West­deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung be­fand sich der Staats­se­kre­tär im nord­rhein-west­fä­li­schen Kom­mu­nal­mi­nis­te­ri­um, Jan Hei­nisch (CDU), eben­falls im Ur­laub. Hei­nisch ist Lan­des­vor­sit­zen­der des Ver­ban­des der Feu­er­weh­ren in Nord­rhein-West­fa­len (VdF) und kom­men­tier­te aus sei­nem drei­wö­chi­gen Frank­reich-Ur­laub die Er­eig­nis­se rund um die Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe.

Es ist nicht strafbar, während der Teilnahme an einem Forum Grundkenntnisse der deutschen Sprache und einen freundlichen Umgangston anzuwenden.

99% aller Zitate im Internet sind frei erfunden (A. Lincoln)

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AutorSven8 R.8, Brakel / NRW876133
Datum13.04.2022 12:357947 x gelesen
Hallo
Ich hoffe alle Straßenwärter des Landes NRW haben eine gute Ausrede für ihren Sommerurlaub 2021.

Nur mal so als Gedanke: Sommer 2021 Corona da war irgendwas mit Homeofficepflicht.
Man stelle sich vor Internet geht auch in Frankreich ganz neumodischer Kram könnte ja echt sein das ist wie im Homeoffice in NRW auch, möglicherweise aber auch ganz anders.
Das Land NRW hatte nicht einmal einen Landeskriesenstab eingesetzt also nicht mal der Ministerpräsident und seine Minister waren 24/7 im Dienst.

Ach ja Wahlkampf ist auch grad noch in NRW.

Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Das Kriesenmanagement war nicht gut das ist wohl unstrittig aber jetzt jeden der auch nur irgendwie damit was zu schaffen haben könnte vorzuladen bringt eh nix.

Greets Sven

Meine Meinung und nix anderes.

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern876143
Datum13.04.2022 18:127913 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Mario D.Aus der Rheinischen Post vom 13.4.22
das sind ja Schlagzeilen! Feuerwehrverbandschef war im Urlaub echt jetzt?
Wenn man, wie ich unwissend ist, dann vermutet man, dass der oberste Feuerwehrchef in so einer Krisenzeit auch lieber in den Urlaub gefahren ist, als sich um seine Mitmenschen zu kümmern. CDU Mitglied macht es besonders brisant und widerwärtig.
Auf der anderen Seite dachte ich immer, dass der Feuerwehrverband eine Lobbyorganisation. Wenn juckt es dann, wenn der der oberste Lobbyist in den Urlaub geht und das Geschehen von der Ferne kommentiert? Ich finde da nur die Methode zweifelhaft, aber wo ein Markt für Informationen ist...
Wobei Lobbyisten mit ihren Kontakten durchaus seltenes Material in den Einsatz ziehen können, wenn er sie denn überhaupt hat.
Wenn man Wiki vertraut, dann hat er operativ keine Führungsfunktion in der FW. Also im Einsatz entbehrlich und leicht ersetzbar. Nicht einen Hauch einer Affäre.

Staatssekretär; wenn der Chef ihn nicht braucht.... Da waren anscheinend einige im Urlaub! Hat aber der Chef zu verantworten! Das hat schon mehr als einen Hauch von Affäre oder Mißmanagment.
Scheint in der Administration einiger Bundesländer aber normal zu sein?!
Die freien Wirtschaft hat anscheinend andere Arbeitsverträge. Wenn die Hütte brennt ist der Urlaub dort gestrichen! Bei so einer Lage hätte ich alle notwendigen Mann an Bord erwartet. Da müssen einige Beamte in den unteren und mittleren Besoldungsgruppen mehr nach der Pfeife des Chefs tanzen.
Oder hat man Gedacht, die paar Freiwilligen werden das schon von allein wuppen?
So gesehen finde ich die Aufklärung wer, was, wann gewusst hat und wie man darauf reagiert hat schon wichtig.
Aber irgendwelche Verbindungen zu konstruieren sind wenig hilfreich und scheinen nur das Informationsbedürfnis einiger zu befriedigen, die mit aller Gewalt einen Skandal wittern.

Gruß
Dirk

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AutorWolf8gan8g K8., Niddatal / Hessen876144
Datum13.04.2022 18:327831 x gelesen
Hallo Dirk,

die Erreichbarkeit eines Arbeitnehmers ist nicht in einem Arbeitsvertrag geregelt.
Hier gilt das Bundesurlaubsgesetz, und Urteile des Bundesarbeitsgerichtes.
Grundsätzlich braucht ein Urlaub nicht abgebrochen zu werden. Außer es gibt gravierende Gründe. Gut im vorliegenden Fall haben die sicher vorgelegen.
Ein anderes Problem ist, wie ein Mitarbeiter erreicht werden kann, das Bundesarbeitsgericht hat bereits 2000 festgestellt, daß es im Urlaub keine ständige Erreichbarkeit geben darf.
Es gibt deshalb bereits Firmen, die von ihren Mitarbeitern verlangen die Mobiles währen des Urlaubes im Büro zu lassen.

Hat der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes den eine besondere übergreifende Funktion? Oder ist es eigentlich nur "Vereinsvorsitzender"?

Gruß

Wolfgang

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AutorWolf8gan8g K8., Niddatal / Hessen876145
Datum13.04.2022 18:327857 x gelesen
Hallo Dirk,

die Erreichbarkeit eines Arbeitnehmers ist nicht in einem Arbeitsvertrag geregelt.
Hier gilt das Bundesurlaubsgesetz, und Urteile des Bundesarbeitsgerichtes.
Grundsätzlich braucht ein Urlaub nicht abgebrochen zu werden. Außer es gibt gravierende Gründe. Gut im vorliegenden Fall haben die sicher vorgelegen.
Ein anderes Problem ist, wie ein Mitarbeiter erreicht werden kann, das Bundesarbeitsgericht hat bereits 2000 festgestellt, daß es im Urlaub keine ständige Erreichbarkeit geben darf.
Es gibt deshalb bereits Firmen, die von ihren Mitarbeitern verlangen die Mobiles währen des Urlaubes im Büro zu lassen.

Hat der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes den eine besondere übergreifende Funktion? Oder ist es eigentlich nur "Vereinsvorsitzender"?

Gruß

Wolfgang

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW876146
Datum13.04.2022 19:147820 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Hat der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes den eine besondere übergreifende Funktion?

Also ich wüsste nicht das der in unserer AAO irgendwo hinterlegt wäre ;)

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern876148
Datum13.04.2022 20:047820 x gelesen
Hallo Wolfgang,
Erreichbarkeit ja, wenn du dich vom Acker gemacht hast, bist du weg. Ist auch so gewünscht.
Vorher kann der Urlaub, zumindest in meinen Arbeitsvertrag, aus dringenden Grund wiederufen werden.

Geschrieben von Wolfgang K.Oder ist es eigentlich nur "Vereinsvorsitzender"?
Lt. Satzung ein Föderverein. Also keine Verbindung Feuerwehr mit der Funktion im Ministerium, wie in dem Artikel suggeriert.

Gruß
Dirk

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AutorPete8r M8., Wien / Wien876150
Datum13.04.2022 20:457823 x gelesen
Und es gibt (gab zumindest in grauer Vorzeit) Unternehmen, die eine klare Vertretungsregelung hatten.. und wenn die Kompetenz für eine recht große Industrieanlage bei ihm lag, war mein Vater erreichbar - es gab ein zweites Festnetztelefon auf Firmenkosten, das auch um 0300 hätte läuten können

Grüsse
Peter

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AutorAndr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt876154
Datum14.04.2022 08:077796 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Hat der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes den eine besondere übergreifende Funktion? Oder ist es eigentlich nur "Vereinsvorsitzender"?
Ist die Frage ernst gemeint?

Der Feuerwehrverdand hat nie direkt etwas mit dem Einsatz zu tun. Die handelnden Personen haben manchmal, in anderen Funktionen, z.B. ihrer Feuerwehr, mit dem Einsatz zu tun. Aber als Funktionär eines Feuerwehrverbandes ist man im Einsatz nicht mehr als jeder andere Passant. Es gab und gibt auch Funktionäre die das gern mal Vergessen. Medien und andere wissen oder verstehen das oft nicht.

Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder.

Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form.

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AutorWolf8gan8g K8., Niddatal / Hessen876164
Datum14.04.2022 11:207759 x gelesen
Hallo Andreas,

Ich bin voll bei dir, der Vorsitzende eines LFV hat im Tagesgeschäft keine besondere Aufgabe.
Ich kenne aber nicht die Gegebenheiten in jedem Bundesland, deshalb meine Frage, ob es im Katatrophenfall sein könnte, das er da als eine Art Fachberater im Stab sitzt.
Für Hessen habe ich nachgelesen, und da bleibt es bei der repräsentativen Aufgabe.

Gruß
Wolfgang

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg876184
Datum15.04.2022 10:457745 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Wolfgang K.

Oder ist es eigentlich nur "Vereinsvorsitzender"?


Für Baden-Württemberg Vereinsvorsitzender:

" Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg ist ein eingetragener Verein [...] "

UnSinigerweise gibt es für die Vereinsvorsitzende in BaWü sogar besondere " Funktionsabzeichen " mit anders geformten Sternchen für die FW-Dienstkleidung ;-))


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg876193
Datum16.04.2022 12:277664 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Andreas K.

Der Feuerwehrverdand hat nie direkt etwas mit dem Einsatz zu tun. Die handelnden Personen haben manchmal, in anderen Funktionen, z.B. ihrer Feuerwehr, mit dem Einsatz zu tun. Aber als Funktionär eines Feuerwehrverbandes ist man im Einsatz nicht mehr als jeder andere Passant. Es gab und gibt auch Funktionäre die das gern mal Vergessen.


In BaWü, besonders im schwäbischen Landesteil, gab es früher in manchen Landkreise den Sachverhalt, dass der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes gleichzeitig Kreisbrandmeister war. Da gab es schon mal u.a. kuriose Situationen bezüglich "FW-Verband" und "FW-Aufsicht".


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg876757
Datum25.05.2022 11:517578 x gelesen
Ermittler bei Ahr-Flut beziehen weitere Gutachten ein

Koblenz (dpa/lrs) - Nach bald zehnmonatigen Ermittlungen wegen der tödlichen Ahr-Flut bezieht die Staatsanwaltschaft Koblenz weitere Gutachten ein. Dazu zählt die Studie des Heidelberger Juristen Bernd Grzeszick, wonach das Land Rheinland-Pfalz bei extremem Starkregen in mehreren Regionen und?

hallo,

da bin ich mal gespannt ob und was dabei rauskommt ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg877035
Datum12.06.2022 09:517558 x gelesen
hallo,

Kinnlade runterklapp:

Wurde U-Ausschuss zur Flutkatastrophe im Ahrtal belogen? Einsatzleitung Ahrweiler in Flutnacht überfordert, wichtige Position nicht besetzt

Eklat im Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Flutkatastrophe im Ahrtal: Wurde der Ausschuss am Freitag systematisch belogen? Geladen waren am Freitag praktisch ausschließlich Zeugen, die in der Flutnacht des 14. Juli in der Einsatzleitung der Kreisverwaltung Ahrweiler tätig waren. Dieser Technischen Einsatzleitung (TEL) kommt eine Schlüsselfunktion zu, denn von hier aus hätte der Katastrophenalarm ausgelöst werden müssen. Doch die Mitglieder der TEL konnten sich am Freitag überraschend und sehr gleichlautend nicht daran erinnern, ob eine zentral wichtige Position in der Nacht überhaupt besetzt war. ..

War da seit 17 Uhr die Position des S2 in der Einsatzleitung der Kreisverwaltung Ahrweiler nicht mehr besetzt?

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken877036
Datum12.06.2022 10:117449 x gelesen
Selbst wenn, dann würde ich als 'fast' außenstehender schon erwarten, dass die Führung trotzdem funktioniert.
Denn im K-Fall kann man ja auch nicht davon ausgehen, dass wirklich alle Personen zeitnah erscheinen. Sie könnten selbst betroffen oder z.B. Zufahrtswege abgeschnitten sein.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW877038
Datum12.06.2022 14:227322 x gelesen
Geschrieben von Neumann T.dann würde ich als 'fast' außenstehender schon erwarten, dass die Führung trotzdem funktioniert.

Natürlich, funktioniert dann genau so gut wie dein PKW mit 3 Reifen ...welches in diesem Fall gerade den Finallauf der Rally-WM gewinnen soll.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorGerh8ard8 B.8, Pfungstadt / Hessen877039
Datum12.06.2022 14:457349 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Neumann T.Denn im K-Fall kann man ja auch nicht davon ausgehen, dass wirklich alle Personen zeitnah erscheinen. Sie könnten selbst betroffen oder z.B. Zufahrtswege abgeschnitten sein.

... damit muss man bei dieser Lage rechnen. Was aber nicht sein kann ist, dass ein Kernsachgebiet des Stabes im Betrieb unbesetzt ist - notfalls habe ich dann halt die Sachgebietszusammenfassungen S1/4 und S2/3/(6), was natürlich bei einer derartigen Lage für einen KatS-Stab (ist entgegen der Darstellung keine TEL -> operative Führung im Schadensgebiet) "maximal suboptimal" ist.

Gruß
Gerhard

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AutorPaul8 B.8, Hungen / Hessen877044
Datum12.06.2022 21:327342 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Gerhard B."maximal suboptimal" ist. schön ausgedrückt -
zumal wir in diesen Fällen nicht mal über eine lockere Tages-Schicht sprechen, sondern über 1+X Tage, wenn ich so einen Stab brauche ,
also sollte es ja für alle Positionen Ablösungen geben - .... da wird noch einiges zu klären sein,

viele Grüße Paul

alles meine persönliche Meinung, wer Rechtschreibfehler findet, kann diese behalten

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern877052
Datum13.06.2022 17:127165 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Jürgen M.Kinnlade runterklapp:

Geschrieben von Jürgen M.War da seit 17 Uhr die Position des S2 in der Einsatzleitung der Kreisverwaltung Ahrweiler nicht mehr besetzt?
im ersten Reflex habe ich auch gedacht, wie kann man nur. Geht gar nicht und das Ergebnis spricht für sich - kein Wunder.
In einer schönen Welt und bei der K-Übung passiert das auch nicht, da ist alles Schick.

Grundsätzlich ist der S2 eine wichtige zentrale Rolle und man möchte meine, dass die Rolle im Einsatz, wie selbstverständlich erfüllt wird, auch wenn man sie nicht S2 nennt. Jede Führungskraft füllt die Rolle/Tätigkeit vor Ort aus. Deshalb im ersten Moment Unverständnis, dass man ohne S2 im Stab gearbeitet hat und sich keiner daran erinnern kann.
Aber wenn man die Aussagen quer liest, kommt man zur Ansicht, dass die Position S2 ab einen bestimmten Zeitpunkt obsolet geworden ist und mit der zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht mehr arbeiten konnte.
Meine Frage wäre gewesen:
Warum konnte man den Personalwechsel im Einsatztagebuch nicht nachvollziehen?
Hat man überhaupt ein Einsatztagebuch geschrieben?
Es wäre dann ein leichtes nachzuvollziehen, wer, wann welche Positionen besetzt hat und ab wann bestimmte Positionen nicht mehr arbeitsfähig waren. Das letztere wäre zwar tragisch, aber in der Lage durchaus nachvollziehbar.
So kommt aber der Eindruck eines völlig überforderten Haufen auf und das wird der Sache, trotz großer Defizite, nicht gerecht.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8C., Zweibrücken / Rheinland-Pfalz877055
Datum13.06.2022 20:297153 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Warum konnte man den Personalwechsel im Einsatztagebuch nicht nachvollziehen?
Hat man überhaupt ein Einsatztagebuch geschrieben?


Laut Aussagen ja, hier ein entsprechender Auszug aus der "Rheinpfalz" vom Freitag:
"Als das Wasser ins Haus von Thomas V. eingedrungen ist, waren dort sein Sohn und seine Eltern. Seine Ehefrau war bei der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz, und er selbst saß die ganze Nacht in der Technischen Einsatzleitstelle (TEL) in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort hat er die Evakuierung eines Krankenhauses und mehrerer Altenheime im Einsatztagebuch vermerkt, die Anforderung von Strömungsrettern und Helikoptern zur Menschenrettung oder auch die Einrichtung einer Leichensammelstelle. Auf die Frage, wann ihm bewusst gewesen sei, dass eine Flutwelle durch das Ahrtal gezogen ist, sagte V. am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags: Als ich um acht Uhr morgens die TEL verlassen habe und versucht habe, nach Hause zu kommen.



Das ist so nicht mehr vorgesehen. Wir machen gleich Feierabend."Das ist so nicht vorgesehen. Wir machen gleich Feierabend"

MfG
Thomas Conrad


Dies ist meine persönliche Meinung

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Feuerwehr Zweibrücken

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg877072
Datum14.06.2022 17:567171 x gelesen
Landesfeuerwehrverband verteidigt Einsatzleitung gegen Vorwurf der Absprache

Der rheinland-pfälzische Feuerwehrverband hat sich vor die ehrenamtlichen Feuerwehrleute gestellt, die am vergangenen Freitag im U-Ausschuss zur Flutkatastrophe im Ahrtal ausgesagt hatten. Den Männern war vorgeworfen worden, sie hätten sich untereinander abgesprochen.

swr.online

Guten Tag


Lt. "SWR" verteidigt der Landesfeuerwehrverband RLP die Einsatzleitung gegen Vorwurf der Absprache:


[...]
Hachemer sagte, man spreche von großteils ehrenamtlichen Einsatzkräften, die ihre freie Zeit opferten, um anderen zu helfen. Natürlich müssten auch sie ihre Arbeit rechtfertigen. Doch ihr Ehrenamt dürfe nicht ins "Fadenkreuz parteipolitischer Erwägungen" geraten.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP877073
Datum14.06.2022 18:317119 x gelesen
Gesagt von Frank Hachemer"Fadenkreuz parteipolitischer Erwägungen"Der Mann hat Sinn und Zweck dieses Untersuchungsausschusses verstanden.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW877076
Datum15.06.2022 07:576943 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Gesagt von Frank Hachemer
"Fadenkreuz parteipolitischer Erwägungen"
Der Mann hat Sinn und Zweck dieses Untersuchungsausschusses verstanden.


Du lobst euren Verband ;-) es geschehen noch Zeichen und Wunder :D

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP877078
Datum15.06.2022 08:086939 x gelesen
Die Aktivitäten von Frank Hachemer im Rahmen der Flut gefallen mir durchaus, sowohl an Tastatur/Mikrofon, als auch in Gummistiefeln ;-)

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz877079
Datum15.06.2022 09:06   7116 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Der Mann hat Sinn und Zweck dieses Untersuchungsausschusses verstanden.
Man muss hier zwei Dinge unterscheiden. Zum einen waren die ehrenamtlichen Strukturen einer Katastrophe dieser Größenordnung nicht gewachsen, auch weil viele Mitglieder der Rettungsorganisationen und der TEL gleichzeitig persönlich oder familiär Betroffene des Hochwassers waren. Dies ist auch in Relation zum hauptamtlichen Landrat zu sehen, der sich offensichtlich einen schlanken Fuss gemacht hat und mehr Wert auf einen Fototermin mit dem Innenminister legte als auf die Unterstützung seiner Einsatzleitung. Den verbliebenen Führungskräften vor Ort die alleinige Schuld zuzuschieben, während sich Landrat und Innenminister verpissen, geht überhaupt nicht.

Andererseits ist der allen Untersuchungsausschüssen innewohnende Aspekt der parteipolitischen Profilierung und das Berufen auf eine ehrenamtliche Tätigkeit keine Entschuldigung für Falschaussagen vor einem Untersuchungsausschuss. Kollektiver Gedächtnisschwund aus falschem Korpsgeist heraus verhindert die notwendige Analyse, die für eine Verbesserung der Strukturen dringend notwendig ist.

Wenn die TEL bei der gegebenen Situation überfordert war, muss man sich Gedanken machen, wie dies zu beheben sein könnte. Man muss drüber nachdenken, wie fehlendes Personal zeitnah ersetzt werden kann (z.B. durch Personal aus Nachbarregionen oder aus den eigenen Reihen, z.B. aus Führungsstaffeln der Verbandsgemeinden oder durch einzelne erfahrene Führungskräfte aus den Mannschaften.

Zudem könnte man darüber nachdenken, der nur äußerst selten im praktischen Einsatz erfahrenen TEL schon bei Einsätzen niedrigerer Stufe Einsatzpraxis zu verschaffen, auch wenn der Einsatz nicht unbedingt aufgrund der Schadenslage erforderlich ist.

Und dann muss dringend darüber nachgedacht werden, wie die hauptamtlichen Strukturen des Landes (ADD) in solchen Situationen unterstützen oder die Einsatzleitung übernehmen können. Hier einfach den Kreisen den schwarzen Peter zuzuschieben greift zu kurz. Aber auch die ADD könnte nur basierend auf den Informationen aus der Schadensregion agieren, eine funktionstüchtige TEL vor Ort ist also auch dann notwendig.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP877080
Datum15.06.2022 10:056934 x gelesen
Geschrieben von Oliver S.verhindert die notwendige Analyse, die für eine Verbesserung der Strukturen dringend notwendig ist.
Ich denke, eine solche Analyse findet schon statt. Nur hat da dieser Untersuchungsausschuss leider nichts mit am Hut. Da wird ein Mitarbeiter der KV vorgeladen und als "stellv. BKI" bezeichnet, der das gar nicht ist oder war. Da gibt es die bekannten widersprüchlichen Aussagen des Ministers, dessen erneute Vorladung dann aber vom Ausschussvorsitzenden abgelehnt wird mit der Begründung, das bringe politisch (!) nichts. FüRi RLP, FwDV100, die ein oder andere dem Ausschuss sicher vorliegende Dokumentation der Einsatznacht - wer hat wieviel davon überhaupt gelesen? Das ist nicht nur mit Feuerwehrbezug so, als man reihenweise Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher "vernommen" hat war es wohl der gleiche Käse. Und wer sich mal die Aufgaben und Zusammensetzung des Sachgebietes S2 sowohl in einer klassischen TEL als auch in einem KatS-Stab vor Augen hält, die bisherigen Kenntnisse über die Lageerkundungsmöglichkeiten am 14.7., auch angesichts dieses Notrufaufkommens... klar ist das Sachgebiet 2 wichtig, aber welchen Stellenwert hat diese Frage hier überhaupt noch, so rein praktisch/realistisch? Da ist freitags politisch motiviertes Kasperletheater, mehr nicht. Eine Analyse, Aufarbeitung und Verbesserung findet woanders statt.

Geschrieben von Oliver S.Wenn die TEL bei der gegebenen Situation überfordert war, muss man sich Gedanken machen, wie dies zu beheben sein könnte. Man muss drüber nachdenken, wie fehlendes Personal zeitnah ersetzt werden kann (z.B. durch Personal aus Nachbarregionen oder aus den eigenen Reihen, z.B. aus Führungsstaffeln der Verbandsgemeinden oder durch einzelne erfahrene Führungskräfte aus den Mannschaften.Schau jeder einfach mal in seinem Landkreis die Führungsstrukturen an: Gibt es Personen in Doppelfunktionen? Setzt sich eine Kreis-TEL gerade vorrangig aus den Leuten zusammen, die auf Gemeindeebene auch in den Führungsstaffeln, FEZen, Führungsfunktionen... zu finden sind? Dann kann das in der Flächenlage nur schiefgehen, nicht nur im personellen Austausch eines Dauereinsatzes, sondern schon in der Akutphase. Als Lösung fiele mir erstmal nur ein: Bei Flächenlage im Landkreis A kommt automatisch TEL B von Anfang an ins Spiel. Streich mal die ganzen Doppelfunktionen im Land zusammen, dann hat der ehrenamtliche KatS erstmal keine Führung mehr.

Geschrieben von Oliver S.Zudem könnte man darüber nachdenken, der nur äußerst selten im praktischen Einsatz erfahrenen TEL schon bei Einsätzen niedrigerer Stufe Einsatzpraxis zu verschaffen, auch wenn der Einsatz nicht unbedingt aufgrund der Schadenslage erforderlich ist.Die TEL des Kreises AW begleitet regelmäßig, wenn nicht gerade Corona ist, diverse Veranstaltungen am Nürburgring. Ich weiß nicht, ob es viele TEL im Land gibt, die ähnlich viel Erfahrung sammeln können. Erfahrung für eine solche Lage wie am 14. hat und wird aber keiner sammeln können. Das gilt sogar für die Landesebene, trotzdem: Und dann muss dringend darüber nachgedacht werden, wie die hauptamtlichen Strukturen des Landes (ADD) in solchen Situationen unterstützen oder die Einsatzleitung übernehmen können. Hier einfach den Kreisen den schwarzen Peter zuzuschieben greift zu kurz. Oh ja...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg877081
Datum15.06.2022 10:416875 x gelesen
hallo,

Schießt sich der Untersuchungsausschuss auf die Ehrenamtlichen ein?

). Die Pressekonferenz nach der jüngsten Sitzung des Untersuchungsausschusses Flutkatastrophe erweckt den Eindruck, dass ehrenamtliche Feuerwehrleute nun im Fokus der Ermittlungen stehen. Werden die Ehrenamtler aus dem Ahrtal, die in der Flutnacht und den Wochen danach bis zur Erschöpfung und darüber hinaus im Einsatz für andere waren, obwohl ihre Familien oft zu den unmittelbar Betroffenen zählten, jetzt zum Spielball parteipolitischer Interessen? ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW877082
Datum15.06.2022 10:516839 x gelesen
Dem kann man im Großen und Ganzen zustimmen. Zusätzlich muss man noch darauf hinweisen, das was man vor dem Ausschuss sagt, kann dann der Staatsanwalt nutzen, der eh schon ermittelt. Das ist keine wirklich gute Perspektive.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz877083
Datum15.06.2022 10:56   6879 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Oliver S.Zum einen waren die ehrenamtlichen Strukturen einer Katastrophe dieser Größenordnung nicht gewachsen, auch weil viele Mitglieder der Rettungsorganisationen und der TEL gleichzeitig persönlich oder familiär Betroffene des Hochwassers waren.

Auch hauptamtliche Strukturen wären einer Katastrophe dieser Größenordnung nicht gewachsen gewesen. Auch dort wären einige persönlich betroffen gewesen. Was hier komplett in die Hose ging, war doch gerade die frühzeitige hauptamtliche Unterstützung (durch ADD und Land), die doch anscheinend auch zumindest teilweise angefordert war.

Es gibt bei dieser Katastrophe nicht EINEN Schuldigen, daher bringt es auch nichts, sich hier jetzt auf Einzelpersonen einzuschießen. Es gab hier sicher einige Personen, aber auch ganze Behörden, die durchaus nicht richtig, zu zögerlich oder auch gar nicht gehandelt haben. Wichtig ist aber hier nicht, Einzelpersonen an den Pranger zu stellen sondern aus der ganzen Thematik zu lernen und das bei der nächsten Katastrophe besser zu machen und solche Fehler zu vermeiden.

Gruß,
Michael

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg877084
Datum15.06.2022 11:026826 x gelesen
Guten Tag


Geschrieben von Oliver S.

Wenn die TEL bei der gegebenen Situation überfordert war, muss man sich Gedanken machen, wie dies zu beheben sein könnte. Man muss drüber nachdenken, wie fehlendes Personal zeitnah ersetzt werden kann (z.B. durch Personal aus Nachbarregionen


In diese Richtung gehen ( auch Hier schon diskutierten ) und unten beschriebenen

"Vor rund vier Jahren haben die Leiter der Berufsfeuerwehren in Baden-Württemberg eine Interkommunale Vereinbarung zur gegenseitigen Führungsunterstützung in Großschadenslagen unterzeichnet. Alle Berufsfeuerwehren haben auf Grundlage dieser Vereinbarung sogenannte Mobile Führungsunterstützungseinheiten (MoFüst-Einheiten) aufgestellt, Ausbildung und Technik aufeinander abgestimmt und gemeinsame Einsatzleitlinien verabschiedet. Die Führungseinheiten können in drei Stufen (zur Ablösung, zur Übernahme eines Einsatzabschnittes unter örtlicher Einsatzleitung oder auch als autarker Führungsstab) tätig werden. "

Mobilen Führungsunterstützungseinheiten (MoFüst-Einheiten) von BaWü, sie üben ihre Aufgaben und waren auch 2021 in RPL eingesetzt.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz877085
Datum15.06.2022 11:366829 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Da ist freitags politisch motiviertes Kasperletheater, mehr nicht. Eine Analyse, Aufarbeitung und Verbesserung findet woanders statt.Dieses Theater hat aber eine gewisse Öffentlichkeitswirkung, und da muss man einerseits einen solch verheerenden Eindruck unbedingt vermeiden. Andererseits kann man versuchen, die Aufmerksamkeit auf die wunden Punkte zu legen, so wie die politischen Akteure versuchen, Fehler des politischen Gegners zu zeigen oder zu konstruieren. Medien stürzen sich am liebsten auf Versäumnisse, Fehler und Skandale aller Art, dieses Spiel muss man halt mitspielen.

Geschrieben von Sebastian K.Setzt sich eine Kreis-TEL gerade vorrangig aus den Leuten zusammen, die auf Gemeindeebene auch in den Führungsstaffeln, FEZen, Führungsfunktionen... zu finden sind?Ja, das ist ein Problem. Aber wo sollen qualifizierte Leute mit Einsatzführungserfahrung denn her kommen, wenn nicht aus den Führungsebenen der Feuerwehrern? Da hilft nur, so viele Führungsfunktionen auszubiden, dass Doppelfunktionen vermieden werden können, ganz wird man sie nie ausschließen können. Während die Ausbildung aller Wehrführer und Stellvertreter zum Gruppenführer noch Jahre in Anspruch nehmen wird, ist dies natürlich ein sehr frommer Wunsch. Aber sicher gibt es auch Personen mit entsprechender Qualifikation, ehemalige TEL Mitglieder, ehemalige Wehrführer/Wehrleiter, Zug- und Verbandsführer ohne besondere Funktion, die man in einer Art Führungsreserve sammeln könnte, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können. Sie im Vorfeld bereits zu schulen würde sicher auch nicht schaden.

Geschrieben von Sebastian K.Die TEL des Kreises AW begleitet regelmäßig, wenn nicht gerade Corona ist, diverse Veranstaltungen am Nürburgring. Ich weiß nicht, ob es viele TEL im Land gibt, die ähnlich viel Erfahrung sammeln können.Das sind ziemlich gute Voraussetzungen, täuscht aber vielleicht doch darüber hinweg, wie viele Personen dann im Katastrophenfall, der im Gegensatz zu einem Autorennen nicht geplant ist, praktisch zur Verfügung stehen. Genau die Personen mit Mehrfachfunktionen stehen hier der TEL zur Verfügung, da es sich zwar um eine große Lage, aber eben nicht um eine Flächenlage handelt.

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AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS877086
Datum15.06.2022 12:506760 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Zusätzlich muss man noch darauf hinweisen, das was man vor dem Ausschuss sagt, kann dann der Staatsanwalt nutzen, der eh schon ermittelt.
Und das ist es was ich da auch nicht verstehe: Ausschuss ja. Aber was bringt es mir wenn gegen die mutmaßlichen "Hauptschuldigen" noch voll er,mittelt wird und diese dadurch ein Aussageverweigerungsrecht haben. Und das auch nutzen.
Da wäre es ja sinnvoller gewesen zu warten bis die Justitz meldet: fertig.
Aber dann verkauft sich das politisch nicht gut

Dies ist meine Meinung.

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AutorIngo8 z.8, Salzhausen / Niedersachsen877087
Datum15.06.2022 13:066818 x gelesen
Geschrieben von Volker C.Da wäre es ja sinnvoller gewesen zu warten bis die Justitz meldet: fertig.

Die Aufgabe von Justiz ist es persönlich strafrechtlich relevantes zu Ermitteln, das ist wichtig aber eigentlich nebensächlich.

Aufgabe von Politik - und damit auch Untersuchungsausschüssen - ist es die rechtlichen, materiellen und personellen Voraussetzungen für die angemessene Bewältigung von Katastrophen zu organisieren.

Das sind völlig unterschiedliche Dinge.

Da kommt dann evtl raus das
- Die angenommene Hochwasserhöhen nicht zur Vergangenheit und dem Klimawandel passen
- KatS nicht leistungsfähig ist wenn jeder Landkreis die Welt anders erfindet
- Es auch Lagen gibt bei dehnen mehrere benachbarte Kreise betroffen sind (Und damit eine übergeordnete Führung und großflächige Hilfe von außen notwendig sind)
- Es im Bereich Lageerkundung und Führung auf den unterschiedlichen Ebenen keine ernsthafte IT Unterstützung gibt (Sprechfunk hatten wir schon vor 70 Jahren. Ob das die heute angemessene interoperable Kommunikationsform ist kann man ja hinterfragen)

Alles keine Themen für den Stadsanwalt

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AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS877089
Datum15.06.2022 17:196708 x gelesen
Das ist ja auch unbestritten. es nützt dem Ausschuss aber nix wenn Schlüsselpersonen wie der Landrat und der KFI im Ausschuss sagen: " Nö, gegen mich wird noch ermittelt, ich sach nix." Was ja ihr gutes Recht ist.

Dies ist meine Meinung.

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AutorSimo8n S8., Gomaringen / Baden Württemberg877091
Datum15.06.2022 20:586739 x gelesen
Stellt sich mir die Frage, ob die genannten Personen zu denen von Ingo aufgeworfenen Fragen einen hinreichend wichtigen Beitrag zur Klärung leisten können. Glaube ich eher nicht.

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AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken877104
Datum17.06.2022 14:156513 x gelesen
Geschrieben von Oliver Strauch
Dies ist auch in Relation zum hauptamtlichen Landrat zu sehen, der sich offensichtlich einen schlanken Fuss gemacht hat und mehr Wert auf einen Fototermin mit dem Innenminister legte als auf die Unterstützung seiner Einsatzleitung

Die Frage ist doch, welchen praktischen Nutzen hätte der Landrat in der Einsatzleitung gehabt? Welche fachlichen Kompetenzen hat er? Nur weil er als Landrat gewählt wurde, hat er noch nicht automatische fachliche (Führungs-) Kompetenz.
Andersrum könnten einige sagen: Wir haben den Landrat seit Tagen nicht gesehen, er versteckt sich in der Einsatzleitung.

Ist die Frage nicht viel eher, ob unsere Strukturen für so einen K-Fall ausreichend sind. Sollte es nicht vielleicht eine schlankeres Modell geben, bei dem mehr Entscheidungskompetenz direkt vor Ort liegt? Gerade wenn die geplanten Meldewege ausfallen kommt eine hierarchische Struktur schnell an ihre Grenzen.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg877105
Datum17.06.2022 16:276423 x gelesen
Hallo Thomas,

Geschrieben von Neumann T.Die Frage ist doch, welchen praktischen Nutzen hätte der Landrat in der Einsatzleitung gehabt? Welche fachlichen Kompetenzen hat er? Nur weil er als Landrat gewählt wurde, hat er noch nicht automatische fachliche (Führungs-) Kompetenz.Hier in Ba- Wü wäre der Landrat Einsatzleiter, er muss auch letztendlich im Landkreis die Kosten verantworten. (Daher meine Aussage: Nur wenn der Landrat oder ein Beauftragter feststellt dies ist eine Katastrophe ist es eine Katastrophe).
Er arbeitet mit seinem SAE (Stab außergewöhnliche Ereignisse) den TEL´s in den diversen Schadensgebieten mit Material, Geräten und Personal zu. Und entscheidet über notwendige Schwerpunkte!

Geschrieben von Neumann T.Andersrum könnten einige sagen: Wir haben den Landrat seit Tagen nicht gesehen, er versteckt sich in der Einsatzleitung.Doch in einem solchen Fall hat er sie. Es sei denn es sind mehrere Kreise betroffen, dann wäre hier dar Regierungspräsident am Zug.

Geschrieben von Neumann T.Andersrum könnten einige sagen: Wir haben den Landrat seit Tagen nicht gesehen, er versteckt sich in der Einsatzleitung.Der Stab sollte ja so besetzt sein das er rund um die Uhr arbeiten kann. Daher min. 2fache besser 3fache Besatzung. Dann sollte man im Stab einen Chef des Stabes haben, der wenn der eigentlich zuständige im Moment nicht greifbar ist die Entscheidungen trifft. Und eine "Lageerkundung" schadet dann dem Landrat auch nicht!

Geschrieben von Neumann T.Ist die Frage nicht viel eher, ob unsere Strukturen für so einen K-Fall ausreichend sind. Sollte es nicht vielleicht eine schlankeres Modell geben, bei dem mehr Entscheidungskompetenz direkt vor Ort liegt?Für die Taktisch technischen Entscheidungen sind die TEL in der Fläche zuständig. Aber in der Katastrophe habe ich eine Mängelverwaltung (von allem Zuwenig und zu spät). Daher müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Dafür gibt es eine Übergeordnete Führung. Was gäbe das für ein Chaos, wenn die diversen TEL´s überall Anfordern könnten was sie Vermutlich benötigen. Einige Einheiten wären dann vermutlich 5-10x angefordert worden.

Geschrieben von Neumann T.Gerade wenn die geplanten Meldewege ausfallen kommt eine hierarchische Struktur schnell an ihre Grenzen.Richtig, aber dann kommt alles an seine Grenzen. Es wird immer Probleme geben.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW877106
Datum17.06.2022 18:276443 x gelesen
Wozu man den Landrat braucht? Das er seinen Wilhelm unter die teuren Anforderungen macht. Z. B. Die Hubschrauber sind verdammt teuer und es wäre doof das jemand anderen anfordern zu lassen

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg877352
Datum01.07.2022 16:526361 x gelesen
Einsatzleitung in Ahrweiler hatte keinen Überblick über Flutlage

Der Untersuchungsausschuss des Landtags befragt heute auch Mitarbeiter der Kreisverwaltung Ahrweiler zu den Abläufen in der Flutnacht und der Kommunikation mit der Einsatzzentrale.

swr.online

Guten Tag

Die Einsatzleitung in Ahrweiler hatte keinen Überblick über Flutlage, berichtet der " SWR ":

[...]
Der Landtagsausschuss befasste sich zunächst erneut mit der Situation in der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Kreises Ahrweiler in der Flutnacht. Mitglieder des Technischen Hilfswerks, die dort eingesetzt waren, berichteten unter anderem von einer problematischen Kommunikation nach außen. So habe es im Grunde keinerlei Informationen über die Lage an der oberen Ahr gegeben.
[...]



Interessant auch ein Beitrag in " Zur Sache RLP " gestern:

-> SWR " Flutkatastrophe: Hatte der Krisenstab kein vollständiges Lagebild? "


Wurde die Bevölkerung bei der Flutkatastrophe an der Ahr nicht rechtzeitig gewarnt? Im U-Ausschuss des Landtags zeigte sich, dass unklar war, wer ab dem späten Nachmittag im Krisenstab für die Erstellung des Lagebilds zuständig war. Die wichtige Schlüsselposition war möglicherweise über Stunden nicht besetzt. Wie muss ein Krisenstab eingerichtet sein, damit er ordentlich funktioniert?



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz877356
Datum02.07.2022 10:256272 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D. Wurde die Bevölkerung bei der Flutkatastrophe an der Ahr nicht rechtzeitig gewarnt? Im U-Ausschuss des Landtags zeigte sich, dass unklar war, wer ab dem späten Nachmittag im Krisenstab für die Erstellung des Lagebilds zuständig war. Die wichtige Schlüsselposition war möglicherweise über Stunden nicht besetzt. Wie muss ein Krisenstab eingerichtet sein, damit er ordentlich funktioniert?
In deinem zuvor verlinkten Bericht wird doch gerade aufgeklärt, dass die Position S2 von einem THW Mitarbeiter besetzt war. in diesem Bericht, leider hinter einer Bezahlschranke, wird der S2 zitiert:
Geschrieben von Pressebericht TV Es gab einen S2 und das war ich, antwortete ein ehrenamtlicher THW-Mitarbeiter bei seiner Befragung am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss. Seinen Aussagen zu Folge hatte er zeitweise aber auch zwei weitere Funktionen inne.
Das übliche Vorgehen bei Personalmangel also.

Geschrieben von Pressebericht TV
Doch trotzdem nun bekannt ist, dass die Position besetzt war, hat dies offenbar nicht bei der Lageeinschätzung geholfen. Denn der Informationsfluss zwischen den Verbandsgemeinden Adenau sowie Altenahr auf der einen Seite und der Technischen Einsatzleitung in Ahrweiler auf der anderen Seite war offenbar sehr dürftig. Als S2 habe er ständig versucht, Kontakt zu den Feuerwehren in den Kreisgemeinden am Oberlauf der Ahr aufzunehmen. Laut dem THW-Mitarbeiter behinderten jedoch der Ausfall des digitalen Funks sowie das schlechte Handynetz seine Versuche. Er könne keine Lage führen, wenn er keine Informationen habe, sagte er.

Erst gegen 22/23 Uhr, also viele Stunden danach, sei ihm bekannt gewesen, dass eine Feuerwehrfrau am Oberlauf vermisst werde und in der Gemeinde Schuld Häuser eingestürzt seien. Das war die erste konkrete Meldung von der Oberahr, die uns im Keller erreicht hat, so der THW-Mitarbeiter.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg877472
Datum08.07.2022 14:486279 x gelesen
Pföhler in Flutnacht: "Ich bin am Ende"

Der frühere Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), wird heute als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe erwartet. Bislang ist ungeklärt, wo Pföhler in der Flutnacht war.

swr.online

Guten Tag

Wo war Ahrweilers Landrat in der Flutnacht, frägt der SWR:

[...]
Auch knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe an der Ahr hat der Untersuchungausschuss des Landtags noch nicht herausgefunden, wo sich Jürgen Pföhler damals aufgehalten hat. Auch seine Ehefrau wollte in der heutigen Sitzung nichts zur Aufklärung beitragen. Andrea Pföhler verweigerte die Aussage. Sie machte von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Das ist möglich, weil die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen Jürgen Pföhler ermittelt, wegen womöglich zu später Warnungen und Evakuierungen.
[...]
Die zweithäufigsten Kontakte gab es demnach mit einer Frau aus seinem privaten Umfeld, deren Daten unter einem Pseudonym im Handy abgespeichert waren. An diese habe Pföhler am 15. Juli um 0.50 Uhr eine dramatische SMS geschickt: "Katastrophe, Tote, Verletzte, Menschen auf Dächern, kein Hubschrauber, Stromausfälle, unser Haus ist geflutet, ich bin am Ende."
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP877473
Datum08.07.2022 15:056266 x gelesen
Der SWR zeigt sich heute bemerkenswert zukunftsorientiert. Man hat hier mal zusammengefasst, was der U-Ausschuss bisher gebracht hat. Stand des Artikels: "11.07.2022, 4:00 Uhr". Dort hat man u.a. reingeschrieben "Von Jürgen Pföhler war auch im Untersuchungsausschuss am 8. Juli 2022 nicht zu erfahren, was er in der Flutnacht getan oder auch nicht getan hat." - Das stand da natürlich auch schon drin, bevor es im U-Ausschuss "offiziell" wurde (natürlich war diese Aussageweigerung vorhersehbar).

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz877474
Datum08.07.2022 16:346166 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Sebastian K.Der SWR zeigt sich heute bemerkenswert zukunftsorientiert. Man hat hier mal zusammengefasst, was der U-Ausschuss bisher gebracht hat. Stand des Artikels: "11.07.2022, 4:00 Uhr"

Der Bericht war gestern Abend schon online. Musste beim Datum zweimal hinschauen und hab mich etwas gewundert.

Gruß,
Michael

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg877475
Datum08.07.2022 17:446210 x gelesen
Untersuchungsausschuss: Früherer Landrat soll bei Flutkatastrophe zu wenig unternommen haben

Im Juli 2021 war Jürgen Pföhler Landrat von Ahrweiler ? und offenbar frühzeitig über die drohende Flut informiert. Ein Polizeibeamter macht ihm schwere Vorwürfe.

ZEIT ONLINE

hallo,

... "Spätestens ab 22 Uhr müsste ihm die Lage im Ahrtal und was da möglicherweise auf Bad Neuenahr-Ahrweiler zukommt, einigermaßen bekannt gewesen sein", sagte der Polizist. Nach 23 Uhr seien in Bad Neuenahr und Sinzig noch 87 Menschen gestorben. ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg877535
Datum12.07.2022 07:256230 x gelesen
Flutkatastrophe: Warum flog die Bundeswehr erst am nächsten Tag?

Während der Flut im Ahrtal war der Bedarf an Hubschraubern mit Seilwinden groß. Nach SWR-Recherchen hat die Bundeswehr einen solchen Hubschrauber ganz in der Nähe stationiert. Zum Einsatz kam er aber erst am nächsten Morgen.

swr.online

Guten Morgen

Geschrieben von Hans-Joachim Z.

ungefähr 2 Stunden, nachdem die Bürgermeisterin von Altenahr die Hoffnung aufgegeben hatte, daß die sehnlichst erwarteten Helikopter noch kommen könnten.


Warum flog die Bundeswehr erst am nächsten Tag, frägt der SWR


[...]
Nach SWR- und WDR-Informationen wurden am frühen Abend des 14. Juli auch die beiden Bundeswehr-Hubschrauber aus Nörvenich und Niederstetten angefragt. Auf SWR- und WDR-Nachfrage teilte ein Sprecher des Heeres mit, am Abend des 14. Juli seien aufgrund des Wetters keine Hubschraubereinsätze im Ahrtal möglich gewesen.
Nachfragen dazu, warum einem Hubschrauber der hessischen Polizei sowie zwei weiteren Hubschraubern des ADAC am Abend des 14. Juli Einsätze über dem Ahrtal möglich waren, der Bundeswehr aber nicht, ließ der Sprecher unbeantwortet - mit Verweis auf die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen den früheren Landrat des Kreises Ahrweiler sowie einen ehrenamtlichen Feuerwehrmann, der am Abend der Flutkatastrophe die Einsatzleitung innehatte.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP877662
Datum18.07.2022 13:00   6101 x gelesen
In den letzten Tagen gab es unzählige Reden in Erinnerung an die Flutnacht. Eine, die man sich mal anhören muss, findet man hier: Brandrede des Wehrführers von Schuld.
Bis Minute 18 geht es um Erinnerungen an die Nacht. Die letzten 8 Minuten richten sich angemessen freundlich an v.a. das Land Rheinland-Pfalz.

Die Ministerpräsidentin wurde im U-Ausschuss um 22 Uhr abends "befragt", nachdem der Ausschuss schon 13,5h lang tagte. Der Innenminister wird nach seiner Befragung, obwohl andere Befragungen durchaus Bezug zu seinem Verhalten/seinen Aussagen hatten, nicht erneut geladen, weil Zitat SPD-Obmann Haller "das politisch nichts bringt". Einzelne ehrenamtliche Funktionsträger haben inzwischen schon die dritte Vorladung erhalten.
Das ist keine Ermittlung oder Aufarbeitung, das ist politisches Kasperletheater. Und mehr ist auf Landesebene mittlerweile 1 Jahr nach der Flut praktisch nicht passiert.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz877745
Datum20.07.2022 17:005955 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Sebastian K.
Das ist keine Ermittlung oder Aufarbeitung, das ist politisches Kasperletheater.
Hast du was anderes erwartet....

Geschrieben von Sebastian K.
Und mehr ist auf Landesebene mittlerweile 1 Jahr nach der Flut praktisch nicht passiert.
Ich befürchte, das geht am Schluss aus mit "Flut ist ein Naturereignis, ja, der Landrat trägt schuld, aber ist ja schon im Ruhestand. Wir fordern das Land auf, mehr zu machen (was aber praktisch nicht passieren wird...) und die Ehrenamtlichen sind super!!
Und einige Monate später wird der Landrat nicht angeklagt und das arme "weitere Mitglied der Einsatzleitung" wird angeklagt und verurteilt.

Ich hoffe, ich habe Unrecht, befürchte aber nicht.
Ich hoffe nur, das wir RLP-Führungskräfte so richtig auf die Barrikaden steigen, wenn insbesondere der "Ehrenamtlier" verurteilt wird und der Landrat so aus der Nummer rauskommt!! Ich hoffe es wirklich!!

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg878774
Datum08.09.2022 07:426011 x gelesen
Einsatzleitung bei der Flutkatastrophe: Wer war zuständig?

Hat sich die Landesregierung während der Flutkatastrophe im Juli 2021 richtig verhalten? Das ist eine der zentralen Fragen in der aktuellen Sitzung des U-Ausschusses zur Flut.

swr.online

Guten Morgen

Wer war für die Einsatzleitung an der Ahr zuständig ? Fragt man sich beim "SWR":


[...]
Hatte Landesregierung Einsatzleitung automatisch inne?

Die Zeugen haben sich mit dem Thema Einsatzleitung befasst. Denn nach wie vor wird darüber gestritten, ob die Landesregierung automatisch für die Einsatzleitung zuständig war und diese von den Kommunen hätte übernehmen müssen. Das rheinland-pfälzische Brand- und Katastrophenschutzgesetz wird hier unterschiedlich ausgelegt.

Der Sachverständige Gerd Gräff hatte im U-Ausschuss die Haltung vertreten: "Die Übernahme der Einsatzleitung muss immer ausdrücklich erklärt werden und kann niemals automatisch erfolgen." Nach Ansicht der Opposition ist Gräff nur eingeschränkt glaubwürdig, weil er lange Zeit Referatsleiter Katastrophenschutz im Innenministerium war.
[...]
Erstmals wird zudem der Staatsrechtler Christoph Gusy von der Universität Bielefeld sein Gutachten zu dieser Frage vorstellen. Er war auch als Sachverständiger im Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen gehört worden. Dort hatte er unter anderem gesagt, dass das Katastrophenmanagement so lange wie möglich bei den unteren Stellen - also den Kommunen - liegen sollte. "Die unteren sind und bleiben zuständig, die oberen werden ausnahmsweise zuständig nach dem Motto: Wenn es nicht anders geht", so Gusy.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg878808
Datum10.09.2022 07:235945 x gelesen
Sachverständiger: Ausmaß der Flut im Ahrtal war nicht abzusehen

Ein hydrologisches Gutachten entlastet die Verantwortlichen in der Flutkatastrophe im Ahrtal möglicherweise. Demnach war das Ausmaß des Hochwassers nicht absehbar.

swr.online

Guten Morgen,

Die Flut im Ahrtal war nicht einfach nur ein "Hochwasser", sondern -wie der "SWR" berichtet- viel komplexer:

[...]
Erst am Abend realistische Hochwasserprognose für Ahrtal

Ein Wasser-Sachverständiger hat nun sein Gutachten zu diesen Fragen vorgelegt. "Die Komplexität der Sturzflut vom 14. und 15. Juli sei im Vorfeld nicht abzusehen gewesen und habe sich auch nicht durch Modellierungen prognostizieren lassen", fasst die Staatsanwaltschaft aus dem Gutachten des Sachverständigen zusammen. Im Klartext: Wie viel Regen im Einzugsgebiet der Ahr runterkommen würde, wussten die Meteorologen nicht.

Am späten Vormittag des 14. Juli habe sich zwar ein Hochwasser wie 2016 abgezeichnet. Mit welchen Pegelständen zu rechnen sei, dazu habe aber erst ab 20:22 Uhr eine realistischere Prognose vorgelegen. Diese Warnung des Landesamtes für Umwelt sei damit erst nach Eintritt des Hochwassers am Oberlauf der Ahr erfolgt.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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(Heinrich Heine)


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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern878820
Datum11.09.2022 19:30   6062 x gelesen
Hallo,
normal war das mit Sicherheit nicht, aber wenn man die Sturzfluten der letzten Zeit gesehen hat, nichts völlig ungewöhliches.
Der Artikel animiert aber mal wieder in die Pegeldaten zu schauen, ob die zeitliche Abfolge passt.
Ich hatte in Erinnerung, dass bereits sich die Lage zwischen 17-18 Uhr zugespitzt hat.
Auf der Suche bin ich auf die Seite gestoßen. (Informative Zusammenfassung - deckt sich auch mit den Bildern und Eindrücken aus dem Einsatzgebiet.)
https://user.computer42.org/~dirk/Ahr-Hochwasser/HochwasserAhr2021.html

Demnach war das Ahrtal anfangs nicht explizit vor Starkregen gewarnt.
Dennoch muss man sich die Frage stellen (um selbst daraus was zu lernen), wenn ich am Tag davor schon hohe Wasserstände habe, kann ich davon ausgehen, dass die Böden gesättigt sind und 50 oder sogar 100-200l eine andere Wirkung entfalten? (-Kann man, oder?)
Wenn ich historische Hochwassermarken 2016 erwarte, warum verfolge ich in meinen Keller nicht die Pegelstände und das Wetterradar? (Ich kenne das nicht anders!)
Wenn ich das getan habe, wie kommt man dann auf die Idee, dass bei einen derart steilen Anstieg, die Scheitelwelle plötzlich abbricht und sich die Vorhersagen, die auf Entspannung hindeuten, erfüllen. (- ich wäre da nicht entspannt)
Interessiert mich es dann noch, ob für das Ahrtal (Oder meine Region) eine Hochwassermeldung ausgegeben wird? (-Nö, wenn Radar und Pegel in Echtzeit das Gegenteil sagen)
Wäre es nicht angebracht gewesen, die Pegel im Oberlauf zu überwachen. Z.B. Müsch 16:00 Pegelanstieg 10cm/15 Minuten! Normal kennt man die Laufzeit seiner Pfützen und sollte wissen wann sie Talabwärts ankommen. Schickt man da nicht jemand raus zum Erkunden? (-ich hätte es getan, weil man das bei uns oft macht um Brücken zu kontrollieren)
Wenn dann 4 Stunden später die Pegel weg sind, obwohl man den steilen Anstieg gesehen hat und die Werte von 2016 locker erreicht wurden, dann bleibe ich doch nicht ruhig sitzen und warte bis die Informationen eintrudeln, vor allem wenn keine vernünftige Funkverbindungen mehr zustande kommen und gehe von einer (einfachen) technischen Störung aus? (-eher nicht; die Frage ist nur wie Reagiert man darauf?)

Das war kein plötzliches Ereignis aus heiteren Himmel! Viele Stunden die Schlagen anstarren und hoffen, dass sie sich wieder beruhigt, trifft es glaube ich ganz gut.
Um 20:00 hätten aufgrund der vorliegenden Fakten weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssen, da absehbar war, dass die Werte von 2016 weit, weit überschritten werden (Vielleicht war man vom hohen Besuch abgelenkt).
Ich glaube tatsächlich, dass die Leute und Einsatzkräfte vor Ort nicht ausreichend gewarnt waren.
Das war stückweise Organisationsversagen warum ist zu klären (Politik übt sich dran, und der Staatsanwalt braucht jemanden zum Verknacken)!
Da spielt es für mich aber keine Rolle, ob der Hydrologe die dynamische Lage vorher absehen konnte. Die Pegel haben ein deutlichen Hinweis auf die Lage zugelassen und es war absehbar, dass die zaghaften Evakuierungsmaßnahmen (KAT-Warn 50m!) nicht ausreichen.

Die Verantwortung liegt hier vor Ort und nicht in einem oder mehreren übergeordneten Ministerien, die hätten, sollen, können...
Zumal der Herr Minister um 19:30 noch tiefenentspannt auf dem Krisenstab gegangen ist (18:00 kam ja die Entwarnung vom DWD!).

Jetzt die Frage, wenn vor Ort die Lage nicht richtig erkannt wird, wer hätte es stattdessen tun und die geplanten Sirenen und Warnsysteme aktivieren sollen? Wären die richtigen Leute gewarnt worden und wie (KAT-Warn 50m in Realität waren es teilweise 500m!)? Wäre es nicht genau auf das hinausgelaufen: Warnung Entwarnung und dann die Flutwelle?
Ich hatte teilweise die Warnungen noch in den Ohren: Bleiben sie zu Hause, und gehen sie nicht bei Hochwasser in den Keller. War nicht immer ein hilfreicher Rat.
Es gibt einiges aus den Vorkommnissen zu lernen; vor allem wie man Informationen gewinnt und zeitnah verarbeitet!

Gruß
Dirk

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz878825
Datum12.09.2022 08:37   5877 x gelesen
Hallo,

vieles von dem, was du schreibst, mag durchaus stimmen.

Allerdings war für mich selbst der angekündigte Starkregen einfach nicht vorstellbar.
Auch mein Kreis bzw. meine Verbandsgemeinde wurde seit Montag Morgen vor den 200 Litern Starkregen je Quadratmeter gewarnt.
Wir hier an der Sieg hatten das letzte Katastrophenhochwasser im Februar 1984, da war ich noch ein kleiner Junge und des handelte sich meines Wissens nach um eine Kombination aus Schneeschmelze und Regen, die hier zu einem sehr hohen Hochwasser geführt hat. Aus der Zeit sind kaum noch Kameraden aktiv tätig und von daher fehlte die praktische Erfahrung.

Aber selbst wenn diese da gewesen wäre, konnte sich hier niemand wirklich vorstellen, was genau ein Starkregen von 200 Liter/Minute wirklich bedeutet!! Dafür fehlte einfach die Vorstellungskraft!! Im Nachgang und nach dem Bildern aus dem Ahrtal besteht natürlich eher eine Vorstellung davon.

Wir waren Montags dann so "naiv" (im Nachgang kann man es wirklich nicht anders formulieren) und haben aufgrund der Meldungen an diesem Montag Nachmittag dann vorsorglich 500 Sandsäcke gefüllt. Für unsere Verhältnisse seit dem Jahr 1984 waren das schon relativ viele, rückblickend betrachtet hätten wir das aber bei einer tatsächlichen Flutkatastrophe wie im Ahrtal auch sein lassen können, das wäre ja noch nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein gewesen. Wir konnten die Sandsäcke aber dann wenigstens 1,5 Wochen später noch ins Ahrtal liefern und dort sinnvoll einsetzen.
Letztendlich war es unser Glück, das der große Regen Luftlinie 50 Kilometer weiter westlich runtergekommen ist, sonst wäre halb Deutschland wohl nicht ins Ahr-, sondern ins Siegtal gefahren.

Was ich damit aber sagen möchte:
Wir wurden gewarnt, waren uns aber wirklich nicht im klaren, wovor wir da eigentlich gewarnt wurden!! Heute wäre das sicherlich anders, aber nachher ist man halt auch immer etwas schlauer.

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg878826
Datum12.09.2022 08:495761 x gelesen
RLP ehrt Flut-Helfer mit Fluthilfemedaille

Unzählige Helfer haben über Wochen hinweg geholfen, die Schäden durch die Flutkatastrophe zu beseitigen. Ihnen zu Ehren verleiht die Landesregierung heute sogenannte Fluthilfemedaillen.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Dirk S.

Es gibt einiges aus den Vorkommnissen zu lernen; vor allem wie man Informationen gewinnt und zeitnah verarbeitet!


Das ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt!

Und für Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter und Helfer der psychosozialen Notfallversorgung gibt es lt. "SWR" tellvertretend für die vielen tausend Einsatzkräfte, die nach der Flut geholfen haben, eine Fluthilfemedaille:

[...]
Überreicht werden die Medaillen am Mittag durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD). Laut Landesregierung plant der Bund ähnliches für die Helfer von Bundeswehr, Bundespolizei und Technischem Hilfswerk. Zudem sollen private Helfer geehrt werden
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW878829
Datum12.09.2022 09:465832 x gelesen
Geschrieben von Ralf R.Was ich damit aber sagen möchte:
Wir wurden gewarnt, waren uns aber wirklich nicht im klaren, wovor wir da eigentlich gewarnt wurden!! Heute wäre das sicherlich anders, aber nachher ist man halt auch immer etwas schlauer.


Dass man die Warnungen nicht beurteilen konnte, bzw. die die es gekonnt hätten mehr Wert auf Gendern legen mussten geschenkt. Das Schlimme an dieser Geschichte aber ist alles was danach nicht geklappt hat, wenn Stäbe Meldungen an die zentrale Einsatzleitung machen und diese dort nicht empfangen werden, das ist die eigentliche Katastrophe.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg878833
Datum12.09.2022 18:185723 x gelesen
So soll der Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz verbessert werden

Die rheinland-pfälzische Landesregierung will Lehren aus der Flutkatastrophe ziehen und den Hochwasserschutz neu aufstellen. Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hat dazu einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Dirk S.

Es gibt einiges aus den Vorkommnissen zu lernen; vor allem wie man Informationen gewinnt und zeitnah verarbeitet!


Der Hochwasserschutz samt Warnung davor soll lt. "SWR" verbessert werden:

[...]
Für Bürgerinnen und Bürger soll insgesamt ein verbessertes, digitales Informationsangebot geschaffen werden - mit frei verfügbaren Informationen zur Hochwasser- und Starkregengefährdung, die ohne Fachwissen zu verstehen sind. Dazu sollen Angaben gehören, mit welchen potenziellen Überflutungstiefen an den betroffenen Orten zu rechnen ist.
[...]
Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 sind laut Umweltministerium 19 Pegel zerstört oder beschädigt worden. Als Konsequenz wird nun überprüft, ob die Pegelstandorte sicherer gebaut werden müssen. Denkbar sei auch, dass für Extrem-Hochwasser der Bau eines zweiten, zusätzlichen Pegels erforderlich ist, um die Sicherheit der Hochwassermessungen zu gewährleisten. Für die Übertragung der gemessenen Daten wird zudem eine unabhängige Satellitenkommunikation geprüft. Die Datenübertragung per Telefon- und Mobilfunknetze war bei der Ahr-Flut vielerorts ausgefallen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg878840
Datum13.09.2022 15:305548 x gelesen
Hallo Ralf,

Geschrieben von Ralf R.Aber selbst wenn diese da gewesen wäre, konnte sich hier niemand wirklich vorstellen, was genau ein Starkregen von 200 Liter/Minute wirklich bedeutet!! Dafür fehlte einfach die Vorstellungskraft!! Im Nachgang und nach dem Bildern aus dem Ahrtal besteht natürlich eher eine Vorstellung davon.

Wir wurden gewarnt, waren uns aber wirklich nicht im klaren, wovor wir da eigentlich gewarnt wurden!! Heute wäre das sicherlich anders, aber nachher ist man halt auch immer etwas schlauer.
Du bestätigst hier Doch was ich hier sagte!
Aber ähnliches wird immer wieder vorkommen. Wir (die Hilfskräfte und die Verwaltungen) müssen uns darüber im Klaren sein, dass es immer wieder Ereignisse gibt mit denen wir im Voraus nicht rechnen konnten (wollten?). Umso wichtiger ist es, die Führungskräfte in beiden Bereichen auf die Führung in solchen Lagen vorzubereiten, auch wenn es das nächste Mal 1000km weg ist. Und dies geht nur durch sehr viel Übung in den Stäben.

Ich fürchte es bleibt ein Traum.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW878841
Datum13.09.2022 16:135572 x gelesen
Geschrieben von Ralf R.Wir wurden gewarnt, waren uns aber wirklich nicht im klaren, wovor wir da eigentlich gewarnt wurden!! Heute wäre das sicherlich anders, aber nachher ist man halt auch immer etwas schlauer.



Nein das sind wir nicht.
Vor wenigen Wochen wurde erneut vor über 200l Niederschlag gewarnt und trotz suche konnte ich nirgendwo Maßnahmen finden die auch nur im Ansatz die Folgen "Ahrtal bis Altena" hätten abdecken können, weder vom Amt noch vom Bürger.
https://www.youtube.com/watch?v=7K3fm7NkK2M

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg878888
Datum16.09.2022 07:385567 x gelesen
U-Ausschuss: Welche Rolle spielte Treibgut bei der Ahr-Flut?

Der Untersuchungsausschuss des Landtags befasst sich heute damit, welche Auswirkungen Treibgut bei der Flutkatastrophe hatte. Durch angeschwemmte Bäume und andere Gegenstände hatte sich Wasser etwa an Ahr-Brücken aufgestaut.

swr.online

Guten Morgen

Welche Rolle Treibgut bei der Ahr-Flut spielte, fragt sich lt. "SWR" der U-Ausschuss:

[...]
Die Ahr-Flut am 14./15. Juli 2021 hat im Grunde alles mitgerissen, was sich damals im Weg befand: Gastanks, Autos, Wohnwagen, ganze Häuser und jede Menge umgestürzte Bäume - so genanntes Totholz. Das führte unter anderem dazu, dass Treibgut an Brücken hängenblieb und sich dort sammelte - in der Fachsprache wird das Verklausung genannt. Dadurch staute sich das Wasser an den Ahr-Brücken zum Teil extrem, was wiederum Sturzfluten zur Folge hatte.
[...]


und auch hier eine Totholzdebatte:

[...]
Die Ausschuss-Mitlieder wollen heute unter anderem erfahren, wie vor der Flutkatastrophe die so genannte Gewässerunterhaltung entlang der Ahr und ihrer Nebenflüsse betrieben wurde. Dabei geht es darum sicherzustellen, dass Flüsse ungestört fließen können, indem beispielsweise Totholz am und im Wasser entfernt wird.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879083
Datum24.09.2022 08:055570 x gelesen
Lewentz: ADD-Einsatzleitung hätte in Flutnacht nichts verbessert

Innenminister Lewentz hat im U-Ausschuss Vorwürfe zurückgewiesen, das Land hätte in der Flutnacht die Einsatzleitung übernehmen müssen. Es sei zu bezweifeln, dass dies zu einer Verbesserung der Lage geführt hätte.

swr.online

Guten Morgen

Innenminister Lewentz : ADD-Einsatzleitung hätte lt. "SWR" in Flutnacht nichts verbessert:

[...]
"Eine Einsatz-Übernahme durch die ADD hätte keinen einzigen Hubschrauber zur Menschenrettung bewirken können", sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) bei seiner zweiten Befragung im U-Ausschuss. Zudem sei eine Übernahme in der Nacht nicht ohne Verluste und Abstriche möglich gewesen, weil der ADD zunächst die Ortskenntnisse gefehlt hätten, so Lewentz. Die Landesbehörde hätte mit den gleichen Personen wie die Technische Einsatzleitung Hilfe leisten müssen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879085
Datum24.09.2022 09:165514 x gelesen
Da hat er natürlich recht, denn dazu hätte man seitens des Landes vielleicht insgesamt auch etwas mehr vorbereitet sein müssen...


Kleiner Witz am Rande, Zitat aus diesem Artikel des General-Anzeiger:Mit dem Innenminister habe der Leiter des Lagezentrums in der Flutnacht einmal persönlichen Kontakt gehabt. Dabei sei es vor allem um die Anforderung von Hubschraubern und die Lage auf dem Campingplatz in Dorsel gegangen. Die weitere Kommunikation sei über das Minister-Büro gelaufen. Es sei Usus, das Ministerbüro über jede Kleinigkeit und niederschwellig zu informieren. Der Minister ist sehr wissbegierig, was die Innere Sicherheit und die Lage betrifft.
Erst vor einigen Wochen habe er angerufen und gefragt was los sei, nachdem er ein Martinshorn in seinem Heimatort gehört habe.


Merke:
Martinshorn im Heimatort: Minister informiert sich im Lagezentrum des Landesinnenministeriums.
5100 Notrufe aus einem Tal in wenigen Stunden: Was hat denn der Minister/das Lagezentrum damit am Hut?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879086
Datum24.09.2022 09:545434 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Sebastian K.

Merke:
Martinshorn im Heimatort: Minister informiert sich im Lagezentrum des Landesinnenministeriums.


Ein Innenminister muß doch wissen was in seinem Ort vorgeht ?


5100 Notrufe aus einem Tal in wenigen Stunden: Was hat denn der Minister/das Lagezentrum damit am Hut?

Da hat er halt nicht Hunderte von Martinshörner gehört.

In BaWü gab es mal einen übrigens einen aktiven Feuerwehrmann und jetzigen KFV-Vorsitzenden als Innenminister.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879087
Datum24.09.2022 10:145418 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.Ein Innenminister muß doch wissen was in seinem Ort vorgeht ?Das Interessante ist nicht die normale menschliche Neugier, sondern die Erwartung, dass sein Büro/Lagezentrum den Grund des Martinshorns entweder schon weiß, oder schnell rausfinden kann. Er macht den Job ja nicht erst seit gestern. Und unter den Bedinungen läuft die Lage im Ahrtal an ihm bzw. denen völlig vorbei?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP879094
Datum24.09.2022 19:175452 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.Ein Innenminister muß doch wissen was in seinem Ort vorgeht ?

Dann soll er vor die Tür gehen oder den Wehrleiter seiner Heimat-VG anrufen. So groß ist der Ort nicht und die Telefonnummer wird er haben....

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879095
Datum25.09.2022 07:385355 x gelesen
"Alles muss auf den Tisch"

Im U-Ausschuss zur Flutkatastrophe blieb Innenminister Lewentz dabei: Von einer verheerenden Sturzflut habe er nichts wissen können. Ein Kommentar von SWR-Redakteur Mathias Zahn.

swr.online

Guten Morgen

Geschrieben von Bernhard D.

Ein Innenminister muß doch wissen was in seinem Ort vorgeht ?

"Ironie ist das Körnchen Salz, das das Aufgetischte überhaupt erst genießbar macht." ( Goethe ).


Geschrieben von Michael L.

Dann soll er vor die Tür gehen oder den Wehrleiter seiner Heimat-VG anrufen. So groß ist der Ort nicht und die Telefonnummer wird er haben....

Nochmal; muß einen Innenminister über jeden Furz in Dorf was wissen ? Er soll das große ganze im Überblick haben.

Interessant auch auf "SWR" zu lesen:

[...]
Es ist eine dicke Überraschung. Gestern wurde bekannt: Das Lagezentrum im Innenministerium hat am Abend der Flut einen Polizeihubschrauber losgeschickt. Der hat nach 22 Uhr Videos und Fotos gemacht. Der Pilot hat dem Lagezentrum berichtet, dass es schlimm aussieht. Dass viele Häuser teils bis zum Dach im Wasser stehen. Dass Menschen von ihren Häusern mit Taschenlampen leuchten. Im Lagezentrum kamen die Videos nach Aussage der Mitarbeiter nicht an. Nur verwackelte Fotos von großflächigen Überschwemmungen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP879097
Datum25.09.2022 10:495280 x gelesen
Ich hatte die Ironie in deinem Beitrag schon verstanden, daher zielte mein Beitrag auch eher auf die Pressemeldung ab. Denn die kann ich nicht nachvollziehen. Wer Roger Lewentz kennt und weiß wie vernetzt er ist für den ist es schwer zu glauben das er im "Lagezentrum" in Mainz anruft weil in einem "Dorf" am Rhein ein Einsatz läuft. Evtl. hat man da auch was verwechselt und es war ggf. das Lagezentrum des PP Koblenz gemeint.

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorMich8ael8 M.8, Ludwigshafen / Rheinland-Pfalz879099
Datum25.09.2022 12:375321 x gelesen
Geschrieben von Michael L.Wer Roger Lewentz kennt und weiß wie vernetzt er ist für den ist es schwer zu glauben das er im "Lagezentrum" in Mainz anruft weil in einem "Dorf" am Rhein ein Einsatz läuft. Evtl. hat man da auch was verwechselt und es war ggf. das Lagezentrum des PP Koblenz gemeint.

Was es jetzt aber nicht wirklich besser macht! Denn auch das hätte er in der Nacht tun können ... nein müssen!

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879121
Datum26.09.2022 20:525248 x gelesen
Neue Flut-Videos: Wann lagen sie vor - und wo?

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat angeordnet zu klären, wann zwei neu aufgetauchte Videos aus der Flutnacht im Ahrtal vorlagen - und wo.

swr.online

Guten Abend

-> SWR " Neue Flut-Videos: Wann lagen sie vor - und wo? "


[...]
Die Videos waren vergangene Woche überraschend aufgetaucht und am Freitag im Untersuchungsausschuss gezeigt worden. In geheimer Sitzung, weil Menschen in Not darauf identifiziert werden könnten, wie es hieß. Dem Vernehmen nach sind auf den Filmen Menschen zu erkennen, die in den Wassermassen um ihr Leben kämpfen. Innenminister Lewentz hatte am Freitag gesagt, er sehe die Videos im Ausschuss zum ersten Mal.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879140
Datum28.09.2022 07:405229 x gelesen
Staatsanwalt will Vorgänge um Flut-Videos klären

Die Koblenzer Staatsanwaltschaft hat die jüngst aufgetauchten Videos aus der Flutnacht im Ahrtal nach eigenen Angaben erst jetzt erhalten. Die Koblenzer Polizei hielt die Aufnahmen wohl nicht für entscheidend.

swr.online

Guten Morgen

Lt. "SWR" will die Staatsanwalt diie Vorgänge um die Flutnacht-Videos klären:

[...]
Die Staatsanwälte teilten mit, es handele sich um sieben Videos, die vom späten Abend des 14. Juli bis zum nächsten Morgen aufgenommen worden sein sollen. Die Juristen zeigten sich irritiert, dass die Videos erst jetzt vorgelegt wurden. Der Ablauf müsse dringend geklärt werden. Auch sei nun zu prüfen, ob die Ermittlungen möglicherweise ausgeweitet werden müssten. Dabei sei auch die Befragung der Hubschrauber-Piloten eine Option, hieß es.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879153
Datum30.09.2022 07:235084 x gelesen
Datenschützer sagt: Neue Flut-Videos könnten gezeigt werden

Dürfen die Hubschraubervideos aus der Nacht der Flutkatastrophe öffentlich gezeigt werden? Grundsätzlich ist das möglich, sagt der Datenschutzbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz.

swr.online

Guten Morgen

Zu den kürzlich aufgetauchten Flutnachtvideos:

-> SWR " Datenschützer sagt: Neue Flut-Videos könnten gezeigt werden ":


[...]
Dieter Kugelmann geht davon aus, dass die neu aufgetauchten Videos technisch so zu bearbeiten wären, dass die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen geschützt blieben.

Der oberste Datenschützer des Landes, der die Bilder selbst noch nicht gesehen hat, sagte dem SWR, durch Verpixelung oder ähnliches sei es sicherlich möglich, dem öffentlichen Interesse Rechnung zu tragen und die Videos im Untersuchungsausschuss zu zeigen.
[...]
Am kommenden Freitag muss der Ausschuss entscheiden, ob die Videos verpixelt gezeigt werden sollen. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879210
Datum03.10.2022 20:415236 x gelesen
Lesenswert: Der Vertuschungs-Ausschuss - Wenn das Parteibuch der Wahrheit im Wege steht

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879237
Datum04.10.2022 21:265142 x gelesen
Polizei-Videos aus der Flutnacht im Ahrtal erstmals veröffentlicht

Videos eines Polizeihubschraubers von der Flutnacht zeigen das Ausmaß des Hochwassers im Ahrtal erschreckend deutlich. Das Innenministerium hat die Aufnahmen erstmals Medienvertretern vorgeführt und anschließend veröffentlicht.

swr.online

Guten Abend

-> SWR " Polizei-Videos aus der Flutnacht im Ahrtal erstmals veröffentlicht "

[...]
Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums und der Polizei sind die Videos bearbeitet worden, um die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu wahren. Bestimmte Stellen wurden durch Verpixelung unkenntlich gemacht. Geschnitten worden seien die Videos nicht, so das Innenministerium. Der SWR hat sich wegen der hohen landespolitischen Bedeutung entschieden, die Videos in der vom Ministerium zur Verfügung gestellten Form zu veröffentlichen. Damit soll allen die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst ein Bild zu machen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern879238
Datum04.10.2022 22:055000 x gelesen
Hallo,
erschütternd!
Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass das kein normales Hochwasser ist, wo man nur einen nassen Keller bekommt. Die Bilder erinnern extrem ans Müglitztal 2002.
Das Video ist definitiv ein weitere Beleg für die Inkompetenz der Führungsstellen. Wohl gemerkt, es sind die Figuren, welchen man anvertraut hätte hier Hilfe zu leisten, wenn es die untere Ebene nicht mehr kann. Deshalb ist für mich Sirenen etc. nur Phantasie und sind nicht effektiv, wenn man sie nicht nutzt.
Der nächste Depp reagiert beim nächsten Mal genauso und lässt die Leute absaufen. Nichts gewusst , nicht so schlimm, hatte kein Lagebild.... (Es geht nicht um die Ehrenamtlichen die blind im Keller sitzen!)
Ich frag mich, was macht ein Hubschrauber in einem Schadengebiet? Zum Spaß rum fliegen? Was passiert mit den gewonnen Informationen? In konkreten Fall anscheinend nicht so viel!
Dann brauchen die 1 Jahr um festzustellen, dass sie einen Film davon herumliegen haben einfach unglaublich, aber erwartbar - irgendwo muss ja das Chaos kultiviert worden sein!

Gruß
Dirk

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879278
Datum06.10.2022 11:315119 x gelesen
Festhalten: Feuerwehr-Verbandschef: Lewentz hätte nicht mehr tun können

Einerseits halte ich Hachemers Aussage zu den Warn- und Evakuierungsmöglichkeiten zu dem Zeitpunkt schon für weitestgehend richtig.

Andererseits... gewisse vorher lange aufgebauten strukturelle Probleme, wie RLP den KatS bis dato generell aufgebaut hat, warum bei übergeordneten Stellen keine rote Lampe angeht wenn eine Leitstelle in kurzer Zeit 5.000 Notrufe erreicht, warum die lange geplante Redundanzfähigkeit der Leitstellen dann real so aussieht dass ein MTW mit Disponenten von Ludwigshafen nach Koblenz fährt, warum es im nördlichen RLP zwar vorgeplante überörtliche Einheiten gibt, die aber etwas am Land vorbei aufgestellt wurden, Hubschrauberverfügbarkeit, Digitalfunkbelastbarkeit usw... ignoriert Frank Hachemer mit diesem m.M.n. "Back-to-Kuschelkurs-Text" aber völlig.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW879279
Datum06.10.2022 12:214898 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Einerseits halte ich Hachemers Aussage zu den Warn- und Evakuierungsmöglichkeiten zu dem Zeitpunkt schon für weitestgehend richtig.

Andererseits... gewisse vorher lange aufgebauten strukturelle Probleme, wie RLP den KatS bis dato generell aufgebaut hat, warum bei übergeordneten Stellen keine rote Lampe angeht wenn eine Leitstelle in kurzer Zeit 5.000 Notrufe erreicht, warum die lange geplante Redundanzfähigkeit der Leitstellen dann real so aussieht dass ein MTW mit Disponenten von Ludwigshafen nach Koblenz fährt, warum es im nördlichen RLP zwar vorgeplante überörtliche Einheiten gibt, die aber etwas am Land vorbei aufgestellt wurden, Hubschrauberverfügbarkeit, Digitalfunkbelastbarkeit usw... ignoriert Frank Hachemer mit diesem m.M.n. "Back-to-Kuschelkurs-Text" aber völlig.


Hätte sich Helmut Schmidt bei der Hamburg Flut so verhalten wie Lewentz, wäre er nie Bundeskanzler geworden. Letztendlich fehlt bei unserer heutigen Politikergeneration das "Wir machen erstmal" Gen. Vielmehr ist anscheinend eher die Überlegung: Bin ich zuständig und bi ich schuld wenn es schief geht.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz879280
Datum06.10.2022 12:37   4930 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Sebastian K.Festhalten: Feuerwehr-Verbandschef: Lewentz hätte nicht mehr tun können

Richtig, vermutlich hätte er an dem Abend nicht viel mehr erreichen könne, da war im wahrsten Sinne des Wortes das Kind schon längst in den Brunnen gefallen. Aber:

- Man hat beim Digitalfunk an vernünftigen Backups bei der Anbindung der BSen gespart --> Sache des Landes!

- Man hat beim Aufbau der Warnmöglichkeiten der Bevölkerung die Kommunen im Regen stehen lassen bzw. das zur Eigenverantwortung der Kommunen gemacht --> Sache des Landes/Bundes

- Man hat in RLP nicht wie in anderen Bundesländern den Katastrophenschutz auf Landesebene großflächig unterstützt bzw. ausreichend überörtliche Einheiten vernünftig organisiert, auch das hat man den nicht ausreichend mit Finanzmitteln dafür ausgestatteten Kommunen hingedrückt, obwohl die das weder organisatorisch (es bringt hier wenig, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht) noch personell (meist sind die Stellen der KatS-Behörden [Kreisverwaltungen] knapp bemessen, insbesondere klamme Kommunen dürfen dann wieder aufgrund von Haushaltsvorgaben der ADD als Aufsichtsbehörde dort gar nicht personell aufstocken) leisten können --> Sache des Landes

Also alles hausgemachte Probleme des Landes und damit des Innenministeriums, die zwar jahrelang bekannt waren, die man aber nicht konsequent angegangen ist. Noch dazu verwundert mich das "politische Schmierentheater" Untersuchungsausschuss doch sehr, dort scheint es, wie im Bericht des Journalisten Willi Willig zu lesen, doch sehr auf das passende "Wording" und wohl noch viel mehr auf das passende Parteibuch anzukommen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was da alles noch nicht zu Tage gekommen ist. Videos, die obwohl von der Landespolizei gemacht, erst 14 (!!!) Monate nach dem Ereignis auftauchen, sind da nur ein Punkt. Anscheinend fehlen irgendwie sämtliche Strukturen auf Landesebene, um sich einen Überblick über eine Katastrophenlage zu schaffen. Dazu muss ein Minister auch nicht in der Akutlage (hier in den Abendstunden des 14.7.) vor Ort auftauchen und wertvolle Reaktionszeit im Auto verschwenden. Obwohl: Hätte er versucht, quer durch die Eifel über Bundes- und Landstraßen von Bad Neuenahr-Ahrweiler in den Eifelkreis zu gelangen, wäre ihm vielleicht die Lage eher bewusst geworden - oder sein Auto wäre das gewesen, das im Video aufgetaucht wäre...

Zur politischen Verantwortung zählt daher für mich nicht nur das direkte Ereignis sondern vielmehr das, was man über Jahre und Jahrzehnte versäumt hat. Das behebt man auch nicht, indem man die Probleme wegdiskutiert, herunterspielt oder eine weitere Behörde einrichtet. Früher hatten Politiker in solchen Situationen noch Charakter und nahmen ihren Hut, wenn sie grobe Verfehlungen gemacht hatten. Heute klammern sie sich aber so lange es geht an ihre Ämter. Mal sehen, wie das hier noch ausgeht.

Gruß,
Michael

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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz879281
Datum06.10.2022 12:494850 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Einerseits halte ich Hachemers Aussage zu den Warn- und Evakuierungsmöglichkeiten zu dem Zeitpunkt schon für weitestgehend richtig.
Stimmst du auch damit überein?

Geschrieben von Frank H. Wäre wirklich am Flutabend das gesamte Ahrtal evakuiert worden, hätte es nach Hachemers Einschätzung mehr als 1000 Tote geben können:
Ich war in der Nacht nicht an der Ahr, sondern an der Kyll unterwegs, da bist du näher dran gewesen, aber das halte ich für eine ziemlich verwege Aussage.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg879282
Datum06.10.2022 13:214835 x gelesen
Hallo Forum,
ich bin jetzt mal Böse!
Geschrieben von Thomas E.Hätte sich Helmut Schmidt bei der Hamburg Flut so verhalten wie Lewentz, wäre er nie Bundeskanzler geworden. Letztendlich fehlt bei unserer heutigen Politikergeneration das "Wir machen erstmal" Gen. Vielmehr ist anscheinend eher die Überlegung: Bin ich zuständig und bi ich schuld wenn es schief geht.1962 hatte man noch Erfahrungen von einer weit größeren Katastrophe!
Schmidt nutzte auch seine Erfahrungen/Ausbildung aus dieser Zeit!
Ich glaube dies fehlt einigen Landräten / Minister!

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879283
Datum06.10.2022 14:57   4988 x gelesen
Geschrieben von Oliver S. Ich war in der Nacht nicht an der Ahr, sondern an der Kyll unterwegs, da bist du näher dran gewesen, aber das halte ich für eine ziemlich verwege Aussage.Ob es zu der Größenordnung an weiteren Toten geführt hätte keine Ahnung, in jedem Fall aber hätte es zu einem unheimlichen Chaos geführt. Wenn ich mir die Landesempfehlungen zu Evakuierungsplanungen anschaue, und das Straßennetz einiger Ahrabschnitte danebenlege, wie soll das denn funktionieren? Evakuierungswege hätten sich in vielen Fällen nach dem Zufallsprinzip in irgendwelche Wirtschaftswege verteilt, und begonnen hätten sie für sehr viele Menschen schon im überfluteten Bereich. Wer es daraus geschafft hätte, hätte dann verstreut in den Weinbergen oder Wäldern auf Hilfe gewartet oder wäre, falls motorisiert dann vielleicht auf unserem Gemeindegebiet angekommen, nur da sah es am Abend teils auch so aus. Angrenzend NRW hatte auch genug ähnliche Problemstellen. Man darf nicht vergessen, dass die Schadenslage rund um die Ahranliegergemeinden noch weiter ging, nicht in der gleichen Größenordnung, aber die ganzen Anfahrts- und Erkundungsprobleme der Folgetage liegen im Grunde genommen mit hohem Anteil auch genau daran, in beiden Bundesländern.
Im Bereich der VG Adenau war das wohl kaum besser, aus den ahranliegenden Gemeinden ist man auch nicht ohne weiteres (und ohne weitere Fließgewässer riskant passieren zu müssen) in den primär nichtbetroffenen Orten. Einfach mal durchlesen, wie die DLRG Andernach ihre Anfahrt am 14.07. beschreibt, und die Rückfahrt am 15.07..
Erst im Bereich ab der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bis zum Rhein hätte man ausreichend Evakuierungswege finden können, die größere Bevölkerungsströme in sichere Gebiete hätten darstellen können, wenn die Zeit dagewesen wäre, die Entscheidung, das Verständnis der Bevölkerung und/oder die staatlliche Manpower zur Unterstützung und Durchsetzung... Den Königsweg, die Evakuierungswege und Zufahrt von Hilfskräften jeweils über Einbahnstraßenregelungen koordiniert abzubilden, kann man in der Topographie aber schlicht und einfach vergessen. Das jetzt nur mal als Gedanke zu den Wegen, die die Bevölkerung zur Flucht hätte gehabt. Eine ausreichende Anzahl an dann auch externen Hilfskräften hätte das Evakuierungsszenario auch nicht begleiten können, denn die hätten vor den selben Barrieren gestanden, nur von anderen Seiten.
Also ein unvorstellbares Chaos war dort unvermeidbar, und ein Evakuierungszeitpunkt, bei dem das Risiko der schon überfluteten Orte vielleicht noch überschaubar/einschätzbar gewesen wäre, vielleicht Mittwoch Mittag, früher Nachmittag? Also die Zeit, wo Lautsprecherfahrzeuge der Feuerwehr von Teilen der Bevölkerung noch den Vogel gezeigt bekamen... Nein, eine gelungene Evakuierung des Ahrtals an diesem Abend sprengt mein Vorstellungsvermögen. Praktisch keine Voraussetzung dafür war noch irgendwie gegeben.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg879288
Datum06.10.2022 21:564706 x gelesen
Hallo Sebastian,

Geschrieben von Sebastian K.Ganzer TextAlles richtig was Du schreibst. Aber für eine geordnete Evakuierung hätte man 1-2 Tage früher anfangen müssen. Da war aber das Ausmaß nicht vorstellbar und die Bewohner hätten sich geweigert dies mitzumachen.
Also wäre als Alternative nur die wilde Flucht geblieben, wie Du sie auch beschreibst.

Der Vorteil der Aufnahmen wäre gewesen, dass man vielleicht früher die Größe der Katastrophe erkannt hätte. Und dann hoffentlich früher, entsprechende Strukturen aufgebaut hätte. (Ich weiß sehr viel Möglichkeitsformulierungen.)

Insgesamt sehe ich das Problem das man nicht groß, sondern in kleinen Verwaltungseinheiten, gedacht hat.

Und hier ist sie wieder die fehlende Ausbildung in den Stäben. Es wird immer nur geübt was man schon kennt und nicht der Weltuntergang.

(Ich gebe aber zu. Wenn mir der KBM vor 21 Jahren, bei einer Übung der Führungsgruppe des Landkreises als Lage vorgegeben hätte: Zwei Flugzeuge stoßen in 10000m Höhe zusammen! Ich hätte gelacht und gesagt so viele Übungskünstlichkeiten gibt es nicht. Vor 20 Jahren erfolgte der Unfall in Überlingen!)

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879290
Datum07.10.2022 07:544700 x gelesen
Zu spät gewarnt? Staatssekretär Manz erneut im Flut-U-Ausschuss

Im Untersuchungsausschuss des Landtags geht es heute erneut darum, ob die Behörden zu spät vor der Ahr-Flut gewarnt haben. Laut einem Gutachten lagen die nötigen Informationen schon nachmittags vor.

swr.online

Guten Morgen

Und weiter gehts mit Gutachten im Flut-U-Ausschuss: Zu spät gewarnt?

[...]
n dem Gutachten kommt der Bonner Sachverständige Thomas Roggenkamp zu dem Schluss, dass die Pegel-Prognosen am 14. Juli 2021 ab 14.22 Uhr gereicht hätten, "um von einem Hochwasser größer als 2016 auszugehen". Das Hochwasser von 2016 im Ahrtal galt als Jahrhunderthochwasser, bis es im vergangenen Jahr zur Flutkatastrophe mit 134 Toten kam.
[...]


Was man hätte tun können ? Darüber bekanntlich verschiedene
Expertenmeinungen.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879291
Datum07.10.2022 08:26   4720 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.Zu spät gewarnt? Und weiter werden diese Fakten ignoriert, oder die Warnfrage darauf eingegrenzt, wie sich die Behörden untereinander wann wovor wie warnen müssen. Ich habe vermutlich längst den Durchblick verloren, was wer mit "Warnung" eigentlich noch meint.

Ca. 26% der Kreisbevölkerung war damals bei Katwarn registriert, worüber man um 14:35 (SMS-Eingang bei mir) lesen konnte: "LK Ahrweiler meldet: Warnung Hochwasser. Gültig ab 14.07.2021, 14:34. Meiden Sie tieferliegende Gebäudeteile, wie Keller oder Tiefgaragen." 19:36 kam diese SMS wortgleich (bis auf die Zeitangaben) nochmal. Drei Wochen später warnte Katwarn auf diesem Weg dann davor, dass an diesem Tag der Sirenenprobealarm der Feuerwehren erfolgt. Eine Kommunikationstheorie, die die deutsche Bevölkerungswarnung beschreibt, ist wohl noch nicht entdeckt. Sender doof, Empfänger doof, Nachricht doof. Basteln Sie sich bitte aus diesen Bausteinen nun die perfekte Bevölkerungswarnung für Ihre Lage. Oder ihr Parteibuch.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879292
Datum07.10.2022 08:584689 x gelesen
Kreisfeuerwehrverband Eifelkreis Bitburg-Prüm auf FB:
Wir distanzieren uns von den hier [im SWR/der PM] dargestellten Äußerungen des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, deren Absicht es ist "nach den eigenen Worten Frank Hachemers 'Feuer aus der Debatte um die Rolle von Innenminister Roger Lewentz" (SPD) zu nehmen' ".
Daher nehmen wir wie folgt Stellung:
Die originäre Aufgabe der Feuerwehrverbände ist es, die Interessen der Feuerwehren und der Feuerwehrangehörigen zu verteten, so wie es der Landesfeuerwehrverband und die zugehörigen Kreisfeuerwehrverbände mit einem ausführlichem Forderungskatalog wie der "Birkweiler Erklärung" in Bezug auf die Flutkatastrophe getan haben. Im Zuge solcher Diskussionen ist die Auseinandersetzung mit den politischen Verantwortungsträgern ein zentraler Baustein.
In einer aktuellen und offenen politischen Situation und Diskussion, die aber über das eigentliche Thema Feuerwehr hinausweist - in diese Debatte durch eine personenbezogene Stellungnahme einzugreifen, sehen wir nicht als Aufgabe eines Feuerwehrverbandes, zumal die Aufarbeitung der Flutkatastrophe durch einen eigens eingesetzten Untersuchungsausschuss noch nicht abgeschlossen ist."


"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879317
Datum08.10.2022 23:194599 x gelesen
Offenbar Polizei-Lagebericht aus Flutnacht aufgetaucht

Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat offenbar einen Lagebericht aus der Flutnacht erst jetzt an den Flut-Untersuchungsausschuss weitergegeben. Das meldet die Mainzer "Allgemeine Zeitung".

swr.online

Guten Abend

Lt. "SWR" tauchte jetzt ein Polizei-Lagebericht aus Flutnacht auf:

[...]
Der Lagebericht, der der "AZ" vorliegt, dokumentiert demnach, dass Hubschrauberpiloten der Polizei in der Flutnacht nicht nur ein Video gedreht hätten, sondern gegen 1 Uhr das Innenministerium auch schriftlich, per Mail über die Lage an der Ahr unterrichtet hätten. Der Bericht sei neben dem Innenministerium auch an andere Stellen der rheinland-pfälzischen Hubschrauberstaffel und des zuständigen Polizeipräsidiums gegangen.
[...]
Menschen auf ihren Häusern würden mit Taschenlampen "SOS"-Signale senden. Und: Den Feuerwehren sei es nicht mehr möglich, aufgrund der "starken Strömung" die gefluteten Häuser anzusteuern.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879348
Datum11.10.2022 17:444573 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.tauchte jetzt ein Polizei-Lagebericht aus Flutnacht auf

Und noch einer:
Die nun aufgetauchten Emails stammen ebenfalls aus der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021, darin fordert um 23.41 Uhr das Lagezentrum des Innenministeriums in Mainz vom Polizeipräsidium in Trier sowie vom Polizeipräsidium (PP) Koblenz dringend Informationen zur Lage in den Flutgebieten an. Gebeten wird um halbstündige Informationen, und zwar zu den acht Lagefeldern Ereignisorte, Personenschäden, Sachschäden, Vermisste, Evakuierungen/Räumungen, Gefahren, Ausfall kritischer Infrastrukturen sowie Verhalten der Bevölkerung.

Um 01.49 Uhr antwortete daraufhin die Polizeiführerin vom Dienst, Marita Simon, mit einem Zwischenstand aus Koblenz, und darin heißt es in aller Kürze: Überflutung von Ortschaften und Straßen im gesamten nördlichen, linksrheinischen Gebiet PP Koblenz, Menschenleben in Gefahr, da Personen in Häusern und Fahrzeugen eingeschlossen sind. Als Ereignisorte wird unter anderem der Bereich Schuld, Ahrweiler, Adenau, Altenahr angegeben
...
Es gebe viele Notrufe, dass Menschen auf Dächern stehen oder in Häusern/Pkw eingeschlossen sind, heißt es in dem Lagebericht, der Mainz& vorliegt, weiter, es gebe zudem teilweise unvernünftiges Verhalten mit Gaffern auf Brücken und in Flussnähe. Viele Häuser seien durch Rettungsdienste evakuiert worden, Anzahl nicht bekannt, Evakuierungen laufen, so die knappe Meldung weiter. Personenschäden seien noch nicht abzusehen, laut Zeugenangaben sei aber wohl in Altenahr eine Person in der Wohnung ertrunken, die Angabe habe aber noch nicht verifiziert werden können.

Damit hatte das Lagezentrum im Innenministerium spätestens um 01.50 Uhr einen präzisen, wenn auch knappen Überblick über die Katastrophenlage im Ahrtal einschließlich teilweise Ausfälle bei den Dienststellen, da es in den PI Adenau, Ahrweiler und Remagen zu Wassereinbrüchen mit Ausfall von Strom, PC und Telefon gekommen sei. Bereits zuvor war das Lagezentrum nach Aussage von Simon vor dem U-Ausschuss bereits mehrfach mündlich über die katastrophale Lage unterrichtet worden nun erfolgte sogar ein schriftlicher Bericht.


"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz879361
Datum12.10.2022 11:434572 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.tauchte jetzt ein Polizei-Lagebericht aus Flutnacht auf

Und noch einer:


Und nun tritt Innenminister Lewentz zurück.

Meldung SWR

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AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz879363
Datum12.10.2022 12:09   4665 x gelesen
Hallo,

heffentlich nimmt man das auch im Untersuchungsausschuss als Anlass, mal die Parteibücher zugeklappt zu lassen und echte Aufarbeitung und Aufklärung zu leisten, damit man die gemachten Probleme und Fehler beheben kann. Ob nun Lewentz selbst die Informationen zeitnah hatte oder nicht, tut fast nichts zur Sache, erstaunlich ist für mich viel mehr, wo überall Informationen verlorengingen bzw. nicht weitergereicht wurden. Die politische Verantwortung für die Maßnahmen während und direkt nach der Flut hatte er allemal und spätestens die Salamitaktik bei der Aufarbeitung waren schon unterste politische Schublade.

Gruß,
Michael

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879383
Datum13.10.2022 11:484464 x gelesen
Mainzer OB Ebling soll nach SWR-Informationen Innenminister werden

Gestern ist Innenminister Lewentz zurückgetreten - heute wird Ministerpräsidentin Dreyer seinen Nachfolger ernennen. Nach SWR-Informationen soll es Michael Ebling werden.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Oliver S.

Und nun tritt Innenminister Lewentz zurück.



und sein Nachfolger soll lt. "SWR" heute schon ernannt werden:

[...]
Nach SWR-Informationen wird der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling Nachfolger von Roger Lewentz im Amt des rheinland-pfälzischen Innenministers.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS879384
Datum13.10.2022 11:504264 x gelesen
Geschrieben von ---Hier Namen einfügen---
Die frage ist nur: Was hätte Lewentz organisieren können?
War da überhaupt etwas auf das man hätte zurückgreifen können was z.b. die ADD bei ihrer suche nicht bekommen hat.
"Ach Herr Minister,guten Abend. Ja, für Sie haben wir bei der Bundeswehr selbstverständlich noch ein paar Nachtflugtaugliche Helis.
Aber dem Schmidt-Schulze von der ADD, der hat so Panik geschoben, da wollten wir unsere Reserve nicht hergeben:"

Dies ist meine Meinung.

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW879385
Datum13.10.2022 12:024257 x gelesen
Geschrieben von Volker C.Die frage ist nur: Was hätte Lewentz organisieren können?

Was hat Helmut Schmitt gemacht, er hat Leute angerufen, die er nicht mal hätte anrufen dürfen und sie davon überzeugt jetzt zu helfen und zwar jenseits aller Vorschriften und Gesetze. Und es ist ein Unterschied ob Regierungsrat Dingelskirchen vom ADD in Mainz oder stellv. Kreisbrandinspektor Müller vom Kreis xy z. B. beim Führungsstab der BW anruft. Alleine schon wenn das Wort Kostenübernahme fällt, sticht die Karte Minister mehr als irgendein Beamter oder Feuerwehrmann.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW879387
Datum13.10.2022 13:264260 x gelesen
Geschrieben von Volker C.Die frage ist nur: Was hätte Lewentz organisieren können?

Das kann man beim Land selber lesen;
Geschrieben von https://im.baden-wuerttemberg.de/de/sicherheit/katastrophenschutz/fuehrung-im-bevoelkerungsschutz/ Zur Lagebewältigung bildet das Innenministerium im Ereignisfall den sogenannten Verwaltungsstab, der die strategischen, logistischen und kommunikationsbezogenen Aufgaben bündelt und lageabhängig zum interministeriellen / ressortübergreifenden Stab aufwachsen kann. Die Einrichtung von Stäben der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr richtet sich dabei nach der VwV Stabsarbeit.

Für mich ist das allerdings nur ein Teil der Fragen, dringend/er geklärt werden muß die Frage ob es ein Organisationsverschulden gab, jeder der dafür gesorgt hat das Informationen "Oben" nicht ankamen und so dringende Entscheidungen nicht getroffen wurden/werden.
Das es letztendlich der IM immer den Hut auf hat sollte selbstverständlich sein.....also vor Gericht bei dessen Urteil die zahlreichen Todesopfer weit oben in der Wertung stehen müssen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879388
Datum13.10.2022 13:354276 x gelesen
Guten Tag


Geschrieben von Thomas M.

Das kann man beim Land selber lesen;

Der Absatz bezieht sich auf die " Führung im Bevölkerungsschutz " für Baden-Württemberg, ich weis nicht -andere sicher bestimmt- wie das genau in Rheinland-Pfalz geregelt ist.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW879390
Datum13.10.2022 14:184229 x gelesen
ups, im Land vergoggelt, sorry.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879391
Datum13.10.2022 14:404328 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Thomas M.

ups, im Land vergoggelt,


Teile von Rheinland-Pfalz als auch von Baden-Württemberg gehörten ja mal über 800 Jahre zusammen zur Kurpfalz ;-))


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879392
Datum13.10.2022 22:094129 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Was hat Helmut Schmitt gemacht, er hat Leute angerufen, die er nicht mal hätte anrufen dürfen und sie davon überzeugt jetzt zu helfen und zwar jenseits aller Vorschriften und Gesetze. Und wer wäre das jetzt gewesen?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879393
Datum13.10.2022 22:214192 x gelesen
Eine interessante Nachfolge, das muss man der Landes-SPD lassen. Das Verhältnis der Kommunen zum Land ist ja nicht unbedingt immer bei jedem Thema das beste, und der neue Innenminister ist dabei durchaus schon als Sprachrohr der Kommunen aufgetreten, auch gegenüber dem Land.
Im Bezug auf die Feuerwehrwelt siehe z.B. dieses Thema: SGK schlägt Feuerwehrrente vor.
Schauen wir mal, ob es sich bei dieser Neubesetzung nun um einen Seitenwechsel, oder einen (in Teilen zumindest) auch Politikwechsel handeln wird.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW879394
Datum13.10.2022 23:244134 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Und wer wäre das jetzt gewesen?

Weit weg von der FW und daher darf dieser Kommentar auch gerne gelöscht werden;

Es gibt Politiker die wollen für ihre Bürger was erreichen, ihr Dorf, ihre Stadt, Kreis oder Land nach vorne bringen. Das sind Macher die sich den Arsch aufreißen und ja, auch das geht nicht immer gut, aber sich machen zumindest etwas und verwalten nicht nur ihr eigenes ...Image.
Diese Typen machen was sie können und wenn wir FW unseren Hilferuf nach oben senden erwarten wir mit Recht das die nächst übergeordnete Stelle sich ihren verdammten Arsch aufreißt um unsere Anforderungen best möglich zu erfüllen.
Das funktioniert super mit jedem guten Verwalter, fürchterlich in die Hose geht das mit Führungskräften deren größte Sorge ihr eigenes Sein ist. Funktioniert das nicht mehr, weil es keinen Vordruck dafür gibt oder schlicht weil keine eigenen Mittel mehr zur Verfügung stehen braucht es halt einen Helmut Schmitt, einen der über seine Grenzen denken kann aber auch das notwendige Wissen darüber hat.
Nicht zuletzt muss er auch bereit sein die Konsequenzen zu tragen, denn wenn das in die Hose geht ist es mit einem billigen Rücktritt nicht getan.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879396
Datum14.10.2022 07:154112 x gelesen
Flut-Videos: Hubschrauberbesatzung als Zeugen im U-Ausschuss

Im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags wird heute unter anderem die Hubschrauberbesatzung befragt, die in der Flutnacht Videos und Fotos von den gewaltigen Überschwemmungen im Ahrtal gemacht hatte.

swr.online

Guten Morgen


Jetzt wird lt. "SWR" die Hubschrauberbesatzung als Zeugen im U-Ausschuss befragt:

[...]
Neben der Hubschrauberbesatzung müssen in der Sitzung des Untersuchungsausschusses auch die Präsidenten der Polizeipräsidien Koblenz sowie Einsatz, Logistik und Technik als Zeugen (ELT) erscheinen - Karlheinz Maron und Christoph Semmelrogge. Dem ELT gehört die Polizeihubschrauberstaffel an. Die beiden Polizeipräsidenten hatten kürzlich zugegeben, dass die Videos dem U-Ausschuss schon im Februar hätten vorgelegt werden müssen.

Warum dies nicht geschehen ist, erklärten Semmelrogge und Maron mit einem Dokumentationsfehler und einem Missverständnis. Die Videos seien erst kürzlich auf der externen Festplatte eines Mitarbeiters der Hubschrauberstaffel gefunden worden. Semmelrogge sagte: Es habe aber nie die Absicht gegeben, die Aufzeichnungen unzugänglich zu machen.
[...]
Auch Mitarbeitende des Lagezentrums im Innenministerium sind als Zeugen geladen. Von ihnen wollen die Ausschuss-Mitglieder unter anderem erfahren, wie sie mit dem Einsatzbericht der Hubschrauberbesatzung aus der Flutnacht umgegangen sind. Gleich nach dem Aufklärungsflug - von Mayschoß bis Schuld - hatte die Besatzung das Lagezentrum telefonisch über die dramatische Situation im Ahrtal informiert.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP879405
Datum14.10.2022 13:00   4069 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Weit weg von der ...Fragestellung. Wen konkret hätte man um weitere Hilfe bitten können, die zeitnah genug verfügbar gewesen wäre?
Letztlich ist das nämlich nicht nur der Punkt, den man dem Ex-Innenminister vorwirft, sondern dann wirft man ihn im selben Atemzug auch diversen anderen Protagonisten vor. Bundeswehr, überörtliche Einheiten, alles war ja am rollen oder fliegen oder sonstwie involviert.
Dass die Allgemeine Lage drumherum nicht mehr hergab (Anfahrtswege, Weiterführung der Schadenslage Richtung NRW oder an der Kyll...) kann man schlecht jemandem vorwerfen, dass manche Strukturen in RLP schlicht fehlen oder bislang eher stiefmütterlich laufen, dafür ist der Ex-MdI verantwortlich, und für den manchmal arg seltsamen Ablauf der späteren Aufarbeitung und diverse Stolpersteine beim Thema Wiederaufbau, dafür gebe ich ihm die Verantwortung. Aber sicher nicht dafür, dass er sich in der Flutnacht nicht für Helmut Schmidt gehalten hat.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879414
Datum14.10.2022 17:404032 x gelesen
Flutnacht: Hubschrauberstaffel informierte über dramatische Lage im Ahrtal

Am Flutabend hat eine Hubschrauberbesatzung das Lagezentrum des Innenministeriums über die dramatische Situation im Ahrtal informiert. Das berichteten der Pilot und der Flugtechniker im Untersuchungsausschuss des Landtags.

swr.online

Guten Abend


Geschrieben von Bernhard D.

Jetzt wird lt. "SWR" die Hubschrauberbesatzung als Zeugen im U-Ausschuss befragt:

und informierten über die dramatische Lage im Ahrtal:

[...]
Der Flugtechniker sagte aus, er habe dem Lagezentrum nach dem Flug über das Ahrtal am Abend des 14. Juli 2021 per Telefon deutlich gemacht, dass die Flut verheerende Ausmaße habe. Er habe von der schlimmsten Lage seit Jahren gesprochen und das Lagezentrum im Innenministerium aufgefordert, jeden verfügbaren Polizeibeamten ins Ahrtal zu schicken.
Ab Dernau habe man krasse Überschwemmungen gesehen, die sich bis Schuld eher noch verschlimmert hätten, so der Flugtechniker. Seine Schilderungen an das Lagezentrum seien eindringlich genug gewesen. An eine direkte Reaktion des Mitarbeiters im Lagezentrum könne er sich nicht erinnern. Die Hubschrauberstaffel liefere als Dienstleister Aufklärung. Wenn es um mögliche Konsequenzen gehe, sei sie aber nicht eingebunden.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg879422
Datum15.10.2022 13:374073 x gelesen
hallo,

Innenminister von Rheinland-Pfalz: Warum der Rücktritt von Roger Lewentz notwendig war

Die Haltung des SPD-Politikers war zuletzt immer unglaubwürdiger geworden. Anfang der Woche kamen weitere Details zur Situation in der Flutnacht ans Licht.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) ist am Mittwoch zurückgetreten. Er war zuletzt stark unter Druck geraten, es wurden ihm Versäumnisse in der Flutnacht an der Ahr am 14. Juli 2021 zur Last gelegt. Auch Telepolis berichtete über die Vorwürfe. Außerdem wuchs die Kritik an Äußerungen, mit denen er seine Haltung zu erklären versuchte. ...


MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879629
Datum21.10.2022 18:293922 x gelesen
Externer Prüfer im Innenministerium soll Vorgänge um die Flutnacht aufklären

Nach scharfer Kritik wegen schleppender Bereitstellung von Akten für den Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe setzt das rheinland-pfälzische Innenministerium nun einen Prüfer zur Aufklärung interner Abläufe ein. Dabei geht es auch um die Rolle der Polizei.

swr.online

Guten Abend


Jetzt soll lt. "SWR" ein externer Prüfer Innenministerium Vorgänge um die Flutnacht aufklären:


[...]
Der frühere saarländische Innenstaatssekretär Christian Seel (CDU) solle als "bisher unbeteiligte Person Transparenz hinsichtlich der Aktenlieferung an den Untersuchungsausschuss herstellen und Widersprüche aufklären", teilte das Innenministerium am Freitag mit. "Es geht um das Vertrauen in die Polizei. Öffentlichkeit wie Parlament dürfen Transparenz von uns erwarten", sagte der neue Innenminister Michael Ebling (SPD), der das Amt in der vergangenen Woche als Nachfolger des zurückgetretenen Roger Lewentz (SPD) übernommen hatte.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879754
Datum29.10.2022 08:103989 x gelesen
Ein einziger Anruf reichte: Wie die rechtzeitige Warnung vor der Ahrflut Menschen in Ehlingen das Leben rettete

In der Flutnacht vor einem Jahr kamen die Warnungen in den Orten im Ahrtal meist zu spät. In Ehlingen rettete vermutlich ein Anruf alle.

swr.online

Guten Morgen

In Ehingen konnten lt. "SWR" durch rechtzeitige Warnung Menschen vor der Ahrflut gerettet werden:

[...]
Was wäre passiert, wenn die Behörden in Rheinland-Pfalz die Menschen überall an der unteren Ahr noch nach Mitternacht vor der Flutkatastrophe gewarnt hätten? In dem kleinen Ort Ehlingen, einem Ortsteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, ist bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr kein Anwohner ums Leben gekommen. Für die Anwohner ist klar, dass das an dem Anruf eines Feuerwehrmannes aus ihrem Ort lag. Dieser war selbst in der Nacht im benachbarten Heimersheim im Einsatz und schlug mit Hilfe seiner Tochter Alarm.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg879759
Datum29.10.2022 15:113956 x gelesen
Bessere Vorbereitung auf Katastrophen: Deshalb fliegen Drohnen über die Ahr

Mehrere Drohnen fliegen am Samstag entlang der Ahr und machen Fotos von der Gegend. Ihre Bilder sollen dabei helfen, in Zukunft besser auf Katastrophen vorbereitet zu sein.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Hans-Joachim Z.

Allwetterfähige Drohnen mit mehreren Stunden Ausdauer. Das ist vermutlich sogar das Wichtigste, denn die Ahrtal-Katastrophe lehrt: Ein zutreffendes Lagebild kann durch nichts ersetzt werden.


Deshalb fliegen lt. "SWR" aktuell Drohnen über die Ahr:

[...]
Den ganzen Samstag ist Uwe Kippnich mit seinem Team im Ahrtal unterwegs. Kippnich ist Koordinator für Sicherheitsforschung beim Bayerischen Roten Kreuz. Ein halbes Jahr hat er an der Aktion im Ahrtal mitgeplant. "Das Ziel ist es, neue Verfahren zu entwickeln, um in Zukunft besser auf Katastrophen vorbereitet zu sein", sagt er. Kippnich hat 40 Jahre Erfahrung in der Katastrophenhilfe. Direkt nach der Flut war er mit dem Deutschen Roten Kreuz im Ahrtal unterwegs.

"Wir sind ja am Anfang fremd in dem Gebiet", erklärt Kippnich die Herausforderungen der Helfer, die aus verschiedenen Regionen Deutschlands kamen. Wenn die Helfer mit Autos oder Lastwagen in den zerstörten Gegenden zum Beispiel über eine Brücke fahren wollen, dann müsse der Fahrer wissen, ob er das könne oder ob die Brücke zerstört sei.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg880347
Datum25.11.2022 06:583968 x gelesen
Hunderte Polizei-Mails zur Flutnacht aufgetaucht - Ebling schließt Konsequenzen nicht aus

Dem Flut-Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags sind erst jetzt rund 900 Mails der Polizei geliefert worden.

swr.online

Guten Morgen


Nach Polizeivideos tauchen jetzt lt. "SWR" hunderte Polizei-Mails zur Flutnacht auf:

[...]
Die rund 900 neuen E-Mails, die den Untersuchungsausschuss zur Flut nun erreicht haben, kommen nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums aus dem polizeilichen Lagezentrum. 20 dieser Mails beträfen die Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 selbst, die restlichen Mails die Zeit danach bis zum 6. August.
[...]



Und interessant:


[...]
Neuaufstellung für Katastrophenschutz in RLP: umstrittene Personalie geplant

Mitte November hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD zugegeben, dass auch sie dem U-Ausschuss Akten verspätet zugeleitet hat. Auch sie sprach von einem Versehen. ADD-Präsident Thomas Linnertz steht deswegen in der Kritik - CDU und Freie Wähler im Landtag fordern seinen Rücktritt. Nun allerdings erklärte Ebling, dass Linnertz bei der geplanten Neuaufstellung des Katastrophenschutzes eine wichtige Rolle spielen soll.

Die ADD ist in Rheinland-Pfalz für den Katastrophenschutz zuständig. Linnertz sagte dem SWR-Politikmagazin Zur Sache Rheinland-Pfalz, er bedaure den Vorfall. Zu den Rücktrittsforderungen wolle er sich nicht äußern. Er sehe seine Aufgabe darin, seine Erfahrung in die Neuausrichtung des Katastrophenschutzes einzubringen.




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg880373
Datum27.11.2022 00:373834 x gelesen
hallo,

Flutkatastrophe: Zeugen erlebten ADD-Stab als ungeschult

... Bei der Lektüre von Krügers Protokoll über die Arbeit des ADD-Verwaltungsstabs, in dem zahlreiche Mängel aufgelistet sind, sei ihm vieles verständlich gewesen, sagte Meurer. Das ist üblich, dass es am Anfang eine Chaosphase gibt. Und: Das war ein Extremereignis. In ihrer tagtäglichen Arbeit erlebten die Ausbilder, dass Verwaltungen wenig trainiert oder gar nicht ausgebildet sind und das über alle Ebenen. Seit der Flutkatastrophe gebe es nun enormen Zulauf. Wir bilden für Extremsituationen aus, aber auch mit dem Wissen, dass wir in so einem Ereignis noch nie gesteckt haben, sagte der 49-Jährige. Die Akademie berate immer nur, würde aber niemals die Leitung übernehmen. ...
wundert mich nicht :-(

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg880655
Datum09.12.2022 16:373765 x gelesen
Ortsbürgermeister: Waren nach Ahr-Flut zunächst auf uns selbst gestellt

Viele Gemeinden an der Ahr waren nach der Flutkatastrophe tagelang auf sich allein gestellt, wie mehrere Ortsbürgermeister im Untersuchungsausschuss berichteten. Von der zuständigen Landesbehörde ADD sei zunächst wenig Hilfe gekommen.

swr.online

Guten Tag

Die ADD-Unterstützung vieler Gemeinden an der Ahr war lt. "SWR" "kompliziert und kontraproduktiv":

[...]
"Dass man irgendwo anrief, ging nicht. Da haben wir uns halt selber geholfen", sagte Udo Adriany, Ortsbürgermeister von Müsch. Die Bürgermeister lobten die Zusammenarbeit mit Feuerwehren, Technischem Hilfswerk (THW) und freiwilligen Helfern.

Kritik gab es dagegen an der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Die Landesbehörde hatte wenige Tage nach der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 die Einsatzleitung übernommen. Ihm sei bekannt gewesen, dass die ADD die Leitung übernommen hatte, "gemerkt hat man es zunächst nicht", sagte Rüdiger Fuhrmann, der Ortsbürgermeister von Altenahr: "Wenn man Dinge angefordert hat, passierte zum Teil gar nichts oder es dauerte tagelang." [...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg880918
Datum23.12.2022 07:553710 x gelesen
Konflikt um offene Rechnungen: Kreis und DRK schalten Anwälte ein

Der Kreis Ahrweiler soll nach der Flutkatastrophe fast acht Millionen Euro ans Deutsche Rote Kreuz zahlen. Doch der Kreis bezweifelt, dass das korrekt ist.

swr.online

Guten Morgen

Noch ein Konflikt um offene Rechnungen, lt. "SWR" schalten Kreis und DRK Anwälte ein:


[...]
Rechnungen gestellt haben der DRK-Bundesverband sowie mehrere Landes-, Kreis- und Ortsverbände der Hilfsorganisation. Die höchste Summe fordert der Bundesverband. Er habe am 16. Februar 2022 eine Rechnung über sechs Millionen Euro geschickt, erklärte eine DRK-Sprecherin dem SWR. Man habe im Auftrag der ADD von Anfang August bis Ende September 2021 große Teile des Ahrtals mit Essen versorgt.
[...]
DRK: Katastrophenschutz nicht über Spenden finanzierbar

Mit Spendengeldern dürfe das DRK diese Leistung nicht finanzieren, erklärte die Sprecherin der Hilfsorganisation in Berlin weiter. Katastrophenschutz sei laut Grundgesetz Aufgabe der Bundesländer. In Rheinland-Pfalz müssten im Katastrophenfall Landkreise und kreisfreie Städte sich um das Wohl der Bürger kümmern. Bekomme das DRK in so einer Situation den Auftrag der Behörden, staatliche Aufgaben zu übernehmen, müssten diese in Rechnung gestellt werden.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg881560
Datum23.01.2023 00:413916 x gelesen
hallo,

ähm :-()

... Grundlagen der Stabsarbeit unbekannt, Verwaltungsstab nicht existent

Das Ergebnis: Die ADD agierte in den ersten Tagen weitgehend blind und in größerer Unkenntnis der genauen Lage im Tal. Bürgermeister und Katastrophenschützer aus anderen Ländern berichteten von ständigen Personalwechseln und fehlender Struktur. Wie das konkret aussah, beobachteten Katastrophenschutz-Profis aus anderen Bundesländern offenbar mit einiger Fassungslosigkeit: Die Zusammenarbeit war ungewöhnlich, sagte Alexandra Römer von der Branddirektion München dem Ausschuss: Ich hatte den Eindruck, dass der Verwaltungsstab in Ahrweiler nicht vorgeschult war das hat die Zusammenarbeit interessant gestaltet.

Nach ein paar Tagen habe sich herausgestellt, dass der Verwaltungsstab gar nicht wusste, was S1 bis S6 bedeutet, berichtete Römer bereits im November dem Ausschuss unter S1 bis S6 verbergen sich die einzelnen Stabsstellen in einem Führungsstab, die für bestimmte Bereiche zuständig sind. Ein solches Wissen gilt als Grundlage für die Arbeit in einem Krisenstab, doch diese Grundlagen fehlten offenbar: Es seien eben immer neue Personen dazugekommen, auch aus anderen Behörden, berichtete Fabian Schicker, Mitarbeiter im ADD-Krisenstab, da habe es dann geheißen: Erklär mir noch mal, was das ist, S3? Dann ist das aufgeklärt worden, berichtete er dem Ausschuss. ...

Quelle: Flutkatastrophe Ahrtal: ADD-Vizepräsidentin Hermann machte Urlaub mitten in der Krisenzeit Versagen beim Krisenmanagement

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorOliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz881571
Datum23.01.2023 12:243805 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Wie das konkret aussah, beobachteten Katastrophenschutz-Profis aus anderen Bundesländern offenbar mit einiger Fassungslosigkeit: Die Zusammenarbeit war ungewöhnlich, sagte Alexandra Römer von der Branddirektion München dem Ausschuss: Ich hatte den Eindruck, dass der Verwaltungsstab in Ahrweiler nicht vorgeschult war das hat die Zusammenarbeit interessant gestaltet.

Für mich ist hier nicht ganz klar, ob damit der Verwaltungsstab des Kreises Ahrweiler gemeint ist (den der zurückgetretene Landrat aufzustellen und zu schulen hatte) oder etwa ein durch die ADD zusätzlich gestellter Verwltungsstab, der die Verwaltungskräfte vor Ort unterstützen sollte.

Ich habe die Befürchtung, dass das Thema Verwaltungsstab in vielen Kreisen gegenüber der TEL eher ein stiefmütterliches Dasein fristet. Dass der Verwaltungsstab in Ahrweiler ähnlich wie die örtliche TEL sicher unter Personalproblemen litt, da viele Verwaltungsmitarbeiter selbst stark von der Katastrophe betroffen waren, sollte klar sein. Ob und wie er überhaupt tätig werden konnte und ob er überhaupt existent war, ist mir aus den entsprechenden Medienberichten nicht bekannt. Vielleicht weiß jemand mehr?

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern881576
Datum23.01.2023 20:09   3774 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Jürgen M.Wie das konkret aussah, beobachteten Katastrophenschutz-Profis aus anderen Bundesländern offenbar mit einiger Fassungslosigkeit: Die Zusammenarbeit war ungewöhnlich, sagte Alexandra Römer von der Branddirektion München dem Ausschuss: Ich hatte den Eindruck, dass der Verwaltungsstab in Ahrweiler nicht vorgeschult war das hat die Zusammenarbeit interessant gestaltet.
Höfliche Umschreibung für völlige "Inkompetenz". In Bayern ist auch nicht alles Perfekt und da läuft man auch nicht übers Wasser.
Aber im Ahrtal haben sich Leute wieder getroffen, die vorher in Oberbayern im Einsatz waren und sich teilweise noch aus Deggendorfer Zeit kannten. Das was die bei diesem Einsatz vorgefunden haben, war trotz versuchten Perfektionismus, mehr ein Planspiel bei dem Einheiten fiktiv angefordert wurden und man hatte den Eindruck, dass hier eine Spielleitung am Werk ist, die Versuchte die Einsatzkräfte mal richtig zu Ficken. Das Einzige was einem an die harte Realität erinnerte waren die Zerstörungen. Das war teilweise extrem frustrierend, weil man mit der Expertise nicht durchgekommen ist.
Pragmatismus vor Ort wurde systematisch torpediert, speziell vom der ADD, die keinerlei Expertise für eine solche Lage hatte, aber meinte einem sagen zu können, wie man den Einsatz durchzuführen hat. Wir waren zum Glück zu weit weg und konnten uns am Ende selbst organisieren, aber nicht mit dem Möglichkeiten einer leistungsfähigen Organisation in Zusammenarbeit der FW und andere.
Sich über mangelnde Lage zu beklagen ist auch hoch interessant! Aber vorhersehbar, wenn man Einheiten in erkundende Gebiete schickt und sich eine Woche weigert, sie in andere Gebiete zu entsenden.
Die Eindrücke, welche in diesem Beitrag geschildert werden, kann man weitgehend aus eigener Erfahrung bestätigen.
Es zeigt auch, dass es nichts nützt, weiter übergeordnete Organisationsstrukturen aufzubauen, wenn diese am Ende nicht funktionieren oder gar überfordert oder Praxisfremd sind, oder die Fachleute gar nicht erreicht.
Der Einsatz hat auch gezeigt, dass man eine solche Lage nicht mit einer zentralen TEL leiten kann, dafür ist der Apparat zu träge.
Die Abschnittsleitungen vor Ort brauchen eine viel stärkere Gewichtung und Befugnis.
Aufgabenzuordnung und selbstständige Abwicklung der Aufträge hätten in vielen Abschnitten ein bessere und effektiveres Ergebnis gebracht.
Vielleicht sollte man mehr vom Militär abkupfern und schauen, was auf Großschadenslage als Best Practice übertragbar ist.

Gruß
Dirk

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW881580
Datum24.01.2023 08:03   3675 x gelesen
Tja, da war doch was: Auftragstaktik

Auftrag eines Bereitschaftführers an seine Zugführer beim Einsatz in Euskirchen: Geht da rein, schaut euch um und helft den Leuten. Wenn ihr was braucht meldet euch

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP881583
Datum24.01.2023 08:093608 x gelesen
Das ist das, was dann in den offiziellen Berichten dann später auftaucht unter "Einheiten verselbständigten sich, unführbar!"

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW881584
Datum24.01.2023 08:233571 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Das ist das, was dann in den offiziellen Berichten dann später auftaucht unter "Einheiten verselbständigten sich, unführbar!"

Natürlich kann man als Bereitschaftsführer auch da rein fahren, zwei Tage erkunden und dann Einsatzauftrag x an Zug 1 in y-Str. Haus. 1 geben, Zug 2 bekommt dann Hausnummer usw.
Ich habe mal gelernt dass es dafür die Auftragstaktik gibt :-)

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP881585
Datum24.01.2023 08:333525 x gelesen
Geschrieben von Oliver S.oder Oder. Die ADD hatte ihren Stab auf dem Gelände der BABZ installiert, war also auch "in Ahrweiler".
Zur anderen Frage: Knapp die Hälfte der Mitarbeiter war direkt betroffen. Der Kreis hat 13 Schulen, davon sind 11 betroffen gewesen. Nehmen wir mal an, dort hätte trotzdem ein perfekt organisierter Verwaltungsstab gesessen (haha...): Worauf hätte der zeitnah Zugriff gehabt? Nicht wirklich auf die Busunternehmen, deren Fuhrpark und Teile der Belegschaft abgesoffen waren. Nicht auf die Bauunternehmen, deren Fuhrpark und Teile der Belegschaft abgesoffen waren. Nicht auf die Kommunen, die neben Belegschaft z.B. auch ihr Rathaus (Altenahr) oder den Bauhof (Bad Neuenahr-Ahrweiler) verloren haben. Auf die abgesoffenen BOS... usw.usw....
Man kann es bei den Vorzeichen durchaus als Leistung bezeichnen, dass da Freitags nicht Busse aus den nicht-betroffenen Kreisteilen vor den zerstörten Schulgebäuden standen.
An dem Punkt hat die ADD sogar Recht: Wenn sich Einsatzleitung/Katastrophenbewältigung planmäßig darauf stützt, dass von unten nach oben alles mustergültig ohne Störungen aufgebaut werden kann, kannste den Plan aufm Klo aushängen.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP881586
Datum24.01.2023 08:363579 x gelesen
Manch Bereitschaftsführer wäre vielleicht erfolgreicher gewesen, hätte er mal zwei Tage hintereinander erkunden und Aufträge verteilen dürfen. An der Stelle hakte es schon gewaltig. Weil aber auch diese Führer von irgendwem geführt/eingesetzt und eben auch ausgetauscht wurden, wird man dies vermutlich eher seltener in den offiziellen Berichten finden.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW881590
Datum24.01.2023 09:243585 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Manch Bereitschaftsführer wäre vielleicht erfolgreicher gewesen, hätte er mal zwei Tage hintereinander erkunden und Aufträge verteilen dürfen. An der Stelle hakte es schon gewaltig. Weil aber auch diese Führer von irgendwem geführt/eingesetzt und eben auch ausgetauscht wurden, wird man dies vermutlich eher seltener in den offiziellen Berichten finden.

Die Bereitschaft war mehrere Tage in Euskirchen und in der Einsatznachbesprechung in Münster klang das alles was sie gemacht haben recht gut.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 881602
Datum24.01.2023 12:053674 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Sebastian K.Das ist das, was dann in den offiziellen Berichten dann später auftaucht unter "Einheiten verselbständigten sich, unführbar!"

Was sollten denn die Einheiten zum Teil denn sonst machen?
Wir hatten den Bereitstellungsraum bzw. Sammelplatz in Dörth. Da standen sich die Einheiten die Räder viereckig weil von der ADD nichts kam. Das ging so weit das einige der Kameraden auf uns sauer (es war kurz vor Fackeln und Mitgabeln) waren weil sie keine Marschbefehle bze. Einsatzbefehle erhielten.
Das DRK hat sich dann selbst eingesetzt, andere Einheiten haben über ihren KFI auf dem kleinen Dienstweg Einsatzaufträge eingeholt

Zum Glück wurde dieser Sammelplatz aufgelöst und die Einheiten zum Ring verlegt wo sie dann wieder erst mal standen.

Da gibt es noch viel mehr. Aber das würde den Rahmen sprengen.

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz881608
Datum24.01.2023 16:373648 x gelesen
Hallo zusammen,

ich selbst war nur die erste Nacht im Ahrtal und danach irgendwann nochmal in der Bereitstellungsraumführung "Nürburgring".
Viele meiner VG-Einheiten waren jedoch wochenlang im Ahrtal eingesetzt und alle Berichte sind sehr ähnlich.

Ich bin inzwischen wirklich der Meinung, man hätte die ADD die reine verwaltungsmäßige Führung machen lassen sollen und dann jeder Verbandsgemeinde/Stadt im Ahrtal einem Leitstellenbereich zuordnen müssen.

Zum Beispiel:
Der Leitstellenbereich Montabaur (4 Landkreise Neuwied, Altenkirchen, Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis) hätte sich um die Verbandsgemeinde Altenahr komplett gekümmert. Komplett alle Aufgaben, die für die BOS angefallen wären. Die BKI der 4 Kreise mit Stellvertretern hätten diesen Abschnitt dann komplett geführt, es hätte ausreichend Führungsmittel gegeben und auch die Schlagkraft von 4 Landkreisen hätten vermutlich viel bewirken können.
Und spezielle Fähigkeiten hätten man dann halt gebündelt angefordert, beispielsweise die Ölwehr aus Bayern, die dann mit einem Kontigent komplett die Einsatzstellen in der VG Altenahr hätte abarbeiten können.
Die Personen wären nach kurzer Zeit persönlich bekannt gewesen (Stichwort: "In der Krise Köpfe kennen") und ich bin der festen Überzeugung, das hätte sich eingespielt.

Aber ich gebe auch zu: Nachher ist man immer schlauer.....

Gruss
Ralf

Besucht mich doch mal auf unserer Homepage: www.vg-feuerwehr-kirchen.de


Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW881611
Datum24.01.2023 21:183609 x gelesen
Geschrieben von Ralf R.Aber ich gebe auch zu: Nachher ist man immer schlauer.....

Ein Punkt den man gerne vergisst,
aber ich ERWARTE das Stab und ADD auch in einer Lage lernfähig sind und sich anpassen.
Ich meine hier reden wir nicht über "3Tage-Feierabend" und die Kritik von durch aus qualifizierten Personen/Stellen war ja offensichtlich zahlreich und nachdrücklich vorgetragen worden.
Wer das so konsequent ignoriert ist Kaiser, Gott oder hat in der Position einfach nix zu suchen.

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorMart8in 8D., Dinslaken / 881612
Datum25.01.2023 08:183505 x gelesen
Moin,

auf mich wirken Teile der Führung des ADD so, dass sie gar nicht verstehen, welche Fehler sie begangen haben und dass sie auch eine Teil der Mitschuld tragen. Zumindest wirken die Berichte und Aussagen so auf mich.

Gruß

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg881613
Datum25.01.2023 09:523623 x gelesen
ADD-Vizepräsidentin machte kurz nach Ahr-Flut zwei Wochen Urlaub

Die Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag hat ADD-Präsident Linnertz kritisiert, weil er seine Stellvertreterin gut zwei Wochen nach der Ahr-Flut in Urlaub fahren ließ.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Martin D.

auf mich wirken Teile der Führung des ADD so, dass sie gar nicht verstehen, welche Fehler sie begangen haben und dass sie auch eine Teil der Mitschuld tragen.

Na ja; wenn "Teile der ADD-Führung" lt. "SWR" kurz nach der Ahr-Flut zwei Wochen in Urlaub waren:


[...]
Die Landeskatastrophenschutzbehörde ADD bestätigte dem SWR nun, dass die damalige Vizepräsidentin Begoña Hermann ab dem 31. Juli 2021 einen 14-tägigen Urlaub gemacht hatte. Die ADD hatte damals die Einsatzleitung nach der größten Naturkatastrophe in Rheinland-Pfalz inne und war mit der Krisenbewältigung beschäftigt. Im Untersuchungsausschuss des Landtags erklärte Hermann am vergangenen Freitag, sie könne sich nicht erinnern, wie lange dieser Urlaub gedauert habe.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg882477
Datum24.03.2023 11:353473 x gelesen
Ministerpräsidentin Dreyer muss erneut aussagen - Gutachten belastet ADD

Sie ist die letzte hochrangige politische Zeugin im U-Ausschuss zur Flut: Ministerpräsidentin Dreyer muss heute erneut aussagen. Ein Gutachten belastet das Krisenmanagement der ADD.

swr.online

Guten Tag

Immer noch keine Ende der Untersuchungen, lt. " SWR " muss Ministerpräsidentin Dreyer erneut aussagen:

[...]
Diese Fragen erwarten die Ministerpräsidentin

Angesichts der neuen Beweislage wollen die Ausschussmitglieder unter anderem von Dreyer wissen, welchen Kenntnisstand sie tatsächlich über die Funktionsfähigkeit des rheinland-pfälzischen Katastrophenschutzes hatte und wie sie diese in den betroffenen Gebieten an der Ahr überprüft hat. Berichten soll die Ministerpräsidentin auch, wie die Landesregierung am 14./15. Juli 2021 die Lage in der Flutregion bewertet hat, welche Maßnahmen veranlasst wurden und wie die Regierungsmitglieder untereinander über das Vorgehen kommuniziert haben.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg882732
Datum12.04.2023 20:593233 x gelesen
Katastrophenschutz: Gutachter sieht Mängel bei Ahr-Einsatz: fehlen Spezialisten

Hier finden Sie Informationen zu dem Thema ?Katastrophenschutz?. Lesen Sie jetzt ?Gutachter sieht Mängel bei Ahr-Einsatz: fehlen Spezialisten?.

ZEIT ONLINE

hallo,

Nach Ansicht eines Gutachters hat ein in Deutschland herrschender Mangel an Spezialisten im Katastrophenschutz den Einsatz bei der Ahrflut erschwert. «Die handelnden Personen haben persönlich Großes geleistet», sagte Dominic Gißler von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften aus Berlin am Freitag in Mainz im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages zur Flutkatastrophe. Es gebe aber ein «systematisches Problem». ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorHein8ric8h B8., Osnabrück / Niedersachsen882735
Datum12.04.2023 21:173158 x gelesen
Gibt es eigentlich irgendwo eine Berechnung, wie hoch die Hochwasserwelle ausgefallen wäre, wenn sich nicht der ganze Mist vor den Brücken gestaut hätte? Wäre da das Wasser im Flussbett oder doch nahe dabei geblieben?

Heinrich

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg882737
Datum12.04.2023 21:593202 x gelesen
Guten Abend

Geschrieben von Heinrich B.

wenn sich nicht der ganze Mist vor den Brücken gestaut hätte?


Zum Thema Ahrtalbrücken:

-> SWR " Proteste gegen Abriss von denkmalgeschützter Brücke im Ahrtal "

In Rech soll die 300 Jahre alte Nepomuk-Brücke abgerissen werden. Experten sind der Meinung, dass viele dieser alten Bauwerke die Flutkatastrophe 2021 verschlimmert haben. Denkmalschützer protestieren allerdings und wollen die Brücke erhalten.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg882873
Datum21.04.2023 14:163199 x gelesen
Gutachter im U-Ausschuss: Flutkatastrophe an der Ahr war früh absehbar

Bereits am Nachmittag des 14. Juli 2021 sei erkennbar gewesen, dass im Ahrtal große Flächen überflutet werden würden. Das sagte ein Gutachter am Morgen im Untersuchungsausschuss des Landtags.

swr.online

Guten Tag


Weiter mit der unendlichen Expertengeschichte; Gutachter im U-Ausschuss, lt. " SWR " Flutkatastrophe an der Ahr war früh absehbar:

[...]
Experte Brauner: Karten für Evakuierungen nur bedingt tauglich

Der Risiko-Manager Christian Brauner aus Freiburg sagte im Ausschuss: "Selbst der Laie kann mit einem Blick auf die Karte erkennen, ob ein Gebäude im Wasser steht oder ganze Flächen." Die gedruckten Karten seien aber "nur bedingt tauglich, um Evakuierungen zu planen". Wesentliche Informationen dafür hätten gefehlt.

Es sei aber zu erkennen gewesen, dass im Fall eines außergewöhnlichen Hochwassers Hunderte bis Tausende Menschen betroffen wären. "Ich hätte mir sehr viele Sorgen um die Camping-Plätze und deren Nutzer gemacht", sagte der Gutachter. Erkennbar sei auch gewesen, dass Verkehrswege überflutet würden, die Höhe der Überflutung allerdings nicht.
[...]
Abschlussbericht könnte am Jahresende vorliegen

Nach Auffassung der Regierungsfraktionen ist das Ende der Untersuchungen erreicht und Zeit, nach 41 Sitzungen den Abschlussbericht zu verfassen. Der dürfte aber nach Einschätzung des Ausschuss-Vorsitzenden Martin Haller (SPD) erst "Richtung Jahresende" fertig sein.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern882876
Datum21.04.2023 18:043086 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Heinrich B.Gibt es eigentlich irgendwo eine Berechnung, wie hoch die Hochwasserwelle ausgefallen wäre, wenn sich nicht der ganze Mist vor den Brücken gestaut hätte?
Ich meine die "normale" Hochwasserkarte HQ10, HQ100 bildet den Hochwasserstand bei gegebenen Durchfluss/ Pegel an.
https://hochwassermanagement.rlp-umwelt.de/servlet/is/8662/
Wenn ich bei unseren Pegelkarten in der Region schaue, bekomme ich den Durchfluss und den Pegel. Da ist mit Sicherheit Treibgut nicht berücksichtigt. Wenn man dann in die Hochwasserkarte geht, weiß man was kommt und wer betroffen ist.
Eigentlich nicht sooo schwer.
Die Brückendurchlässe sind ebenfalls bekannt....stückweise kann man das schon planen und sich vorbereiten.

Gruß
Dirk

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg882878
Datum21.04.2023 20:293070 x gelesen
Hallo Dirk,

Geschrieben von Dirk S.
Ich meine die "normale" Hochwasserkarte HQ10, HQ100 bildet den Hochwasserstand bei gegebenen Durchfluss/ Pegel an.
https://hochwassermanagement.rlp-umwelt.de/servlet/is/8662/
Wenn ich bei unseren Pegelkarten in der Region schaue, bekomme ich den Durchfluss und den Pegel. Da ist mit Sicherheit Treibgut nicht berücksichtigt. Wenn man dann in die Hochwasserkarte geht, weiß man was kommt und wer betroffen ist.
Eigentlich nicht sooo schwer.
Die Brückendurchlässe sind ebenfalls bekannt....
Alles richtig!
Aber: Geschrieben von Dirk S.stückweise kann man das schon planen und sich vorbereiten. Wir denken und planen nicht das undenkbare! Die Hochwässer in ähnlicher stärke waren 100 +200 Jahre her! Die kennt man noch nicht einmal aus den Erzählungen der Großeltern. Warum soll man so etwas planen?
In einem Vortrag auf You Tube, endete Brömme: Bei solchen Sachen muss man bedenken, schlimmer geht immer!
Und das ist für uns alle, auch für mich nicht vorstellbar.

Im Nachgang sind wir alle schlauer.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern882879
Datum22.04.2023 00:273047 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Michael B.In einem Vortrag auf You Tube, endete Brömme: Bei solchen Sachen muss man bedenken, schlimmer geht immer!
Und das ist für uns alle, auch für mich nicht vorstellbar.

klar wir bewerten das von der Seitenlinie und blicken mit dem Wissen zurück. Ist ein Stück unfair.
Fakt ist, dass ein (!) Hochwasser angekündigt wurde, welches über dem letzten verehrenden Hochwasser lag. Wie der Gutachter sagt, hat sich das Ereignis bereits am Nachmittag abgezeichnet. Das wird durch Aussagen der Ortsbürgermeisterin (?) heutige Landrätin unterstützt, die hier schon versucht hat Hubschrauber für die Evakuierung anzufordern. Da waren es noch einige Stunden bis zur vollständigen Katastrophe. Das "normale" Hochwasser hätte eigentlich schon ausgereicht, um eine mehr als angespannte Lage zu erzeugen.

Zur Vorstellung; 2002 Elbe Hochwasser (40 Tote!)/ Müglitztal, Braunsbach (4+), Simbach (7+), Fischerdorf... Das Thema Sturzfluten, Überflutungen ist und war seit dem in den Organisationen als Thema präsent. Sorry, wer behauptet, dass man sich das nicht vorstellen kann, hat den Schuss nicht gehört oder hat eine extrem geringe Gedächtnisspanne. Eine derartige Lage gehört einfach zu einem wahrscheinlichen Einsatzszenario und ist daher alles andere als "undenkbar", zumindest im Bereich Katastrophenschutz.
Planen: z.B. wenn die Brücken an die Kapazitätsgrenze kommen muss ich mit Treibgut beschäftigen
https://www.br.de/nachrichten/bayern/hochwasser-ticker-bayern-zwei-tote-im-berchtesgadener-land,SdSZO4p
Das sind doch keine exotischen (undenkbare) Maßnahmen, oder - das gehört doch in vielen Regionen zum "Tagesgeschäft"?
Spätestens wenn diese Maßnahmen nicht mehr zielführend sind, müssen doch die Alarmglocken schrillen.
Wenn Reihenweise Pegel ausfallen, Funk ausfällt, Strom ausfällt, Notrufnummern überbelegt sind....Viele Stunden nicht adequate reagiert?

Wie und mit was man in derartige Lagen umgeht, ist ein ganz anderes Thema. Uns hat man mal gesagt, Wasser kommt und geht, da kannst du nur agieren.
Wenn man in der Verwaltungsebene eine Nullnummer nach der anderen sitzen hat, der ist hoffnungslos verloren und dem reichen auch keine 12h oder 24h, um die Lage annähernd zu kontrollieren, weil die Mittel fehlen. Von Verantwortlichen, die lieber in den Urlaub fahren und die Lage als Vorwand nutzen, brauchen wir nicht reden. Das war wirklich undenkbar!

Gruß
Dirk

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP882883
Datum22.04.2023 09:133129 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Das wird durch Aussagen der Ortsbürgermeisterin (?) heutige Landrätin unterstützt, die hier schon versucht hat Hubschrauber für die Evakuierung anzufordern. Verbandsbürgermeisterin war sie damals.
Und die Hubschrauber sind ein gutes Beispiel für die Frage, wie sehr kann man planen, und wo gibt es vielleicht "Planungsgrenzen", an denen dich die Lage dann auslacht. Denn Hubschrauber zur Evakuierung (von Campingplätzen) hat man in der VG Altenahr schon beim Hochwasser 2016 gebraucht und eingesetzt (damals noch anderer Verbandsbürgermeister). Damals wurden zeitnah drei Hubschrauber zusammengezogen, fünf Jahre später war dann aber erstmal gar keiner zu bekommen. Also will man jetzt überall Katastrophenpläne haben, in denen die erfolgreiche Anforderung von Hubschraubern in den Lagen dargestellt wird, wenn gerade jeder Hubschrauber braucht und/oder diese nicht fliegen können. Ich glaube, es wird zukünftig sehr viele solcher Pläne geben, man wird vielleicht auch teuer Geld dafür hinlegen (kam der Vorschlag kommunaler Hubschrauber eigentlich schon?), und wenn man die liest, wird man an vielen Stellen Lach- oder Heulkrämpfe kriegen. Egal, ob man sich die grundsätzliche Lage vorstellen will/kann oder auch nicht.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern882888
Datum22.04.2023 21:022985 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Sebastian K.Verbandsbürgermeisterin war sie damals. Danke
Geschrieben von Sebastian K. Also will man jetzt überall Katastrophenpläne haben, in denen die erfolgreiche Anforderung von Hubschraubern in den Lagen dargestellt wird, wenn gerade jeder Hubschrauber braucht und/oder diese nicht fliegen können.
Wäre ja schön, wenn man daraus lernt.
Wenn man die aktuelle Reportagen (https://www.youtube.com/watch?v=Qt7wzfMcrzM) im Nachgang verfolgt, dann gab es ja Hubschrauber die geflogen sind, aber mehr als Erkunden konnte die nicht, weil sich nicht mit Winde oder Lasthaken ausgerüstet waren. Wenn die Erkundungsergebnisse dann im Dschungel der Bürokratie und Zuständigkeiten zu den Akten gelegt wird, geht einem das Messer im Sack auf. (Da war es noch hell!)
Die "Sonderausrüstung" wollte man aus anderen Bundesländer anfordern. Angefordert wurde dann wann?
Mal sehen, wie lange das Gedächtnis aufgefrischt bleibt und nicht irgendein Bürokrat die Winden, wegen Anschaffung und Wartung wieder außer Betrieb setzt oder einspart.
Viele Aussagen, die von Seite Politik gemacht wurden, waren und sind sehr überheblich. Auf der Ebene hat wohl jeder geglaubt, dass er hervorragend vorbereitet war und perfekt funktioniert hat.

Wenn man davon ausgeht, dass das Hochwasser 2016 geknackt wird, dann weiß ich doch, dass ich z.B. die Hubschrauber brauche, und das nicht Morgen, sondern bereits am Nachmittag oder späten Abend! Und wenn ich damit rechnen muss, dass wegen schlechten Wetter möglicherweise keine Flugwetter ist, dann müsste ich doch entsprechende Maßnahmen einleiten -oder? Was ist darin so überraschend? Brauche dafür wirklich extra einen Plan? Ist dann schon klar, dass man sich nicht auf das undenkbare Vorbereiten kann.

Gruß
Dirk

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP882914
Datum24.04.2023 13:042892 x gelesen
Geschrieben von Dirk S.Wenn man davon ausgeht, dass das Hochwasser 2016 geknackt wird, dann weiß ich doch, dass ich z.B. die Hubschrauber brauche, und das nicht Morgen, sondern bereits am Nachmittag oder späten Abend! Und wenn ich damit rechnen muss, dass wegen schlechten Wetter möglicherweise keine Flugwetter ist, dann müsste ich doch entsprechende Maßnahmen einleiten -oder?Wann fordere ich die an, wo fordere ich die an, was sind die ersatzweise einzuleitenden Maßnahmen, und von wem?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP883991
Datum07.07.2023 11:413054 x gelesen
Eines der "aufwändigsten Verfahren": Ermittlungen zu Flut

"Die Ermittlungen sind - nach derzeitigem Stand - weitgehend abgeschlossen", teilte der leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler am Freitag mit. Allerdings sei ein weiteres Gutachten nötig. "Mir ist bewusst, dass viele von der Flut Betroffene nach nunmehr fast zwei Jahren ein Abschlussergebnis erwarten", schrieb Mannweiler. "Unser Ziel ist, möglichst bis Jahresende ein solches präsentieren zu können."

Das noch nötige Gutachten eines Katastrophenschutzexperten soll laut Mitteilung mehrere Fragen klären: Welche konkreten Handlungsoptionen hatten die Beschuldigten? Hätten sie sich aufgrund von Wetterprognosen vor der Flut besser informieren können, um möglichen Schaden abzuwenden? Wie hätte das Katastrophenschutz- und Krisenmanagement organisiert sein müssen? Und wäre es der Technischen Einsatzleitung möglich gewesen, den Verlauf der Ereignisse zu verändern? Das Gutachten soll bis Oktober vorliegen.

...
Das Ermittlungsverfahren zähle zu den bisher aufwändigsten Verfahren der Staatsanwaltschaft Koblenz, hieß es weiter. Allein die Hauptakten umfassen demnach etwa 10.000 Seiten. Mehr als 200 Zeugen seien vernommen, etwa 15.000 Notrufe gesichtet worden. Zeitweise seien mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten in die Ermittlungen eingebunden gewesen.

Es habe Durchsuchungen bei den Beschuldigten gegeben, bei Behörden und Feuerwehren seien Beweise sichergestellt worden. Mit einem Computerprogramm sei das Flutgeschehen visualisiert worden. Alle gesicherten Daten, zum Beispiel Notrufe, das Einsatzleitsystem und die Einsatzverlaufsdaten der Polizei umfassen mehr als 26 Terabyte. Zum Vergleich: Ein Terabyte entspricht ungefähr dem Speicherplatz, den rund 200.000 hoch auflösende Fotos belegen. Bei 26 Terabyte wären es über 5 Millionen hochauflösende Fotos.


"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
(Didi Hallervorden)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP885363
Datum16.10.2023 15:043003 x gelesen
Das noch nötige Gutachten eines Katastrophenschutzexperten soll laut Mitteilung mehrere Fragen klären: Welche konkreten Handlungsoptionen hatten die Beschuldigten? Hätten sie sich aufgrund von Wetterprognosen vor der Flut besser informieren können, um möglichen Schaden abzuwenden? Wie hätte das Katastrophenschutz- und Krisenmanagement organisiert sein müssen? Und wäre es der Technischen Einsatzleitung möglich gewesen, den Verlauf der Ereignisse zu verändern? Das Gutachten soll bis Oktober vorliegen.

Das Gutachten liegt jetzt auch vor:
Laut dem zuständigen Koblenzer Oberstaatsanwalt, Mario Mannweiler, kommt der Gutachter in seiner Kernaussage zu dem Ergebnis, dass der Landkreis Ahrweiler kein ausreichend entwickeltes Einsatzführungskonzept vorgehalten habe. Durch diese ungünstigen Rahmenbedingungen sei es der Technischen Einsatzleitung am 14. und 15. Juli 2021 nicht möglich gewesen, dem "komplexen Maximalereignis" angemessen zu begegnen.

Der Sachverständige weist laut Mannweiler aber gleichzeitig ausdrücklich darauf hin, dass aufgrund der Komplexität, der Unsicherheiten und der Unwägbarkeiten des Ereignisses und des Einsatzes, keine Aussage getroffen werden könne, was passiert wäre, wenn die Rahmenbedingungen besser gewesen wären und es eine optimierte Einsatzführung gegeben hätte.


"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
(Didi Hallervorden)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP885388
Datum17.10.2023 10:323292 x gelesen
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Koblenz zum "katastrophenschutztechnischen Gutachten":

Flutkatastrophe - Katastrophenschutztechnisches Gutachten liegt vor
Folgemitteilung zur Pressemitteilung vom 07.07.2023


Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Anfang Juni ein katastrophenschutztechnisches Gutachten zur Einsatzführung in Auftrag gegeben. Der Sachverständige hat nunmehr sein Gutachten vorgelegt.

Zusammengefasst kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass der Katastrophenschutz im Landkreis Ahrweiler zum Zeitpunkt der Flut nicht optimal organisiert war. Der Landkreis habe kein ausreichend entwickeltes Einsatzführungssystem vorgehalten. So sei die Leistungsfähigkeit des Einsatzführungssystems nicht mit einer angemessenen und geeigneten Systematik hergestellt worden, mittels derer eine ausreichende Vorbereitung auf Maximalereignisse hätte erreicht werden können. Die Technische Einsatzleitung (TEL) sei am 14.07.2021 organisatorisch nicht ausreichend gereift gewesen.

So sei weder eine Stabsdienstordnung noch ein Einsatzführungskonzept vorzufinden gewesen. Gleiches gelte für formalisierte, systematische Abläufe und prozessuale Regelungen. Einen Verwaltungsstab habe es nicht gegeben. Der Stabsraum sei nicht optimal gewesen, das Informationsmanagementsystem stelle sich als defizitär dar. Das Modulare Warnsystem MoWaS sei als Verteiler nicht genutzt worden. Die TEL sei personell nicht ausreichend ausgestattet gewesen, die Aus- und Fortbildung des eingesetzten Personals erscheine nicht ausreichend, um den Anforderungen in den Erstphasen eines Maximalereignisses gerecht werden zu können. Insgesamt sei das Führungssystem im Landkreis Ahrweiler in Bezug auf Maximalereignisse nur unvollständig entwickelt gewesen. Dies habe dazu geführt, dass man dem hochkomplexen Maximalereignis am 14.07.2021 habe nicht angemessen begegnen können.

Dies habe in seiner Gesamtheit zur Folge gehabt, dass die TEL kein systematisches und passendes Lagebewusstsein habe entwickeln können und nur eingeschränkt leistungsfähig gewesen sei. Ein vorausschauendes, aktives Agieren sei der TEL aufgrund der ungünstigen organisatorischen Rahmenbedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich gewesen. Die aufgezeigten Defizite hätten dazu geführt, dass die TEL nicht die Vorstellungkraft habe aufbringen können, um die katastrophale Lage in ihren extremen Dimensionen überhaupt erfassen zu können. Es habe eine permanente Überlastung in der TEL geherrscht.

Die Ursache für die eingeschränkte Handlungsfähigkeit der TEL sieht der Sachverständige nicht im persönlichen Bereich der Mitglieder, sondern im aufbau- und ablauforganisatorischen Bereich. Die Mitglieder der TEL hätten aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen und des unzureichenden Einsatzführungssystems im Landkreis in der Flutnacht faktisch nicht mehr leisten können, als sie geleistet haben. Die anwesenden Personen haben alles gegeben das Führungssystem ließ nur nicht mehr zu., so der Sachverständige.

Das Gutachten kommt weiterhin zu dem Ergebnis, dass ein regional-risikospezifiziertes, leistungsfähiges, vollständig entwickeltes Einsatzführungssystem die Chancen, Personenschäden zu vermeiden, verbessert hätte.

Der Sachverständige weist aber gleichzeitig ausdrücklich darauf hin, dass aufgrund der Komplexität, der Unsicherheiten und der Unwägbarkeiten des Ereignisses und des Einsatzes, keine Aussage getroffen werden könne, welche konkreten Erfolgsaussichten im Falle einer optimierten Einsatzführung und verbesserter Rahmenbedingungen konkret bestanden hätten. Eine ausreichend belastbare Aussage dazu, in welchem Umfang der Ereignisverlauf selbst unter Idealbedingungen hinsichtlich der Abwendung von Personenschäden durch die TEL und den Landrat hätte tatsächlich beeinflusst werden können, sei nicht möglich.

Das Gutachten legt das Dilemma des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens offen. Einerseits scheint im Landkreis nur ein unzureichendes Einsatzführungssystem vorgehalten worden zu sein, das die Leistungsfähigkeit der Technischen Einsatzleitung maßgeblich gemindert hat. Andererseits ist nach Einschätzung des Sachverständigen eine Aussage darüber, welche Maßnahmen im Falle eines besseren Einsatzführungssystems mit welchem Erfolg tatsächlich hätten umgesetzt werden können und welche konkreten Schäden insbesondere Personenschäden - hätten abgewendet werden können, nicht möglich. Dies gilt es nun juristisch zu bewerten. teilte Leitender Oberstaatsanwalt Mannweiler hierzu mit.

Zunächst wird den Verteidigern und den Nebenklagevertreterinnen und -vertretern Gelegenheit zur Stellungnahme zu dem Ergebnis des Gutachtens gegeben.

Die Staatsanwaltschaft wird sodann in die abschließende Prüfung eintreten, ob die Ermittlungen nunmehr abgeschlossen werden können und - wenn ja - mit welchem Ergebnis. Diese Bewertung wird aufgrund der Komplexität und des Umfangs der Ermittlungen einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin wird die Staatsanwaltschaft keine weitere Einschätzung zur Sache abgeben, auch keine vorläufige.

Koblenz, den 17.10.2023
gez. Mannweiler
Leitender Oberstaatsanwalt


These von mir: Die vielerorts schon angelaufene Entwicklung, Führungs(unterstützungs)personal auf Kreisebene hauptamtlich vorzuhalten, wird in den nächsten 2-3 Jahren weiter massiv zunehmen und sich nicht mehr auf BKIs und einzelne Sachgebiete, die eher klassisch dafür prädestiniert sind (z.B. S6 oder AEP), beschränken. Auch Flächenkreise, in denen es derzeit praktisch noch keinerlei hauptamtlichen Einsatzkräfte der FW gibt (vielleicht bis auf 1-2 halborganisierte Wehrleiterstellen in den Kommunen) werden eine TEL im "Erstschlag" allein mit ihren hauptamtlichen Kräften aus dem KatS-Bereich zusammenstellen können.

Der Begriff "Einsatzführungskonzept" kommt im Feuerwehr-Forum abseits dieses Gutachten übrigens genau 0x vor, Google kennt ihn ca. 250 mal (wäre mal interessant, wieviel es ohne die Presseartikel zum Gutachten wären). Wer sich also fragt, ob er da bei sich auch Nachholbedarf hat: Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eher ja. Und wer sich fragt, wie das dann regional-risikospezifiziert und für Maximalereignisse ausreichend leistungsfähig aussehen könnte: Ähm, nun, tja. Ohne das Gutachten im Volltext zu kennen wirft es wohl noch ein paar Fragezeichen in den Raum, auch abseits der juristischen Bewertung. Wie weit ist eine KatS-Vorbereitung in Richtung hochkomplexer Maximalereignisse noch möglich? Und was darfs kosten?

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AutorMart8in 8D., Dinslaken / 885389
Datum17.10.2023 10:402777 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Sebastian K.Wie weit ist eine KatS-Vorbereitung in Richtung hochkomplexer Maximalereignisse noch möglich? Und was darfs kosten?

Kosten sind ja das eine. Wir lernen mittlerweile, dass Kosten für weite Teile der Politik eher Peanuts sind. Die andere Frage ist doch eher: Wer soll das leisten können? Und macht es wirklich Sinn, so etwas in jedem Landkreis mit Personal vorzuhalten oder gehört das eine Ebene höher (Bez.Reg) aufgehangen.

Befürchte, am Ende wird man 160 "geile" Konzepte bauen, die man in 150 Fällen nicht mit Personal besetzt bekommt und am Ende kaum bis seltenst beübt werden.

Maximale Risikominimierung wird es, so vermute ich, nicht geben.

Gruß

PS. Weiß man, wer der Sachverständige ist?

PSS. Ich finde es wichtig, dass er betont, dass die zu erst handelnden zu Beginn nicht mehr tun konnten, als sie getan haben. Könnte mir durchaus vorstellen, dass es da den ein oder anderen gibt, der daran zu knabbern hat.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP885392
Datum17.10.2023 10:582873 x gelesen
Geschrieben von Martin D. PS. Weiß man, wer der Sachverständige ist?Prof. Dr. rer. sec. Dominic Giler

In Publikationen von ihm kann man m.E. durchaus erkennen, dass er dieses Spannungsfeld auch sieht. Als Teil der Arbeitsgruppe Stabsarbeit spricht er z.B. auch eine notwendige Weiterentwicklung der FwDV 100 oder die Anforderungen an das Personal in der Stabsarbeit an.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg885401
Datum17.10.2023 17:132758 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von der Staatsanwaltschaft Koblenz:

Zusammengefasst kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass der Katastrophenschutz im Landkreis Ahrweiler zum Zeitpunkt der Flut nicht optimal organisiert war.

Ich wollte gerne mal wissen, für wie viele der derzeit 294 Kreise bzw. Landkreise und 107 kreisfreie Städte bzw. Stadtkreise in Deutschland dies ebenfalls zutrifft ?


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP885428
Datum19.10.2023 11:082586 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Ohne das Gutachten im Volltext zu kennen...
...weiß die Regierungsfraktion schon, dass ihre Einschätzung natürlich bestätigt wird (Quelle).
...weiß die Opposition schon, dass ihre Einschätzung natürlich bestätigt wird (Quelle), es aber grundsätzlich schon schön wäre, das Gutachten auch mal zu bekommen (die Bezeichnung Ex-BKI dort ist übrigens Quatsch, aber was sind schon Details...).


Und ich denke wieder an die Oma, die immer dann, wenn Opa sich bei den Nachrichten auftregen wollte, den schlauen Satz sprach: "Ach, das ist Politik, da haben wir normalen Menschen ja gar keine Ahnung von."



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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg885435
Datum20.10.2023 18:502387 x gelesen
Flut-Untersuchungsausschuss könnte in Verlängerung gehen

Der Flut-Untersuchungsausschuss im rheinland-pfälzischen Landtag könnte die Beweisaufnahme doch wieder aufnehmen. Die Freien Wähler haben einen neuen Beweisantrag gestellt.

swr.online

Guten Abend

Die Aufarbeitung des Geschehens könnte lt. " SWR " noch in Verlängerung gehen:


[...]
Abschlussbericht sollte im Dezember in den Landtag

Eigentlich war geplant, dass der Abschlussbericht bereits im Dezember im Landtag diskutiert wird. Ende April hatte der Ausschuss seine Beweisaufnahme eigentlich formell geschlossen. Nun könnte sich das Ganze in die Länge ziehen. Die Obleute der Fraktionen müssen über das weitere Vorgehen beraten. Wann dies geschieht, war zunächst noch nicht klar.

Er werde eine mögliche Vernehmung Gißlers vorbereiten, sagte Wefelscheid. Je nachdem, wie die dann laufe, sei anschließend auch möglich, dass Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne) und der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, ein weiteres Mal geladen würden.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP885476
Datum25.10.2023 10:482449 x gelesen
Politik am Morgen, Folge 45658:

Geschrieben von Sebastian K."Ohne das Gutachten im Volltext zu kennen..."
...weiß die Regierungsfraktion schon, dass ihre Einschätzung natürlich bestätigt wird (Quelle).


Währendessen kommentiert das Innenministerium eine SWR-Anfrage zum Gutachten lieber mal nicht, weil "es liege dem Ministerium nicht vor".
Das ist natürlich eine bessere Begründung, als "da stehen zur Rolle des Landes irgendwie auch ein paar Sätze drin".

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP885477
Datum25.10.2023 13:272398 x gelesen
Da empfiehlt jemand unabhängiges aus den Lehren der Flut Maßnahmen:
Geschrieben von Dominic Gißler, Professor für Führung im Bevölkerungsschutz in Berlin Generell schlägt Gißler vor, den Katastrophenschutz
in den Kreisen zu professionalisieren, auch um den Einfluss von menschlichen Faktoren - wie Überlastung - zu reduzieren.

und Innenministerium RLP ("Wir machen es einfach") reagiert mit

Geschrieben von MDI RLP Hauptamtliche Brand- und Katastrophenschutzinspekteure (BKI) soll es in Rheinland-Pfalz auch künftig nicht verpflichtend geben.
drauf.
Da sind wir doch auf die nächste Katastrophe gespannt.....

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg885535
Datum30.10.2023 06:592300 x gelesen
Abschluss Enquete-Kommission: Was sich nach der Ahrflut ändern sollte

Wie können die Menschen in Rheinland-Pfalz künftig besser vor Katastrophen wie der Ahrflut geschützt werden? Die Enquete-Kommission, die dazu Strategien entwickelt hat, will heute über ihren Abschlussbericht abstimmen.

swr.online

Guten Morgen

Lt. "SWR "; Empfehlungen der Enquete-Kommission für den Katastrophenschutz:

[...]
Kommissionsempfehlung: Landesbehörde für Katastrophenschutz

Eine der wichtigsten Empfehlungen der Enquete-Kommission wird von der rheinland-pfälzischen Landesregierung bereits umgesetzt: Es wird eine neue Landesbehörde für den Katastrophenschutz geschaffen. Im Januar kommenden Jahres soll in Koblenz das Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz an den Start gehen.

Den Kommunen rät die Kommission zudem, bei der Katastrophenvorsorge stärker und verbindlicher zusammen zu arbeiten. Denkbar sei etwa, dass die Städte und Gemeinden für den Schutz vor Hochwasser und Starkregen Zweckverbände gründen. "Ein Fluss sollte von der Quelle bis zur Mündung gedacht werden", sagte Heidbreder.

Der Abschlussbericht mit den Empfehlungen für den Katastrophenschutz im Land, über den die Mitglieder der Enquete-Kommission nun abstimmen, soll dann voraussichtlich im Dezember dem Landtag vorgelegt werden.




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorHelm8ut 8B., Jünkerath / RLP885544
Datum30.10.2023 16:582249 x gelesen
Krisenforscher sieht Fehler in Gutachten zur Flutkatastrophe

Krisenforscher Frank Roselieb sieht im Flut-Gutachten der Staatsanwaltschaft Koblenz handwerkliche Fehler. Diese Aussagen könnten das Ermittlungsverfahren beeinflussen.

swr.online

Ob dann auch der verlinkte Bericht beachtet und Verwertet wird?

Schöne Grüße aus dem ebenfalls betroffenen Kylltal

Schöne Grüße Helmut

Dies ist Ausschließlich meine persönliche Meinung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg885733
Datum13.11.2023 08:052087 x gelesen
Was historische Hochwasser über kommende Flutkatastrophen verraten

Die Menschen im Kylltal haben nicht erst seit der Flut 2021 mit extremen Hochwassern zu kämpfen. Eine Studie zeigt nun, welche Lehren aus diesen Katastrophen gezogen werden können.

swr.online

Guten Morgen

Geschrieben von Dirk S.

normal war das mit Sicherheit nicht, aber wenn man die Sturzfluten der letzten Zeit gesehen hat, nichts völlig ungewöhliches.


Das lohnt es auch schon mal einem Blick auf "historische Hochwasser" zu werfen:

-> " Was historische Hochwasser über kommende Flutkatastrophen verraten "

[...]
Kaum Daten zu historischen Hochwassern

Auch in jenem Sommer 1804 waren es extreme Unwetter, die eine Sturmflut auslösten. "Das Ereignis war von der Größenordnung her durchaus vergleichbar mit 2021", sagt der Wissenschaftler Jürgen Herget: "Extreme Hochwasser hat es also auch schon vor dem Klimawandel im Kylltal gegeben."
Es ist eine Erkenntnis einer Studie, die das Landesumweltamt Rheinland-Pfalz bei dem Bonner Geographen in Auftrag gegeben hat. Das Ziel des Pilotprojektes war es, Daten über die historischen Hochwasser der Kyll zu gewinnen. Denn die wurden bislang kaum erforscht, geschweige denn bei der Vorhersage von Hochwassern berücksichtigt.
[...]
Forscher: "Menschen haben verlernt, mit der Natur zu leben"

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg seien die Siedlungen immer dichter an die Kyll herangerückt und somit näher in die Gefahrenzone. Deswegen sind die Schäden durch Hochwasser heute größer als in früheren Zeiten, sagt Herget. Die Menschen hätten verlernt, mit der Natur zu leben. Und das sei umso dramatischer, weil uns Flutkatastrophen in Zukunft womöglich häufiger ereilen werden, als in der Vergangenheit. Durch den Klimawandel nehmen nämlich auch extreme Unwetter zu.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern885746
Datum13.11.2023 18:171978 x gelesen
Hallo Bernhard,
Geschrieben von Bernhard D.Das lohnt es auch schon mal einem Blick auf "historische Hochwasser" zu werfen:
(mir) schon klar, ich meinte die Historie wurde auch schon mal genannt. Topographie ungünstig....
Aber aus Sicht des "Vollkasko Normalbürgers", der sich maximal mit dem Wetter des letzten Wochenende beschäftigt, ist das komplett aus dem Horizont. Jetzt ist 1804 auch schon eine Weile her.
Und selbst die Fachleute lagen mit den statischen Hochwasserkarten komplett daneben.

Ich hatte mir aus Interesse die Hochwasserkarten und den tatsächlichen Wasserstand in meinem Einsatzabschnitt angesehen und mit den Erfahrungen (Anwohner) vor Ort abgeglichen.
In der Auswirkung war das nicht vorstellbar und vorhersagbar! Auch weil sich einige Dinge in den letzten 100 Jahren geändert haben. Ich denke auch nicht, dass die 1804 es mit einem schwimmenden Containerlager zu tun hatten, dass alles, wirklich alles, was im Weg stand zerkleinert hat.
Die "normalen" Hochwasservorhersagen beruhen auf Pegelstände. Die Pegelstände werden auf eine topographische Karte projetziert und man erhält Gebiete, die halt unter Wasser stehen. In der ersten Näherung kann man damit was anfangen und Evakuieren - wenn man in der Lage ist die Infos zu gewinnen - hatten wir auch schon ausgiebig ausgetauscht.
Wenn dann Geschiebe, wie bei einem Murgang dazu kommen ändert sich die Sache grundlegend. Straßen und Eisenbahndämme mit engen Durchlässen verändern dann die Strömung und Strömungsrichtung. Das dann zu sehen ist von der Ferne (!) und nach einer Woche immer noch beeindruckend.
Aber damit beschäftigt sich halt nicht der Normalbürger. Was ihn aber beschäftigen sollte, sind Ereignisse wir Braunsbach, Simbach; sind es doch Ereignisse, die sich innerhalb kurzer Zeit und ohne große Vorwarnung entwickeln können. Hier gilt es die Bevölkerung zu sensibilisieren.
In einigen Regionen wurde das auf kommunaler Ebene gemacht und entsprechende Gefahrenkarten erstellt. Teilweise mit sehr unguten Risikopotenzial. Und das Risiko kann nicht anhand der Historie abgeschätzt werden, weil wir Böden anders nutzen und unsere Flächen großflächig versiegelt haben und meinen Gewässer nach unseren Bedürfnissen umzugestalten und zu nutzen.
In bestimmte Regionen rächt sich das (irgendwann).

Gruß
Dirk

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg886107
Datum14.12.2023 06:421960 x gelesen
Landtag: Empfehlungen für Katastrophenschutz in RLP werden vorgestellt

Wie kann Rheinland-Pfalz künftig den Katastrophenschutz besser aufstellen? Die Enquete-Kommission, die nach der Ahrflut Empfehlungen erarbeitet hat, präsentiert heute im Landtag ihren Abschlussbericht.

swr.online

Guten Morgen

Geschrieben von Jürgen M.

bin gespannt was da raus kommt.


z.B. " Empfehlungen für Katastrophenschutz in RLP ":

[...]
Menschen in RLP besser auf Katastrophen vorbereiten
[...]
Stadtplanung und Hochwasserschutz an Klimawandel anpassen
[...]
Kommunen in RLP sollen enger zusammenarbeiten
[...]
Neue Landesbehörde für Katastrophenschutz wird aufgebaut
[...]
In Koblenz wird eine neue Landesbehörde für den Katastrophenschutz aufgebaut. Sie soll täglich rund um die Uhr besetzt sein und bei Bedarf im Katastrophenfall die Einsatzleitung übernehmen. Die neue Behörde soll in etwa zwei Jahren die Arbeit aufnehmen.



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorMark8us 8E., Trabitz / Bayern / Oberpfalz886125
Datum15.12.2023 09:511807 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.In Koblenz wird eine neue Landesbehörde für den Katastrophenschutz aufgebaut. Sie soll täglich rund um die Uhr besetzt sein und bei Bedarf im Katastrophenfall die Einsatzleitung übernehmen. Die neue Behörde soll in etwa zwei Jahren die Arbeit aufnehmen.

Gibts die nicht schon und heißt Innenministerium......

Gruss Markus

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AutorVolk8er 8C., Garbsen / NDS886128
Datum15.12.2023 10:021780 x gelesen
Geschrieben von Markus E.Gibts die nicht schon und heißt Innenministerium......

in RLP kenne ich das unter dem begriff ADD (Aufsichts-und Dienstleistungsdirektion.)

Für Dich als Bayern: Man hat die alten Bezirksregirungen genommen, neuen Namen und die Aufgabenfelder je behörde veringerrt, dafür aber die Zuständigkeit für das genaze land.

Dies ist meine Meinung.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP886129
Datum15.12.2023 10:421840 x gelesen
Geschrieben von Markus E. Gibts die nicht schon und heißt Innenministerium......Du kannst ja gemeine Fragen stellen. Man könnte übrigens auch fragen, ob die geforderte "engere Zusammenarbeit der Kommunen" nicht ein Hinweis dafür ist, dass bestimmte Aufgaben auf höherer Ebene sinnvoller bewältigt werden könnten. Oder ob das Land solche Zusammenarbeit der Kommunen in irgendeiner Form beeinflussen könnte (um bei der FW zu bleiben, wären Fahrzeugförderungen hier z.B. ein Ansatz). Oder ob man die Kommunen finanziell so ausstattet, dass die ganzen Wunschzettel überhaupt mal ansatzweise realistisch werden könnten. Oder ob man beim Land der Ansicht ist, das der Hochwasserschutz bei den Gewässern, wo man nach Landeswassergesetz selber auch div. Zuständigkeiten hat, besser funktioniert als bei den anderen (und was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Glan und der Ahr)?
Fragen über Fragen. Die kann man ja mal ruhig sammeln, bis zum Vollbetrieb der Katastrophenschutzbehörde sind ja noch paar Jahre Zeit.

"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
(Didi Hallervorden)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg886665
Datum22.01.2024 18:272207 x gelesen
Wer hat Schuld an Ahr-Katastrophe? Behördenchef erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-Landrat

Gut zweieinhalb Jahre nach dem Beginn der Ermittlungen zur tödlichen Flutkatastrophe im Ahrtal hat einer der zwei Beschuldigten schwere Vorwürfe erhoben. Wie FOCUS online erfuhr, wies der damalige Chef der technischen Einsatzleitung jegliche Schuld von sich. Sein Anwalt regte an, allein gegen den mitbeschuldigten Ex-Landrat Anklage zu erheben.

FOCUS online

Guten Tag

Geschrieben von Jürgen M.

Wichtig ist das bei solchen Aufarbeitungen und Untersuchungen herauskommt was schief gelaufen ist und was verbessert werden kann.

Immernoch wird über die Schuldfrage ermittelt:

-> Focus.de " Ermittlungen zur Ahr-Katastrophe: Neue schwere Vorwürfe gegen Ex-Landrat "

[...]
Tenor der Begründung: Der Landrat hat in der Flutnacht die Einsatzleitung nicht übernommen, sondern an den TEL-Leiter übertragen, danach tauchte Herr Pföhler komplett ab, er hat die Leute in dem Einsatzkeller der Kreisverwaltung völlig allein gelassen.
Auch hätte Pföhler nach den ersten Unwetterwarnungen neben der TEL einen Verwaltungsstab einrichten müssen, folgert Verteidiger Arnold. Demnach oblag der TEL einzig die Aufgabe, die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr während der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli vor Ort zu unterstützen. Deshalb treffe die technische Einsatzleitung auch keine Schuld daran, dass die Bevölkerung an der mittleren und unteren Ahr zu spät vor der Flutwelle gewarnt sei. Ein Verwaltungsstab wäre dafür zuständig gewesen, die Evakuierungsmaßnahmen vorzunehmen, führt Arnold aus. Dabei berief sich der Jurist auf den Gutachter der Staatsanwaltschaft, der den Aufbau einer Verwaltungskomponente als gesetzlich vorgeschrieben und zwingend notwendig erachtete, um solche Einsatzlagen zu bewältigen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg887003
Datum24.02.2024 12:321753 x gelesen
Fehler in der Flutnacht: ?Gegen alles verstoßen, gegen was man verstoßen kann?

Hätten viele von ihnen gerettet werden können? 135 Menschen starben 2021 bei der Flut im Ahrtal, jetzt befasst sich ein Untersuchungsausschuss nochmals mit der Frage nach der politischen Verantwortung. Der erfahrene Krisenmanager Gerd Wolter ist selbst ein Bürger des Ahrtals - und ist überzeugt: Besonders ein Verantwortlicher von damals gehört ins Gefängnis.

FOCUS online

hallo,

den Aussagen in diesem Bericht kann ich zustimmen

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern887013
Datum25.02.2024 00:23   1867 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Jürgen M.den Aussagen in diesem Bericht kann ich zustimmen

Schwierig.
Im Nachhinein, wenn man die Folgen betrachtet, absolut.
Klar, er hatte die Lage nicht im Griff. Die TEL war unter diesen Bedingungen vermutlich völlig überfordert und hat bestimmte Rahmenbedingungen (z.B. nicht ausreichende Kommunikation) hingenommen.
Es gab daher eine ganze Reihe von Fehleinschätzungen und Unterlassungen. Wem sind die zuzuordnen und sind sie strafrechtlich relevant?
Diese Hinweise aus dem Oberlauf hätten in der TEL die Alarmglocken auslösen müssen. Die hat man Ignoriert oder ist diesen nicht nachgegangen.
Ganz primitive Maßnahmen, wie Wetterradar und laufende Überprüfung der Pegelstände hätte doch eine ausreichende Lagebeurteilung für weitere Erkundungsmaßnahmen geliefert?! Das hätte die TEL selber veranlassen können. Der Grüßaugust wäre dafür nicht zwingend erforderlich gewesen.

Darüber hinaus sind einige Aussagen nicht ganz korrekt. Man hat sich vorbereitet und man hat Maßnahmen getroffen. Man hat ja ein extremes Hochwasser erwartet!
Diese Maßnahmen waren für die Lage aber nicht umfangreich genug und schlicht nicht ausreichend.

In einer der unzähligen Reportagen wurde der Staatsanwalt nach der Verantwortung gefragt.
Nachdem ist es so, dass man dem Landrat konkret eine Pflichtverletzung nachweisen muss (noch recht einfach) und den direkten Zusammenhang zu einem der vielen Todesopfer (lt. Aussage des Staatsanwalts eine große Herausforderung).

Beispiel die Todesopfer in Sinzig. Evakuierung wurde auf Basis der vorhergesagten Hochwasserstände veranlasst. War es absehbar, dass der Wasserstand dann diese Höhe erreicht?
Das geben nicht mal die Hochwasserkarten her! Risiko Gebiet ja, aber nicht mit 14m (?). Mit schwimmenden Container, Straßen hatte auch keiner gerechnet. (Mit den Informationen aus dem Oberlauf hätte man vielleicht damit als Super GAU rechnen können - die Standen aber nicht zur Verfügung!)

Ich bin daher nicht sehr optimistisch, dass es hier zu einer Verurteilung kommt. Selten oder gar nicht, müssen Politiker für ihre Inkompetenz, mit Strafverfolgung rechnen.
Es wäre aber ein Zeichen an die ganzen Pföhlers, die lieber Kunst am Bau einweihen und eine Tauchpumpe als ausreichende Hochwasserschutzausstattung betrachten.
Aber mit den Realitäten muss man sich glaube ich abfinden. Die Katastrophendemenz ist ja immer wieder zu beobachten.
Viele Maßnahmen wurden ergriffen, viele greifen aber erst, wenn ein "Pföhler" die Lage richtig und rechtzeitig erkennt. Einge sind reine Show (wie Satellitenanbindung der Hochwasserpegel).

Gruß
Dirk

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern887238
Datum17.03.2024 15:101773 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Dirk S.Ich bin daher nicht sehr optimistisch, dass es hier zu einer Verurteilung kommt. Selten oder gar nicht, müssen Politiker für ihre Inkompetenz, mit Strafverfolgung rechnen.
ein Lichtblick! Die Anwälte der Toten lassen nicht locker und es scheint als hätte man einen Hebel gefunden.
Die Argumentation, er ist einzige ist, der befugt war, eine Evakuierung zu veranlassen. Da ist es praktisch für die Anwälte, dass er gar nicht anwesend war und lieber in den Feierabend gegangen ist. Damit ist die Pflichtverletzung schon mal nachgewiesen.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/neue-details-zur-ahrtal-flut-mit-135-toten-als-die-fluten-immer-h%C3%B6her-steigen-macht-der-landrat-einfach-feierabend/ar-BB1k2u5g?cvid=fed9450fc7d44f7bb9974dc95ba08bdb&ei=52

Gruß
Dirk

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg887243
Datum17.03.2024 20:431748 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Dirk S.ein Lichtblick! Die Anwälte der Toten lassen nicht locker und es scheint als hätte man einen Hebel gefunden.
Die Argumentation, er ist einzige ist, der befugt war, eine Evakuierung zu veranlassen. Da ist es praktisch für die Anwälte, dass er gar nicht anwesend war und lieber in den Feierabend gegangen ist. Damit ist die Pflichtverletzung schon mal nachgewiesen.

interessante juristische Argumentation.

mal sehen ob damit jemand zur (juristischen) Verantwortung gezogen wird ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg887523
Datum15.04.2024 16:441576 x gelesen
Flutkatastrophe mit 135 Toten: Droht dem Ex-Landrat eine Klage?

Fast drei Jahre nach der Flutkatastrophe an der Ahr könnte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Jürgen Pföhler, den ehemaligen Landrat des Kreises Ahrweiler, erheben. Am Donnerstag soll die Entscheidung bekanntgegeben werden. Der SWR überträgt die Pressekonferenz im Livestream im Internet und in der App.

swr.online

Guten Tag

-> SWR " Flut im Ahrtal: Klagt Staatsanwaltschaft den ehemaligen Landrat an? "

[...]
Kurz nach der Flutkatastrophe war der damalige CDU-Landrat Jürgen Pföhler in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Ihm wird vorgeworfen, am Abend der Flutkatastrophe untätig gewesen zu sein und zu spät den Katastrophenalarm ausgelöst zu haben.
Am 4. August 2021 leitete die Staatsanwaltschaft Koblenz deshalb die Ermittlungen gegen Pföhler ein. Seitdem untersucht sie, ob er und ein weiteres Mitglied der technischen Einsatzleitung in der Flutnacht zu wenig getan haben, um Menschenleben zu retten. Konkret geht es um den Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung im Amt und der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg887537
Datum17.04.2024 06:451667 x gelesen
Flutkatastrophe im Ahrtal: Entscheidung über Anklage

Die Staatsanwaltschaft Koblenz wird das Ergebnis ihrer Ermittlungen in Sachen Flutkatastrophe im Ahrtal bekannt geben.

swr.online

Guten Morgen

Beim SWR eine FAQ mit Infos aus juristischer Sicht zur
Flutkatastrophe im Ahrtal.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP887550
Datum18.04.2024 13:071607 x gelesen
Ermittlungen gegen Ex-Landrat im Ahrtal eingestellt

"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
(Didi Hallervorden)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP887551
Datum18.04.2024 15:001614 x gelesen
Pressemeldung Staatsanwaltschaft 18.04.2024:

Flutkatastrophe an der Ahr Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren ein
Folgemitteilung zur Pressemitteilung vom 15.04.2024

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat das im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 geführte Ermittlungsverfahren gegen den früheren Landrat des Landkreises Ahrweiler und den während der Katastrophe zuständigen Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) am 17.04.2024 gemäß § 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung eingestellt.
Nach dem Ergebnis der außergewöhnlich umfangreichen Ermittlungen hat sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben. Eine strafgerichtliche Verurteilung ist nicht zu erreichen. Bei dieser Sachlage ist die Staatsanwaltschaft von Gesetzes wegen zur Einstellung des Verfahrens verpflichtet.

I.

Das Ermittlungsverfahren wurde insbesondere wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen in 135 Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung im Amt durch Unterlassen geführt.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach ihrem gesetzlichen Auftrag eine ausschließlich strafrechtliche Betrachtung vorzunehmen. Politische, charakterliche und moralische Bewertungen hat sie nicht vorzunehmen, da diese für die strafrechtliche Beurteilung ohne Belang sind.

Eine fahrlässige Tötung oder Körperverletzung durch Unterlassen setzt voraus, dass eine gebotene Handlung oder Maßnahme objektiv pflichtwidrig unterlassen worden ist und die Beschuldigten nach ihren subjektiven Kenntnissen und Fähigkeiten diese Pflichtwidrigkeit hätten erkennen und vermeiden können. Ferner ist erforderlich, dass festgestellt werden kann, dass durch die Vornahme einer konkret zu bestimmenden Maßnahme oder Handlung Personenschäden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden worden wären. Eine Strafbarkeit scheidet demnach aus, wenn die Personenschäden möglicherweise auch bei pflichtgemäßem Handeln eingetreten wären.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist das Vorliegen dieser Strafbarkeitsvoraussetzungen nicht nachzuweisen.

II.

1.
Bei der Flutkatastrophe 2021 handelte es sich um eine außergewöhnliche Naturkatastrophe, deren extremes Ausmaß für die Verantwortlichen des Landkreises Ahrweiler nicht vorhersehbar war.
Die Staatsanwaltschaft hat zur Art der Flut und zu deren Vorhersagbarkeit ein hydrologisches Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben. Der Gutachter kommt zusammengefasst zu dem Ergebnis, dass der konkrete Ereignisverlauf nicht vorhersagbar war.
Es handelte sich demnach um eine hochkomplexe Sturzflut mit pulsierend-dynamischen Abflussmengen, untypisch hoher kinetischer Energie, extrem hoher Abflussgeschwindigkeit, massivem Treibgut und schwallartigen Wellen sowie Rückstauungen auslösenden Verklausungen. Hinzu kam, dass die Hauptregenzelle nördlich der Oberahr lag, wo lediglich an einem Nebenfluss ein Pegel vorhanden war, und dort auf einen hochgesättigten Boden traf. Alle übrigen Zuflusspegel befanden sich im südlichen Einzugsgebiet, in dem die Zuflüsse deutlich geringere Abflussmengen aufwiesen. Der Sachverständige wies ferner darauf hin, dass sich in einem Ort gemessene Wasserstände wegen der unterschiedlichen Topografie, Bebauung und Vegetation nicht einfach auf einen anderen Ort übertragen ließen. Dieselbe Abflussmenge habe mitunter völlig unterschiedliche Auswirkungen. Hydrologische Modellierungen des Flutverlaufs wären - so der Sachverständige - hochkomplex, langwierig und mit großen Unsicherheiten behaftet gewesen. Die Verantwortlichen des Landkreises seien hierzu nicht befähigt gewesen.

Vergleichbare Hochwasser hat es in menschenerdenklicher Zeit an der Ahr nicht gegeben. Die Flut 2021 hat alles, was die Menschen zuvor erlebt haben, weit übertroffen und war für Anwohner, Betroffene, Einsatzkräfte und Einsatzverantwortliche gleichermaßen subjektiv unvorstellbar. Eine Flut mit vergleichbaren Abflussmengen gab es zuletzt im Jahre 1804, mithin vor mehr als 200 Jahren damals aber unter völlig anderen äußeren Bedingungen. Die Ermittlungen haben gezeigt, dass der Wasserstand 2021 trotz vergleichbarer Abflussmenge örtlich teilweise fast 30% höher lag als 1804.

Vor diesem Hintergrund lässt sich ein strafrechtlicher Vorwurf nicht mit dem Unterlassen der Anordnung frühzeitiger Massenevakuierungen entlang der Ahr begründen. Das extreme Ausmaß der Flut und deren konkreter Verlauf waren für die Beschuldigten nicht vorherzusehen.

2.
Die Beschuldigten hatten darüber hinaus auch zu keinem Zeitpunkt während der Katastrophe ein Lage- und Erkenntnisbild, das sie zu Maßnahmen befähigt hätte, durch die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Personenschäden abgewendet worden wären. Der Landrat hatte zudem auch zu keinem Zeitpunkt einen über die Erkenntnisse des Leiters der TEL hinausgehenden Kenntnisstand.

Am späten Nachmittag des 14.07.2021 stellte sich zwar die Pegelprognose als besorgniserregend dar, die Pegelstände waren indes noch relativ unauffällig. Der Landkreis hatte schon frühzeitig mit der Alarmierung der TEL begonnen und den Kreis in Alarmbereitschaft versetzt. Um 17.40 Uhr übernahm der Landkreis die Einsatzleitung. Aufgrund der Notlage auf einem Campingplatz in Dorsel an der Oberahr bemühte sich die TEL sehr umfassend darum, Hubschrauber zur Menschenrettung zu organisieren und weitere Rettungs- und Einsatzkräfte heranzuschaffen. Es ist nach dem Ergebnis der Ermittlungen davon auszugehen, dass die TEL von einem sehr starken Hochwasser ausging, das möglicherweise das Hochwasser von 2016 noch übersteigen werde. Der später erreichte tatsächliche Pegelstand (etwa 10 m in Altenahr) übertraf jedoch alle Pegelprognosen auch jene im weiteren Verlauf des Abends deutlich.

Zu einer Ausrufung des Katastrophenfalls sah der Landkreis sich zunächst noch nicht veranlasst. Hierzu ist festzustellen, dass der sog. Katastrophenfall in Rheinland-Pfalz die Erhöhung auf die Alarmstufe 5 darstellt, die die höchste Alarmstufe ist. Einzige daran geknüpfte Konsequenz ist der Übergang der Einsatzleitung auf den Landkreis. Da der Landkreis die Einsatzleitung um 17.40 Uhr übernommen hat, hat der Landkreis faktisch die an eine Erhöhung der Alarmstufe geknüpfte Folge erfüllt. Aus der Unterlassung der förmlichen Erhöhung der Alarmstufe kann dementsprechend kein strafrechtlicher Vorwurf abgeleitet werden.

Eine Veränderung im Lagebild der TEL ergab sich ab 18.30 Uhr. Durch eine Absenkung der Pegelprognose am Pegel Altenahr auf 4,06 m durfte die TEL davon ausgehen, dass das Hochwasser sich etwa auf dem Niveau von 2016 (3,71 m) - möglicherweise auch darüber - bewegen werde. Sie bemühte sich weiter um Heranschaffung und Alarmierung externer und überörtlicher Einsatzkräfte (Bundeswehrhubschrauber, Strömungsretter, Wasserrettungszüge, Bergungsgruppen, Unwetterzüge anderer Landkreise, Rettungstaucher).
Um 19.35 Uhr erging durch die TEL überdies eine KATWARN-Warnung, in der vorsichtshalber auf einen möglichen Pegelstand von 5 m für den Pegel Altenahr hingewiesen wurde. Außerdem enthielt die Warnung die ausdrückliche Aufforderung, Erdgeschosswohnungen, Keller und Tiefgaragen zu meiden.

Die TEL ging demnach von einer sehr ernsten, aber noch beherrschbaren Situation aus. Die Dramatik der Geschehnisse an der Ober- und auch bereits an der Mittelahr war der TEL nicht bekannt. Gleiches gilt für das Ausmaß und die Wucht der Sturzflutwellen. Ihr wurde von Einsatzkräften vor Ort kein entsprechendes Lagebild vermittelt. Neben technischen Kommunikationsproblemen dürfte dies auch daran liegen, dass die Einsatzkräfte vor Ort im Volleinsatz mit Rettungsmaßnahmen derart beschäftigt waren, dass sie der Übermittlung von Lagebildern keine Aufmerksamkeit mehr schenken konnten.

Zwischen 20.00 Uhr und 21.30 Uhr trat sukzessive eine weitere Veränderung im Lagebild der TEL ein. Der Pegelstand Altenahr stieg schnell an und überschritt die 5m-Grenze gegen 20.15 Uhr. Um 20.43 Uhr wurde eine Pegelprognose von fast 7m veröffentlicht und ein aktueller Pegelstand von 5,41m. Außerdem erfuhr die TEL spätestens gegen 21.00 Uhr von eingestürzten Häusern an der Ober- und Mittelahr. Ab 20.43 Uhr stagnierte der veröffentlichte Pegelstand. Es ist nicht auszuschließen, dass hierdurch der Eindruck entstanden ist, dass der Höhepunkt erreicht ist oder sich zumindest die Entwicklung verlangsamt. Tatsächlich war der Pegel in Altenahr jedoch durch die Wassermassen zerstört worden, was die TEL erst um 21.26 Uhr erfuhr.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen dürfte der TEL aufgrund dessen zwischen 20.00 Uhr und 21.30 Uhr sukzessive die Dramatik der Situation immer mehr bewusst geworden sein, nicht aber das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe. Der tatsächlich erreichte Pegelstand von 10m galt gemeinhin als unvorstellbar und war zu keinem Zeitpunkt prognostiziert worden. Gleiches gilt für den sturzflutartigen Charakter der Flut mit schwallartig-pulsierenden Flutwellen, extremer Flutgeschwindigkeit und dynamischen Wasserstandsentwicklungen in Folge massiver Verklausungen, die zunächst Rückstauungen und im Falle ihres Aufbrechens dann massive Schwallwellen erzeugten. Die TEL war auch nach 20.00 Uhr weiterhin fortlaufend bemüht, zusätzliche Kräfte heranzuschaffen (Hubschrauber, Bundeswehrkräfte, Schnelleinsatzgruppen, Nationales Hilfeersuchen, Technisches Hilfswerk).

Zu diesem späten Zeitpunkt war die TEL nicht mehr in der Lage, eine gezielte, planvoll-organisierte Evakuierung anzuordnen. Angesichts der Dynamik der Lage und der Unwägbarkeiten, die mit dieser extremen Naturkatastrophe verbunden waren, sowie der infolge des Pegelausfalls bestehenden Unkenntnis über die tatsächliche Entwicklung der Wasserhöhe war es der TEL nicht möglich, konkrete Überflutungsflächen festzulegen und Evakuierungsbereiche genau zu bestimmen. Eine umfassende, flächendeckende und im Anschluss kontrollierte Zwangsräumung aller Ahranwohner an der Unterahr war angesichts der Dynamik der Lage und des knappen Zeitfensters nicht mehr möglich. Das akute Einsatzgebiet erstreckte sich zu dieser Zeit über 60km beidseits entlang der Ahr. Zahlreiche Einsatzkräfte waren durch fortlaufende Akuteinsätze gebunden. Die Mobilität der Einsatzkräfte war flutbedingt eingeschränkt.

Einzig möglich waren noch Ad-hoc-Räumungen und Räumungsaufforderungen. Solche wurden von den Einsatzkräften in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Bodendorf und Sinzig auch durchgeführt, allerdings konnten nicht mehr alle Menschen in den betroffenen Gebieten erreicht werden.

Der Landkreis hat um 22.04 Uhr die Alarmstufe auf 5 erhöht und um 23.09 Uhr dazu aufgefordert, in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Bodendorf und Sinzig die Wohnungen in einer Entfernung von 50m entlang der Ahr zu verlassen. Dieser Räumungsradius hat sich als deutlich zu gering erwiesen.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist jedoch nicht sicher festzustellen, ob durch weitergehende und frühere Räumungsaufforderungen Personenschäden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden worden wären. Angesichts der Dynamik der Lage und der Außergewöhnlichkeit sowie des extremen Ausmaßes des Ereignisses lässt sich bereits nicht sicher feststellen, in welchem Umfang die Menschen von Räumungs- und Evakuierungsaufforderungen noch erreicht worden wären. Unklar bleibt auch, ob sie ihnen im Einzelfall gefolgt wären.

Warnungen, Empfehlungen und Aufforderungen lassen den Menschen Handlungsspielräume und eine Wahlfreiheit. Weder kann mit der für eine strafrechtliche Verurteilung erforderlichen Sicherheit festgestellt werden, wer durch weitergehende Warnungen, Empfehlungen und Aufforderungen erreicht worden wäre, noch kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, welche Personen auf solche Maßnahmen wie reagiert hätten. Aus den analysierten Reaktionen vieler lässt sich ableiten, dass viele Menschen häufig abwartend und zögernd, wenn nicht gar ungläubig auf Räumungsaufforderungen reagierten. Der hypothetische Ablauf lässt sich an diesem Punkt nicht mit dem für eine strafrechtliche Verurteilung erforderlichen Gewissheitsgrad nachbilden.

In Sinzig hat die Abschnitteinsatzleitung weitgehend die Zeitvorteile genutzt, die man in Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht mehr hatte. Es fanden im Rahmen des Möglichen systematische Warnungen und Räumungsaufforderungen der ahrnahen Bevölkerung statt. Umso trauriger ist es, dass gleichwohl durch eine Verkettung schicksalhaft-tragischer Umstände in einer Betreuungseinrichtung 265 m von der Ahr entfernt 12 Heimbewohner ertrunken sind. Die Einrichtung bestand aus zwei Gebäuden und befand sich in einem Gebiet, in dem systematische Warnungen und Räumungsaufforderungen erfolgt sind. Die Feuerwehr war zweimal vor Ort und warnte den anwesenden Betreuer. Leider erreichte die Flutwelle die Einrichtung gerade als dieser im Begriff war, die Heimbewohner in Sicherheit zu bringen. Letztlich reichte die Zeit für die Rettung der 12 Verstorbenen nicht mehr aus. Die Geschwindigkeit der Flutwelle und die extreme Wasserhöhe war für die Einsatzkräfte vor Ort, für den Betreuer wie auch für die Beschuldigten nicht vorstellbar und überraschte alle.

3.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist der Katastrophenschutz im Landkreis Ahrweiler unzureichend organisiert gewesen. Das Führungssystem des Katastrophenschutzes des Landkreises wies eine ganze Reihe von Mängeln auf. Die Verantwortung dafür trägt in erster Linie der politisch und administrativ gesamtverantwortliche ehemalige Landrat.

Um die Frage von Organisationsfehlern näher zu untersuchen, hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen beauftragt. Dieser ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Organisation im Landkreis Ahrweiler eine Reihe von Unzulänglichkeiten aufgewiesen hat. Zu den Hauptpunkten zählen die fehlende Umsetzung des Rahmen-Alarm- und Einsatzplans Hochwasser, das Fehlen landkreisspezifischer Alarm-, Einsatz- und Evakuierungspläne für Hochwasserszenarien, fehlende Risikoanalysen und Gefährdungsbeurteilungen für Hochwasserereignisse, das Nichtvorhandensein einer Liste vulnerabler Einrichtungen, das Unterlassen systematischer Evakuierungsplanungen, das Fehlen einer Stabsdienstordnung, das Unterlassen der Einrichtung eines Verwaltungsstabs, das Vorhalten eines nur unzureichenden Informationsmanagementsystems und die zu geringe personelle Ausstattung der Einsatzleitung, der unzulängliche Stabsraum mit eingeschränkter Handynutzungsmöglichkeit und der eingeschränkte Kompetenz- und Qualifikationsgrad der Personen in der TEL.

Diese durchaus beachtlichen Mängel begründen indes keine Strafbarkeit.

Der Sachverständige Prof. Dr. Gißler hat in seinem Gutachten nachvollziehbar dargelegt, dass eine optimalere Katastrophenschutzorganisation des Landkreises zwar die Chancen auf Rettung einer größeren Zahl von Menschen erhöht hätte, aber letztlich nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden könne, ob dies tatsächlich der Fall gewesen wäre. Als Grund benennt er die Vielzahl an Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, die mit dem extremen und dynamischen Katastrophenverlauf verbunden waren. Eine Simulation des hypothetischen Ereignisverlaufs im Falle eines optimaler organisierten Führungssystems sei mit dem für eine strafrechtliche Verurteilung erforderlichen Maß an Gewissheit nicht möglich.

III.

Gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist die Beschwerde möglich. Dieses Recht steht Verletzten oder deren Angehörigen zu, die Strafantrag gestellt haben. Über die Beschwerde entscheidet die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. Weist die Generalstaatsanwaltschaft die Beschwerde zurück, so kann ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt werden, über den das Oberlandesgericht Koblenz entscheidet (§ 172 StPO).

IV.

Die Staatsanwaltschaft ist sich bewusst, dass die Flutkatastrophe unendliches Leid über die Menschen im Ahrtal gebracht hat. Wir wissen, wieviel die Menschen mitgemacht haben und noch immer mitmachen. Wir wissen, wieviel Trauer und Erschütterung die Katastrophe ausgelöst hat. Wir kennen zahlreiche Schilderungen menschlicher Schicksale und Verluste, die uns sehr betroffen machen. Doch auch in einer menschlich so schwierigen Situation hat eine Staatsanwaltschaft eine gesetzlich klar definierte und sehr eingeschränkte Aufgabe. Sie hat eine rein strafrechtliche Prüfung vorzunehmen. Diese Prüfung hat die Staatsanwaltschaft vorgenommen, objektiv, unabhängig und nach bestem Wissen und Gewissen.


gez. Mannweiler
Leitender Oberstaatsanwalt


"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP887553
Datum18.04.2024 21:041531 x gelesen
Man sollte sich die Pressekonferenz mal anschauen. Der Vortrag von Herrn Mannweiler war in meinen Augen sehenswert. Er hat es geschafft die Bewertung die die Staatsanwaltschaft vorgenommen hat anschaulich zu machen und das in recht einfachen Worten. Und man hat ihm stellenweise die Emotionen angemerkt.

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg887562
Datum19.04.2024 22:141385 x gelesen
Ahrtal: Wird Ex-Landrat Pföhler disziplinarrechtlich belangt?

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen Ex-Landrat Pföhler nach dem Fluthochwasser. Aber womöglich wird er doch noch zur Rechenschaft gezogen - über ein Disziplinarverfahren.

swr.online

Guten Abend

Lt. SWR könnte Ex-Landrat Pföhler disziplinarrechtlich belangt werden.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg888283
Datum12.07.2024 14:45348 x gelesen
Was sich im Katastrophenschutz seit der Flut an der Ahr getan hat

Fehlende Warnungen, zu wenig Schutzmaßnahmen: Nach der Ahr-Flut vor drei Jahren geriet der Katastrophenschutz im Land und im Kreis in die Kritik. Das hat sich seitdem getan.

swr.online

Guten Tag

Geschrieben von Jürgen M.

Wichtig ist das bei solchen Aufarbeitungen und Untersuchungen herauskommt was schief gelaufen ist und was verbessert werden kann.


Darüber auch beim " SWR " zu lesen:

[...]
Wie hat sich das Land nach der Flutkatastrophe gerüstet?

Ein Gutachter hatte in einem von der Staatsanwaltschaft Koblenz in Auftrag gegebenen Gutachten den Katastrophenschutz des Landes kritisiert. So unterstütze das Land die Kreise zu wenig im Katastrophenschutz und bilde ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu wenig aus.

Das Land hat nun den Katastrophenschutz neu aufgestellt: Im Sommer soll ein neues Lagezentrum für Bevölkerungsschutz in Koblenz an den Start gehen. Es soll rund um die Uhr und sieben Tage die Woche besetzt sein. Von dort werden Experten die Lage im Land beobachten und im Katastrophenfall Ansprechpartner sein, auch für die Kommunen.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium will zudem das Landesgesetz über den Brandschutz, die allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (LBKG) überarbeiten.




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg888411
Datum02.08.2024 07:17441 x gelesen
Mehr als 2.000 Seiten für alle online nachzulesen: Der Bericht des U-Ausschusses zur Ahrflut

Was haben Polizeibeamte über die Nacht der Ahrflut gesagt, wie schätzen Experten die Arbeit der Behörden ein? Das und vieles mehr hat der Untersuchungsausschuss zur Ahrflut zusammengetragen. Jeder kann den Bericht ab heute lesen.

swr.online

Guten Morgen

Geschrieben vom SWR:

Abschlussbericht könnte am Jahresende vorliegen


Lt. SWR ist der Abschlussbericht des U-Ausschusses zur Flutkatastrophe ab heute für jeden online verfügbar.

[...]
2.100 Seiten - und wer liest das noch?

Der Bericht ist ab heute jedem zugänglich und in der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause soll er diskutiert werden. Die findet am 18./19. September statt, bis dahin sollten die Abgeordneten also genug Zeit haben, sich gründlich einzulesen.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg888413
Datum02.08.2024 12:10421 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Bernhard D.

Lt. SWR ist der Abschlussbericht des U-Ausschusses zur Flutkatastrophe ab heute für jeden online verfügbar.

Sommerlektüre:

" Bericht des Untersuchungsausschusses 18/1 zur Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz, deren Folgen und zur rechtlichen und politischen Verantwortung der Landesregierung, ihrer nachgeordneten Behörden sowie aller sonstigen öffentlichen Stellen hierfür "


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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 19.07.2021 10:01 Robi7n B7., Braunschweig Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht
 02.08.2021 23:53 Jürg7en 7M., Weinstadt
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 06.08.2021 11:28 Wern7er 7G., Blankenburg (Harz)
 06.08.2021 12:30 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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 20.02.2022 08:22 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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 05.03.2022 13:30 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 15.03.2022 22:55 Jürg7en 7M., Weinstadt
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 25.03.2022 08:33 Ralf7 R.7, Kirchen
 25.03.2022 10:15 Thom7as 7E., Nettetal
 25.03.2022 08:30 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 26.03.2022 10:52 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 08.04.2022 07:19 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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 14.04.2022 11:20 Wolf7gan7g K7., Niddatal
 16.04.2022 12:27 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 15.04.2022 10:45 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 25.05.2022 11:51 Jürg7en 7M., Weinstadt
 12.06.2022 09:51 Jürg7en 7M., Weinstadt
 12.06.2022 10:11 Neum7ann7 T.7, Bayreuth
 12.06.2022 14:22 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 12.06.2022 14:45 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
 12.06.2022 21:32 Paul7 B.7, Hungen
 13.06.2022 17:12 Dirk7 S.7, Lindau
 13.06.2022 20:29 Thom7as 7C., Zweibrücken
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 15.06.2022 08:08 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
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 15.06.2022 10:05 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 15.06.2022 10:51 Thom7as 7E., Nettetal
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 15.06.2022 17:19 Volk7er 7C., Garbsen
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 15.06.2022 11:36 Oliv7er 7S., Neidenbach
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 15.06.2022 11:02 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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 17.06.2022 16:27 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 17.06.2022 18:27 Thom7as 7E., Nettetal
 15.06.2022 10:41 Jürg7en 7M., Weinstadt
 01.07.2022 16:52 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 02.07.2022 10:25 Oliv7er 7S., Neidenbach
 08.07.2022 14:48 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 08.07.2022 15:05 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 08.07.2022 16:34 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
 08.07.2022 17:44 Jürg7en 7M., Weinstadt
 18.07.2022 13:00 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 20.07.2022 17:00 Ralf7 R.7, Kirchen
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 11.09.2022 19:30 Dirk7 S.7, Lindau
 12.09.2022 08:37 Ralf7 R.7, Kirchen
 12.09.2022 09:46 Thom7as 7E., Nettetal
 13.09.2022 15:30 Mich7ael7 B.7, Münsingen
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 12.09.2022 08:49 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 12.09.2022 18:18 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 13.11.2023 08:05 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 13.11.2023 18:17 Dirk7 S.7, Lindau
 24.09.2022 08:05 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 24.09.2022 09:16 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 24.09.2022 09:54 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 24.09.2022 10:14 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 24.09.2022 19:17 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 25.09.2022 07:38 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 25.09.2022 10:49 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 25.09.2022 12:37 Mich7ael7 M.7, Ludwigshafen
 26.09.2022 20:52 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 28.09.2022 07:40 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 30.09.2022 07:23 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 04.10.2022 21:26 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 04.10.2022 22:05 Dirk7 S.7, Lindau
 06.10.2022 11:31 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 06.10.2022 12:21 Thom7as 7E., Nettetal
 06.10.2022 13:21 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 13.10.2022 11:50 Volk7er 7C., Garbsen
 13.10.2022 12:02 Thom7as 7E., Nettetal
 13.10.2022 22:09 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 13.10.2022 23:24 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 14.10.2022 13:00 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 13.10.2022 13:26 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 13.10.2022 13:35 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 13.10.2022 14:18 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 13.10.2022 14:40 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 06.10.2022 12:37 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
 06.10.2022 12:49 Oliv7er 7S., Neidenbach
 06.10.2022 14:57 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 06.10.2022 21:56 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 07.10.2022 08:58 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 14.10.2022 07:15 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 14.10.2022 17:40 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 03.10.2022 20:41 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 07.10.2022 07:54 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 07.10.2022 08:26 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 08.10.2022 23:19 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 11.10.2022 17:44 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 12.10.2022 11:43 Oliv7er 7S., Neidenbach
 12.10.2022 12:09 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
 13.10.2022 11:48 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 13.10.2022 22:21 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 15.10.2022 13:37 Jürg7en 7M., Weinstadt
 21.10.2022 18:29 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 25.11.2022 06:58 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 09.12.2022 16:37 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 23.12.2022 07:55 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 24.03.2023 11:35 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 29.10.2022 08:10 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 27.11.2022 00:37 Jürg7en 7M., Weinstadt
 23.01.2023 00:41 Jürg7en 7M., Weinstadt
 23.01.2023 12:24 Oliv7er 7S., Neidenbach
 24.01.2023 08:33 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 23.01.2023 20:09 Dirk7 S.7, Lindau
 24.01.2023 08:03 Thom7as 7E., Nettetal
 24.01.2023 08:09 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 24.01.2023 08:23 Thom7as 7E., Nettetal
 24.01.2023 08:36 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 24.01.2023 09:24 Thom7as 7E., Nettetal
 24.01.2023 12:05 Jako7b T7., Bischheim
 24.01.2023 16:37 Ralf7 R.7, Kirchen
 24.01.2023 21:18 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 25.01.2023 08:18 Mart7in 7D., Dinslaken
 25.01.2023 09:52 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 12.04.2023 20:59 Jürg7en 7M., Weinstadt
 12.04.2023 21:17 Hein7ric7h B7., Osnabrück
 12.04.2023 21:59 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 21.04.2023 14:16 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 02.08.2024 07:17 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 02.08.2024 12:10 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 21.04.2023 18:04 Dirk7 S.7, Lindau
 21.04.2023 20:29 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 22.04.2023 00:27 Dirk7 S.7, Lindau
 22.04.2023 09:13 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 22.04.2023 21:02 Dirk7 S.7, Lindau
 24.04.2023 13:04 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 07.07.2023 11:41 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 16.10.2023 15:04 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 17.10.2023 10:32 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 17.10.2023 10:40 Mart7in 7D., Dinslaken
 17.10.2023 10:58 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 17.10.2023 17:13 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 19.10.2023 11:08 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 25.10.2023 10:48 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 25.10.2023 13:27 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.10.2023 18:50 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 30.10.2023 06:59 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 30.10.2023 16:58 Helm7ut 7B., Jünkerath
 14.12.2023 06:42 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 15.12.2023 09:51 Mark7us 7E., Trabitz
 15.12.2023 10:02 Volk7er 7C., Garbsen
 15.12.2023 10:42 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 22.01.2024 18:27 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 15.04.2024 16:44 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 24.02.2024 12:32 Jürg7en 7M., Weinstadt
 25.02.2024 00:23 Dirk7 S.7, Lindau
 17.03.2024 15:10 Dirk7 S.7, Lindau
 17.03.2024 20:43 Jürg7en 7M., Weinstadt
 17.04.2024 06:45 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 18.04.2024 13:07 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 18.04.2024 15:00 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 18.04.2024 21:04 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 19.04.2024 22:14 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 12.07.2024 14:45 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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