alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

Sortierung umschalten zurück

ThemaGedanken zu Düngemittellager-Einsatz17 Beträge
Rubrikvorbeug. Brandschutz
 
AutorJens8 G.8, Märkische Heide / BB437106
Datum02.11.2007 11:149932 x gelesen
Zuviel Lob ist nicht gut. aber:

Boa, tat das mal wieder gut. Eine richtige Antwort. Mit Wissen hinterlegt. Ganz ohne Belehrungen. Mehr! Von allen Mitgliedern oder notfalls mal psst, leise sein.

Beste Grüße

Jens


Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW437089
Datum02.11.2007 10:159923 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoDüngemittelbrände verursachen auch heute noch Brände,

Streiche Brände, setze Probleme...


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW437088
Datum02.11.2007 10:1510016 x gelesen
Geschrieben von Florian BeschSehr schöner Beitrag...

Klick mich ich war eine Düngerfabrik


Ich weiß nicht, ob man das in dem Zusammenhang so posten/weiterleiten sollte.

Heutige Dünger bzw. deren Herstellung unterliegen m.W. "etwas" anderen Verfahren.

Also keine (zu große) Sorge, Düngemittelbrände verursachen auch heute noch Brände, aber nicht sowas!


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 437087
Datum02.11.2007 10:069977 x gelesen
Mahlzeit

Sehr schöner Beitrag...

Klick mich ich war eine Düngerfabrik


Mit kameradschaftlichem Gruß

Florian

****
"Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

Scharnhorst
***

Aus gegebenem Anlass:
Liebe Mitleser, dieses ist einzig und alleine meine Meinung, über die man gerne mit mir reden kann. Disskusionen hinter meinem Rücken messe ich keinerlei Wert zu.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorJürg8en 8S., Emmendorf / Niedersachsen437085
Datum02.11.2007 09:559988 x gelesen
Geschrieben von ---Lars Tiedemann--- Wenn alle Deine Beiträge so informativ und gleichzeitig mit einem Quentchen Humor geschrieben sind..., na dann mal los! (.....)
Sehr guter Beitrag!

Dem kann ich nur beipflichten!!! Auch wenn der Artikel von Ulrich kein Artikel ist und auch gar nicht von ihm stammt! ;-)

Geschrieben von ---Manfred Wiertulla--- * Ihr einen Einsatz in einem *größeren* Chemiebetrieb habt
(.....)
Bei Dünger sind sich selbst die Hersteller oftmals nicht über die Gefahren bewusst

Ja, sowas habe ich eben schon befürchtet! Ich scheine nämlich nicht der einzige mit einem "gefährlichem Halbwissen" zu sein der auf dieser Erde wandelt ?!?

Ihr habt mir sehr geholfen!!!
Ich Danke Euch allen vielmals und eile jetzt in mein Bett mit
(nee, nich watt Ihr denkt, sondern mit......)

......kam. Grüßen,

Jürgen

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorLars8 T.8, Oerel / Niedersachsen436970
Datum01.11.2007 19:1810091 x gelesen
Geschrieben von Manfred Wiertulla
Euer Forum sieht interessant aus, und ich kann nicht ausschliessen, daß Ihr mich jetzt öfter ertragen müsst... ;)
Wenn alle Deine Beiträge so informativ und gleichzeitig mit einem Quentchen Humor geschrieben sind..., na dann mal los! Meinen Segen hast Du!

Sehr guter Beitrag!


Gruß
Lars

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW436875
Datum01.11.2007 14:5110078 x gelesen
Geschrieben von Manfred WiertullaDer Artikel von Ulrich Cimolino

Ist kein "Artikel", sondern ein Auszug aus dem Loseblattwerk http://www.einsatzleiterhandbuch.org/. Daher die knappe Sprache.

Ist auch nicht von mir, die Autoren (Dr. Bräutigam, Lembeck) sind im Text genannt!


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorManf8red8 W.8, Dortmund / NRW436831
Datum01.11.2007 12:3610249 x gelesen
Hallo Allerseits,

möchte mich kurz vorstellen: Ich bin Chemiker und seit einigen Jahren im weitesten Sinne im Bereich Produktsicherheit tätig. Mein "Heimatforum" ist das Verkehrsportal, und dort wurde ich von einem Freund auf diesen Thread hier aufmerksam gemacht.

Euer Forum sieht interessant aus, und ich kann nicht ausschliessen, daß Ihr mich jetzt öfter ertragen müsst... ;)

OK, Thema Düngemittel:

Der Artikel von Ulrich Cimolino bringt das Wesentliche auf den Punkt. Dünger besteht zum großen Teil aus Phosphaten und Stickstoff-Verbindungen. Bei letzteren hat es besonders das "Ammoniumnitrat" in sich.

Wenn Ihr auf chemische Verbindungen trefft, die die Endung "AT" haben, bedeutet dies, daß diese verbindungen satt Sauerstoff haben - und diesen unter bestimmten Bedingungen herzlich gern abgeben. Mit anderen Worten: Sie sind mehr oder weniger brandfördernd.

Ammoniak oder Ammonium-Salze haben einen Stickstoff und 3-4 Wasserstoffe. Unter normalen Umständen ist dies zwar stabil; in Wirklichkeit sind diese Elemente mit ihrem jeweiligen Partner aber gar nicht so richtig zufrieden, und wenn da mal ein "freier" Sauerstoff unter den richtigen Bedingungen (sprich: Wärme) vorbeikommt, dann neigen sowohl der Stickstoff, als auch der Wasserstoff ganz schnell zum "Partnertausch" - und da geht es dann richtig rund, soll heißen, da wird deftig Energie frei.

Nitrat ist ein beliebter Sauerstoff-Lieferant in fester Form. Erinnern wir uns an das TNT: Tri-NITRO-Toluol. Dieses Molekül liefert Brennstoff und Sauerstoff in Einem: Das Toluol als Kohlenwasserstoff brennt ganz hervorragend, und die drangepappten Nitro-Gruppen liefern direkt den Sauerstoff.

Ammoniumnitrat: Brennstoff und Sauerstofflieferant in Einem. Erinnert Ihr Euch noch an die große Explosion, die es vor ein paar Jahren in Frankreich gab? Das war Ammoiumnitrat-Dünger!


Die zitierte Ausschilderung warnt nicht wirklich Euch Einsatzkräfte; sie dient mehr dem Bauern, der sein Dünger-Gemisch abmischt. Für Euch ist wichtig:

Ammonium --> das brennt.
Nitrat --> das liefert Sauerstoff.
Phosphat --> relativ tot, kann aber auch noch Sauerstoff beisteuern.

MgO --> Magnesiumoxid; das ist schon "verrostetes" Metall, da passiert brandtechnisch nichts mehr, es kann aber mit Löschwasser alkalisch reagieren.


Umweltgefahren:
Nuja, wenn Ihr das Löschwasser zurückhalten könnt, ist es gut. Wenn nicht, dann wird sich die Natur von der "Überdüngung" auch wieder erholen.

Zersetzung:
Yep. Wenn ich Nitrate erhitze, dann bilden sich nitrose Gase, also diverse gasförmige Stickoxide, die reizend bis ätzend werden können (Lunge!) und auch krebserzeugend wirken können. In großer Konzentration bilden sich braune Wolken, in niedrigen Konzentrationen riecht man sie aber auch schon. Es riecht etwas süßlich-herb, manchmal nimmt man diesen Geruch wahr, wenn man hinter einem Benziner fährt, dessen Kat defekt ist.

Sicherheitsdatenblätter:
Kinners, verlasst Euch bitte nicht zu sehr auf Sicherheitsdatenblätter. SDBs sind in der Regel gut, wenn:

* Ihr einen Einsatz in einem *größeren* Chemiebetrieb habt
* Es sich um Stoffe handelt, die auch schon ein Laie als gefährlich empfindet.

Bei Dünger sind sich selbst die Hersteller oftmals nicht über die Gefahren bewusst: Mit Dünger arebitet ein Bauer auf dem Feld, das kann ja nicht gefährlich sein. Entsprechend "pro forma" sind die Sicherheitsdatenblätter - leider!

Für die Umgangsvorschriften mit Dünger, insbesondere Ammoniumnitrat, gibt es in der Gefahrstoff-Welt übrigens die TRGS 511
HIER bei der BAuA .

Hoffe, diese Infos helfen Euch ggf. weiter.

Viele Grüße!


Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorJürg8en 8S., Emmendorf / Niedersachsen436790
Datum01.11.2007 10:329987 x gelesen
Hallo!

Vielen Dank für Eure Beiträge, da hab ich ja dieses WE mal wieder richtig gut zu tun!!! ;-)
Vorher werde ich leider nicht dazu kommen denn ich stecke gerade mitten in einer "Nacht-dienstrutsche" (12Std + 2x1,5 Std.Fahrt)....

Also irgendwie war mir ja mit meinem "gefährlichen Halbwissen" schon mulmig im Bauch, und ich muß ehrlich sagen, das ist noch nicht wirklich besser geworden, eher im Gegenteil.....! Ich hoffe mal dass das wenigstens nach dem Studium der von Euch genannten/vorgeschlagenen Unterlagen besser wird!?
Man gut dass ich entgegen der allgemeinen Meinung da mal vorbeigeshaut habe! Wie heißt es immer so schön: Vorbereitung ist alles...

Ergänzend: Die Halle liegt direkt an der (Haupt-) Bahnstrecke HH>H, das ist aber nicht unbedingt mein Hauptproblem, denn...

Geschrieben von Anton Kastner: Wicht ist, wie Volker schon sagte, die Löschmittelrückhaltung. Sollte hier ein am Lager ein Brandeinsatz sein, wird sofort mit einem Trupp der entsprechende Schieber geschlossen, damit keine Kontamination des Main-Donau-Kanals eintritt.

...potentielles Löschwasser (sofern wir es denn über 650m zugeleitet haben, die Hydranten gaben bei einer Übung nur etwa 400L/min!!!) könnte über Gullys in das Flüsschen Ilmenau gelangen. Und eine Möglichkeit zum Abschiebern haben wir hier leider nicht!
Nun bin ich Angler und mag auch gern mal nen grösseren Fisch, aber diese Methode wär wohl nicht unbedingt geeignet... ;-]
Also wenn, dann ein Einsatz der Kategorie "Ach Du Sch....."!

Die Frage wie man solche Gullys effektiv und schnell verschließt passt hier wahrscheinlich nicht ganz rein, oder? Da werde ich mich dann mal mit den Herren Nachbarn aus dem Schwerpunkt unterhalten, die auch eine GefGutGrp haben....

Also nochmal vielen Dank für Eure Mühe und

kam. Grüße,

Jürgen

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW436744
Datum31.10.2007 21:1612436 x gelesen
Geschrieben von Jürgen SchneiderBeschäftige mich gerade mit "Einsatzplanungen" für eine Halle in unserem Ausrückebereich. In dieser Halle (30x90m) wird unter Anderem Kunst- bzw. Handelsdünger gelagert,

Sicherheitsdatenblätter der Produkte?
Hersteller?

Ansonsten:

Auszug aus http://www.einsatzleiterhandbuch.org/

3 - Düngemittel [Komplett überarbeitet!]

 Allgemeines:

Düngemittel enthalten meist Ammoniumnitrat (NH4NO3). . Es ist in Reinform detonationsfähig (Massenexplosion! 3 EXPLOSION), wird aber in Deutschland ausschließlich in Mischung mit anderen Salzen verwendet. (Bezeichnung: Stickstoffdünger, die Ammonium- oder Nitratstickstoff enthalten.)
Die von der deutschen Stickstoffindustrie in Deutschland ausgelieferten ammoniumnitrathaltigen Düngemittel sind nicht explosiv! Explosive Bestandteile fallen aber u.U. in der Produktion derartiger Düngemittel als Zwischenprodukte an.

- Eigenschaften:
* Bei Erwärmung auf über 130 °C wird eine Zersetzung eingeleitet.
Bildung von Nitrosen Gasen (Stickoxide NOx)!  3 SPEZIFISCHE GEWICHTE - GASE/DÄMPFE
MAK: 5 ppm, ETW: 1 ppm
* Unterteilung in Gruppen:
A: Ammoniumnitrat und Zubereitungen, die zur detonativen Umsetzung fähig sind.
B: Zubereitungen, die zur selbstunterhaltenden fortschreitenden thermischen Zersetzung fähig sind.
C: Zubereitungen, die weder zur selbstunterhaltenden fortschreitenden thermischen Zersetzung noch zur detonativen Zersetzung fähig sind, jedoch beim Erhitzen Stickoxide bilden.
D: Zubereitungen, die in wässriger Lösung oder Suspension ungefährlich, in kristallisiertem Zustand jedoch detonationsfähig sind.
Die Gruppen A und B werden in Deutschland zwar nicht hergestellt, können aber gelagert werden.

-Erscheinungsbild einer Düngemittelzersetzung:
* stechender Geruch
* anfangs weiße , später gelbe bis braune Rauchentwicklung
* Hitzeentwicklung bis 500°C (Gase + Produkt)
* keine Flammen oder Lichterscheinungen!

- Nachweis:
* Prüfröhrchen Nitrose Gase  3 MESSEN - PRÜFRÖHRCHEN


 Maßnahmen:

* Solange die Düngemittelgruppe nicht eindeutig bestimmt ist, vom Vorhandensein aller Gruppen ausgehen!
? Weiträumig absperren.
? Windrichtung beachten.
? Vorgehende Trupps nur unter PA!
? Schadstoffmessung veranlassen (Stickoxide)  3 MESSEN.
? Brandbekämpfung innerhalb der Umgebung der Düngemittel (Sekundärbrände) ohne Einschränkung der Löschmittel.
? Düngemittelzersetzung mit (viel) Wasser bekämpfen (ggf. vorhandene Lösch- oder Flutungsanlagen benutzen!), Löschpulver, Schaum, CO2 oder Abdecken z. B. mit Sand ist wirkungslos.
? Heiße Zersetzungsgase mit Sprühstrahl abkühlen bzw. niederschlagen. Wirksamkeit der Maßnahme durch Messungen prüfen,  3 MESSEN!
? Erkennbare Zersetzungsherde mechanisch ausräumen und getrennt mit viel Wasser ablöschen, ggf. benachbartes nicht betroffenes Düngemittel ausräumen.
? Bei einem Feuer in Silobehältern:
Druckanstieg durch Düngemittelzersetzung im Behälter unterbinden: Behälter von außen Kühlen, und mit Wasser fluten, ggf. Ventile entspannen und Behälterverschlüsse öffnen.
? Bei größeren Bränden oder Zersetzungen ist eine Gefährdung von Menschen und Tieren im Bereich der abziehenden Schwadenwolke möglich.
?  3-WARNEN der Bevölkerung ist ab ca. 1 ppm (ETW;  3 - SPEZIFISCHE GEWICHTE - GASE, DÄMPFE), mit zum Beispiel folgender Aufforderung erforderlich ( 3 WARNEN-MUSTERTEXTE):
?Achtung , Qualmentwicklung durch Düngemittelzersetzung. Wohnungen aufsuchen! Fenster und Türen schließen! Lüftungen und Klimaanlagen abschalten. Radio einschalten und weitere Informationen abwarten!?
? Unkontrolliertes Abfließen von nährsalzhaltigem Löschwasser verhindern  3-LÖSCHWASSERRÜCKHALTUNG.
? Bei der Gruppe A evtl. Detonationen möglich,  3-EVAKUIERUNG/RÄUMUNG prüfen.
? Bei der Gruppe D ggf. durch Wasserzugabe ein Auskristallisieren verhindern! Feststoff ist explosiv!

- Folgemaßnahmen:
? Brandwachen nach Beendigung der Löscharbeiten länger als üblich (mehrere Stunden).
? Abschließende Messungen (Stickoxide).  3 MESSEN; 3 SPEZIFISCHE GEWICHTE-GASE, DÄMPFE
? Langzeitbeobachtung von exponierten Personen (mindestens 48 Stunden), wegen der Gefahr von Lungenödemen. Die Bevölkerung ist entsprechend zu informieren!


Benachrichtigen:
- Rettungsdienst
- Polizei
- Besitzer
- Hersteller, Transporteur
- Bereitschaftsstellen der Stickstoffindustrie  6-5.8 INERTGASLIEFERANTEN:
BASF Ludwigshafen Tel.: 0621 - 6043333 oder 514280
Norsk Hydro Ruhr AG, Herne Tel.: 02325 ? 403546
- Umweltamt
- Bei der Einlieferung von Patienten in Krankenhäuser den Hinweis auf eine NOx- Intoxikation geben
- _____________________________________________
- _____________________________________________
- _____________________________________________
- _____________________________________________


Literaturhinweise:
- Bayrisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz, Merkblatt Ammoniumnitrathaltige Düngemittel
- Fachverband Stickstoffindustrie e.V., Düsseldorf: Hinwese für die Feuerwehr bei Feuer in Düngerlägern oder bei Zersetzung von ammoniumnitrathaltigen Düngemitteln, Auflage 1983- Karlsch, Dieter und Jonas, Walter: Brandschutz in der Landwirtschaft, Rotes Heft Nr. 47, Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1993


Autor: Bräutigam, Lembeck


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorAndr8eas8 W.8, Viechtach / Bayern436714
Datum31.10.2007 17:5910390 x gelesen
Hallo,

wir hatten vergangen Sonntag einen längeren Einsatz in unserem Schutzgebiet beim Brand eines Kunstdüngerlager:

http://www.kfv-regen.de/Einsaetze/Berichte/28_10_2007_1.htm

Das Lager der Firma brannte nach 2001 letzten Sonntag bereits zum zweiten mal vollständig nieder.
Das Gebäude war ca. 15x40m, aufgeteilt in sechs Boxen (ohne Brandabschnitte), in denen hauptsächlich Phosphor-Dünger, Kalkamonsalpeter und MP-Dünger lose und als Sackware gelagert wurde.
2001 waren noch größeren Mengen Branntkalk gelagert, der uns damals die größten Schwierigkeiten machte.
Letzten Sonntag war es hauptsächlich die Sackware. Die Säcke waren auf Paletten gelagert und mit Folien umwickelt. Durch das Holz der Paletten, die Säcke und die Wickelfolie war hier eine sehr große Brandlast in der Box, die zur thermischen Zersetzung der Dünger führte.
Die hauptsächliche Betroffene Box mit Sackware wurde mittels eines Laders geräumt und in wasserdichte Container verladen und dort mit Waser und Netzmittel abgelöscht.
Leider war diese Maßnahme nicht von langer Dauer, da sich die Container zunehmen erhitzen, da das Wasser nicht ausreichend alle Stellen des Inhalts abdecken konnten. Versuche durch mehrmaliges Umladen zwischen den Containers und die Wasserzugabe mit Fognail hat nicht zur Abkühlung geführt.
Erst das Durchmischen der Containerinhalte mit einem Bagger unter Wasserzugabe führte zum Erfolg.

Die Zettel und Schilder an den Boxen waren bei uns auch vorhanden, aber beim eintreffen (ich war auf dem ersten Fahrzeug) schon abgebrannt.
Ich würde Euch daher empfehlen, die Inhalte der Boxen und die zugehörigen Datenblätter etwas abseits der eigentlichen Lagerstätte anzubringen.

Bereitet Euch auf einen größeren AS-Einsatz (PA und Filter) vor. Bei uns hat der eigentliche Einsatz 10 Stunden gedauert. 4 weitere Einsätze zu Nachlöscharbeiten waren erforderlich.

Grüße

Andreas


Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorAndr8eas8 M.8, Bad Ems / RLP436692
Datum31.10.2007 17:0110037 x gelesen
Hallihallo,

hab noch was Besseres

Raiffeisen Sicherheitsdatenblatt-Datenbank

Vielleicht findest Du in eurem Lager ja noch mehr Überraschungen ;-)


Nicht auf das Hindernis schauen - sondern darüber !

Grüße
Andreas

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir sind keine Rheinländer, keine Westerwälder und auch keine Hessen - Wir sind Eeemser

Wer mit meiner, ausschließlich privaten Meinung nicht zurecht kommt, den lade ich gern zum ebenfalls privaten "Schlagabtausch" ein - Bitte die Gewichtsklassen beachten :-)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY436691
Datum31.10.2007 17:019942 x gelesen
Hallo Jürgen,

auch wir haben in der Gemeinde ein großes Düngemittellager. Wir haben dazu vom Betreiber die Sicherheitsdatenblätter für alle gelagerten Produkte erhalten. Sollten neue Produkte hinzukommen, werden wir vom Betreiber benachrichtigt und erhalten auch dazu die Sicherheitsdatenblätter.
Wicht ist, wie Volker schon sagte, die Löschmittelrückhaltung. Sollte hier ein am Lager ein Brandeinsatz sein, wird sofort mit einem Trupp der entsprechende Schieber geschlossen, damit keine Kontamination des Main-Donau-Kanals eintritt. Da das Düngemittellager direkt am Kanal liegt, gibt es bei Löschangriffen auch kein Problem mit dem Löschmittel.


Aus gegebenem Anlass:
Liebe Mitleser, dieses ist einzig und alleine meine Meinung, über die man gerne mit mir reden kann. Disskusionen hinter meinem Rücken messe ich keinerlei Wert zu.

Gefallen wollen heißt sich erniedrigen. (Gustave Flaubert)

Alle Schmeichler sind Lakaienseelen, und nur Leute von gemeiner Gesinnung werden Schmeichler (Aristoteles)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorAndr8eas8 M.8, Bad Ems / RLP436690
Datum31.10.2007 16:529894 x gelesen
Hallihallo,

Goggle war unser Freund und Helfer ...

Kalkammonsalpeter

Diammoniumsulfat

Dürfte herstellerunabhängig sein.


Nicht auf das Hindernis schauen - sondern darüber !

Grüße
Andreas

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir sind keine Rheinländer, keine Westerwälder und auch keine Hessen - Wir sind Eeemser

Wer mit meiner, ausschließlich privaten Meinung nicht zurecht kommt, den lade ich gern zum ebenfalls privaten "Schlagabtausch" ein - Bitte die Gewichtsklassen beachten :-)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern436689
Datum31.10.2007 16:4810043 x gelesen
..da waren doch mal vor vielen Jahren noch zwei Semester Chemie im Studium....

Wenn ich das Restwissen davon reaktiviere dann ergibt sich für mich :
es sind Stickstoffdünger. Also ist im Brandfall mit der Freisetzung von Stickstoffverbindungen zu erchnen. Also braunen Wolken, die giftig sind und in den Brandgasen kann also auch Ammonik enthalten sein.

Über Diammoniumpkosphat kann ich Dir nichts weiter sagen.
Kalkamonsalpeter : lese ich in irgendeiner Form von Salpter gehe ich von einer brandfördernder Wirkung eines Sauerstoffträgers aus. (Holzkohle, Schwefel unf Salpeter, ferig ist Schießpulver..)
So ein zeug kann sich auch thermisch zersetzen und braucht dann viel Löschwasser.

Löschwasserrückhaltung fällt mir dann noch ein, schwerer Atemschutz als Grundvoraussetzung, Umfeld der Rauchausbreitung ist möglichst personenfrei zu halten, Fenster schließen, ggf. über Umweltamt Schadstoffmessungen veranlassen.


Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorDavi8d J8., Kaiserstuhl / Kt. Aargau436687
Datum31.10.2007 16:3710137 x gelesen
Geschrieben von Jürgen SchneiderWer kann helfen???

Der Hersteller der eingelagerten Produkte...?


Gruss aus der Schweiz

- ohne Vorbaupumpen
- dafür mit viel Wasser auf den Fzg.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorJürg8en 8S., Emmendorf / Niedersachsen436685
Datum31.10.2007 16:3412431 x gelesen
Hallo zusammen!

Beschäftige mich gerade mit "Einsatzplanungen" für eine Halle in unserem Ausrückebereich. In dieser Halle (30x90m) wird unter Anderem Kunst- bzw. Handelsdünger gelagert, an den Toren zu einzelnen Sektionen hängen Zettel oder Schilder die hoffentlich den jeweiligen Inhalt der Sektionen zutreffend angeben:

Nun bin ich leider kein Chemiker o.ä. und kann damit wenig anfangen!
Über Hommel u. dergl. sind laut FEL (während einer Übung "probiert") keine detaillierten Informationen zu bekommen.....
Auch ein (med.!!!) Labor, zu dem ich recht gute Kontakte habe, konnte mir nicht weiter helfen und bei einer großen Internet-Suchmaschine bin ich ebenfalls nicht wirklich fündig geworden!

Wer kann helfen???
Oder hab ich hier im Forum was übersehen?

Für Eure Hilfe lieben Dank,

kam. Grüße,
Jürgen

PS: Ich hoffe man kann auf den Bildern was erkennen???

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 ..
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt