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Thema | Redundanzsicherung..... nur bei der Feuerwehr? | 6 Beträge | |||
Rubrik | Unfallverhütung | ||||
Autor | Andr8eas8 H.8, Neckargemünd / Baden-Württemberg | 635691 | |||
Datum | 24.07.2010 14:46 | 4573 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Oliver Roland Nur warum bekommt jemand der wenig bis keine Erfahrung hat, sein Gerät nicht kennt, nicht wirklich prüft..... die "Freiheit" das so zu tun? Weil er nicht überprüft wird, weil wirtschaftliche Interessen der Sicherheit im Weg stehen... Ich bin jetzt seit einigen Jahren bei einer Industriekletterfirma beschäftigt und kann die "Kontrollen" durch BG, Gewerbeaufsicht oder ähnliche "Aufsichtsbehörden" an einer Hand abzählen. Dass einer der Kontrolleure mal wirklich Ahnung davon hatte, was wir da getan haben, ist noch seltener. Versteh mich nicht falsch, als Aufsichtsführender erstelle ich für jede Baustelle ein Gefährdungsermittlung mit allem was dazu gehört - Dass die mal jemand sehen will, ist aber so selten, dass ich da auch nur Smilies draufmalen könnte und es würde nicht auffallen (Wenn, dann will meistens der Auftraggeber vorher mit seinem Sicherheitsbeauftragten drübergucken). Auf der Baustelle selbst interessiert sich dann niemand mehr dafür. Mit Redundanz zu arbeiten, macht Sinn, das ist so. Ich habe schon mit eigenen Augen gesehen, wie ein halb durchgeschnittenes Seil aussieht, in dem jemand hängt - Das ist kein Spaß, und man ist froh um ein Backup. Die üblichen Textilseile SIND nun mal relativ empfindlich. Rettungen durch PSAgA-Anwender kommen einfach zu selten vor, als dass es dabei irgendwelche Unfälle geben könnte, die wiederum ein Nachdenken über höhere Sicherheit provozieren könnten. Geschrieben von Oliver Roland Aber warum soll/muss die Feuerwehr bei einfachem Gerät wieder mit "Gürtel & Hosenträgern" arbeiten? Mit einem relativ narrensicheren Gerät wie dem Rollgliss DARF ja eben ohne zusätzliche Sicherung gerettet werden, oder reden wir hier über SRHT? Da ist der Komplexitätsgrad so hoch und das Material im Zweifelsfall so stark belastet, dass da IMO die Redundanz analog zur gewerblichen Höhenarbeit/Seilkzugangstechnik obligatorisch ist (Das sagt eben auch der Gesetzgeber). Ich finde jetzt nicht, dass für die Feuerwehr zu viel Sicherheit vorgeschrieben ist. Grundsätzlich denke ich eher, dass wir eine Arbeitsweise brauchen, die prinzipbedingt schon so sicher ist, dass man sich als Retter auf seine Arbeit konzentrieren kann, ohne viel Energie in die eigene Sicherung stecken zu müssen. Gruß, Andreas Hohmann | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 635652 | |||
Datum | 24.07.2010 12:20 | 4519 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Andreas Hohmann so pauschal möchte ich die Aussage, dass in der Industrie nicht redundant gerettet wird, nicht stehen lassen Ok, vielleicht etwas platt von mir ausgedrückt.... Geschrieben von Andreas Hohmann Man muss sich das mal klar machen: PSAgA-Anwender sind in der Regel (wenn überhaupt) irgendwann einmal auf einem Lehrgang gewesen und interessieren sich auch nicht wirklich für das Thema, wissen also wenn es sehr gut läuft immerhin, wo das Rettungsgerät rumfliegt bzw. wie es aussieht. Und da soll dieser Personenkreis sich noch mit Redundanz rumschlagen? Japp, leider kenne ich das auch so. Nur warum bekommt jemand der wenig bis keine Erfahrung hat, sein Gerät nicht kennt, nicht wirklich prüft..... die "Freiheit" das so zu tun? Hingegen wird "Fachleuten" die ihr Material kennen und damit üben, es regelmäßig Warten, usw. gesagt: "Mach das ganze mal in doppelter Form, du könntest ja was falsch machen oder das Gerät versagen" wobei diese aufgrund von Alarmierung und Anfahrt, Hinweg noch weniger Zeit haben als der "Kollege" der daneben steht? Geschrieben von Andreas Hohmann Fazit: Wenn ein Rettungsgerät bzw. -prinzip in der breiten Masse der Anwender funktionieren soll, so muss es so einfach wie möglich sein, d.h. einhängen, hochkurbeln, Sicherung aushängen und runter. Alles andere ist einfach zu kompliziert. Ja genau! Aber warum soll/muss die Feuerwehr bei einfachem Gerät wieder mit "Gürtel & Hosenträgern" arbeiten? Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Andr8eas8 H.8, Neckargemünd / Baden-Württemberg | 635650 | |||
Datum | 24.07.2010 12:01 | 4685 x gelesen | |||
Hallo, so pauschal möchte ich die Aussage, dass in der Industrie nicht redundant gerettet wird, nicht stehen lassen - Ich gebe dir allerdings Recht, dass die BGR 199 da nicht gerade viel her gibt. Auch ich habe mich schon gefragt, warum in den Unterlagen der BG gerne ohne Redundanz gerettet wird, bin aber nur zu dem Schluss gekommen, dass eben in diesem Ausnahmefall zugungsten der Geschwindigkeit (und der Sicherheit, so kurios es auch klingt) darauf verzichtet wird. Man muss sich das mal klar machen: PSAgA-Anwender sind in der Regel (wenn überhaupt) irgendwann einmal auf einem Lehrgang gewesen und interessieren sich auch nicht wirklich für das Thema, wissen also wenn es sehr gut läuft immerhin, wo das Rettungsgerät rumfliegt bzw. wie es aussieht. Und da soll dieser Personenkreis sich noch mit Redundanz rumschlagen? In der Seilzugangstechnik (nach FISAT e.V.) sieht das schon anders aus, da wird meist im Seil hängend gearbeitet, und Redundanz ist dann auch immer dabei, auch und besonders bei der Rettung. Aus dem, was ich so in der Praxis erlebt habe, ist die BG schon froh, wenn überhaupt PSAgA getragen wird - Viel zu oft wird der Gurt nur als Alibi angelegt "falls einer kucken kommt". Zu hoffen, dass für wenigstens 10% der PSAgA-Anwender ein Rettungsgerät verfügbar ist, würde ich schon im Bereich Wunschtraum einordnen... Von für die Rettung ausgebildeten Anwendern ganz zu schweigen. Fazit: Wenn ein Rettungsgerät bzw. -prinzip in der breiten Masse der Anwender funktionieren soll, so muss es so einfach wie möglich sein, d.h. einhängen, hochkurbeln, Sicherung aushängen und runter. Alles andere ist einfach zu kompliziert. Bei der Feuerwehr gilt ja auch, dass für eine Rettung notfalls auf Sicherheitsvorschriften verzichtet werden kann, und auch das Rollgliss darf im Einsatz ohne zusätzliche Sicherung eingesetzt werden. Bei dem Thema ist es wie in allen Bereichen: Eine gute und regelmäßige Ausbildung ist DIE eine Möglichkeit, die Sicherheit zu verbessern (...neben der notwendigen Ausrüstung natürlich): Wer regelmäßig mit Rollgliss und entsprechender Sicherung übt, kann das auch im Einsatz schnell genug aufbauen. HTH, Andy Gruß, Andreas Hohmann | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 635647 | |||
Datum | 24.07.2010 11:25 | 4733 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Matthias Ott wo steht das? In den Richtlinien der Gerätehersteller (Bedienungsanleitungen), in allen gängigen Ausbildungsunterlagen (Fw, THW, Bergwacht). Geschrieben von Matthias Ott Geht das um Ausbildung oder Einsatz? Ansich um beides ;-). Also im Bereich des Rollgliss wird per Bedienungsanleitung nur die Redundanz bei Übungen vorgegeben. Aber warum soll ich im Einsatz, bei mehr Stress und schlechteren Umgebungsbedingungen, weniger Sicherheit (keine Redundanz) benutzen? Es geht mir ja nicht um Vor-/Quersteigen - hier haben wir ja zwei Sicherungsebenen (1. Hände/Füße, 2. HMS & Dynamikseil) sondern um die Rettung mit industriel gefertigten Rettungsgeräten, wie z.B. Rollgliss, Höhensicherungsgerät mit Rettungshubeinrichtung, etc. Da wir hier nur das Seil des Rettungsgerät haben, hätten wir nur eine Sicherungsebene. Im Bereich der SRHT wird ja auch immer Redundand (Last- / Sicherungsseil) gearbeitet. Ich Frage mich eben: Warum reicht in der Industrie eine Sicherungsebene und bei der Feuerwehr müssen es zwei sein? Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Matt8hia8s O8., Waldems / Hessen | 635638 | |||
Datum | 24.07.2010 10:41 | 4963 x gelesen | |||
Mh, Geschrieben von Oliver Roland Im Rahmen von Feuerwehreinsätzen arbeiten wir immer mit 2 Sicherungsebenen, eben Redundant. z.B. Schleifkorbtrage am Rollgliss und hintersichert mit dem Gerätesatz Absturzsicherung. wo steht das? Geht das um Ausbildung oder Einsatz? Griß, otti "You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 635623 | |||
Datum | 24.07.2010 09:36 | 7072 x gelesen | |||
Hallo, da ich mich in der letzten Zeit mit Absturzsicherung und Rettung nach Sturz in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) beschäftigt habe, ist mir folgendes aufgefallen: Im Rahmen von Feuerwehreinsätzen arbeiten wir immer mit 2 Sicherungsebenen, eben Redundant. z.B. Schleifkorbtrage am Rollgliss und hintersichert mit dem Gerätesatz Absturzsicherung. Klar ist mir das wir dies aus "gutem" Grund tun. Versagen der ersten Ebene würde unweigerlich zum Absturz führen. Jedoch ist mir aufgefallen, das gerade im Bereich der BG Vorschriften grundsätzlich ohne Redundanz gearbeitet wird. (Beispiel - Klick Seite 16, Bild 8) Woher dieser Unterschied? Sind wir zu "ängstlich"? Ansonsten nehmen wir ja gern BG Vorschriften zu Rate falls es im primären Feuerwehrsektor nichts genaues zu finden ist........ Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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