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ThemaVorbeugung im Verhältnis zum abwehrenden Brandschutz7 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorMark8us 8W., Schwäbisch Gmünd / Baden - Württemberg673657
Datum21.03.2011 18:381914 x gelesen
Geschrieben von Dietmar ReimerFind ich doof. Man kann schlecht die Zunahme der Bürokratie sowie die Regelungswut des Staates im Allgemeinen beklagen und gleichzeitig im Kleinen immer wieder neue Lücken aufzeigen, wo der Staat gefälligst auch noch dem Bürger ein weiteres Stück Verantwortung für das eigene Leben entziehen soll.

Mehr als Hinweise zu geben, finde ich unangemessen...


Da sind wir einer Meinung. Mit ein "paar Euro" aus einem eingesparten GHTLF-Schlagmichtot kann man dem Bürger aber auch durchaus mal professionelle Hinweise geben. Dann werden Dinge wie Rauchmelder vielleicht auch einfacher akzeptiert?

Kleines Beispiel aus der Praxis:

Ich durfte letzte Woche an der Uni Hohenheim einen Vortrag zur neuen LBO-BaWü speziell im Bezug auf Landwirtschaftliches Bauwesen halten. Da geht es dann um richtig Geld, und nicht um 4 Mark fuffzich für einen Rauchmelder.

Als erstes stellte ich eine Änderung bzgl. Brandwänden vor:

Geschrieben von LBO-AVO
Brandwände sind vorgeschrieben [...]
3. als innere Brandwand zur Unterteilung landwirtschaftlich genutzter Gebäude in Brandabschnitte von nicht mehr als 10 000 m³ Brutto-Rauminhalt, wobei größere Brandabschnitte mit Brandwandabständen bis 60 m möglich sind, wenn die Nutzung des Gebäudes dies erfordert und keine Bedenken wegen des Brandschutzes bestehen,


Während die anwesenden Praktiker den gesetzlichen Grundlagen noch relativ stoisch gelauscht hatten gingen jetzt alle Hände im Saal nach oben. Nicht praktikabel, doofe Feuerwehr, kann man nicht auch 80m Abstand bauen - oder 100m? Ein paar Fotos später, die zeigten was ein Feuer mit und ohne Brandwand macht und der Erklärung, dass Feuerwehrleute und Wasser endliche Faktoren sind: Schweigen.

Nächste Diskussion: Löschwasser. Natürlich völlig überzogene Vorstellung, was der VB da so hat. Es folgte ein Bild ähnlich diesem: Klick! Gefolgt von der Erklärung wie viel Liter das in der Minute sind und dass die Feuerwehrleute noch nicht mal löschen sondern nur das Nebengebäude schützen. Betretene Mienen...

Sehr beliebt: Nagelplattenbinder. Billig, schnell gebaut, leicht. Einige Fotos später war dann schon leichtes Entsetzen zu sehen. Einer wollte mir zuerst partout nicht glauben, dass die Feuerwehr da im Zweifelsfall schön Außenangriff fährt statt das teure Inventar zu retten...

Fazit einer Stunde Vortrag mit anschließender Diskussion, das bei den meisten Hörern angekommen ist: Der VB stellt gesetzliche Regelungen nicht aus sadistischen Gründen auf, sondern um *mir* zu helfen, wenn es brennt. Feuerwehrleute sind keine Götter in Rot, die vorbeikommen den Feuer-Aus-Knopf drücken um dann wieder zur Skat-Runde auf die Wache zu fahren sondern Menschen mit Grenzen. Technische, taktische und menschliche Grenzen. Ich kann diese Grenzen beeinflussen, wenn ich mich an die Regelungen des VB halte. Wenn ich mich nicht daran halte passiert mir vielleicht nichts. Vielleicht brennt aber mein ganzer Hof ab.

Ich gehe davon aus, dass ich mit einer Stunde Aufwand vor Landwirten und Landwirtschaftsverwaltung mehr Sicherheit produziert habe als eine Dynawatt-Anlage im 3000-Einwohner-Kaff (um mal ein Beispiel aus der Praxis zu nennen). Dazu war ich wesentlich billiger. ;-)

Übertragen auf die Allgemeinheit ausserhalb der Landwirtschaft: mit den 300.000 Euro für EIN LF: auf wie viele Jahre hinaus kann ich in einem Landkreis professionelle BS-Mediatoren schulen und denen noch eine Top-Ausstattung hinstellen, mit der sie arbeiten können. Und wie viele Menschenleben werden die wohl im Vergleich zu diesem einen LF retten?

Allerdings ist ein Beamer und ein Rauchzelt nicht annähernd so sexy wie ein 18-Tonner. Der gemeine Bürger versteht uns nicht! Er hat keine Ahnung vom kritischen Standardbrand oder von Hilfsfristen. Die Rauchmelder-Prävention, die viele FW mittlerweile anbieten sind ein guter Schritt. Wenn man aber landesweite Erfolge will, dann muss man das professionalisieren. Das kostet ein bisschen Geld und viel Zeit - dürfte aber sinnvoller angelegt sein als manch technisches Spielzeug mit denen wir uns die Gerätehäuser vollstopfen um professionell Feuer auszumachen. Letzteres kann ich auch mit einem LF8 auf Opel Blitz. Hohlstrahlrohr und STK drauf und los gehts...

Gruß,
Markus


Aus meiner Sicht könnte es dem Einen oder Anderen nicht schaden dass man ihm sagt dass er schlicht und einfach dumm ist, statt ihn bloß nicht auszugrenzen.

J. Mäschle, Forums-Philosoph

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AutorDiet8mar8 R.8, Essen / NRW673428
Datum20.03.2011 15:562041 x gelesen
Geschrieben von Martin Drechslerwenn man sich endlich Bundesweit auf die Einführung der Pflicht des Rauchmelder im Neu- UND Bestandsbau einigen könnten, wäre vermutlich schon sehr viel erreicht.

Find ich doof. Man kann schlecht die Zunahme der Bürokratie sowie die Regelungswut des Staates im Allgemeinen beklagen und gleichzeitig im Kleinen immer wieder neue Lücken aufzeigen, wo der Staat gefälligst auch noch dem Bürger ein weiteres Stück Verantwortung für das eigene Leben entziehen soll.

Mehr als Hinweise zu geben, finde ich unangemessen...


Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Reimer


*Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum*

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AutorGerh8ard8 P.8, Stuttgart / Baden-Württemberg673415
Datum20.03.2011 14:321917 x gelesen
Geschrieben von Sebastian KruppWas bewegt den renditefreudigen Bürger, die von der Kommune geschenkten Rauchmelder auch betriebsbereit zu halten?

Hallo,

könnte man mit einer gesetzlichen Pflicht analog zu den Sicherheitsgurten recht einfach regeln.

Geschrieben von Sebastian KruppOder macht das auch noch die Kommune?

Was wäre z.B., wenn mit einer bundesweiten Aktion alle FA bei Geburtstagen, Weihnachten, Ostern usw. Rauchmelder verschenken und diese auch gleich montieren?

Geschrieben von Sebastian KruppMachen die Rauchmelder dann auch gleich das Feuer aus?

Ne auspiepen geht noch nicht:-) Enscheidend bei allem ist die Menschenrettung, Sachwerte sind in der Regel versichert. Und über Entstehungsbrand zum Vollbrand brauche ich Dir nichts näheres zu erläutern:-)

Geschrieben von Sebastian KruppUnd kümmern sich auch gleich um die Hilfeleistungseinsätze und Flächen-/Fahrzeugbrände?

Nein, ohne PA macht man ja auch keinen Innenangriff, ein großer Teil des Gefahrenspektrums wäre jedoch abgedeckt. Warum üben ausgerechnet FA bei solchen einfachen, billigen, technischen Lösungen so viel Zurückhaltung?

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart

Gerhard Pfeiffer


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AutorKlau8s S8., München / Bayern673402
Datum20.03.2011 14:051954 x gelesen
hier ein interessante Anfrage des Stadtrates zum Thema Rendite und Vorbeugung Seite 8 mit 12


„Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

„Alle angenehmen Dinge sind entweder unmoralisch, illegal oder machen dick.“ Alexander Woollcott

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP673396
Datum20.03.2011 13:442039 x gelesen
Was bewegt den renditefreudigen Bürger, die von der Kommune geschenkten Rauchmelder auch betriebsbereit zu halten? Oder macht das auch noch die Kommune?
Machen die Rauchmelder dann auch gleich das Feuer aus? Und kümmern sich auch gleich um die Hilfeleistungseinsätze und Flächen-/Fahrzeugbrände?


Meine Meinung. Wäre langweilig, wenn die jeder hätte.
...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke)

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AutorMart8in 8D., Dinslaken / NRW673394
Datum20.03.2011 13:422061 x gelesen
Hallo Gerhard,

wenn man sich endlich Bundesweit auf die Einführung der Pflicht des Rauchmelder im Neu- UND Bestandsbau einigen könnten, wäre vermutlich schon sehr viel erreicht.

Wobei ich mich auch täuschen mag, aber ich empfinde es so, dass der VB gerade hier in umliegen Städten eine immer größerer werdende Rolle spielt.

Gruß


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AutorGerh8ard8 P.8, Stuttgart / Baden-Württemberg673392
Datum20.03.2011 13:383254 x gelesen
Hallo,

wäre die "Rendite" für Bürger, Kommunen und letztendlich auch die Feuerwehr nicht viel größer, wenn man das Geld für überflüssige Fahrzeuge und Mehrausstattungen in Aufklärung/Vorbeugung und Rauchmelderbeschaffungen stecken würde?

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart

Gerhard Pfeiffer


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 20.03.2011 13:38 Gerh7ard7 P.7, Stuttgart
 20.03.2011 13:42 ., Dinslaken
 20.03.2011 15:56 Diet7mar7 R.7, Essen
 21.03.2011 18:38 Mark7us 7W., Schwäbisch Gmünd
 20.03.2011 13:44 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 20.03.2011 14:32 Gerh7ard7 P.7, Stuttgart
 20.03.2011 14:05 ., München
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