News | Newsletter | Einsätze | Feuerwehr-Markt | Fahrzeug-Markt | Fahrzeuge | Industrie-News | BOS-Firmen | TV-Tipps | Job-Börse |
Thema | Wieviel Tod muss ein FA vertragen? (war:Reinigung Gleiskörper ...) | 24 Beträge | |||
Rubrik | Einsatz | ||||
Autor | Manu8el 8S., Dortmund / NRW | 720183 | |||
Datum | 03.04.2012 20:58 | 4456 x gelesen | |||
Ich bitte um Nachsicht, da ich nun doch etwas aus meinem eigenen Kopf plaudere. Geschrieben von Christian F. Und Ziel der Ausbildung muß sein, dass man nicht zuviel nachdenkt. Das ist nicht nur mit der Ausbildung getan, dass muss auch "vorgelebt" werden. Meine persönliche Strategie, damit es nicht soweit kommt ist: Ich mache mir Gedanken über unsere Arbeit, nicht über das Ergebnis! Diese Einstellung hat mir meine Heimatwache beigebracht und vorgelebt. Wir können unsere Arbeit beeinflussen. Ob wir gute ARbeit geleistet haben oder nicht. Ob jemand überlebt oder nicht bestimmen nicht wir. Ob der Schreiber des "Drehbuchs" jetzt Zufall, Schicksal, Gott oder Kühlschrank genannt wird ist egal: Wir schreiben das Drehbuch nicht. Außerdem habe ich beigebracht und vorglebt bekommen, dass wir zwar auf ein "110%ig-Leistung" trainieren, aber dass 95%-Leistung im Einsatz schon eine sehr gute Leistung ist. Der Spagat ist sicherlich nicht leicht: Sich mit weniger als 100% zufrieden geben, und sich keine Vorwürfe machen "Menno, das hätte etwas besser klappen können, und das, und das andere auch..." aber dennoch in Aus-, Fortibldung und Training auf 110% hin trainieren. Und jetzt nochwas, warum man mit dieser Einstellung vorsichtig sein muss: Mindestens außerhalb des Blaulicht-Milieus ist man mit der Einstellung: "Das war ein richtig guter Einsatz. Alles hat geklappt, gute Zusammenarbeit, das trainierte konnte man anwenden, ... . Ja, hat Spaß gemacht!" ziemlich schnell als sowas von herzlos, eiskalt und wenn bei dem Einsatz dann noch jemand gestorben ist der nicht gerade steinalt war fast als Monster abgestempelt. Noch kurz etwas zur Psychologie ansich: WEnn jemand sagt, dass Psychologie keine Wissenschaft sei, kann ich nichtmal klar und entschieden widersprechen. Nicht nur, dass die Psychologie keine knallharten Messwerte [1] wie in den Ingenieurswissenschaften hat. Die Psychologie ist erst seit relativ kurzer Zeit, wenn man bedenkt wie alt diese Disziplin eigentlich ist, eine Fachdisziplin die sich "beweißbassierend" [2] weiterentwickelt. Bedingt durch die Problematik der direkten Auswertung durch Messwerte bleibt nur eine Rückkopplung über Studien. Diese 'Messwerte' laufen aber mehrere Jahre bis Jahrzente hinterher. Bei der Reanimation gibt es alle fünf Jahre neue, beweißbassierte Empfehlungen. Bei der psychologischen Traumatherapie sind solch kurze Zeiträume nicht erreichbar, auch wenn es alle gerne hätten. Noch etwas zur Einsatznachbesprechnung unter Kollegen, Freunden, Familie [3]: Das persönliche, soziale Gefüge hat seinen unverzichtbaren Teil in der Traumabewältigung und Traumavermeidung. Hier zu sagen dass man sowas nicht machen sollte ist IMHO fehl am Platze. Das lockere Gespräch, ohne psychologischen Ansatz nur mit normalem kameradschaftlichen Umgang und gesundem Menschenverstand und sozialüblichem Einfühlungsvermögen über einen Einsatz gehört zur Bewältigung vollkommen mit dazu. Wenn dann noch jemand in der Runde mit dabei ist, der dafür ausgebildet wurde schwerere Probleme zu erkennen, ist das für mein Verständnis schon mindestens an den 95% die man realitisch erreichen kann. [1] Wobei das mit Messwerten ja auch so eine Sache ist... [2] "evidence based" könnte man auch sagen :-) [3] Wenn ich mal weiter aus meinen Kopf plaudere: Das Blaulichtmilieu tickt doch so anders als der "zivile" Familien und Bekanntenkreis, so dass ich, nach einer negativen Erfahrung, das nie wieder probieren werde. | |||||
| |||||
Autor | Thor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg | 720108 | |||
Datum | 03.04.2012 11:28 | 4599 x gelesen | |||
Hallo zusammen, Geschrieben von Christian F. Und ich halte eben nichts davon, Leute im Einsatzdienst zu haben die z.B. kein Blut sehen können. Ich kann im Einsatz da nicht noch überlegen, wer was nicht kann, sondern dann muß der STr die Verletztenversorgung übernehmen. Auch wenn der vielleicht ein ganz toller Maschinist oder AGT ist. Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann. Und wer definiert und prüft, was wir als "kein Blut sehen können" festlegen. Wer legt festm, wieviel Leid ein FA aushalten können muss um geeignet zu sein? Mir ist der FA lieber, dem jeder dieser Einsätze erkennbar unangenehm ist, der aber trotzdem seine Arbeit durchführt und je nach Bedarf Hilfe (eitweder professionelle oder auch einfach nur Gespräche mit Freunden/ Familie, ...) in Anspruch nimmt, als der "tolle Hecht" dem diese Einsätzer zwar absolut zuwieder sind, der aber zu der Spezies Mensch gehört, die keine Gefühle/ Schwächen zeigen und dann halt eben anfängt zu saufen/ Drogen zu nehmen, ... Wo ich Dir recht geben würde, wären nur Leute, die von sich aus sagen (z.B. nach der Übung mit RUD), dass sie das nicht können/ wollen und dann von sich aus aufgeben/ aufhören. Gruss Thorsten Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt. 'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade) | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW | 720044 | |||
Datum | 02.04.2012 18:38 | 4918 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas R.Geschrieben von Michael R."Ein ähnliches Problem Ärzte. " z.B. die Problematik das auch ein Arzt belastet sein kann und sich kaum dem SanH einer HIO oder RS im mD anvertrauen möchte ? Einen Ansprechpartner auf Augenhöhe sucht ? Geschrieben von Andreas R. ich bezog mich ja vorallem auf beamtenrechtliche Probleme. Geschrieben von Andreas R. Geschrieben von Michael R."Es könnte ja auch mal den gD oder hD als betroffenen treffen, glaubst du der vertraut sich dann seinem sonst unterstellten mD an ? " Drum also gD und hD ausschließen ? Einen Ansprechpartner auf Augenhöhe verweigern ? Ich erkenne deine Befürchtungen und teile sie durchaus, aber bitte auch die andere Seite sehen. Geschrieben von Andreas R. Geschrieben von Michael R."Als Teamleiter PSNV mag der gD oder hD aber evtl. auch Hilfreich sein ?" Warum immer alles als Gegner sehen und nicht als Türöffner ? Geschrieben von Andreas R. Und es dürfte gerade Dir durchaus bekannt sein das das Sagen in EKNT bei den psychosozialen Fachkräften liegt,... Und auch da gibt es kaum jemanden der im eigenen Standeskreis nicht umstritten ist............. mit freundlichen Grüßen Michael Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-) Denkt daran: "He Mann, die Intelligenz verfolgt euch, aber ihr seid schneller" | |||||
| |||||
Autor | Andr8eas8 R.8, Stuttgart / Ba-Wü | 720042 | |||
Datum | 02.04.2012 18:13 | 4842 x gelesen | |||
Hi, Geschrieben von Michael R. Es könnte ja auch mal den gD oder hD als betroffenen treffen, glaubst du der vertraut sich dann seinem sonst unterstellten mD an ? Die Wahrscheinlichkeit ist bei welchen Beamtengruppen absolut in Zahlen wie hoch ? Und für den Fall kann man wie schon erwähnt auf externe Kräfte zurückgreifen. Geschrieben von Michael R. Ein ähnliches Problem Ärzte. Was ist daran ähnlich ? Ich wüßte jetzt nicht das es in den Reihen der Ärzte bzw. Krankenhausbelegschaften eigene PSNV-Teams gibt. Ich bezog mich ja vorallem auf beamtenrechtliche Probleme. Geschrieben von Michael R. Da stellt sich die Frage wer was wie plant und tatsächlich einsetzt......... Es reicht in meinen Augen aus das sich diese Personengruppe im Team befindet um eine gewisse Hemmschwelle aufzubauen. Geschrieben von Michael R. Als Teamleiter PSNV mag der gD oder hD aber evtl. auch Hilfreich sein ? Warum ? Dann kann ich die PSNV-Führungslehrgänge auch wieder einstampfen wenn das in den "normalen" Führungslehrgängen scheints schon enthalten ist. Und es dürfte gerade Dir durchaus bekannt sein das das Sagen in EKNT bei den psychosozialen Fachkräften liegt, nicht bei Führungskräften jeglicher Art. Gruß Andi Gruß Andi | |||||
| |||||
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 720039 | |||
Datum | 02.04.2012 18:03 | 4893 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Und du meinst das man nach so einem Erlebnis sich nicht die Frage stellt? Ja, der Meinung bin ich. Man muß nicht alles in Frage stellen. Sondern vielleicht bestimmte Dinge (wie die Endlichkeit des menschlichen Lebens) als Faktum hinnehmen. Und der Tot kommt eben nicht immer sanft im Schlaf. Und für diese Fällen sind nunmal oft wir zuständig. Geschrieben von Rico K. Müssen nicht, es ist ein Fakt, dass sich Menschen in einer ruhigen Minute Gedanken darüber machen werden. Kann ich so nicht bestätigen ;-) Einigen wir uns darauf: Es gibt Menschen die darüber NAchdenken und beim NAchdenken dann Probleme haben. Die diese muß Hilfe da sein. Und Ziel der Ausbildung muß sein, dass man nicht zuviel nachdenkt. Geschrieben von Rico K. Sondern? Polemisch? Realistisch. Oder wie Pulm sagt: Wir habens nicht angezündet/ kaputt gemacht. Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW | 720038 | |||
Datum | 02.04.2012 18:01 | 4879 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Geschrieben von Christian F."Und ich halte eben nichts davon, Leute im Einsatzdienst zu haben die z.B. kein Blut sehen können. Ich kann im Einsatz da nicht noch überlegen, wer was nicht kann, sondern dann muß der STr die Verletztenversorgung übernehmen. Auch wenn der vielleicht ein ganz toller Maschinist oder AGT ist. Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann." Ich sehe eher den Vorteil, darin Leute realitätsnah auszubilden als sie zu traumatisieren. Wobei im zweifel auch PSNV geschulte Spezialkräfte zur Verfügung stehen. Aber jetzt mal Butter bei die Fische, jemand der bei einer geschminkten Schnittwunde schon Probleme hat, wie würde der deiner Meinung mit dem Realfall reagieren ? Ich kann mir nicht vorstellen das es dann problemlos laufen würde. Insofern kann man die RUD IMO durchaus als "Vorfilter" nutzen. mit freundlichen Grüßen Michael Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-) Denkt daran: "He Mann, die Intelligenz verfolgt euch, aber ihr seid schneller" | |||||
| |||||
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 720036 | |||
Datum | 02.04.2012 17:55 | 4896 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Es geht ja darum, dass behauptet wurde man könne sich aussuchen, ob man jemanden aufnimmt, der kein Problem damit hat Blut, Tod und Schrecken zu sehen und dass es nichts bringt, wenn er das nicht kann aber sonst ein toller Feuerwehrmann ist. Das können wir m. E. nicht. Wir müssen es sogar. Das sehe ich als Pflicht eines Vorgesetzten an. Wenn jemand für eine Aufgabe auf Grund einer Einschränkung nicht wahrnehmen kann, dann muß ich sagen "nein, es geht nicht". Ebenso wie ich als Ausbilder jemanden vom Truppmann 1 nach Hause schicke ohne Urkunde wenn er keine Leitern steigen kann. Ebenso schicke ich ihn ohne Urkunde nach Hause, wenn er beim Anblick von Kunstblut schon nicht mehr den Übungsdarsteller versorgen kann. Da habe ich einfach gewisse Qualitätsansprüche an die Leute die nachher in den Einsatz gehen und Leben retten sollen. Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW | 720035 | |||
Datum | 02.04.2012 17:54 | 4904 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas R.Die Idee mancher Berufsfeuerwehren Einsatzkräftenachsorgeteams zu bilden in denen Beamte des gD und hD mitarbeiten halte ich um es vorsichtig auszudrücken für eine Lachplatte. Es könnte ja auch mal den gD oder hD als betroffenen treffen, glaubst du der vertraut sich dann seinem sonst unterstellten mD an ? Ein ähnliches Problem Ärzte. In einem mir bekannten Fall ist man Froh einen NA im PSNV-Team zu haben, damit man auch diese Personengruppe versorgen kann. Geschrieben von Andreas R. Welcher Beamte wird sich an so ein Team wenden ohne den Hintergedanken "der XY ist ja auch für meine Beurteilung etc. zuständig". Da stellt sich die Frage wer was wie plant und tatsächlich einsetzt......... Als Teamleiter PSNV mag der gD oder hD aber evtl. auch Hilfreich sein ? mit freundlichen Grüßen Michael Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-) Denkt daran: "He Mann, die Intelligenz verfolgt euch, aber ihr seid schneller" | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW | 720033 | |||
Datum | 02.04.2012 17:47 | 4854 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Danke! Deshlab sind professionelle Angebote unabdingbar. Und die müssen funktionieren bevor es soweit ist. Könntest du uns mal deinen Background dazu erklären ? Gibt es da eine persönliche Ambition zu dem Thema ? mit freundlichen Grüßen Michael Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-) Denkt daran: "He Mann, die Intelligenz verfolgt euch, aber ihr seid schneller" | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 K.8, Neuhausen a.d.F. / Baden-Württemberg | 720023 | |||
Datum | 02.04.2012 16:27 | 4905 x gelesen | |||
Ursprünglich wurde nur gesagt, das der FA durch eine offene kommunikation/information darauf hingewisen wird das seine tätigkeit solche Situation enthalten kann, und entsprechedne Übungsdarstellung dazu beitragen kann/soll, so etwas u.a. für sich selbst festzustellen ob man eventuell doch gar nicht damit kann. Um zum nutzen aller zu verhindern, das er es bei ersten einsatz herasufindet. Man muss aber auch sagen dürfen das es entsprechedne Anforderungen gibt und der klaustrophobiker mit Höhenangst, der beim Anblick einer rohen Leber beim Metzger würgen muss muss sich halt die Frage gefallen lassen ob er in einer Organisation wie der Freiwilligen Feuerwehr eine für sich nützliche Freizeitbeschäftigung gefunden hat. (Die entsprechenden Diskussionen gabs hier schon). | |||||
| |||||
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 720021 | |||
Datum | 02.04.2012 16:17 | 4870 x gelesen | |||
Geschrieben von Magnus H.Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es JEDEN treffen kann aber NIEMAND treffen muss, dass man von einem Einsatz "länger etwas hat"... eine gewisse Resilienz kann man zwar entwickeln, eine "Immunität" gibts allerdings nicht. Danke! Deshlab sind professionelle Angebote unabdingbar. Und die müssen funktionieren bevor es soweit ist. | |||||
| |||||
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 720020 | |||
Datum | 02.04.2012 16:16 | 4871 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael K.Sind wir wieder an dem Punkt angelangt, wo Personalmangel als Argument für Quantität statt Qualität herhalten muss? Wenn Narzissmus als Qualitätskritetium für eine Feuerwehrkraft angesehen wird dann schon.;) Es geht ja darum, dass behauptet wurde man könne sich aussuchen, ob man jemanden aufnimmt, der kein Problem damit hat Blut, Tod und Schrecken zu sehen und dass es nichts bringt, wenn er das nicht kann aber sonst ein toller Feuerwehrmann ist. Das können wir m. E. nicht. | |||||
| |||||
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 720018 | |||
Datum | 02.04.2012 16:12 | 4952 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian F.Aber ja. Man kann diesen Einsatz dann einfach "nebenher" aufarbeiten. Über Eloquenz wollen wir ja nicht streiten, deshalb bringe ich jetzt mal ein Zitat von meinem Mathelherer, der sagte immer: Man kann sich auch den Brauch grün anstreichen und als Wiese verpackten. Also Könnten kann man alles. Geschrieben von Christian F. Sprich ich sehe die Aufarbeitung eben auch in die Richtung, dass sich niemand Vorwürfe macht mit hätte, wäre, wenn. Und du meinst das man nach so einem Erlebnis sich nicht die Frage stellt? Geschrieben von Christian F. muß da nicht über den Tod nachgedacht werden. Müssen nicht, es ist ein Fakt, dass sich Menschen in einer ruhigen Minute Gedanken darüber machen werden. Geschrieben von Christian F. Man muß nicht über alle Dinge zu viel und zu wissenschaftlich nachdenken... Sondern? Polemisch? | |||||
| |||||
Autor | Magn8us 8H., Pöttmes / Bayern | 720017 | |||
Datum | 02.04.2012 16:09 | 5149 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Rico K. Es ist durchaus umstitten, ob man mit der Darstellung von schweren Verletzungen und bspw. Filmen wirklich vor Traumata bewahren kann oder künstlich solche Situationen schafft. Was den Punkt der Übungsdarstellung geht, redest du und Christian glaub ich einfach aneinander vorbei. Prinzipiell gibt es meines Erachtens zwei Tendenzen im Bereich der Einsatzkräftenachsorge, beide gleichermaßen wenig zielführend: Die eine ist die Bagatellisierung und die andere ist die Dramatisierung. Das Ideal liegt wohl "genau dazwischen" und lässt sich vermutlich auch nicht bis ins letzte Detail festlegen. Zu unterschiedlich sind Einsätze und die darin beteiligten Einsatzkräfte. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es JEDEN treffen kann aber NIEMAND treffen muss, dass man von einem Einsatz "länger etwas hat"... eine gewisse Resilienz kann man zwar entwickeln, eine "Immunität" gibts allerdings nicht. Grüße Magnus | |||||
| |||||
Autor | Mich8ael8 K.8, Neuhausen a.d.F. / Baden-Württemberg | 720014 | |||
Datum | 02.04.2012 15:55 | 5001 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Na Gott sei dank können wir uns ja auch dem riesen Bewerberpool einen rauspicken, der einen besonders großen Koherenzsinn hat, eine abgeschlossene Berufsausbildung, Abitur und Promotion bereits hinter sich hat und die nächsten 20 Jahre bei uns mitmacht. Sind wir wieder an dem Punkt angelangt, wo Personalmangel als Argument für Quantität statt Qualität herhalten muss? Geschrieben von Rico K. Es ist durchaus umstitten, ob man mit der Darstellung von schweren Verletzungen und bspw. Filmen wirklich vor Traumata bewahren kann oder künstlich solche Situationen schafft. Naja viel ist umstritten: "Wäre Debriefing ein Medikament, wäre es verboten" ist auch umstritten, bzw. inzwischen nciht mehr so populär wie vor wenigen Jahren. Fakt ist aber wer bei einem aufgeklebten Hähnrechknochen mit etwas Tomatensoße zusammenklappt, naja besser da als morgens um 10Uhr bei einem VU wo ich wegen Personalmangel mit einer Staffel aufschlage und jetzt plötzlich 2 Leute weniger habe weil den ja jemand betreuen muss, im zweifelfall verliere ich dann also 2 statt einen. Geschrieben von Rico K. Niemand hat je etwas in der Richtung behauptet... Es ist doch so das es Leute gibt die so etwas wegstecken, vermutlich sogar ein Großteil, warum sollen sich leute nochmal damit auseinandersetzten und etwas wieder aufkochen was eigentlich abgehakt war, um wenn ich pech habe das bei einer Aktion zu tun, bei keiner dabei ist der das eigentlich brächte. Keine Frage wir brauchen gute Angebote zu denen sich jeder traut hinzugehen. | |||||
| |||||
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 720008 | |||
Datum | 02.04.2012 15:38 | 5115 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Na Gott sei dank können wir uns ja auch dem riesen Bewerberpool einen rauspicken, der einen besonders großen Koherenzsinn hat, eine abgeschlossene Berufsausbildung, Abitur und Promotion bereits hinter sich hat und die nächsten 20 Jahre bei uns mitmacht. Was bringt es, wenn ich ungeeignete Bewerber aufnehme? Das ist Windowdressing und bringt mir für den Einsatz überhaupt nichts (höchstens Probleme) und schönt nur die Statistik. Geschrieben von Rico K. Es ist durchaus umstitten, ob man mit der Darstellung von schweren Verletzungen und bspw. Filmen wirklich vor Traumata bewahren kann oder künstlich solche Situationen schafft. Mei. Ganz ehrlich. Ich bin manchmal nicht so sicher, ob das was unter Psychologie in der Wissenschaft firmiert wirklich unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten auch also solche bezeichnet werden kann/ darf/ soll. Oder ob da nicht eine gute Portion "Okkultismus" rein spielt. Wenn man schaut, was in den letzten Jahren alles an "Diagnosen" aus dem psychologischen Hut gezaubert wurde das dringend therapiert werden muß frage ich mich, wie die Menschheit überleben konnte... Man findet, was man sucht. Objektive Ergebnisse durch z.B. meßtechnische Methoden gibt es nicht. In sofern bin ich da sehr zurückhaltend. Geschrieben von Rico K. Bei lecker Würsten und ner Molle Bier, fällt es ja auch viel leichter solche Themen anzugehen. Es muß nicht ein Bier sein. Aber ja. Man kann diesen Einsatz dann einfach "nebenher" aufarbeiten. Dabei merke ich dann schon, wie die Stimmungslage der einzelnen Einsatzkräfte ist. Und da kann ich dann als Führungskraft meine Schlüsse daraus ziehen und z.B. einem einzelnen unter 4 Augen nochmal auf die Telefonnummer des Nachsorgedienstes hinweisen wenn ich merke, dass da was im Busch ist. Geschrieben von Rico K. Mir ist auch nicht klar, warum es eine "heimliche" Besprechung sein soll, die "niemandem auffällt". Es ist doch gerade der Sinn einer Nachbesprechung sich Zeit dafür zu nehmen über z. B. den Tod nachzudenken. Ähm. Nein. m.E. muß da nicht über den Tod nachgedacht werden. Der Tod ist Fakt in unserem Leben. Gerade diese "tiefenphilosophischen" Betrachtungen sind m.E. das Problem. Ich habe da mal in England mit einem Paramedic eine schöne Unterhaltung gehabt. Der hat das gewohnt englisch-sportlich ausgedrückt. Sinngemäß: Ab und zu gewinnen wir einen Spielzug gegen den Tod, aber das ganze Spiel gewinnt immer er. Oder wie ich in der Ausbildung immer sage: Macht Euch klar, dass wir nicht jeden retten können. Sprich ich sehe die Aufarbeitung eben auch in die Richtung, dass sich niemand Vorwürfe macht mit hätte, wäre, wenn. Sondern: Wir haben getan was wir konnten. Mehr war nicht drin. Es ist so wie es ist. Und den nächsten Einsatz fahren wir ebenso gut. Oder wie war noch die Antwort eines amerikanischen Scharfschützen auf die Frage eines Reportes was er denn fühle, wenn er einen Terroristen erschießt: "Den Rückstoß" ;-) Man muß nicht über alle Dinge zu viel und zu wissenschaftlich nachdenken... Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau | |||||
| |||||
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 720003 | |||
Datum | 02.04.2012 15:16 | 5125 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian F.Und ich halte eben nichts davon, Leute im Einsatzdienst zu haben die z.B. kein Blut sehen können. Ich kann im Einsatz da nicht noch überlegen, wer was nicht kann, sondern dann muß der STr die Verletztenversorgung übernehmen. Auch wenn der vielleicht ein ganz toller Maschinist oder AGT ist. Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann. Na Gott sei dank können wir uns ja auch dem riesen Bewerberpool einen rauspicken, der einen besonders großen Koherenzsinn hat, eine abgeschlossene Berufsausbildung, Abitur und Promotion bereits hinter sich hat und die nächsten 20 Jahre bei uns mitmacht. Nun Schluss des Sarkasmus. Es ist durchaus umstitten, ob man mit der Darstellung von schweren Verletzungen und bspw. Filmen wirklich vor Traumata bewahren kann oder künstlich solche Situationen schafft. Geschrieben von Christian F. Von was ich eben nichts halte, sind irgend welche zwangsangsetzten Therapiestuhlkreise wo alle dran teilnehmen müssen, weil es ja gar so schrecklich war. Damit redet man u.U. manchen Leuten erst das ein, was nachher therapiert werden muß... Niemand hat je etwas in der Richtung behauptet... Geschrieben von Christian F. nd das kann man quasi nebenbei machen, ohne dass es als besondere Maßnahme auffällt. Bei lecker Würsten und ner Molle Bier, fällt es ja auch viel leichter solche Themen anzugehen. Und ich habe auch schon drei Bücher über Psychologie gelesen, da ist so eine Einsatznachbesprechung ja nix. Ich will dir nichts unterstellen aber wer solche Themen "unprofessionell" (also ohne vorherige Ausbldung) anpackt, der tut niemandem einen gefallen. Mir ist auch nicht klar, warum es eine "heimliche" Besprechung sein soll, die "niemandem auffällt". Es ist doch gerade der Sinn einer Nachbesprechung sich Zeit dafür zu nehmen über z. B. den Tod nachzudenken. | |||||
| |||||
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 719999 | |||
Datum | 02.04.2012 14:55 | 5724 x gelesen | |||
Geschrieben von David J.Wir müssen mit unseren Leuten ehrlich sein (Information beim Eintritt) und sie auf Einsätze vorbereiten, bei denen Tod/ Entstellung/ Verstümmelung angetroffen werden. Dies wird unter anderem durch RUD getan. Du hast mich treffend übersetzt ;-) Das gibt nämlich die Erkenntnis der britischen Sanitätstruppen wieder. Diese haben irgend wann im Krieg vor vielen Jahrzehnten schon gemerkt, dass nicht wenige ihrer ganz toll im Lehrsaal ausgebildeten Sanis ein Problem hatten, wenn sie dann an der Front das erste Mal mit Blut und Tod in Kontakt kamen und diese Truppe ein vergleichsweise hohes Ausfallpotential auf Grund dieser Erlebnisse hatte. Das war der Beginn von dem, was heute RUD heißt, denn man hat Maskenbildner und Schauspieler aus den Theatern geholt, um bereits in der Ausbildung des Sanitätspersonals so viel Realitätsnähe wir möglich zu haben. Und eben da auch schon zu erkenne, wer diesen Eindrücken nicht gewachsen ist. Das hat für mich dann ein Stück weit mit Fürsorge zu tun, dass ich dann dieses Personal nicht in Verwendung lasse, wo es damit konfrontiert werden könnte. Und das heißt für mich dann z.B., dass ich im Unterrichtsteil Rettung (=erweiterte EH) des TrM Teil 1 mit einigem an Kunstblut, Moulagen, Schminke,... arbeite. Und wenn der Verletzte erbricht, dann kommt da auch wirklich was raus (Mischung aus Butterkeks/ Buttermilch/ Gummibärchen) und muß aus dem Mund ausgeräumt werden. Und ich halte eben nichts davon, Leute im Einsatzdienst zu haben die z.B. kein Blut sehen können. Ich kann im Einsatz da nicht noch überlegen, wer was nicht kann, sondern dann muß der STr die Verletztenversorgung übernehmen. Auch wenn der vielleicht ein ganz toller Maschinist oder AGT ist. Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann. Und natürlich bin ich dafür, nach belastenden Einsätzen darüber zu reden. Das erledigt die meisten aller Probleme. Und das kann man quasi nebenbei machen, ohne dass es als besondere Maßnahme auffällt. Und darüberhinaus kann jeder FM professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, der dies braucht. Und zwar ohne sich irgend wo zu melden. Von was ich eben nichts halte, sind irgend welche zwangsangsetzten Therapiestuhlkreise wo alle dran teilnehmen müssen, weil es ja gar so schrecklich war. Damit redet man u.U. manchen Leuten erst das ein, was nachher therapiert werden muß... Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau | |||||
| |||||
Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 719964 | |||
Datum | 02.04.2012 11:46 | 5441 x gelesen | |||
Wer bei der Feuerwehr aktiv wird muß sich darüber im Klaren sein, dass er potentiell mit Situationen konforntiert wird, der er "auf dem Sofa" nicht erleben wird. Ja das bedeutet prinzipiell die Konfrontaion mit menschlichem Leid; Verletzte, aber unter Umständen auch der Tod von Menschen. Mir war das sehr wohl bewußt als ich zur Feuerwehr gegangen bin. Trotzdem hoffe ich, im Einsatzdienst möglichst nicht mit Todesfällen konfrontiert zu werden. Feuerwehrleute sind auch keine seelenlosen Wesen, denen die Konfrontation mit solchen Situationen nichts ausmacht. Mein erster Einsatz bei der FF war ein VU bei dem es 2 Tote gab - und ich hatte einen verantwortungsvollen SBI der mich nicht an die vorderste Linie geschickt hat. In der WF ist eine solche Situation ehr unwahrscheinlicher, weil wir praktisch so gut wie keine Einsätze mit VU haben. Aber viele FF-Einsatzkräfte in deren Einsatzbereich Unfallschwerpunkte liegen haben hier schon viel Leid und Tod ertragen müssen. Und dass ehrenamtlich - ich zolle all' diesen Kameraden/innen meinen Respekt für ihre Leistungen in diesen Situationen! ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
| |||||
Autor | Davi8d J8., Kaiserstuhl / Aargau - CH | 719962 | |||
Datum | 02.04.2012 11:16 | 5479 x gelesen | |||
Geschrieben von Rico K.Das Zitat lässt durchblicken, dass Personen, die nicht ohne Probleme über so ein Erlebnis hinwegkommen Weicheier sind. Das interpretierst DU so. Für mich sagt Christian F. in etwa folgendes: Wir müssen mit unseren Leuten ehrlich sein (Information beim Eintritt) und sie auf Einsätze vorbereiten, bei denen Tod/ Entstellung/ Verstümmelung angetroffen werden. Dies wird unter anderem durch RUD getan. Und wer bei RUD schon Probleme hat, der sollte nicht in den Einsatz und ist daher bei FW/Hiorg nicht am richtigen Ort. Gruss aus der Schweiz - ohne Vorbaupumpen - dafür mit viel Wasser auf den Fzg. | |||||
| |||||
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 719961 | |||
Datum | 02.04.2012 11:08 | 5480 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian F.
Ich weiß nicht, wieso bei der breiten Feuerwehrbevölkerung der Glaueb vorherscht, Feuerwehrleute seinen von Hause aus übermenschliche Wesen. Zunächsteinmal hat niemand gesagt, dass Feuerwehrleute nicht mir dem Tof konfrontiert werden. Das ist tatsächlich so und niemand kann und wird das ändern. Gerade weil, das Risiko höher ist mit dem tod konfrontiert zu werden, müssen entsprechende Mechanismen installiert werden, um jedes FW-Mitglied vor seelischen Schäden zu schützen. Das Zitat lässt durchblicken, dass Personen, die nicht ohne Probleme über so ein Erlebnis hinwegkommen Weicheier sind. So ist es aber nicht, denn es kann jeden treffen! Sicher gibt es Menschen, die soetwas besser verkrafte (Stichwort: Kohärenzsinn) und andere, die anfälliger sind. Das habt aber keinerlei Auswirkungen auf die Fähigkeit ein guter Feuerwehrmann oder- frau zu sein. Und eben solche Ansichten habe kritisiert. Ich weiß, dass nicht jeder traumatisiert ist aber man spricht ja auch von potentiell tramatischen Ereignissen...;) Und ich finde, es sollte im Ansinnen von allen sein, dass solche Ereignisse nicht häufiger werden, als notwendig. Und wenn sie eintreten, dass der erste Schritt nicht vom Betroffenen gemacht wird sondern von den Kräften der PSNV. | |||||
| |||||
Autor | Andr8eas8 R.8, Stuttgart / Ba-Wü | 719956 | |||
Datum | 02.04.2012 08:35 | 5983 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Thorsten H. Wer stellt fest/ legt fest, wer in diesem Sinne für die FW ungeeignet ist? Das kann niemand feststellen. Wie Marc schon schrieb, als Trigger (=Sinnesauslöser) kommen unter Umständen Dinge in Frage an die niemand im Vorfeld denkt, nicht einmal der (dann) Betroffene selbst. Geschrieben von Thorsten H. Ist der junge Kamerad ungeeignet, der nach dem ersten Einsatz mit Toten gleich mit dem Seelsorger/ Psychologen spricht? Der ist ganz bestimmt nicht ungeeignet, weil der hat das Prinzip wenigstens kapiert. Geschrieben von Thorsten H. Pech wenn niemand merkt, dass derjenige über die Jahre zum Alkoholiker wird, weil er vor lauter Angst nicht mehr der "starke Kerl" zu sein, gar nichts sagt, und lieber den Kummer ertränkt. Das wiederrum ist das Problem der Führungskräfte. Nicht umsonst werden auch PSNV-Lehrgänge angeboten die sich mit der "Erkennung" dementsprechender Probleme befassen. Wobei man nie eine 100%ige Sicherheit haben kann diese "Veränderung" auch wirklich zu erkennen. Aber es entfällt das "ja er war die letzte Zeit schon so komisch, aber wir konnten das nicht einordnen" zu großen Teilen. Geschrieben von Thorsten H. Mir ist klar, wir sollten niemanden zwingen zum Seelsorger/ Psychologen zu gehen. Das sollte jedem freigestellt sein. Es müssen aber genügend Angebote vorhanden sein. Am besten auch so, dass man sich Hilfe holen kann, ohne dass es die anderen FA mitbekommen. Da gehe ich zu 2(!)00% mit Dir einher. Aber eben nur wenn es wirklich so ist wie Du es beschreibst. Was noch dazu kommt ist das der Betroffene auch die Möglichkeit haben sollte sich an "Ansprechpartner" zu wenden die absolut nichts mit der eigenen Organisaton/Einheit zu tun haben. Die Idee mancher Berufsfeuerwehren Einsatzkräftenachsorgeteams zu bilden in denen Beamte des gD und hD mitarbeiten halte ich um es vorsichtig auszudrücken für eine Lachplatte. Welcher Beamte wird sich an so ein Team wenden ohne den Hintergedanken "der XY ist ja auch für meine Beurteilung etc. zuständig". Und es erzähle mir keiner das XY diese Beurteilung zwei Monate später vollkommen neutral schreibt bzw. schreiben kann(!). Gruß Andi | |||||
| |||||
Autor | Marc8 D.8, Bad Hersfeld / Hessen | 719955 | |||
Datum | 02.04.2012 08:15 | 6187 x gelesen | |||
Geschrieben von Thorsten H.Das finde ich schon eine radikale Aussage. Ich glaube nicht, daß Christian diejenigen meint, die mal ein Problem in der Richtung haben. Jeden kann es theoretisch richtig hart treffen, wenn der passende Trigger kommt. Ich glaube auch nicht, daß er erwartet, daß die FA die mit Toten und Schwerverletzten konfrontiert werden, das toll finden müssen. Schwieriger wird es meines Erachtens wenn FA bei jedem dieser Fälle Probleme entwickeln die mehrere Tage oder gar noch längere Zeiträume anhalten. Dann müßte man vermutlich sogar als Führungskraft überlegen diesen FA bei allen Einsätzen wo potentiell mit Toten oder Schwerverletzten zu rechnen ist nicht einzusetzen um seiner Fürsorgepflicht nachzukommen. Geschrieben von Thorsten H. Wer stellt fest/ legt fest, wer in diesem Sinne für die FW ungeeignet ist? Gute Frage. Es dürfte schwierig sein solche Fälle sinnvoll zu filtern. Wichtig wäre aber meines Erachtens schon mal, daß man auch im Anwerbegespräch und in der Ausbildung* die Problematik deutlich, offen und vor allem ehrlich anspricht damit die Leute bereits im Vorfeld solcher Einsätze die Chance haben sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. MkG Marc | |||||
| |||||
Autor | Thor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg | 719954 | |||
Datum | 02.04.2012 07:25 | 9263 x gelesen | |||
Hallo zusammen, mir ist schon klar, dass manchmal mit dem Umsorgen der Leute übertrieben wird, aber: Geschrieben von Christian F. Sorry. Aber die Konfrontation mit dem Tod gehört zu unserer Aufgabe. Das sollte man jedem Bewerber von Anfang an klar machen. Und auch so in die Ausbildung integrieren (z.B. durch RUD wo es nur geht). Und wer damit da schon nicht klarkommt, der hat sich eben die falsche Freizeitbeschäftigung ausgesucht. Das finde ich schon eine radikale Aussage. Wer stellt fest/ legt fest, wer in diesem Sinne für die FW ungeeignet ist? Ist der junge Kamerad ungeeignet, der nach dem ersten Einsatz mit Toten gleich mit dem Seelsorger/ Psychologen spricht? Wer kann das näher beurteilen. Vielleicht ist ja beim nächsten mal alles gut. Vielleicht gab es private Probleme/ Vorfälle, die durch das ganze noch verstärkt werden? Was ist mit den Leuten die nie Hilfe "brauchen" ode rannehmen. Sind die dann die besser geeigneten Feuerwehrleute? Pech wenn niemand merkt, dass derjenige über die Jahre zum Alkoholiker wird, weil er vor lauter Angst nicht mehr der "starke Kerl" zu sein, gar nichts sagt, und lieber den Kummer ertränkt. Wieviele Tote, Schwerverletzte muss ein Feuerwehrangehöriger ertragen können um geeignet zu sein? Mir ist klar, wir sollten niemanden zwingen zum Seelsorger/ Psychologen zu gehen. Das sollte jedem freigestellt sein. Es müssen aber genügend Angebote vorhanden sein. Am besten auch so, dass man sich Hilfe holen kann, ohne dass es die anderen FA mitbekommen. Wenn aber die Aussage im Raum steht, wer das nicht verträgt ist ungeeignet/ schlechter geeignet, wird die Konsequenz sein, dass manch einer das Problem dann für sich behält, dass evtl. mit einem "Guten Gespräch" schon gelöst wäre. Gruss Thorsten Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt. 'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade) | |||||
| |||||
|