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ThemaBlitzableiter effektiv?16 Beträge
Rubrikvorbeug. Brandschutz
 
AutorKili8an 8W., Stuttgart/Tübingen / Ba-Wü363561
Datum01.10.2006 18:0812863 x gelesen
Mich würde mal interessieren wie effektiv Blitzableiter an Gebäuden sind. Gibt es Berichte von Bränden, obwohl dort ein Blitzableiter angebracht war? Oder wird der Blitz trotz seiner doch sehr starken Energie immer abgeleitet und verursacht somit keine Schäden?
Wäre schön, wenn mir da jemand etwas dazu berichten kann.


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Autor ., Grafenau / Baden-Württemberg363575
Datum01.10.2006 19:0110206 x gelesen
also ne genau antwort auf deine Frage kann ich jetzt nicht bieten!
Aber als mein Vater anfang des Jahres bei einem Ortsansässigen Dachdeckerbetrieb nachgefragt hat wie das ist wenn man sein Dach neu denken lässt, ob man dann den Blitzableiter auch neu machen muss, der Chef des Betriebes hat darauf geantwortet, dass man heutzutage bei Neubauten gar keinen Blitzableiter mehr anbringt! Die genau antwort warum dies nicht mehr gemacht wird weiß ich nicht mehr, da dies schon zu lange her ist!


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AutorAndr8eas8 V.8, Uetze / Niedersachsen363578
Datum01.10.2006 19:0610396 x gelesen
Hai q all,
verbessert wenn es nicht richtig ist:
Blitzableiter waren früher immer über den Potentialausgleich mit allen Metallischen objekten im Haus verbunden (Wasserrohr, PE usw.) Dieses führte dazu, das zwar der Blitz nicht in das haus sondern in die Umgebung abgeführt wurde, aber dafür bei einem Einschlag alle elektrischen Geräte im haushalt zerstört wurden (die an der steckdose waren) und auch man nicht geschütz war, wenn man in der wanne oder unter der Dusche stand. Da der Blitz heute so oder so sich seinen Weg sucht, wird ebend ein gefahrenpotential ausgeschloßen. Da schutz und schaden nicht im ausgewogenem Verhältnis steht.
MkG Andreas


Wir leben alle unter dem gleichen Himmel. Aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
epilepsie-dollbergen

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AutorKili8an 8W., Stuttgart/Tübingen / Ba-Wü363590
Datum01.10.2006 20:0910207 x gelesen
Dass man bei Neubauten keine Blitzableiter mehr anbringt habe ich auch mitbekommen. Daher auch mein Interesse an diesem Thema. Mich würde nun auch mal ein konkretes Beispiel interessieren, bei dem ein Schaden entstand trotz vorhandenem Blitzableiter. Vielen Dank aber schon für Eure Informationen.


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AutorThor8ben8 G.8, Leese bzw. Osnabrück / Niedersachsen363593
Datum01.10.2006 20:2410190 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Andreas VölckerDa schutz und schaden nicht im ausgewogenem Verhältnis steht.

Wenn es da man nicht eher die Kosten sind... Für "normale" Bebauung ist ein äußerer Blitzschutz i.d.R. nicht von der Baugesetzgebung gefordert, kostet aber locker nochmal das gleiche wie die innere Elektroanlage. Ferner bietet ein äußerer Blitzschutz für die Elektroinstallation nur dann einen Schutz, wenn auch entsprechende Überspannungsableiter in den Verteilungen eingebaut werden. Sind auch nicht ganz billig.

Geschrieben von Andreas VölckerDieses führte dazu, das zwar der Blitz nicht in das haus sondern in die Umgebung abgeführt wurde, aber dafür bei einem Einschlag alle elektrischen Geräte im haushalt zerstört wurden

Bei einem Direkttreffer würd' ich auch mit moderner Blitzschutzanlage nicht drauf wetten, dass die Geräte das überstehen. Äußerer Blitzschutz ist eher als Schutz für die Bausubstanz gedacht, der mögliche Schutz für Elektrogreräte ist eher ein Nebeneffekt, der aus den bei vorhanden sein eines äußeren Blitzschutz nötig werdenden ÜSS-Ableitern in der Installation resultiert. Diese Ableitermodule sind neben dem "vielleicht klappt's ja doch" bei 'nem Direktreffer insbesondere bei Naheinschlägen hilfreich, wo ausreichend hohe Spannungen im Stromnetz sonst diverse Geräte vernichten würden.
Diese gängigen Überspannungsschutz-Zwischenstecker sind als alleiniger Schutz gegen blitzbedingte Überspannungen übrigens kaum geeignet, um einen halbwegs ausreichenden Schutz bei Naheinschlägen zu haben müssen zusätzliche Ableiter mit höhereren Leistungsdaten in der Elektroverteilung vorgesehen werden.


Geschrieben von Andreas VölckerBlitzableiter waren früher immer über den Potentialausgleich mit allen Metallischen objekten im Haus verbunden

Das sollten (müssen) sie auch heute noch, wenn denn welche vorhanden sind...


Geschrieben von Andreas Völckerund auch man nicht geschütz war, wenn man in der wanne oder unter der Dusche stand. Da der Blitz heute so oder so sich seinen Weg sucht, wird ebend ein gefahrenpotential ausgeschloßen.

Das sollte ein vernünftiger, zusätzlicher, lokaler Pot-Ausgleich im Bad eigentlich verhindern. Ohne äußeren Blitzschutz steht man jedenfalls nicht besser da. Der Blitz wird so oder so in das auserwählte Gebäude einschlagen, nur kann man ihm mit einer Blitzschutzanlage in etwa den Weg vorgeben und versuchen durch diese Lenkung die Schäden zu minimieren.


...und mal etwas Werbung für www.ABC-Zug.com

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AutorKili8an 8W., Stuttgart/Tübingen / Ba-Wü363594
Datum01.10.2006 20:3010147 x gelesen
...nur kann man ihm mit einer Blitzschutzanlage in etwa den Weg vorgeben und versuchen durch diese Lenkung die Schäden zu minimieren.

Ist das wirklich wahr, bei einer solchen enormen Energie und Gealt, die ein blitz mit sich bringt?


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AutorThor8ben8 G.8, Leese bzw. Osnabrück / Niedersachsen363596
Datum01.10.2006 20:5110177 x gelesen
Man kann's zumindest versuchen und es scheint wohl auch eine positive Wirkung erkennbar zu sein. Wobei e ehrlicher Weise keine 100&ige Sicherheit gibt, man Versucht halt mit den x % der Blitze fertigzuwerden, die unter einer bestimmten Grenze liegen. Wenn dan nmal ein dickerer zuschlägt, ist's halt Pech. Irgendwann lohnt sich der finanzielle Aufand, um noch ein paar %chen mehr der Blitze verkraften zu können, nicht mehr...


Geschrieben von Kilian WieczorekIst das wirklich wahr, bei einer solchen enormen Energie und Gealt, die ein blitz mit sich bringt?

Zum einen ist der elektrische Widerstand der Strecke Fangstange/Ableitung/Erder um einiges geringer als der von Dachlatte/Sparren/Mauerwerk. Heißt also, bei kleinerem Widerstand wird bei gegebenem (Ist das so vereinfach/vernachlässigbar oder hängt der Blitzsstrom merklich vom Ableitwiderstand des Gebäudes ab?) Strom eine geringere Spannugn über diese Strecke anliegen. Und da sich elektrische Leistung aus dem Produkt von Spannung und Strom ergibt, wird damit auch die im/am Gebäude umgesetzte Energie reduziert. Weiter ist der Ableiter selbst nich brennbar. Er wird sich bei einem Einschlag zwar deutlich erwärmen, ist aber i.d.R. außen am Gebäude angebracht und kann daher relativ problemlos abkühlen, während die ohne Ableiter getroffene Dachlatte sich eher gegenteilig verhält.

ciao,
Thorben


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AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen363601
Datum01.10.2006 21:2410226 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Kilian Wieczorek
Dass man bei Neubauten keine Blitzableiter mehr anbringt habe ich auch mitbekommen.
Na sagen wir immer weniger, das liegt offenbar an den immer besser werdenden Feuerwehren ;-), denn der Brandabwehr diente dieser schließlich.

Nun kann man als BWLer auch Investition gegen Versicherungspolice und Deckungwert mit Eintrittswahrscheinlichkeit verquicken und so zu einem Ergebnis kommen, was Versicherer beim Oder-Hochwasser plötzlich zum Nachdenkern gebracht hatte :-(
usw.

Für elektron. Geräte ist allg. Blitzschutz und auch Überspannungsableiter (der allg. Handelsform) keine Garantie (man kann seinen Versicherungsfritzen natürlich versuchen damit weichzuklopfen).

Blitzschutz ist weder F.Käfig, noch werden die enormen magnetischen Felder abgeschirmt.
Dafür sind aber unsere modernen Halbleiter-ICs mit immer kleineren Bahnabständen immer empfindlicher!
Nicht umsonst wird im Weltraum und Militär? auf für manche "urzeitliche" Elektronik ausgewichen.


mkg hwk

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AutorJürg8en 8W., Gifhorn / Niedersachsen363604
Datum01.10.2006 21:4010103 x gelesen
Geschrieben von Andreas VölckerBlitzableiter waren früher immer über den Potentialausgleich mit allen Metallischen objekten im Haus verbunden (Wasserrohr, PE usw.)
Soweit richtig. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, daß für den Blitzableiter eine extra hierfür erstellte Erdungsanlage <10Ω erstellt werden muß. Diese wird dann erst mit dem Potentialausgleich des Hauses verbunden.
Die Zweifel, daß der Blitz wegen seiner sehr hohen Energie nicht über diesen Blitzableiter abgeführt werden können, sind nur oberflächlich betrachtet richtig. Richtig ist, daß der Blitz über eine sich um den Ableiter aufbauende Plasmaschicht mit sehr viel höherem Leitwert abgeleitet wird.

Die Notwendigkeit einer Blitzschutzanlage ist aus Versicherungsrechtlicher Sicht nur dann gegeben, wenn sich leitfähige Anlagen (Antennen) außerhalb der Dachhaut befinden. Im anderen Falle ist eine solche Anlage nicht erforderlich.

Näheres zu Erdungen, Überspannungen und EMP findest du in unserem Downloadbereich unter "Erdungen im THW-Alltag".


Gruss
Jürgen Wenzel


Downloads: die FGr FK (FüKom) / Das THW in Google Earth ab dem: 01.05.06 unter : www.thw-gifhorn.de

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AutorKlau8s R8., Gelting / Bayern363620
Datum02.10.2006 09:1910233 x gelesen
Hallo Kilian,

Mein Vater (Funkamateur) hatte eine Antenne, die ca. 13m über das Dach (freistehendes Einfamilienhaus, 1OG) hinausragte, installiert. Deswegen hat er sich auch Gedanken über Blitzschutz gemacht, Mast geerdet, Erdung an 3 Ecken des Hauses heruntergeführt, mit einem Erdungsband, das fast um das ganze Haus verläuft, verbunden. Nur leider hing da auch die Erdung des ganzen Hauses mit dran. Als dann wirklich mal ein Blitz die Antenne gestreichelt hat, ist diese weitgehend verbruzzelt, die Spannung wurde wunderschön über den Blitzableiter ins Erdreich abgeleitet, aber leider lag das Potential halt auch auf jedem Schutzkontakt des Hauses mal kurz an und das hat 17 Elektrogeräte im Haus das Leben gekostet. Insofern kann ich Dir mit einem Brand trotz Blitzableiter nicht dienen, aber Tatsache ist, daß die Schäden am Haus (alter trockener Dachstuhl usw.) ohne Blitzschutz sicher anders ausgefallen wären...
Man kann jetzt argumentieren, daß nicht jeder so hohe Antennen hat (mein Vater übrigens auch nicht mehr), aber ich sehe es so: Wenn sich mal eine Potentialwolke über einem Neubaugebiet bildet, wo kein Haus mehr einen Blitzableiter hat, dann muß die Ladung trotzdem irgendwo hin, und einen wird's dann halt einfach treffen. Ich habe einmal ein Haus gesehen, wo ein Blitzeinschlag sich den Weg durch Wände und Hauselektrik gesucht hatte, da hatte es den Putz von den Wänden gesprengt, weil die Leitungen innen schlagartig verdampft waren. War vielleicht eher Zufall, daß es keinen Brand gab, aber es sah trotzdem teurer aus als ein Blitzableiter gewesen wäre...

Schöne Grüße, Klaus


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AutorJürg8en 8W., Gifhorn / Niedersachsen363657
Datum02.10.2006 12:5610358 x gelesen
Geschrieben von Klaus RamelsbergerIch habe einmal ein Haus gesehen, wo ein Blitzeinschlag sich den Weg durch Wände und Hauselektrik gesucht hatte, da hatte es den Putz von den Wänden gesprengt, weil die Leitungen innen schlagartig verdampft waren. War vielleicht eher Zufall, daß es keinen Brand gab, aber es sah trotzdem teurer aus als ein Blitzableiter gewesen wäre...
So sehe ich das auch.
Ich schrieb hierzu schon einmal am 27.09.05 in diesem Forum:
Die Druckwelle in den Wänden entsteht durch das Erhitzen oder Verglühen der Leitungen und der hiermit einhergehenden explosionsartigen Verdampfung von Restfeuchtigkeit und dem Leitungskupfer.
Wer solche Leitungen einmal gesehen hat, wird erkannt haben, dass diese Kabel streckenweise nur noch aus aufgeplatzten leeren Schläuchen bestehen.

Der gleiche Effekt der explosionshaften Verdampfung von Restwandfeuchtigkeit führt bei nichtvorhandensein eines Blitzableiters auch oft zur Zerstörung von Wänden und Fundamenten da der Blitzstromfuss hier nur über das feuchte Fundament zur Erde gelangt.


Gruss
Jürgen Wenzel


Downloads: die FGr FK (FüKom) / Das THW in Google Earth ab dem: 01.05.06 unter : www.thw-gifhorn.de

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AutorKili8an 8W., Stuttgart/Tübingen / Ba-Wü363689
Datum02.10.2006 16:0710240 x gelesen
Mal ne ganz andere Frage. Wenn der Blitz einschlägt (Blitzableiter vorhanden) besteht doch trotzdem die Möglichkeit dass Elektrogeräte defekt sind?! Wenn das so ist bestünde doch auch die Möglichkeit dass es in Elektrogeräten einen Kurzschluss auslöst, wenn der Blitz einschlägt. Dann kann es doch auch dadurch zu einem Brand kommen. Das wäre dann praktisch Indirekt ein verursachter Brand durch Blitzeinschlag.


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AutorThor8ben8 G.8, Leese bzw. Osnabrück / Niedersachsen363691
Datum02.10.2006 16:2110209 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Kilian WieczorekWenn der Blitz einschlägt (Blitzableiter vorhanden) besteht doch trotzdem die Möglichkeit dass Elektrogeräte defekt sind?!

Yepp. Der Strom durch den Blitzableiter erzeugt ein Magnetfeld und das wiederum induziert in den Leitungen im Haus eine Spannung. Äußere Blitzschutzanlage und Elektroverkabelung spielen also mal 'ne Runde Transformator, wenngleich zum Glück mit eher bescheidener Kopplung der beiden Spulen. Unter Umständen (fehlende Überspannungsableiter, zu große Entfernung vom nächsen Ableiter) kann es dann zu überspannungsbedingten Überschlägen in den Geräten kommen. Allerdings ist der Blitz nur von kurzer Dauer, das heißt, der Überschlagslichtbogen wird auch nicht lange anhalten. Sollte durch die vom Lichtbogenüberschlag ionisierte Luft ein Folgestrom aus dem Netz fließen, wird hoffentlich die Sicherung des betreffenden Stromkreises ansprechen. Fazit: Geräteschäden (insbesondere innere Durchschläge in den Chips) sind ohne ausreichendes Überspannungsschutzkonzept zu erwarten, indirekte Folgebrände IMHO zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber bei korrekter Elektroinstallation doch eher unwahrscheinlich.

ciao,
Thorben


PS: Warum suchst du so sehr nach Negativpunkten an Blitzableitern?


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AutorKili8an 8W., Stuttgart/Tübingen / Ba-Wü363692
Datum02.10.2006 16:2610208 x gelesen
Ich suche gar keine Gegenargumente. Ich hatte nur eine Diskussion darüber und dachte mich hier mal ganz "neutral" informieren zu können. Denn wenn ich mich an eine Firma wende, welche Blitzableiter vertreibt/montiert ist ja klar, dass sie diese auch verkaufen wollen und somit auch nur positiv darüber argumentieren können/werden. Interssant wäre es doch auch mal aus versicherungstechnischer Sicht. ob diese schon mal einen Schadensfall trotz Blitzableiter hatten.

Wie gesagt, es sollen keine Gegenargumente gesammelt werden. Es ist nur rein persönliches Interesse!


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AutorKlau8s R8., Gelting / Bayern363694
Datum02.10.2006 17:2210064 x gelesen
Hallo Kilian,

Man muß immer unterscheiden, ob man's aus physikalischer, versicherungstechnisch/rechtlicher oder aus praktischer Sicht sieht.

Physikalisch ist es durchaus möglich, daß Du trotz Blitzableiter einen Schaden hast, Dir die Bude abbrennt usw. Eine korrekte Installation vorausgesetzt würde ich aber sagen, daß Du beim gleichen Einschlag mit einem Blitzableiter zumindest deutlich besser dahstehst. (Eine echte Schadensfreiheitsgarantie gibt's bei Blitzschlag grundsätzlich nur für Bergwerke...)

Versicherungstechnisch betrachtet, läuft meistens alles, was nicht direkt abbrennt, wegtropft oder verdampft, auf Überspannung raus, und da geht's dann wieder drum, ob das über das Stromnetz kam (z.B. weil der Blitz irgendwo in die Freileitung eingeschlagen hat), weil dann der Energieversorger zuständig wäre, weil Überspannung nicht über die Hausratsversicherung abgedeckt wird usw. Da kann man beliebig rumgutachten und streiten, und das ist dann die rechtliche Seite von dem Ganzen. Ob man immer zweifelsfrei nachvollziehen kann, woran jetzt die Elektrogeräte gestorben sind, über welchen Kontakt der Steckdose die Spannung kam, wo der Blitz genau eingeschlagen und welchen Weg er genommen hat, möchte ich stark bezweifeln, zumal bei solchen Spannungen und Strömen andere Effekte zum Tragen kommen als in der Gleichstromphysik der 9. Klasse. Lustigerweise entscheiden da aber dann wieder die Juristen, die bestenfalls eben genau dieses Gleichstromwissen haben...
Und damit kommen wir zur praktischen Seite des Ganzen: Bei jeder Versicherung gibt es für jeden Schadensfall eine finanzielle Schmerzgrenze, bis zu der (mehr oder weniger anstandslos) gezahlt wird. Diese Grenze leitet sich ab aus dem Risiko und den Kosten eines möglichen Rechtsstreits, dem Bearbeitungsaufwand (Gutachten usw.), den Richlinien zur Kulanz, der Häufigkeit solcher Ereignisse und sicher auch von so Dingen, wie einem (nicht) vorhandenem Blitzschutz. Da denke ich, könnte sich der Blitzableiter dann möglicherweise zum zweiten Mal rentieren...

Schöne Grüße, Klaus


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AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen363698
Datum02.10.2006 18:0110101 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Thorben Gruhl
Yepp. Der Strom durch den Blitzableiter erzeugt ein Magnetfeld und das wiederum induziert in den Leitungen im Haus eine Spannung. Äußere Blitzschutzanlage und Elektroverkabelung spielen also mal 'ne Runde Transformator, wenngleich zum Glück mit eher bescheidener Kopplung der beiden Spulen. Unter Umständen (fehlende Überspannungsableiter, zu große Entfernung vom nächsen Ableiter) kann es dann zu überspannungsbedingten Überschlägen in den Geräten kommen. Allerdings ist der Blitz nur von kurzer Dauer, das heißt, der Überschlagslichtbogen wird auch nicht lange anhalten. Sollte durch die vom Lichtbogenüberschlag ionisierte Luft ein Folgestrom aus dem Netz fließen, wird hoffentlich die Sicherung des betreffenden Stromkreises ansprechen. Fazit: Geräteschäden (insbesondere innere Durchschläge in den Chips) sind ohne ausreichendes Überspannungsschutzkonzept zu erwarten, indirekte Folgebrände IMHO zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber bei korrekter Elektroinstallation doch eher unwahrscheinlich.
Wie recht Du hast ;-)
(weil Geräte, die im Betrieb nicht beaufsichtigt werden, alle div. Schutzvorrichtungen haben müssen)

Da gibt es aber noch so ein kleines böses Teil:
Wer einen FI zentral, z.B. auch vor dem Kühl-/Gefrierschrank hat und im Urlaub ist, während zuhause ein mittleres Gewitter über den Ort zieht, kann bei der Heimkehr von viel "Leben" in der Küche überrascht werden...


mkg hwk

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