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ThemaBrandbekämpfung in Müllsortieranlage11 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorMark8us 8B., Gummersbach / NRW381164
Datum16.01.2007 22:007791 x gelesen
Wer hat Erfahrung mit Brandbekämpfung in einer Müllsortieranlage.
Mich interessieren vor allem die Erfahrungen mit verschiedenen Löschmitteln.

Wir hatten vergangenes Wochenende einen Schwelbrand in einer Sortieranlage.
Gebrannt haben im wesentlichen Kunststofffolienabfälle. Größe des Müllberges LxBxH 10x10x4
Der Berg wurde mit Baggern komplett umgeschichtet und die Glut mit Wasser abgelöscht.
Dauer ca. 5 Std.

Würde hier Netzmittel was bringen? Evtl Einsatz von Löschlanzen? Wie kann man diese in einen solchen Haufen einbringen?

Danke für die Antworten!

Gruß aus dem schönen Bergischen Land

Markus


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW381178
Datum16.01.2007 22:325892 x gelesen
Geschrieben von Markus BoschWürde hier Netzmittel was bringen?

Ja.

Geschrieben von Markus BoschEvtl Einsatz von Löschlanzen?

Bedingt, letztlich muss man immer umschichten - wenns neben einer MVA ist => direkt in die Öfen.


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen381189
Datum16.01.2007 23:455801 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoWürde hier Netzmittel was bringen?


Ja.


Moin,

inwiefern soll Netzmittel hier einen Vorteil bringen. Nach meinem Verständnis soll es die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und dadurch tiefer eindringen, aber bei Kunststoff?
Oder sitze ich auf dem falschen Dampfer?

Gruß
Martin


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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen381191
Datum16.01.2007 23:525886 x gelesen
Geschrieben von Markus BoschWer hat Erfahrung mit Brandbekämpfung in einer Müllsortieranlage.
Mich interessieren vor allem die Erfahrungen mit verschiedenen Löschmitteln.


Müllsortierung nicht direkt, allerdings über das Firesorb Netzwerk einiges über Deponiebrände bekannt und direkte Erfahrungen dazu aus Magdeburg geschildert bekommen.
Das Umschichten muss immer erfolgen es sei denn es ist ein Schwelbrand im definierten Raum (MVA) und es besteht die Möglichkeit den Bunker mit Inertgas (Stickstoff/Co2) zu fluten.
Ansonsten besonders bei hohem Kunststoffanteil (DSD Müll - gelber Sack - grüner Punkt) gute Erfahrungen durch Ersticken mit Gel:
1. direkte Unterdrückung der Flammen (beim Durchbrennen) und der Rauchentwicklung (Sicht- und Geruchsbelästigung)
2. Verhinderung der Brandausbreitung durch frühzeitigen Auftrag
3. geringere Minderung des Heizwerts im Vergleich zur Durchtränkung mit Schaum (wichtig für die Entsorgung ;-)
4. ein solcher Zwischenfall lässt sich kontrollierter mit wenig Personal abarbeiten, da das Umschichten nur partiell zur neuen Flammenbildung führt

Gruß
Martin


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW381215
Datum17.01.2007 09:265852 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorskiinwiefern soll Netzmittel hier einen Vorteil bringen. Nach meinem Verständnis soll es die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und dadurch tiefer eindringen, aber bei Kunststoff?

Ja, aber bei Müllsortieranlagen hast Du - je nachdem welcher Teil betroffen ist - nicht unbedingt reinen Kunststoff.
Außerdem verhalten sich brennende Kunststoffe m.W. wie eine Mischung aus Brandklasse A und B (v.a. die Thermoplasten).
Wenns dann noch geschreddert ist, hast Du einen relativ kompakten Haufen.

Fazit: Mit Netzmittel (das übrigens fast immer etwas verschäumt, und als Schaum auch für "B" zugelassen ist) hast Du da garantiert mehr Erfolg wie nur mit Wasser.

Geschrieben von Martin GorskiOder sitze ich auf dem falschen Dampfer?

Ne, aber der Dampfer fährt in wechselhafter See... ;-)


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW381216
Datum17.01.2007 09:305802 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorski2. Verhinderung der Brandausbreitung durch frühzeitigen Auftrag

das gilt für ALLE Löschmittel.
Viel erfolgreicher als Löschmittel ist übrigens die Trennung (der Haufen). Weil mit oberflächlich wirkenden Maßnahmen hast Du da bei Haufen die relativ viel Luft enthalten können, recht wenig Erfolg. Es brennt unten einfach quer weiter...


Geschrieben von Martin Gorski3. geringere Minderung des Heizwerts im Vergleich zur Durchtränkung mit Schaum (wichtig für die Entsorgung ;-)

Das gilt nur für die thermische Verwertung und nur wenns noch nass erfolgt...


Geschrieben von Martin Gorski4. ein solcher Zwischenfall lässt sich kontrollierter mit wenig Personal abarbeiten, da das Umschichten nur partiell zur neuen Flammenbildung führt

Das glaub ich erst, wenn ich das mal live gesehen hab!
Beim Umschichten reißt Du JEDE deckende Schicht wieder komplett auf, Du hebst Glutteile an, die damit an frische Umgebungsluft kommen => Zündung. Wo soll da Gel erfolgreicher das verhindern als Netzmittel/Schaum? Fließfähiger dürfte v.a. Schwerschaum sein. Personal neben den Radladern o.ä. brauchst Du immer für Ab-/Nachlöscharbeiten.


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen381818
Datum20.01.2007 19:045833 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Martin Gorski
inwiefern soll Netzmittel hier einen Vorteil bringen. Nach meinem Verständnis soll es die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und dadurch tiefer eindringen, aber bei Kunststoff?
Diese Kunststoffabfälle sind doch kein monolithischer Block, d.h. es gibt Spalten, Risse, Hohlräume. Und dazu, besser darüber soll Netzmittel besseren "Zugang" schaffen.

Sicher sind zur bloßen Erstickung diese "Gele" optimal. Aber wenn der Haufen doch noch zerlegt werden muß, wird das zum richtigen Problem. Denn jetzt wird die Schicht ja zerstört und die die Masse, wie der Untergrund und alles Andere sehr "schlüpfrig"!?

Dann ist eine Wasser/Netzmittel-Ablöschung (evtl. vorheriger Mittelschaumauftrag) umfassend gesehen, wohl einfacher und sicherer?


mkg hwk

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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen381842
Datum20.01.2007 22:495793 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoFazit: Mit Netzmittel (das übrigens fast immer etwas verschäumt, und als Schaum auch für "B" zugelassen ist) hast Du da garantiert mehr Erfolg wie nur mit Wasser.

oki, stümmt... habe das mit einigen Kollegen auch diskutiert und wie auch Hanswerner K. unten weiter schreibt sind wir zu dem Gedankengang gekommen, dass es Netzmittel auch helfen wird (grad in Mischanlagen), aber wir sehr gute Ergebnisse mit DSD Müll (und ich bin mal gespannt was ich Anfang Feb bei einer Demo seites der Deponie vorgesetzt bekomme) gemacht haben.

Geschrieben von Ulrich CimolinoNe, aber der Dampfer fährt in wechselhafter See... ;-)
Na bei dem Wind kein Wunder... (by the way - Auftrag fürs 20-40 Sl schon vergeben?)

Gruß


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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen381844
Datum20.01.2007 22:545812 x gelesen
Geschrieben von Hanswerner KöglerSicher sind zur bloßen Erstickung diese "Gele" optimal. Aber wenn der Haufen doch noch zerlegt werden muß, wird das zum richtigen Problem. Denn jetzt wird die Schicht ja zerstört und die die Masse, wie der Untergrund und alles Andere sehr "schlüpfrig"!?
Bislang hatten die Radlader keine Probleme beim auseinanderziehen. Kommt auf die Sortierstraße an, aber ein Greifer könnte es auch tun.

Geschrieben von Hanswerner KöglerDann ist eine Wasser/Netzmittel-Ablöschung (evtl. vorheriger Mittelschaumauftrag) umfassend gesehen, wohl einfacher und sicherer?
möchte ich so nicht behaupten wollen. Vom "Schlüpfigkeitsfaktor" liegen SM und Gel in den Bereichen mit Müll(resten) sehr nah beieinander. Daher ist vom Risiko es gleich zu bewerten und da sich Auftrag Schaum und Gel nicht unterscheiden (gleiches Zumischsystem) ist der Aufwand und das handling das gleiche, somit genau gleich einfach...

Gruß
Martin


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW381930
Datum21.01.2007 10:555718 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorski(by the way - Auftrag fürs 20-40 Sl schon vergeben?)

Ist in der internen Vergabeprüfung...


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorMich8ael8 M.8, Stockerau / Niederösterreich475685
Datum07.04.2008 10:005719 x gelesen
Hallo erstmal aus Österreich,

da ich gezwungener Maßnahmen mit der Thematik Müllbrände zu tun habe, darf ich mich hier auch einmal zu Wort melden.

Netzwasser unbediengt verwenden, da eben wie schon erwähnt das Wasser "tiefer" in das Brandgut eindringen kann. Wichtig ist das der Bereich umgegraben wird um etwaige Glutnester ablöschen zu können. Hier muss unbediengt egal wie lange das dauern mag ein Einsatzbereites Rohr zur Verfügung stehen.

Oft genug kam es in meinem Einsatzbereich zu Zündungen lange nachdem der Brand für gelöscht erklärt wurde. Da kann es auch passieren das dies sich über Tage hinaus zieht.

Wenn es in einer MVA (Müllverbrennungsanlage) im Bunker brennen sollte, habe ich schon die notwenige Infrastrukur zur Hand und kann sofort mittels Greifer umschlichten, das Brandgut direkt in die Öfen nachlegen.

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