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Thema | Kleines Malheur mit Ammoniak | 8 Beträge | |||
Rubrik | ABC-Gefahren | ||||
Autor | Jan 8S., Wallenhorst / | 477674 | |||
Datum | 15.04.2008 22:46 | 9721 x gelesen | |||
Hiermit ist bewiesen: Die Gefahren von NH3 werden überschätzt - man kann sogar durchfahren... Liveleak Grüße, Jan | |||||
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Autor | Stef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen | 477683 | |||
Datum | 15.04.2008 23:09 | 7701 x gelesen | |||
Wow. Mit kameradschaftlichen Grüßen Stefan
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Autor | Jako8b T8., Bischheim / Rheinland - Pfalz | 477705 | |||
Datum | 16.04.2008 08:08 | 7668 x gelesen | |||
Hallo! Kleines Malheur? Das hat bestimmt eine ganz tolle Stinkerei gegeben. Wenn ich an Ammoniak denke kommen schon fast nostalgische Gefühle in mir hoch. Auch wenn es viele nicht glauben, man kann sich an den Geruch und die Wirkung von Ammoniak bis zu einem gewissen Grad gewöhnen. Ich habe über 10 Jahre in einem Betrieb gearbeitet der stündlich mehrere Tonnen Rein-NH3 verarbeitet hat. Da bleibt es nicht aus das man ab und an einen kleinen "Schnapper" abbekommt. Unangenehm ist es nur, wenn der freundliche Ammoniak einem mal wieder die Stellen am Körper zeigt an denen man etwas stärker schwitzt (Insider wissen was ich meine). Absolut den Vogel schoss einer meiner damaligen Vorarbeiter ab. Während ein Kollege und ich mit Schutzmaske und SO2-Bömbchen ein Ammoniakleck suchten (wegen der Ammoniakkonzentration im Raum hat das SO2 fast überall genebelt) gesellte sich unser Vorarbeiter, ohne Schutzmaske, zu uns. Was der kann, kann ich auch....FEHLER! Als ich die Maske nur ganz leich angelupft habe....sofort Augenreizung, Hustenreiz...einfach eklig. Unserem alten Vorarbeiter war ausser den etwas feuchten Augen nichts anzumerken!!!! Also, Jan, Ammoniak ist nicht ganz so Gefährlich. ;-) Aber in dieser Woke möchte ich ohne Vollschutz auch nicht stehen. GRuß vom Berg Jakob Alles meine ganz private Meinung und keinesfalls die Meinung meiner Feuerwehr oder Gemeinde oder sonst wem! Alle meine Beiträge sind ausschließlich zur Verwendung auf www.feuerwehr-forum.de bestimmt und ich betrachte diese als mein geistiges Eigentum! Die Verwendung von mir verfassten ganzen Beiträgen, Auszügen und Textpassagen aus diesen Beiträgen, Zitaten, Bildern, Zeichnungen usw. in anderen Foren oder Medien sowie das verfielfältigen oder Kopieren meiner Beiträge und/oder die Weitergabe an dritte Personen bedarf meiner vorherigen ausdrücklichen Genehmigung! Sollte der Zeilenumbruch beim heimlichen Ausdrucken meiner Beiträge nicht stimmen, bitte eine kurze Mail an mich. Ich versende dann die entsprechenden Beiträge im passenden Format. „Die Wahrheit hat weder Waffen nötig, um sich zu verteidigen, noch Gewalttätigkeit, um die Menschen zu zwingen, an sie zu glauben. Sie hat nur zu erscheinen, und sobald ihr Licht die Wolken, die sie verbergen, verscheucht hat, ist ihr Sieg gesichert.“ | |||||
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Autor | Oliv8er 8S., Lilienthal / Niedersachsen | 477735 | |||
Datum | 16.04.2008 09:07 | 7720 x gelesen | |||
Moin! Was mich etwas erstaunt ist, dass das NH3-Gas am Boden lang zieht. Gut, es ist seht kalt, ich würde aber trotzdem erwarten, dass es aufsteigt. Das die Wolke ziemlich unangenehm ist, kann ich mir vorstellen aber ich schätze, dass da überwiegend Luft und Wasser drin sein wird. Viele Grüße, Olli! | |||||
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Autor | Jose8f M8., Bad Urach / BaWü | 477738 | |||
Datum | 16.04.2008 09:20 | 7609 x gelesen | |||
Geschrieben von Jakob TheobaldAuch wenn es viele nicht glauben, man kann sich an den Geruch und die Wirkung von Ammoniak bis zu einem gewissen Grad gewöhnen. Der Gewöhnungseffekt schein sogar recht erheblich zu sein, bis zum 10-fachen der normalen Reizkonzentration: -------------------------------------------------------------------------------- Aus GESTIS über Ammoniak: Hauptwirkungsweisen : akut: stark reizende und ätzende Wirkung auf Augen, Atemwege und Haut chronisch: Reizwirkung auf Augen, Atem- und Verdauungstrakt Akute Toxizität : Das toxische Wirkungsprofil des A. wird durch seine starke lokale Wirkung, insbesondere auf die Augen und die oberen Atemwege, bestimmt. Infolge einer guten Penetrationsfähig- keit kommt es zu tiefgreifenden Gewebeschädigungen: Am Auge reizt gasförmiges A. in geringen Konzentrationen vorwiegend die äußeren Schleimhäute (Tränenreiz, Brennen der Augen, Konjunktivitis). Konzentriertes Gas oder Spritzer von flüssigem A. verursachen schwere Augenschädigungen (Verlust des Cornealepithels, Irisschädigung, Katarakt, Glaukom), die mit einer Latenzzeit bis zu 10 Tagen auftreten können. Es besteht die Gefahr einer Erblindung oder des Einschmelzens des ganzen Organs. An der Haut verursachen Spritzer flüssigen A. starke Verätzungen (sowohl chemischer als auch Kälte-Effekt). Bei Einwirkung von gasförmigem A. auf die Haut in Konzen- trationen von 1 Vol % wurden leichte Reizungen beobachtet, 3 Vol % über wenige Minuten verursachten stechenden Schmerz mit Verätzung und Blasenbildung. Inhalative Exposition ruft Reizungen im Atemtrakt, zunächst vor allem im Bereich der oberen Atemwege hervor. Symptome bei geringen Konzentrationen sind: Brennen der Nasen- und Rachenschleimhäute, Atembeschwerden, Husten, Steigerung der Atemfrequenz, daneben Übelkeit, Brechreiz, Riechstörungen, verstärkte Speichelbildung, Kopfschmerz (evtl. auch reflektorische Bradycardie). Bei Erstexposition können bereits 20-30 ppm A. leichte Reizerscheinungen verursachen, nach Gewöhnung (die sowohl kurzfristig als auch längerfristig erfolgen kann) werden aber höhere Konzentrationen (z.T. 150-300 ppm) toleriert. Bei zwanghafter Inhalation sehr hoher Konzentrationen besteht Lebensgefahr (Glottisödem, Laryngospasmus, Broncho- pneumonie, Lungenödem). 2500-6500 ppm können bereits bei 30 min Exposition, 5000- 10 000 ppm nach kürzerer Expositionszeit zum Tode führen. Werden schwere Vergiftungen überlebt, treten oft langwierige chronische Atemwegserkrankungen auf. Die Lungenfunktion (z.B. Vitalkapazität) kann über Jahre eingeschränkt sein. mit freundlichen Grüßen Jo(sef) Mäschle | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 477740 | |||
Datum | 16.04.2008 09:26 | 8636 x gelesen | |||
Geschrieben von Oliver SchwederGut, es ist seht kalt, ich würde aber trotzdem erwarten, dass es aufsteigt. Nein, Ammoniak zeigt Schwergasverhalten! Auszug aus: http://www.einsatzleiterhandbuch.org/ 3-A Ammoniak (NH3) Allgemeines - Eigenschaften: • Atemgift mit Reiz- und Ätzwirkung 3 GSG - GRENZWERTE WICHTIGER GASE/DÄMPFE • Brennbar bei Wärmezufuhr, Zündtemp >630 oC • Wassergefährdend! • Explosionsbereich 15 - 34 % (als Zündenergie reicht z.B. eine durch die Kälteeinwirkung platzende Glühbirne) 3 EXPLOSIONSGEFAHR • In Reinform leichter als Luft (theoretisches Dichteverh. 0,6) 1 Liter Flüssigkeit/Aerosol ergibt ca. 1000 l Gas! • Sehr gut in Wasser löslich, bildet auch bei starker Verdünnung eine ätzende Flüssigkeit (Salmiakgeist). • Flüssiges Ammoniak ist bei Austritt unter –34 °C kalt und führt bei Kontakt zu schweren Erfrierungen und Zerstörung der “normalen” Chemikalienschutzkleidung. • MAK- Wert: 50 ppm (soll auf 20 ppm reduziert werden); ETW-Wert: 50 ppm • Geruchsschwelle ca. 0,02 - 50 ppm • Durch die niedrige Geruchsschwelle Gefahr der Panik auch schon bei eigentlich ungefährlichen Konzentrationen! Achtung: Ammoniak bindet sich an die Luftfeuchtigkeit und wird dann als Nebel schwerer als Luft. Dieser sammelt sich in Bodennähe. Je größer die Luftfeuchtigkeit im Bereich der Leckage/des Austretens, desto mehr Ammoniak wird sich auch in Bodennähe aufhalten und kann dann auch typisches Schwergas-Verhalten (fließt in Senken) zeigen. - Erkennungsmerkmale: • Stechend riechendes, farbloses Gas • Als Flüssigkeit farblos • Lagerung in grauen Druckgasbehältern bei 8,6 bar verflüssigt (bei 20 °) • Flaschenverschluß: Rechtsgewinde außen • UN-Nummer 1005 (In Lösung 1043, 2073, 2672) • Gefahrnummer 268 (giftiges Gas, ätzend) • Hommel Merkblatt Nr.: 27 • Gefahrzettel 6.1 und 8 (weiß mit Totenkopf und Ätzsymbol) - Nachweis: • • stechender Geruch • Prüfröhrchen – Ammoniak • angefeuchtetes Universalindikatorpapier (Blaufärbung) - Verwendung: Ammoniak wird bei der Düngemittelproduktion, in Rauchgasreinigungsanlagen, Spaltanlagen der Metallindustrie, der Salpetersäuregewinnung und als Träger in Kühl- und Kälteanlagen (Eislaufbahnen!) verwendet. Teils in Vorrats-Druckbehältern >> 20 t (Sammler, Abscheider) gelagert! Maßnahmen: - Gefahrenbereich sofort absperren! - Brandschutz sicher stellen! - Zündquellen beseitigen! - Prüfröhrchen-/Ex-Messungen durchführen! Allgemeine taktische Hinweise zur Einsatzdurchführung • Abstand halten. • bei der Anfahrt Windrichtung beachten, mit dem Wind anfahren. • Unmittelbaren Gefahrenbereich im Freien räumen. • Benachbarte Gebäude i.d.R. nicht räumen. • Fenster und Türen schließen! Klimaanlagen abstellen! • Ggf. in Wohn- sowie Industrieanlagen tiefgelegene Räume räumen und abdichten. • Wasserschleier zum Niederschlagen bzw. Eingrenzen der Dämpfe vornehmen. • Betrieblichen Gefahrenabwehrplan beachten. Ausströmen - gasförmig • Einsatzstelle, in Abhängigkeit von der Lagermenge großräumig absperren, mindestens 50 m; • Bei Ausströmen in Räumen, diese und zugehöriges Gebäude räumen, möglichst dicht verschließen und Zündquellen (Strom) ausschließen. • Bei Ausströmen im Freien, Umgebung räumen, Personen verbleiben in Gebäuden, Fenster und Türen schließen. • Vorgehende Trupps nur unter PA, Vollschutz (kein PVC, da dieses bei Kontakt mit dem tiefkalten Ammoniak brüchig wird!)! • kein Wasser in flüssiges Ammoniak geben (Temperaturerhöhung, Gefahr des Umherspritzens!) • Dämpfe mit viel Wasser und Sprühstrahl niederschlagen bzw. eingrenzen, ggf. Hydro-Schild(-er) einsetzen. • Bei Ammoniak-Nebelschwaden Kanalisation versperren und Bodensenken beachten. • Abfließendes Wasser auf pH-Wert prüfen und ggf. auffangen (Löschwasserrückhaltung). • Bei Eindringen von Lösungen bzw. Schwergas (Nebel) in Kanalisation den Kanalbetreiber benachrichtigen. • Leckage abdichten und Behälter ggf. ins Freie bringen. • Kälteschutz im CSA (wärmender Arbeitsanzug, Füßlinge, Fingerhandschuhe aus Wolle). Ausströmen - flüssig, (ZUSÄTZLICHE Maßnahmen!) • Bei Austritt von flüssigem Ammoniak nicht mit Wasser auf Leckstelle oder Behälter sprühen, da sonst die Verdampfung und Gasentwicklung beschleunigt wird. • Kälteschutz im CSA (wärmender Arbeitsanzug, Füßlinge, Fingerhandschuhe) aus Wolle. • Versuchen das Leck abzudichten, oder Flaschen in geeignete Gasflaschen-Bergebehälter einbringen. • Austrittsstelle z.B. mit Mittelschaum oder PE-Folie abdecken, um weitere Erwärmung zu vermeiden. Die Schaumdecke vereist und wirkt dadurch wie eine Schutzhülle. • Mit geeigneter Schutzkleidung und Ausrüstung ist eine Rückverflüssigung der Dämpfe (Rekondensation) möglich. Ggf. frühzeitig 6-4 TUIS alarmieren. ACHTUNG: Unbedingt weitere Ausbreitung beachten! - Folgemaßnahmen: • Geborgene Behälter kennzeichnen 7.2-19 PRODUKTEN- bzw. 7.2-18 GASFLASCHENANHÄNGEKARTE und einer fachgerechten Entsorgung zuführen. • 3 DEKONTAMINATION von Mannschaft und Gerät mit Wasser. • Kontaminiertes Wasser entsorgen. Vgl. 3 LÖSCHWASSERRÜCKHALTUNG. Rettungsdienst: • Bei Haut- oder Augenkontakt sofort und mindestens 15 min mit viel Wasser spülen. • Kontaminierte Kleidung entfernen, betroffene Hautstellen mit viel Wasser spülen. • Bei Inhalation Versorgung des Verunfallten durch Notarzt. • Direkte Atemspende (Mund-Mund, Mund-Nase) vermeiden – Beatmungsgeräte verwenden! • Erfrorene Körperteile (Flüssiggas!) vorsichtig mit kaltem Wasser auftauen. • Absolute Ruhe, Auskühlen verhindern (Goldfolie). • Bei größerer betroffener Personenzahl (sog. Massenanfall von Verletzten, 3 MANV) entsprechende zusätzliche Kräfte und Mittel alarmieren. Benachrichtigen: - Polizei - Rettungsdienst - Ggf. 6-4.5 GIFTNOTRUFZENTRALEN - Größere Anlagen sind meist Störfallbetriebe, dann zusätzlich Staatl. Umweltamt - Besitzer - Hersteller/ Transporteur - Umweltamt - Untere Wasserbehörde - ggf. 6-3.1 TUIS - ___________________ - ___________________ Literaturhinweise: - Bayerisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz: Merkblatt Gefährliche Stoffe und Güter - Hommel: Handbuch der Gefährlichen Stoffe - ICE: Emergency Response Intervention Card (ERIC) – Entwurf Stand 01/1998, Blatt 2/24 - Schwedische Feuerwehrschule Landskrona: Lehrfilm - TST Sweden: Verkaufsfilm und Tabellen - vfdb, Ref. 10: Protokoll zur 39. Sitzung in Oberhausen, 04/1999, 41. Sitzung, Münster 03/00. - Warmbier, Jürgen: Rückverflüssigung von Dämpfen, in: UB 6/2000, Huss-Medien, Berlin, 2000 - Warmbier, Jürgen: Einsatzmaßnahmen bei der Freisetzung von Ammoniak - Rekondensation von Ammoniak, in: Lemke, Handbuch Brandschutz, ecomed, Landsberg, 2000 Autor: T. Lembeck / U. Cimolino ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Oliv8er 8S., Lilienthal / Niedersachsen | 477784 | |||
Datum | 16.04.2008 12:54 | 7676 x gelesen | |||
Moin, Geschrieben von Ulrich Cimolino, Düsseldorf Nein, Ammoniak zeigt Schwergasverhalten! man sollte sich aber nicht darauf verlassen: Geschrieben von Ulrich Cimolino, Düsseldorf In Reinform leichter als Luft (theoretisches Dichteverh. 0,6) Wie geht das mit der Zerstörung der Chemikalienschutzkleidung vor sich? Macht das die Kälte oder ist das auf chemische Vorgänge zurück zu führen? Viele Grüße Oliver Schweder. | |||||
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Autor | Math8ias8 Z.8, Offenbach / Hessen | 477791 | |||
Datum | 16.04.2008 13:10 | 7544 x gelesen | |||
Geschrieben von Oliver Schweder
[x] ja mfG Mathias Zimmer #Wie üblich meine persönliche Meinung.# | |||||
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