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ThemaWann schaltet eine Hochspannungsleitung ab? war:2 Verletze FA nach...10 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.500556
Datum04.08.2008 13:034451 x gelesen
Geschrieben von Thomas Middeke
Geschrieben von Peter Koffler und mit 20KV hätte ich auf einem Weidezaun
hätte ich einen gr. Glühfaden erwartet

Meine Meinung als Elektro-Laie wäre hier jetzt, dass sich nach einem Zeitraum x die Leitungs von selber abstellt, oder? Okay, dass man sich im Einsatz nicht unbedingt drauf verlassen kann und das Wort "Spannungstrichter" nicht die magere Handlung eines Action-Filmes beschreibt, ist klar.

Aber so wie ich das einschätze, kommt es ja nach dem herunterfallen der xx-kV-Leitung zu einem Kurzschluß. Das muss doch:
a. irgendjemand bemerken
b. irgendwo ein Sicherungsmechnismus greifen

Oder wird präventiv erst einmal nicht ausgeschaltet um großflächige Ausfälle zu vermeiden?


Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

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AutorIngo8 H.8, Vockenhausen / Hessen500558
Datum04.08.2008 13:083137 x gelesen
Hi,

Geschrieben von Christian BergmannOder wird präventiv erst einmal nicht ausgeschaltet um großflächige Ausfälle zu vermeiden?

Normalerweise wird iirc bei erkannten Kurzschlüssen ab und wieder eingeschaltet. Wenn der Fehlerfall dann immer noch vorliegt, erfolgt eine endgültige Abschaltung.
Das bedingt aber, dass der Fehlerfall erkannt wird ;) Im vorliegenden Fall (Leitung gerissen und auf dem Boden -> Kurzschluss) hätte ich das eigentlich erwartet. So kann man sich irren.

Ist allerdings auch ne Weile her, dass ich mit der Materie annähernd beschäftigt habe ;)

MFG

Ingo


--

"Der Erfolg der Kommunikation misst sich an dem Verstandenen, nicht an dem Gesagten." [Unbekannt]

www.atemschutzunfaelle.eu

-
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: meine hier geschriebenen (btw privaten) Beiträge sind nur für die Veröffentlichung in diesem Forum gedacht. Sollte jemand den Inhalt für andere Zwecke verwenden wollen, kann man mich jederzeit via Mail kontaktieren und dieses klären ;)

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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen500563
Datum04.08.2008 13:152979 x gelesen
Moin,

meines Wissens ist es so, dass ein solcher Kurzschluss (wenn es denn einen gab) normalerweise nachdem das erste mal die "Sicherung geflogen" ist mindestens noch einmal wieder aufgeschaltet wird. Je nach dem wie die Rahmenbedingungen sind kann wohl auch eine kaputte Leitung noch mit Spannung versorgt werden. Allerdings hätte ich auch gedacht, dass es in diesem Falle wie geschildert eigentlich zu einer Abschaltung gekommen wäre - zumal die Sache ja schon eine Zeitlang da rum gelegen haben muss.

Bei meinem alten Arbeitgeber gab es häufiger Störungen durch kurzschlüsse im 20 kV-Bereich (Bagger, Erdschluss usw.), und das führte eigentlich immer dazu dass Sicherungen in den Schaltanlagen geflogen sind und in Folge irgendwo ein Stromausfall auftrat. Dann musste vor Ort geschaltet werden, um die Versorgung wieder sicherstellen zu könne.

Gruß, otti


"You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa

Mehr über mich: http://www.otti-online.de/blog

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Nds500565
Datum04.08.2008 13:242922 x gelesen
Geschrieben von Christian BergmannMeine Meinung als Elektro-Laie wäre hier jetzt, dass sich nach einem Zeitraum x die Leitungs von selber abstellt, oder? Okay, dass man sich im Einsatz nicht unbedingt drauf verlassen kann und das Wort "Spannungstrichter" nicht die magere Handlung eines Action-Filmes beschreibt, ist klar.

Aber so wie ich das einschätze, kommt es ja nach dem herunterfallen der xx-kV-Leitung zu einem Kurzschluß. Das muss doch:
a. irgendjemand bemerken
b. irgendwo ein Sicherungsmechnismus greifen

Oder wird präventiv erst einmal nicht ausgeschaltet um großflächige Ausfälle zu vermeiden?

Gruß
Christian Bergmann


Hallo Christian,

rein aus der hohlen Hand heraus: Nein!

Diese Leitung stellt sich nicht selbstständig ab - und das ist das Gefährliche.

Natürlich merkt die Leitwarte des E-Werkes (sollte sie jedenfalls) sehr bald, dass da was passiert ist, aber das "Wo" ist nicht so einfach..

Etwas Ohm'sches Gesetz: I =U/R (Strom = Spananung geteilt durch den Widerstand)

Der kann aber bei einer reinen Erdoberfläche so hoch sein, dass die Leitung, die ja im "heilen" Zustand auch schon diverse kAmp überträgt eben nicht abschaltet.

Der Schutzschalter betrachtet die jetzt fleißenden Ströme noch im Toleranz- bzw Normalbereich.

Aber es passiert etwas Anderes und tödlich Gemeines: Der Strom fließt im Boden der Entfernung vom aufliegenden Draht zu einer liniaren Entfernung im Erdwiderstand, der sich natürlich (er wird größer) mnit der Entfernung zum Auflagepunkt verändert--

Je größer der Abstand, um so größer der Widerstand.

Was aber heißt: Dass über die Strecke 0,5 Meter ein bestimmter Widerstand vorherrscht, der einen bestimmten Strom indiziert. Und hier wieder das Ohm'sche Gesetzt: Widerstand x Strom = Spaannung.

So, was das für Dich in der Praxis heißt: Du machst in Deinem grenzenlosen Vertrauen auf das Abschalten und "ist doch weit weg.." einen großen Schritt von, sagen wir, o,75 Meter.

Das haut Dich so um, dass Du nur noch beten kannst, es möge gelingen, Dich aus dem Gefahrenbereich weg zu kriegen (Einreißhaken, Gummimatten etc) und Dich erfolgreich zu reanimieren.

Bitte glaube mir - und ich bin überzeugt, dass sich jetzt Einige zu dem Thema melden (und sei es nur, mir einen zu wischen, grins) und das bestätigen werden (oder auchnicht, sollte mich wundern!)

Grund: Regel sich nie einer auf dem Boden liegenden HV-Leitung nähern, ohne dass ein Mitarbeiter der EVU
vor Ort ist, die Leitung selber erdet und die dann frei gibt.

Und noch etwas: Es klingt zwar verrückt, aber eine einmalige Erdung ist nicht immer das Mittel der Wahl, vor und hinter der Einsatzstelle. Was nun allerdings bei einer auf den Boden liegenden Leitung kaum möglich ist, bei allen anderen Unfällen mit hängenden HV-Leitungen jedoch sehr wohl.

Gruß
Klaus


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AutorMaxi8mil8ian8 K.8, Preetz / Schleswig-Holstein500566
Datum04.08.2008 13:262991 x gelesen
Geschrieben von Ingo HornDas bedingt aber, dass der Fehlerfall erkannt wird ;) Im vorliegenden Fall (Leitung gerissen und auf dem Boden -> Kurzschluss) hätte ich das eigentlich erwartet. So kann man sich irren.

Naja, die Leitung lag laut Bericht auf dem Zaun. Wenn der nicht entsprechend niederohmig geerdet ist, ist der fließende Fehlerstrom wohl zu gering als dass da irgendwelche Sicherungen abschalten würden.. (Es sei denn, es gibt eine Art RCD für solche Leitungen)

Ist ja das gleiche wie mit den normalen Sicherungen zuhause: Wenn man zwischen Phase und PE hängt, beträgt der fließende Strom aufgrund des hohen Körperwiderstandes nur einige Milliampere, was durchaus schon tödlich sein kann. Leitungsschutzschalter schalten aber erst bei ~10-16A ab. Deshalb ist mittlerweile auch ein RCD (schaltet schon ab 30mA ab) für quasi alle neuen Steckdosen Pflicht.

Habe von Hochspannung und den Sierheitsmaßnahmen allerdings nicht so die Ahnung, evtl. kann da ja noch jemand was genauers zu schreiben..


Alled meine private Meinung!

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AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.500568
Datum04.08.2008 13:522860 x gelesen
Geschrieben von Klaus BethgeWas aber heißt: Dass über die Strecke 0,5 Meter ein bestimmter Widerstand vorherrscht, der einen bestimmten Strom indiziert. Und hier wieder das Ohm'sche Gesetzt: Widerstand x Strom = Spaannung.

So, was das für Dich in der Praxis heißt: Du machst in Deinem grenzenlosen Vertrauen auf das Abschalten und "ist doch weit weg.." einen großen Schritt von, sagen wir, o,75 Meter.

Das haut Dich so um, dass Du nur noch beten kannst, es möge gelingen, Dich aus dem Gefahrenbereich weg zu kriegen (Einreißhaken, Gummimatten etc) und Dich erfolgreich zu reanimieren.

Bitte glaube mir - und ich bin überzeugt, dass sich jetzt Einige zu dem Thema melden (und sei es nur, mir einen zu wischen, grins) und das bestätigen werden (oder auchnicht, sollte mich wundern!)

Grund: Regel sich nie einer auf dem Boden liegenden HV-Leitung nähern, ohne dass ein Mitarbeiter der EVU
vor Ort ist, die Leitung selber erdet und die dann frei gibt.

Und noch etwas: Es klingt zwar verrückt, aber eine einmalige Erdung ist nicht immer das Mittel der Wahl, vor und hinter der Einsatzstelle. Was nun allerdings bei einer auf den Boden liegenden Leitung kaum möglich ist, bei allen anderen Unfällen mit hängenden HV-Leitungen jedoch sehr wohl.

Hallo Klaus,
danke für die ausführlich Antwort und auch die Warnungen. Aber die Einsatzgrundsätze und die Vorgehensweise bei Stromunfällen inkl. Spannungstrichter und Schrittspannung sind mir bekannt. Nachdem letzte Woche hier ein Keller unter Wasser stand und darin sich Panzerkasten und Hausverteilung befanden, habe ich auch erst einmal die RWE kommen lassen. Hat etwas länger gedauert, da die selber mit Blitzeischläge enorm ausgelastet waren. Aber nun, lieber auf den Fachmann als auf den RTW warten. Stellte sich dann auch heraus, dass im Verteilerkasten für den Strassenzug schon die Sicherung für das Haus rausgeschmolzen ist.

Mir geht es um die Absicherungstechnik mit eventueller Warnmeldung an sich.


Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

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AutorThor8ben8 G.8, Leese <-> OS / Niedersachsen500571
Datum04.08.2008 13:552984 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Christian Bergmann
Aber so wie ich das einschätze, kommt es ja nach dem herunterfallen der xx-kV-Leitung zu einem Kurzschluß. Das muss doch:
a. irgendjemand bemerken
b. irgendwo ein Sicherungsmechnismus greifen


Zum Kurzschluss müsste das Mittelspannungfssystem irgendwo direkt geerdet sein. Ist es abe rhäufig nicht bzw. wenn dann über Erdschlusslöschspule (reduziert den Strom an der Fehlerstelle, jedoch nicht vollständig). Solange kein weiterer, zweiter Erdschluss auf einem anderen Leiter auftritt kann man das Netz noch eine Weile so weiterbetreiben, um Ausfallzeiten zu reduzieren.

Geschrieben von Christian Bergmann
Oder wird präventiv erst einmal nicht ausgeschaltet um großflächige Ausfälle zu vermeiden?

Hängt von den Erdungsverhältnissen im vorliegenden System ab, wenn nicht starr direkt geerdet kann weiterbetrieb möglich sein. Weitere Option - insbesondere im dreistelligen kV-Bereich - ist dann die Kurzunterbrechung. >90% der Fehler erledigen sich dort von selbst, weil es sich entweder um einen durch Überspannung (Blitz..) gezündeten Lichtbogen handelt, der von der merklich kleineren Netzspannung nach Unterbrechung nicht erneut wieder gezündet werden kann. Oder es handelt sich um einen Übrschlag durch Annäherung von Fremdkörpern (Sei es Schmutzablagerung auf dem Isolator, hineinwachsende Sträucher, den Isolator überbrückende Tiere), welche sich dann i.d.R. vom entstehenden Lichtbogen selbst wegbrennen, Wird dann kurz abgeschaltet erlischt der Lichtbogen und durch das von selbst erfolgte Beseitigen des Hindernis ist wieder der ausreichende Trennungsabstand gegeben, sodass kein neuer Lichtbiogen von der Betriebsspanung gezündet weden kann. Gilt dummerweise aber auch für gemeine FAs, dass die sich dann aus Netz-Sicht von selbst erledigen... Liegt nach ein oder zwei Kurzunterbrechungen immer noch ein Fehler vor (weil die Leitung z.B. auf dem Boden liegt), wird sie endgültigt abgeschaltet.

Gruß,
Thorben


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AutorAdol8f H8., Rosenheim / Bayern500585
Datum04.08.2008 14:382770 x gelesen
Soweit ich weiß, werden Hochspannungsleitungen bis zu 3 mal wieder hochgefahren, bis sie endgültig abschalten.
Deshalb immer auf die Freigabe warten.


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AutorDani8el 8J., Grave / Niedersachsen500586
Datum04.08.2008 14:392840 x gelesen
Hallo Christian!

Natürlich wird so etwas bemerkt, aber wir müssen hier differenzieren zwischen Kurz- und Erdschluss. Wenn nur eine Phase mit der Erde verbunden ist, haben wir einen Erdschluss. Je nach Netzform wird der Abgeschaltet oder eben nicht.

Im vorliegenden Fall wird es sich wohl um ein "gelöschtes" Netz handeln, welches bei auftreten eines Erdschlusses zunächst weiter betrieben werden kann, da der Erdschluss über eine so genannte Erdschlusslöschspule "gelöscht" wird, so das an der Fehlerstelle nur noch ein geringer Strom gegen Erde abfließt. Dies hat den Vorteil, das die Verbraucher nicht sofort vom Netz getrennt sind und der Netzleitstelle Zeit bleibt, den Fehler ohne Netzunterbrechung rauszuschalten.

Erst wenn eine zweite Phase mit Erde Verbindung hat(in der nähe des ersten Fehlers, tritt ein sogenannter Doppelerdschluss auf, der wegen der kurzen Entfernung wie ein Kurzschluss wirkt. Dieser wird dann durch die Schutzgeräte erkannt und über Leistungsschalter abgeschaltet.

Bei Freileitungen kommt zusätzlich noch die Automatische Wiedereinschaltung dazu, das bedeutet, kurz nach erfolgter Abschaltung wird die Leitung erneut wieder eingeschaltet. Besteht der Fehler dann immer noch, wird entgültig abgeschaltet. So wird nicht bei jedem Ast, der runterfällt und dabei kurz die Leitungen überbrückt, die Leitung dauerhaft rausgeschaltet.

Ich hoffe, ich habs einigermaßen verständlich erklärt!

Grüße Daniel


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AutorKlau8s W8., Herrstein / RLP500590
Datum04.08.2008 14:492801 x gelesen
Hallo!

Nach meiner Meinung nach schaltet die nicht ab. Bei uns in der Nachbargemeinde starben vor 2 Monaten zwei Angler. Der eine war mit einer Carbonangel in die 20.000 Volt Leitung gekommen.

Dort konnten auch erst Massnahmen getroffen werden, als abgeschaltet und geerdet war.


Viele Grüsse aus dem Hunsrück

Klaus

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 04.08.2008 12:34 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland 2 Verletze FA nach Kontakt mit Koppelzaun
 04.08.2008 13:03 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 04.08.2008 13:08 Ingo7 H.7, Vockenhausen
 04.08.2008 13:26 ., Preetz
 04.08.2008 13:15 Matt7hia7s O7., Waldems
 04.08.2008 13:24 Klau7s B7., Isernhagen
 04.08.2008 13:52 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 04.08.2008 13:55 Thor7ben7 G.7, Leese <-> OS
 04.08.2008 14:38 Adol7f H7., Rosenheim
 04.08.2008 14:39 Dani7el 7J., Grave
 04.08.2008 14:49 Klau7s W7., Herrstein
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