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ThemaSachsen-Anhalt arbeitet an der Rente für freiw.Feuerwehrangehörige10 Beträge
RubrikFreiw. Feuerwehr
 
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio541397
Datum06.02.2009 20:255999 x gelesen
Tach, Post!

Wie die Mitteldeutsche Zeitung gerade berichtet arbeitet das Land Sachsen-Anhalt an einem Rahmenvertrag mit den ÖSA-Versicherungen, die eine durch die Kommunen finanzierte Rente für freiwillige Feuerwehrangehörige ermöglichen soll.
Der Gemeinderat der Gemeinde Droßdorf (Burgenlandkreis) hat sich bereits für die Einführung der Feuerwehr-Rente ausgesprochen und will dafür zur Finanzierung notfalls sogar den Auftrag für extern vergebenen Hausmeisterdienst wieder kündigen.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

"Somewhere in Alaska an igloo is missing its idiot...."

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AutorDomi8nic8 W.8, Nohra / Thüringen541400
Datum06.02.2009 20:314303 x gelesen
Angeblich soll es ab 2009 auch in Thüringen eine solche Rente für Feuerwehrleute im Ehrenamt geben.
Land, Kommunen, Kreise sollen sich an der Finanzierung beteiligen.
Angeblich soll jeder Feuerwehrkamerad/in in den Genus kommen.
Genaueres ist aber noch nicht bekannt.

Die Rente soll wohl als zusätzliche Lockangebot gelten um wieder mehr Mitglieder zu bekommen.


Mit kameradschaftlichen Gruß

Dominic Wenkel

Mitglied in der FFw Nohra und FFw Bad Berka

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AutorDomi8nic8 W.8, Nohra / Thüringen541406
Datum06.02.2009 20:524194 x gelesen
Nachtrag: Gesetzentwurf soll wohl im März 2009 erst im Landtag verabschiedet werden, wenn er nicht scheitert.


Mit kameradschaftlichen Gruß

Dominic Wenkel

Mitglied in der FFw Nohra und FFw Bad Berka

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW541446
Datum07.02.2009 09:534913 x gelesen
Geschrieben von Dominic WenkelDie Rente soll wohl als zusätzliche Lockangebot gelten um wieder mehr Mitglieder zu bekommen.

und den Mitgliederschwund zu stoppen....

Eine von vielen möglichen "Bezahl"-Maßnahmen, die helfen könnten....


Das unten hab ich für auf Bitten des Fw-Magazin mal als Zukunftsszenario verfasst (vgl. FW-Mag. 12/08), denke, jetzt kann ich das hier bringen (gefragt wurde ja schon mehrfach nach dem Text).


Was bringt die Zukunft? - Oder „EinBlick“ in einen kurzen Ausblick....


Wenn wir nichts - oder zu spät bzw. zu wenig - tun erwarte ich für...

...2015:
Es ist fast unmöglich, im Zuge der hohen Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern die Stellen bei der Feuerwehr in geeigneter Weise zu besetzen. Abgesehen von vereinzelten Bewerbern mit ehrenamtlichen Hintergrund und eher schlechter qualifizierten Absolventen von Schulen bzw. Universitäten ziehen alle anderen die weit bessere Bezahlung in der Wirtschaft vor.
Stützpunktfeuerwehren werden tagsüber mit Angestellten oder Teilzeitkräften besetzt, soweit sich Mitarbeiter dafür finden lassen. Aufgrund der großen Probleme im öffentlichen Dienst müssen Feuerwehren zunehmend Arbeitsleistungen auch für andere Bereiche erbringen. Immer mehr Feuerwehren führen (auch) dafür einen Wechselschichtdienst ein - bzw. werden dazu gezwungen. Immer mehr Ortsteilfeuerwehren sind nicht mehr überlebensfähig und lösen sich auf. Andere Feuerwehren schließen sich vereinzelt sogar gemeindeübergreifend zu Zweckverbänden zusammen.
Im hauptamtlichen Bereich arbeiten die Angestellten bis 67, die Beamten bis 63. Die Angestellten streiken für die Gleichbehandlung. Die Altersgrenze der Beamten wird daraufhin auf 65 angehoben. Es ist weiterhin möglich, aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente bzw. Pension zu gehen, aufgrund der hohen Abschläge wird dies jedoch kaum genutzt.
Die Altersgrenzen für das Ehrenamt werden in den ersten Bundesländern auf 70 Jahre angehoben. Eine völlige Aufhebung der Altersgrenzen (bei Beibehaltung von medizinischen Kontrollen auf die gesundheitliche Eignung) wird offen diskutiert, nicht zuletzt nachdem es immer mehr Gerichtsverfahren von ehemaligen Führungskräften wegen „Altersdiskreminierung“ gibt.
Die G 26.3 für über 60-jährige wird alle 6 Monate angeboten.
Mitglieder der Altersabteilungen unterstützen in geförderten Seniorprogrammen die Feuerwehren in bestimmten Bereichen (KFZ-Unterhaltung, Gerätehaus, Logistik, Versorgung, Kommunikation). Sie sind dafür ausdrücklich auch weiter versichert.
Trotz all dieser Maßnahmen sinkt die Zahl der Mitglieder aller Feuerwehren auf unter eine Million. Die Mehrzahl findet sich immer noch in den westdeutschen Flächenstaaten und dort v.a. im ländlichen Bereich.
Das erste Bundesland verändert nach Druck aus den Gemeinden das Brandschutzgesetz dahingehend, dass Kommunen die Dienstleistung „Gefahrenabwehr“ nicht mehr selbst leisten müssen, sondern sich der Leistung anderer (Kommunen oder der Wirtschaft) bedienen können. Privatunternehmen bewerben sich aber noch relativ zurückhaltend. Ein ausländischer Anbieter hat allerdings bereits mit einigen Mittelstädten einen Dienstleistungsvertrag geschlossen. Die Fachwelt protestiert - und beobachtet neugierig.
Die Bundeswehr beendet zusammen mit dem THW den 10. Auslandseinsatz zur Brandbekämpfung im Ausland. Es bilden sich immer mehr private Gruppen (teilweise auch bei Firmen oder früheren reinen Ausbildungsstätten angesiedelt), die professionelle Gefahrenabwehr ausbilden - und auch offensiv im In- und Ausland anbieten. Der DFV ist dagegen.

...2020:
Zweckverbände zur Sicherstellung des Brandschutzes in weiten Bereichen werden die Regel.
Deutschlands Firmen und auch öffentliche Träger schalten seit Jahren in Südosteuropa und in Afrika Stellenanzeigen, um Personal zu gewinnen und natürlich auch, um Mitarbeiter für den öffentlichen Dienst zu finden.
Der 1.000ste Absolvent einer mehrsprachigen, von der EU geförderten Führungsausbildung an der vom THW betriebenen europäischen Gefahrenabwehrschule (EDDA = European Disaster Defence Academy) in einem ebenfalls mit Fördermitteln umgebauten Truppenübungsplatz, der auch von der Bundeswehr z.B. zur Ausbildung von Führungskräften für die ZMZ genutzt wird, erhält vom Bundesinnenminister die Urkunde mit einem Einstellungsangebot.
Die Zahl der Feuerwehrangehörigen sinkt rapide auf unter 750.000, eine Abnahme auf unter 500.000 wird für die nächsten 5 Jahre erwartet.
Fast alle Bundesländer lassen Zweckverbände für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr zu. Die erste Großstadt überführt das ehemalige Amt für den Brandschutz und die Technische Hilfeleistung in eine GmbH. Es gibt eine Doppelspitze aus juristischem und kaufmännischem Geschäftsführer sowie einer diesen Geschäftsführern organisatorisch und juristisch unterstellten Führungskraft mit einer Fachausbildung. Die ersteren beiden erhalten ein frei ausgehandeltes Gehalt auf Basis der üblichen Vergütungen ähnlicher Betriebe, der „Fachmanager“ wurde vor Jahren als Beamter eingestellt und weiter als solcher bezahlt.
Nach ausländischem Vorbild wird der Katastrophenschutz radikal umgebaut und professionalisiert, weil sich nicht mehr annähernd genug ehrenamtliche Mitglieder finden, um auch nur den Schein aufrecht zu erhalten.
Bei der weiteren Entwicklung zeichnen sich immer mehr drei grundverschiedene Wege ab, die je nach politischer Strömung und der in den jeweiligen Bundesländern in den letzten 12 Jahren gestellten Weichen weiter verfolgt werden - und die massiv gegeneinander verlaufen. Dies liegt nicht zuletzt an den wirtschaftlichen bzw. politischen Interessen. Es kommt zu immer heftigeren Auseinandersetzungen auch in der Facharbeit der Verbände. Die eine Seite favorisiert eine Verknüpfung mit der Polizei sowohl in der Fachaufsicht, in den Leitstellen, wie mit einigen Sondereinheiten (z.B. zur Logistik), eine weitere verfolgt die weitere Privatisierung, der dritte Bereich versucht am alten Modell festzuhalten.


Muss das so kommen? - Nein, aber völlig unwahrscheinlich ist das alles leider nicht!

Die Gefahrenabwehr in Deutschland - und hier insbesondere die nichtpolizeiliche - steht vor großen Herausforderungen. Plakativ will ich diese hier kurz beschreiben, ohne jeweils im Detail darauf einzugehen. Das ist entsprechenden tieferen Untersuchungen bzw. Darstellungen vorbehalten, die es übrigens gerade für die Feuerwehr u.a. mit mehreren Hausarbeiten (z.B: BRÜNING, 2004; EBNER, 2006) teilweise bereits gibt, aber kaum bekannt sind.

Es lassen sich insgesamt v.a. soziale, demographische, standortspezifische, wirtschaftliche, fachliche, aber auch rechtliche Faktoren als Ursachen für die Herausforderungen benennen. Diese stehen miteinander in Wechselwirkung - teilweise verstärken sie sich sogar.

Soziale Veränderungen führen dazu, dass es schon seit einigen Jahren schwieriger geworden ist - und noch schwieriger werden wird - Nachwuchs zu gewinnen - und noch mehr zu halten. Dies betrifft v.a. Leistungsträger, die heute einer Vielzahl an Forderungen genügen müssen, die aus Beruf, Familie und eigenem „Erlebens-“ bzw. Verwirklichungsansprüchen kommen. Es sind bis 2008 bereits mehrere Standorte bzw. Feuerwehren in verschiedenen Bundesländern nur deswegen geschlossen worden, weil es über einen längeren Zeitraum unmöglich war, einen Wehrführer (Kommandant o.ä.) zu finden. Dieses Problem wird sich künftig immer weiter verschärfen!

Demographische Faktoren wurden in den letzten Jahren viele diskutiert und erforscht. Die geburtenschwachen Jahrgänge führen in immer mehr Standorten zu immer größeren Nachwuchsproblemen. Ein großes Problem wird die durch diese Faktoren zunehmende Konkurrenz um die insgesamt und dauerhaft immer geringeren Personalressourcen werden.
Die Verschiebung der Alterspyramide führt ausserdem auch bei den Feuerwehren zum Anheben des Durchschnittsalters und damit u.U. sogar zur Überalterung des Einsatzpersonals. Dies belastet die verbleibenden Kräfte immer mehr.

Standortspezifische Faktoren stellen einen Sonderfall dar. Diese können aufgrund von z.B. gesellschafts- bzw. industriepolitischen Entscheidungen (z.B. Verlagerung/Abschaffung von Arbeitsstellen, Freizeit- bzw. Kinderbetreuungsangebote, (dann oft mit) Wanderungs- bzw. Migrationsbewegungen) die sozialen bzw. demographischen Probleme verstärken - in seltenen Fällen auch abschwächen. In strukturschwachen Regionen kommt es immer mehr dazu, dass es - abgesehen von „Fläche“ - weder noch nennenswerte zu schützende bzw. erhaltenswerte Objekte oder gar Risiken gibt, noch dafür notwendiges Personal. In vielen Fällen führen diese standortspezifischen Faktoren in ihrer „einfachen“ Form dazu, dass die Tagesalarmproblematik durch Berufspendler immer größer wird.

Mögliche Gegenmaßnahmen für die Probleme mit eher personellen Ursachen bzw. Folgen:
- Aktive Personalgewinnungsmaßnahmen durchführen! Dies schließt selbstverständlich Mitbürger beider Geschlechter, aller Religionen und Herkunftsländer bzw. Hautfarben ein!
- Positive externe und interne Öffentlichkeitsarbeit betreiben! Dies darf kein Strohfeuer sein und muss laufend erfolgen!
- Personelle, finanzielle, technische Möglichkeiten bündeln! Dies bedeutet auch die Zusammenfassung oder gar Schließung von Standorten, wie es in den letzten Jahrzehnten bereits immer wieder zu beobachten war. Wer dies aktiv prüft bzw. im Bedarsfall durchführt bleibt Handelnder und kann den zeitlichen Ablauf bzw. Weg weitgehend bestimmen, wird dies von Außen auferlegt, kann nur noch reagiert werden.
- Nachwuchs - und hier v.a. die potenziellen künftigen Führungskräfte! - fordern und fördern! Verlorene Führungskräfte neu auszubilden dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte!
- Flexibilität bei Seiteneinstiegsmöglichkeiten schaffen! Dazu ist es notwendig, auch Spezialisierungsmöglichkeiten anzubieten, die eine „Fachkarriere“ ermöglichen!
- Geldwerte Vorteile bzw. „Mehrwert“ bieten (Führerschein, Ausbildung, Rentenvorteile usw.)!
- Die Altersgrenzen sind zumindest für bestimmte Bereiche/Tätigkeiten anzuheben, dabei ist aber kritisch über Sinn und Unsinn nachdenken! Jemand mit 62 wird kaum problemlos unter CSA eingesetzt werden können! Wenn dies nicht aktiv von den Feuerwehren begleitet wird, wird es fremdbestimmt sowieso kommen - und dann wird nachgebessert werden müssen.
Je weniger die oben ausdrücklich mit „!“ gekennzeichneten Punkte greifen, umso früher treten bezahlte bzw. hauptamtliche Lösungen als einzig verbleibende Lösungen in den Fordergrund
- Bezahlung für Dienstleistungen (z.B. der Gerätewarte, Ausbilder, Führungskräfte).
- Bezahlung für Einsatz- und Übungsstunden. (Faktisch ist das dann der Einstieg in eine „Parttimer-Lösung“ und in einigen Bereichen schon jahrelang Realität!)
- Unterstützung durch echte Vollzeitkräfte (als Gerätewarte, Verwaltungs- bzw. auch durch Führungskräfte).
- Zeitweise Funktionsbesetzung durch hauptamtliche Einsatzkräfte.
- Vollschichtdienstbetrieb zur Unterstützung des Ehrenamtes.
- Vollschichtdienstbetrieb mit Ehrenamt als Unterstützung.


Wirtschaftliche Faktoren ergeben sich aus den immer größer werdenden Unterschieden in den Leistungsfähigkeiten der Träger, wobei die Zahl von Gemeinden, die nahe der Zahlungsunfähigkeit stehen mit jeder Konjunkturdelle - und damit reduzierten Steuereinnahmen - steigt. Gleichzeitig werden die volkswirtschaftlichen Ausgaben für andere Bereiche (z.B. Rente, Gesundheit, Pflege) künftig stärker steigen müssen, um zumindest annähernd das gleiche Niveau in der Alters- bzw. Krankenversorgung und Altenpflege bieten zu können. Die Ausgaben für Kindererziehung bzw. -betreuung bzw. Bildung sollen stärker als bisher steigen, um mehr Geburten zu erzielen und im vernetzten Weltmarkt bestehen zu können. Viele andere Kosten v.a. der Gemeinden steigen ebenfalls häufig weit stärker als deren Einnahmen. Dies führt dazu, dass es in der breiten Masse unwahrscheinlich erscheint, die Mittelplanungen für die Gefahrenabwehr nennenswert steigern zu können. Parallel dazu stiegen in den letzten Jahren die Kosten dafür aber massiv an.
Die Einsatzfahrzeuge haben sich teils drastisch verteuert (was nicht zuletzt an einer besseren Ausrüstung und einer dadurch bedingten Verschiebung der Leistungsfähigkeit liegt). Die seit Jahrzehnten ausufernden Fahrzeugkosten haben allerdings auch ihre Ursachen in immer mehr verschiedenen Typen und v.a. Bauvarianten. Dies bedeutet eine drastische Steigerung der Investitionskosten mit, aufgrund der geringeren Lebenserwartung komplexerer technischer Systeme in kürzeren Produktionszyklen, weit höhere jährliche Abschreibungen. (Dies wird auch zur Schließung von Standorten führen, weil einfach nicht mehr genug Geld für Ersatzbeschaffungen vorhanden sein wird!) Die höhere Komplexität erhöht ausserdem die Ausbildungs- und Unterhaltskosten!
Die Personalkosten sind gestiegen und werden durch arbeitszeitrechtliche Vorgaben für den Schichtdienst und ggf. zunehmende Ausbildungsanforderungen (vgl. Diskussion um die dreijährige RettAss-Ausbildung) vermutlich weiter überdurchschnittlich steigen. Gleichzeitig ist die öffentliche Hand in weiten Bereichen (v.a. Führungskräfte oder gut ausgebildete Handwerker) bereits heute mit Angeboten aus der Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig.

Mögliche Gegenmaßnahmen für die Probleme mit eher finanziellen Ursachen:
- Klare und professionelle Vertretung und positive Vermittlung der Leistungsfähigkeit des Gefahrenabwehrsystems durch die Verbände, jede Organisation - bis hin zu jedem Einzelnen in der Feuerwehr untermalen den Bedarf.
- Eindeutige Kennzahlen helfen bei der Bemessung und Bewertung. Sie versachlichen emotionale Diskussionen. Kennzahlen für städtische Risiken können aber niemals flächendeckend identisch angewendet werden. Das funktioniert im Rettungsdienst ebenso wenig, wie bei der Feuerwehr oder im Gesundheitswesen oder im ÖPNV. Dies zu ignorieren oder zu verdrängen beschädigt die Kennzahlen an sich und schwächt damit die Position in jeder Verhandlung darüber!
- Kennzahlen können und müssen dann zu Bedarfsplänen führen, die eine mittel- und langfristige Finanzplanung überhaupt erst ermöglichen.
- Es muss Ziel sein, weniger verschiedene Bauvarianten von Einsatzfahrzeugen zu erhalten. Dieses Ziel muss von den Feuerwehren, deren Trägern, den Ländern und sogar dem Bund aus einsatztaktischen, ausbildungsbedingten und finanziellen Aspekten am Herzen liegen. Heute Normen lassen selbst bei einem TLF 20/40 locker mehr als 10 völlig verschiedene Fahrzeuge zu (z.B. unterschiedliche Fahrgestell- und Radstandvarianten, in den Aufbau integrierter Tank oder Tankmodul unterschiedlicher Größen, mit oder ohne Sonderlöschmittel bzw. Druckzumischanlage usw. - die unterschiedlichen Ausbauvarianten sind hier noch gar nicht berücksichtigt!). Dies führt zu absoluten Einzelfertigungen, die die Firmen zu recht kostenmäßig immer mehr dem Verursacher auferlegen und nicht mehr auf alle umlegen.
- Gewerkschaften sollten künftig auch vermehrt längerfristig denken. Sonst können kurzfristig erreichte Ziele künftig ggf. sogar den Bestand an sich gefährden. Angestellte (Teilzeit-)Kräfte - noch dazu auf Basis ehrenamtlicher Ausbildungen, die in der Vorhaltung dem Risiko nach Tagen bzw. Stunden angepasst sind, sind nämlich billiger als 2 x 24 h anwesende Beamte, die jeweils möglichst hoch besoldet sein sollten.
(Ich erwarte aber aufgrund meiner persönlichen Einschätzung und den vorliegenden Erfahrungen aus anderen Bereichen eher das Gegenteil. Dies wird den schleichenden Prozess verstärken, der über Angestellte mit ehrenamtlichem Hintergrund (als Gerätewarte, Führungskräfte) die zunehmend Einsätze in der Arbeitszeit erledigen, Werkfeuerwehren mit gegen entsprechenden Kostenersatz mindestens zeitweise (z.B. tagsüber) ausgeweiteten Einsatzbereichen bis hin zu Zweckverbänden oder gar rein privatwirtschaftlichen Lösungen führen wird. Vorbilder dazu gibt es in Deutschland aus dem Bereich Kommunikation, Ver- und Entsorgung, ÖPNV, Gesundheitsversorgung und Rettungsdienst sowie im Ausland schon längst auch im Bereich der Feuerwehren.)
- Die Tarifverträge und Besoldungstabellen müssen dem Markt schneller als bisher angepasst werden und eine markt-, aber auch leistungsgerechte Bezahlung ermöglichen. Sonst verliert die öffentliche Hand Leistungsträger - oder gewinnt sie erst gar nicht. (Wer jemals versucht hat, Techniker- oder Meisterstellen nach TVöD zu besetzen, weiß wovon ich schreibe.)


Fachliche Faktoren führten in den letzten Jahrzehnten zu einer weit höheren Komplexität und zunehmendem Umfang an Tätigkeiten v.a. bei den Feuerwehren. Bot hier der „Allround-Feuerwehrangehörige“ anfangs große Vorteile, kehrt sich das nun ins Gegenteil um. Immer aufwändigere technische Geräte in einem komplexeren Umfeld (s. rechtliche Faktoren) erfordern weit mehr von der Organisation und von jedem Einzelnen, als die meisten (damals in noch - bzw. v.a. - „reinen Feuerwehren“!) vor 30 Jahren noch leisten mussten. Dies ist im ehrenamtlichen Bereich aufgrund eher kürzerer Verweilzeiten bzw. geringen Anwesenheitszeiten bei hauptamtlichen Kräften immer weniger leistbar. Aufgrund der dadurch automatisch bedingten i.d.R. geringeren Erfahrungsmöglichkeiten jeder Einsatzkraft steigen die Ausbildungsaufwendungen (damit sinken die Verfügbarkeiten noch weiter, während die Kosten nochmals steigen). Mittelfristig ist hier m.E. mindestens eine Formulierung von europaweiten Anforderungen an die Qualifikation zu erwarten. Diese dürfte im Bereich der „Mannschaften“ deutlich geringer ausfallen als bisher in Deutschland im mDFeu üblich, während ab Fahrzeugführer aufwärts zunehmend eher höhere wahrscheinlich sind.
Die Entscheidungswege im föderalen System sind für Fachfragen viel zu kompliziert. Eine zeitnahe Reaktion ist oft nicht möglich. Allerdings ist eine übergreifende Reaktion auch heute noch von vielen Feuerwehren oder Führungskräften gar nicht gewollt, weil man um eigene Möglichkeiten oder „Hoheiten“ fürchtet.

Mögliche Gegenmaßnahmen für die Probleme mit eher fachlichen Ursachen:
- Klare verbandspolitische Aufstellung zu den fachlichen Problemen, die auch unangenehme Fragen bzw. Diskussionen nicht vermeiden darf.
- Nutzung vorhandenen Fachwissens durch frühzeitige Einbindung von (natürlich auch ehrenamtlichen!) Fachleuten.
- Langfristig orientierte, aber auch bei Bedarf kurzfristig mögliche Sachentscheidungen auf Basis von Fachdiskussionen.
- Rechtzeitige Reaktionen, weil Steuerungsmaßnahmen im Bereich der Gefahrenabwehr ggf. Jahrzehnte brauchen, bis sie greifen!
- Weiterer Ausbau der Spezialisierung von Fachleuten (Fachberater) bzw. Teams (SEG bzw. neuhochdeutsch auch „TaskForce“),
- Stärkere Internationalisierung, um Entwicklungen in diesem Bereich bereits im Vorfeld begleiten zu können.
- Umsetzungskontrolle vor Ort z.B. auch durch Kennzahlen- und Leistungsvergleiche. (Benchmarking und Leistungsvergleiche sind in den letzten Jahrzehnten häufig auf Druck von Außen in sehr vielen Bereichen eingeführt worden, die das früher z.B. im Gesundheitswesen radikal abgelehnt oder blockiert haben. Für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr ist ähnliches zu erwarten. Im Rettungsdienst gibt es das teilweise schon.)
- Dies erfordert allerdings eine bessere finanzielle und damit auch personelle Ausstattung der Verbände, v.a. des DFV, um dies überhaupt erfüllen zu können!


Rechtliche Faktoren ergeben sich aus Rechtsetzung und -sprechung (heute zunehmend auch auf europäischer Ebene!) bzw. dem Umgang der Bürger (die uns „tragen“!) miteinander bzw. mit dem Staat. Dies führt zu einem höheren Anspruch v.a. an die Führungskräfte. Entscheidungen müssen dokumentiert werden, um nachvollziehbar zu sein. Klagen müssen jederzeit erwartet werden, wenn sich der Einzelne in seinen Rechten eingeschränkt fühlt. Wir leben nach wie vor natürlich in einem Rechtsstaat, in dem der Bürger Rechte und Pflichten hat, aber es wird bei Fehlverhalten oder Fehlern zunehmend einen geringeren - oder gar keinen - „Gefahrenabwehr“-, „Feuerwehr“- bzw. gar „Ehrenamtsbonus“ geben.

Mögliche Gegenmaßnahmen zu den Problemen aus den rechtlichen Faktoren:
- Aus- und Fortbildung sowie ggf. die Einsatzorganisation muss auf die Entwicklung reagieren.
- Führungs- und Einsatzkräfte müssen sensibilisiert werden.
- Die Dokumentation muss verbessert werden. (Eine Entwicklung, die im Rettungsdienst seit Jahren bereits zu beobachten ist!)
- Echte Probleme aus den rechtlichen Faktoren (z.B. Vorschriften, Verordnungen) müssen durch Facharbeit aufgegriffen werden und ggf. zu Ausnahmeregelungen führen, um die Einsatzbereitschaft bzw. -fähigkeit aufrecht erhalten zu können!



Ulrich Cimolino
Dipl.-Ing. Sicherheitstechnik
Düsseldorf


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorDomi8nic8 W.8, Nohra / Thüringen541536
Datum07.02.2009 17:453877 x gelesen
Hallo Cimolino,

habe deinen Bericht im FW-Magazin gelesen.
Finde ihn auch sehr stimmig, das sich was ändert muß im System der Feuerwehr ist dringend nötig.
Sonst gibts bald Gegenden und Gemeinden, die nur noch eine Wochenendfeuerwehr haben.
Aber viel junge Leute arbeiten heute halt weit weg vom Heimatort.
Wir allein haben in Nohra 5 aktive junge Kameraden die in der Woche über auf Montage sind.
Die älteren (über 50) Kameraden, wenden sich vom Einsatzdienst ab, da manchen die Belastung zu hoch ist und da es in unserer Wehr vor 10 Jahren bei einem Einsatz zu einem Herzinfarkt gekommen ist bei einen Kameraden der wissentlich nicht an einer KHK erkrankt war und ihm auch seine behandelnen Ärzte nie daruf hingewiesen haben, das bei Ihm mit 48 ein Risiko besteht.
Er hats überlebt, ist aber seit dem Arbeitslos und bekommt eine kleine Rente von der LVA.
Die FUK zahlte nichts. Ein Grund warum viele Ältere bei uns jetzt Angst haben.

Ob die Zusatzrente bei der Mitgliederwerbung hilft, es muß eindeutig noch mehr getan werden.
Es gibt ja schon Stützpunktwehren die Zahlen für die angefangene Einsatzstunde 5 Euro.
Können sich aber nur gut gehende Gemeinden leisten.
Arbeitsplätze in Wohnortnähe bzw wenigstens im gleichen Landkreis müssten irgendwie gefördert werden.

Die Rente ist schon ok, aber leider haben sich ja auch die Interessen unserer Jugendlichen geändert.
Selbst Jugendliche aus "Feuerwehrfamilien" treten nicht in die Fußstapfen ihrer Erzeuger.


Gruß

Dominic

Mitglied in der FFw Nohra und FFw Bad Berka

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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg541538
Datum07.02.2009 17:563940 x gelesen
Geschrieben von Dominic WenkelSonst gibts bald Gegenden und Gemeinden, die nur noch eine Wochenendfeuerwehr haben.

Streiche Wochenendfeuerwehr - setze gar keine Feuerwehr.
Es wird schlicht so sein, daß wir Landstriche haben werden, in denen das erste rote Aufto mit blauen Lichtern und einer Besatzung in ausreichender Zahl und Qualifikation ach 30 Minuten ums Eck kommt.
Wer dann in der Gegend wohnen will, der muß mit dem Risiko leben. In der selben Gegend wirst Du wahrscheinlich heute schon länger auf eine Polizeistreife oder den RTW warten, als in der nächsten größeren Stadt (20-50T Einwohner).

Aber das ist die Realität und mehr können wir m.E. auch zukündtig nicht mehr bezahlen. Das gilt wie gesagt für Fe, Pol und RettD ebenso wie für Ärzte, Apothemken, Supermärkte, Postagenturen, Krankenhäuser, Wasser-/ Abwasserversorgung, Stromversorgung, Gasversorgung, Straßenbau/-unterhaltung, Nahverkehr,...
Diese Leistungen werden immer mehr daran gemessen werden müssen, was es kostet und was es bringt. Sprich wie viele Bürger werden dadurch versorgt. Und wenn ich die selbe Summe an anderer Stelle einsetze, wie viele sind es da.
Ganz so wie bei der Sichtung/ Triage. Verteilung knapper Mittel.

Das Ergebnis wird sein, daß kleinere ländliche Siedlungen (ggf. auch zwangsweise bzw. indem man ihnen schlicht den hahn abdreht) geschlossen werden müssen, um die Versorgung durch eine höhere Bevölkerungsdichte bezahlbar zu halten.

Und wer da nicht umziehen will, der hat eben die o.g. leistungen nicht bzw. muß dafür mehr bezahlen.

Wobei beim Thema Personal der Freiwilligen Feuerwehr die Bürger das immer noch durch eigenes Engagement selbst in der Hand haben, wie viel Feuerwehr sie haben.


Geschrieben von Dominic WenkelDie FUK zahlte nichts.

War ja auch kein Unfall im Sinne des SGB. Für diese Fälle hat man dann eine BErufsunfähigkeitsversicherung, dernn der HI kann auch beim Treppensteigen oder Einkaufen im privaten Bereich kommen.


Geschrieben von Dominic WenkelEs gibt ja schon Stützpunktwehren die Zahlen für die angefangene Einsatzstunde 5 Euro.
Können sich aber nur gut gehende Gemeinden leisten.


Hier gibt es auch Geld pro Stunde. Damit wird aber auch der Lohnausfall pauschal abgegolten. Und reich wird man davon nicht.
Auf der anderen Seite, wenn ich als Gemeinde Geld bezahle, dann will ich auf der anderen Seite auch mehr leistung (vgl. Großbritannien: In der "Bereitschaftszeit" verpflichtend in 5 Minuten am Feuerwehrhaus, wenn die Gesundheit es nicht mehr zuläßt (G26 weg) bist Du raus, zwingende Fortbildungsstunden,...).


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW541541
Datum07.02.2009 18:073778 x gelesen
Geschrieben von Christian FischerEs wird schlicht so sein, daß wir Landstriche haben werden, in denen das erste rote Aufto mit blauen Lichtern und einer Besatzung in ausreichender Zahl und Qualifikation ach 30 Minuten ums Eck kommt.

das IST heute in einigen Bereichen schon so!


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorDomi8nic8 W.8, Nohra / Thüringen541542
Datum07.02.2009 18:093727 x gelesen
Herzinfarkt
Geschrieben von Christian FischerWar ja auch kein Unfall im Sinne des SGB. Für diese Fälle hat man dann eine BErufsunfähigkeitsversicherung, dernn der HI kann auch beim Treppensteigen oder Einkaufen im privaten Bereich kommen.

schon richtig, kurios ist nur stirbt man an einen Herzinfarkt während des Einsatzes oder danach zahlt die FUK.
Ein weitere Aussage eines FUK-Mitarbeiters war, wenn der Feuerwehrmann gesund war und aus heiteren Himmel einen Infarkt im Einsatz bekommen hat und dieses durch ein Gutachten bestätigt wurde das der "Stress" im Einsatz ein auslösender Faktor war, wird der Infarkt als Unfall behandelt.
Gab wohl in Bayern und Niedersachsen schon Zahlungen + Rente nach Infarkt im Dienst.
Unseren Kameraden ist zum Verhängnis geworden das sein ehemaliger Hausarzt in seinen Unterlagen was von einem höhren Colesterinwert stehen hatte, leider gab er diese Info nicht an den Kameraden weiter bzw. klärte ihn nicht über die Risken auf.

Geschrieben von Christian FischerStreiche Wochenendfeuerwehr - setze gar keine Feuerwehr.

Wollte nicht gleich Schwarzmalerei betreiben , aber du hast recht.
Werden dann Zustände wie in Norwegen.


Gruß

Dominic

Mitglied in der FFw Nohra und FFw Bad Berka

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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg541544
Datum07.02.2009 18:133809 x gelesen
Geschrieben von Dominic Wenkelschon richtig, kurios ist nur stirbt man an einen Herzinfarkt während des Einsatzes oder danach zahlt die FUK.

m.E. nein. Denn der Sachverhalt ist der selbe. Egal ob Du nur schwer erkrankst oder verstirbst. Ist es kein Unfall, ist die Unfallkasse raus (ausnahme Berufskrankheit, aber das ist eien andere Geschichte).


Geschrieben von Dominic WenkelGab wohl in Bayern und Niedersachsen schon Zahlungen + Rente nach Infarkt im Dienst.
Es gab Einzelfälle, die wurden aber auch al solche behandelt und kamen i.d.R. nur durch politischen Druck zustanden. Rechtlich ist es m.E. eine klare Kiste. Alles was aus dem Körper selbst resultiert ist - auch wenn es im Einsatz passiert und seine Ursache auf den Einsatz zurückzuführen ist) kein Unfall. Das ist persönliches Pech, dafür hat man privat vorzussorgen weil die selben Dinge wie gesagt auch beim Rasenmähen, Holzspalten, Getränkekistenschleppen, Möbelschleppen,... passieren können.


Geschrieben von Dominic WenkelUnseren Kameraden ist zum Verhängnis geworden das sein ehemaliger Hausarzt in seinen Unterlagen was von einem höhren Colesterinwert stehen hatte, leider gab er diese Info nicht an den Kameraden weiter bzw. klärte ihn nicht über die Risken auf.


Na ja. Das sind Dinge die vermutlich die Hälfte der Männer >50 hat ;-)
"Wer gesund ist, der ist nur noch nicht ausreichend gründlich untersucht" sagt der Arzt so schön.


Geschrieben von Dominic WenkelWollte nicht gleich Schwarzmalerei betreiben , aber du hast recht.
Werden dann Zustände wie in Norwegen.


Ich persönlich fände das ehrlich gesagt gar nicht so schlimm...


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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AutorDomi8nic8 W.8, Nohra / Thüringen541553
Datum07.02.2009 18:253830 x gelesen
Naja das Feuerwehrsystem in Deutschland hat uns die letzten Jahrzehnte halt verwöhnt.
Damals funktionierte alles super, erst mit der Zeit kamen die Probleme, Mitgliedermangel,
höhere Kosten, Ausbildungsdruck, immer neue Vorschriften und Technische Erfindungen (was letztlich nicht verkehrt ist).
In anderen Europäischen Staaten sind die Hifsfristen nicht so schmal und die Einsatzgebiete der einzelnen Feuerwehren sind zum Teil viel größer.

In Norwegen konnte ich es miterleben. In der Gegend um Flam kam es in Gudvangen zu einen schweren Unfall zwischen leeren Reisebus und Geländewagen mit Wohnanhänger. 2 Schwerverletzte Erwachsene und 2 leichtverletzte Kinder.
Mit mehreren Norwegern haben wir erste Hilfe geleistet, Batterie abgeklemmt und den Brandschutz mit 2 Feuerlöschern sichergestellt.
Das erste Feuerwehrauto kam nach gut 25 Minuten (eine Art VRW) 5 Minuten später ein TLF, nach 40 Minuten kam ein KTW und RTW an sowie die Polizei.
Kurz darauf ein Arzt mit Privatauto - war aber der NOTARZT laut Einsatzkleidung.

Anfahrtsweg der Feuerwehr ca 25 km (2 Tunnel 5 und 10 km)

Krankenhaus lag ca 50 km entfernt.

War mal interessant wie es in anderen Ländern so funktioniert.

Und ein Lob vom Einsatzleiter wegen Brandschutz und Batterie abklemmen haben wir auch noch erhalten.


Gruß

Dominic

Mitglied in der FFw Nohra und FFw Bad Berka

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 06.02.2009 20:25 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Leipzig
 06.02.2009 20:31 ., Nohra
 06.02.2009 20:52 ., Nohra
 07.02.2009 09:53 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 07.02.2009 17:45 ., Nohra
 07.02.2009 17:56 Chri7sti7an 7F., Wernau
 07.02.2009 18:07 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 07.02.2009 18:09 ., Nohra
 07.02.2009 18:13 Chri7sti7an 7F., Wernau
 07.02.2009 18:25 ., Nohra
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