Feuerwehr-Forum

Autor

Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen

548054

Datum

13.03.2009 21:40

9986 x gelesen

Hallo,

Geschrieben von André Döring
Warum golden hour (of shock)? Was ist in der 61. Minute anders?

Kurzgefasst:
Unter diesem Begriff versteht man die zeitliche Vorgabe, in der der verunfallte Patient, das gilt für den PKW- und LKW-Unfall gleichermaßen, nach einem Unfall in die Klinik gebracht werden soll. Innerhalb dieser Zeit hat der Patient die besten Chancen, dass sich sein Zustand nicht wesentlich verschlechtert.

Durch die Minderversorgung wichtiger Organe geht mit zunehmender Zeit die prognosse Steil nach unten.

Das dies nicht immer umsetzbar ist dürfte einleuchten, aber es sollte das Ziel sein!

Mit kameradschaftlichem Gruß
Olli
_________________________________________________

Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit.

Autor

Andr8é D8., Bad Honnef / Nordrhein-Westfalen

548057

Datum

13.03.2009 21:56

9622 x gelesen

Geschrieben von Oliver RolandUnter diesem Begriff versteht man die zeitliche Vorgabe, in der der verunfallte Patient, das gilt für den PKW- und LKW-Unfall gleichermaßen, nach einem Unfall in die Klinik gebracht werden soll.

Danke, das war mir auch klar!

Geschrieben von Oliver RolandDurch die Minderversorgung wichtiger Organe geht mit zunehmender Zeit die prognosse Steil nach unten.

Warum sind die denn minder versorgt?
wegen dem langsam rar werdenden Blut oder gibts noch andere Aspekte?

www.feuerwehr-bad-honnef.de

Autor

Juli8an 8H., Stemwede / NRW

548058

Datum

13.03.2009 22:04

9483 x gelesen

Hallo,

Geschrieben von André DöringWarum sind die denn minder versorgt?
wegen dem langsam rar werdenden Blut oder gibts noch andere Aspekte?

Durch die Zentralisierung des Körpers. Im Schock zentralisiert der Körper und versorgt dabei erstmal nur die absolut lebenswichtigen Organe (vorwiegend Herz und Lunge), dabei kommen allerdings andere Organe zu kurz, deren Versagen/Minderversorgung kann zwar kurze Zeit relativ gut kompensiert werden kann, aber irgendwann braucht man deren Funkton doch.

Mfg,
Julian

Ich vertrete hier ausschließlich meine persönliche und private Meinung und nicht die der Feuerwehr, der ich angehöre.

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."
Albert Einstein

Autor

Alex8and8er 8B., Geseke / NRW

548063

Datum

13.03.2009 22:27

9436 x gelesen

Die "Golden Hour" ist ein Richtwert, in welcher, wie mein Vorredner schon sagte, den Patienten im Krankenhaus haben sollte. Also ab Ereignis bis Pat. im Krankenhaus --> 1 h.
Diverse Studien haben gezeigt, dass Patienten innerhalb dieser Stunde die besten Überlebenschancen haben.
An genauen Verletzungsmustern wie z.B. Milzruptur, Frakturen etc. kann man dieses nicht festmachen.
Ausserdem ist es natürlich Situationsabhängig ( Ort, Zeit, Wetterverhältnisse etc. )
Wie gesagt... Ein Richtwert.

Autor

Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg

548067

Datum

13.03.2009 22:41

9421 x gelesen

Geschrieben von André Döring- Ein bild von einer Plane für die Geräteablage deren Umrisse aufgemalt sind.

Finde ich gar nicht so prickelnd. Zum einen gibt es (geringe) Variationen je nach Lage.
Zum anderen liegt die Plane irgend wo "vorne", der Trupp steht aber am Fahrzeug und überlegt, was er noch braucht.
Wir haben deshalb die Bestückung Geräteablage einlaminiert in A4 auf den Fahrzeugen. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge der Dringlichkeit. Sprich Rettungssatz steht weiter unten, Unterbaumaterial ziemlich weit oben.

Geschrieben von André Döring- Warum golden hour (of shock)? Was ist in der 61. Minute anders? Lässt der schock nach und die Blutungen werden stärker? Bluten Leber / Milz dann zu lange ?

Das ist ein grober Wert, damit alle Beteiligten (Fw, RettD, NA, Klinik) wissen, daß sie nicht unbegrenzt Zeit haben, sondern daß es eine Grenze gibt. Ob es dann 55, 61 oder 65 sind wird den Patienten nicht umbringen. nd wenn, hätte er es eh nicht geschafft.
Aber ohne diese grobe Vorgabe "verspielt" sonst jeder nur das Beste für den Patienten wollend jede Menge Zeit.

Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau

P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

Autor

Pete8r J8., Müllheim / Baden-Württemberg

548069

Datum

13.03.2009 22:48

9959 x gelesen

Hallo!
Geschrieben von André DöringWarum golden hour (of shock)? Was ist in der 61. Minute anders? Lässt der schock nach und die Blutungen werden stärker? Bluten Leber / Milz dann zu lange ?
Ihr schafft doch im Einsatz mit dem Rettungsdienst zusammen? Tut dies doch auch bei der Ausbildung, da lassen sich solche Dinge am Besten erklären, von Leuten, die darauf ausgebildet sind. Wir bilden hier bei uns gemeinsam (FW und RD-Ausbilder) beide Einheiten im gemeinsamen Vorgehen beim VU bzw. TH aus. (siehe TH-Ausbildungsteam)

Geschrieben von André DöringEin bild von einer Plane für die Geräteablage deren Umrisse aufgemalt sind.
Hilft Dir das hier oder das hier weiter?

Wenn Du willst, kann ich Dir mal unser aktuelles Handout mailen...

Gruß Peter

FALK rules (Freundeskreis Arabischer Löschknechte)

Autor

Andr8é D8., Bad Honnef / Nordrhein-Westfalen

548296

Datum

15.03.2009 13:49

9101 x gelesen

Geschrieben von Peter JobaIhr schafft doch im Einsatz mit dem Rettungsdienst zusammen? Tut dies doch auch bei der Ausbildung,

Genau das haben wir ja vor! wollte mich nur vorher diesbezüglich was schlauer machen.

Geschrieben von Peter JobaWenn Du willst, kann ich Dir mal unser aktuelles Handout mailen...

Ja! Sehr gerne!
Schönes restWE noch
Gruß André

www.feuerwehr-bad-honnef.de

Autor

Uwe 8A., Neudenau / B-W

554783

Datum

20.04.2009 19:45

8888 x gelesen

Hallo Zusammen,

für eine Übung zur LKW-Rettung suche ich ein schönes Bild / Symbol zur "Golden Hour of Shock".
Hat da jmd. was für mich?

Viele Grüße,
Uwe

Meine Aussagen vertreten nur meine eigene, persönliche Meinung.
Meine Beiträge zu kopieren, veröffentlichen oder andersweitig zu benutzen, bedarf ausdrücklich meiner Zustimmung!
Bei Fragen:

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Autor

Chri8sti8an 8W., Rosdorf - Obernjesa / Niedersachsen

554876

Datum

21.04.2009 14:44

8815 x gelesen

Hallo Uwe,

schau mal hier.. Ist selbst erstellt..Vereinfachte Darstellung (mit Excel gemacht) mit entsprechender Erläuterung (ich geh mal von nem Vortrag aus...) aber ausreichend..

Grüße

Christian

Autor

Ingo8 z.8, LK Harburg / Niedersachsen

554922

Datum

21.04.2009 17:23

8846 x gelesen

Geschrieben von Christian RambowVereinfachte Darstellung

Vor allem eigentlich falsch, da die Blutung nicht durch das Eintreffen in der Klinik gestoppt ist. Schockraum und OP kommen noch hinzu.

Gruß
Ingo

Autor

Manu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz

554925

Datum

21.04.2009 17:28

8681 x gelesen

Geschrieben von Ingo zum FeldeVor allem eigentlich falsch, da die Blutung nicht durch das Eintreffen in der Klinik gestoppt ist. Schockraum und OP kommen noch hinzu.

Richtig.

Hier das Logo von ITLS:

Dort ist sind stilisiert 10 Minuten abgebildet (wenn man es genau nimmt müsste es eigentlich Minute 11 bis 20 sein), die man draußen hat, wenn man die eine Stunde vom "Ereignis" bis zur chirurgischen Versorgung einhalten will.

Das es nicht immer in 10 Minuten geht, weis ich. Das weiß auch ITLS. Aber dennoch sollte man sich mühe geben so zeiteffizient wie möglich zu arbeiten.

Manuel

Autor

Pete8r L8., Frankenberg / Sachsen

554941

Datum

21.04.2009 17:57

8470 x gelesen

Die Einteilung in die jeweils 20 min ist sicher ein grober Richtwert. Aber besser es der Mehrheit so näher zu bringen als gar nicht über die Zeit zu reden.

20 min von Schadenseintritt bis Eintreffen kann sportlich oder zu kurz sein.

20 min Versorgung/Befreiung kann klappen(Mehrzahl), muss aber nicht.

20 min Transport bis Eintreffen geeignete Klinik kann klappen muss aber ebenfalls nicht.

Gerade deshalb bin ich für so einfach gehaltene Sachen.

Peter

Wer wenig denkt, der irrt viel. (da Vinci)

Autor

Chri8sti8an 8W., Rosdorf - Obernjesa / Niedersachsen

554988

Datum

21.04.2009 21:28

8545 x gelesen

Geschrieben von Ingo zum Felde Vor allem eigentlich falsch,

Wie gesagt:
Geschrieben von mir Vereinfachte Darstellung

Ist schon klar, dass die Blutung nicht sofort gestoppt ist. Aber ich dachte, wenn Uwe eine Grafik sucht, soll das Thema jemandem vermittelt werden der es u.U./wahrscheinlich noch nicht kennt. Und da ist es für Einsteiger leichter, eine vereinfachte Darstellung zu haben..

Geschrieben von Manuel Schmidt Das es nicht immer in 10 Minuten geht, weis ich. Das weiß auch ITLS. Aber dennoch sollte man sich mühe geben so zeiteffizient wie möglich zu arbeiten.

Und ich denke gerade auf das "zeiteffizient" kommt es an...

P.S. die Grafik des ITLS hätte ich gerne..wenn jemand so freundlich sein könnte...

Autor

Uwe 8A., Neudenau / B-W

555008

Datum

21.04.2009 22:38

8430 x gelesen

Hallo Christian, hallo Forum,

zunächst mal Danke für die Grafik!

Ich finde die in Ordnung!
Bei der Golden Hour of Shock geht es darum, den Patienten innerhalb der ersten Std. nach Ereignis in ein geeignetes KH zu befördern...dafür reicht diese Grafik voll und ganz aus und so etwas habe ich gesucht.
Man kann - und das habe ich z.B. in einem Rettungsleitfaden eines großen dt. Automobilherstellers gefunden - die "goldene Stunde" tatsächlich im 5-Minuten-Takt einteilen, aber ist das sinnvoll bzw. für unsere Zwecke (FF) notwendig?
Es sei dahingestellt, ob 15 oder 20 min bis Eintreffen & Absicherung ausreichen, genauso sei dahingestellt, ob 20min Transport in KH ausreichen, usw.

Wichtig ist, dass jedem klar sein sollte, dass die Zeit BEGRENZT ist!
Und ob ich hier nun dem FA predige "Du hast nur 10 (oder 20) Minuten Zeit sonst . . . " oder aber ihm den Sinn der Golden Hour vermittele, soll jeder selbst entscheiden, was er für klüger hält.

Ich für mich (und damit für die Ausbildung in der Wehr) denke, dass so eine einfache Grafik dafür genügt .

Gruß
Uwe

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Autor

Pete8r L8., Frankenberg / Sachsen

555015

Datum

21.04.2009 22:50

8340 x gelesen

Geschrieben von Uwe AmannMan kann - und das habe ich z.B. in einem Rettungsleitfaden eines großen dt. Automobilherstellers gefunden - die "goldene Stunde" tatsächlich im 5-Minuten-Takt einteilen, aber ist das sinnvoll bzw. für unsere Zwecke (FF) notwendig?

Da mußt du auch nicht zwischen FF und BF unterscheiden. Wichtig ist nur zu wissen dass dass Zeitfenster recht klein ist und man nicht trödeln kann und seine Zeit nicht mit Spielereien vergeuden sollte.

Peter

Wer wenig denkt, der irrt viel. (da Vinci)

Autor

Manu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz

555020

Datum

21.04.2009 23:04

8613 x gelesen

Hi Uwe!

Ich hab verstanden, dass du die "golden hour of shock" nur am Rande erwähnen willst.
Dennoch bin ich dafür Sachen möglichst korrekt zu beschreiben, wenn die Zielgruppe nicht entgegen steht.

Daher plädiere ich dafür dies so nicht zu erzählen:
Geschrieben von Uwe AmannBei der Golden Hour of Shock geht es darum, den Patienten innerhalb der ersten Std. nach Ereignis in ein geeignetes KH zu befördern

Denn nach allgemeiner Lehrmeinung beginnt die "golden hour of shock" mit dem Ereignis und endet sobald der Patient im OP ist. (Manche Literaturangaben präzisieren das noch näher z.B. mit dem Schnitt des chirurgen)

Zum thema Zeitmanagment würde ich etwa so erwähnen:
"Allgemein versuchen wir dem patienten durch unsere Rettungsmaßnahmen auf gar keinen Fall einen zusätzlichen Schaden zuzufügen. Etwa durch neue Verletzungen oder dadurch, dass wir versehentlich bestehende Verletzungen verschlimmern. Es gibt jedoch eine Patientengruppe bei denen wir am meisten Schaden zufügen, wenn wir uns nicht beeilen. Denn sogut der Rettungsdienst auch ist, an Blutungen an die der Rettungsdienst nicht ran kommt, kann er nichts machen." (Innere Blutungen in Bauch, Brust oder auch im Kopf) "Der Rettungsdienst kann den Kreislauf zwar vielleicht mit Infusionen etwas unterstützen, aber die Infusionen die der Rettungsdienst hat können keinen Sauerstoff transportieren und nützen daher letztendlich nicht viel. Helfen kann dem Patienten nur eines: der Chirurg im OP der die Blutung stoppt. Mit jeder Minute die es bis dorthin dauert verliert der Patient blut mit vielen teilweise schwerwiegenden Nebeneffekten. Also heist es für uns dass wir uns in einem Solchen Fall beeilen müssen!"
- vielleicht habt ihr mal was von "goldene stunde des Schocks gehört"
- "Zeit vom Unfall bis der Patient in den OP ist"
- "Das ist nicht viel. Es muss jemand hilfe rufen, Hilfe muss herbei, man muss den Patienten vor Ort befreien und versorgen, in's Krankenhaus fharen und dort müssen auch erst ein paar dinge gemacht werden bevor operiert werden kann.
- Stunde kommt von diversen Studien dsas die sterblichkeit von kritischen Unfallopfern die länger als eine Stunde bis in den OP gebraucht haben deutlich höher war als die unter einer Stunde.
- Für die eine Stundeh aben wir vor ort nur 10 Minuten.
- immer klappt das sicherlich nicht, aber wir sollten uns mühe geben
- Die zeit vor Ort ist dsa einzige was wir beeinflussen können.

Zeit geschätzt: 5 Minuten mit einbeziehung der Zielgruppe, einfach so vorgetragen ca. 2-3 Minuten. Trotzdem noch kürzungsfähig (wenn nötig)

Manuel

Autor

Uwe 8A., Neudenau / B-W

555125

Datum

22.04.2009 14:58

8305 x gelesen

Hallo Manuel,

danke für Deine Angaben.
Damit kann ich was anfangen, so ähnlich hätte ich es auch selbst gemacht !!

Gruß
Uwe

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