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Thema | Vorhaltung Reinigungsmittel | 6 Beträge | |||
Rubrik | ABC-Gefahren | ||||
Autor | Seba8sti8an 8C., Itzehoe / Schleswig-Holstein | 551276 | |||
Datum | 01.04.2009 03:03 | 6131 x gelesen | |||
Moin, in der vfdb-RL 10-04 sind auch Reinigungsmittel aufgeführt, die man vorhalten könnte/sollte. Mir geht es im speziellen um Mittel für chemische Kampfstoffe. Wer hält in seiner Einheit da was in welcher Menge vor? Gibt es dazu bei euch "Bedienungsanleitungen"? Gruß Sebastian -- Feuerwehr Heiligenstedtenerkamp Löschzug-Gefahrgut Kreis Steinburg | |||||
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Autor | Dani8el 8F., Dortmund / NRW | 551317 | |||
Datum | 01.04.2009 12:42 | 4558 x gelesen | |||
Hallo, folgende Dekonmittel könnten als (teils aggressiver!) Rundumschlag genutzt werden (stammt nicht von mir, bin nur Anwender), bei Personen oder Schutzanzügen ohne Zeitbegrenzung. Bei Schutzanzügen mit Zeitbegrenzung (CSA) Wasser und Seife nehmen bzw. bei B-Lagen Peressigsäure u.g. Konzentration für 5 min (vgl. vfdb RL 10/02). Ansonsten auch mal Trockendekon erwägen (z.B. bei A-Lagen). Zubereitung der Konzentrationen ist teilweise für Praktiker festgelegt ;-) Einwirkdauer kann auch gern verlängert werden bei den Schutzanzügen. Labortests zeigten dann eine deutlich bessere Wirkung auf die Substanzen. Ich kenne eine Feuerwehr die macht das so und hält zB je 100 l Wofasteril, Alcapur, Natriumhypochlorit usw. vor, also durchaus auch mal für 100 Personen o.ä.. Leider verfallen die Dekonmittel teilweise jährlich, also laufende Kosten entsprechend einplanen. Dekonmittel Schutzanzüge bei unklaren Gefahrstoffen 1. Lösung gegen Viren, Bakterien, Nervenkampfstoffe, Hydrolyse toxischer Substanzen, 1 x 5 min bei sauberer PSA (sonst 2 x) Natriumhypochlorit 2,5 l auf 7,5 l Wasser zusätzlich Natriumdodecylsulfat 1 g auf 10 l Wasser (= 1 gehäufter Löffel) zusätzlich nur nach Anweisung! Natriumhydroxid 600 ml Pulver auf 10 l Wasser 2. Lösung Klarspülen, Ablösen von toxischen Molekülen, Beseitigung des alkalischen Wertes Triton X 1 ml auf 10 l Wasser 3. Lösung gegen Sporen, giftige alkalische Stoffe 1 x 5 min 40% Peressigsäure Wofasteril 1 l auf 10 l Wasser (kann auch weniger genommen werden z.B. 2,5% Wofasteril) 4. LösungKlarspülen Wasser Schutzbrille + Schutzhandschuhe beim Zubereiten der Konzentrationen tragen! ************************** Dekonmittel Verletzte (Medikamente, da Anwendung am Menschen) Augenspülung: Kochsalzlösung Wundreinigung: 3% Wasserstoffperoxid Korrosive Hautkampfstoffe: Chloramin T 40 g Pulver (abgepackt) in 8 l Trinkwasser auflösen Hydrophobe (wasserabweisende) Stoffe: Polyethylenglykol 400 Biologische Agenzien: 40% Peressigsäure Wofasteril 50 ml auf 10 l Trinkwasser bzw. 500 ml auf 100 l Trinkwasser Sonstige: Reinigungsmittel Seife 50 ml auf 10 l Trinkwasser Schutzbrille + Schutzhandschuhe beim Zubereiten der Konzentrationen tragen! Alle Angaben ohne Gewähr! Mit freundlichem Gruße, Daniel Friederichs ********************************************** www.biogefahr.org & http://www.licht-und-sonnenschutzanlagen.de | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Clausthal / Niedersachsen | 551321 | |||
Datum | 01.04.2009 13:15 | 3972 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel FriederichsNatriumhypochlorit 2,5 l auf 7,5 l Wasser Könntest du die Angaben über das Natriumhypochlorit etwas spezifizieren? | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Clausthal / Niedersachsen | 551324 | |||
Datum | 01.04.2009 13:18 | 4089 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel FriederichsNatriumhydroxid 600 ml Pulver Welche Schüttdichte hat denn das Pulver bzw. welche Endkonzentation der Natronlauge wird angetrebt ?? | |||||
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Autor | Dani8el 8F., Dortmund / NRW | 551332 | |||
Datum | 01.04.2009 14:41 | 4067 x gelesen | |||
Hallo, Natriumhypochlorit war denke ich 17% freies Chlor, wenn ich mich richtig erinnere, ansonsten da einfach mal nachschauen, was die US Army o.ä. nimmt und nen deutschen Sicherheitsfaktor oben drauf ;-) Bei der Schüttdichte muss ich nachschauen, wir hatten es vorher abgewogen und dann halt für die Messbecher "umgerechnet", die Endkonzentration weiß ich nicht mehr genau, ein guter Chemiker hatte das damals für uns alles angemischt und einen entsprechenden Sicherheitsfaktor für uns oben drauf getan. Hilft aber, wie schon durch einen Labortest bei einem Armeeinstitut mal praktisch überprüft wurde. Vergessen hatte ich zu schreiben, dass die ganzen Lösungen natürlich mechanisch aufgebracht werden sollten (also Einsprühen, danach Einbürsten, danach einwirken lassen, ggf. bei hoher Verdunstung erneut aufbringen). Ist alles sehr zeit- und personalintensiv und muss auch entsprechend koordiniert werden. Der Materialaufwand selbst ist bei schönem Wetter eher gering ;-) Zu empfehlen sind für die Dekontruppen gute Gebläsefilteranzüge, wenns mal länger dauert... Mit freundlichem Gruße, Daniel Friederichs ********************************************** www.biogefahr.org & http://www.licht-und-sonnenschutzanlagen.de | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 551371 | |||
Datum | 01.04.2009 18:40 | 4054 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel FriederichsZu empfehlen sind für die Dekontruppen gute Gebläsefilteranzüge, wenns mal länger dauert... 36h ununterbrochener Dauer-Betrieb eines TEP mit Zodiak und Filtermaske (BW) sind irgend wie anstrengend. Das sollte jeder der von Dekon redet mal gemacht haben damit er an solche wie Deine genannten Ideen denkt, um die Belastung der eingesetzten Kräfte zu reduzieren... Ganz zu schweigen, vom Materialverschleiß... Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de | |||||
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