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ThemaModernes Traumamanagement und Schnittstelle Feuerwehr11 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen588000
Datum19.10.2009 11:396371 x gelesen
Moin,

am Wochenende durfte ich in meiner jährlichen RD-Pflichtfortbildung das für mich neue Feld Zeitmanagement beim Traumapatienten (Hintergrund sind wohl Erkenntnisse von ITLS und PHTLS) kennen lernen. Das fand ich sehr interessant und lehrreich, allerdings hab ich mir auch gleich die Frage gestellt, wie Feuerwehr's wohl reagieren, wenn man, vielleicht anders als bisher, nicht unbedingt zuerst das komplette Fahrzeug zerlegt sondern tatsächlich wenige zielgerichtete und schnelle Aktionen braucht.

Wer hat denn schon mal zusammen mit dem örtlichen Rettungsdienst über dieses Thema gesprochen? Wo arbeitet der RD nach PHTLS oder ITLS-Standards und kommuniziert darüber mit der Feuerwehr? Wo gibt's ggf. Negativbeispiele?

Gruß, otti


"You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa

Mehr über mich: http://www.otti-online.de/blog

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AutorJan 8S., Wallenhorst / 588004
Datum19.10.2009 11:464495 x gelesen
Hallo!

Schnips, schnips. Nennen wir es mal AMT-X oder "patientenzentrierte Rettung"

Wir fangen gerade damit an und wir haben ein aktuelles Beispiel, wo vermutlich genau dieses einem Patienten das Leben gerettet hat.

Dazu gehören:

Golden Hour Prinzip
Rettungsmodus nach Patientenzustand (Sofort, Schnell, Schonend)
Angepasste Rettungtechnik (Fischdose, Schlüssellochrettung)

Literaturhinweis kommt von Ulli ;-)

Grüße, Jan


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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen588011
Datum19.10.2009 11:584420 x gelesen
Moin,

ja, wir nennen es halt map "PAKT", aber letztlich kommt's sicher auf's gleiche raus. Beispiele, wo das sicherlich was geholfen hat habe ich auch gehört. Aber im Moment ist da sicher auch noch viel Glück dabei - der Rettungsdienst wird wohl bis zum Ende des Jahres in Wiesbaden und im Rheingau-Taunus komplett durchgeschult sein. Aber: Bei Feuerwehr's hab ich lange Jahre immer nur "schonend, schonend" (oder "langsam, langsam?) gehört und genau das wurde auch trainiert - Tür(en) raus, Dach ab, Vorbau weg...

Ich könnte mir da schon die ein odere andere Verdutzte miene Vorstellen, wenn der Rettungsdienst plötzlich den Patienten nicht mehr 45 Minuten im verunfallten PKW behandelt und es trotzdem keine "Crash-Rettung" ist...

Was macht Ihr zu diesem Thema, wo Feuerwehr und Rettungsdienst nicht identisch sind?

Gruß, otti


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AutorAndr8é L8., Neustadt / RLP588012
Datum19.10.2009 11:594217 x gelesen
Hallo Jan,

wir von der FF Neustadt an der Weinstrasse arbeiten sehr eng mit dem Rettungsdienst zusammen und haben extra dafür einen AK gegründet der diese neuen Rettungstechniken ausbildet. Zusätzlich haben wir den Kontakt zu André Weiss aufgenommen der mit seiner Firma RTC Seminare zur TH an Nullserienfahrzeugen anbietet. Auch hier werden wir Ausbildungskonzepte erarbeiten, damit die Kollegen in Zukunft gerüstet sind.


Grüße André


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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen588013
Datum19.10.2009 12:014183 x gelesen
Hallo André,

gilt das jetzt nur isoliert für euch oder für alle Feuerwehren im gesamten Rettungsdienstbereich? Gibt es einheitliche Standards bei allen am Rettungsdienst beteiligten Organisationen in eurem Bereich?

Gruß, otti


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AutorAndr8é L8., Neustadt / RLP588038
Datum19.10.2009 13:104130 x gelesen
Hallo Matthias,

der Schwerpunkt liegt im Moment noch auf die Ausbildung in unserem Bereich, wenn wir dies dann koordiniert haben, kann man versuchen dies zu erweitern. Es dauert sehr lange und die Ausbildung ist der intensiv bis die Kollegen die neuen Methoden anwenden.
Ich denke das kennst du bestimmt auch. Generell liegt der Schwerpunkt bei der Ausbildung

Umgang mit dem Spineboard oder Boa
Schnelle Zugangsöffnungen schaffen
direkte Absprache mit dem Rettungsdienst
Und natürlich die PKW Öffnungen und rettung des Patienten

Wir versuchen dazu einheitliche Standarts zu schaffen die dann auch ungesetzt werden soll.

Gruß André


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AutorRalp8h K8., Waldems / Hessen588122
Datum19.10.2009 19:214135 x gelesen
Hallo Matthias,

wäre ja schon schön, wenn die Feuerwehr auf Gemeindeebene einheitlich agieren würde.

Gruss vom Berg

Muss jetzt in den WFA, vielleich komm ich mit dem Thema SER (auch TH-VU) mal weiter..


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AutorClau8s K8., Wetzlar / Hessen588152
Datum19.10.2009 22:034218 x gelesen
Nabend,

Geschrieben von Matthias OttWer hat denn schon mal zusammen mit dem örtlichen Rettungsdienst über dieses Thema gesprochen? Wo arbeitet der RD nach PHTLS oder ITLS-Standards und kommuniziert darüber mit der Feuerwehr? Wo gibt's ggf. Negativbeispiele?

das Ganze ist letztlich nur eine Frage gezielter Kommunikation zwischen RD (hier immer inkl. NA) und FW - indem wir (als RD) klar artikulieren, wie es um den Faktor Zeit bestellt ist. Wie sieht häufig die Realität aus? Es wird sich nicht klar abgesprochen, die Feuerwehr öffnet das Auto wie sie es gelernt hat - schööön vorsichtig. Solange, bis der Patient eintrübt und der RD plötzlich eine Crashrettung verlangt...

Würden sich beide Seiten von Anfang an austauschen, was der Patient braucht, dann müsste das nicht sein, Klare Ansage im Sinne von "ihr habt 10 min", damit die FW (ohne RD-Background) klar weiß, was der Patient braucht. Und da gibt es zwischen "Rupf-und raus" bis zur Bastelstunde von Jean Pütz eben ganz viele Grauschattierungen. Dummerweise spielen sich mal grob geschätzt 80% der Rettungen in diesem grauen Bereich ab.


Gruß, Claus

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher. (Einstein)

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AutorThom8as 8P., Berchtesgaden / Bayern (BY)588153
Datum19.10.2009 22:033991 x gelesen
Geschrieben von Matthias OttWas macht Ihr zu diesem Thema, wo Feuerwehr und Rettungsdienst nicht identisch sind?

Wir haben fürs erste mal mit einem gemeinsamen eintägigen Praxisseminar begonnen. Auf der Basis müssen aber natürlich weitere gemeinsame Ausbildungen / Übungen folgen.

Gruss
Thomas


Alles meine persönliche Meinung!

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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen588175
Datum20.10.2009 08:563986 x gelesen
Hallo Ralf,

ich spreche ja hier nicht für meine Wehr. Und agieren tu ich schon gar nicht, zumindest nicht selbstständig ;-) Für mich war dieses Thema relativ neu, zumindest in der Tiefe wie ich es am Wochende gehört habe.

Für den RTK wird das aber ziemlich schnell akut, egal ob wir das als Feuerwehr wollen oder nicht. Spästestens Ende diesen Jahres wird das gesamte nichtärztliche Personal durchgeschult sein. Und hier tatsächlich einheitlich, weil das eine Vorgabe des ÄLRD ist. Da wäre es doch gut, wenn man das mal vorstellen könnte, damit sich hinterher keiner wundert?

Gruß, otti


"You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa

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AutorJan 8S., Wallenhorst / 588178
Datum20.10.2009 09:284240 x gelesen
Hi!

Jepp, hier im Nachgang das Beispiel:

VU, PKW seitlich vor LKW Höhe einer Autobahnabfahrt.

Patient ansprechbar aber schockig und hat starke Schmerzen. Blutdruck/Sättigung gerade noch ok.
Trotz großer seitlicher Delle nicht physisch eingeklemmt.

Aufgrund Unfallhergang und - und Ablauf wird der Rettungsmodus "Schnell" - Rettung mit dem Schwerpunkt auf schnell (Ziel: 20 Min) gewählt. Absprache Feuerwehr: Achsengerechte Rettung nach hinten, Dach nach vorne klappen.

Nach ca. 10 Minuten Dach ab (inkl. Unterbau, Glasentfernung, Schnitterkundung), Rettungsbrett wird angesetzt, Patient wird plötzlich bewußtlos und krampft. Da mitten in der Umlagerung, wird der Patient trotzdem achsengerecht und unter Zug auf das Brett gezogen und dann in den RTW.

Dort Intubation etc., Abfaht nach weiteren 5 Minuten, mit Voranmeldung Traumaalarm ins Aufnahmekrankenhaus. Dauer von Notrufmeldung bis Ankunft KH: Exakt eine Stunde.

Ein paar Tage später erfuhr ich vom Verletzungsbild (aus dem Gedächtnis, kein Anspruch auf Vollständigkeit:

Bruch Halswirbelsäule
Bruch Lendenwirbelsäule
massives Schädelhirntrauma
Bruch des Beckens und des Oberschenkels
div. Risse in den inneren Organen
"Scherentrauma ?" im Hirn (Verschiebung der Hirnhäflten?)

Der Schädel wurde im KH "entdeckelt", um Druck abzubauen, aber insgesamt gibt es eine leicht positive Prognose.

Und wie gesagt: Der Patient war nicht eingeklemmt - jeder mag sich überlegen, wie man in seinem Beritt damit umgegangen wäre. Ich bin jedenfalls fest der Überzeugung, dass dieser Patient sein Leben einem bestimmten Kollegen verdankt, der an dem Tag innerer Retter war.

Für nähere Information könnt ihr ihn ja mal auf der WRC fragen, er ist der Vorsitzende der vfdu....


Grüße, Jan


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 19.10.2009 11:39 Matt7hia7s O7., Waldems
 19.10.2009 11:46 Jan 7S., Wallenhorst
 19.10.2009 11:58 Matt7hia7s O7., Waldems
 19.10.2009 19:21 Ralp7h K7., Waldems
 20.10.2009 08:56 Matt7hia7s O7., Waldems
 19.10.2009 22:03 Thom7as 7P., Berchtesgaden
 19.10.2009 11:59 Andr7é L7., Neustadt
 19.10.2009 12:01 Matt7hia7s O7., Waldems
 19.10.2009 13:10 Andr7é L7., Neustadt
 19.10.2009 22:03 Clau7s K7., Wetzlar
 20.10.2009 09:28 Jan 7S., Wallenhorst
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