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ThemaErfahrungen mit Stabssoftware5 Beträge
RubrikKatastrophenschutz
 
AutorHein8er 8M., Uplengen / Nds671508
Datum12.03.2011 01:587965 x gelesen
Moin!

Ich suche nach Erfahrungsberichten (gerne auch per Mail) zur Nutzung von Stabssoftware. - Bitte aber keine Werbetexte der Hersteller oder Oberflächlichkeiten wie "im ELW wird die Software xyz benutzt".

Mir geht es um die Darstellung des Nutzens und der Grenzen von Softwarelösungen, insbesondere im Vergleich zur herkömmlichen Satabsarbeit. - Mir reicht nämlich das Argument "das ist so schön modern" oder "das ist alles mit dem PC" alleine nicht aus (insbesondere nicht bei den teils horrenden Kosten). Kurz um, mich interessiert der wirkliche Zugewinn für die Führungsleistung.

Danke und bis dann.

Heiner


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AutorJürg8en 8R., Kirchheim unter Teck / BW671510
Datum12.03.2011 07:355155 x gelesen
Konnte vor einigen Wochen an der AKNZ eine Stabsrahmenübung mitmachen und nutzte dabei das EPSWeb Programm. Im Vergleich zu früher mit den Beleglaufzetteln konnte ich feststellen, dass dieses Dokumentationssystem sich negativ auf die Kommunikation auswirkt, da jeder nur noch seinen PC bedient und daher weniger miteinander gessprochen wird.

Am zweiten Tag war das dann deutlich besser, nachdem man sich darauf eingestellt hatte. Es ist aber wohl ein Problem aller derartiger Programme, dass die Kommunikation gefährdet ist. Da muss man m. E. durch ständiges Üben dagegenwirken.


Auf meinem Grabstein soll stehen: "Ich wäre jetzt auch lieber am Strand!"

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW671513
Datum12.03.2011 08:245525 x gelesen
Geschrieben von Heiner MansholtIch suche nach Erfahrungsberichten (gerne auch per Mail) zur Nutzung von Stabssoftware. -

es gibt ganz wenig, was wirklich so wie Du das möchtest nutzbar ist...

Seit einigen Jahren veranstalte ich zusammen mit dem HdT eine Veranstaltung, wo das Thema jährlich vertreten ist und aus verschiedenen Punkten betrachtet wird. Die nächste hat wieder einen Anbieter (diesmal Sceptros von THW-Mitgliedern entworfen) und einen Vortrag zu "manuellen" Möglichkeiten (die man sowieso als Rückfallebene vorhalten sollte!):
http://www.hdt-essen.de/htd/veranstaltungen/W-H070-04-064-1.html

Die Grundlagenforderungen habe ich hier beschrieben:
http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/kommunikation_im_einsatz.html

Da ist der folgende Text auch enthalten und weiter erläutert bzw. im Zusammenhang erklärt.

Stabsunterstützungs- bzw. –führungssysteme (Soft-/Hardware)
Grobanforderungen


Hardware
- Mobiler Einsatz (ELW 1 bzw. ELW 3) muss je nach dortigen Anforderungen möglich sein. Mindestens für:
o Lagekarte inkl. Nutzung der vorhandenen Layer (Hydranten, Leitungspläne usw.)
o Kurze Startzeiten
o Interaktive Nutzung im ELW (ggf. Touchscreen? Im ELW 3 mit Präsentationswand o.ä.) analog der bekannten Magnetkarten
- Mobile Datenübertragungsmöglichkeiten über mehrere Wege:
o UMTS
o GSM
o Satellit
o künftig ggf. Tetra II
- Hardware-Schnittstellen (auch über mobilen Einsatz!) zum ELR und dessen Subsystemen
o Protokoll?
o Fahrzeugübersichten?
o Datenbanken?
o GIS
o KTA? (Großlagen)
- von PC bis PDA (später ggf. RD im MANV!) muss die Nutzung möglich sein
- Netzwerkfähigkeit
o intern (FEL, ELR)
o extern (ggf. Polizei, THW)
- Sicherheit? (Absicherung der Hardware gegen Ausfall, Redundanzen?)
- Ausdruck von Meldungen zur Sicherheit im Stab an einer Stelle und nur EINMAL je Meldung
- Darstellung über
o PC
o Laptop
o Beamer
o e-beam
o Smartboard
o usw.


Software
- Deutsch! (inkl. Hilfe und Bedienungsanleitung etc.)
- Auf Bildschirmebene muss die ausgeübte Funktion(en) direkt erkennbar sein.
- Rücksprung/Fehlerkorrektur gegen versehentliche Änderungen
- ETB als Dokument
- Mobiler Einsatz (ELW 1 bzw. ELW 3) muss je nach dortigen Anforderungen möglich sein. Mindestens für:
o Protokollierung des laufenden Einsatzes
o Lagekarte inkl. Nutzung der vorhandenen Layer (Hydranten, Leitungspläne usw.), Layer müssen flexibel ein- und ausblendbar sein
o Einfache Bedienung (möglichst bekannte Oberflächen)
o Kurze Startzeiten
o Interaktive Nutzung im ELW analog der bekannten Magnetplättchen (Drag & Drop)
- Schnittstellen zum ELR und dessen Subsystemen
o Protokoll?
o Fahrzeugübersichten?
o Datenbanken?
o GIS inkl. Layern (Katasteramtdaten, Map24, MapInfo, Smallworld…)
o KTA? (Großlagen)
o MLW
 Wetterdaten
 ABC-Comp
- Schnittstelle zu IG NRW bzw. später ggf. DENIS, GSL-net?
- von PC bis PDA (später ggf. RD mit Mobidat im MANV!) muss die Nutzung möglich sein
- Netzwerkfähigkeit
o intern (FEL, ELR)
o extern (ggf. Polizei, THW)
- Bei mobiler Vernetzung (z.B. über MESH-Netzwerke oder über UMTS) muss dies auf Basis voreingestellter Informationen abgesichert und automatisch (mit einer optionalen Freigabeanfrage) erfolgen!
- Bei Verbindungsabriß muss ein Weiterarbeiten möglich sein und anschließend im Netzwerk wieder aktualisiert erfolgen (serverunabhängige Replikation).
- Kräfte- und Stärkeübersichten müssen lokal (Abschnitt) und gesamt vernetzt zur Verfügung stehen => S4 (Aufwuchsfähigkeit!), dabei hat die Stabssystematik (alarmiert, auf dem Weg, im Bereitstellungsraum, im Einsatz usw.) mindestens wählbar zu sein.
- Fzg-Übersichten müssen lokal (Abschnitt) und gesamt vernetzt zur Verfügung stehen => S2 (Aufwuchsfähigkeit!)
Die Ebenen müssen auswählbar sein, die angezeigt werden sollen.
- Schadenskonten dito.
- Das (manuelle) Einpflegen neuer Einheiten muss sowohl zentral, wie auch in den Abschnitten möglich sein.
- Protokollierung möglichst nur in einem System, maximal in EINEM neben dem ELR, wenn die Daten im ELR zu dem Einsatz „angehängt“ werden können.
- Veränderungsschutz?
- Lagekartenfunktionalitäten:
o Layer müssen nutzbar sein (Leitungspläne, Luftbilder usw.)
o Takt. Zeichen und Symbole nach DIN bzw. DV/PDV 810 bzw. wie vorgegeben (z.B. Rehbein FüSys)
o Linien und Grenzen müssen frei gezeichnet werden können.
o Bilder/Videos müssen implementierbar sein
o Je nach Führungsebene müssen unterschiedliche Darstellungen möglich sein, dazwischen muss man wechseln können.
o Lagefilm der Entwicklung möglich?
- Sicherheit? (Absicherung der Software?)
- Jedes Stabsmitglied muss sich mehrfach an- und wieder abmelden können (Doppelfunktionen). Bei einem Aufgabensplit (S 2/3 wird S2 und S3) müssen die Meldungen sauber getrennt werden. Der Fahrer/FüGeh. im ELW 1 muss eine andere (einfache!) Maske haben. (Identisch ELR?)
- Entfall von Funktionen (z.B. Sichter) muss möglich sein.
- Auswertung von beliebigen Polygoninhalten (z.B. Straßen, Objekte in einem Bereich) zur Erstellung von Warnlisten sollte möglich sein.
- Abbilden des bekannten Vierfachvordrucks in Form und Funktionalität aber mit anpassbaren Meldungswegen und veränderbarer Optik.
- Einbindung vorhandener und Erstellung neuer Checklisten muss einfach möglich sein.
- Anpassung an offizielle Oberflächen und Inhalte muss jederzeit möglich sein (z.B. Vorgaben AGBF).
- Ggf. automatisierte Erstellung bzw. mind. Dokumentation von
o Sofortmeldungen
o Warnmeldungen
o Presseinfos (S5 bzw. Pressesprecher)
- Emailing mit Rechtevergaben
- Export/Import von Übungslagen/Simulationen


Geschrieben von Heiner MansholtMir geht es um die Darstellung des Nutzens und der Grenzen von Softwarelösungen, insbesondere im Vergleich zur herkömmlichen Satabsarbeit. - Mir reicht nämlich das Argument "das ist so schön modern" oder "das ist alles mit dem PC" alleine nicht aus (insbesondere nicht bei den teils horrenden Kosten). Kurz um, mich interessiert der wirkliche Zugewinn für die Führungsleistung.

der ideale Führer kann mit allem arbeiten...

Der reale Führer hat i.d.R. gerade anfangs bei weitem nicht das für die vollwertige Stabsarbeit erforderliche Personal. (Die Standardgroßlage ist nach 4 - 8 h vorbei bzw. auf "Normalmaß" heruntergefahren! Die Führung von Verbänden mit Zetteln/Vordrucken basiert auf militärischen Entwicklungen mit tagelangen/wochenlangen Vorlaufzeiten mit trainiertem Personal!)

Ich bin der festen Überzeugung, dass bei richtiger Auswahl, Einstellung und passender Hardwareumgebung das Arbeiten mit einer geeigneten Software weit besser ist/wird (gleiche Ausbildungsstundenzahl vorausgesetzt) als vergleichbare Arbeiten mit Zetteln usw.
Heute wird das leichter als vor 10 oder gar 20 Jahren, weil die Mehrzahl der Mitarbeiter das Arbeiten mit PC gewohnt ist.

Allerdings kann man damit auch nicht alles machen, das merkt man spätestens dann, wenn überörtlich agiert werden muss und verschiedene Systeme (taktisch, begrifflich und tatsächlich) aufeinander prallen...
http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/fuehrung_in_grossschadenslagen.html


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW671514
Datum12.03.2011 08:265103 x gelesen
Geschrieben von Jürgen RinghoferIm Vergleich zu früher mit den Beleglaufzetteln konnte ich feststellen, dass dieses Dokumentationssystem sich negativ auf die Kommunikation auswirkt, da jeder nur noch seinen PC bedient und daher weniger miteinander gessprochen wird.

das ist ein häufiges Problem zu Beginn einer Einführung/Nutzung solcher Systeme..


Geschrieben von Jürgen RinghoferAm zweiten Tag war das dann deutlich besser, nachdem man sich darauf eingestellt hatte. Es ist aber wohl ein Problem aller derartiger Programme, dass die Kommunikation gefährdet ist. Da muss man m. E. durch ständiges Üben dagegenwirken.

eben....
;-)

Dafür spart man sich aber
- Zettelfehlläufer
- Zettelliegenblieber
- nicht vorhandene Boten/Sortierer/ggf. auch Sichter
usw.


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorJürg8en 8R., Kirchheim unter Teck / BW671538
Datum12.03.2011 11:064958 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoDafür spart man sich aber
- Zettelfehlläufer
- Zettelliegenblieber
- nicht vorhandene Boten/Sortierer/ggf. auch Sichter
usw.


100%ige Zustimmung! Wobei wir die als Rückfallebene immer noch griffbereit haben. Auch wir bereiten uns auf Stromausfall vor und dann sind die Belegläufe mit Zettel wieder das Mittel der Stunde! Ein großer Vorteil der Software ist auch, dass mit der Einmalerfassung viele Bereiche bedient werden können. So erstellt sich die Kräfteübersicht u. a. eigentlich fast von alleine. Das war bei der "Zettelwirtschaft" auch immer extra zu erledigen.


Auf meinem Grabstein soll stehen: "Ich wäre jetzt auch lieber am Strand!"

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 12.03.2011 01:58 Hein7er 7M., Uplengen
 12.03.2011 07:35 ., Kirchheim unter Teck
 12.03.2011 08:26 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 12.03.2011 11:06 ., Kirchheim unter Teck
 12.03.2011 08:24 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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