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ThemaFestlegung eines Gefahrenbereiches um ein havariertes AKW14 Beträge
RubrikABC-Gefahren
 
AutorBern8d L8., Emden / Niedersachsen672193
Datum14.03.2011 17:197354 x gelesen
Sehr geehrte Forumsmitglieder!

Bei meiner Ausbildung zu ABC-Einsätzen habe ich gelernt, dass der erste Trupp bei der Annäherung an einen radioaktiven Strahler die Dosisleistung mit den entsprechenden Messgeräten messen muss. An dem Punkt, an dem die Gamma-Dosisleistung einen Wert von 25 Mikro-Sievert pro Stunde erreicht ist der Beginn des Gefahrenbereichs festzulegen und mit Flatterband zu kennzeichnen. Ohne Berücksichtigung eventueller Windstärken/Windrichtungen ergibt sich ein kreisrunder Gefahrenbereich um den Strahler herum. Weitere Einsatzgrundsätze stehen in der FWDV 500 (früher gab es dazu die FWDV 9/1 und 9/2). Im Gefahrenbereich dürfen sich keine Personen ohne Schutzkleidung aufhalten. Konsequenterweise ist der gesamte Gefahrenbereich zu evakuieren.

Nun stellen sich mir einige spannende Fragen. Nimmt man mal den Reaktor aus Tschernobyl nach der Kernschmelze 1986. Weiß jemand hier im Forum wie hoch die Ortsdosisleistung seinerzeit war? Und kann jemand berechnen, in welcher Entfernung der nach deutscher FWDV geforderte Gefahrenbereich gelegen hätte (Abstandsgesetz: doppelte Entfernung, ein Viertel der Ursprungsstrahlung)? Natürlich sind auch die aktuellen Werte aus Japan interessant. Aber Tschernobyl war gravierender (zumindest bis heute?).

Vorab vielen Dank und schöne Grüße

Bernd Lenz


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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben672199
Datum14.03.2011 17:375398 x gelesen
Hallo Bernd,

der Gefahrenkreis um ein AKW wird je nach Störfall defininiert. Das heisst in den entsprechenden Notfallplänen ist genau hinterlegt, in welchem Umkreis bei welcher Kategorie evakuiert werden muss. Mit Flatterband ist da nicht mehr...

Die tatsächlich gemessen Strahlenwerte werden im Falle eines GAUs bzw. Super-Gaus dann sicher nur noch über die weiteren Massnahmen entscheiden. Interessant ist m.E. auch, das, wenn ich mich recht erinnere, die ABC-ErkKW garnicht am AKW eingesetzt werden sollen, sondern an den Notfallstationen.

Gruß Knut


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW672202
Datum14.03.2011 17:395300 x gelesen
Geschrieben von Bernd Lenz An dem Punkt, an dem die Gamma-Dosisleistung einen Wert von 25 Mikro-Sievert pro Stunde erreicht ist der Beginn des Gefahrenbereichs festzulegen und mit Flatterband zu kennzeichnen.

Interessant wäre, wo der Bereich jetzt in Japan wäre (von Tschernobyll will ich da noch gar nicht reden)....


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorGerr8it 8S., Hückelhoven / NRW672206
Datum14.03.2011 17:465279 x gelesen
Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission

Band 13

Leitfaden für den Fachberater Strahlenschutz der Katastrophenschutzleitung bei kerntechnischen Notfällen

Redaktion: Marina Grunst, Bonn
2., überarbeitete Auflage, 1995, 296 Seiten, 21 Abbildungen, 37 Tabellen
ISBN 3-437-11639-8, 44,95 €
Dieser Band wird ersetzt durch die Hefte 37 und 38 der Veröffentlichungsreihe "Berichte der Strahlenschutzkommission"

Mögliche Aktivitätsfreisetzungen aus Kernkraftwerken
Meteorologische Parameter
Berechnung von Strahlendosisleistungen und Strahlendosen
Hautkontamination und Ingestionsdosis
Dosis-Richtwerte und Schutzmaßnahmen
Empfohlene Hilfsmittel
Anlagen:

Formblätter zur Dosisabschätzung
Nomographische Arbeitsblätter
Isoplethen
Isodosislinien
Anhänge:

Radiologische Grundlagen für Entscheidungen über Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei unfallbedingten Freisetzungen von Radionukliden
Rahmenempfehlungen für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen
Gerade in den ersten Stunden nach Eintritt eines kerntechnischen Notfalls wird der fachliche Berater gegebenenfalls mit einem Minimum an Hilfsmitteln und Personal seinen Aufgaben nachkommen müssen. Für diesen Zeitraum benötigt er Arbeitshilfen. Der vorliegende Leitfaden bietet solche Hilfen an. Die Ausarbeitung stellt eine Überarbeitung der „Zusammenstellung von Entscheidungsgrundlagen für den fachlichen Berater bei kerntechnischen Unfällen“ dar


Gruß aus Hückelhoven


Gerrit


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AutorOliv8er 8M., München / Bayern672210
Datum14.03.2011 17:515139 x gelesen
Geschrieben von Knut KobbeInteressant ist m.E. auch, das, wenn ich mich recht erinnere, die ABC-ErkKW garnicht am AKW eingesetzt werden sollen, sondern an den Notfallstationen.
Vorgaben zur Einsatztaktik, auch bezüglich des Einsatzes des Bundesfahrzeuge, liegen bei den Ländern. Die vom BBK veröffentlichten Grundsätze zur ABC-Erkundung stellen in diesem Sinn nur eine Empfehlung dar - vor allem, weil manche Länder das Fehlen einer entsprechenden Empfehlung bemängelt hatten. Beispielsweise in Bayern werden die ABC-ErkKWs bei der Immissionsmessung in der Umgebung kerntechnischer Anlagen eingesetzt.


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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben672220
Datum14.03.2011 18:375083 x gelesen
Geschrieben von Oliver MeisenbergBeispielsweise in Bayern werden die ABC-ErkKWs bei der Immissionsmessung in der Umgebung kerntechnischer Anlagen eingesetzt.

Also in unserer Gegend ist meines Wissen im Katastrophenabwehrplan zu Gundremmingen vorgesehen die ABCErkKW an den Notfallstationen einzusetzen. Das kann aber auch an unserer Nähe zum Landesumweltamt liegen, die auch über entsprechende Messeinheiten verfügen?

Wobei ich im Erstangriff keinen Sinn in einer direkten Erkundung sehe und eher auf das ODL zurückgreifen würde.

Gruß Knut


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorHein8z K8., Bad Friedrichshall / Baden Würtemberg672224
Datum14.03.2011 19:005221 x gelesen
Hallo Herr Lenz !

Das AKW Tschernobyl war gar kein " normales Kernkraftwerk " sondern eine Anlage zur Anreicherung von Plutoniun ( kernwaffenfähig ).
Und die großen Strommasten dienten nur der Verschleierung der Anlage. (ein wenig Strom wurde auch erzeugt ).
Deshalb gibt es auch keine Anlagen dieses Types außerhalb der SU .
Es ist schon erstaunlich daß es kaum jemand bis heute gemerktt hat .


Mit freundlichen Grüßen

aus Bad Friedrichshall

Heinz Knothe


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AutorMarc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz672247
Datum14.03.2011 20:095009 x gelesen
Geschrieben von Heinz KnotheDas AKW Tschernobyl war gar kein " normales Kernkraftwerk " sondern eine Anlage zur Anreicherung von Plutoniun ( kernwaffenfähig ).
Und die großen Strommasten dienten nur der Verschleierung der Anlage. (ein wenig Strom wurde auch erzeugt ).
Deshalb gibt es auch keine Anlagen dieses Types außerhalb der SU .
Es ist schon erstaunlich daß es kaum jemand bis heute gemerktt hat .


Du bist aber ein Lustiger :-)


Gruß, Marc Vidmayer

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP672249
Datum14.03.2011 20:105110 x gelesen
Und das hast du der Welt jahrelang verheimlicht? Schämen solltest du dich...


Meine Meinung. Wäre langweilig, wenn die jeder hätte.
...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke)

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AutorMarc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz672254
Datum14.03.2011 20:184999 x gelesen
Hallo Bernd,

um KKWs werden Kreise gezogen und diese in Sektoren unterteilt. Die Kreise teilen sich in die Kern-, in die Mittel- und in die Außenzone auf. Je nachdem wie die meteorologisch Lage ist, werden die Sektoren benannt, in die die Wolke zieht. In dieser Wolke befinden sich nach einem Unfall rad. Edelgase, Iod und einige andere Nuklide (das hängt vom Quellterm ab). Diese rad. Nuklide sind an Staubteilchen gebunden (Aerosole) Diese Aerosole liefern dann die Kontamination und die daraus entstehende Gammastrahlung (Ortsdosisleistung). Vom KKW selbst geht nur in einem begrenzten Umfeld die Gefahr der direkten Einstrahlung aus.
Die zu messenden Bereiche legt die obere KatSbehörde (in RLP die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Verbindung mit dem Umweltministerium) fest. Näher Infos findest Du hier:
ADD auf der rechten Seite.
Auch der Einsatz der ErkKW in Kombination mit den in RLP vorhandenen Mef-G ist auf der rechten Seite in einem pdf hinterlegt. Du merkst schon, dass das Ländersache ist, gell? :-)
Eine sichtbare Absperrung mit Kette und Ständer wirst Du in einem solchen Fall nicht mehr haben. Bitte denkt bei solchen Szenarien in anderen, viel größeren Dimensionen.


Gruß, Marc Vidmayer

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AutorPete8r L8., St. Wendel / Saarland672271
Datum14.03.2011 21:415009 x gelesen
Geschrieben von Marc Vidmayer
Geschrieben von Heinz KnotheDas AKW Tschernobyl war gar kein " normales Kernkraftwerk " sondern eine Anlage zur Anreicherung von Plutoniun ( kernwaffenfähig ).
Und die großen Strommasten dienten nur der Verschleierung der Anlage. (ein wenig Strom wurde auch erzeugt ).
Deshalb gibt es auch keine Anlagen dieses Types außerhalb der SU .
Es ist schon erstaunlich daß es kaum jemand bis heute gemerktt hat .


Du bist aber ein Lustiger :-)


Nabend,

Naja, beim RBMK konnten die einzelnen Brennstäbe während dem Betrieb entnommen werden, die theoretische Möglichkeit waffenfähiges Plutonium zu produzieren bestand also. Ob dies getan wurde oder nicht kann ich natürlich nicht sagen und noch weniger belegen.
Wird hier am Rande erwähnt. (Ich weiß ist nur Wiki, aber meine Strahlenschutzunterlagen hab ich grad nicht da und auch nur in Papierform)

Gruß Peter


Alles was ich schreibe ist ausschließlich meinen Meinung.

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AutorHein8z K8., Bad Friedrichshall / Baden Würtemberg672446
Datum15.03.2011 17:354786 x gelesen
Hallo,
am Montag Morgen haben wir aus aktuellem Anlaß im Kollegenkreis auch über die Ausbreitung der Wolke von Tschernobyl gesprochen.
Dabei sagte ein Kollege : Tschernobyl war eine Plutomiunfabrik.
Da dies von uns anderen keiner gehört hatte und die Argumente nachvollziebar waren, habe ich als Techniker diese These auch mal zur Diskusion stellen wollen.
In einem Beitrag wurde diese ja auch nicht ausgeschlossen und ich dachte daß im Forum vielleicht Leute sind die die Geschicht kennen.
Daß mein Beitrag die ursprünglichen Frage nicht beantwortet war mir schon klar.


Mit freundlichen Grüßen aus Bad Friedrichshall
Heinz


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP672450
Datum15.03.2011 17:554729 x gelesen
Geschrieben von Heinz KnotheDa dies von uns anderen keiner gehört hatte und die Argumente nachvollziebar waren, habe ich als Techniker diese These auch mal zur Diskusion stellen wollen.Das hättest du vielleicht irgendwie noch dazuschreiben sollen ;-)
Dein Beitrag oben liest sich, als wolltest du Fakten darstellen.


Meine Meinung. Wäre langweilig, wenn die jeder hätte.
...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke)

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AutorMarc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz672456
Datum15.03.2011 19:164690 x gelesen
Hallo Heinz,
das ist wahrlich eine etwas seltsame Art, um eine Antwort zu bitten. Deine im ersten Post aufgestellte Thesen hättest Du oder Deine Kollegen leicht selbst ergoogeln können.
Also hier mal einige Antworten, in der Hoffnung, dass Du kein Troll bist:
1. Ja, mit dem Reaktortyp von Chernobyl (RBMK1000) konnte man bei laufendem Betrieb Brennstäbe wechseln. Die Russen, um die dreht es sich ja hier, hatten aber noch andere Möglichkeiten mit einem anderen Reaktotyp dieses spezielle Plutoniumisotop herzustellen.
2. Auch damals gab es die IAEA schon und die SU wurde auch von dieser Organisation kontrolliert.
3. Strom wurde definitiv dort produziert...und nicht zu wenig.
4. Dieser Reaktortyp war in der Anschaffung recht günstig und da das Geld und die Devisen in der SU immer Mangelware war, hat man sich eben für diese Variante entschieden.
Ansonsten bitte ich Dich wirklich, die Fragen konkret zu stellen und nicht irgendwelche Verschwörungstheorien zu inszenieren.

Gruß, Marc


Gruß, Marc Vidmayer

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 14.03.2011 17:19 Bern7d L7., Emden
 14.03.2011 17:37 Knut7 K.7, Nordendorf
 14.03.2011 17:46 Gerr7it 7S., Hückelhoven
 14.03.2011 17:51 Oliv7er 7M., München
 14.03.2011 18:37 Knut7 K.7, Nordendorf
 14.03.2011 17:39 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 14.03.2011 19:00 Hein7z K7., Bad Friedrichshall
 14.03.2011 20:09 ., Speyer
 14.03.2011 21:41 Pete7r L7., St. Wendel
 14.03.2011 20:10 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 15.03.2011 17:35 Hein7z K7., Bad Friedrichshall
 15.03.2011 17:55 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 15.03.2011 19:16 ., Speyer
 14.03.2011 20:18 ., Speyer
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