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Thema | Festlegung eines Gefahrenbereiches um ein havariertes AKW | 14 Beträge | |||
Rubrik | ABC-Gefahren | ||||
Autor | Bern8d L8., Emden / Niedersachsen | 672193 | |||
Datum | 14.03.2011 17:19 | 7408 x gelesen | |||
Sehr geehrte Forumsmitglieder! Bei meiner Ausbildung zu ABC-Einsätzen habe ich gelernt, dass der erste Trupp bei der Annäherung an einen radioaktiven Strahler die Dosisleistung mit den entsprechenden Messgeräten messen muss. An dem Punkt, an dem die Gamma-Dosisleistung einen Wert von 25 Mikro-Sievert pro Stunde erreicht ist der Beginn des Gefahrenbereichs festzulegen und mit Flatterband zu kennzeichnen. Ohne Berücksichtigung eventueller Windstärken/Windrichtungen ergibt sich ein kreisrunder Gefahrenbereich um den Strahler herum. Weitere Einsatzgrundsätze stehen in der FWDV 500 (früher gab es dazu die FWDV 9/1 und 9/2). Im Gefahrenbereich dürfen sich keine Personen ohne Schutzkleidung aufhalten. Konsequenterweise ist der gesamte Gefahrenbereich zu evakuieren. Nun stellen sich mir einige spannende Fragen. Nimmt man mal den Reaktor aus Tschernobyl nach der Kernschmelze 1986. Weiß jemand hier im Forum wie hoch die Ortsdosisleistung seinerzeit war? Und kann jemand berechnen, in welcher Entfernung der nach deutscher FWDV geforderte Gefahrenbereich gelegen hätte (Abstandsgesetz: doppelte Entfernung, ein Viertel der Ursprungsstrahlung)? Natürlich sind auch die aktuellen Werte aus Japan interessant. Aber Tschernobyl war gravierender (zumindest bis heute?). Vorab vielen Dank und schöne Grüße Bernd Lenz | |||||
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Autor | Knut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben | 672199 | |||
Datum | 14.03.2011 17:37 | 5443 x gelesen | |||
Hallo Bernd, der Gefahrenkreis um ein AKW wird je nach Störfall defininiert. Das heisst in den entsprechenden Notfallplänen ist genau hinterlegt, in welchem Umkreis bei welcher Kategorie evakuiert werden muss. Mit Flatterband ist da nicht mehr... Die tatsächlich gemessen Strahlenwerte werden im Falle eines GAUs bzw. Super-Gaus dann sicher nur noch über die weiteren Massnahmen entscheiden. Interessant ist m.E. auch, das, wenn ich mich recht erinnere, die ABC-ErkKW garnicht am AKW eingesetzt werden sollen, sondern an den Notfallstationen. Gruß Knut "Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!" (J. Stiegel, 2009) | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 672202 | |||
Datum | 14.03.2011 17:39 | 5338 x gelesen | |||
Geschrieben von Bernd LenzAn dem Punkt, an dem die Gamma-Dosisleistung einen Wert von 25 Mikro-Sievert pro Stunde erreicht ist der Beginn des Gefahrenbereichs festzulegen und mit Flatterband zu kennzeichnen. Interessant wäre, wo der Bereich jetzt in Japan wäre (von Tschernobyll will ich da noch gar nicht reden).... ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Gerr8it 8S., Hückelhoven / NRW | 672206 | |||
Datum | 14.03.2011 17:46 | 5316 x gelesen | |||
Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission Band 13 Leitfaden für den Fachberater Strahlenschutz der Katastrophenschutzleitung bei kerntechnischen Notfällen Redaktion: Marina Grunst, Bonn 2., überarbeitete Auflage, 1995, 296 Seiten, 21 Abbildungen, 37 Tabellen ISBN 3-437-11639-8, 44,95 € Dieser Band wird ersetzt durch die Hefte 37 und 38 der Veröffentlichungsreihe "Berichte der Strahlenschutzkommission" Mögliche Aktivitätsfreisetzungen aus Kernkraftwerken Meteorologische Parameter Berechnung von Strahlendosisleistungen und Strahlendosen Hautkontamination und Ingestionsdosis Dosis-Richtwerte und Schutzmaßnahmen Empfohlene Hilfsmittel Anlagen: Formblätter zur Dosisabschätzung Nomographische Arbeitsblätter Isoplethen Isodosislinien Anhänge: Radiologische Grundlagen für Entscheidungen über Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei unfallbedingten Freisetzungen von Radionukliden Rahmenempfehlungen für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen Gerade in den ersten Stunden nach Eintritt eines kerntechnischen Notfalls wird der fachliche Berater gegebenenfalls mit einem Minimum an Hilfsmitteln und Personal seinen Aufgaben nachkommen müssen. Für diesen Zeitraum benötigt er Arbeitshilfen. Der vorliegende Leitfaden bietet solche Hilfen an. Die Ausarbeitung stellt eine Überarbeitung der „Zusammenstellung von Entscheidungsgrundlagen für den fachlichen Berater bei kerntechnischen Unfällen“ dar Gruß aus Hückelhoven Gerrit _________________________________________________ | |||||
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Autor | Oliv8er 8M., München / Bayern | 672210 | |||
Datum | 14.03.2011 17:51 | 5181 x gelesen | |||
Geschrieben von Knut KobbeInteressant ist m.E. auch, das, wenn ich mich recht erinnere, die ABC-ErkKW garnicht am AKW eingesetzt werden sollen, sondern an den Notfallstationen. Vorgaben zur Einsatztaktik, auch bezüglich des Einsatzes des Bundesfahrzeuge, liegen bei den Ländern. Die vom BBK veröffentlichten Grundsätze zur ABC-Erkundung stellen in diesem Sinn nur eine Empfehlung dar - vor allem, weil manche Länder das Fehlen einer entsprechenden Empfehlung bemängelt hatten. Beispielsweise in Bayern werden die ABC-ErkKWs bei der Immissionsmessung in der Umgebung kerntechnischer Anlagen eingesetzt. | |||||
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Autor | Knut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben | 672220 | |||
Datum | 14.03.2011 18:37 | 5117 x gelesen | |||
Geschrieben von Oliver MeisenbergBeispielsweise in Bayern werden die ABC-ErkKWs bei der Immissionsmessung in der Umgebung kerntechnischer Anlagen eingesetzt. Also in unserer Gegend ist meines Wissen im Katastrophenabwehrplan zu Gundremmingen vorgesehen die ABCErkKW an den Notfallstationen einzusetzen. Das kann aber auch an unserer Nähe zum Landesumweltamt liegen, die auch über entsprechende Messeinheiten verfügen? Wobei ich im Erstangriff keinen Sinn in einer direkten Erkundung sehe und eher auf das ODL zurückgreifen würde. Gruß Knut "Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!" (J. Stiegel, 2009) | |||||
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Autor | Hein8z K8., Bad Friedrichshall / Baden Würtemberg | 672224 | |||
Datum | 14.03.2011 19:00 | 5258 x gelesen | |||
Hallo Herr Lenz ! Das AKW Tschernobyl war gar kein " normales Kernkraftwerk " sondern eine Anlage zur Anreicherung von Plutoniun ( kernwaffenfähig ). Und die großen Strommasten dienten nur der Verschleierung der Anlage. (ein wenig Strom wurde auch erzeugt ). Deshalb gibt es auch keine Anlagen dieses Types außerhalb der SU . Es ist schon erstaunlich daß es kaum jemand bis heute gemerktt hat . Mit freundlichen Grüßen aus Bad Friedrichshall Heinz Knothe | |||||
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Autor | Marc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz | 672247 | |||
Datum | 14.03.2011 20:09 | 5046 x gelesen | |||
Geschrieben von Heinz KnotheDas AKW Tschernobyl war gar kein " normales Kernkraftwerk " sondern eine Anlage zur Anreicherung von Plutoniun ( kernwaffenfähig ). Du bist aber ein Lustiger :-) Gruß, Marc Vidmayer | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 672249 | |||
Datum | 14.03.2011 20:10 | 5147 x gelesen | |||
Und das hast du der Welt jahrelang verheimlicht? Schämen solltest du dich... ...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke) | |||||
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Autor | Marc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz | 672254 | |||
Datum | 14.03.2011 20:18 | 5034 x gelesen | |||
Hallo Bernd, um KKWs werden Kreise gezogen und diese in Sektoren unterteilt. Die Kreise teilen sich in die Kern-, in die Mittel- und in die Außenzone auf. Je nachdem wie die meteorologisch Lage ist, werden die Sektoren benannt, in die die Wolke zieht. In dieser Wolke befinden sich nach einem Unfall rad. Edelgase, Iod und einige andere Nuklide (das hängt vom Quellterm ab). Diese rad. Nuklide sind an Staubteilchen gebunden (Aerosole) Diese Aerosole liefern dann die Kontamination und die daraus entstehende Gammastrahlung (Ortsdosisleistung). Vom KKW selbst geht nur in einem begrenzten Umfeld die Gefahr der direkten Einstrahlung aus. Die zu messenden Bereiche legt die obere KatSbehörde (in RLP die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Verbindung mit dem Umweltministerium) fest. Näher Infos findest Du hier: ADD auf der rechten Seite. Auch der Einsatz der ErkKW in Kombination mit den in RLP vorhandenen Mef-G ist auf der rechten Seite in einem pdf hinterlegt. Du merkst schon, dass das Ländersache ist, gell? :-) Eine sichtbare Absperrung mit Kette und Ständer wirst Du in einem solchen Fall nicht mehr haben. Bitte denkt bei solchen Szenarien in anderen, viel größeren Dimensionen. Gruß, Marc Vidmayer | |||||
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Autor | Pete8r L8., St. Wendel / Saarland | 672271 | |||
Datum | 14.03.2011 21:41 | 5048 x gelesen | |||
Geschrieben von Marc Vidmayer
Nabend, Naja, beim RBMK konnten die einzelnen Brennstäbe während dem Betrieb entnommen werden, die theoretische Möglichkeit waffenfähiges Plutonium zu produzieren bestand also. Ob dies getan wurde oder nicht kann ich natürlich nicht sagen und noch weniger belegen. Wird hier am Rande erwähnt. (Ich weiß ist nur Wiki, aber meine Strahlenschutzunterlagen hab ich grad nicht da und auch nur in Papierform) Gruß Peter Alles was ich schreibe ist ausschließlich meinen Meinung. | |||||
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Autor | Hein8z K8., Bad Friedrichshall / Baden Würtemberg | 672446 | |||
Datum | 15.03.2011 17:35 | 4829 x gelesen | |||
Hallo, am Montag Morgen haben wir aus aktuellem Anlaß im Kollegenkreis auch über die Ausbreitung der Wolke von Tschernobyl gesprochen. Dabei sagte ein Kollege : Tschernobyl war eine Plutomiunfabrik. Da dies von uns anderen keiner gehört hatte und die Argumente nachvollziebar waren, habe ich als Techniker diese These auch mal zur Diskusion stellen wollen. In einem Beitrag wurde diese ja auch nicht ausgeschlossen und ich dachte daß im Forum vielleicht Leute sind die die Geschicht kennen. Daß mein Beitrag die ursprünglichen Frage nicht beantwortet war mir schon klar. Mit freundlichen Grüßen aus Bad Friedrichshall Heinz | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 672450 | |||
Datum | 15.03.2011 17:55 | 4763 x gelesen | |||
Geschrieben von Heinz KnotheDa dies von uns anderen keiner gehört hatte und die Argumente nachvollziebar waren, habe ich als Techniker diese These auch mal zur Diskusion stellen wollen.Das hättest du vielleicht irgendwie noch dazuschreiben sollen ;-) Dein Beitrag oben liest sich, als wolltest du Fakten darstellen. ...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke) | |||||
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Autor | Marc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz | 672456 | |||
Datum | 15.03.2011 19:16 | 4726 x gelesen | |||
Hallo Heinz, das ist wahrlich eine etwas seltsame Art, um eine Antwort zu bitten. Deine im ersten Post aufgestellte Thesen hättest Du oder Deine Kollegen leicht selbst ergoogeln können. Also hier mal einige Antworten, in der Hoffnung, dass Du kein Troll bist: 1. Ja, mit dem Reaktortyp von Chernobyl (RBMK1000) konnte man bei laufendem Betrieb Brennstäbe wechseln. Die Russen, um die dreht es sich ja hier, hatten aber noch andere Möglichkeiten mit einem anderen Reaktotyp dieses spezielle Plutoniumisotop herzustellen. 2. Auch damals gab es die IAEA schon und die SU wurde auch von dieser Organisation kontrolliert. 3. Strom wurde definitiv dort produziert...und nicht zu wenig. 4. Dieser Reaktortyp war in der Anschaffung recht günstig und da das Geld und die Devisen in der SU immer Mangelware war, hat man sich eben für diese Variante entschieden. Ansonsten bitte ich Dich wirklich, die Fragen konkret zu stellen und nicht irgendwelche Verschwörungstheorien zu inszenieren. Gruß, Marc Gruß, Marc Vidmayer | |||||
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