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ThemaStrahlenschutz in Einsatzplänen war:Faustformel zur Abschätzung der6 Beträge
RubrikABC-Gefahren
 
AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz698223
Datum07.10.2011 16:003479 x gelesen
Hallo,

ich muss hier mal abspalten, obwohl es entfernt auch was mit dem Ursprungsthema zu tun hat.

Es geht um folgendes:
Ich habe jetzt damit begonnen, einen Einsatzplan für unser örtliches Krankenhaus zu erstellen, das auch über eine Nuklearmedizinische Abteilung verfügt.

Da stellen sich mir jetzt einige Fragen:

- Ist es sinnvoll, mögliche Dosisleistungen in den Einsatzplan aufzunehmen?
- Auf jeden Fall wollte ich in den Plan aufnehmen, welche Nuklide in welchen Mengen dort vorgehalten werden, ich vermute ja mal, dass sich das nicht so oft ändert. Was meint ihr sollte noch auf jeden Fall aufgeführt werden?
- Sollte ein Platz für eine Dekon-Stelle schon im Einsatzplan vorgeplant werden? Wir halten selbst die Dekon-Einheit unseres Kreis-Gefahrstoffzuges vor, diese wäre also schnell vor Ort.
- Was sollte noch aufgeführt werden nach Meinung der hier mitschreibenden Strahlenschutzleute?

Selbstverständlich werde ich auch noch ein Gespräch mit dem Strahlenschutzbeauftragten des Krankenhauses führen, aber wollte halt nicht ganz unvorbereitet in die Sache reingehen, und da kam mir das Thema gerade recht.....

Ich freue mich über viele Beiträge....

Gruss
Ralf


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Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!!

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AutorMarc8 V.8, Speyer / Rheinland-Pfalz698224
Datum07.10.2011 16:172093 x gelesen
Hallo Ralf,

in welche Gefahrengruppe ist die NukMed eingestuft? Ab GGII ist eh ein Feuerwehrplan vorzuhalten, den mit einbeziehen. Die Auskunft über die genehmigten Nuklide und deren Aktivitäten kannst Du bei Deiner Feuerwehrsachbearbeiter der Gemeinde erhalten. Der sollte eine Information der Genehmigungsbehörde (bei Dir SGD Nord?) über die Einstufung und nähere Informationen über die Genehmigung erhalten haben.
Zu Deinen Fragen im Einzelnen:
Geschrieben von Ralf Rötter- Ist es sinnvoll, mögliche Dosisleistungen in den Einsatzplan aufzunehmen?
Nein, denn die werden sich immer wieder ändern. Bei der NukMed ist auch nicht nur die ODL sondern auch die Orte, wo die Nuklide verwendet werden, sehr wichtig (Kontamination).
Geschrieben von Ralf Rötter- Auf jeden Fall wollte ich in den Plan aufnehmen, welche Nuklide in welchen Mengen dort vorgehalten werden, ich vermute ja mal, dass sich das nicht so oft ändert. Was meint ihr sollte noch auf jeden Fall aufgeführt werden?
Auch das kann sich von Tag zu Tag ändern. Wichtig ist, welche Nuklide vorkommen können, damit Euer Fachberater (ich hoffe, Ihr habt so jemanden - und nein, ich meine nicht den Feuerwehrmann, der seine A3 Ausbildung gemacht hat... -) die richtigen Entscheidungen treffen kann.
Geschrieben von Ralf Rötter- Sollte ein Platz für eine Dekon-Stelle schon im Einsatzplan vorgeplant werden? Wir halten selbst die Dekon-Einheit unseres Kreis-Gefahrstoffzuges vor, diese wäre also schnell vor Ort.
Wenn, dann macht erstmal ein K-Nachweisplatz Sinn und der hängt auch situationsbedingt (ODL, Kontamination) ab. Duschen wirds dann im KH schon geben :-)

Geschrieben von Ralf Rötter- Was sollte noch aufgeführt werden nach Meinung der hier mitschreibenden Strahlenschutzleute?
- Aktuelle Erreichbarkeit des SSB bzw MPE und deren Stellvertreter
- rechtzeitige Alarmierung des Fachberaters
- Begehungen und Übungen
- Schauen, ob die vorhandene Messtechnik die passende ist und auch wirklich funktioniert (WKP)


Gruß, Marc Vidmayer

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AutorOliv8er 8M., München / Bayern698226
Datum07.10.2011 16:372030 x gelesen
Es sollte beachtet werden, dass dort offene radioaktive Stoffe verwendet werden. In der Ausbildung müssen also speziell Themen im Umfeld von Kontaminationen (Vermeidung einer Verschleppung, Messen von Kontaminationen) behandelt werden. Nach meiner Erfahrung wird leider vielerorts fast ausschließlich die Vermeidung externer Bestrahlungen (also alles, was mit großen Dosisleistungen zu tun hat) behandelt.

In der Nuklearmedizin wird auch Tritium verwendet. Wenn im speziellen Fall in nicht unerheblicher Menge damit umgegangen wird, sollte man ein geeignetes Messgerät (z. B. den alten Kontamaten mit Tritium-Zählrohr) besitzen.

Was in einen Einsatzplan soll, weiß ich aber nicht. Das liegt daran, dass ich keine Einsatzpläne mag. Ich bin der Meinung, dass die wichtigen Informationen vor Ort vorhanden sein müssen.


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AutorGerd8 R.8, Jülich / NRW698230
Datum07.10.2011 17:402211 x gelesen
Da wäre einiges zu zu sagen. Ich versuche mal, mich an deinen Fragen lang zu hangeln

Geschrieben von Ralf Rötter- Ist es sinnvoll, mögliche Dosisleistungen in den Einsatzplan aufzunehmen?
Am Besten den SSB fragen. Das ist dann sinnvoll, wenn sich die Ortsdosisleistungen im Normalbetrieb sehr deutlich von den möglichen Ortsdosisleistungen bei einem Zwischenfall unterscheiden, dann kann man schon beim Vorgehen messen und evtl. abschätzen "Oh, da ist aber reichlich Strahlung" gegen "Hm, die Werte sehen aber normal aus". Meist benötigt man dafür allerdings umfangreichere Erfahrung sowie Orts- und Anlagenkenntnisse, als bei der Feuerwehr machbar.

Geschrieben von Ralf RötterAuf jeden Fall wollte ich in den Plan aufnehmen, welche Nuklide in welchen Mengen dort vorgehalten werden, ich vermute ja mal, dass sich das nicht so oft ändert. Was meint ihr sollte noch auf jeden Fall aufgeführt werden?
Mein Vorschlag (am besten in Abstimmung mit SSB und Gefahrgutzug):
- einen Lageplan mit den genauen Lagerorten und den Kontrollbereichsgrenzen (gibt es Sperrbereiche und Überwachungsbereiche?) Hier könnte man dann auch die oben erwähnten Dosisleistungen einzeichnen.
- eine Auflistung der Präparate pro Lagerort mit Aktivität, Nuklid, Form (offen/umschlossen), physikalischer Beschaffenheit (flüssig/fest/gelöst...), chemischer Beschaffenheit (Formel, geeigneter Maskenfilter/giftig/brennbar/...)
- hat der Kontrollbereich eine Lüftungsanlage, die ihn ständig unter Unterdruck halten soll? Welche Auswirkungen hat das für die Feuerwehr?
- Kontaktadressen Strahlenschutz/SSB(evtl. auch private Telefonnummer?)

Geschrieben von Ralf RötterSollte ein Platz für eine Dekon-Stelle schon im Einsatzplan vorgeplant werden?
Meiner Meinung nach ja. (Bei meinem Arbeitsplatz ist sogar der Aufstellort der einzelnen Fahrzeuge vorgegeben und am Stellplatz für den ELW ist eine Anschlußmöglichkeit ins reaktoreigene Telefonnetz vorgesehen.) Wenn kein Dekont-Raum vorhanden sein sollte, wäre mein Tip, mit dem SSB und dem Gefahrgutzug einen Aufbauplatz zu erkunden und vielleicht sogar vorbereiten zu lassen: Wasser, Abwasser, Strom, Telefon, dekontaminierbarer Boden- und Wandbelag,...

Geschrieben von Ralf RötterWas sollte noch aufgeführt werden nach Meinung der hier mitschreibenden Strahlenschutzleute?
Wichtig zu wissen wäre noch der Inhalt der Strahlenschutzanweisung, denn da sollte auch etwas zum Verhalten bei Notfällen drinstehen.

Das sind alles Informationen, die für mich als Strahlenschützer wichtig sind. Vielleicht sollte man den Plan aufteilen: Teil eins für den Feuerwehrmann, hü, und einen Teil zwei für den Zugführer ABC-Zug/Fachberater Strahlenschutz.

Ich hoffe, daß ich eine Hilfe war und nicht zu viel Verwirrung gestiftet habe. Wenn doch: bitte nachfragen.


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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz698231
Datum07.10.2011 18:021916 x gelesen
Hallo zusammen,

zunächst schonmal vielen Dank für die Antworten, so liebe ich das Forum :-)

Nachdem ich jetzt gerade mal telefonischen Kontakt mit Marc hatte (nochmals vielen Dank), hab ich jetzt mal einiges auf der To-Do-Liste stehen, was ich mir besorgen muss, das werde ich jetzt zunächst mal machen, und dann geht es weiter.

Bezüglich Plan aufteilen wird wahrscheinlich schwieriger, es ist ein Plan für das komplette Krankenhaus geplant, und da ist Nuklearmedizin halt nur nen Teil von. Mit Dekon-Stelle muss ich dann halt bei der 2. Begehung mal sehen, die Nuklearmedizin liegt relativ weit im Inneren des Krankenhauses, muss mal sehen, ob die da irgendwo Duschräume in der Ecke haben.

Und ganz wichtig ist halt ein Gespräch mit dem Strahlenschutzbeauftragten.

Ich werde das jetzt alles mal sammeln, und dann sehe ich weiter, zunächst mal wurde mir weitergeholfen....

Bei Fragen werd ich natürlich direkt wieder schreiben?

Gruss
Ralf


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AutorRalf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz698232
Datum07.10.2011 18:062008 x gelesen
Geschrieben von Oliver Meisenberg
Was in einen Einsatzplan soll, weiß ich aber nicht. Das liegt daran, dass ich keine Einsatzpläne mag. Ich bin der Meinung, dass die wichtigen Informationen vor Ort vorhanden sein müssen.


Nunja, ich denke mal, das kommt drauf an, wieviel Arbeit man sich bei der Erstellung eines Einsatzplanes gemacht hat. Ich fange jetzt gerade erst mit objektbezogenen Plänen an, der fürs Krankenhaus ist der erste (da leider der dringenste, hätte gerne erstmal was kleineres gemacht, aber nunja).

Aber ich kenne aus einer Nachbar-VG einen Einsatzplan, da geht es um eine Werkstatt für Behinderte, die auf einem Hügel ist. Wenns da mal wirklich größer brennt, muss definitiv eine "lange Wegestrecke" aufgebaut werden.
Die Kameraden haben nun in Ihrem Einsatzplan genau eingezeichnet (und m.W. auch in der Örtlichkeit markiert), wo genau Verstärkerpumpen eingesetzt werden müssen.
Das sind Unterlagen, die müssen bei der FW liegen.

Und dafür gibts bestimmt noch viele Beispiele....

Gruss
Ralf


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 07.10.2011 15:26 ., Dortmund Faustformel zur Abschätzung der Dosisleistung aus der Aktivität
 07.10.2011 16:00 Ralf7 R.7, Kirchen
 07.10.2011 16:17 ., Speyer
 07.10.2011 16:37 Oliv7er 7M., München
 07.10.2011 18:06 Ralf7 R.7, Kirchen
 07.10.2011 17:40 Gerd7 R.7, Jülich
 07.10.2011 18:02 Ralf7 R.7, Kirchen
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