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ThemaKalte Brandstellen, war: Spiegel Online: Wärmedämmung kann Brände4 Beträge
Rubrikvorbeug. Brandschutz
 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW728165
Datum18.06.2012 09:373530 x gelesen
Geschrieben von Uwe S.Vielleicht sind von den 94 unbewohnbaren Wohnungen nach drei Tagen Renovieren ja schon 84 wieder bewohnbar? Gibt es da Maßstäbe, wann eine Wohnung nicht mehr bewohnbar ist?


ja gibts...

GDV-Publikation Umgang mit kalten Brandstellen Muster für ein Informationsblatt der Feuerwehren an brandgeschädigte Haushalte" (VdS 2217 / vfdb 10/06), vgl. http://www.gdv-online.de/brandsa/

Die wesentlichen Inhalte zur Gefährdungseinschätzung finden sich auch im ELH.

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY728181
Datum18.06.2012 10:262105 x gelesen
Servus,

ich habe da mal eine Infobroschüre von der Versicherungskammer Bayern gelesen, in dem beschrieben wurde, was nach einem Brand zu machen ist, um die Wohnung wieder bewohnbar zu machen. Ich glaube mich auch daran zu erinnern, dass es diese Broschüre auch online gab, hab´s aber gerade bei der Suche nicht gefunden.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern728203
Datum18.06.2012 12:372001 x gelesen
Ich halte derzeit bei der BG-ETEM Sensibilisierungs-Vorträge zum Brandschutz im Betrieb, bei dem ich in Kurzform auch auf das Thema Brandschadenssanierung und grundsätzliches vorgehen eingehe. Der Text der entsperchenden Folien hier als Textwiedergabe für's Forum:

============================

Die kalte Brandstelle kann potentiell mit den folgenden Supergiften belastet sein:

Dioxine
Furane
PCB
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

Die Gefahr von Dioxin-Kontaminationen sind besonders hoch bei:
Niedrigen Verbrennungstemperaturen (400800°C im Brandraum;
bei Temperaturen um 1.200°C werden Dioxine wieder thermisch
aufgebrochen)
Anwesenheit von Kupfer als Katalysator (Schwelbrände von Kabeln!)

===============================

Zur Beurteilung der Situation an der Brandstelle sind Schnelltests zur Abschätzung der Kontaminierung erforderlich, bevor einfach jemand zum Putzen reingeschickt oder weitergearbeitet wird.

Entscheidend ist der Test auf Chlorid im Brandniederschlag
(denn ohne Chloride ist eine Bildung von Salzsäure, Dioxinen
etc. nicht möglich). Hierfür werden Schnellteststreifen Chlorid eingesetzt.*
Die Farbveränderung der Teststreifen ergibt einen ersten
Hinweis über die Chloridbelastung an der Brandstelle.
Lt. VdS 2357 ist eine Belastung mit 5-10 g/cm² schon
genug, dass spezielle Sanierungsmaßnahmen erforder-
lich sind.

* Teststreifen mit destilliertem Wasser befeuchten und auf die zu prüfende Oberfläche drücken

========================================

Genauere Tests werden als Wischprobe mit Probenpapier an der Brandstelle ausgeführt und in einem Labor ausgewertet. (Bei Proben-nahme immer Schutzhandschuhe der Kat.3 * tragen!).

Untersuchungen können auch durch Wischproben** erfolgen, die an ein Labor zur Auswertung geschickt werden:
unbenutzes Papiertaschentuch bei wasserlöslichen Konta-
minationen mit dest. Wasser anfeuchten und eine Fläche von 100
cm² wischen. Kontrollprobe aus nichtkontaminierten Bereich nehmen.
unbenutztes Papiertaschentuch bei fettlöslichen Kontaminationen
mit Isopropanol anfeuchten und eine Fläche von 0,5 m² wischen.
Kontrollprobe aus nichtkontaminierten Bereich nehmen.

* CE-Zeichen und Baumusterprüfung
** in saubere Kunststoffbeutel verpacken und Beschriften

=========================================

Diese Wischproben werden im Labor auf Chloride und Sulfate untersucht.(Ionenchromatographie) Erforderliche Sanierungsmaß-nahmen ergeben sich dann als Folge des Laborergebnisses. Sind der Chlorid- und Sulfatwert etwa gleichgroß => Verdacht das Chloridwerte auf allgemeine Verschmutzung beruhen könnten.
Grundsätzlich gilt bei Brandschadenssanierungen:

Handschuhe und Schutzanzug tragen (atmungsaktive Gewebe sind ungeeignet; Handschuhe mind. chemiedicht)
Atemschutz tragen: Klasse P1 zum Schutz gegen grobe Partikel;
Klasse P3 (Feinfilter + Aktivekohlefilter) schützt auch gegen Lö-
sungsmitteldämpfe. Filterfarbe grau/weiß/braun reicht in 95% aller
Brandschadensfälle (benutzte Filter wegen Gefahr von Schimmel-
bildung nie länger als 2 Tage tragen)
Flexarbeiten an der Brandstelle führen lokal zu Temperaturen bei
denen Brandfolgeprodukte wieder flüchtig werden. Atemschutz ist
zwingend.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern728218
Datum18.06.2012 15:081805 x gelesen
Beim rüberkopieren aus den ppt. ist ein Dimensionsfehler entstanden.

Es handelt sich um µGramm als Grenzwert für die Belastung. Beim Copy&paste wurde das µ nicht erkannt.

Danke für den Hinweis !

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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 18.06.2012 09:32 Uwe 7S., Bürstadt Spiegel Online: Wärmedämmung kann Brände zur Katastrophe machen
 18.06.2012 09:37 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 18.06.2012 10:26 Anto7n K7., Mühlhausen
 18.06.2012 12:37 Volk7er 7L., Erlangen
 18.06.2012 15:08 Volk7er 7L., Erlangen
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