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ThemaFührungstipps fürs Leben: Loyalität ist keine Einbahnstraße14 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland748297
Datum 21.12.2012 15:40   7461 x gelesen
Die Erwartungshaltung

Als feuerwehrtechnischer hinten-auf-dem-Auto-Sitzer ist mir natürlich klar, was mein Gruppenführer von mir erwartet:

-Absolute Loyalität.
-Unterordnen unter und Vertrauen in alle Führungsentscheidungen.
-Respekt und kollegiales Verhalten (Wers mag auch: Kameradschaftlichkeit).

Im erwünschten Fall einer funktionstüchtigen Führungshierarchie funktioniert das auch alles:

Der Führer führt und seine Mannschaft folgt ihm.
Der Führer begeistert die Mannschaft für die gemeinsamen Ziele, alle zusammen tragen jeweils das ihrige bei um aus der so erzeugten Motivation Erfolge zu generieren. So weit so gut.

Das reale Leben


In der Feuerwehrpraxis dagegen läuft das mit dem Führer, dem führen und geführt werden manchmal etwas anders ab. Nach meinen Erfahrungen ist es zumeist einer von drei Gründen:

-Der Führer ist einfach kein geborener Führer: Zwar kann man sein methodisches Rüstzeug auf Lehrgängen erwerben, das Menschliche aber hat man oder hat man nicht. Ein Duckmäuser, ein notorischer Nörgler und Stänkerer oder ein sich jetzt endlich als Gott sehender Profilneurotiker erwerben auch durch eine bestandene Prüfung an der Landesfeuerwehrschule nicht den Mut zur unbeliebt machenden Entscheidung, die fehlende Sozialkompetenz oder ausreichendes Selbstwertgefühl.

-Der Führer rühmt sich zwar seit 30 Jahren im Geschäft zu sein und auf eine unvergleichliche Erfahrung zurückzublicken und lehnt deshalb konsequenterweise auch seit 25 Jahren jegliche Weiterbildung ab. Warum auch, er kann ja schließlich alles! Und wenn so ein junger Schnösel behauptet dass man heute den Spreizer nicht mehr einrammt um einen Ansetzpunkt zu schaffen, dann wird der eben so lange angebrüllt bis auch er das endlich richtig macht.
Herzlichen Glückwunsch zur kostenlosesn Vollmitgliedschaft im Club der Ewiggestrigen...

-Zuletzt gibt es den Respekt der Mannschaft eben nicht automatisch zur Lehrgangsurkunde dazu: Der Führer muss ihn sich verdienen indem er ein Vorbild, stets fair und besonnen ist. Dazu zählt auch das Bewusstsein, dass seine Leistungen im Einsatz letztendlich die Leistungen seiner Mannschaft sind und er dafür ebenfalls Respekt und Loyalität schuldet.

Es ist klar zu erkennen, dass ein paar dieser Punkte sich ändern lassen, quasi Einstellungssache sind. An einer grundsätzlichen Führungsuneignung dagegen lässt sich nichts, aber auch garnichts, verbessern oder gar heilen.

Deshalb an dieser Stelle mein höchster Respekt an alle, die es mal irgendwann versucht haben, sich kritisch reflektierten, merkten dass es nichts für sie ist und aus der Funktion wieder zurücktraten. Manche schaffen es eben doch, das Peter-Prinzip für sich selbst zu überwinden.

Der feine Unterschied

Ich selbst kann nur schwer beschreiben was einen guten Führer in seiner Gesamtheit ausmacht, es wäre eine lange Liste von Begriffen die dann doch jeder etwas anders versteht und ausfüllt.
Recht einfach dagegen ist aus meiner Perspektive der feine Unterschied zu beschreiben, der die zusätzlichen Eigenschaften des wirklich guten Führers ausmacht:

-Mut zur Entscheidung im Einsatz, Fähigkeit zur Selbstkritik nach dem Einsatz.

-Kenntnis der eigenen Stärken und Schwächen.

-Die Bereitschaft alles was er von seiner Mannschaft verlangt auch selbst zu leisten.

-Ein gewisses Maß an Ruhe und Lebenserfahrung (Deshalb halte ich bisher auch nicht viel von Gruppenführern unter 25 oder besser 30 Jahren Lebensalter, aber da vermag mir vielleicht jemand das Gegenteil zu beweisen).

-Menschlichkeit, Humor und Liebe zu Detail.

-Fairness und auch Transparenz, wann immer diese möglich ist.

-Rückmeldungen geben: Lob und Dank, aber auch Kritik und Verbesserungspotentiale.
(Das schwäbische Konzept nicht geschimpft ist auch gelobt zählt bei mir nicht als Lob!)

-Aktive Personalentwicklung betreiben: Nicht immer die Erfahrenen nach vorn, weil es für den Führer weniger Führungsarbeit ist, sondern gemischte Trupps aus alten Hasen und Jungspunden zum Einsatz.

-Kenntnis um die Fertigkeiten seiner Mannschaft, damit er immer die Besten für die Aufgabe einsetzt und nicht die lautesten oder die die am nächsten an der Tür sitzen.

-Ehrlichkeit.

-Sich mit seiner Mannschaft identifizieren und stolz auf sie sein!

Der Kreis schließt sich

Ein Führer, der von seiner Mannschaft etwas einfordert, was er selbst nicht zu geben bereit ist vermag vielleicht eine Planstelle auszufüllen, führen tut er so aber nicht.

Ungekehrt gibt es immer wieder Menschen, die geborene Führer sind, aber aus irgendeinem Grund nicht vorne rechts sitzen.

Warum das so ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Wichtig für mich ist es nur, im Rahmen meiner Möglichkeiten einen Unterschied zu machen:
Auch wenn ich nur einen Truppmann führe, dann tue ich das genau so wie ich auch geführt werden möchte.

Die zwei Minuten Zeit die ich mir beim Zusammenpacken nach jedem Einsatz nehme um mit meinem Trupppartner durchzusprechen was gut und was schlecht gelaufen ist sind für mich mein individuelles Pareto-Prinzip: Mit zwei Minuten Zeit kann ich 80 % aller Kommunikationsprobleme des nächsten Einsatzes schon im Vorfeld beseitigen.

Ebenso hat mein Führer ein Recht auf faire Rückmeldungen, und zwar fachlich und menschlich sauber für gute Leistungen wie auch für erkannte Verbesserungspotentiale.

Die Kleinigkeiten machen aus meiner Sicht eben doch einen Unterschied.

Gruß aus dem Saarland

Jo




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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY748308
Datum21.12.2012 17:424063 x gelesen
Servus Josef,

dem gibt´s eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Und ich muss sagen, auch ich habe mich zu einem (kleinen) Teil im Punkt "Im realen Leben" wieder erkannt.
Deine Darstellung gehört eigentlich an den Anfang eines jeden Führungslehrgangs und für alle Lesbar an schwarze Brett im Gerätehaus.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorKars8ten8 K.8, Senden / NRW748309
Datum21.12.2012 18:323922 x gelesen
Glückwunsch

du triffst den Nagel auf den Kopf.

Deine Aufzählung lässt sich um einige Punkte erweitern

als wichtiger Punkt


das war schon immer so.... und du hauptamtlicher mit deiner großen Schnute, halt mal den Ball flach


Vieleicht habe ich auf dem Bmd(F) auch einiges nicht Verstanden ................... oder falsch verstanden :-)



Gruß

Karsten

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AutorMart8in 8K., Welle / Niedersachsen748321
Datum21.12.2012 22:423347 x gelesen
Danke, einfach nur Danke

Mit besten Grüßen

Martin
(Jeder sollte eine Meinung haben; ich habe meine eigene)

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AutorRalf8 H.8, Drebkau / Brandenburg748327
Datum22.12.2012 00:153403 x gelesen
Hallo Jo,

ich gehe mit dir in fast allen Punkten konform, einzig die Aussagen:
Geschrieben von Josef M.Die Bereitschaft alles was er von seiner Mannschaft verlangt auch selbst zu leisten. und Ein Führer, der von seiner Mannschaft etwas einfordert, was er selbst nicht zu geben bereit ist vermag vielleicht eine Planstelle auszufüllen, führen tut er so aber nicht.
erzeugen bei mir, so bald so absolut betrachtet, ein gewisses Unbehagen. Wie sagte ein Vorgesetzter, bei dem militärischen Verein bei dem ich war, mal zu mir: ein Ausbilder muss nicht alles selber können, er muss aber wissen wie es geht. Oder um es mal aus anderer Sicht zu betrachten. Ein Trainer wird sich nie selber in den Ring stellen, trotzdem wird er von seinen Sportlern Höchstleistungen verlangen.

Dieses, der Vorgesetzte soll es mir erst mal vor machen, wird leider zu gern genutzt um sich selbst zu drücken. Das kann nicht sein. Ich kenne Führer/Ausbilder die keine G 26.3 mehr bekommen aber als Führungskräfte ihre Arbeit sehr gut machen und sogar selbst AGT ausbilden.

Für mich ist ein Führer auch jemand der den Ar.ch in der Hose hat und sich hinstellt und sagt ich führe jetzt.

Ein guter Führer kann mehr Wert sein als etliche Einsatzkräfte, leider ist auch der gegensätzliche Fall möglich.

Gruß Ralf

Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn. Joseph Joubert

Wenn ihr etwas nicht versteht, dann muss es doch nicht auch gleich falsch sein. (Rosenstolz, Willkommen)

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AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland748331
Datum22.12.2012 00:413442 x gelesen
Hallo!

Dank für die kritische Rückmeldung.

Geschrieben von Ralf H.erzeugen bei mir, so bald so absolut betrachtet, ein gewisses Unbehagen. Wie sagte ein Vorgesetzter, bei dem militärischen Verein bei dem ich war, mal zu mir: ein Ausbilder muss nicht alles selber können, er muss aber wissen wie es geht. Oder um es mal aus anderer Sicht zu betrachten. Ein Trainer wird sich nie selber in den Ring stellen, trotzdem wird er von seinen Sportlern Höchstleistungen verlangen.

Nicht im Einsatz, das ist nicht seine Funktion, da gehe ich ganz klar mit Dir mit.

Geschrieben von Ralf H.Dieses, der Vorgesetzte soll es mir erst mal vor machen, wird leider zu gern genutzt um sich selbst zu drücken. Das kann nicht sein. Ich kenne Führer/Ausbilder die keine G 26.3 mehr bekommen aber als Führungskräfte ihre Arbeit sehr gut machen und sogar selbst AGT ausbilden.

Dem halte ich dagegen dass der Führungsbalken durchaus auch gern mal genutzt wird um sich vor unliebsamen Tätigkeiten zu drücken. Um z. B. 80 B-Schlauche nach dem Einsatz zu wickeln brauche ich keine Gruppenführer die das koordinieren, ich brauche Hände.

Es kann durchaus funktionieren dass jemand etwas kommandiert, das er nicht (mehr) praktiziert / Praktizieren kann. Aktuelle Praxis sollte aber aus meiner Sicht der Regelfall sein und hat große Vorteile. Um beim Beispiel Atemschutz zu bleiben:
Der Gf der im Hochsommer zeitnah auch schon den PA und volles Gerödel angehabt hat kann die Belastung besser einschätzen und vergisst weniger schnell seiner Mannschaft so bald wie möglich zu entlasten wie jemand, der seit 10 Jahren aus dieser Praxis raus ist. Das ist einfach so.

Ebenso muss auch nicht jeder GF selber eine Infusion legen können nur weil er GF ist. Wenn aber jemand zur Rea gebraucht wird und kein anderer da ist dann muss er aber den Grundstandard können und anwenden. Das verstehe ich unter der "Bereitschaft dazu".

Geschrieben von Ralf H.Für mich ist ein Führer auch jemand der den Ar.ch in der Hose hat und sich hinstellt und sagt ich führe jetzt.

Damit gehe ich ebenfalls konform ,die Bundeswehr hat da meines Wissens sogar die Möglichkeit geschaffen dass sich jemand unter gleichrangigen vorübergehend zum Vorgesetzten erklärt um eine kritische Lage abzuarbeiten.

Geschrieben von Ralf H.Ein guter Führer kann mehr Wert sein als etliche Einsatzkräfte,

Einspruch.
Ein guter Führer ist trotzdem immer nur genauso gut wie die Summe der Fertigkeiten seiner Einsatzkräfte. Sonst hieße er Superman oder sowas in der Richtung und machte gleich alles allein.

Geschrieben von Ralf H.leider ist auch der gegensätzliche Fall möglich.
Richtig: Die zur Verfügung stehenden Ressourcen bringt ein schlechter Führer nicht so effizeint zur Anwendung wie es möglich wäre.

Gruß aus dem Saarland

Jo




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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen748336
Datum22.12.2012 10:13   3418 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Josef M.Ein guter Führer ist trotzdem immer nur genauso gut wie die Summe der Fertigkeiten seiner Einsatzkräfte. Sonst hieße er Superman oder sowas in der Richtung und machte gleich alles allein.


Mh. Ich teile deine Meinung in vielen Punkten nicht - die Aussagen sind sehr plakativ und finden deshalb Zustimmung. Für die Praxis ist das entweder zu kurz ausgeführt oder absichtlich verkürzt. Für mich stellt das keine Diskussionsgrundlage dar. Umfassende Beschäftigung mit dem Thema "Führung" halte ich für sinnvoll und bin überzeugt, dass das auch in vielen Punkten bei uns hier zu kurz kommt. Aber Populismus hilft da nicht weiter...

"You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa

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AutorJan 8K., Niederlungwitz / Sachsen748337
Datum22.12.2012 10:193045 x gelesen
Moin!

Geschrieben von Matthias O.Mh. Ich teile deine Meinung in vielen Punkten nicht - die Aussagen sind sehr plakativ und finden deshalb Zustimmung. Für die Praxis ist das entweder zu kurz ausgeführt oder absichtlich verkürzt. Für mich stellt das keine Diskussionsgrundlage dar. Umfassende Beschäftigung mit dem Thema "Führung" halte ich für sinnvoll und bin überzeugt, dass das auch in vielen Punkten bei uns hier zu kurz kommt. Aber Populismus hilft da nicht weiter...
Danke! Ich grübel seit gestern Abend wie ich schreiben soll. So kurz und nett hätte ich es nicht hingekriegt. So einfach: Voll "Grüner Daumen"!


Gruß und schönes 4. Advents-WE und ruhige Feiertage
Jan

Ich werde mich nicht zurückziehen, das tun nur Deppen! Ich mache "Kehrt!" und dann "Vorwärts!" ;)

... immer nur meine Meinung die hier geschrieben ist!

... angemeldete User dürfen Schreibfehler behalten wenn sie welche finden, unangemeldete Leser dürfen mich gern darauf ansprechen! ;-)

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AutorKlau8s S8., München / Bayern748338
Datum22.12.2012 10:223048 x gelesen
perfekter gehts nicht, danke Matthias


Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar.

Blackberry Pin:2820CBA7
http://www.facebook.com/gordon.gollob

Hier geschriebenes ist alles privat und nicht meines Dienstherrn's

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AutorRené8 H.8, Flensburg / Schleswig Holstein748339
Datum22.12.2012 10:462978 x gelesen
Geschrieben von Ralf H."Ein Führer, der von seiner Mannschaft etwas einfordert, was er selbst nicht zu geben bereit ist vermag vielleicht eine Planstelle auszufüllen, führen tut er so aber nicht."
erzeugen bei mir, so bald so absolut betrachtet, ein gewisses Unbehagen. Wie sagte ein Vorgesetzter, bei dem militärischen Verein bei dem ich war, mal zu mir: ein Ausbilder muss nicht alles selber können, er muss aber wissen wie es geht.


Tja aber er muß auch bereit sein es vorzumachen. DH die Technik an sich muß er beherschen. Auch wenn es vielleicht an körperlicher Fitness inziwschen mangelt um auf dein Beospiel mit dem Boxtrainer zurück zu kommen.

Ich dürfte zb nie zu nem Viez sagen, du bist zu blöde nen Bohrer richtig anzuschleifen.....

SeaTow Baltic, Flensburg und Schlei

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AutorRené8 H.8, Flensburg / Schleswig Holstein748340
Datum22.12.2012 10:542977 x gelesen
Geschrieben von Ralf H.Dieses, der Vorgesetzte soll es mir erst mal vor machen, wird leider zu gern genutzt um sich selbst zu drücken. Das kann nicht sein. Ich kenne Führer/Ausbilder die keine G 26.3 mehr bekommen aber als Führungskräfte ihre Arbeit sehr gut machen und sogar selbst AGT ausbilden.

Sie haben aber das Wissen, nur der Körper will halt nicht mehr so...

Oder wie war das der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach?

Dieser Führer weiß aus eigner Erfahrung was er von seinen Leuten verlangt, weil er es selber gemacht hat.

Das ist immer noch ein Unterschied zu jemandem der zwar nen Titel besitzt aber nicht den Willen und das Wissen ihn auszufüllen.

Beispiel einer meiner ehemaligen Annahmemeister.

Der hat so sinnige Arbeitskarten geschrieben, wie Fahrzeug hupt wenn der Kunde die Motorhaube öffnet.

Wir konnten keinen Fehler finden und mußten uns noch als faul und unwillig bezeichnen lassen.

Wäre besagter Meister einmal die 10m vom Schreibtisch zum Fahrzeug mit dem Kunden gelaufen und hätte sich den "Fehler" zeigen lassen, wäre es nie zu ner Arbeitskarte gekommen, .....

Aber der Mann konnte nur "Führen" in dem er nach oben gekrochen ist und nach unten getreten hat.....

SeaTow Baltic, Flensburg und Schlei

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AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland748342
Datum22.12.2012 11:163126 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Matthias O.Mh. Ich teile deine Meinung in vielen Punkten nicht - die Aussagen sind sehr plakativ und finden deshalb Zustimmung.

Es war nicht meine Absicht in einem Diskussionsforum ein Führungshandbuch zu schreiben.

Geschrieben von Matthias O.Für die Praxis ist das entweder zu kurz ausgeführt oder absichtlich verkürzt.

Könnten wir uns auf "zusammengefasst" einigen?

Geschrieben von Matthias O.Für mich stellt das keine Diskussionsgrundlage dar.

Schade.

Geschrieben von Matthias O.Umfassende Beschäftigung mit dem Thema "Führung" halte ich für sinnvoll und bin überzeugt, dass das auch in vielen Punkten bei uns hier zu kurz kommt.

Ok, wir sind uns einig dass es sinnvoll ist sich damit zu befassen.

Geschrieben von Matthias O.Aber Populismus hilft da nicht weiter...

Vielleicht aber Sensibilisierung bzw. ein Denkanstoss...

Gruß aus dem Saarland

Jo




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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen748350
Datum 22.12.2012 11:53   3896 x gelesen
Moin,

als Denkanstoss, in welche Richtung wäre es denn gedacht? Nehmen wir mal das Zitat her, das ich vorhin schon benutzt habe:

Geschrieben von ---Josef M.--- Ein guter Führer ist trotzdem immer nur genauso gut wie die Summe der Fertigkeiten seiner Einsatzkräfte. Sonst hieße er Superman oder sowas in der Richtung und machte gleich alles allein.

Alleine hier sind schon viele Facetten zu entdecken, über die man mal nachdenken muss:

Ein Füherer ohne Mannschaft kann nicht wirken - soviel ergibt sich aus der Logik. Ziel im Einsatz in der Gefahrenabwehr ist aber, da sachliche und menschliche Ressourcen am Anfang meist und die Ressource Zeit fast immer knapp sind, mit den vorhandenen Mitteln ein Maximum an Einsatzerfolg zu erreichen. Das nennt man Maximalprinzip. Eine Führungskraft sollte also in der Lage sein, auch mit unzureichenden Ressourcen noch zu wirken, umgangssprachlich "das Beste draus machen". Dabei haben die quantitaiven wie auch qualitativen Ressourcen keinen Einfluss auf die Qualität der Führung an sich, denn Führung ist ja nur das Einfluss nehmen auf das Verhalten anderer, nicht die Garantie für einen qualitativen Einsatzerfolg. Das wiederum hängt tasächlich vom Produkt der beiden Faktoren ab - bedeutet aber für mich nicht, dass eine Führungskraft, wenn sie denn gut ist, gleich Supermann sein muss, und auch nicht, dass Führungskräfte nur so gut sein können wie ihre Mannschaft. Zumindest auf den Aspekt Führung betrachtet.

Wenn ich jetzt hier lese, das alles, was der Führer macht, nur von dem anhängig ist, was die Mannschaft kann oder willens ist zu tun, dann negiert dass für mich sämtliches Führungshandeln. Dann ist der Führer ja nur da, um seine Mannschaft zu legitimieren und am Ende die Schelte zu bekommen. Kann ja nicht sein, und wird in der Konsequenz auch dazu führen, dass Motivation, sich mal intensiver mit dem Thema Führung zu beschäftigen, bei den "Führungskräften" zeitnah gegen Null tendiert.

Führung muss also m.E., genau wie "Innenangriff" oder "Höhenrettung" als Spezialaufgabe an der Einsatzstelle begriffen werden und erfordert dann auch speziell ausgebildete Kräfte, die sich auch auf diese Aufgabe konzentrieren können. Dein Beispeil mit den 80 B-Schläuchen weiter oben zeigt exemplarisch, wie man plakativ verkürzen kann. Wenn man alle anderen Aspekte ausblendet, muss man dir recht geben und alle Führungskräfte verurteilen, die sich nicht an diesen Arbeiten beteiligen. Wenn man weiter schaut und überlegt, dass auch bei solchen Arbeiten die Raumordnung ein Thema ist, die Sicherheit der eingesetzten Kräfte und letztlich auch die Logistik über den Einsatz hinaus (wer hat wessen Schlauch, welche müssen geprüft werden, sind defekt) dann mancht es vielleicht schon sinn, wenn irgendjemand (vielleicht eine Führungskraft?) das koordiniert. In der Fläche wird dein Gedanke weiter geführt: Bei "all hands" wird dann ein ELW unwichtig, weil wir ja alle EK als AGT brauchen, oder die Abschnittsbildung wird fallen gelassen, weil alle Zugführer mit Ihrer Mannschaft vorne kämpfen müssen. Mal überspritzt in die andere Richtung...

Als, diskutieren können wir dann doch, wie du siehst, aber alle Aspekte die du genannt hast nun in der Art und Weise zu beleuchten, dass schaffe ich nicht ;) - die Ressource Zeit, du weißt, ist knapp. Also mache ich das beste drauß.

Gruß, otti

Ein Psychopath ist jemand, der gerade heraus gefunden hat was wirklich los ist...

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AutorJan 8K., Attendorn / Nordrhein-Westfalen748355
Datum22.12.2012 12:362987 x gelesen
Wow, da hat sich jemand mal wirklich Gedanken gemacht *ironie aus*

Ich als noch-nicht-mal-AGT (da grade beim TM2) muss sagen, dass ich alle genannten Führungstypen schon erlebt habe, und es tatsächlich schonmal schwierig ist sich gerade bei der Vielzahl der Persönlichkeiten, die mich führen, zurechtzufinden.

By the way...ist "Menschenführung" bzw spezieller die genannte Selbstreflexion eigentlich Bestandteil einer GF Ausbildung (oder FIV, F/BV?)

Zu den Gruppenführern unter 25/30 muss ich aber sagen, dass ich persönlich einen GF unter 25 kenne, der zweifellos eine Ausnahme darstellt und sich auch den Respekt der "alten Hasen" verdient hat. Selbstreflexion inclusive.
--> Also diese Leute gibt es auch! :)


Gruß,

Jan

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 21.12.2012 15:40 Jose7f M7., Dillingen / Saar
 21.12.2012 17:42 Anto7n K7., Mühlhausen
 21.12.2012 18:32 Kars7ten7 K.7, Senden
 21.12.2012 22:42 Mart7in 7K., Welle
 22.12.2012 00:15 Ralf7 H.7, Drebkau
 22.12.2012 00:41 Jose7f M7., Dillingen / Saar
 22.12.2012 10:13 Matt7hia7s O7., Waldems
 22.12.2012 10:19 Jan 7K., Niederlungwitz
 22.12.2012 10:22 ., München
 22.12.2012 11:16 Jose7f M7., Dillingen / Saar
 22.12.2012 11:53 Matt7hia7s O7., Waldems
 22.12.2012 10:46 ., Flensburg
 22.12.2012 10:54 ., Flensburg
 22.12.2012 12:36 ., Attendorn
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