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Thema | Oh Schreck, Puls auf 180!!! | 11 Beträge | |||
Rubrik | Unfallverhütung | ||||
Autor | Joha8nne8s S8., Wien-Süßenbrunn / Wien | 749446 | |||
Datum | 05.01.2013 18:01 | 6767 x gelesen | |||
Wie geht ihr mit dem Adrenalinspiegel bzw. mit der Nervosität vor bzw. bei Einsätzen um. Läuft das bei euch automatisch, müßt ihr euch damit überhaupt beschäftigen? Der eine wird sicher nervöser sein als der andere. Speziell Maschinisten sind hier besonders gefordert. Die sofort auch um 3 Uhr früh voll dabei sein müssen und alle sichern zum Einsatz bringen sollen. Ich denke auch viele Unfälle mit Feuerwehrfahrzeugen bei der Anfahrt resultieren vielleicht auch durch diese Nervosität. Bei der BF oder bei Feuerwehren die jeden Tag fahren wird das nicht so ein großes Thema sein als bei kleineren Feuerwehr mit ein paar Einsätzen im Jahr. Was würdet ihr nicht nur unbedingt jüngerer Kamerad entgegnen um sie zu beruhigen. Mir hat es zurückgedacht immer stark geholfen wenn ein starker Gruppenführer oder Feuerwehrkamerad mit dabei war und ruhig und entschlossen seine Anweisungen gegeben hat. Ich bin jetzt fast 20 Jahre bei der FF habe auch schon Einsätze geleitet, aber ich muß mich trotzdem immer wieder zusammennehmen und mich selbst beruhigen, speziell direkt nach der Alarmierung und auf dem Weg zum FF-Haus. Am schlimmsten ist es für mich immer mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden oder bei schwierigen Lagebildern durch die Leitstelle durch den FME(schwerer VU, Brand Chemielager usw..). Ich habe bei einer Heißausbildung mal einen tollen Tipp eines Ausbilders bekommen (Augen für 10 sek. zu und bewußt zweimal ein und wieder ausatmen) natürlich mach ich das nicht wenn ich das Fahrzeug lenke ;-). An der Einsatzstelle geht es dann schon viel leichter da läuft dann das eingeübte fast wie in einem Programm selbständig ab. Könnt ihr hier Erfahrungen teilen? Wie geht ihr damit um? | |||||
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Autor | Mart8in 8S., Eggenstein / BADEN - Württemberg | 749452 | |||
Datum | 05.01.2013 18:22 | 3784 x gelesen | |||
Hallo Johannes, siehe PN. Gruß Martin "Nur wer das Herz hat zu helfen, hat das Recht zu kritisieren." A.L. | |||||
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Autor | Alex8and8er 8E., Buttenwiesen / Bayern | 749455 | |||
Datum | 05.01.2013 18:29 | 3817 x gelesen | |||
Hallo, bei der Einsatzfahrt mit den Kameraden über privates Reden. Das lenkt einfach bisschen ab und nimmt die Nervosität. Hab auch schon öfters als Gruppenführer mal die Augen zugemacht und ein bis zweimal durchgeatmet. Da wirst einfach lockerer! gruß Alex | |||||
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Autor | Jose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland | 749496 | |||
Datum | 05.01.2013 23:49 | 3548 x gelesen | |||
Geschrieben von Johannes S.Wie geht ihr mit dem Adrenalinspiegel bzw. mit der Nervosität vor bzw. bei Einsätzen um. Damit ich Dich richtig verstehe: -fast 20 Jahre Feuerwehrpraxis. -Nach der Alarmierung musst Du Dich immer wieder selbst zusammennehmen und beruhigen. -Es hilft Dir wenn ein starker Kamerad oder Gf dich beruhigt. -Du führst aber selber und triffst damit auf der Basis Deiner Aufregung Entscheidungen, die bei Deinen Unterstellten im Extremfall Verletzung und Tod bewirken können. -Du suchst in einem Internetforum um Rat wie Du das was Du seit knapp 20 Jahren nicht im Griff hast mit einem "tollen Tipp" abstellen kannst. Interessanter Lösungsansatz. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen:Trifft irgendetwas aus den Checklisten vermehrt auf Dich zu? Ruhe erlangst Du aus meiner Sicht nur dadurch, dass Du die Lage beherrschst und nicht die Lage Dich. Mentale Vorbereitung "wenn das passiert dann mache ich..." z. B. durch Planspiele können da hilfreich sein, Einsatzberichte lesen und auswerten, fachlich auf dem laufenden bleiben, üben, üben, üben...Jeder zusätzliche Stressfaktor in der Übung, der oft genug wiederholt wird hat einen Gewöhnungseffekt: Aus Stress wird bei guter (harter und realistischer) Ausbildung im Optimalfall einfach Routine. Auf der Anfahrt beobachte ich den Verkehr, gehe bei selteneren Einsatzstichworten kurz die mentale Checkliste durch was in welcher Reihenfolge zu erledigen ist und registriere welche Kolleginnen und Kollegen mit welchen für das Alarmstichwort besonderen Fertigkeiten ebenfalls auf der Anfahrt sind. Damit sind meine 2 bis 3 Minuten Fahrzeit erschöpfend ausgefüllt, tiefgründigere Betrachtungen über das Elend der Welt erspare ich mir zugunsten der o. g. Checkliste. Aus dem Schlaf gerissen werden und binnen weniger Sekunden den mentalen Zustand erreicht zu haben in dem wir Ordnung aus dem Chaos machen ist das, wofür wir ausgebildet sind, wofür wir trainieren und worin wir uns deutlich von denjenigen unterscheiden sollten die keinen Melder haben und Nachts durchschlafen. Es gibt Menschen die dafür zu empathisch sind und damit nicht klar kommen ohne dass auf Dauer etwas in Ihnen kaputtgeht. Frage: Wie viele Einsätze jährlich habt ihr etwa, welche Stückelung Brand / THL / GSG ? Gruß aus dem Saarland Jo | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 749498 | |||
Datum | 06.01.2013 00:00 | 3279 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Alexander E. bei der Einsatzfahrt mit den Kameraden über privates Reden. Das lenkt einfach bisschen ab und nimmt die Nervosität. Das ist eine zweischneidige Sache. Ich hab mich mal auf dem Weg zu einem eher unspektakulären Einsatz mit meinem Maschinisten über feuerwehrfremde Dinge unterhalten. Die Ablenkung hat da sehr gut geklappt: irgendwann musste ich ihn fragen, warum er mit Blaulicht an einer roten Ampel wartet... Gruß, Henning | |||||
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Autor | Joha8nne8s S8., Wien-Süßenbrunn / Wien | 749499 | |||
Datum | 06.01.2013 00:35 | 3491 x gelesen | |||
Hallo. Geschrieben von Josef M. -fast 20 Jahre Feuerwehrpraxis Ja genau. Geschrieben von Josef M. -Nach der Alarmierung musst Du Dich immer wieder selbst zusammennehmen und beruhigen. Kommt vor. Ich bin auch nur ein Mensch. Geschrieben von Josef M. -Es hilft Dir wenn ein starker Kamerad oder Gf dich beruhigt. "Mir hat es zurückgedacht" War so als ich selbst noch blutjunger Feuerwehrmann war. Geschrieben von Josef M. -Du führst aber selber und triffst damit auf der Basis Deiner Aufregung Entscheidungen, die bei Deinen Unterstellten im Extremfall Verletzung und Tod bewirken können. Dafür wurde ich Ausgebildet, und dafür Vertrauen mir meine sogennanten Unterstellten auch. Ich denke aber auch das es sicher keinen Einsatzleiter weltweit gibt der nicht auch bei Einsätzen nervös ist. Ich stimme dir aber auch zu das Aufgrund von Aufregung keine vorschnelle Entscheidungen getroffen werden dürfen. Geschrieben von Josef M. -Du suchst in einem Internetforum um Rat wie Du das was Du seit knapp 20 Jahren nicht im Griff hast mit einem "tollen Tipp" abstellen kannst. Warum nicht? Zum einem Denke ich dass ihn diesem Forum sicher die besten Feuerwehrmänner Deutschlands wenn nicht sogar Europas mitdiskutieren. Das ist ja der Vorteil eines Internetforums, man kann voneinander lernen. Und zum anderen bin ich über jeden Ratschlag dankbar. Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Ich wollte hier eine interessante Diskussion anregen welche mir anscheinend nicht gelungen ist. Sorry. | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 749500 | |||
Datum | 06.01.2013 01:48 | 3312 x gelesen | |||
Prost Mahlzeit! Geschrieben von Johannes S. Zum einem Denke ich dass ihn diesem Forum sicher die besten Feuerwehrmänner Deutschlands wenn nicht sogar Europas mitdiskutieren. ja, das denken wohl viele hier :-)) Ich glaube dagegen, dass es hier einfach einen ganz normalen Querschnitt durch die (überwiegend, aber nicht nur deutsche) Feuerwehrlandschaft gibt. Was die Sache ja nicht schlechter macht. gute Nacht, Henning | |||||
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Autor | Ralf8 K.8, Köln / NRW | 749509 | |||
Datum | 06.01.2013 10:07 | 3161 x gelesen | |||
Geschrieben von Johannes S.Ich denke aber auch das es sicher keinen Einsatzleiter weltweit gibt der nicht auch bei Einsätzen nervös ist. Weltweit keinen Einsatzleiter? :-) Naja - ich behaupte mal für mich (und die meisten meiner Kollegen mit denen ich regelmäßig im EInsatz zu tun habe) dass bei nem 08/15 Einsatz mit Ruhepuls ausgerückt wird. Und das wird wohl bei 90% der Berufsrettern der Fall sein. Und ja, auch bei denen gibts natürlich Ausnahmen :-) Anders ist das nur bei gemeldeten "Menschenleben in Gefahr" oder "spektakulär" gemeldeten Lagen, da sollte es dann aber eher eine Focussierte Konzentration sein als "Nervosität". Puls 180 und Tunnelblick kenne ich aber auch noch - aus meiner Anfangszeit mit 17 bei der FF. Was hat dagegen geholfen? Routine! ...und die allgemein steigende Lebenserfahrung. Jetzt gibt es natürlich Leute, bei denen es mit dem Nervenkostüm generell nicht so gut bestellt ist, auch Privat nicht. Die werden wohl auch im Einsatz mit aller Routine der Welt keine Ruhe finden. Die Leute, die das Problem der Nervosität speziell nur aus dem Einsatz kennen, denen kann geholfen werden, hat ich glaube J. Mäschle schon geschrieben mit Üben, Lesen, vorbereiten. Ein weiterer Faktor, der mir im Laufe der Zeit aufgefallen ist: Es gibt "Hühnerhaufen", die sich im Einsatz gerne gegenseitig verrückt machen, einschließlich der Vorne-Rechts-Sitzer. Da hilft nur eine Änderung der, nennen wir es mal "Einsatzmentalität". Da sind natürlich die Führungskräfte gefragt: Die müssen die innere Ruhe erstmal selbst finden, sie dann auch noch ausstrahlen, und das über einen längeren Zeitraum vorleben. Irgendwann wirkt sich das auf die ganze Truppe aus und alle werden im Einsatz ruhiger - was den Herrn vorne rechts wiederum mehr Ruhe bringt... | |||||
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Autor | Lars8 T.8, Oerel / Niedersachsen | 749513 | |||
Datum | 06.01.2013 12:06 | 2683 x gelesen | |||
...aber Ralf, Geschrieben von Ralf K. Puls 180 und Tunnelblick kenne ich aber auch noch - aus meiner Anfangszeit mit 17 bei der FF. Was hat dagegen geholfen? Routine! ...und die allgemein steigende Lebenserfahrung. genau das ist das Problem: die (fehlende) Routine. Die FF auf dem Land, die im Jahr vielleicht irgendwas zwischen 5-10 Einsätzen hat (im Schnitt also nicht mal einen Eisatz/Monat), woher soll die die Ruhe und Gelassenheit eines BF´lers nehmen?! Erst recht wenn Geschrieben von Ralf K. Es gibt "Hühnerhaufen", die sich im Einsatz gerne gegenseitig verrückt machen, einschließlich der Vorne-Rechts-Sitzer. wenn ein Hühnerhaufen im Fahrzeug sitzt....?! Mal ein persönliches Beispiel von gestern: da war ich joggen und ich wußte, das währenddessen irgendwann der Melder klingeln würde (Probealarm). Und was war: der Puls ging trotzdem nach oben, als es klingelte. Und auch nach 20 Jahren Feuerwehr, die ich auch habe, ist immer eine gewisse Grundnervosität und -hektik da. Man weiß eben: es muß/soll schnell gehen, weil irgendwer ein mehr oder minder großes Problem hat und nun unsere Hilfe benötigt. Dann sieht man natürlich erst mal zu, daß man "inne Puschen" und zum Feuerwehrhaus kommt (sind für mich aber nur 700m). Da angekommen beruhigt sich das ganze aber auch schon wieder. Man sieht, daß die anderen auch ankommen, zieht sich um, begibt sich zum Fahrzeug, hält den Damen ggf. noch die Tür auf und alles ist gut. Unterwegs gibt´s ab und an auch mal einen flapsigen Spruch.... Doch sobald manch einer Feuer/offene Flammen sieht, setzt es bei dem einen oder anderen dann doch manchmal noch aus. Und da kommt dann wieder das Geschrieben von Ralf K. Die müssen die innere Ruhe erstmal selbst finden, sie dann auch noch ausstrahlen, und das über einen längeren Zeitraum vorleben. Irgendwann wirkt sich das auf die ganze Truppe aus und alle werden im Einsatz ruhiger - was den Herrn vorne rechts wiederum mehr Ruhe bringt... zum Tragen. Es gibt halt auch hier viele Stellrädchen.... Gruß Lars "Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. " J. Dalhoff **************************************************************************** Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder. Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen. | |||||
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Autor | Andy8 S.8, Rheinfelden / CH / AG | 749515 | |||
Datum | 06.01.2013 12:27 | 2623 x gelesen | |||
Geschrieben von Ralf K.Puls 180 und Tunnelblick kenne ich aber auch noch Aber nicht alle legen dies mit Routine und Alter ab. Leider kenne ich einige, die haben nach 30 Jahren immer noch den Tunnel-Blick bei jedem Einsatz. Dann wird es oftmals etwas schwierig, mit diesen zu Kommunizieren. Grüsse aus der Schweiz Andy Sulser | |||||
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Autor | Ralf8 K.8, Köln / NRW | 749533 | |||
Datum | 06.01.2013 14:30 | 2469 x gelesen | |||
Geschrieben von Lars T.Die FF auf dem Land, die im Jahr vielleicht irgendwas zwischen 5-10 Einsätzen hat (im Schnitt also nicht mal einen Eisatz/Monat), woher soll die die Ruhe und Gelassenheit eines BF´lers nehmen?! Klaro, erwarte ich auch nicht. Der TO vermutete aber, dass jeder Einsatzleiter weltweit das gleiche Problem hätte - und das stimmt halt nunmal definitv nicht. Es ist eine Mischung aus Routine, Lebenserfahrung, Persönlichkeit und der beschriebenen "Einsatzkultur" der jeweiligen Einheit, die darüber Ausschlag gibt, ob jemand zur Nervosität im Einsatz neigt oder nicht. Aber selbst mit wenig Routine muss mir mit steigendem Lebensalter halt irgendwann mal klar werden, dass bei "Keller unter Wasser", "Baum auf Straße", "Ölspur", "Fahrt mal kucken Stufe 1", "Kleinbrand", TH klein", etc. -also geschätzen 80% des Einsatzaufkommens- jegliche Aufregung und Hektik absolut unnötig ist. Wenn man es ganz spitz betrachtet, wäre bei den meisten Einsätzen wahrscheinlich noch nichtmal die Nutzung von Sonderrechten zwingend erforderlich. Ich komme übrigens auch aus einer Land-FF (50 Einsätze/anno) und war da lange vor BF Eintritt tätig :-) | |||||
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