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ThemaErste-Hilfe-Kurs: Gemeinderat diskutiert wegen 195 Euro10 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorVolk8er 8C., Trier / RLP803073
Datum30.01.2015 17:578290 x gelesen
Weil es gerade so schön zum Thema passt: http://www.infranken.de/regional/forchheim/Pretzfelder-Gemeinderat-diskutiert-wegen-195-Euro;art216,934642

Dies ist meine Meinung.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP803078
Datum30.01.2015 20:055462 x gelesen
Schon witzig, dass in gleicher Sitzung das "Jahr des Ehrenamtes" gefeiert wird. Insgesamt ist das aber nicht nur ein sehr trauriger Auftritt einiger Provinzpolitiker, sondern auch (mal wieder) Ausfluss eines strukturellen Problems: Eine eigenständige Gemeinde mit nichtmal 2500 Ew und eigenem Verwaltungsapparat, bestehend aus diversen kleinen und kleinsten Orten, mit mind. 5 Feuerwehren, von denen eine jetzt für eine läppische Summe gleich mehrfach Tagesordnungspunkt in einer Ratssitzung war/sein wird, die man aber auch fragen könnte, weshalb man sowas denn nicht vorher klärt, wenn man doch weiß, in welchen mickrigen Strukturen man da arbeitet...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY803081
Datum30.01.2015 20:23   5539 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K. Eine eigenständige Gemeinde mit nichtmal 2500 Ew und eigenem Verwaltungsapparat, bestehend aus diversen kleinen und kleinsten Orten, mit mind. 5 Feuerwehren

woher weißt du das so genau?
In unserer Gemeinde mit 5000 EW gibt´s auch 17 Dörfer, Weiler und Gehöfte mit 5 Feuerwehren. Die Größe der Gemeinde ist genau richtig und die Gemeinde fast schuldenfrei. Im Landkreis wohnen dann auch "nur 110.000 Personen, aber es herrscht Vollbeschäftigung. Die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland nach dem Nachbarlandkreis Eichstätt. In der Lebensqualität liegen wir in Deutschland auch auf einem der vorderen Plätze. Und ja, auch hier hat unser Gemeinderat schon wg. kleiner Summen für die Feuerwehr heiß diskutiert. Es wird halt auch vieles hochgekocht, weil es wird ja das Ehrenamt beschädigt und was weiß ich noch. Dass diese Diskussion eigentlich unnötig gewesen wäre ist mir auch klar, aber dann gleich die "bayrischen" Verhältnisse mit unseren kleinen Gemeinden zu brandmarken erscheint mir doch vermessen.
Ach ja, wie schaut´s in NRW mit ihren Riesengemeinden aus?

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP803083
Datum30.01.2015 21:17   5690 x gelesen
Geschrieben von Anton K.aber dann gleich die "bayrischen" Verhältnisse mit unseren kleinen Gemeinden zu brandmarken erscheint mir doch vermessen.Es geht mir nicht um "bayerische Verhältnisse". Von solchen Strukturen in anderen Ländern, auch in RLP, halte ich genauso wenig. Und da gehts mir auch nicht nur um die reinen Einwohnerzahlen, es geht mir da z.B. um Zuständigkeiten (Wertgrenzen z.B.) in Politik und Verwaltung. Irgendwo hat man doch gewisse Erwartungen an eine Selbstverwaltung und politische Entscheidungsträger und Gremien. Und dazu gehört dann auch ein Fachwissen im Hintergrund. Das hat man in der Tiefe eher in einer Verwaltung, wo die einzelnen Sachbearbeiter ein vom Umfang her eher begrenztes Sachgebiet haben, dafür dort aber recht tief einsteigen und aktuell sind. Das kann auch alles mit wenigen Einwohnern funktionieren, wenn man bestimmte Aufgaben, die viel Fachwissen erfordert, nach oben hin delegiert, sich zusammenschließt, oder in Bereichen wie Gewerbe oder Tourismus nicht nur gute Einnahmen generiert, sondern auch eine Anzahl Geschäftsvorfälle hat die eine größere, handlungsfähigere Verwaltung erfordert (die dann natürlich durch die Einnahmen auch getragen wird).
Mich stört da also weniger der Umstand, das man nur wenige Einwohner und kleine Dörfer hat, sondern dass mit einer Entscheidung über Lehrgangskosten der Feuerwehr ein Rat konfrontiert wird, wo das betragsmäßig anderswo vom Bürgermeister oder Sachbearbeitern selbst entschieden würde, wenn man es denn überhaupt unbedingt noch entscheiden und solche Kosten als "Zuschuss" ansehen will. Und dann bespricht man diese Lapallie hochdemokratisch in einer Ratssitzung, scheitert dabei schon ander Frage ob das eine freiwillige oder eine Pflichtaufgabe ist, und vertagt das Ganze sicherheitshalber in die nächste Sitzung. Das ist doch keine sinnvolle Selbstverwaltung mehr die dort erfolgt, das sind die schönsten Schildbürgerstrukturen.
Und die Gefahr, das so ein Schwachsinn in größeren kommunalen Strukturen abläuft, sehe ich nunmal weitaus geringer (klar, Ausnahmen bestätigen auch da die Regel).

Um das ganze dann auch finanziell so richtig dämlich aussehen zu lassen: Die Feuerwehr beantragt einen "Zuschuss" von je 15 EUR Kursgebühr für 13 Leute, also 195 EUR.
Diese hohe Lokalpolitik dort bekommt (den Bürgermeister mal außen vor) 15 EUR Aufwandsentschädigung pro Sitzung, und besteht aus 14 Leuten. Da gehen also 420 EUR drauf, um (u.a.) über diesen "Zuschuss" von 195 EUR zu entscheiden.
Und dann sitzten da noch so ein "Dritter Bürgermeister" und ein Fraktionskollege rum und sinnieren ernsthaft "Wer diesen kleinen Betrag dafür nicht (als Feuerwehrangehöriger selbst) aufbringen könne, habe für die Feuerwehr nichts übrig." Was darauf die passende Antwort wäre, ist wohl leider auch in den kleinsten Gemeinden Deutschlands verboten.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 803089
Datum31.01.2015 00:444982 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Sebastian K.Diese hohe Lokalpolitik dort bekommt (den Bürgermeister mal außen vor) 15 EUR Aufwandsentschädigung pro Sitzung,.....

Du hast das Kilometergeld vergessen das evtl. noch gezahlt wird.
Aus meiner Praktikumszeit bei einer Verwaltung weiß ich das zu der Aufwandsentschädigung auch noch das Fahr- oder Kilometergeld erstattet wird. Außerdem gehen so Kleinigkeiten wie Getränke und kleine Häppchen die während einer Sitzung gereicht werden auch auf Kosten der Gemeinde.

Geschrieben von Sebastian K.Was darauf die passende Antwort wäre, ist wohl leider auch in den kleinsten Gemeinden Deutschlands verboten.

Ist auch gut so. Denn sonst würden so manche Verantwortliche mit den schönsten blau-grün-roten Augenringen durchs leben gehen. ;)

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW803115
Datum31.01.2015 15:244540 x gelesen
Letztlich kann man es doch nur so verstehen:

Die Kameraden haben privat an dem Kurs teilgenommen und erbitten nun eine Kostenbeteiligung der Gemeinde, weil die Kenntnisse auch für die Feuerwehr nützlich sein könnte. In dem Fall ist es durchaus normal, dass da erstmal drüber nachgedacht wird, ob hier die privaten Aktivitäten durch die Gemeinde gefördert werden müssen bzw. dürfen.

Was ich aber nicht verstehe ist:
Warum besteht bei Feuerwehrangehörigen überhaupt die Notwendigkeit, privat an einem EH-Kurs teilzunehmen?
Normalerweise müsste doch durch den Träger der Feuerwehr bereits eine ausreichende Aus- und Fortbildung in diesem Bereich sichergestellt werden!

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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY803117
Datum31.01.2015 15:334353 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Mich stört da also weniger der Umstand, das man nur wenige Einwohner und kleine Dörfer hat, sondern dass mit einer Entscheidung über Lehrgangskosten der Feuerwehr ein Rat konfrontiert wird, wo das betragsmäßig anderswo vom Bürgermeister oder Sachbearbeitern selbst entschieden würde, wenn man es denn überhaupt unbedingt noch entscheiden und solche Kosten als "Zuschuss" ansehen will. Und dann bespricht man diese Lapallie hochdemokratisch in einer Ratssitzung, scheitert dabei schon ander Frage ob das eine freiwillige oder eine Pflichtaufgabe ist, und vertagt das Ganze sicherheitshalber in die nächste Sitzung. Das ist doch keine sinnvolle Selbstverwaltung mehr die dort erfolgt, das sind die schönsten Schildbürgerstrukturen.
Und die Gefahr, das so ein Schwachsinn in größeren kommunalen Strukturen abläuft, sehe ich nunmal weitaus geringer (klar, Ausnahmen bestätigen auch da die Regel).

Um das ganze dann auch finanziell so richtig dämlich aussehen zu lassen: Die Feuerwehr beantragt einen "Zuschuss" von je 15 EUR Kursgebühr für 13 Leute, also 195 EUR.
Diese hohe Lokalpolitik dort bekommt (den Bürgermeister mal außen vor) 15 EUR Aufwandsentschädigung pro Sitzung, und besteht aus 14 Leuten. Da gehen also 420 EUR drauf, um (u.a.) über diesen "Zuschuss" von 195 EUR zu entscheiden.
Und dann sitzten da noch so ein "Dritter Bürgermeister" und ein Fraktionskollege rum und sinnieren ernsthaft "Wer diesen kleinen Betrag dafür nicht (als Feuerwehrangehöriger selbst) aufbringen könne, habe für die Feuerwehr nichts übrig." Was darauf die passende Antwort wäre, ist wohl leider auch in den kleinsten Gemeinden Deutschlands verboten.


Mal blöd gefragt, aber wo habe ich behauptet, das ich das nicht auch bescheuert finde?
Mir ging´s um ganz was anderes.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorVolk8er 8C., Trier / RLP803129
Datum31.01.2015 20:484300 x gelesen
Geschrieben von Henning K.Normalerweise = Das Schlüsselwort.

Dies ist meine Meinung.

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW803132
Datum31.01.2015 23:254162 x gelesen
aber selbst wenn man in diesem Bereich Defizite erkennt:

Erst Kosten verursachen und dann nach der Erstattung fragen ist im Bereich der Pflichtaufgaben nicht der richtige Weg innerhalb einer Behörde.

Wenn man in dieser Reihenfolge handelt, dann betrachtet man die Angelegenheit offensichtlich selbst nicht als Teil der Pflichtaufgabe...

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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW803239
Datum02.02.2015 08:383337 x gelesen
Ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Ich komme aus einer bayerischen Gemeinde mit knapp 2000 Einwohnern, die ungefähr 30 Jahre darum gekämpft hat aus einer Verwaltungsgemeinschaft wieder auszutreten. Das hat man um die Jahrtausendwende herum geschafft. Man ist schuldenfrei und jedes Mal wenn ich wieder Zuhause bin hat sich wieder was verändert. Auch dieser Gemeinderat diskutiert manchmal über Peanuts, das ist halt so.
Jetzt wohne ich in NRW in einer Stadt die vor 40 Jahren gegründet wurde und deren Stadtteile ein gewisses Eigenleben haben. Das bedeutet wenn Stadtteil A neue Straßenschilder bekommt, müssen die anderen Stadtteile auch neue haben. Das kann man so durch alle Situationen in durchdeklinieren. Finanziell wirkt sich das natürlich auch entsprechend aus.

Also kleine Strukturen sind nicht automatisch schlecht und große Strukturen automatisch gut.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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