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Thema | Was versteht ihr unter Kameradschaft? | 8 Beträge | |||
Rubrik | Freiw. Feuerwehr | ||||
Infos: | |||||
Autor | Hein8o K8., Ahrensbök / Schleswig-Holstein | 815148 | |||
Datum | 23.12.2015 09:28 | 6056 x gelesen | |||
Moin, wir stellen bei uns immer mehr fest, daß die Kameradschaft nicht mehr so gelebt wird wie vor 20 Jahren: - Feste werden kaum noch angenommen - Arbeitsdienste müssen sehr stark beworben werden, damit überhaut jemand kommt - Im Dienstbetrieb seigt die zahl der Besserwisser und die Zahl der Bereitwilligen, einen Dienst oder Übung mal auszuarbeiten sinkt. - Es wird immer schwieriger Funktionsträger zu finden - Wenige machen Alles Ist das bei Euch auch so? Und was macht Ihr dagegen? Wie definiert Ihr Kameradschaft? Ein alter Wehrführer bei uns hat immer gesagt: Ein- und Austritt ist freiwillig, alles andere Pflicht?!? Mit kameradschaftlichen Grüssen Heino | |||||
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Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 815150 | |||
Datum | 23.12.2015 09:46 | 3864 x gelesen | |||
Was der von Dir zitierte alte Wehrführer gesagt hat stammt aus einer anderen Zeit - die ist vorbei, aus und vergessen !! Die Zeiten haben sich geändert, die gesellschaftlichen Verhältnisse und das berufliche und familiäre Umfeld auch. Wenn man sich als Feuerwehr nicht anpasst, wird man von den Verhältnissen - besser Veränderungen - überrollt. Kameradschaft ? Ich sehe es als Freundeskreis einer Gruppe von Personen, die aus Interesse oder Motivation in der Feuerwehr aktiv sind. Früher, da war die Situation ganz anders: 1) Es gab bestenfalls 2...3 Fernsehprogramm in sw - wenn man den so ein Fernsehgerät überhaupt hatte. 2) Abends am PC surfen - vergiß es! Es gabe eine Handvoll "Elektronengehirne" in der Forschung. 3) Familie: war froh wenn der Ernährer und der Herr Vater abends nach Hause kam. Nichts davon, dass die Ehefrau heute ganz andere Ansprüche an den Partner hat. Die Kinder ebenso. 4) Arbeitswelt war anders als heute 5) Die Freizeit bietet mehr als genug Alternativen zur Feuerwehr. 6) Früher war es üblich in der Kneipe zusammenzuhocken nach Arbeitsschluß. (Sinngemäß nach der Übung zu bleiben). Heute kann sich das niemand mehr leisten: Stichwort Alkohol und Straßenverkehr. 7) Die Obrigkeitsgläubigkeit war früher anders. Der Zugang zur vermeindlicher Halbbildung auch. Klar dass die Halbwisser "Dank" Wikipedia zugenommen haben.... in Summe: die frei disponierbare Zeit, die früher für die Feuerwehr verfügbar war ist massiv geringer geworden. Ist doch klar, das sich das auswirkt. ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
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Autor | Flor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare | 815151 | |||
Datum | 23.12.2015 10:03 | 3388 x gelesen | |||
Geschrieben von Heino K.wir stellen bei uns immer mehr fest, daß die Kameradschaft nicht mehr so gelebt wird wie vor 20 Jahren: 2 Fragen: a) ist das wirklich so? b) ist das schlimm? Geschrieben von Heino K. - Feste werden kaum noch angenommen Definiere Feste? Geht es darum jedes Wochenende irgendwo hinzufahren oder um Veranstaltungen im eigenen Beritt? Geschrieben von Heino K. - Arbeitsdienste müssen sehr stark beworben werden, damit überhaut jemand kommt Was für Arbeitsdienste? Geschrieben von Heino K. - Im Dienstbetrieb seigt die zahl der Besserwisser und die Zahl der Bereitwilligen, einen Dienst oder Übung mal auszuarbeiten sinkt. Sind es "Besserwisser" oder Leute die vlt wirklich etwas besser wissen? Macht ihr zeit- und erwachsenengerechten Unterricht? Geschrieben von Heino K. Ein- und Austritt ist freiwillig, alles andere Pflicht?!? Sry, aber damit locke ich keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Die Gesellschaft hat sich die letzten Jahre geändert, also muss sich die Feuerwehr auch ändern. Und je länger ich damit warte um so schwieriger wird der Einschnitt. Grüße, BeschFl Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas "As long as people are gonna believe stupid crap, we're gonna have a job" | |||||
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Autor | Jako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre | 815152 | |||
Datum | 23.12.2015 10:10 | 3554 x gelesen | |||
Guten Morgen! Geschrieben von Volker L. in Summe: die frei disponierbare Zeit, die früher für die Feuerwehr verfügbar war ist massiv geringer geworden. Ist doch klar, das sich das auswirkt. Das würde ich nicht so unterschreiben. Genau genommen ist die freie Zeit sogar mehr geworden. Nur die Gestaltung dieser freien Zeit hat sich geändert. Man macht heute mehr etwas für sich selbst statt für die Gemeinschaft. Denn für die Gemeinschaftsarbeit gibt es ja andere und schließlich zahlt man ja Steuern. Es ist heute alles sehr viel mehr "ich" bezogen als noch vor 20 Jahren. Das merken auch viele Vereine. Um mal eine provokante These in den Raum zu werfen, ein großer Teil der Menschen von heute ist kaum noch Belastbar und eher auf Konsum und Spaß ausgelegt. Der "Gemeinschaftsgedanke" wurde und wird regelrecht weggezüchtet. Dafür sind das Anspruchsdenken und die Erwartungshaltungen gewachsen; Stichwort: Vollkaskomentalität. Das wir bei der Feuerwehr nun die gleichen Probleme bekommen wie viele andere Vereine war schon lange abzusehen. Viele Feuerwehren sind schon auf den "harten Kern" zusammengeschrumpft. Das ist eine Entwicklung die immer weitergeht. Gruß vom Berg Jakob "Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen." >> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz | |||||
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Autor | Mitj8a S8., Pinneberg / SH | 815154 | |||
Datum | 23.12.2015 10:44 | 3317 x gelesen | |||
Moin Heino, Kameradschaft ist heute an sich schon nicht mehr der richtige Ausdruck. Teamgeist passt besser. Es ist Aufgabe der Führungskräfte, diesen Teamgeist zu fördern und die Mannschaft und auch schon auf Gruppenebene zu einem Team zu entwickeln. Einigen gelingt dies besser, anderen schlechter. Auch innerhalb einer Wehr. Aber welche Führungskraft wird auch nachhaltig zum Thema Mitarbeiterführung ausgebildet? Aus meiner Sicht ein wirkliches Manko! Dass es immer die gleichen sind, die anpacken war im Übrigen auch schon vor 20 Jahren so. Gruß, Mitja Ich spreche grundsätzlich und immer nur für mich! | |||||
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Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 815157 | |||
Datum | 23.12.2015 11:54 | 3175 x gelesen | |||
Ja, wir schrumpfen wie von Dir beschrieben. Bei der Vollkaskomentalität der Bevölkerung gebe ich Dir auch recht - dto. beim Anspruchsdenken. Was ich für fatal halte ist dass der Feuerwehrdienst eine seiner Personalquellen verloren hat => Zivildienst. Auf diese Weise haben wir auch Personal verloren. Und gehen wir weiter, Selbsthilfeorganisationen wie der aufgelöste BVS sind auch verschwunden. Was der früher eventuell machen konnte ist nun auch vollständig bei der Feuerwehr gelandet. ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
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Autor | Jan 8K., Niederlungwitz / Sachsen | 815165 | |||
Datum | 23.12.2015 14:40 | 2530 x gelesen | |||
Mahlzeit! Fast auf den Tag genau vor vier Jahren hab ich folgendes hier geschrieben ... (heute würde ich es an einigen Stellen vlt. noch "schärfer" schreiben ... bin aber nur mit dem Handy unterwegs und kopiers einfach rein) " Mahlzeit! Mal frei nach Gunter Gabriel: Kameradschaft ist ... ... miteinander zum Lösen einer Aufgabe 100% zu geben (Einsatz), und dafür zu sorgen das die 100% immer mehr Wert sind (Ausbildung) .. ... den Kamerad nicht erst "ins Messer laufen zu lassen" wenn ich die Klinge vom anderen Blickwinkel schon lange sehe... ... den Kamerad dahin zu stellen wo er seine beste Arbeit machen kann, und nicht dorthin wo er mich bei meiner "Gala" nicht stört, auch wenn ich dann unter ihm stehe .... ... einfach bissel auf meinen Kameraden aufzupassen, um ihn vor "Schäden" zu schützen, seien es Körperliche, Seelische, Ehre, Achtung .... ... zu akzeptieren das "viele Arschlaader, viele Köpp" bedeutet und es nicht das Sägen am Ast ist wenn eine "Mannschaft" differierende Meinungen und Anschauungen hat ... ... eine Brieftasche/ein persönlicher Gegenstand/ u.ä. wochenlang auf dem Spint liegenbleibt ... ... Kameradschaft ist nicht ... ... bei jeder Alkoholvernichtungsaktion der "Gruppe" oder der "Grüppchen" mit Anwesenheit zu glänzen ... ... jede noch so bescheuerte Idee derer die Kameradschaft einfordern mitzumachen, egal ob in Einsatz, Vorbereitung, Ausbildung, "Vereinsleben" wenn man damit seine Wissen, Anschauung, ggf sogar Körper gefährdet .. ... irgendwelche Sachen die nicht so gelaufen sind wie es sein soll (von Straftaten, OWis, wissentlichen Gefährdungen ganz zu schweigen) wegen des Mäntelchens der Kameradschaft "totzuschweigen" ... ... Die Aufzählungen sind sicher nicht vollständig, und jeder könnte zu jeder Aufzählung noch sicher ein Beispiel hinzufügen. Im Großen und Ganzen ist aber der §12 Soldatengesetz für mich die schlüssigste Definition des Kameradschaftsbegriffs. Kameradschaft bedeutet für mich ohne ansehen der "Person des/der Kameraden" das Ziel der jeweiligen Organisation (hier Feuerwehr->schnelle, professionelle Hilfe in Notsituationen) mit dem besten Ergebniss für das "Opfer" und die Kameraden zu Ende zu bringen! Das Kameraden auch Freunde sein können, ist in Ordnung, manchmal hab ich aber das Gefühl das vieles einfacher ist, wenn nicht zuviele Freunde zusammenarbeiten .... So nu ma Feuer frei ... Gruß Jan" Gruß und schöne Weihnachtstage Jan ... Sarkasmus und Ironie wird in meinen Beiträgen idR. nicht gesondert gekennzeichnet, wer weder das, noch "klare Worte" lesen möchte, oder gar PC erwartet sollte alles was über diesen Zeilen steht ganz schnell wieder vergessen! ... angemeldete User dürfen Schreibfehler behalten wenn sie welche finden, unangemeldete Leser dürfen mich gern darauf ansprechen! ;-) ... optimistisch bin im Umgang mit Sachen die nicht versuchen zu denken (Maschinen, Computer, 2.WK-Blindgängern, Kernreaktoren, 2.WK-Blindgängern unter Kernreaktoren, ...) , bei Menschen hat mich die Erfahrung zum Pessimist gemacht! | |||||
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Autor | Thor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg | 815166 | |||
Datum | 23.12.2015 14:47 | 2578 x gelesen | |||
Hallo zusammen, Geschrieben von Jakob T. Das würde ich nicht so unterschreiben. Dem möchte ich wiederum energisch widersprechen. Theoretisch, haben zwar heute viele 35 oder 37,5 Stunden Woche. Doch arbeiten viele > 40 Stunden die Woche. Der Leistungsdruck wird einfach immer größer.. Der Weg zur Arbeit hat sich in den letzen Jahrzehnten verlängert, die Zeit fehlt auch. Ob man nun die Zeit mit der Familie als "frei Disponierter" bezeichnen möchte, darüber kann man (Mann) streiten. Wie Volker schon geschrieben hat, hat vor ein paar Jahrzehnten der Herr des Hauses oftmals wenig Zeit mit der Familie verbracht, und das wurde auch nicht in Frage gestellt. Dies ist heute anders. Außerdem kommt dazu (erlebe es in der eigenen Wehr), wenn beide Partner arbeiten, muss eben jeder mal auf die Kinder aufpassen, die Kinder wo hinbringen oder abholen. Das kann man nicht wegen einem Alarm oder einem Arbeitsdienst oder so ausfallen lassen. Die dann noch frei disponiertere Freizeit ist einfach kleiner geworden. Und dafür gibt es, wie von Volker geschrieben, deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Die Feuerwehr muss eben hart daran arbeiten, Mitglieder zu gewinnen und zu halten. Einfach mit der Berufung auf eine nicht näher definierte "Kameradschaft" oder mit dem Spruch nur "Eintritt und Austritt sind freiwillig" hält man niemanden. Auch nicht mit diffusen Drohungen einer Pflichtfeuerwehr. Gruss Thorsten Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt. 'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade) | |||||
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