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ThemaGeeignetes Gefahrgut für FF mit Grundausstattung17 Beträge
RubrikÜbung
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    AutorFlor8ian8 C.8, Heimlichdorf / 828988
    Datum04.04.2017 21:436418 x gelesen
    Hallo Kameraden;

    Ich arbeite zusammen mit einem Kollegen eine Abschlussübung zum Thema Gefahrguteinsatz aus.

    Ausgangslage ist ein VU mit 2 Kfz. Einer davon mit einem Anhänger, welcher mit Gefahrstoff beladen ist.

    Mannschaft sind 2 Löschgruppen mit einem RLFA2000(wie HLF20 mit hydr. Rettungssatz) und ein TLFA3000(Tanklöschfahrzeug) und ev. noch ein KdoW mit EL und Führungsunterstützung.
    Annahme ist, dass ABC-Einheiten auf Anfahrt sind.

    Zentrale Aussage für diese Übung soll sein, dass auch für eine Wehr mit Grundausstattung (PA, Chemieschutzhandschuhe,
    Gummistiefel) eine Menschenrettung fast immer möglich ist inkl. einfache Tätigkeiten zur Schadensminimierung

    Weiters auch die richtige Anwendung von: GAMS-Regel, Absperrgrenzen, NotDeko, Gefahrstofffeststellung mit Literatur

    Als Stoff dachten wir an Aceton (33/1090; ERI-CARD 3-09). Menge wäre zw. 50-80l. Der Stoff soll über den Deckel austreten, der sich im Zuge des VU's mangels Ladungssicherung gelöst/geöffnet hat, die Opfer kontaminiert und schnell tropfend/leicht rinnend austritt.

    Wir versuchen in diesem Rahmen das Szenario so realistisch wie möglich darzustellen um eine praxisnahe Entscheidungsfindung unserer Führungskräfte zu fördern.


    Ablauf ist folgender:
    Bei der Erkundung wird neben der Gefahrenkennzeichnung festgestellt, dass die 2 Fahrer der Pkw durch den VU verletzt und teilweise kontaminiert sind. Der kritischere, bewusstlose Patient kann sofort unter PA gerettet werden(Zugang möglich) Der zweite Patient ist ansprechbar, jedoch im Fahrzeug eingeschlossen(nicht eingeklemmt)

    Ab diesem Punkt wären eure Kritik/Verbesserungsvorschläge gefragt!! Hier kommt unser Lösungsansatz

    Für die 2e Person müsste zuvor der Gefahrstoff beseitigt/eingedämmt werden - sprich Deckel verschließen(Schraubverschluss) und ausgetretene Flüssigkeit abbinden/eindeichen mit Erdreich/Mehrzweckbinder(unter PA?). Ev. kann der Anhänger mit dem Gefahrgut verschoben werden um so den Gefahrenbereich vom Patienten zu entfernen.

    Anschließend die Person ev. noch unter PA(falls erforderlich?) mit hydraul. Rettungsgerät befreien. Anfallende Dämpfe werden mit C-Rohr niedergeschlagen.

    Parallel dazu Aufbau der NotDeko(Auffangwanne + C-Rohr) und Versorgung durch den Rettungsdienst für die Patienten(Rettungsdienst wird mitüben)

    Mit dem symbolischen Eintreffen der Spezialkräfte endet die Übung.


    Kurz gesagt ist dieses Szenario realistisch und für uns schaffbar oder haben wir etwas übersehen?
    Bei VU sind wir recht sattelfest und die nächsten 6 Wochen sind gefüllt mit Schulungen zum Thema Gefahrgut.


    Wichtig wäre mir, zu wissen ob wir die Stoffeigenschaften in Bezug auf die vorhandene Menge richtig auf das Szenario angewandt oder hier nur Bullshit produziert haben?


    Vielen Dank für eure Mühe


    PS: Bei Bedarf gehe ich gerne tiefer auf die Schadensdarstellung ein. Für die Kontaminationsverschleppung soll UV-Stempelfarbe zum Einsatz kommen.


    Gut Wehr!

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    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW828991
    Datum04.04.2017 22:383308 x gelesen
    Geschrieben von Florian C.Ab diesem Punkt wären eure Kritik/Verbesserungsvorschläge gefragt!!

    Im Grunde ist die Lage schon zu groß angelegt für einen Zug...

    Geschrieben von Florian C.Für die 2e Person müsste zuvor der Gefahrstoff beseitigt/eingedämmt werden

    ja...

    Geschrieben von Florian C.sprich Deckel verschließen(Schraubverschluss) und ausgetretene Flüssigkeit abbinden/eindeichen mit Erdreich/Mehrzweckbinder(unter PA?)

    nö.

    Ganz viel Wasser, und weg damit.

    Ist doch nur Aceton!

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    AutorPhil8ip 8K., Saarbrücken / Saarland828993
    Datum04.04.2017 23:133155 x gelesen
    Geschrieben von ---Florian C--- Für die Kontaminationsverschleppung soll UV-Stempelfarbe zum Einsatz kommen

    Hallo,

    an deiner Stelle würde ich den Farbstoff Uranin verwenden. Der lässt sich sehr leicht mit Wasser mischen ist Umwelt neutral und leuchtet unter UV Licht und ist recht kostengünstig zu erwerben. Selbst in Verdünnungen wo man ihn nicht mehr sehen kann, läßt er sich mittels UV-Licht nachweisen.

    Gruß Philip

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    AutorAdri8an 8R., Utting / Bayern829009
    Datum05.04.2017 13:282813 x gelesen
    Geschrieben von Florian C.Zentrale Aussage für diese Übung soll sein, dass auch für eine Wehr mit Grundausstattung (PA, Chemieschutzhandschuhe,
    Gummistiefel) eine Menschenrettung fast immer möglich ist inkl. einfache Tätigkeiten zur Schadensminimierung


    Guter Ansatz.


    Als Stoff dachten wir an Aceton (33/1090; ERI-CARD 3-09). Menge wäre zw. 50-80l. Der Stoff soll über den Deckel austreten, der sich im Zuge des VU's mangels Ladungssicherung gelöst/geöffnet hat, die Opfer kontaminiert und schnell tropfend/leicht rinnend austritt.

    Auch keine schlechte Wahl, Lösungsmittel und Säuren sind wohl die Gefahrstoffen mit denen man am schnellsten in Berührung kommt.

    Acetondämpfe werden im Freien normal nicht bis zur Bewusstlosigkeit führen, die Dämpfe können sich dort kaum entsprechend anreichern. Für Schwindel und Übelkeit sollte es aber schon reichen. Die Brandgefahr ist bei der angedachten Menge jedoch gewaltig.

    Verwendetes Schaummittel muss Alkoholbeständig sein. Bei der angedachten geringen Menge ist aber das Hohlstrahlrohr die vernünftigere Lösung.


    Wir versuchen in diesem Rahmen das Szenario so realistisch wie möglich darzustellen um eine praxisnahe Entscheidungsfindung unserer Führungskräfte zu fördern.

    Man kann unterstützend an geeigneter Stelle (z.B. auf dem Anhänger) einen Acetongetränkten Lappen plazieren, Gerüche unterstützen den Realitätsfaktor gewaltig. Aceton nimmt man selbst bei ungefährlichen Mengen schon deutlich wahr.


    Für die 2e Person müsste zuvor der Gefahrstoff beseitigt/eingedämmt werden - sprich Deckel verschließen(Schraubverschluss) und ausgetretene Flüssigkeit abbinden/eindeichen mit Erdreich/Mehrzweckbinder(unter PA?). Ev. kann der Anhänger mit dem Gefahrgut verschoben werden um so den Gefahrenbereich vom Patienten zu entfernen.


    Wenn wirklich schon größere Mengen des Gefahrstoff ausgetregen sind, ist die Person so massiv gefährdet.

    Wenn du die Abdichtungsmaßnahmen als Ziel setzen willst, muss es für die Führungskraft vertretbar sein den Betroffenen der Brand-/Explosionsgefahr in Kombination mit den gesundheitsschädlichen Dämpfen auszusetzen. Diesen Weg finde ich sportlich.

    Ich würde eher die Crashrettung der zweiten Person in Vordergrund stellen, dabei z.B. Absicherung der Rettungsmaßnahmen durch zwei Hohlstrahlrohre mit Mannschutzbrause. Der Hänger kann ja nach Möglichkeit trotzdem entfernt werden. Ein Teil des Gefahrstoffes ist aber vermutlich in der Nähe des Patienten bereits in der Prärie verteilt.


    .Parallel dazu Aufbau der NotDeko(Auffangwanne + C-Rohr) und Versorgung durch den Rettungsdienst für die Patienten(Rettungsdienst wird mitüben)

    Notdekon ist auch eine gute Übung. Vorschlag: Der Besitzer des Anhängers hat versucht die Ausbreitung einzudämmen, dabei aber zu viel eingeatmet hat. Er ist Bewusstseinseingetrübt und stark kontaminiert. In solchen Fällen ist die sofortige Dekontamination nach der Rettung ein wichtiger Schritt.


    Kurz gesagt ist dieses Szenario realistisch und für uns schaffbar oder haben wir etwas übersehen?

    Zwei Patienten mit Gefahrgut ist für einen Zug fordernd, aber machbar. Dieser Einsatz fordert eine priorisierte Einteilung der Einsatzkräfte, das ist gut.

    Überleg dir eine nachvollziehbare Story was dort passiert ist. Der Unfallhergang ist z.B. für die Abschätzung des Kontaminationsumfanges der einzelnen Patienten sehr wichtig.

    MfG
    Adrian

    Alles meine eigene Meinung, diese muss nicht mit meiner Dienststelle übereinstimmen.

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    AutorMari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen829011
    Datum05.04.2017 16:332502 x gelesen
    Wenn du ein paar Tropfen Aceton auf ein paar zufällig geladene Styroporplatten tropfen lässt, dann werden sie sich an diesen Stellen verformen. Das macht unerfahrene Kräfte immer etwas nervös und erhöht die Spannung ;-)

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    AutorThom8as 8G., Erfurt / Thüringen829017
    Datum05.04.2017 20:402439 x gelesen
    Bei Verwendung von Uranin aber unbedingt beachten, wo das Zeug unter Umständen hinlaufen kann!

    Entsprechende Info an den Abwasserzweckverband/Kläranlage etc., nicht dass die durchdrehen wenns plötzlich giftgrün bei denen ankommt. Ebenso darauf achten, ob es in Gewässer gelangen kann (nicht das der Spaziergänger dann nen richtigen GG-Einsatz daraus macht), dauert je nach Menge Tage bis es nicht mehr sichtbar ist (unter UV sogar mehrere Wochen)...

    Ne kleine Messerspitze von dem Zeug macht nen IBC schön grün :)

    MkG
    Tom

    -Meine Meinung-

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    AutorFlor8ian8 C.8, Heimlichdorf / 829019
    Datum05.04.2017 22:332570 x gelesen
    Hallo Kameraden

    Vielen Dank für eure Kritik. Im Internet wird es ja immer schwerer sinnvolle Beiträge zu finden.^^

    Danke dafür!


    Geschrieben von Mario L.
    Wenn du ein paar Tropfen Aceton auf ein paar zufällig geladene Styroporplatten tropfen lässt, dann werden sie sich an diesen Stellen verformen.


    Das mach ich auf jeden Fall. Solche kleinen Details werten die Schadensdarstellung immer auf.
    Genauso wie der getränkte Lappen den Adrian R. erwähnt hat.

    Realistische Schadensdarstellung und Übungsgestaltung ist mein persönliches Steckenpferd.

    Die Patienten werden auch entsprechend geschminkt.


    Geschrieben von Philip K.
    an deiner Stelle würde ich den Farbstoff Uranin verwenden.

    die Stempelfarbe wollte ich deswegen nehmen, da sie ausschließlich mit UV-Licht sichtbar ist.
    (Kontamination wird unbemerkt verschleppt)
    Uranin erkennt man ev. schon vorher und grün-/gelblich "leuchtendes" Aceton fand ich etwas unrealistisch.^^

    Sofern ich halbwegs günstig an Uranin komme(ist in Ö nicht ganz so einfach) mach ich ein paar Tests.


    Geschrieben von Henning K.
    nö.

    Ganz viel Wasser, und weg damit.

    Ist doch nur Aceton!


    Mir kam der Gedanke nur so, da in der ERI-Card stand, dass kontaminiertes Löschwasser zurückgehalten
    werden sollte. Also auch das Wasser welches zum verdünnen des ausgetretenen Stoffes verwendet wird.

    Wie würde ich feststellen, dass die Verdünnung stark genug ist, dass keine Umweltgefahr mehr gegeben ist
    und ich es, brutal gesagt, im Boden versickern lassen kann?

    Das klang halt jetzt sehr theoretisch.^^

    Solche Abschätzungen sind mit wenig Erfahrung schwer zu treffen.
    Wieviel Liter/KG erzeugt mir welches Gefahrenmoment?
    Auch jetzt allgemein gesprochen für jegliche Stoffe bei Gefahrgutübungen.

    Um auf der sicheren Seite zu sein kann ich ja noch die Stoffmenge geringer machen/die austretende Menge
    minimieren.
    Dann ist es besser Nachvollziehbar und bei der Nachbesprechung besser argumentierbar.
    (Was will uns der Übungsdarsteller damit sagen^^)
    Wenn die Schadenslage vom Übungsaufbau Unklarheiten drin hat, wie kann ich dann richtige Entscheidungen erwarten?

    Geschrieben von Adrian R
    Wenn du die Abdichtungsmaßnahmen als Ziel setzen willst, muss es für die Führungskraft vertretbar sein den
    Betroffenen der Brand-/Explosionsgefahr in Kombination mit den gesundheitsschädlichen Dämpfen auszusetzen.
    Diesen Weg finde ich sportlich.


    Die Abdichtungsmaßnahmen sind kein primäres Übungsziel. Es wird ein Campingkanister sein (unten ein
    Hahn aus dem es tropft und oben einen Deckel der neben dem Kanister liegt.) Nichts davon ist beschädigt
    und kann ohne Werkzeuge(Funkenfreies Werkzeug nicht vorhanden) wieder sicher verschlossen werden.

    Hauptaugenmerk ist hier eher das richtige Erkunden + Mitdenken der PA-Träger:
    einfache Handlungen sofort setzen? Stichwort: Deckel raufschrauben/Hahn zudrehen heißt weniger Dämpfe.
    (kleiner Handgriff - große Wirkung)
    Finden von Stoffdatenblättern, Gefahrensymbole, UN-Nummern,... Gefundene Infos richtig weitergeben.
    Schnelle Menschenrettung des ersten frei zugänglichen Patienten aus dem Gefahrenbereich (unsere PA-Trupps sind ja 3 Mann)

    Der Abschluss nach der Beseitigung/Eindämmung des Stoffes wäre dann der Eingeschlossene 2e Patient im Kfz.
    Sprich ein einfacher Einsatz des Spreizers (1xTür aufbrechen, Glasscheiben beim VU schon zerborsten -
    kein Glasmanagment notwendig, Person gehfähig, leichtverletzt, Reizung der Atemwege)
    Allerdings unter der "Resteinwirkung" des Acetons(Trupp unter PA mit ev. C-Rohr als Schutz.)
    Maßnahmen dagegen wurden ja zuvor schon gesetzt.

    Meine Frage ist dabei auch ob die Maßnahmen im Verhältnis zur Schadstoffmenge ausreichend sind um einen Spreizereinsatz zu ermöglichen?
    (Realismus!!!)
    Im Zweifelsfall muss ich die Schadstoffmenge kleiner machen. (Die Vorarbeiten bleiben gleich)

    Da der Hydr. Rettungssatz der letzte Ausbildungsschwerpunkt war, war die Idee hier eine eher exotische Lage
    abzuarbeiten um hier das Können der Mannschaft zu testen. (richtige Anwendung in allen Lagen)


    Geschrieben von ---Adrian R---
    Verwendetes Schaummittel muss Alkoholbeständig sein. Bei der angedachten geringen Menge ist aber das
    Hohlstrahlrohr die vernünftigere Lösung


    Alkoholbeständiges Schaummittel haben wir keins, nur Mehrbereich-Schaum.
    Also dementsprechendes Angriffsmittel wird das C-Rohr.

    Geschrieben von ---Adrian R---
    Zwei Patienten mit Gefahrgut ist für einen Zug fordernd, aber machbar. Dieser Einsatz fordert
    eine priorisierte Einteilung der Einsatzkräfte, das ist gut.

    Überleg dir eine nachvollziehbare Story was dort passiert ist. Der Unfallhergang ist z.B. für die
    Abschätzung des Kontaminationsumfanges der einzelnen Patienten sehr wichtig.


    Fordernd ist das Ziel. Niemand soll herumstehen und Daumen drehen. Wenn jeder alle Hände voll zu tun
    hat kommt dann auch eher das Gefühl auf, dass sich jeder gebraucht fühlt um den Einsatzerfolg zu gewährleisten.
    Außerdem soll es auch Stress erzeugen.


    Danke für den Input.

    Gut Wehr!

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    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW829020
    Datum05.04.2017 23:122242 x gelesen
    Geschrieben von Florian C.Geschrieben von Henning K.
    nö.

    Ganz viel Wasser, und weg damit.

    Ist doch nur Aceton!

    Mir kam der Gedanke nur so, da in der ERI-Card stand, dass kontaminiertes Löschwasser zurückgehalten
    werden sollte. Also auch das Wasser welches zum verdünnen des ausgetretenen Stoffes verwendet wird.

    Wie würde ich feststellen, dass die Verdünnung stark genug ist, dass keine Umweltgefahr mehr gegeben ist
    und ich es, brutal gesagt, im Boden versickern lassen kann?


    Man muss halt Prioritäten setzen.

    Das ist in deinem Szenario erstmal die Menschenrettung unter Beachtung der Sicherheit der (dabei) eingesetzten Kräfte.

    Wenn wir nun von vielleicht 40 Litern ausgelaufenem Aceton und vielleicht 4.000 Litern Wasser reden, dann haben wir hinterher noch 1% Aceton im Wasser. Da kann man dann hinterher in Ruhe drüber nachdenken und notfalls nochmal 40.000 Liter Wasser hinterher fließen lassen, wenn das für die Umwelt wirklich für notwendig gehalten wird.

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    AutorFlor8ian8 C.8, Heimlichdorf / 829021
    Datum06.04.2017 04:212476 x gelesen
    Geschrieben von Henning K
    Man muss halt Prioritäten setzen.

    Das ist in deinem Szenario erstmal die Menschenrettung unter Beachtung der Sicherheit der (dabei) eingesetzten Kräfte.

    Wenn wir nun von vielleicht 40 Litern ausgelaufenem Aceton und vielleicht 4.000 Litern Wasser reden, dann haben wir hinterher noch 1% Aceton im Wasser. Da kann man dann hinterher in Ruhe drüber nachdenken und notfalls nochmal 40.000 Liter Wasser hinterher fließen lassen, wenn das für die Umwelt wirklich für notwendig gehalten wird.


    Guter Punkt!

    Ich denke für die Übung werde ich es so umsetzen, dass ein Übungsbeobachter vor Ort als Leitstellendisponent agiert. Damit simulieren wir den "Funkverkehr" und auch zb ein Telefongespräch mit entsprechendem Fachpersonal.
    Der könnte dann den Auftrag geben: Verdünnt den Stoff mit so viel Wasser wie möglich bis er vor Ort ist. Sofern hier jemand wegen solchen Kleinstmengen überhaupt vorbeischaut.^^

    So kann dieser "Arbeitsgang" für den EL auch möglichst echt durchgespielt werden.

    MFG

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    AutorJörg8 E.8 J.8, Lünen / NRW829041
    Datum06.04.2017 13:522085 x gelesen
    Geschrieben von Florian C.Im Zweifelsfall muss ich die Schadstoffmenge kleiner machen.Ja, klar - die angenommenen Schadstoffmengen in der Luft kann man ja übermitteln, wenn die eingesetzten Kräfte das Messgerät in Stellung gebracht haben - deswegen braucht man ja nicht die Gesundheit der Darsteller aufs Spiel zu setzen.

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    AutorFlor8ian8 C.8, Heimlichdorf / 829054
    Datum07.04.2017 04:412056 x gelesen
    Geschrieben von Jörg E.
    Ja, klar - die angenommenen Schadstoffmengen in der Luft kann man ja übermitteln, wenn die eingesetzten Kräfte das Messgerät in Stellung gebracht haben - deswegen braucht man ja nicht die Gesundheit der Darsteller aufs Spiel zu setzen.

    Ich glaub es ist gibt hier ein Missverständnis. Wir verwenden natürlich kein echtes Aceton sondern Wasser als Substitut. Maximal den erwähnten getränkten Lappen für die Geruchsdarstellung. Ich würde nie irgendeinen Darsteller echten Gefahren aussetzen.

    Sicherheit sollte für alle Beteiligten die oberste Prämisse sein.
    Außerdem kann ich bei 8-10 Hauptübungen + Übungen auf Gruppenebene nicht so viele Statisten verschleißen^^ So viele Bekannte hab ich nicht.

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    AutorFlor8ian8 C.8, Heimlichdorf / 844127
    Datum14.11.2018 23:011796 x gelesen
    Auch wenn es schon länger her ist bin ich dennoch eine Auflösung der ganzen Geschichte schuldig.

    Die Übung verlief durchwachsen. manches besser manches schlechter.

    Eckdaten:
    Wetter wolkig, trocken, windstill
    Ein Traktor produziert einen Auffahrunfall und schiebt einen PKW mit Anhänger in eine Betonmauer.
    Der Anhänger hat Aceton in diversen intakten Kleingebinden und 2 größeren Kanistern geladen. Gesamtmenge 30l.
    Ein Kanister ist beschädigt und Aceton tritt aus dem Anhänger aus(bei Eintreffen ca. 10l ausgetreten dargestellt durch Wasser aus Kanister).
    Der Traktorfahrer ist kontaminiert (Frontfenster offen)und hängt bewusstlos im Lenkrad des Fahrzeugs mit geschminkten Rötungen der Haut(leichte Reizung der Haut).
    Der Fahrer des PKW ist unverletzt aber im Fz. eingeschlossen. Er hustet stark (Reizung der Atemwege) und ruft um Hilfe.


    Ich gebe nicht alle Details hier an, aber die wichtigsten Highlights.

    Ersteintreffendes Fahrzeug hält mit Sicherheitsabstand.

    Bei der Lagefeststellung wird die Gefahr des Schadstoffes als sehr gering eingeschätzt.
    Möglicherweise der entscheidende Punkt der Übung.

    möglicher Grund:
    1. Der Fahrer des PKW gibt an es handelt sich um "irgendein" Reinigungsmittel bei seiner Ladung (Er sollte nicht von vorn weg den Stoff bekanntgeben)
    2. Die 4 stark mit Aceton getränkten Lappen(ca. 0,5l) um den Anhänger waren fast nicht wahrnehmbar.
    Der ausgetretenen Menge von ca. 10l wurde wenig Beachtung geschenkt (Ausbreitungsgefahr Richtung Kanal o. ä. gab es keine)


    Absperrgrenzen wurden keine definiert.

    EL befiehlt einen PA Trupp zur Menschenrettung im Traktor und weiterer Erkundung des Anhängers.
    Hierzu ist zu sagen, dass der Trupp perfekt adjustiert war. Chemieschutzhandschuhe waren sogar mit Klebeband abgeklebt.
    Als Beobachter wären mir die Handschuhe allein genug gewesen, da wir diese in letzten 13 Jahren nie bei Einsätzen benötigt haben
    Eigenschutzmaßnahmen top.

    Parallel wird der Brandschutz durch ein C-Rohr inklusive Wasserversorgung hergestellt.

    2 AGT retten den Traktorfahrer ohne Schwierigkeiten.
    Er wird leider ohne Dekontamination in den RTW übergeben, welcher mangels Absperrgrenzen im Gefahrenbereich steht. (Folgefehler aus zu gering eingestufter Gefahr.)
    Der RTW traf zeitgleich mit dem ersten LF der FF ein. Seine Position wurde nicht mehr korrigiert.

    1 AGT findet währenddessen ein gut drapiertes Stoffdatenblatt in einem Pappkarton des Anhängers. Zuvor schließt er den Hahn des auslaufenden Kanisters selbstständig.
    Voller Freude retourniert er das Datenblatt und ärgert sich dabei sichtlich, dass er trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mit einem halben Fuß in die Flüssigkeitslache getreten ist...
    Es wird beim EL abgegeben findet leider aber keine Anwendung mehr... (wiederum zu gering eingeschätzte Gefahr)


    Ein zweiter PA Trupp wird mit Hydr. Rettungsgerät zur Menschenrettung des PKW-Lenkers befohlen
    Die Rettung ist ein Kinderspiel für den Trupp. Kein Glas in den Seitenfenstern, die Fahrertür wird aufgespreizt der Fahrer steigt aus. Übergabe an RD.
    Eigenschutz funktioniert.
    Fokus bei der Übung lag in der Schadstoff-Komponente und nicht bei der Technik.

    Im Verlauf dieses Einsatzabschnittes kam es dann auch aufgrund fehlender Absperrgrenzen zu einem Verschwimmen der Bereiche, als zeitweise Nicht-PA-Träger neben PA-Trägern standen.

    Aufgrund des Übungsverlaufs wurde die noch anstehende Bindung des Schadstoffes von der Übungsleitung weggelassen und nur theoretisch besprochen bei der abschließenden Besprechung.


    Fazit:
    Ich glaube, dass hier die Schadensdarstellung einen wesentlichen Einfluss auf den Übungsverlauf hatte.

    Man hätte dem EL ev. den getränkten Lappen direkt unter die Nase halten können um die entstehenden Dämpfe stärker zu verdeutlichen wenn er sich der Unfallstelle nähert.
    "Ab hier riechst du das. Es wird stärker wenn du dich näherst..."
    ich bin eher der Verfechter der Methode, des "Nicht Eingreifens", außer irgendwas geht sehr schief. Ich mag solche Einlagen eigentlich nicht. Alles soll für mich eher "natürlich" ablaufen. Thema eigene Wahrnehmung.
    Meine Herangehens-/Arbeitsweise war ev. nicht die richtige für die Darstellung von reizenden Dämpfen bei Aceton.

    Aber Lesson Learned... hier muss ich nachbessern.

    Die teilweise aufgelösten Styroporplatten, die ich im Anhänger hatte wurden von den Übenden nicht als Hinweis erkannt.

    Ich glaube aber, dass die Übung kein kompletter Fehlschlag war, zumal Sie nicht komplett in die Hose ging.

    2 Wochen später wurde diese Übung im abgeänderten verkleinerten Maßstab wiederholt.
    Alle Fehler wurden ausgemerzt. Übungsziel zu 100% erreicht.
    Haben wir was draus gelernt....Absolut!

    Ich möchte hier explizit die Vorgehensweise dahingestellt lassen.
    Mir geht hier nur um die Szenario-Darstellung und welche Auswirkung Sie auf einen Übungsverlauf haben kann.
    Sicherlich liegt der Erfolg eines Szenarios auch bei der übenden Mannschaft, aber wenn einer nicht weiß
    wie stark 10l ausgetretenes Aceton riechen wird es für seine Vorstellungskraft auch schwer.


    Ich hoffe dieser Erfahrungsbericht hilft anderen, die sich Gedanken über ihre Übungsvorbereitungen machen, da ich mich oft frage:
    Wenn ich das jetzt so darstelle.....wie kommt das dann rüber? Wie gehe ich auf Nummer sicher.
    Eventuell muss man bei den Schlüsselelementen wohl etwas dicker auftragen um den gewünschten Effekt zu erzielen.
    Jede von mir dargestellte Übung verwundert mich immer wieder, was dabei rauskommt
    Jeder hat ja bei einem Szenario immer seine eigene Geschichte/Lösungsweg im Kopf....



    MFG Florian
    "Verschon' mein Haus zünd' andere an"

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    AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken844129
    Datum14.11.2018 23:381466 x gelesen
    Hi,
    ich finde das Szenario gut. Denn genau diese 'Kleinigkeiten' fallen oft nicht auf, weil man halt gleich auf 'Standardlage VU mit Personen' schaltet. Patienten möglichst sofort retten und an den RD übergeben (auch bei denen mal nachfragen, warum von ihnen keine 'Rückmeldung' kam, wenn der Patient doch die Folgen des Einatmens von giftigen Dämpfen zeigt). Gerade die Sensibilisierung, dass es G-Gut auch ohne orange Tafeln gibt ist schon ein Lerneffekt.


    Tomy

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    AutorOliv8er 8S., Hude / Niedersachsen844130
    Datum14.11.2018 23:471553 x gelesen
    Moin,

    vielleicht weniger ein konkreter Stoff, aber ein so banales Umfeld, dass es schon wieder spannend ist.

    Strahlerfund auf Raststätte

    Viele Grüße, Olli

    >>>Dies alles ist meine private Meinung

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    AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP844134
    Datum15.11.2018 09:081466 x gelesen
    Geschrieben von Florian C. Bei der Lagefeststellung wird die Gefahr des Schadstoffes als sehr gering eingeschätzt.
    Möglicherweise der entscheidende Punkt der Übung.
    Allerdings doch auch nicht komplett falsch? Dieser Stoff in dieser Menge, bei normalen Windverhältnissen, auf eine Fläche der Größe X verteilt (Straßenbelag?), Y Minuten nach Freisetzung, die noch intakt verpackte Menge auf der Ladefläche stabil...
    Dann wiederläuft es natürlich der Erwartung, ein komplettes Gefahrstoffszenario durchzuspielen, wenn dir schon am Anfang der Gefahrstoff abhaut ;-)

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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    AutorAdri8an 8R., Utting / Bayern844152
    Datum15.11.2018 18:361144 x gelesen
    Servus Florian,

    die Übung war in meinen Augen ein voller Erfolg.


    Meine Herangehens-/Arbeitsweise war ev. nicht die richtige für die Darstellung von reizenden Dämpfen bei Aceton.

    Nur weil man Gefahrstoffe wahrnemen könnte, bedeutet das nicht dass man es auch tut.

    Öffne kurz im Freien eine Gasflasche. Obwohl Flaschengas maximal penetrant riecht, ist es in ein paar metern Entfernung nur noch geringfügig wahrnembar.

    Lerneffekt: Im Gefahrstoffeeinsatz beginnt der Gefahrenbereich nicht erst wenn Nase brennt, Lunge beisst und die Augen laufen. Trauriges Beispiel sind die alljährlichen CO-Toten. Bei einer folgenden Wohnungsöffnung sind wir dann gleich mit dabei.


    Fazit: Man muss als Gruppenführer/vorgehender Trupp gerade im Einsatzstress skeptischer sein als täglichen Arbeit.

    Viele Grüße
    Adrian

    Dieser Beitrag stellt einen Auszug meiner aktuellen Meinung dar. Diese muss nicht zwangsläufig mit der offiziellen Meinung meiner Dienststelle/HiOrg korrelieren.

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    AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken844154
    Datum15.11.2018 20:261059 x gelesen
    Mir kam grad die Idee, dass man mal beim nächsten Fahrzeug, dass zu Übungszwecken in Einzelteile zerlegt werden soll, einen Aufkleber 'Ich geb Erd-Gas' auf die Heckscheibe kleben könnte, und mal sehen, ob es bei irgendjemanden zumindest eine Nachfrage auslöst (es gibt durchaus Nachrüstlösungen, die keinen von außen wahrnehmbaren Tankstutzen haben).

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