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Thema | Projekt smarter: Smartphone-based Communication Networks for Emergency | 6 Beträge | |||
Rubrik | Kommunikationstechnik | ||||
Infos: | |||||
Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 834350 | |||
Datum | 13.10.2017 21:34 | 2611 x gelesen | |||
Guten Abend Siehe: -> " Projekt smarter " Angesichts einer Krise oder Katastrophe haben die meisten Menschen ein starkes Bedürfnis nach Information und Kommunikation. Moderne IT-Technologien ermöglichen schneller und umfassender als in vergangenen Zeiten, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Gruß aus der Kurpfalz Bernhard " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !" (Heinrich Heine) | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 834373 | |||
Datum | 16.10.2017 11:31 | 1564 x gelesen | |||
hallo, hier mal ein interessanter Bericht Feldübung: Erfolgreicher Praxistest und hohe Nutzerakzeptanz im Projekt smarter Dazu auch eine Projektbeschreibung: Notfall-Kommunikationsnetze auf Basis von Mobiltelefonen (SMARTER) Geschrieben in der Projektbeschreibung: Dieses Notfall-Kommunikationssystem soll im Fall von Infrastrukturausfällen eine direkte Vernetzung zwischen Smartphones erlauben Also ein Mesh-Netzwerk. Hier mal ein Beispiel: Ähnlich wie im Rahmen des Arabischen Frühlings soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook wichtige Informationsquellen unter den Aktivisten wurden, erfreute sich nun die Messaging-App FireChat unter den protestierenden Hongkongern großer Beliebtheit. Die Anwendung erlaubt eine direkte Kommunikation von Telefon zu Telefon. Dabei wird entweder der Kurzstreckenfunk Bluetooth oder die WLAN-Variante WiFi Direct verwendet. Mit einer Mobilfunk- oder WLAN-Basisstation muss niemand verbunden sein. Quelle: heise.de Um nun so ein Ad-Hoc-Netzwerk im Krisenfall ( = Ausfall der Mobilfunknetze) aufzubauen braucht es meiner Ansicht nach folgende Voraussetzungen: - jeder Teilnehmer muss vorher (!) die App installiert haben - die Teilnehmer müssen über WLAN bzw. Bluetooth miteinander verbunden sein - eine Mindestanzahl von aktiven Teilnehmer muss mit eingeschaltetetem und gestarterter App mitmachen - die Akkukapazität der Smartphones muss dafür noch ausreichend sein. Bei einer Veranstaltung z.b. in einem Sportstadion oder Halle dürften diese Vorausetzungen gegeben sein. Also da wo es grössere Menschenansammlungen gibt. Um z.B. bei einem grossflächigem Stromausfall damit ein stadtweites flächendeckendes Netz aufzubauen dürfte diese Technik nicht ausreichen. Die Idee und das Projekt finde ich gut. Ist ein Forschungsansatz der ev. später doch mal in ein praktisch umsetzbares System münden kann. Aber solange man aktiv vorher (!) eine passende App installieren muss wird sich das nicht durchsetzen :-( Ist im Grunde das selbe Problem wie bei den Warn-Apps. Wenn dann müssen solche Techniken flächendeckend schon vorab auf den Mobilgeräte installiert sein. Aber so was einzuführen ist leider aus heutiger Sicht utopisch :-( MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Jost8 L.8, Ennigerloh / NRW | 834378 | |||
Datum | 16.10.2017 19:19 | 1173 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.
ad 1) Sinnvollerweise wird die App ihr Installationspaket (wenigstens für die gleiche Plattform wie iOS oder Android) mitbringen, sodass eine Weitergabe z. B. per Bluetooth an weitere, zumindest technisch ähnliche Geräte möglich ist. ad 2) Nach meinem Verständnis arbeitet das Maschnetz beim "smarter"-Projekt auf dem GSM/UMTS-Band. Alles andere ergäbe aufgrund der geringen Reichweite von WLAN und Bluetooth wohl kaum Sinn ad 4) Eine Ladung über Solarzelle o. ä. wäre auch gut möglich, wobei die nötige Technik wohl kaum in der Fläche vorhanden ist. Gruß Jost Lemke | |||||
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Autor | Thom8as 8R., Haibach / Bayern | 834435 | |||
Datum | 21.10.2017 13:59 | 1318 x gelesen | |||
Hallo, ich habe gestern an der Pressevorführung in Darmstadt teilgenommen. Dort wurde die App und das Projekt vorgestellt, dabei konnten Fragen gestellt werden, die einige Aspekte zu Tage förderten, die aus den offiziellen Verlautbarungen so nicht zu entnehmen sind. Grundidee ist eben, das inzwischen fast jeder ein sehr leistungsfähiges Kleinfunkgerät 24/7 mit sich herumträgt, im Falle von Strom- und/oder Netzausfall das Teil aber höchstens noch als Fotoapparat und Taschenlampe taugt. Zur Zeit arbeitet die Smarter-App ausschliesslich auf WLAN Basis, somit sind Reichweiten bis 200m möglich, was in bewohnten Gebieten ausreichend sein soll, wenn eben ausreichend Mesh-Mitmacher vorhanden sind. Wenn die Katastrophe ins ländliche geht, wirds m.E. sehr schnell sehr dünn. Grund für das nichtimplementieren von aktueller Mobilfunktechnik wie UMTS, LTE und Konsorten, ist zum einen eine Definitionslücke des TKG, die per se keinen Netzbetrieb OHNE Netzanbieter vorsieht - nach dem Motto: Wenn gefunkt wird, muss immer wer verantwortlich sein. Zum anderen wurde zwar die aktive Teilnahme von Vodafone und Telekom im Projektteam erwähnt, ich kann mir aber vorstellen, dass die es nicht so toll finden, ihre teuer erworbenen Frequenzen nun von 'jedermann' genutzt zu sehen, zumal sie ja aus obiger TKG Lage heraus quasi für Netze verantwortlich wären, während sie von ihnen selbst garnicht betrieben werden. Auf technischer Seite würde es den aktuellen Normen wohl noch an location based services (LBS) fehlen, die z.Z. wohl bereits implementiert sind, um z.B. auf Messen oder andern Menschenansammlungen das direkte Verbinden zweier Gesprächspartner innerhalb einer Funkzelle zu ermöglichen, um die Kapazitäten der Masten zu erhöhen. Im jetzigen Fall aber eben vergleichbar der Wechselrichter der heimischen Solaranlagen: immer alles unter strenger Überwachung des Netzbetreibers, wenn der schweigt, geht gar nichts. Sowas führungslos zu betreiben, müsste erst in kommenden Mobilfunkstandards implementiert werden. Im Rahmen der deutlich höheren Reichweiten bei niedrigerem Energieverbrauch (Stand der aktuellen Handytechnik) wäre eine Implementierung solcher betreiberlosen Meshs in die Mobilfunkstandards aber erstrebenswert. Zumal ich mal vermute, das in Zeiten des hauptsächlich pauschal abgerechneten Datenaustauschs über die Mobilfunknetze die Bedenken der Netzbetreiber auf ihren Sekunden- und Zeichengenauen Erträge schmelzen. Weiterer Aspekt: Stromverbrauch des Handys. Die jetzigen Implementierungen von LBS, die ja in erster Linie das Usertracking im Visier haben, und dazu dauernden GPS Betrieb erfordern, haben ja auch damit zu kämpfen, dass sie den Stromverbrauch drastisch erhöhen. Laut Aussagen des Projektteams würde eine Implementierung dieser Mesh-Dienste in Hardware aber zu einer drastischen Verringerung führen, bzw. im Smarter-App Szenario nur GPS Daten vom Gerät zu ermitteln sind, wenn z.B. Hilfe herbeigeholt werden soll oder notwendiges Material angeboten oder gesucht wird. Aktuell ist es technisch so, dass jedes Handy ein Adhoc-WLAN einrichtet, in das sich dann eben andere Meshgeräte einklinken und anbieten Informationen weiterzuvermitteln. Hingewiesen wurde auch darauf, dass der Datenschutz und Datensparsamkeit gewahrt bleiben (soweit ein solches Szenario darauf Rücksicht nehmen kann) und trotz der anmeldelosen, dauernden WLAN-Verbindungen zu jedem erreichbaren Smarter-Handy die Datenübertragung verschlüsselt erfolgt und nicht mitlesbar ist. Da das Netz per Definition hoch mobil und flexibel ist, werden Nachrichten zwingend auch auf Meshgeräten zwischengespeichert, die nur Teile der Infrastruktur darstellen, bis eben die Möglichkeit des Weitertransports besteht. Diese dürfen aber, da sie weder Absender noch Adressat sind, Zugriff auf deren Inhalt erlangen. Ausserdem werden sowohl 'Lebenszeichen' als auch die Bitte darum auf Mitglieder des Adressbuchs beschränkt. (Ich stelle mir gerade vor, als einziger mit Smarter-App bei einem Schneesturm als Passagier eines Flixbus in einem Monsterstau festzusitzen, um dann erstmal die Kontaktdaten des kompletten Mitfahrerschaft zu erfassen ;-) ) Auf der anderen Seite ein gutes Beispiel dafür, wo 200m Reichweite locker ausreicht. Die Lebenszeichen dürften sich entlang des Staus (oder deutlich schneller in Richtung des fliessenden Gegenverkehrs) problemlos in Gebiete vorarbeiten können, wo evtl. wieder Strom und/oder Netzabdeckung vorhanden ist. Auch hier die Möglichkeiten des implementierten Schwarzen Bretts in der Smarter-App durchaus sinnvoll. Wer nur mal eben hemdsärmelig einen Ort weiter wollte und in einem solchen Stau steckt, bekommt bei niedrigen Temperaturen schnell ein Problem, wohingegen die Familie auf dem Weg in die Skihütte mehr dicke Klamotten und Proviant dabei hat, als sie auf einmal tragen kann. Eine Anfrage bezog sich auf die Anbindung der App an die aktuelle Leitstelleninfrastruktur. Das wurde als durchaus möglich beantwortet (Die Option Notruf besteht bereits), aber es wurde darauf hingewiesen, dass sowas in konkreten Katastrophenlagen auch mal schnell jede Leitstellenkapazität überfordert und auch im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe, am Thema vorbei geht. Denn es geht eben um die Phase wo koordinierte, professionelle Hilfe Mangelware ist und das nicht, weil sie nicht alarmiert werden konnte, sondern eher das Gegenteil: längst alarmiert und somit gebunden ist. Ein weiteres Thema war Priorisierung, insbesondere im Hinblick auf die eingeschränkten Ressourcen. Es müsse z.B. gewährleistet sein, dass Informationen des Betreibers (im konkreten Fall des BBK oder anderer BOS), priorisiert durchkommen, und nicht im Strom der 'mir gehts gut' steckenbleiben. Ein weiterer Punkt der Software sind in der Software abgelegte, also netzlos zur Verfügung stehende Hinweise für den Fall der Fälle: Erste Hilfe, Vorsorgemassnahmen, Verhaltensregeln, ... Fazit aus meiner Sicht war: Die Technik ist grundsätzlich flächendeckend vorhanden, Akzeptanz und Einsicht der Notwendigkeit durch Anwender ist durchaus zu erkennen, es fehlt aber zum einen aus gesetzgeberischer Sicht (Betriebsmodus ist weder legitimiert noch aktuell überhaupt legitimierbar), zum anderen auf Hersteller- und Normungsebene, an Rahmenbedingungen zur Optimierung des ganzen. Ein Aspekt der gestern nicht angesprochen wurde: Vergleichbare Apps wie FireChat, haben ihre Beliebtheit auch aus Krisensituationen heraus erlangt, waren aber eben in ihrer Anwendungsintention gegen den Staat gerichtet. Eigentlich sollte es für einen Rechtsstaat von daher ein gutes Zeichen sein, wenn er in die Entwicklung einer Software für die Redefreiheit und Informationsverbreitung in Ausnahmezuständen federführend beteiligt ist. In Sachen Fakenews könnte die Beteiligung einer Behörde sogar ein Segen sein: Ein Medium für offizielle Nachrichten und 'Hörensagen, das dem Anwender die Möglichkeit bietet, sich daraus ein Bild der Lage zu machen. | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 834436 | |||
Datum | 21.10.2017 14:34 | 1219 x gelesen | |||
Wenn ich jetzt mal ein paar IMNSHO wesentliche Punkte aufzähle: Geschrieben von Thomas R.
Die also jeder erstmal bewusst installieren muss. (wie hoch ist der Deckungsgrad der BBK-App, und wie der konkurrierenden KatWarn-App?)
"Mitmacher" ist da der springende Punkt...
Also können wir alles andere als WLAN konkret vergessen...
nur der Kontakt oder auch die Weiterleitung?!
Die ja schon im Digitalfunk zu unwesentlichen Verzögerungen geführt hat...
Ist in den öffentlichen Netzen auch "ein Thema". (Wer hat noch gleich tatsächlich funkionierend priorisierte Handys in den öffentlichen Netzen?)
Wer sich aktiv gegen den Staat richtet dürfte viel eher geneigt sein, sich die notwendigen Apps und Nutzerdaten zu installieren als derjenige, der eigentlich ganz selbstverständlich erwartet, dass der Staat sich um ihn kümmern...
Natürlich soll und muss der Staat zumindestens die Möglichkeiten erforschen, wie aktuelle Technik in Not- und Krisensituationen helfen kann. Der Weg für eine praktische Umsetzung ist aber (siehe oben...) lang, steinig und mit ungewissem Ziel. Insofern würde ich von so einem Projekt wichtige Erkenntnisse, aber keine zeitnahen Ergebnisse für die Praxis erwarten. | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 837072 | |||
Datum | 31.01.2018 09:56 | 903 x gelesen | |||
hallo, dazu ein Artikel in der Funkschau: Kommunikation im Krisenfall: funkschau.de MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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