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ThemaBeschwerde bei der Feuerwehr9 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg835719
Datum10.12.2017 19:426150 x gelesen
hallo,

gerade bei mir eingetrudelt:


Am 10.12.17 um 19:28 schrieb Xxxxx Xxxxxx:
> Sehr geehrte Damen und Herren,
>
> mich beschäftigt nach dem heutigen Tag folgendes Anliegen.

> Heute um 14.10h kam ein älteres Paar in das Bäckerei Cafe in XXXX, in welchem ich arbeite. Das Paar war ursprünglich gegen 12h schon einmal bei uns und hatte Kaffee und Kuchen zu sich genommen. Als die Herrschaften um kurz nach 14h erschienen, waren diese sehr stark unterkühlt, denn sie hatten bereits knapp eine Stunde auf ihren Bus gewartet,welcher leider nie erschienen ist, da in der gesamten Stadt Xxxxx der Busverkehr aufgrund der Wettersituation (Schnee, Eis und starker Wind)stillgelegt wurde. Nach kurzer Rücksprache mit den Kunden habe ich nahezu eine Stunde versucht ein Taxi zu organisieren, leider an diesem Tage erfolglos. Nach dem ich nicht weiter wusste, habe ich gegen 15.15h die Polizei informiert und gefragt, wie ich mich in dieser Situation verhalten solle, denn die Dame hatte nichtmals Wintertaugliche Schuhe an und sie entstammte einer betreuten Wohngemeinschaft aus Xxxxx Yyyyyyyy. Dies ist von unserem Cafe aus ein sehr weiter Weg und zufuß definitiv nicht machbar und schon gar nicht für eine Dame in entsprechendem Alter, welche ohnehin schon durchgefrorene und blau angelaufene Beine hatte. Die Polizei in Xxxxx Rüttenscheid war sehr freundlich und hat versucht einen Kontakt zu der Wohneinrichtung der Dame zu vermitteln, doch dies war leider vergebens. Daraufhin wurde ich zur zuständigen Polizei nach Xxxxxxxxx verbunden. Leider konnte mir auch dort niemand weiter helfen, da es aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich war die Dame zu transportieren und aufgrund der vielen Verkehrsunfälle auch alle Streifenwagen im Einsatz waren. Da der Dame dennoch geholfen werden sollte gab mir der Polizist den Rat mich an die Feuerwehr zu wenden. Dieser Bitte bin ich umgehend gefolgt und jetzt kommt der eigentliche Punkt, weshalb ich Ihnen diese Email zukommen lasse. Der Kollege am Telefon war zunächst noch recht freundlich und wollte einen entsprechenden Transport veranlassen. Als ich ihn gefragt habe, wie es mit dem älteren Herrn aussehen würde, welcher in Xxxxx Yxxxxxxx wohne, kam noch bevor ich in der Lage war den Satz zu beenden die Aussage, dass die Feuerwehr kein Taxiunternehmen sei. An dieser Stelle muss ich sagen, dass mir jenes sehr wohl bewusst ist, ich jedoch lediglich fragen wollte, ob er die Dame nach Yyyyyyy begleiten dürfe. Zudem erwähnte ich, dass ich ja auch nicht davon ausgegangen sei, das es eine Art Taxifahrt wäre. Der Kollege erwiderte, dass er mir dies ja auch mit keinem Wort unterstellt hätte. Natürlich frage ich mich in so einem Moment warum eine derartge Äußerung vorab dann nötig war. Nun gut, wie auch immer ich bat dennoch darum, dass man sich um die Kundin kümmern möge, denn ihr anwesender Partner wäre auch bereit gewesen den weiten Weg zu Fuß auf sich zu nehmen. Da es sich auch hierbei um einen älteren Herrn handelte fand ich diese Idee natürlich sehr waghalsig in der Situation. Ihr Kollege jedenfalls bat mich um einen kurzen Augenblick der Geduld und kurz darauf ertönte auch schon die Musik der Warteschleife. Als ich erneut mit ihm verbunden war sagte er mir nur, dass er mir keinen Wagen schicken könne. Dies ohne jegliche Erklärung warum wieso weshalb...ja, sie haben auch ihre Vorschriften, keine Frage. Auf mein Nachfragen, wie ich jetzt weiter vorgehen solle und ob ich die Dame und ihren Begleiter jetzt nach Ladenschluss einfach ins Schneegestöber entlassen solle, antwortete er mir nur, das diese eben darauf warten müssten, dass es wärmer würde und der Schnee sich auflöse, denn dann würden ja auch die Busse wieder fahren. Dies wäre ja für abends angesagt, andernfalls wäre es nett wenn ich weiterhin versuchen würde ein Taxi zu organisieren. An dieser Stelle muss ich sagen war ich etwas entsetzt, es war gerade einmal 15.30h und ich empfand es als nicht zumutbar den Herrschaften gegenüber, dass diese jetzt in der Kälte ausharren mussten, bis eventuell mit viel Glück vielleicht mal wieder ein Bus fahren sollte. Leider habe ich weiterhin kein Taxi erreicht und die Herrschaften haben tatsächlich den Laden verlassen. Wie ihre Geschichte nun ausgegangen ist weiß ich leider nicht. Die Frau war nervlich am Ende und den Tränen nahe und mir tat es furchtbar Leid ihnen nicht helfen zu können. Ich weiß, dass Sie, die Feuerwehr, sehr viel zu tun haben, gerade in solchen Extremsituationen, aber am heutigen Tag war ich einfach mehr als enttäuscht. Diese Menschen waren in ihrer Situation völlig hilflos und auch mir ist es nicht gelungen ihnen Hilfe zukommen zu lassen. Für mich persönlich ein Unding. Ob und wie diese Menschen es jetzt bei Schnee und Eis bis nach Xxxxxx geschafft haben weiß ich leider nicht. Ich frage mich an dieser Stelle nur, wenn nicht die Polizei oder die Feuerwehr anrufen, ja...wen denn dann?
>
> In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen schönen ersten Advent und verbleibe mich freundlichen Grüßen
>
> X.xxxxx

Vielleicht können wir auch da eine passende Anwort finden ...

[klar - keine Antwort wäre auch eine Option]


MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW835721
Datum10.12.2017 21:334023 x gelesen
Das man in einer offensichtlich extremen Wetterlage bereits nach 65Min. die Hilfe von Pol und FW/RD erwartet nur um aus der warmen Bäckerei ins warme Zuhause zu gelangen, oder je nach Sichtweise;
Um sich nicht länger mit denen abgeben zu müssen?

Verstehen würde ich gerne warum; 15.30h und ich empfand es als nicht zumutbar den Herrschaften gegenüber, dass diese jetzt in der Kälte ausharren mussten, bis eventuell mit viel Glück vielleicht mal wieder ein Bus fahren sollte.
Warum haben sie nicht bei Kaffee und Kuchen gewartet?
Ich hoffe doch das er die Leute nicht in die Kälte geschickt hat weil ihm sein Feierabend wichtiger war?!

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorLudg8er 8K., Herten / Nordrhein-Westfalen835726
Datum11.12.2017 07:493353 x gelesen
Moin,

das zeigt einmal mehr, dass heute fast immer nur eine Lösung möglich zu sein scheint: ich rufe die Feuerwehr.

Was wäre denn die naheliegende Lösung für das Problem gewesen?

Ein freundlicher Mensch aus der Nachbarschaft, der die beiden Herrschaften ins Auto packt und mal eben nach Hause bringt.

Schade eigentlich.

Liebe Grüße und noch eine schöne Adventszeit

Ludger

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AutorSven8 K.8, Vogtland / Sachsen835729
Datum11.12.2017 10:382839 x gelesen
Ging ein Beschwerdeschreiben des Verfassers eigentlich auch an die betreute Wohneinheit, da nicht erreichbar und die Bewohner nicht wettergerecht gekleidet unterwegs waren/ sein können?


Aber die 110 oder 112 wird oder muss es in unserer Vollkasko-Gesellschaft richten. Wehe wenn nicht.

MkG Sven

-meine Meinung-

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AutorMich8ael8 S.8, Erlenbach / Bayern835730
Datum11.12.2017 12:262736 x gelesen
Verstehe ich dass richtig?

Der Absender hat seine "Beschwerde" hier an dass Forum gesendet, und nicht an die FW seines Wohnortes ?

Geschrieben von ---Ludger Kotulla--- Ein freundlicher Mensch aus der Nachbarschaft, der die beiden Herrschaften ins Auto packt und mal eben nach Hause bringt.
Genau da ist dass Problem, je größer dass Dorf/die Stadt wird, um so Anonymer wird der ganze Zirkus...

Ich komme selbst vom Land, und da kommt es vor dass man dienstlich eine Wohnungstüre in einem 6 Parteienhaus aufmacht, und die "Nachbarn" wissen nicht mal wie der Nachbar heißt, oder ob die Wohnung generell bewohnt ist....

Mich wundert bei unserer Gesellschaft rein garnichts mehr, nicht mal eine Sekunde :-) :-D.

Da heißt es nur Zähne zusammen beißen und durch :-D.

Alle Äußerungen die ich hier treffe, entsprechen meiner persönliche Meinung!!!

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg835731
Datum11.12.2017 13:122548 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Michael S.Der Absender hat seine "Beschwerde" hier an dass Forum gesendet, und nicht an die FW seines Wohnortes ?
ja - es kommt immer mal wieder vor das ich als Webmaster von www.FEUEWEHR.de mit der "FEUERWEHR" an sich verwechselt werde.

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg835732
Datum11.12.2017 13:282443 x gelesen
hallo,

ich habe dem Absender dieser "Beschwerde" einfach mal den Link zu diesem Thread als Antwort geschickt.

Eure Postings sind da schon die passenden Antworten ;-)

MkG
Jürgen Mayer

Webmaster www.FEUERWEHR.de

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW835734
Datum11.12.2017 13:452396 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.ja - es kommt immer mal wieder vor
Kann ich verstehen

"Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung"
frei n.Bmark

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AutorHara8ld 8S., Köln / NRW835738
Datum11.12.2017 16:322043 x gelesen
Meine Gedanken:
1. Das der Leitstellendisponent, bei einem solchen Anruf plötzlich etwas unwirsch zurück kommt, kann einfach damit zusammen hängen, das er eine Zuständigkeit nicht erkennt und er gleichzeitig noch andere Einsätze koordinieren muss.
2. Zuständig ist hier die betreute Wohngruppe. Ist dort keiner erreichbar, dann der Träger derselben.
3. Ist dort keiner erreichbar dürfte die Polizei zuständig sein. Nicht zum Taxi spielen, sondern um die Wohngruppe zu kontaktieren.
4. Habe ich in ähnlicher Konstellation auch schon mal alle ins Auto gepackt und rüber gefahren.
5. Die Verkehrsbetriebe müssen in einem solchen Fall übrigens die Taxikosten übernehmen (zumindest in NRW)
6. Warum nicht die Verkehrsbetriebe anrufen und bei denen ein Taxi bestellen?

Ist das insgesamt eine wirklich gute Frage, die häufiger vor kommt, als man denkt. Angefangen beim Rollifahrer, dessen Batterie das zeitliche gesegnet hat, Der Rollifahrer, der auf einem Bahnsteig mit kaputtem Aufzug strandet. Eventuell über Stunden. Der Blinde, der sich verläuft, Der Demenzkranke, der in Unterhose auf der Straße aufgefunden wird. Alles Beispiele, die ich Erlebt, oder Mitbekommen habe.
Wir möchten Inklusion, wir stehen Behinderten ihr recht zu, ihr eigenes Leben zu gestalten. Und so wird es immer wieder dazu kommen, das diese eine "Notfallhilfe" benötigen, die für Normalos völlig unbegreiflich ist.

Bei dem Gestrandeten Rollstuhlfahrer, kam übrigens ein Fahrzeug der BF Köln. Eigentlich sogar recht zügig für 1 Uhr nachts. Aber auf dem Bahnsteig, hätte der Mann sich bis 5 Uhr garantiert Erfrierungen geholt.

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 10.12.2017 19:42 Jürg7en 7M., Weinstadt
 10.12.2017 21:33 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 11.12.2017 07:49 Ludg7er 7K., Herten
 11.12.2017 12:26 ., Erlenbach
 11.12.2017 13:12 Jürg7en 7M., Weinstadt
 11.12.2017 13:45 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 11.12.2017 10:38 Sven7 K.7, Vogtland
 11.12.2017 13:28 Jürg7en 7M., Weinstadt
 11.12.2017 16:32 Hara7ld 7S., Köln
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