Feuerwehr-Forum

Autor

Thom8as 8R., Haibach / Bayern

835880

Datum

14.12.2017 14:46

9702 x gelesen

Kurz eingedeutscht:

Geschrieben von ---france bleu--- Die Firma Gimaex befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten, weil sie nicht von zwei großen ausländischen Kunden bezahlt wurde. Kurzarbeit (4-Tage Woche) bis zum Ende des Jahres am Standort Roanne.

Das Ende des Jahres ist für den Löschfahrzeughersteller aus Roanne schwierig. Der Direktor von Gimaex war nicht in der Lage, Zahlungen für zwei große Aufträge im Ausland einzutreiben, und musste daher Kurzarbeit in der Fabrik anordnen.

Gimaex realisiert zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland, und gerade einige dieser Aufträge führen zu den aktuellen Problem. Zwei ausländische Kunden haben ihre Bestellungen nicht bezahlt. Diese Aufträge betreffen "ungefähr fünfzig Fahrzeuge in Libyen [...] und ungefähr 140 im Irak. Im Irak wurden 60% geliefert, aber es wurde noch nichts bezahlt. Und in Libyen wird nichts bezahlt, aber bereits komplett geliefert, erklärte der Direktors der Fabrik in Roanne, Serge Vadon.

"Für uns ist es sehr schwierig, mit diesen Ländern zu handeln" - Serge Vadon

Gimaex wartet auf mehreren Millionen Euro, was die Produktion beeinträchtigt. Daher hat das Management entschieden, Kurzarbeit anzuordnen. Bis Ende des Jahres bleiben alle Mitarbeiter einen Tag in der Woche zu Hause. Betroffen sind davon 90 Personen.

Zum Glück gibt es das SDIS

Zum Glück haben wir noch Aufträge französischer Kunden hier. Gimaex stellt Fahrzeuge für alle Feuerwehr- und Rettungsdienste in Frankreich her. So hat das SDIS der Loireregion gerade neun neue CCFF in Roanne bestellt und erhalten. Ein Vertrag von mehr als zwei Millionen Euro für Gimaex ": Dieser Auftrag hat uns wirklich geholfen [...] schnell aus den ärgsten Schwierigkeiten zu kommen."

Wenn sich die irakischen und lybischen Fahrzeuge im Preisniveau der SDIS Fahrzeuge (225.000,-) bewegen, stehen da überschlägig 38 Mio € aus.

Wird sowas nicht über Bürgschaften abgesichert? Erst recht wenn ein nicht unerheblicher Teil (die Fahrgestelle) nur durchgereicht werden?

Autor

Simo8n S8., Gomaringen / Baden Württemberg

835895

Datum

15.12.2017 09:13

5786 x gelesen

Geschrieben von Thomas R.Wird sowas nicht über Bürgschaften abgesichert? Erst recht wenn ein nicht unerheblicher Teil (die Fahrgestelle) nur durchgereicht werden?

Deutschland bietet für solche Geschäfte die "Hermesbürgschaften" an. Ob Frankreich ein ähnliches Instrument hat kann ich nicht sagen.

Insgesamt finde ich es schon etwas merkwürdig alles zu liefern und keine Zahlungen zu erhalten bzw. nach Teillieferungen auf Teilzahlungen zu bestehen. 50/140 Fahrzeuge werden ja sicherlich nicht produziert und dann am Stück geliefert.

Gruß
Simon

Autor

Thom8as 8E., Nettetal / NRW

835903

Datum

15.12.2017 10:46

5578 x gelesen

Auch ohne Hermesbürgschaften kann man solche Geschäfte machen. Üblicher Weg ist ein Letter of Credit. Damit garantiert eine Bank dass das Geld vorhanden ist und zahlt gegen Vorlage der Frachtpapiere das Geld aus. Ohne solche Sicherheiten macht man solche Geschäfte einfach nicht.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

Autor

Chri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.

835905

Datum

15.12.2017 11:14

5626 x gelesen

Geschrieben von Thomas E.Üblicher Weg ist ein Letter of Credit.
Ja, wenn man denn eine Bank findet, die eine solche Summe für Lieferungen in Krisengebiete sichert. Wenn es dann die Zentralbank von Libyen ist und der libysche Regierung der Kunde ist ...

Geschrieben von Thomas E.Damit garantiert eine Bank dass das Geld vorhanden ist und zahlt gegen Vorlage der Frachtpapiere das Geld aus.
Ganz so simpel ist das Dokumentenakkreditiv nicht. In der Regel sind weitere Dokumente, Protokolle oder Urkunden bei technischen Gütern erforderlich. Sonst wäre das Risiko für den Kunden zu groß. Und wenn man bei einer Fahrzeugabnahme was finden will, dann findet man auch was. Auch 140 mal.

Erst einmal steht auch nur die Aussage vom Hersteller im Raum, dass Gelder nicht gezahlt werden. Warum oder ob dies eventuell berechtigt ist, wird nicht erörtert.

Geschrieben von Thomas E.Ohne solche Sicherheiten macht man solche Geschäfte einfach nicht.
Politischer Wille, bisher keine negativen Erfahrungen bei vorherigen Geschäften, Volumenplatzierung bei Lieferanten, Auslastung, ....

Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

Autor

Stef8fen8 M.8, Hannover / Niedersachsen

835936

Datum

15.12.2017 19:57

6509 x gelesen

Vielen Dank für die Info! Bin gespannt, ob das gut geht,
oder demnächst die Insolvenz ansteht!!

Autor

Volk8er 8L., Erlangen / Bayern

835971

Datum

16.12.2017 18:34

4754 x gelesen

Man lebt aber nicht vom Auftragseingang oder von Volumeneffekten - sondern nur vom Nettogewinn.

Da gibt es einen alten Kaufmannspruch liebe Firma Gimaex: Man soll bei Tag nur Geschäfte machen die Einen Nachts gut schlafen lassen.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

Autor

Thom8as 8E., Nettetal / NRW

836015

Datum

17.12.2017 21:10

5013 x gelesen

Geschrieben von Christian B.a, wenn man denn eine Bank findet, die eine solche Summe für Lieferungen in Krisengebiete sichert. Wenn es dann die Zentralbank von Libyen ist und der libysche Regierung der Kunde ist

das wäre ein unbestätigtes Akkreditiv. Ein bestätigter Letter of Credit bedeutet das eine Bank aus deinem Land bestätigt bestätigt dass das Geld da ist.

Geschrieben von Christian B.Ganz so simpel ist das Dokumentenakkreditiv nicht. In der Regel sind weitere Dokumente, Protokolle oder Urkunden bei technischen Gütern erforderlich. Sonst wäre das Risiko für den Kunden zu groß. Und wenn man bei einer Fahrzeugabnahme was finden will, dann findet man auch was. Auch 140 mal.

Genau das ist aber die Kunst, dafür zu sorgen das der Kunde nichts findet. Aus persönlichem Erleben, da musste ein Kunde eine Maschine für ein Werk abnehmen das stillgelegt wurde. Und alles Gejammer darüber das die Maschine nicht nach Kundenvorschrift gebaut sei, wurde durch ein nettes kleines Fax das meine Pläne als gemäß Vorschriften deklarierte ad absurdum führte.

Geschrieben von Christian B.Politischer Wille, bisher keine negativen Erfahrungen bei vorherigen Geschäften, Volumenplatzierung bei Lieferanten, Auslastung, .

Genau das sind die Risiken die man im internationalen Geschäft eingeht und die man minimieren muß.

Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

Autor

Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg

836860

Datum

23.01.2018 14:01

6277 x gelesen

hallo,

aktuell

=> Gimaex-Mutterkonzern meldet Insolvenz an

Gimaex unter Zwangsverwaltung. Grund hierfür sind ausstehende Auftragszahlungen aus dem Irak und Libyen in Höhe von etwa 12,5 Mio. Dollar (rund 10,3 Mio. €).

https://www.francebleu.fr/infos/economie-social/le-fabricant-de-camions-de-pompiers-gimaex-est-en-cessation-de-paiement-1513866440

https://www.francebleu.fr/infos/economie-social/le-fabricant-de-camions-de-pompiers-gimaex-place-en-redressement-judicaire-a-roanne-1516294702

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

Die Gimaex Deutschland GmbH ist laut deren Auskunft nicht von der Insolvent betroffen.

Autor

Manu8el 8W., Forchheim / Bayern

836880

Datum

24.01.2018 13:07

4299 x gelesen

MfG

Dies ist selbstverständlich nur meine persönliche Meinung...

Autor

Axel8 P.8, Neuss am Rhein / Nordrhein-Westfalen

840337

Datum

16.06.2018 11:38

4226 x gelesen

Die gastronomische Palette anlässlich von Fahrzeugabholungen dürfte künftig um ein kulinarisches Highlight erweitert werden. Neben chinesischen, italienischen, bayerischen und österreichischen Spezialitäten werden wohl künftig auch köstliche Tapas feilgeboten.

Auch wenn der Standort vorläufig noch unbekannt bleibt. Feuerwehr bleibt aufregend, ;-)

http://g-wilnsdorf.de"
http://schmitz-feuerwehr.de/de/

Freundliche Grüße aus Neuss
Axel Pawlowsky

Autor

Axel8 P.8, Neuss am Rhein / Nordrhein-Westfalen

840339

Datum

16.06.2018 12:01

4167 x gelesen

Ups! Ich hatte polnisch vergessen ;-)

Und der erste Link war falsch. Korrektur:

Hier geht es zur Kauf-Mitteilung

Freundliche Grüße aus Neuss
Axel Pawlowsky

Autor

Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg

842473

Datum

31.08.2018 10:10

2987 x gelesen

Geschrieben von Manuel W.

Die Gimaex Deutschland GmbH ist laut deren Auskunft nicht von der Insolvent betroffen.

dazu aktuell:

SCHMITZ kehrt auf den Feuerwehrmarkt zurück!

Schmitz übernimmt die insolvente Meinicke Fahrzeugservice GmbH in Farnstädt (Eisleben)

Die Hermann Schmitz GmbH mit Sitz in Wilnsdorf bei Siegen wird den Geschäftsbetrieb inkl. aller Anlagen und allen Mitarbeitern der Meinicke Fahrzeugservice GmbH zum 1. September 2018 übernehmen. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. ...

vollständiger Artikel in den News auf www.FEUERWEHR.de

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

Autor

Gern8ot 8Z., Gratkorn / Steiermark

842554

Datum

04.09.2018 08:15

2369 x gelesen

Giamex in Österreich ist seit gestern offiziell Insolvent: Kreditschutzverband

www.atemschutzunfaelle.eu --> LIVE 20. Mai 2017

Autor

Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg

842560

Datum

04.09.2018 14:05

2109 x gelesen

hallo,

interessant sind die Ursachen für die insolvenz der Österreichischen Tochterfirma:

Geschrieben in den Insolvenzinformation vom 03.09.2018:

Insolvenzursachen

Die Schuldnerin produziert am Unternehmenssitz im Wesentlichen Feuerwehrfahrzeuge für den österreichischen Markt und hat ein völlig neues Vertriebsnetz in Österreich sowie Südtirol für den Gimaex Konzern aufgebaut.

Die Insolvenzursache liegt unter anderem darin, dass am Handelsgericht in Bobigny (Frankreich) ein Insolvenzvorverfahren und anschließend ein Liquidationsverfahren über die Gimaex International S.A.S. eröffnet wurde, dabei handelt es sich um die Gesellschafterin der Schuldnerin.

Es wurde versucht mit den handelnden gerichtlich eingesetzten Verwaltern eine Lösung hinsichtlich des Betriebsstandortes in Österreich zu finden. Diese Gespräche scheiterten jedoch.

Die deutsche Schwestergesellschaft, bei der die Geschäftsanteile zwischenzeitig an den ITURRI Konzern übertragen wurden, forderte Eigenkapital ersetzende Gesellschafterdarlehen nachhaltig ein, ohne die wirtschaftliche Situation der Schuldnerin zu berücksichtigen.

Grundsätzlich ist mitzuteilen, dass die Produktion von Feuerwehrfahrzeugen mit einem hohen Vorinvestitionsaufwand verbunden ist. Im Unternehmen sind 19 Mitarbeiter beschäftigt. Ohne die Zuführung liquider Mittel ist eine weitere Umsetzung des Auftragsbestandes (24 Fahrzeuge) nicht möglich.
Hier wurde die Reisleine gezogen. Irgendwie verständlich.

Ich denke diese Tochtergesellschaft ist auch zu klein um alleine am Markt erfolgreich agieren zu können. Die Verflechtungen zwischen der insolventen Muttergesellschaft und der anderen Tochter (nicht nur finanziell) dürfte da auch zu eng sein um von jetzt auf nachher eigenständig auf eigenen Beinen zu stehen. Schade :-(

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

Autor

Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg

842578

Datum

05.09.2018 07:11

2013 x gelesen

Ergänzend:

https://www.akv.at/insolvenz/1258141/gimaex-gmbh.php

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

Autor

Thom8as 8M., Burgen (Mosel) / Rheinland-Pfalz

852289

Datum

26.09.2019 19:27

2242 x gelesen

Geschrieben von Jürgen M."SCHMITZ kehrt auf den Feuerwehrmarkt zurück!

Schmitz übernimmt die insolvente Meinicke Fahrzeugservice GmbH in Farnstädt (Eisleben)

Meinicke.jpg

Die Hermann Schmitz GmbH mit Sitz in Wilnsdorf bei Siegen wird den Geschäftsbetrieb inkl. aller Anlagen und allen Mitarbeitern der Meinicke Fahrzeugservice GmbH zum 1. September 2018 übernehmen. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. ..."

vollständiger Artikel in den News auf www.FEUERWEHR.de

Hat man bei Schmitz ein neues Vertriebssystem? Bin zufällig auf den Link gestossen.

http://www.feuerwehr.de/markt/anzeige.php?&r=9&fr=2&z=1&n=69721&fhz=1

Ansonsten hat man wohl was in der Pipeline...

Imageprospekt 2019

Viele Grüße
Thomas