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ThemaReservepferde auf Feuerwachen?12 Beträge
RubrikFeuerwehr-Historik
 
AutorSeba8sti8an 8N., Neureut / Baden-Württemberg837632
Datum19.02.2018 09:384783 x gelesen
Hallo Forum,

meine reitbegeisterte Freundin hat mich auf folgende Frage gebracht:

Was hat man in Zeiten der pferdegezogenen Einsatzfahrzeuge gemacht wenn die Pferde nicht mehr konnten?

Sprich nach dem xten Alarm am Tag/pro Schicht den es damals in den großstädtischen Wachen bestimmt auch schon gab.

Hat man dort Ersatzpferde vorgehalten oder gab es sogar einen "Schichtdienst" bei den Zugpferden?


Grüße
Sebastian

Da ich weder Leitender Branddirektor noch Kommandant bin ist alles was ich hier schreibe meine private Meinung und nicht die meiner Feuerwehr!

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP837636
Datum19.02.2018 10:113148 x gelesen
Ein paar Infos über die Pferde in der Feuerwehr Hamburg: Die Umstellung des Pferdebetriebs auf Motorbetrieb bei der Feuerwehr Hamburg (pdf)

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg837637
Datum19.02.2018 10:322956 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Sebastian N.

Was hat man in Zeiten der pferdegezogenen Einsatzfahrzeuge gemacht wenn die Pferde nicht mehr konnten?

Im schlimmsten Fall dem Pferdemetzger übergeben; meist aber weiterverkauft an Molkereien, Brauereien, Möbelspeditionen oder sonstige innerstädtische " An- oder Auslieferungsbetriebe".
Viele Feuerwehren erzählen anekdotenhaft aus dieser Zeit, dass ehemalige Feuerwehrpferde, wenn ihre noch aktiven FW-Pferdeartgenossen alarmmäßig mit pferdebespannten FW-Fahrzeugen zu Einsätzen vorbeigaloppierten, in ihnen ihre erste und alte Feuerwehrtätigkeitsnatur wieder erwachte, und sie beispiesweise mit dem angehängte Milchfuhrwerk sehr zum Verdruß des Kutschers zur Brandsstelle nacheilten und nicht mehr bis zum Eintreffen an der Brandstelle zu halten waren.

Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSeba8sti8an 8N., Neureut / Baden-Württemberg837648
Datum19.02.2018 12:212674 x gelesen
Geschrieben von Bernhard D.Im schlimmsten Fall dem Pferdemetzger übergeben; meist aber...

Das bezieht sich ja auf den endverbleib der Pferde.

Mir ging es bei der Frage aber um Folgendes:
Alarm 8 Uhr - Alarm 11 Uhr - Alarm 14 Uhr - Alarm 16 Uhr Pferde können nicht mehr....

Mein HLF kann ich nachtanken und weiter geht's. Wie hat man dieses Problem aber zu Zeiten der Pferde gelöst?
War die Einsatzfrequenz noch so niedrig dass das kein Problem war? Oder gab es eben Ersatzpferde oder ähnliches?

Da ich weder Leitender Branddirektor noch Kommandant bin ist alles was ich hier schreibe meine private Meinung und nicht die meiner Feuerwehr!

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg837649
Datum19.02.2018 12:272361 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Sebastian N.Mein HLF kann ich nachtanken und weiter geht's. Wie hat man dieses Problem aber zu Zeiten der Pferde gelöst?
War die Einsatzfrequenz noch so niedrig dass das kein Problem war? Oder gab es eben Ersatzpferde oder ähnliches?

interessante Fragestellung. Könnte wieder aktuell werden. Stichwort. batteriebetriebene Feuerwehrfahrzeuge

duck&renn ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg837651
Datum19.02.2018 12:472304 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Sebastian N.

Hat man dort Ersatzpferde vorgehalten oder gab es sogar einen "Schichtdienst" bei den Zugpferden?


Grundsätzlich taugten für den Feuerwehrdienst nur widerstandsfähige Pferde mit kräftigen Körperbau und Ausdauervermögen. Ich nehme schon an, dass besonders in Großstädten Reservepferde vorhanden waren. Bei der Berliner Feuerwehr waren z.B. 1910 für 16 Feuerwachen 140 Pferde im Dienst. Wie viele pferdebespannte Fahrzeuge diese 8,75 Pferde pro Wache allerdings zu ziehen hatten ?


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorStef8an 8H., Karlsruhe / BW837652
Datum19.02.2018 12:492510 x gelesen
Geschrieben von Sebastian N.Mir ging es bei der Frage aber um Folgendes:
Alarm 8 Uhr - Alarm 11 Uhr - Alarm 14 Uhr - Alarm 16 Uhr Pferde können nicht mehr....


Waren die Feuerwachen vor 100 Jahren so stark frequentiert?

Vermutlich gab es genau dort Reservepferde, wo es notwendig war. Ganz pragmatisch.

Gruß, Stefan

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AutorJörg8 E.8 J.8, Lünen / NRW837668
Datum19.02.2018 23:191979 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Könnte wieder aktuell werden. Stichwort. batteriebetriebene Feuerwehrfahrzeuge
Ganz einfach zu lösen im vorbeugenden Brandschutz: Zusätzlich zur BMA müssen dann nicht nur Gebäudefunkanlagen, sondern auch Schnellladesäulen aufgestellt werden ;-)

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AutorJens8 E.8, Göttingen / Nds837672
Datum20.02.2018 09:281337 x gelesen
... ansonsten wurde das nächste Pferdegespann, das des Weges kam, dienstverpflichtet... (denk ich mal)...

Ansonsten dauerten die Einsätze früher nicht länger? Sprich, da hatte ein Gaul genug Zeit sich zu erholen...
Flächenmäßig waren die Städte auch noch nicht so riesig wie heute.

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AutorNils8 K.8, Nidderau / Hessen837673
Datum20.02.2018 09:381394 x gelesen
Hallo,
schau dir mal die Geschichte der Feuerwehr Berlin an, die ist gut beschrieben. Dort wirst du sicher einige Infos auch zu deiner Frage bekommen.

Grüße Nils

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP837679
Datum20.02.2018 09:501512 x gelesen
Geschrieben von Jens E.Ansonsten dauerten die Einsätze früher nicht länger?
Die Anreise war zumindest geeignet, einem Feuer einen kleinen Vorsprung zu gewähren, wenn man sich mal diese "Hilfsfristen" aus meinem obigen Link anschaut:
Mit zunehmender Entfernung zum Brandort nahm die Leistungsfähigkeit der Pferde natürlicherweise ab. Im Durchschnitt konnten etwa folgende Geschwindigkeiten erreicht werden:
der 1. Kilometer in 3 Minuten
der 2. Kilometer in 7 Minuten
der 3. Kilometer in 11 Minuten
der 4. Kilometer in 16 Minuten
Natürlich war die erzielte Durchschnittsgeschwindigkeit auch von der Straßenbeschaffenheit und des Fahrzeuggewichts (z.B. leichter Schlauchwagen, aber schwere Dampfspritze) abhängig. Hamburger Versuche ergaben folgende realistische Werte: Bespannte Fahrzeuge brauchten für die 16,5 km lange Strecke von der Hauptfeuerwache bis Bergedorf 1 Stunde und 15 Minuten, für die 15 km lange Strecke von der Hauptfeuerwache bis Langenhorn 1 Stunde und 9 Minuten.


"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorStef8an 8H., Karlsruhe / BW837680
Datum20.02.2018 10:241359 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Die Anreise war zumindest geeignet, einem Feuer einen kleinen Vorsprung zu gewähren, wenn man sich mal diese "Hilfsfristen" aus meinem obigen Link anschaut:

Das ist ja auch eine Frage nach der Anzahl bzw. Dichte der Feuerwachen. Soweit ich mich an einen Vortrag bei einer vfdb-Tagung erinnere, waren 10 Minuten Hilfsfrist in Berlin auch schon mit Pferden machbar (und bezahlbar). Man brauchte halt entsprechend viele Wachen mit kurzen Wegen.

Gruß, Stefan

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 19.02.2018 09:38 Seba7sti7an 7N., Neureut
 19.02.2018 10:11 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 19.02.2018 10:32 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 19.02.2018 12:21 Seba7sti7an 7N., Neureut
 19.02.2018 12:27 Jürg7en 7M., Weinstadt
 19.02.2018 23:19 Jörg7 E.7 J.7, Lünen
 19.02.2018 12:49 Stef7an 7H., Karlsruhe
 20.02.2018 09:28 Jens7 E.7, Göttingen
 20.02.2018 09:50 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 20.02.2018 10:24 Stef7an 7H., Karlsruhe
 19.02.2018 12:47 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 20.02.2018 09:38 Nils7 K.7, Nidderau
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