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ThemaGemeindenotfallsanitäter zur Entlastung des Rettungsdienstes?11 Beträge
RubrikRettungsdienst
Infos:
  • Landarzt und Gemeindeschwester - Medizinische Versorgung auf dem Land [DDR]
  •  
    AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP845344
    Datum04.01.2019 12:084250 x gelesen
    Durch eine RLP-Landtagsdrucksache bin ich auf das Projekt "Gemeindenotfallsanitäter" gestoßen, Auszug daraus:Im März 2018 startete im Oldenburger Land in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Vechta und der Stadt Oldenburg das zweijährige Pilotprojekt Gemeindenotfallsanitäter". Bei den Gemeindenotfallsanitätern handelt es sich um ausgebildete Notfallsanitäter, die über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung als Notfallsanitäter und ein Mindestalter von 25 Jahren verfügen müssen. Neben diesen formalen Voraussetzungen ist es außerdem notwendig, eine Zusatzqualifikation von 440 Stunden zu absolvieren. In dieser Schulung wird der Schwerpunkt auf die Versorgung von chronisch kranken oder pflegebedürftigen Personen gelegt. Auch sind beispielsweise Praktika in Hausarztpraxen und auf geriatrischen Stationen in Kliniken vorgesehen.

    Nach den uns vorliegenden Informationen sollen durch die Einführung sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die allgemeine regionale Gesundheitsversorgung profitieren. Die Gemeindenotfallsanitäter sind den Rettungswachen angegliedert und werden durch die Leitstelle alarmiert. Dies geschieht, wenn der Disponent der Leitstelle ausschließen kann, dass ein akuter medizinischer Notfall vorliegt. Eine Alarmierung erfolgt also bei Einsatzstichworten, die darauf schließen lassen, dass ein Transport oder eine Behandlung in der Klinik nicht notwendig ist.

    Die Gemeindenotfallsanitäter sollen mit den Kompetenzen ausgestattet werden, um eine alternative medizinische Betreuung unterhalb der Notfallrettung oder der Versorgung durch eine stationäre medizinische Einrichtung zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Unter anderem sollen sie auf telemedizinische Anwendungen zurückgreifen können. Auch die Gabe von Medikamenten bzw. die allgemeine Anwendung ·von invasiven Maßnahmen soll im Rahmen eines besonderen, durch den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst vorgegebenen Rahmenplan möglich sein. Die Gemeindenotfallsanitäter verfügen über besondere Ausrüstung und ein speziell ausgestattetes Fahrzeug.

    Im Ergebnis sollen sie auf der Basis ihrer Ausbildung und Zusatzqualifikation in der Lage sein, kleinere medizinische Maßnahmen selbstständig durchzuführen. Es soll so eine Entlastung des Rettungsdienstes und der stationären Einrichtungen herbeigeführt werden und die Zahl der nicht notwendigen" Transporte in Kliniken reduziert werden . Die Gemeindenotfallsanitäter sind im Zweifelsfall auch in der Lage, durch ihre rettungsdienstliche Ausbildung und Erfahrung als First-Responder qualifizierte Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu leisten. Weiterhin soll durch die Vermeidung nicht notwendiger RTW-Einsätze und die damit sinkendende Gesamteinsatzzahl die Motivation des eingesetzten Rettungsdienstpersonals gesteigert werden. Neben der Entlastung des Rettungsdienstes und der stationären Einrichtung wird ebenfalls angestrebt die Betriebskosten zusätzlicher RTW-Wachen einzusparen, die aufgrund dem Einsatzaufkommen und der einzuhaltenden Hilfsfrist nötig wären. Nach den uns vorliegenden Informationen betrug die Gesamteinsatzzahl der betroffenen Region Oldenburg im Jahr 2015 knapp 54.000 Einsätze. Davon wurden knapp 14.000 Einsätze so eingestuft, dass sie laut Konzept in die Zuständigkeit der Gemeindenotfallsanitäter gefallen wären. Dieses Projekt wird nun in einem Zeitraum von zwei Jahren unter anderem erforschen, inwiefern ein Gemeindenotfallsanitäter zur Entlastung des öffentlichrechtlichen Rettungsdienstes beitragen kann.

    Weitere Links: Gemeindenotfallsanitäter nehmen Arbeit auf
    Pressemitteilung der beteiligten Organisationen
    esanum.de: Gute Erfahrungen mit ähnlichen Systemen im Ausland

    Was ist davon zu halten? Der KTW unter den First Respondern? Ein staatlicher Pflasterkleber für die überforderte, nichtselbsthilfefähige Bevölkerung? Oder doch eine sinnvolle Erweiterung des RD?

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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    AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg845349
    Datum04.01.2019 13:182031 x gelesen
    Hallo Sebastian, Hallo Forum,

    Geschrieben von Sebastian K.Was ist davon zu halten? Der KTW unter den First Respondern? Ein staatlicher Pflasterkleber für die überforderte, nichtselbsthilfefähige Bevölkerung? Oder doch eine sinnvolle Erweiterung des RD?Eigendlich nichts neues, in meiner Kindheit ca Anfang der 1960er nannte sich das Gemeindeschwester.

    Gruß
    Michael

    Auch schlechter Ruf verpflichtet

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    AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg845350
    Datum04.01.2019 13:291957 x gelesen
    hallo,

    Geschrieben von Michael B.Eigendlich nichts neues, in meiner Kindheit ca Anfang der 1960er nannte sich das Gemeindeschwester.
    kam die dann auch mit einer Schwalbe?

    duck & renn

    MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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    AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg845351
    Datum04.01.2019 13:551874 x gelesen
    Hallo Jürgen,

    Geschrieben von Jürgen M.kam die dann auch mit einer Schwalbe?Nein, Schwester Martha hatte ein Fahrrad!

    Gruß
    Michael

    Ach ja, ich bin gebürtiger Hesse, also BRD.

    Auch schlechter Ruf verpflichtet

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    AutorBern8ade8tte8 S.8, Marxheim / Bayern845358
    Datum04.01.2019 20:121602 x gelesen
    Mein Großonkel war bis Anfang der 70-er zusammen mit meinem Papa der Dorfsani. Da die Bauern damals noch keine Pflichtkrankenversicherung hatte. wurde so manche Kopfplatzwunde einfach mit Pflaster geklammert.

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    AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg845359
    Datum04.01.2019 20:131651 x gelesen
    Guten Abend

    Geschrieben von Sebastian K.

    Was ist davon zu halten?

    Grundsätzlich mal kein so schlechter Gedankengang, wenn das u.a. Ziel die Rettungsdienste von nichtdringlichen Einsätzen und von medizinischen Hilfeersuchen jeder Art zu entlasten erreicht wird und man sie in der Fläche etablieren kann. Jedenfalls sollte man mal wissenschaftlich begleitende Modellversuche durchführen.
    Und der Gemeindenotfallsanitäter könnte eine Tätigkeit mit Zukunft für RettAss, NotSan, etc. werden, denen beispielsweise der Job auf dem RTW bzw. NEF zu streßig und auf dem KTW zu langweilig ist und sie ihre beruflichen Erfahrungen irgendwie noch einbringen möchten. Praktika für angehende Gemeindenotfallsanitäter im ambulanten Pflegedienst und eine Einweisung in die Ge­pflo­gen­heiten der kassenärztlichen Bürogratie wären bestimmt hilfreich.

    Ein staatlicher Pflasterkleber für die überforderte, nichtselbsthilfefähige Bevölkerung?

    Dieser Bevölkerungsanteil stiegt bekanntermaßen kontinuierlich, irgendwie muß man den halt begegnen ?!



    Gruß aus der Kurpfalz

    Bernhard

    " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

    (Heinrich Heine)


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    AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg845360
    Datum04.01.2019 21:521570 x gelesen
    Hallo Bernadette,

    Geschrieben von Bernadette S. Mein Großonkel war bis Anfang der 70-er zusammen mit meinem Papa der Dorfsani. Da die Bauern damals noch keine Pflichtkrankenversicherung hatte. wurde so manche Kopfplatzwunde einfach mit Pflaster geklammert.Richtig, ich hatte mir eine solche in der Schule zugezogen. War auf eine Kante gefallen. Die Wunde wurde genau so behandelt und ist gut verheilt.
    Ich glaube weniger ist oft mehr.

    Gruß
    Michael

    Auch schlechter Ruf verpflichtet

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    AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg846560
    Datum12.02.2019 07:141369 x gelesen
    Guten Morgen

    Geschrieben von Sebastian K.

    Oder doch eine sinnvolle Erweiterung des RD?

    Wenn ich das informative Video sehe, meine ich schon, wenn auch mehr als Ergänzung des RD:

    -> NANO " Notärzte entlasten "

    Gemeinde-Notfallsanitäter im Einsatz: Viele rufen die 112, obwohl es keinen akuten Notfall gibt. In Oldenburg kommt dann statt des Notarztes erstmal ein Sanitäter.


    Gruß aus der Kurpfalz

    Bernhard

    " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

    (Heinrich Heine)


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    AutorChri8sto8ph 8R., Berching / Bayern846572
    Datum12.02.2019 18:221104 x gelesen
    Moin,

    gibts jetzt auch in Nordfriesland
    ...nur scheinbar unter anderem Namen ;-)

    Solche Systeme scheinen sich langsam zu verbreiten.

    Ich halte alles, was Entlastung für den RD bringt, für überlegenswert.
    Ob sichs bewährt, wird sich ja zeigen.



    VG

    Dies alles ist meine Meinung!

    Wer mit mir darüber reden möchte, kann das gerne mit MIR tun!


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    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW846575
    Datum12.02.2019 21:38953 x gelesen
    Geschrieben von Christoph R.gibts jetzt auch in Nordfriesland
    ...nur scheinbar unter anderem Namen ;-)


    Offensichtlich nicht nur mit anderem Namen, sondern auch mit völlig anderem Hintergrund:

    Dort will man das therapiefreie Intervall verkürzen, indem man hochmobile 1-Mann-First-Responder fest besetzt vorhält.

    Der Gemeindenotfallsanitäter dagegen soll RD-Einsätze komplett vermeiden, indem er bei Lagen unterhalb der Schwelle zur RTW-Indikation eher pflegerisch tätig wird. (was natürlich nicht ausschließt, dass er bei Notfällen in seinem Gebiet ebenfalls als First-Responder eingesetzt wird)

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    AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg846578
    Datum13.02.2019 08:011046 x gelesen
    Guten Tag

    Dazu auch:

    -> spiegel.de " Ständig Alarm - aber keine Flammen "

    Einen Brand löschen - das ist für Feuerwehrleute in Berlin inzwischen die Ausnahme. Sie haben mit ganz anderen Notfällen zu tun.
    [...]
    Manche Kommunen setzen neuerdings eigene Notfallsanitäter ein, um Bagatellfälle abzudecken. Der Fachmann kann dann vor Ort immer noch entscheiden, ob der Patient in ein Krankenhaus muss oder auch zum Hausarzt gehen kann - oder ob ihm schlicht ein Taxi bestellt wird. So sollen Rettungsdienste entlastet und Kosten gespart werden. [...]




    Gruß aus der Kurpfalz

    Bernhard

    " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

    (Heinrich Heine)


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     04.01.2019 12:08 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
     04.01.2019 13:18 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     04.01.2019 13:29 Jürg7en 7M., Weinstadt
     04.01.2019 13:55 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     04.01.2019 20:12 Bern7ade7tte7 S.7, Marxheim
     04.01.2019 21:52 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     04.01.2019 20:13 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     12.02.2019 07:14 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     12.02.2019 18:22 Chri7sto7ph 7R., Berching
     12.02.2019 21:38 Henn7ing7 K.7, Dortmund
     13.02.2019 08:01 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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