alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Sortierung umschalten zurück

ThemaGefahrguteinsatz verlief nicht gut :-(14 Beträge
RubrikEinsatz
Infos:
  • Pflanzenschutzspritze umgestürzt - 3000 l Spritzbrühe in Bach gelaufen - mehrere verletzte Einsatzkräfte
  • Problematischer Feuerwehreinsatz bei Bergung eines umgestürzten Gefahrguttransporters bei Ergoldsbach
  • Sicherheitsdatenblatt "ADEXAR"
  • Sicherheitsdatenblatt Amistar Opti
  •  
    AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg848840
    Datum08.05.2019 09:405898 x gelesen
    hallo,

    in Ergoldsbach (Bayern) ist ein Gefahrguteinsatz mit Pflanzenschutzmittel schief gelaufen:

    Bei einem landwirtschaftl. Unfall stürzte eine Pflanzenschutzspritze um, wobei ca. 3000 l Spritzbrühe in einen Bach gelaufen sind. Während des Einsatzes wurden dann mehrere Feuerwehrangehörige sowie ein Polizeibeamter verletzt. ...
    p.gifPflanzenschutzspritze umgestürzt - 3000 l Spritzbrühe in Bach gelaufen - mehrere verletzte Einsatzkräfte

    Interessant:

    Die Feuerwehr postete noch während des Einsatzes Bilder auf Instagram. Kurz darauf spitzte sich die Situation zu. Auf den Bildern ist zu sehen, dass die Feuerwehrleute keine Atemschutzmaske trugen. Wurde also der Gefahrstoff falsch eingeschätzt?
    Quelle: Zeitungsbericht

    MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorMari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen848842
    Datum08.05.2019 09:583437 x gelesen
    Gibt es hier genauere Angaben? Ist bekannt, um welches Fungizid es sich handelt? Gerade bei Gefahrguteinsätzen ist die psychosomatische Komponente nicht zu vernachlässigen. Gibt es Erkenntnisse, ob es sich um eine nachgewiesene Verletzung handelt oder eher um eine "Massenhysterie"? (bitte nicht falsch verstehen. Ich habe bei mir selbst auch schon im Umgang mit Stoffen "Symptome" bemerkt, als ich noch davon ausging, dass der Stoff gefährlich sein könnte. Nach einer genauen Analyse war jedoch klar, dass es sich um einen harmlosen Stoff handelte. Auch in anderen Situationen konnte ich dies beobachten. Deshalb diese Frage).

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP848843
    Datum08.05.2019 10:173338 x gelesen
    Einsatzmeldung der dortigen Feuerwehr:
    Im Verlauf des Einsatzes stellte sich heraus, dass das Mittel bei längerer Einwirkzeit Gase freisetzt, die zu Augenreizungen führten. Einige Feuerwehrmänner mussten deswegen in der Augenklinik Regensburg behandelt werden. Alle Gerätschaften, die im Einsatz waren, wurden dekontaminiert. Von den Feuerwehren Neufahrn und Hohenthann erfolgte eine Grobreinigung der eingesetzten Fahrzeuge noch an der Einsatzstelle. Ebenso mussten alle eingesetzten Kräfte, einschließlich der Polizei, vom Rettungsdienst gesichtet werden, die Einsatzkleidung abgeben und sich unter der Dusche reinigen. Dazu wurde im Gerätehaus in Ergoldsbach eine Dekontaminationsstation aufgebaut.

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorWern8er 8G., Blankenburg (Harz) / Sachsen-Anhalt848848
    Datum08.05.2019 11:253080 x gelesen
    Da ich im dortigen EB nichts darüber lese....weiß jemand, welches Pflanzenschutzmittel (?) dort transportiert/verunfallt war?

    Mit kameradschaftlichen Grüßen

    Werner

    "Kleine Taten die man ausführt sind besser als große, über die man nur redet!"

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorHolg8er 8S., Adelsdorf / Bayern848858
    Datum08.05.2019 13:422723 x gelesen
    laut FW-Magazin:
    Planzenschutzmittel (Fungizid)

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorAndr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt848859
    Datum08.05.2019 13:552507 x gelesen
    Fungizide sind Stoffe, die vielen Bereichen (Garten, Haus, Medizin) zur Bekämpfung von Pilzen eingesetzt werden.
    Das ein Pflanzenschutzmittel nur "Fungizid" heißt, kann ich mir deshalb nicht vorstellen. Die meinen bestimmt: "Es war ein Fungizid."

    Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder.

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorMari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen848860
    Datum08.05.2019 13:562561 x gelesen
    Fungizide sind chemische oder biologische Wirkstoffe, die pilz- und/oder sporenabtötend wirken. "Fungizid" ist leider keine ausreichende Beschreibung, um das Produkt eindeutig zu identifizieren, kommt aber oft als Namensbestanteil im Handelsnamen vor.

    Viele Grüße

    Mario

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg848865
    Datum08.05.2019 15:032588 x gelesen
    hallo,

    Geschrieben von Werner G.Da ich im dortigen EB nichts darüber lese....weiß jemand, welches Pflanzenschutzmittel (?) dort transportiert/verunfallt war?
    Auf Nachfrage bei der Pressestelle der Polizei wurde mir mitgeteilt dass die Information welches Pflanzenschutzmittel bei dem Einsatz eine Rolle gespielt hat momentan noch nicht mitgeteilt werden kann.

    Begründung: laufendes Strafermittlungsverfahren.

    MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorWern8er 8G., Blankenburg (Harz) / Sachsen-Anhalt848868
    Datum08.05.2019 15:552474 x gelesen
    Vielen Dank Jürgen

    Mit kameradschaftlichen Grüßen

    Werner

    "Kleine Taten die man ausführt sind besser als große, über die man nur redet!"

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern848873
    Datum08.05.2019 19:382211 x gelesen
    Hallo,
    was ich nicht verstehe, wenn ich an einem Unfall mit einer Felsspritze etc. komme und das Glück habe, dass der Fahrer ansprechbar ist, dann wäre doch meine erste Frage was er geladen hat?!
    Normal kennt der Fahrer, was er angerührt hat, oder was er ausbringen will.
    Er kennt auch die erforderlichen Schutzmaßnahmen.

    Solange keine Information vorliegen, behandele ich den Fall als Gefahrgutunfall.
    Selbst wenn ich vom Fach bin und evtl. die Sachkunde habe - oder gerade deshalb.
    Ich darf ja nicht davon ausgehen, dass der Kollege nur "Wasser" spazieren fährt, nur weil man es gerade selber macht.

    Gruß
    Dirk

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorOliv8er 8S., Hude / Niedersachsen848876
    Datum08.05.2019 21:132149 x gelesen
    Moin,

    klar wissen die jetzt auch, dass das Zeug Potenzial hatte. Uns allen ist bewusst, dass es Agrarchemie in sich haben kann. Wenn ich aber in meine Erkundung einfließen lasse, dass:

    -der Fahrer gerade auf dem Weg war, das Material auf dem Acker zu verteilen (die Ausbringrate von Spritzsystemen ist durchaus vergleichbar mit C-Hohlstrahlrohren) und zwar in Form eines sehr feinen Nebels, in dem sich der Fahrer -sicherlich über den Tag verteilt - mehrere Stunden ohne qualifizierten Schutz aufhält,

    -die in diesem Fall betroffene Fläche nicht etwa viele Hektar sonder eher ein paar tausen Quadratmeter sein dürften

    -Atemschutzgeräte mit Vollmaske bei der Handhabung von Pflanzenschutzprodukten beim Endkunden eher die Aushnahme sein dürfte, weil die ja eigentlich sesshaft sein sollten,

    -die derzeitigen Witterung sich negativ auf die Verdunstung auswirkt

    dann ist es ganz schnell passiert, dass man die Situation unterschätzt. Das nehme ich für mich als Extrakt mit. Ob man die objektive Wirkung oder die auf subjektiver Wahrnehmung beruhende Wirkung dabei falsch einschätzt (wie das oben angeklungen ist) ist unerheblich. Fakt ist, einige Kameraden waren aufgrund ihrer Tätigkeit an der Einsatzstelle behandlungsbedürftig.

    Viele Grüße
    Olli

    >>>Dies alles ist meine private Meinung

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern848914
    Datum09.05.2019 17:431522 x gelesen
    Hallo,
    Geschrieben von Oliver S.der Fahrer gerade auf dem Weg war, das Material auf dem Acker zu verteilen (die Ausbringrate von Spritzsystemen ist durchaus vergleichbar mit C-Hohlstrahlrohren) und zwar in Form eines sehr feinen Nebels, in dem sich der Fahrer -sicherlich über den Tag verteilt - mehrere Stunden ohne qualifizierten Schutz aufhält,

    -die in diesem Fall betroffene Fläche nicht etwa viele Hektar sonder eher ein paar tausen Quadratmeter sein dürften

    -Atemschutzgeräte mit Vollmaske bei der Handhabung von Pflanzenschutzprodukten beim Endkunden eher die Aushnahme sein dürfte, weil die ja eigentlich sesshaft sein sollten,

    -die derzeitigen Witterung sich negativ auf die Verdunstung auswirkt


    Wenn man nicht in der Landwirtschaft aufgewachsen ist, dann kann man dem einen oder anderen Irrtum schon unterliegen.
    Pech wenn man keine Landwirte mehr im Zug hat oder die Situation falsch einschätzt.

    Meine Erfahrung mit Pflanzenschutz ist schon ein ganze Weile her und sie stammt aus Zeiten wo man noch mit T-Shirt ohne Kabine gefahren ist. Die Zeiten sind oder sollten, je nach Spritzbrühe, schon lange vorbei sein.

    Aber:
    Nur weil der Fahrer in kurzen Hosen im Fahrzeug sitzt, bedeutet das nicht, dass der Fahrer ungeschützt ist und überhaupt dem Spritznebel ausgesetzt ist.
    Die Schlepper haben Filtertechnik. Wer einen Schlepper im Pflanzenschutz einsetzt hat heute meist Aktivkohlefilter eingebaut.

    Menge der Brühe und zu bearbeitende Fläche ist kein Indiz (vor allem nicht für einen Laien) für die Toxizität.
    Vor 25-30 Jahren ist man mit Düsendurchmesser gefahren, ähnlich einem "Dampfreiniger", die ausgebrachte Menge und Konzentration pro Flächeneinheit war entsprechend, aber bei weiten nicht mit einem Hohlstrahlrohr vergeleichbar.
    Bei der heutigen Düsentechnik und Chemie müsste die Konzentration entsprechend angepasst sein. Die 3000l reichen für ca. 10ha.

    Hier ein Link zu z.B. ADMA Gigant Sicherheitsdatenblatt (kenne ich auch noch) http://www.adama-produkte.com/fileadmin/user_upload/produkt_pdfs/282.pdf

    Wer mit Pflanzenschutz umgeht muss Sachkunde haben.
    Ob die empfohlene Schutzausrüstung (Augenschutz, Handschuhe, Filtermaske, Schürze), beim Handtieren getragen wird, muss der Anwender mit sich selber ausmachen.
    Man fällt bei den meisten Prepperaten nicht sofort aus den Schuhen, bei einigen hast Du nur einen richtig versauten Tag oder bist nach ein paar Jahren beim Onkologen.

    Die Wege wie das Zeug aufgenommen wird sind vielseitig.
    Insofern würde ich mich nicht (nur) auf Verdunstung konzentrieren. Hautkontakt sehe ich viel kritischer!
    (kontaminierter Gegenstand angefasst -in die Augen gefasst. Sich den Schweiß von der Stirn gewischt etc. pp.)

    Gruß
    Dirk

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorOliv8er 8S., Hude / Niedersachsen848933
    Datum09.05.2019 23:381334 x gelesen
    Moin,

    Geschrieben von Dirk S.Bei der heutigen Düsentechnik und Chemie müsste die Konzentration entsprechend angepasst sein. Die 3000l reichen für ca. 10ha.


    Soweit ich gelesen habe, ist nicht bekannt gemacht worden, was genau dort im Spiel war. Je nach Präparat kann der Hektaraufwand deutlich höher sein.

    Geschrieben von Dirk S.Vor 25-30 Jahren ist man mit Düsendurchmesser gefahren, ähnlich einem "Dampfreiniger", die ausgebrachte Menge und Konzentration pro Flächeneinheit war entsprechend, aber bei weiten nicht mit einem Hohlstrahlrohr vergeleichbar.

    Ich meinte das System, nicht die einzelne Düse.

    Geschrieben von Dirk S.Die Wege wie das Zeug aufgenommen wird sind vielseitig.
    Insofern würde ich mich nicht (nur) auf Verdunstung konzentrieren. Hautkontakt sehe ich viel kritischer!
    (kontaminierter Gegenstand angefasst -in die Augen gefasst. Sich den Schweiß von der Stirn gewischt etc. pp.)


    Natürlich, gerade vor der präsenten Diskussion um den Feuerkrebs, inklusive der anhängigen Projekte zur Risikoabschätzung ist die Hautresorption in ganz anderme Zusammenhang ins Bewusstsein der Feuerwehren gerückt worden. Wenn zur Symptomatik Augenreizung aber auch eine Atemwegsreizung hinzukommt und eine signifikannte Aerosolbildung unwahrscheinlich ist, sprechen wir aber sehr wahrscheinlich über luftgetragenen Wirkstoff.

    Viele Grüße

    Olli

    >>>Dies alles ist meine private Meinung

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     
    AutorFlor8ian8 S.8, Altdorf / Bayern848971
    Datum11.05.2019 15:131082 x gelesen
    https://www.isar-tv.com/mediathek/kategorie/unfaelle-braende-ungluecke/video/problematischer-feuerwehreinsatz-bei-bergung-eines-umgestuerzten-gefahrguttransporters-bei-ergoldsbach/

    - Im Video wird eine Aussage über die verwendeten Mittel genannt

    Beitrag bewerten

    Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

     

     08.05.2019 09:40 Jürg7en 7M., Weinstadt
     08.05.2019 09:58 Mari7o-A7lex7and7er 7L., Jüchen
     08.05.2019 10:17 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
     08.05.2019 11:25 Wern7er 7G., Blankenburg (Harz)
     08.05.2019 13:42 Holg7er 7S., Adelsdorf
     08.05.2019 13:55 Andr7eas7 K.7, Magdeburg
     08.05.2019 13:56 Mari7o-A7lex7and7er 7L., Jüchen
     08.05.2019 15:03 Jürg7en 7M., Weinstadt
     08.05.2019 15:55 Wern7er 7G., Blankenburg (Harz)
     08.05.2019 19:38 Dirk7 S.7, Lindau
     08.05.2019 21:13 Oliv7er 7S., Hude
     09.05.2019 17:43 Dirk7 S.7, Lindau
     09.05.2019 23:38 Oliv7er 7S., Hude
     11.05.2019 15:13 Flor7ian7 S.7, Altdorf
    zurück


    Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt