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Thema | Feuerwehren arbeiten eigene NS-Geschichte auf | 5 Beträge | |||
Rubrik | Feuerwehr-Historik | ||||
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 853184 | |||
Datum | 18.11.2019 10:47 | 1834 x gelesen | |||
hallo, ein aktuelles Thema: Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und das Deutsche Feuerwehr-Museum (DFM) Fulda wollen zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren im Nationalsozialismus aufarbeiten und dabei die Menschen vor Ort einbinden. Das Projekt Feuerwehren in der NS-Zeit wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. ... Feuerwehren arbeiten eigene NS-Geschichte auf aus meiner Familien- / Feuerwehrgeschichte: MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 853191 | |||
Datum | 18.11.2019 12:18 | 1207 x gelesen | |||
Als die FF Erlangen 150 Jahre alt wurde, habe ich in der Erstellung der Festschrift auch die Jahre im Nationalsozialismus beleuchtet, und dazu alle noch vorhandenen Akten des Stadtarchives ausgewertet. Zeitzeugen waren für Interviews schon nicht mehr verfügbar. Man liest von Gängeleien und Schikanen, Reglimentierungen, aufgeblasenen Parteifunktionären, einem abgesägten/kaltgestellten Kommandanten (der den Machthabern nicht gefallen hatte), Hinweise auf Ausschluss aus der Feuerwehr wegen politischer Haltung oder Zugehörigkeit zum Judentum fanden sich nicht oder nicht mehr. Dafür dann nach Kriegsende ein Rauswurf, wegen sehr ergebener Parteitätigkeit. Insofern kann ich für die FF Erlangen sagen, dass die "NS-Geschichte" der Erlanger Feuerwehr gründlich aufgearbeitet wurde. Es gab wie immer damals in Deutschland eifrige Mitmacher und Gefolgsleute, und Leute die "zurückhaltender" waren. Interessant, damals eigene NS-Parteisprotzengruppen mit TSA-Ausstattung in Erlangen, die eine lupenreine NS-"Feuerwehr" spielen wollten, dabei aber wenig erfolgreich waren. (Braune Parteiparolen plappern und echte Feuerwehrarbeit sind alt zwei ganz unterschiedliche Seiten) Das Material dieser Parteispitzengruppen kam nach dem Krieg zu den Vorortwehren zu Gute. ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
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Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 853206 | |||
Datum | 18.11.2019 13:53 | 1119 x gelesen | |||
Nachtrag: Es fanden sich beim Aufarbeiten der Akten im Stadtarchiv keine Unterlagen, die auf Ausschlüsse aus der Feuerwehr hingewiesen haben. Solche Aktennotizen hätten natürlich auch nachträglich entfernt sein können. Daher habe ich mir die erhaltenen Mitgliederlisten deutlich vor der NS-Machtergreifung und während der NS-Zeit angesehen. Daraus ergab sich, dass es schon in den 1920iger Jahren keine Mitglieder gab, deren Namen auf eine Angehörigkeit zum Judentum hingewiesen haben. Auch fehlten nach 1933 signifikante Mitgliederverluste in der aktiven Wehr - daher kann es keine große Säuberungsaktion gegeben haben. Einzelne Ein- oder Austritte gab es natürlich während der NS-Zeit. Aber nichts, was besonders auffällig gewesen wäre. ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
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Autor | Jako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre | 853210 | |||
Datum | 18.11.2019 14:41 | 1063 x gelesen | |||
Hallo! Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit wird bei vielen Feuerwehren ein Problem. Dies hat damit zu tun, das Aktenbestände in Folge von Kriegseinwirkung verloren gingen oder 1945 vor dem Einmarsch der alliierten Truppen weitestgehend vernichtet wurden. Auch dürften einige Unterlagen der "Sortierwut" der frühen 50er Jahre zum Opfer gefallen oder durch Auslagerung auf andere Weise unbrauchbar geworden sein. Zumindest für meinen Wohnort sind keine "belastenden" Akten oder Unterlagen aus der Zeit erhalten bzw. wenn vorhanden, der Aufbewahrungsort nicht bekannt. Bis auf ein paar Mitgliederlisten und Mannschaftseinteilungen (Spritzenmannschaft, Ausräummannschaft usw..) gibt es nichts. Auch keine Einsatzberichte. Aber dank verschiedener andere Quellen weiß ich wer in dieser Zeit Ortsgruppenleiter, Ortsbauernführer usw. war. Auch kenne ich das Wahlergebnis von 99% für die NSDAP hier in unserem Ort. Wobei mich mehr interessiert wer die 1% waren. Gerade in kleineren Gemeinden dürfte eine gute Aufarbeitung der NS-Zeit noch auf Schwierigkeiten stoßen. Gruß vom Berg Jakob "Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen." >> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 853220 | |||
Datum | 18.11.2019 15:23 | 1088 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Jakob T. Aber dank verschiedener andere Quellen so ist es hier auch. Das Dokument wo das über die "Abbitte für die Beleidigung des braunen Ehrenkleides" drin steht hab ich im Staatsarchiv bei den Spruchkammerakten gefunden. Weitere interessante Infos zu unserer Feuerwehr hab ich bei Recherchen zu unserem historischen Rundgang den ich im Rahmen unseres 150jährigen Jubiläums durchgeführt habe: Von Brandstiftung bis Mord: Die Feuerwehr führt durch das historische Großheppach das war meine Quelle: Aktenstapel der Württembergischen Gebäudeversicherung mit Schadensakten von 1942 bis 1969 in Grossheppach War schon "komisch" in den alten Akten zu stöbern und Namen von Personen zu lesen die ich teilweise noch kannte bzw. Originale Schreiben von meiner Urgrossmutter in der Hand zu halten. Für mich war es auch sehr interessant zumindest ansatzweise aus den Akten der Gebäudebrandversicherung die Berichte bzw. Zeugenaussagen von Feuerwehrleuten zu lesen. Da konnte ich immer wieder einen Vergleich zu heute machen. Mein Respekt für die Feuerwehrleute damals ist noch stärker gestiegen. MkG Jürgen Mayer [der schon mit einem Hydrantenwagen zu einem Brand ausgerückt ist mit dem schon sein Grossvater und Vater gearbeitet hat] MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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