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ThemaInterkulturelle Kompetenz in der FW - war: Rassismus bei der Amsterdamer Feuerwehr57 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862517
Datum30.09.2020 22:052790 x gelesen
Der Spiegel-Artikel geht auf die systematischen und organisatorischen Hintergründe ein, die Leen Schaap als die Hauptursachen für den Rassismus in der Amsterdamer Feuerwehr identifiziert hat.

Derzeit steht die Polizei im Fokus der Rassismus-Debatte. In diesem Zusammenhang ist sicherlich interessant, dass interkulturelle Kompetenz einen festen Platz in den Lehrplänen der Ausbildung von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten an vielen Polizei(hoch-)Schulen einnimmt.

Wir dürfen uns gerne mal selbst die Frage stellen, wie hoch der feste Zeitansatz für das Thema interkulturelle Kompetenz in der Führungskräfteausbildung der Feuerwehren einnimmt. In den Lehrgängen TF, GF, ZF und VF sind exakt 0 Stunden für das Thema vorgeschrieben.

Klar, gibt es auf kommunaler Ebene verschiedene gute Ansätze. Diese sind aber nicht fest in den Lehrplänen verankert und leben von dem Engagement einzelner. Hier scheint es noch Raum für Verbesserungen zu geben.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862528
Datum01.10.2020 08:532071 x gelesen
Na da wird es aber spannend, wenn ein "feuerwehrtechnischer Laie" auf einmal Defizite erkennt. Zeigt sich an an den Sprüchen zu "Katze auf Baum". Und der gute Mann ist gnadenlos gescheitert mit seinen Ansätzen. Warum wohl?

Es gibt da doch noch gewisse Unterschiede zwischen der Arbeit der Polizei und der der Feuerwehr. Ich sehe die Aufgaben der Feuerwehr weder im Bereich Sozialarbeit noch als Integrationsbeauftragte. Retten - löschen - schützen - bergen. So stehts zumindest auf unserer Fahne.

Wir haben ein klar umrissenes Aufgabengebiet. Und da erwartet die Bevölkerung auch, dass wir das gut erfüllen. Und ich sage mal provokativ, es wird sich kein Bürger beschweren, wir zum löschen seines Hauses nicht mit einem gendergerecht besetzen Löschzug anrücken. Es wird sich kein Bürger beschweren, der in einem Fahrzeug eingeklemmt ist, und er nur von "alten, weißen Männern" gerettet wird.

Wir müssen offen sein für Frauen und auch Menschen mit Migrationshintergrund. Aber diese Menschen müssen, wie in unserem Namen verankert, freiwillig zu uns kommen. Und wenn sie nicht kommen? Hören wir dann auf? Sorry wir können nicht ausrücken, da wir unsere Frauen-/Migranten-/Diversenquote nicht erfüllen können?

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862560
Datum01.10.2020 11:441982 x gelesen
Irgendwie habe ich eine solche Antwort erwartet. Ein interkulturelles Training im Bereich Feuerwehr zielt weniger auf die Gewinnung neuer Mitglieder*innen ab. Vielmehr liegt der Fokus auf dem Einsatzgeschehen.

Gerade in Ausnahmesituationen fallen Betroffene bedingt durch den hohen Stress in ihre verinnerlichten Muster zurück. Die Muster sind stark von der eigenen Kultur geprägt. Ein Beispiel wäre der Umgang mit Trauer. In einigen Kulturen geht die Trauer mit lautem Wehklagen einher, während sich die Trauer in anderen Kulturen eher still vollzieht. Ein weiteres Beispiel wäre die Begleitung von Angehörigen in medizinischen Notlagen. Treffen Helfer und Betroffene mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen aufeinander, so ist der Konflikt oftmals nicht weit.

Als staatliche Organisation und Behörde sind wir den Werten dieses Staates verpflichtet. Diese Werte wurden im Grundgesetz fixiert. Insbesondere den ersten 19 Artikeln fällt eine besondere Bedeutung zu. Im Einsatz schränken wir oftmals gerade diese Grundrechte temporär ein oder setzen sie zweitweise außer Kraft. Ein Beispiel wäre das Betreten der Wohnung im Zuge der Brandbekämpfung. In anderen Einsatzlagen gilt es die Würde des Menschen zu schützen. Dies trifft insbesondere auf viele rettungsdienstliche Lagen zu. Stets gilt es die unterschiedlichen Güter (Grundrechte - Gefahrenabwehr) gegeneinander abzuwägen und eine für den/die Betroffene(n) akzeptable Lösung zu finden.

Nur wie definiert sich die Würde des Menschen? Klar, auch hier spielen kulturelle Einflüsse wieder eine starke Rolle.

Ein derartiges Training soll bei Einsatzkräften die erforderliche Sensibilität und das notwendige Verständnis im Umgang mit anderen Kulturen schaffen.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862565
Datum01.10.2020 12:001964 x gelesen
Sorry, aber sprechen wir hier jetzt noch von den Aufgaben der Feuerwehr? Begleitung der Angehörigen? Wohl eher ein Fall für Die KIT´s oder die Notfallseelsorge. Wir haben denke ich andere Aufgaben.

Und das Thema betreten der Wohnung wurde schon rauf und runter diskutiert. Ich sags mal wieder provokativ - muss ich in bestimmten Wohnungen als AT inter PA die Stiefel ausziehen? Darf ich in bestimmte Wohnungen nur weibliche Helfer schicken? Sorry da gibts von mir nur eine klare Aussage: Jemand ruft um Hilfe, weils brennt, er in einer medizinischen Notlage ist. Und dann kommt sehr schnell Hilfe. Aber ich habe keinen Anspruch darauf, dass der Helfende ein bestimmtes Geschlecht hat, einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehört oder sonstwas. Das gilt in alle Richtungen, für alle Religionen. Auch für muslimische Jüngelchen, die keinen Respekt vor Frauen haben und sich von denen nicht im RD helfen lassen wollen oder für muslimische Frauen, die dem männlichen RS/NA die Untersuchung verwehren. Und ja, da muss man dann abwägen und notfalls sagen, auf Wiedersehen. Im Regelfall haben wir freie Arztwahl - Im Notfall muss ich bestimmte Aspekte zurückstellen, wenn mir meine Gesundheit, mein überleben wichtig ist.

So und nun dürft ihr auf mich einprügeln......

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorDani8el 8Z., Erlenbach / Bayern862578
Datum01.10.2020 15:241848 x gelesen
Das Begleiten von Angehörigen in medizinischen Notlagen schließt auch
die Betreuung einer Mutter oder eines Vaters mit ein dessen Kind gerade einen Unfall hatt,
z.B mit dem Kopf in einem Geländer steckt. Das wäre jetzt deiner Meinung einfall für die KIT /PSNV.
Bitte tu uns den Gefallen und lese die Beitrage nicht immer so voreingenommen.
Es wurde schon oft genug Gerichtlich und auch hier festgestellt dass eben nicht jeder Notfall uns die Erlaubnis gibt Grundrechte zu missachten.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862579
Datum01.10.2020 15:441826 x gelesen
Dass wir in akuten Lagen auch kurzfristig betreuen dürfte wohl keine Frage sein. Aber für weitergehende Betreuung gibt es dann Spezialisten. Und wird z.B. in deinem Fall auch vom sicher anwesenden RD vorgenommen.

Mit den Grundrechten ist das so eine Sache - die gelten für Alle, also auch für uns Einsatzkräfte.

Und mal einen Blick in das Feuerwehrgesetz Deines Bundeslandes werfen .... Zitat aus einem Bericht des Feuerwehrmagazins: In all diesen Gesetzen findet sich eine Regelung, wonach der Artikel 13 GG für Einsätze der Feuerwehr eingeschränkt wird. Der einzelne Feuerwehrmann wird ermächtigt, fremde Wohnungen zu betreten, um ein Feuer oder einen sonstigen Brandherd zu löschen." Noch Fragen?

Für den Rettungsdienst gelten ein paar andere Regeln, die kennst Du aber sicher aus deiner Ausbildung.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorDani8el 8Z., Erlenbach / Bayern862581
Datum01.10.2020 17:031795 x gelesen
Für den RD gelten die gleichen Grundgesetze wie für die Feuerwehr.
Das Rettungsdienstgesetz ist dann etwas anders gelagert als das Brand und Katschutzgesetz.


Ok auch das Forum ist ein Spiegel der Gesellschaft.
Immerhin haben wir es recht lange geschaft hier sachlich und anständig zu schreiben,
aber es war nur eine Frage der Zeit bis hier die Diskusionen der auf Bundesebene angleicht.

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AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg862585
Datum01.10.2020 19:35   2030 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Sorry, aber sprechen wir hier jetzt noch von den Aufgaben der Feuerwehr?
Werter Herr K., ich möchte gerne einmal nachfragen, ob ich Ihre Haltung richtig verstanden habe.
Darf ich Ihre Aussagen so verstehen, dass es im Hinblick auf unsere Aufgabenerfüllung vollkommen irrelevant ist, wie sich das "Publikum" abhängig vom Kulturkreis verhalten könnte, weil jeder Mensch gefälligst beiseite gehen und uns machen lassen soll? Dass es egal ist, ob der Einzelne damit umgehen kann und die hiesigen Gepflogenheiten kennt?
Und dass es folglich Zeitverschwendung wäre, sich mit den kulturellen Unterschieden zu befassen, vor allem damit wie und warum sich Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund vielleicht anders verhalten, als unsereins es normal fände?

Das fände ich dann sehr schade. Denn wenn jemand dieser Auffassung wäre, ließen sich daraus eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse ziehen. Nämlich, dass diese Person entweder nicht in der Lage ist, das Vorhandensein unterschiedlicher Kulturen zu akzeptieren, zu respektieren und sich darauf einzustellen... oder dies verweigert. Und zumindest bei letzterem bin ich mir ziemlich sicher, dass damit die Definition von Rassismus erfüllt wäre. Und das ist ja nun eigentlich genau das, was wir vermeiden wollen.

Ich persönlich sehe es sehr wohl als Aufgabe der Feuerwehr an, eine Hilfeleistung so zu gestalten, dass sie der Geholfene auch als Hilfeleistung versteht und empfindet. Selbstverständlich auch dann, wenn er kein Deutscher ist.

Men lernt nie aus.

Ich schreibe hier meine Meinung als Privatperson!

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AutorHara8ld 8S., Köln / NRW862586
Datum01.10.2020 19:421796 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Der einzelne Feuerwehrmann wird ermächtigt, fremde Wohnungen zu betreten, um ein Feuer oder einen sonstigen Brandherd zu löschen.Das dürfte ein feuchter Wunschtraum einer Heißdüse sein. Die Feuerwehr, und nicht der einzelne, und schon gar nicht jeder Helfer darf diese Einschränkung einfach so für sich in Anspruch nehmen.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862591
Datum01.10.2020 23:101738 x gelesen
Sorry, deine Antwort ist leider so nicht richtig. So heißt es im Nds. Brandschutzgesetz: Der Einsatzleiter darf anordnen, dass die Feuerwehren Grundstücke und Gebäude zur Brandbekämpfung oder zur Hilfeleistung betreten dürfen.

Der einzelne Feuerwehrmann wird damit nicht ermächtigt. Vielmehr beruht die Einschränkung der Grundrechte einzig auf der Entscheidung des Einsatzleiters, der diese Entscheidung auf Basis der Verhältnismäßigkeit trifft und dann anordnet.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862597
Datum02.10.2020 08:511577 x gelesen
Dann würde ich mich ganz schnell bei der "Heißdüse" beim Feuerwehrmagazin beschweren, und bei der Verlagsleitung. Das sit sciher strafbar - Verbreitung von Fake-News ;)

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862598
Datum02.10.2020 09:001622 x gelesen
Also was Du verstehtst, weiß ich nicht, und ehrlich gesagt ist es mir auch egal.

Ich habe mir die Mühe gemacht und nochmal alle gesetzlichen Vorgaben, UVV, DV´s und SER angeschaut. Und siehe da - unser Vorgehen ist überall gleich. Ich habe keine Vorgaben gefunden, dass man z.B. einen Wohnungsbrand bei einem katholischen Wohnungsbesitzer anders löscht wie bei einem evangelischen. Auch bei der Befreiung von eingeklemmten Personen habe ich keine Taktiken und Vorgehensweisen gefunden, die nur auf Grund der Nationalität der eingeklemmten Person angewendet werden.

Was ich kenne, dass wir als Feuerwehr allen Personen, ohne Ansehen, von Herkunft, Religon, sexueller Orientierung oder sonst was, gleich (schnell, gut, wirkungsvoll - hoffentlich) helfen. Wenn Das für Dich Rassismus ist, hast Du ein Problem, nicht ich.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862600
Datum02.10.2020 09:101591 x gelesen
Nicht nur lesen - auch verstehen.

Zum ersten nicht "meine" Antwort. Zum zweiten steht dort nur "ermächtigt" nicht "per Gesetz ermächtigt". Als "Löschknecht" handle ich, außer bei aktuer Gefahr im Verzug immer auf Anweisung meines GF.

Und die Diskussion ist wohl akademisch - wenn ich als AT vom GF den Befehl erhalte den Brand in einer Wohnung zu löschen kann ich das wohl schlecht durch eine geschlossene Tür machen ....... da ist dann die Frage Grundrechte und Verhältnismäßigkeit sehr schnell geklärt.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern862615
Datum02.10.2020 13:46   1924 x gelesen
Hallo Eike,

ich finde es schade, daß du hier anfängst mit Sie zu schreiben.
Für mich fühlt sich das provokant an.
Wir sind hier in einem Feuerwehr-Forum und damit per Se per Du. Auch wenn man einen nicht kennt.
Außer man möchte einen bewußt provozieren.
Weiter möchte ich gerne anfügen, daß dein Vortrag auch in meinen Augen nichts mit Feuerwehr im Einsatz zu tun hat.
Geschrieben von Eike R.nur zwei mögliche Schlüsse ziehen. Nämlich, dass diese Person entweder nicht in der Lage ist, das Vorhandensein unterschiedlicher Kulturen zu akzeptieren..... oder dies verweigert
Akzeptieren kann ich alles. Aber ist das eine Einbahnstraße??
Warum muß ich mich an kulturelle Dinge anpassen, wobei ich wie gesagt im Einsatz ebenfalls keinen Ansatz sehe.
Was würden wir z.B im Rettungsdienst machen, wenn eine Mädels-Besatzung bei einem VU mit Arabern eintrifft.
Sollen die Kulturell gebildeten Notfall-Sanis wieder fahren, weil Araber/Moslems oder was auch immer nicht von Frauen behandelt werden dürfen/sollen oder umgekehrt??
Lassen wir dann in Zukunft alle Frauen mit muslimischen Glaubens verbrennen, weil wir als Männer keine Frauen berühren dürfen und oder der Aufpasser gerade nicht da ist??
Du kannst einmal Rückkehrer aus Saudi-Arabien fragen, wie es ihnen damit geht, wenn man so etwas erleben darf.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/deutscher-rettungswagenfahrer-in-saudi-arabien-blaulicht-durch-riad-a-956053.html
Tolle Kultur, aber dort so üblich....
Warum forderst du etwas von uns Feuerwehr ein, was ich eigentlich eher oder besser gesagt auch auf anderer Seite erwarte.
Das hat was mit Anstand und Respekt unserer Kultur gegenüber zu tun, wie z.B. Gleichbehandlung von Mann und Frau ect..
Dies wird in unserer Kadaver-Toleranz leider immer kompl. unterschlagen und mit noch mehr Toleranz überdeckt .
Ich bin ganz fest davon überzeugt, daß Rassismus im Kopf anfängt und nicht bei Witzen oder blöden Sprüchen.

Geschrieben von Eike R.dass sie der Geholfene auch als Hilfeleistung versteht und empfindet
Manchmal kann man tun und machen was man möchte, daß Gegenüber wird, wenn es nicht möchte immer, sich immer als "Opfer" darstellen.
Auch hier wäre es oftmals hilfreich, alle 5e gerade sein zu lassen und nicht alles auf die Goldwaage zu legen oder gar mit Rassmis zu argumentieren.

Geschrieben von Eike R.Selbstverständlich auch dann, wenn er kein Deutscher ist
Ich kenne keinen einzigen Fall, wo ein Feuerwehrangehöriger seine Arbeit nicht getan hat oder gar etwas unterlassen hätte.
Egal welches Geschlecht oder wessen Glauben der Kunde hatte.
Ich möchte an einen Fall erinnern, der sich in Backnang ereignet hatte.
Dort wurde gesagt: ....Auch das türkische Außenamt erklärte, Ankara erwarte von den deutschen Behörden, dass sie ernsthaft in alle Richtungen ermittelten.....
Oder der Fall in Ludwigshafen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnhausbrand_in_Ludwigshafen_am_Rhein
Hier wurde auch gleich mit der Rassismuskeule gegenüber den Einsatzkräften gewedelt.
Leider hatten die kulturellen Unterschiede, wie man was in einem Haus zu lagern hat, wieviel Pers. sich dauerhaft in einer Wohnung aufhalten sollten u.a. zu dieser Katastrophe geführt.
Oder: ....Nur drei bis vier Minuten lang konnte die Feuerwehr in das Gebäude eindringen, ehe es dort zu gefährlich wurde. Die Löscharbeiten wurden dadurch behindert, dass der Wasserdampf die im Haus verbliebenen Personen zusätzlich gefährdet hätte....
War das Kultur, Bildungslücke, Glaube uswusw der die Mensche dazu veranlasst hat das Gebüude nicht zu verlassen???
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass im Nachgang alles eine riesen Tragödie war.
Und ja, ich glaube schon, uns kulturelle Differenziertheiten in diesen Fällen ein schlechtes Blatt in die Hand gegeben hat.
Und ja ich glaube auch, daß uns als Feuerwehrs es nicht weitergebracht hätte, wenn wir kulturell tolerante Bedürfnisse in Erwägung gezogen hätten.....

Aber ich werde gerade wieder zum Wanderprediger....


Gruß vom See





Das nur so am Rande.....

Gruß vom See

In Treue fest!

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862617
Datum02.10.2020 13:521534 x gelesen
Hallo Markus,

Danke für Deine klaren und deutlichen Worte.

mit kameradschaflichem Gruß

Wolfgang

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862618
Datum02.10.2020 13:581530 x gelesen
Ich habe gerade den Spiegel-Artikel gelesen und mir wurde schlecht. Mehr kann und möchte ich dazu nicht sagen.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862627
Datum02.10.2020 18:121496 x gelesen
Grundsätzlich gilt die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Und ein GF bzw. der Einsatzleiter hat das geeignete Mittel zu wählen.

Nehmen wir ein anderes alltägliches Beispiel. Die Leitstelle erhält die Meldung, dass eine Mieterin seit Tagen nicht gesehen wurde. Der Wohnungseigentümer vermutet jetzt, dass sie hilflos in ihrer Wohnung liegt. Ein anderes Beispiel sind aus gelöste Heimrauchmelder. In beiden Fällen sprechen wir von einer abstrakten Gefahr und es empfiehlt sich gründlich zu erkunden, bevor man sich entscheidet oder eben nicht entscheidet die Wohnung zu öffnen. Und wenn man die Wohnung geöffnet hat, dann hat der Wohnungseigentümer nichts in der Wohnung der Mieterin zu suchen.

Aber wir gleiten zu sehr vom eigentlichen Thema ab.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862628
Datum02.10.2020 18:35   1514 x gelesen
Du hast es sehr gut dargestellt. Wir müssen alle Menschen gleich behandeln.

Damit wir sie aber gleich behandeln können, ist durchaus hilfreich, wenn man sich von Vorurteilen frei macht. Du hast ja in deinen Beiträgen sehr viele Beispiele gebracht. Die Frage ist doch, worauf beruhen die von dir aufgezeigten Bilder. Sind es eigene Erfahrungen oder beruht es auf Geschichten von anderen?

Es gibt eine Reihe von Wahrnehmungsfehlern, die unser Handeln beeinflussen. Nehmen wir uns als Beispiel die Stereotypen heraus. Stereotypen sind vorgefasste Meinungen über bestimmte soziale Gruppen. Wenn eines deiner vorgefassten Bilder jetzt junge Muslime als aggressiv und Frauenfeindlich einstuft, dann wirst eher Dinge wahrnehmen, die dieses Bild bestätigen. Andererseits wirst du Ereignisse abtun, die dieses Bild entkräften können. Deine Handlungen werden natürlich auch von deinen Stereotypen geprägt sein.

Und natürlich müssen wir uns auch im normalen Dienstbetrieb darüber auseinandersetzen, wie wir mit diskriminierenden Handlungen umgehen. Darunter fallen nicht nur rassistische oder diskriminierende Ausdrücke. Auch das teilen von diskriminierenden Bildern in einer semi-dienstlichen WhatsApp-Gruppe könnte sich schnell zum Problem entwickeln, wie man es am Beispiel der Polizei in NRW live miterleben kann.

Und du hast ja selbst gezeigt, wie feinfühlig man wird, wenn Vorverurteilungen einen selbst betreffen. Ich möchte dich nur an deine Erwähnung von ... älteren weißen Männern der Arbeiterschicht ... erinnern.

Wieso sollen andere Diskriminierungen ertragen, wenn man für sich selbst so etwas verbietet?

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862629
Datum02.10.2020 18:46   1520 x gelesen
Schön, dass du den Wohnungsbrand in Ludwigshafen erwähnst. Die Feuerwehr Ludwigshafen hatte sich im Nachgang zu dem Einsatz sehr stark mit dem Thema interkulturelle Kompetenz auseinandergesetzt. Sie haben nach dem Einsatz Kontakt zu Migrantenorganisationen und Vertretern der unterschiedlichen Glaubensrichtungen aufgebaut, um derartige Einsätze besser abwickeln zu können. Sie haben ebenso analysiert, wieso sich die Menschen so verhalten haben und daraus Schlüsse für ihre Arbeit gezogen.

Das Beispiel des Wohnungsbrandes in Ludwigshafen ist für das Thema interkulturelle Kompetenz wirklich sehr gut gewählt.

Wir hatten damals einen Kollegen der Feuerwehr Ludwigshafen für einen Vortrag zu diesem Einsatz eingeladen. Es gibt eigentlich kein besseres Beispiel, wenn man die Notwendigkeit von interkultureller Kompetenz im Einsatz begründen möchte.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862631
Datum02.10.2020 20:21   1566 x gelesen
In unserem Kulturkreis erleben wir einen starken Staat, zu dessen Grundwerte auch die Gleichbereichtigung zählt und für uns selbstverständlich ist. Das war übrigens nicht immer so, aber das ist ein anderes Thema. Wenn uns etwas zustößt, dann erleben wir eine sehr gute staatliche Organisation. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind schnell zur Stelle. Sie sind gut ausgerüstet und ausgebildet.
In anderen Kulturkreisen erleben die Menschen einen schwachen oder autoritären Staat. Nicht selten sind staatliche Organisationen auf Grund der geringen Gehälter korrupt. Hilfe kommt, wenn sie überhaupt kommt, erst sehr spät. Und wenn diese Hilfe dann doch eintritt, dann ist sie nicht nur schlecht ausgerüstet, sondern auch inkompetent. Zudem werden Frauen deutlich schlechter behandelt als Menschen.

Beispiel 1:
Nehmen wir mal an, du stammst aus diesem Kulturkreis und deine Frau oder Tochter erleidet einen schweren Unfall. Würdest du dann darauf vertrauen, dass die dann kommenden Rettungswagenbesatzung sie gut behandelt? Wohl eher nicht, oder? Natürlich wirst du sie dann unter allen Umständen begleiten wollen. Schließlich möchtest du nicht, dass ihr etwas zustößt oder sie gar misshandelt wird.

Beispiel 2:
Bleiben wir dabei, dass wir annehmen, du entstammst diesem Kulturkreis und dein Haus brennt. Wie zuvor beschrieben, bist du dir sicher, dass die Feuerwehr erst sehr spät kommt. Und wenn sie dann da ist, dann hat sie zu wenig Personal, ist schlecht ausgebildet und ausgerüstet. Sie ist in deinen Augen schlicht inkompetent. Natürlich würdest du zuerst mit eigenen Mitteln versuchen die Gefahr zu bekämpfen. Und wenn die Feuerwehr dann doch eintrifft, dann wirst du nicht darauf vertrauen, dass sie eine gute Arbeit verrichtet. Nein, du wirst sie unterstützen und selbst die Initiative ergreifen.

Interkulturelle Kompetenz ist keine Einbahnstraße
Neben der Sensibilisierung der Einsatzkräfte und dem Vertrautmachen mit anderen Kulturen zählt auch die Vertrauensbildung bei den Migranten zu einem wichtigen Baustein. Sie müssen lernen, dass sie uns vertrauen können und sie schnell kompetente Hilfe erhalten. Der erste Schritt dieser Vertrauensbildung kann aber nur von uns ausgehen. Schließlich vertreten wir den Staat.

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AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg862635
Datum02.10.2020 23:30   1552 x gelesen
Hallo Markus,
der Zusammenhang mit Siezen und Duzen ist mir vollauf bewusst.

Geschrieben von Markus G.Warum muß ich mich an kulturelle Dinge anpassen, wobei ich wie gesagt im Einsatz ebenfalls keinen Ansatz sehe.
Ganz einfach: Weil sich Menschen aus kulturellen Gründen unterschiedlich verhalten. Möglicherweise auf eine Weise, die mir erstmal unverständlich erscheint. Und weil eine Vorgehensweise, die jeder "weiße Mitteleuropäer" normal fände, bei anderen Menschen Konflikte provozieren kann. Und wenn ich mit kurzem Nachdenken "anderer Kulturkreis, andere Vorgehensweise nötig" und einer kleinen Anpassung ein Konflikt vermieden werden kann, ist doch mitgeringem Aufwand viel gewonnen.

Geschrieben von Markus G.Was würden wir z.B im Rettungsdienst machen, wenn eine Mädels-Besatzung bei einem VU mit Arabern eintrifft.
1. sich darüber bewusst sein, welche Probleme es geben kann und dass das dann nicht gegen sie als Person gerichtet ist, sondern einfach auf unterschiedlicher kultureller Prägung beruht.
2. die Ablehnung folglich nicht als persönlichen Angriff verstehen, sondern bedenken, dass diese Menschen in ihrer Ausnahmesituation nicht aus ihrer langjährigen Prägung heraus kommen, auch wenn sie das im Alltag vielleicht schon könnten.
3. die Hilfeleistung durchführen, die konfliktfrei möglich ist, und ggf. einen zweiten RTW nachfordern (die Anforderung einer rein männlichen Besatzung dürfte sicher vertretbar sein)
Alternativ lässt man Untersuchungen o.ä. eben bleiben und bringt (den Menschen auf seiner Ebene abholen, die Frau sei sein Dienstleister) den Menschen einfach so ins KH.

Definitiv falsch wäre sowas wie "was hast du jetzt für ein Problem?" oder "ich bin beleidigt". Das birgt Konfliktpotential, zerstört jeden kleinen Keim von Vertrauen und hilft dem Menschen nicht.

Man kann dieses Beispiel recht einfach umdrehen: Ein Mädchen mit unklarem gynäkologischem Problem möchte von einer rein männlichen RTW-Besatzung nicht berührt, ausgefragt oder gar näher untersucht werden. Und nun? Da fängt auch niemand an mit "das muss jetzt aber sein" und legt einfach los. Sondern wir bedenken, dass die Situation für dieses Mädchen sehr problematisch ist, weil Ausnahmesituation, Intimsphäre, peinlich usw... Und dass wir dann eben mal schauen, ob wir auch ihne o.g. Maßnahmen helfen können.

Geschrieben von Markus G.Lassen wir dann in Zukunft alle Frauen mit muslimischen Glaubens verbrennen, weil wir als Männer keine Frauen berühren dürfen und oder der Aufpasser gerade nicht da ist??
Erstmal, wir sind beim Einsatz und nicht beim Strafrechnt. Aber: Wir sind immer noch in Deutschland... nach deutschem Recht ist nichts falsches passiert und es ist erst recht keine rechtswidrige Strafe angebracht. Ich setze voraus, dass jemand, der freiwillig in ein Land emigriert, sich damit auch freiwillig dem dort gültigen Rechtssystem unterstellt.

Geschrieben von Markus G.Du kannst einmal Rückkehrer aus Saudi-Arabien fragen, wie es ihnen damit geht, wenn man so etwas erleben darf.
Dieser Bericht ist mir bekannt. Dazu bin ich der Meinung: Andere Länder, andere Sitten. Wenn die das dort so für richtig halten, sollen die das meinetwegen tun. Das ist der Grund, weshalb ich keine Lust hätte, mich dort aufzuhalten.

Geschrieben von Markus G.Warum forderst du etwas von uns Feuerwehr ein, was ich eigentlich eher oder besser gesagt auch auf anderer Seite erwarte.
Einmalnatürlich aufgrund der Vorbildfunktion und einmal natürlich, weil etwas Falsches nicht richtiger wird, wenn es noch ein paar mehr Leute falsch machen.

Geschrieben von Markus G.Das hat was mit Anstand und Respekt unserer Kultur gegenüber zu tun, wie z.B. Gleichbehandlung von Mann und Frau ect..
Richtig. Und da Anstand und Respekt keine Einbahnstraßen sind, ist es ja wohl kaum zu viel verlangt, auch fremdländische Menschen mit Anstand und Respekt zu behandeln - und wenn das eben bedeutet, daran zu denken dass jemand Frauen nicht automatisch für gleichberechtigt hält, und man ihm das vielleicht nicht in einer Ausnahmesituation mit Gewalt aufs Auge drücken muss. Der ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt, als daran zu denken dass der Hase hier etwas anders läuft als in Saudi-Arabien.

Geschrieben von Markus G.Ich bin ganz fest davon überzeugt, daß Rassismus im Kopf anfängt und nicht bei Witzen oder blöden Sprüchen.

Da sind wir uns einig. Wir werden in niemandes Kopf etwas ändern, indem wir Witze und Sprüche verbieten. Wie übrigens auch bei der Diskriminierung von Frauen ;)

Geschrieben von Markus G.Manchmal kann man tun und machen was man möchte, daß Gegenüber wird, wenn es nicht möchte immer, sich immer als "Opfer" darstellen
Richtig. Unabhängig von der Herkunft betreffenden Gegenübers.

Geschrieben von Markus G.Auch hier wäre es oftmals hilfreich, alle 5e gerade sein zu lassen und nicht alles auf die Goldwaage zu legen oder gar mit Rassmis zu argumentieren
Ohne das auf die Opfergeschichte zu beziehen, sehe ich eben den entscheidenden Unterschied darin, ob jemand absichtlich oder versehentlich hinsteht und sagt "das läuft hier aber so" und nicht nachdenkt, ob das Gegenüber das so aufnehmen kann.
Es ist nunmal so, dass manche (aus Gründen, die nichtmal mit der Herkunft oder Prägung zusammen hängen müssen!) unsere Handlungen nicht als Hilfe verstehen, sondern als Angriff auf persönliche Freiheiten, auf das Moralkonstrukt oder schlicht die gewohnte, als sicher empfundene Lebenssituation. Und ich denke, damit sollte man als Einsatzkraft umgehen können.

Geschrieben von Markus G.War das Kultur, Bildungslücke, Glaube uswusw der die Mensche dazu veranlasst hat das Gebüude nicht zu verlassen???
Ja, wahrscheinlich etwas in der Art. Gemeinsam mit einer Ausnahmesituation, in der der Mensch naturgemäß das Gehirn abschaltet und nur noch die einfachsten Reflexe (z.B. Flucht in die gewohnte, sichere Wohnung) funktionieren.

Geschrieben von Markus G.Und ja ich glaube auch, daß uns als Feuerwehrs es nicht weitergebracht hätte, wenn wir kulturell tolerante Bedürfnisse in Erwägung gezogen hätten..
Ich bin mit betreffendem Einsatz und seinem Verlauf nicht vertraut. Den Medienrummel im Anschluss habe ich ein wenig verfolgt.
Nach deinen Schilderungen war das Kind allerdings längst in den Brunnen gefallen, als die Feuerwehr eintraf. Tatsächlich hätte demnach nichts, was die Feuerwehr hätte tun oder lassen können, etwas am Ergebnis geändert.
Der Teil mit der Rücksicht auf kulturelle Begebenheiten hätte im Vorfeld vielleicht etwas ändern können. Zum Beispiel frage ich mich, ob einfach vorausgesetzt wurde, dass sich die Bewohner mit den Brandschutzvorschriften auseinander setzen. Statt daran zu denken, dass es sowas im Herkunftsland vielleicht nicht gibt und man ihnen erklären müsste, welche Regeln es gibt und welchen Hintergrund sie haben. Ist man einfach davon ausgegangen, dass die Menschen schon zwischen einem SEK-Beamten und einem Feuerwehrangehörigen unterscheiden können, statt sie einfach beide als "böse, potentiell gewalttätige Staatsmacht" zu interpretieren? Hat man den Menschen erklärt, was Kohlenmonoxid ist, dass Hab und Gut im Brandfall ersetzt werden und dass ihre einzige Aufgabe im Brandfall darin besteht, aus dem Haus raus zu kommen? Hat man auch mal eine Evkuierungsübung gemacht, um Probleme aufzudecken?
Ich weiß es nicht. Vielleicht hat all das stattgefunden. Und nein, ich meine nicht dass jemand seine Pflicht verletzt hätte, wenn nichts davon stattgefunden hatte. Das sind nur Ideen, was man bei Menschen aus entsprechenden Kulturkreisen machen könnte, um Missverständnissen vorzubeugen.

Geschrieben von Markus G.Und ja, ich glaube schon, uns kulturelle Differenziertheiten in diesen Fällen ein schlechtes Blatt in die Hand gegeben hat.
Nicht im Bezug auf das Einsatzgeschehen, sondern man hat hinterher eben einen Sündenbock gesucht. Passiert woanders genauso, da ists dann eben z.B. der Chemiekonzern, der ja bestimmt irgendwas falsch gemacht haben muss, einfach weil es ein Chemiekonzern ist. Hat in meinen Augen nichts mit tatsächlichem Rassismus in der Feuerwehr zu tun.

Long story short: Ich habe schlichtweg ein Problem mit der Ansicht, es solle alles exakt nach unserer Nase laufen und nur wegen ein paar kultureller Unterschiede lohne es sich nicht, ein Bisschen zu schauen wie man beim Gegenüber ankommt. So, als müsste jeder von selbst erkennen, dass die uns gewohnte Art die einzig richtige ist.
Nein, das sieht eben nicht jeder so. Erst recht nicht, wenn er seit x Jahren anders geprägt ist und sich gerade in einer Ausnahmesituation befindet. Da ist es besser, den Menschen auf seiner Ebene abzuholen. Dazu muss man sie kennen und respektieren, dass sie da ist.

Men lernt nie aus.

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AutorTimo8 S.8, Alzey / RLP862637
Datum03.10.2020 00:151443 x gelesen
Hallo,

das.....

Geschrieben von Eike R. Ich setze voraus, dass jemand, der freiwillig in ein Land emigriert, sich damit auch freiwillig dem dort gültigen Rechtssystem unterstellt.

lässt sich hiermit...

Geschrieben von Eike R.und wenn das eben bedeutet, daran zu denken dass jemand Frauen nicht automatisch für gleichberechtigt hält.....

.allerdings wohl nicht vereinbaren.

Gruß Timo

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AutorFlor8ian8 M.8, Rösrath / NRW862638
Datum03.10.2020 06:34   1449 x gelesen
Ich habe ehrlich gesagt nicht alles gelesen, aber warum sollte Geschrieben von Eike R.(die Anforderung einer rein männlichen Besatzung dürfte sicher vertretbar sein) das vertretbar sein? Wir sind doch nicht bei wünsch dir was. Das System ist zumindest in den Gegenden, die ich kenne ausreichend belastet, als das so ein Aufwand absolut unangemessen ist. Wenn so viel Zeit ist reicht auch ein Taxi...

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AutorDani8el 8G., Überherrn / Saarland862642
Datum03.10.2020 09:261359 x gelesen
Wenn ich aus einem anderen Kulturkreis komme, kann ich aber, wenn ich dauerhaft bleiben will, mich über mein neues Heimatland informieren, mich kundig machen ( mich integrieren) als aktiven Vorgang. Ferner kommen ja gerade deswegen so viele Menschen aus anderen Kulturkreisen zu uns, da sie gehört haben, dass in Deutschland alles besser ist. Da sollte dann nach spätestens nach X Wochen/Monaten klar sein, dass Feuerwehr und Rettungsdienst besser und anders sind als in der Heimat.

Gruß Daniel

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862643
Datum03.10.2020 09:301329 x gelesen
Wie sehr wir von Stereotypen geprägt sind, offenbart deine Antwort. Sie erweckt den Anschein, dass eine Vielzahl von Migranten per Se Frauen nicht als gleichberechtigt ansieht und im Gegenschluss Gleichberechtigung für uns absolut selbstverständlich ist.

Ist es wirklich so?
Schauen wir uns doch einmal die Diskussionsbeiträge an. Welches Bild mag jemand vor Augen haben, wenn er vom Mädels-RTW schreibt? Warum nutzt er nicht das Wort Frauen? Er möchte mit mit Begriff Mädels das Bild von schwachen, hilflosen und zierlichen Frauen erzeugen. Der Verdacht liegt nahe, dass er einen mit Frauen besetzten RTW nicht die gleiche Wertigkeit zugesteht, wie einem mit Männern besetzten RTW.

Eins ist doch offensichtlich, für ihn sind Frauen in der Funktion auf dem RTW keine gleichberechtigten Partner. Woher nimmt er diese Erfahrung? Arbeitet er im Rettungsdienst? Erlebt er jeden Tag gravierende Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Besatzungsmitgliedern? Worauf basiert seine Wertung?

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862644
Datum03.10.2020 09:411281 x gelesen
sorry und nun sind wir im Frisörladen --- wegen an den Haaren herbeigezogen.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP862645
Datum03.10.2020 09:521330 x gelesen
Geschrieben von André V.Wie sehr wir von Stereotypen geprägt sind, offenbart ...u.a. dieser Versuch, in einzelne Worte ganze Weltanschauungen rein zu interpretieren.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862646
Datum03.10.2020 09:531301 x gelesen
Es wurde schon öfters auf das GG hingewiesen. Dort seht ganz weit vorne alle menschen sind gleich. Kann man nur unterschreiben. Wir in FW und RD handeln tagtäglich auf danach.

auf der Seite der "Kundschaft" scheinen aber andere Regeln zu gelten. Wieso sonst werden da weibliche Hilfskräfte abgelehnt? Für mich Diskriminierung. Wieso dürfen dort männliche Ärzte Frauen nicht helfen (weil irgendeine Onkel es nicht will? Steht in unserem Grundgesetz ein Satz, dass die Religion über dem GG steht? Meines Wissens nicht.

Ich habe mir gerade mal überlegt wie Emil (Steinberger) das Thema aufarbeiten würde:

Anruf wegen eines Herzinfarktes bei der 112: Rettungleitstelle hier bitte wählen sie aus folgendem Menu aus: Drücken sie die 1 wenn sie eine rein männliche Rettungswagen- und Notartzbesatzung wünschen. Drücken sie die 2 wenn die Mitarbeiter eine bestimmte Sprache sprechen sollen und wählen sie dann weiter aus welche Sprache. Drücken sie bitte die 3 wenn die Helfer einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehören sollen und wählen sie dann im folgenden Menue weiter aus. Drücken sie bitte die 4 wenn die Mitarbeiter eine bestimmte sexuelle Orientierung haben sollen. Ist ihnen das egal, bleiben sie in der Leitung sie werden dann mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden. Nach drücken der 2 und 3 kommt dann die Bandansage: Leider steht derzeit kein Rettungswagen und Notarzt in der von ihnen gewünschten Konstellation zur Verfügung. Bitte rufen sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals an.

Anruf erübrigt sich dann, da Patient tot.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862647
Datum03.10.2020 09:591270 x gelesen
Sorry, dazu fällt mir nur ein Wort ein, dass ich hier aus Höflichkeit nicht schreibe.

Ja "interkulturelle Kompetenz ist keine Einbahnstrasse. Respekt und Anstand auch nicht.

Und mit Deinen "Annahmen" unterstellst Du unseren Kameraden im bei der FW, im RD, beim THW, dass man in D nicht darauf vertrauen kann, dass jeder gleich behandelt wird. Beschämend. Beispiele?

Wenn ich an die Fälle in Mannheim und Backnang denke, wie dort die Kameraden, die Leib und Leben riskiert haben - ohne ansehen der Person - hinterher angegangen wurden. Da frage ich mich dann wer eine "interkulturelle" Schulung oder generell eine Schulung in Anstand und Zusammenlaben braucht.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862648
Datum03.10.2020 10:01   1323 x gelesen
Ich gebe dir insofern Recht, dass man von jemanden verlangen muss, das Wertesystem des Staates zu akzeptieren, in dem man leben möchte. Schließlich ist ja gerade das in dem Land herrschende Wertesystem und die damit verbundenen Vorteile der Grund für die Umsiedelung. Man kann das eine nicht ohne das andere haben.

Dennoch ist jeder Mensch von seiner eigenen Historie geprägt. Das ist auf der einen Seite ganz gut so, denn es wäre ja ziemlich dämlich, sich immer wieder der gleichen Gefahr auszusetzen. Anderseits hindert es uns aber daran, der Welt offen und unvoreingenommen zu begegnen.

Ein Beispiel: Wenn du und deine Eltern einen Staat erlebt hast, in dem Frauen im RTW nicht nur schlecht behandelt werden, sondern zusätzlich der Gefahr der Misshandlung ausgesetzt sind, dann wirst du dieses Bild natürlich nicht sofort abstreifen können. Du musst erst die Erfahrung machen, dass der Rettungsdienst in Deutschland ganz anders ist.

Natürlich können wir uns jetzt hinstellen und verlangen, dass Migranten ihre Erfahrungen vergessen und sich komplett uns verlassen sollen. Wir können ihnen aber auch bei diesem Schritt helfen.

Wenn man diesen Schritt nicht gehen möchte, so trägt sehr zur Deeskalation, wenn man das Verhalten von Menschen aus anderen Kulturkreisen einschätzen kann und über ein hinreichendes Maß an interkultureller Kompetenz verfügt. Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht, dass man alles akzeptieren muss.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862649
Datum03.10.2020 10:061309 x gelesen
Um es kurz zu machen. Wir leben hier in Deutschland. Wir haben ein Grundgesetz, wir haben diverse andere Gesetze, die unsere Zusammenleben regelt. Und daran haben sich alle zu halten. Und in unserem land steht das GG und andere Gesetze immer noch über der Religion. Wer zu uns kommt, weiß wo er hin geht.

Und wie die auf den Hinweis, das Frauen wegen ihres Glaubens nicht geholfen werden darf, geantwortet hat, zeigt, dass du mit Gleichberechtigung für alle nichts am Hut hast. Wer so etwas toleriert ...... nun lassen wir das.

Und um es auf den Punkt zu bringen: Wer hier her kommt, muss sich an unsere Gesetze anpassen, nicht wir an seine. Auch wenn das in den Augen einiger "Nazi-Sprech" ist.

ich würde Dir mal raten mit Deinen Ansichten in ein anderes, z.b. arabisches Land zu gehen. Dort würden sie dir sehr schnell und sehr drastisch zeigen, wie der Hase läuft.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862650
Datum03.10.2020 10:111259 x gelesen
Ich glaube, du hast nicht ansatzweise verstanden, was ich geschrieben habe.

Im Grunde möchtest du es ja auch nicht. Das akzeptiere ich und werde die Diskussion mit dir nicht weiterführen.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862651
Datum03.10.2020 10:151268 x gelesen
Das habe ich sehr wohl. Aber die Antwort darauf würde jetzt ins politische gehen. Das lassen wir hier besser.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862652
Datum03.10.2020 10:201319 x gelesen
Da hast du vollkommen recht. Ich habe das Stereotyp bewusst genutzt, um aufzuzeigen, wie sehr unser Denken davon beeinflusst wird. Wenn du das Vorgehen provokant empfinden solltest, dann ist es durchaus in Ordnung.

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AutorDani8el 8G., Überherrn / Saarland862654
Datum03.10.2020 10:391294 x gelesen
Da ich sehr viel beruflichen Kontakt mit Menschen auch aus anderen Kulturkreisen habe, die sich oft in bedrohlichen Situationen befinden (existenzieller Art), kann ich leider nur berichten, dass meine Erfahrungen nie Schwarz oder Weis sind, sondern sich fast alle im Graubereich abspielen. Da ist es sehr schwer sich auf alle Facetten einzustellen. Da bleibt leider oft nicht die Zeit dazu und es muss dann nach Schema F/Recht und Gesetz laufen. Ist bei lebensbedrohenden Situationen im Einsatz sicher noch extremer. Da jetzt von Rassismus zu sprechen ist unfair; der Begriff Vorurteil ist da für uns als Feuerwehr/Rettungsdienst eher zutreffend. Aber die hat ja jeder ohne Ausnahme egal ob rechts, links, männlich, weiblich, divers, schwul, lesbisch, hetero, dick, dünn, alt, jung, groß, klein, Inländer, Ausländer (habe versucht Alle zu nennen, habe aber sicher irgendjemand vergessen, was keine böse Absicht war und schon gar kein Rassismus :-) )
Ich bin kein Rassist aber ich habe (viele?) Vorurteile, die sich das eine oder andere mal sogar bestätigt haben.

Gruß Daniel

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AutorDani8el 8G., Überherrn / Saarland862655
Datum03.10.2020 10:501339 x gelesen
Kann man ja wieder rumdrehen:
Dass wir Deutschen bereit sind die Anderen bedingungslos und uneingeschränkt aufzunehmen uns dann an Die Andren anpassen und bereit sind diese Kultur zu unserer hinzuzufügen, zeigt doch wie großartig Deutschland und wie überlegen der Deutsche den Anderen ist. Wir leben in dem großartigsten Land der Welt. Am deutschen Wesen soll.......... nein lassen wir das!
Sollte jetzt die Faschismuskeule kommen.

ACHTUNG! DAS WAR IRONIE

Gruß Daniel

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AutorFeli8x H8., Hannover / Niedersachsen862657
Datum03.10.2020 14:27   1413 x gelesen
Geschrieben von Daniel G.nn ich aus einem anderen Kulturkreis komme, kann ich aber, wenn ich dauerhaft bleiben will, mich über mein neues Heimatland informieren, mich kundig machen ( mich integrieren) als aktiven Vorgang
Du hast da aber auch ein meiner Meinung nach nicht ganz vollständiges Bild von Integration. Das, was du beschreibst, ist eigentlich Assimilation. Jemand kommt in eine andere Kultur, einen anderen Kulturkreis und soll sich selbst aktiv dort an die dortigen Gepflogenheiten vollständig anpassen. Integration im eigentlichen Sinne benötigt Verständnis und aktives Handeln auf beiden Seiten, also bei dem, der neu dazu kommt und bei denen, die schon da sind. Zwangsläufig ergibt sich daraus, dass sich Ansichten und Meinungen auf beiden Seiten verändern. Damit das geschehen kann ist Verständnis eminent wichtig.

Hier kommt dann auch wieder der Schwenk zur Feuerwehr: Nur, wenn wir zumindest über grundlegende "Pitfalls" im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkreisen bescheid wissen, können wir so konfliktfrei wie möglich arbeiten. Natürlich lässt sich unsere Arbeit im Zweifelsfall auch "auf die harte Tour" durchsetzen (was grundsätzlich meist auch vom Gesetz gedeckt ist). Das hinterlässt aber Frust auf beiden Seiten - einmal, weil unser Handeln nicht verstanden wurde, und einmal, weil wir bei "den Migranten, die sich einfach nicht an unsere Anweisungen halten wollen" überhaupt härtere Maßnahmen durchsetzen mussten. Das bedingt dann wiederum, dass Steretoype aufrecht erhalten oder gar verstärkt werden.
Ja, es gibt Einsätze, bei denen wir darauf keine Rücksicht nehmen können (Wohnung im Vollbrand, 3 Kinder vermisst). Aber machen wir uns nicht vor: Bei der überwältigend Mehrzahl unserer Einsätze haben wir oftmals noch eine Minute (oder auch mehr...), um unser Vorgehen zu erklären (und auch zu reflektieren) oder anzupassen.

Deshalb ist es, meiner Meinung nach, nicht nur wichtig, dass der, der neu in eine Kultur kommt, sich über die dortigen Gepflogenheiten informiert, sondern auch, dass die Institutionen der dortigen Kultur (und letztendlich ist die Feuerwehr nichts anderes) auch grundlegende Kenntnisse über seine Kultur haben - insbesondere dort, wo Kulturen sich massiv unterscheiden. Insgesamt würde ich es also für sehr sinnvoll erachten, wenn wir als Feuerwehr zumindest offen sind für so etwas wie interkulturelles Training.

Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!

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AutorDani8el 8G., Überherrn / Saarland862658
Datum03.10.2020 15:431242 x gelesen
Geschrieben von Felix H.Du hast da aber auch ein meiner Meinung nach nicht ganz vollständiges Bild von Integration. Das, was du beschreibst, ist eigentlich Assimilation.
Nein. Ich hab extra kundig machen geschrieben (nicht die deutsche Kultur annehmen). Was -für mich- der erste Schritt ist, dass ein Integrationsprozess starten kann; oder für mich persönlich, dass ich ein Interesse verspüre, dem Migranten offen und kommunikativ entgegen zu treten. Ich rede jetzt nicht von einer syrischen Familie die gerade aus dem Krisengebiet in ein Aufnahmelager kommt. Aber nach X Monaten in Deutschland, sollte ein Grundverständnis da sein, wie der Gastgeber tickt. Dann ist es auch selbstverständlich, dass eine positive Reaktion meinerseits erfolgt.
Soweit das persönliche. Bei einem Einsatz, bei dem ich als Führungskraft tätig werde, wird der kulturelle Hintergrund der beteiligten Personen sicherlich in meine Einsatzplanung einfließen, und ist es sogar schon des öfteren.

Gruß Daniel

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862659
Datum03.10.2020 16:251256 x gelesen
Ich stelle mir inzwischen zwei Fragen:

Wer braucht ein "intgerkulturelles Training"? Die Feuerwehrkameraden, die ohne ansehen der Person, Religion Geschlecht oder was auch immer, 24 Stunden am Tag bereit sind, anderen zu helfen und dabei Leben und Gesundheit zu riskieren oder Menschen, die zu uns kommen, und auf Grund ihrer Sozialisation, ihres Glaubens oder was auch immer der irrigen Meinung sind, dass sie benachteiligt werden und ihnen nicht gleich wie anderen Menschen geholfen wird?

Welch Geistes Kind sind Menschen, die sich vehement für Gleichberechtigung einsetzen und dies vorbildlich durch Benutzung des Gendersternchens zum Ausdruck bringen. Auf der anderen Seite nehmen sie mit einem Schulterzucken hin, dass Frauen sterben "müssen" nur weil der Notarzt das falsche Geschlecht hat und sie nicht selbständig über ihr Leben entscheiden dürfen.

Und ganz ehrlich, die Menschen die hier länger leben, sind in keinster Weise in einer "Bringschuld" bezüglich Integration. Die Menschen die zu uns kommen, kommen freiwillig, weil sie eine bestimmte Erwartungshaltung haben. Diese kann aber nicht sein, ich genieße - sofern ich männlich bin -alle Vorteile des "freiheitlichen" System, behalte aber sonst meine archaische Lebensweise bei.

Und wenn ich mir ein neues Land als Lebensmittelpunkt suche, dann bleibt mir nichts anderes wie Assimilation. Ansonsten bleibe ich dort immer fremd.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg862660
Datum03.10.2020 20:361173 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Wir leben hier in Deutschland. Wir haben ein Grundgesetz, wir haben diverse andere Gesetze, die unsere Zusammenleben regelt. Und daran haben sich alle zu halten. Und in unserem land steht das GG und andere Gesetze immer noch über der Religion. Wer zu uns kommt, weiß wo er hin geht.
Vollkommen richtig. Und von Menschen, die klaren Verstandes sind, darf man mMn auch erwarten, dass sie darüber nachdenken. Konkret (und um ml bei den Stereotypen zu bleiben): Von einem Araber, der im Supermrkt einer jungen Frau begegnet, erwarte ich dass er daran denkt "hier ist es normal, dass sie ihren Kopf nicht bedecken und sie ist mir gleichberechtigt".

Allerdings weiß jeder, dass Menschen in Ausnahmesituationen eben nicht bei klarem Verstand sind. Wer unter Adrenalin steht und um sein Leben fürchtet, kann nicht bewusst darüber nachdenken, dass jetzt gerade andere Voraussetzungen herrschen als gewohnt. Man fällt in alte Muster zurück und fertig.
Welcher von beiden Fällen ist für Feuerwehrs im Einsatz wohl relevanter?

Ich ziehe mal einen Vergleich: Wenn über Brandeinsätze in Behindertenheimen gesprochen wird, hält es auch niemand für unnötig, über ein ggf. unlogisches Verhalten der Bewohner nachzudenken und sich für diese Fälle nen Plan zurecht zu legen.

Men lernt nie aus.

Ich schreibe hier meine Meinung als Privatperson!

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AutorAndr8é V8., Braunschweig / Niedersachsen862661
Datum03.10.2020 20:52   1146 x gelesen
Ich stimme dir uneingeschränkt zu.

Leider scheinen einge Kameraden zu übersehen, dass die Feuerwehr genauso wie die Polizei, die Bundeswehr und das THW eine staatliche Einrichtung ist. Genauer gesagt, ist die Feuerwehr Teil der kommunalen Verwaltung. Damit unterscheidet sie sich von den Hilforganisationen, wie das DRK, die JUH, den ASB un dem MHD. Die Freiwillige Feuerwehr ist im Gegensatz zum Deutschen Feuerwehrverband e. V. auch kein Verein.

Wichtige Führungskräfte der freiwilligen Feuerwehr werden zu Ehren-Beamten ernannt und damit stehen sie in einem Dienst- und Treueverhaltnis zu ihrem Dienstherrn. Ihre Rechte und Pflichten ergeben sich aus dem Beamtengesetz.

Als Teil der Verwaltung ist die freiwillige Feuerwehr auch deren Zielen unterworfen. Unsere Bundeskanzlerin (CDU) hat 2006 das Ziel "Förderung der Diversität" deutlich unterstrichen als sie die Schirmherrschaft für die Charta der Vielfalt übernahm. Die Förderung der Diversität ist also keine links-grüne Spinnerei, wie manche es anzunehmen scheinen, sondern sie wird von den etablierten Parteien (CDU, SPD etc.) gemeinsam getragen.

Viele Städte (unter anderem auch Braunschweig und Hannover) haben die Charta der Vielfalt unterschrieben. Damit haben diese Städte ein sehr klares Zeichen auch in Richtung der eigenen Verwaltung gesetzt. Wie schon geschrieben, die Feuerwehr ist ein Teil der kommunalen Verwaltung und kann sich damit nicht der Verantwortung entziehen. Der Feuerwehr als Teil dieser Verwaltung erwächst daraus die Pflicht sich dem Thema anzunehmen, auch wenn der eine oder andere Kamerad eine anders gerichtete Meinung haben mag. Bei einem Fussball- oder Karnevalsverein mag dies anders aussehen. Die Feuerwehr ist aber kein Verein.

Sicherlich kann sich eine Feuerwehr diesem Thema verschließen. Aber dann sollten sich zumindest die Ehren-Beamten nicht wundern, wenn ihnen diese Haltung irgendwann mal krachend auf die Füße fällt. Die Polizei und die Bundeswehr liefern aktuell ja sehr schöne Beispiele, wohin so eine Verweigerungshaltung führen kann.

Achja, und in den meisten kommunalen Verwaltung wird eine gendergerechte Schreibweise im Schriftverkehr erwartet. ;-)
Darunter fallen übrigens auch die Lehrunterlagen der Feuerwehr.

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AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg862662
Datum03.10.2020 20:54   1215 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Welch Geistes Kind sind Menschen, die sich vehement für Gleichberechtigung einsetzen und dies vorbildlich durch Benutzung des Gendersternchens zum Ausdruck bringen. Auf der anderen Seite nehmen sie mit einem Schulterzucken hin, dass Frauen sterben "müssen" nur weil der Notarzt das falsche Geschlecht hat und sie nicht selbständig über ihr Leben entscheiden dürfen
Ich wüsste gerne mal konkret, von wem du diesen Eindruck hast. Ich glaube (das bedeutet, dass ich es nicht weiß!), du wirfst hier unterschiedliche Aussagen unterschiedlicher Personen zusammen, deren einzige inhaltliche Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie dir nicht gefallen.

Geschrieben von Wolfgang K.Die Feuerwehrkameraden, die ohne ansehen der Person, Religion Geschlecht oder was auch immer, 24 Stunden am Tag bereit sind, anderen zu helfen und dabei Leben und Gesundheit zu riskieren
Ich würde jemanden, der nicht zwischen Individuen unterscheiden kann und alle seine Mitmenschen gleich behandelt, als sozial inkompetent bezeichnen. Gleichwertigkeit bedeutet nicht Gleichheit.

Nehmen wir doch mal an, du bist ersteintreffender GF und möchtest eine Person anweisen, ihre verrauchte Wohnung zu verlassen. Würdest du eine ältere Dame, die zwar einsichtig aber langsam ist, identisch behandeln wie einen jungen Erwachsenen, der dich anblafft dass du ihm nichts vorzuschreiben hat? Wohl kaum. Weil es vollkommen normal ist, unterschiedliche Menschen unterschiedlich zu behandeln - wohlgemerkt ohne einen Unterschied bei ihrer Wertigkeit zu machen.

Jetzt sage mir: Was ist so schwer daran, einen offensichtlich aus dem Ausland stammenden Menschen anders zu behandeln als einen Deutschen, ohne sie unterschiedlich zu werten? Ist es so schwer verständlich, dass man mit einer Minute Erklärung "Der Rauch ist giftig und wir wollen, dass Ihnen nichts passiert" womöglich eher ans Ziel kommt, als mit der Attitüde "raus hier"?

Geschrieben von Wolfgang K.Und wenn ich mir ein neues Land als Lebensmittelpunkt suche, dann bleibt mir nichts anderes wie Assimilation. Ansonsten bleibe ich dort immer fremd.
Demnach ist jeder Italiener, der ein italienisches Restaurant nach Mammas Rezepten betreibt, ein Fremder? Weil er nicht das x-te Restaurant mit Schnitzel, Zwiebelrostbraten und Eisbein betreibt?

Men lernt nie aus.

Ich schreibe hier meine Meinung als Privatperson!

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern862665
Datum04.10.2020 07:53   1194 x gelesen
Hallo André,

ich hatte auch was geschrieben über politisch korrekt und nicht alles auf die Goldwaage legen.
Auch hatte ich was geschrieben über alle 5e gerade sein zu lassen.....
Aber nun zu deinem Post.

Geschrieben von André V.Welches Bild mag jemand vor Augen haben, wenn er vom Mädels-RTW schreibt? Warum nutzt er nicht das Wort Frauen?
Ich weiss ja nicht was du vor Augen hast, bei mir kommen dort weibliche Mitarbeiter des zuständigen Rettungsdienstes.

Geschrieben von André V.Er möchte mit mit Begriff Mädels das Bild von schwachen, hilflosen und zierlichen Frauen erzeugen.
Was ich alles anscheinend möchte....
Bei uns kommen auch die Jungs vom Rett-Dienst.
Hier denkt auch keiner an Schultütenundzahnspangentragendehalbstarke, oder wie von dir unterstellt schach und hilflose Schulbuben....
Aber anscheinend ist man hier den Männern gegenüber toleranter.
Das nennt man bei uns übrigens regionalen Sprachgebrauch.

Geschrieben von André V.Der Verdacht liegt nahe, dass er einen mit Frauen besetzten RTW nicht die gleiche Wertigkeit zugesteht, wie einem mit Männern besetzten RTW.
Wow...

Geschrieben von André V.Eins ist doch offensichtlich, für ihn sind Frauen in der Funktion auf dem RTW keine gleichberechtigten Partner.
Sensationell.....
Das muss ich erst einmal sacken lassen..
So funktionieren gerade Wahlen in Amerika, England usw.
So spalten wir gerade unser Land und unser Forum in gut und böse...
Man Predigt selbst Toleranz, ist aber im Grunde selbst in jeder Phaser Intolerant. (Ich probiere gerade deine Vorgehensweise....toll nicht?)
Offensichtlich willst du nicht verstehen oder dein Weltbild ist sehr klein.
Durch solche Interpretationen schiesst du dich als ernstzunehmender Diskutant gerade zum Thema Toleranz selbst raus.
Mit solchen engstirnigen Aussagen macht man Meinung.

Schade...
Sehr Schade....


Gruss vom See

In Treue fest!

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AutorPaul8 B.8, Hungen / Hessen862667
Datum04.10.2020 09:361056 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Daniel G.mich über mein neues Heimatland informieren, mich kundig machen ( mich integrieren) als aktiven Vorgang. ja, ich hau mal da in eine andere Kerbe, das kann dazu führen, dass diese Menschen besser Bescheid wissen als unsere "Ureinwohner" -
aber das ist eine andere Baustelle.
Geschrieben von Daniel G.dass Feuerwehr und Rettungsdienst besser und anders sind als in der Heimat. da stimme ich bedingt zu, die Frage ist halt, ob man das nun als Information bekommt oder es (Leider) selbst erlebt.
Wie viele Urdeutsche (sorry, da fällt mir gerade kein guter Begriff ein) kennen denn die Qualität des RD / Feuerwehr ?
Dass es mit Zuwanderern / Flüchtlingen / Gastarbeitern /Urlaubern oder oder im Falle eines Falle unrund läuft, wird sich nie 100% vermeiden lassen - wobei gerade in Grenzregionen da das Improvisieren und Reagieren (beginnt ja schon bei Sprache) besser eingeübt ist - .

Viele Grüße Paul

alles meine persönliche Meinung, wer Rechtschreibfehler findet, kann diese behalten

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862668
Datum04.10.2020 10:111070 x gelesen
Zitat Eike R.: Jetzt sage mir: Was ist so schwer daran, einen offensichtlich aus dem Ausland stammenden Menschen anders zu behandeln als einen Deutschen,

Merkst Du eigentlich noch was für einen Blödsinn Du schreibst? Wahrscheinlich nicht.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862669
Datum04.10.2020 10:241054 x gelesen
Viel warme Luft und Beamten-Blabla dass Du da verbreitest. Konkretes? Nicht zu finden.

Und wenn wir von Beamten reden, und Du denn Fall "Mannheim" immer so hoch hängst - wie wurde der Feuerwehrbeamte, der dort nach dem Brand in einer Kneipe verprügelt wurde "interkulturell" auf Vordermann gebracht - sorry geschult?

Und zum zweiten. Der überwiegende Teil der Kameraden ist freiwillig dort. Macht einen mehr als guten Job. Ob die das alle als Verpflichtung ansehen, was Du oben schreibst?

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorPaul8 B.8, Hungen / Hessen862671
Datum04.10.2020 11:001318 x gelesen
Hallo,

mmh, das Thema ist durchaus komplexer,

Geschrieben von André V.Natürlich wirst du sie dann unter allen Umständen begleiten wollen gilt auch für Deutsche - und auch da gibt es gaaanz viele Facetten der Reaktionen.
Geschrieben von André V.Der erste Schritt dieser Vertrauensbildung kann aber nur von uns ausgehen. Schließlich vertreten wir den Staat. da muss ich sagen, falsch, wir sind Feuerwehr, keine Aufnahme- / Schulungs-/ Integrationseinrichtung oder sonst was. Wenn wir aktiv werden müssen, muss diese Vertrauensbildung schon angelaufen sein, in einer aktiven Einsatzsituation haben wir nicht die Zeit und das Personal, da noch Vertrauen aufzubauen (das auch bei manch anderen Zeitgenossen uns gegenüber fehlt...).
Die Vertrauensbildung mit Migranten klappt z.T. besser als manch eine(r) denkt, es können halt nicht alle Facetten des Staates sofort und direkt abgebildet werden, da gibt es andere Themen, die weiter vorne stehen.

Geschrieben von André V.Neben der Sensibilisierung der Einsatzkräfte und dem Vertrautmachen mit anderen Kulturen ähm, ja, bei manchen Einsatzkräften würde auch eine Schulung über unsere kulturellen Werte nichts schaden , so z.B. die Bedeutung der Worte "Bitte", "Danke" etc. - , die kritische Frage ist ja, wo beginnt mal, wo hört man auf ?
Welche Kulturkreise soll man ansprechen ? Müssen wir im Einsatzfall dann erstmal noch Nationalität / Glauben / etwaige Zugehörigkeit zu Minderheiten abfragen, um passend reagieren zu können ?

Ich hab da mal noch zwei weitere Beispiele parat, schon etwas her, aber irgendwie auf meiner internen Festplatte noch präsent :

- (privat) - Großstadt in Deutschland, Verkehrsunfall, Einzelunfall, PKW wohl "zu schnell unterwegs", Fahrer (mit deutlicher Alkoholfahne, nicht angeschnallt, blutende Kopfverletzungen, aber nicht eingeklemmt, ansprechbar - konnte auch später zum RTW "gehen") - ok, an sich keine große Sache, Krankenschwester als Ersthelferin beim Fahrer - eigentlich hätte ich da weiterfahren können. Mit einem weiteren Ersthelfer mussten wir aber einen Unfallzeugen beruhigen, vom Aussehen und Sprachton (echt ein gutes Hochdeutsch gesprochen) würde ich türkische Wurzeln annehmen, der war total aufgebracht, dass er keinen Handyempfang hatte und "der arme Mann stirbt" - der war nur mit viel gutem Zureden zu beruhigen und davon abzuhalten, wieder und wieder den Notruf zu wählen, erst als der RTW eintraf, hatte der sich entspannt.
Hätte ich da eine interkulturelle Schulung gebraucht ?

- (Feuerwehr) - Kellerbrand, städtische, mehrgeschossige Reihenhausbauweise, Ich hatte die Aufgabe, den Keller des Nachbarhauses zu kontrollieren, da in den Straßenzügen einige Keller untereinander verbunden sind. Die deutsche Hausbesitzerin war nicht davon zu überzeugen, uns alleine in den Keller zu lassen (könnte ja was wegkommen). Wir haben da mehrere Minuten diskutiert, das war echt nervig. Als Kompromiss gingen wir dann als Trupp unter PA vor, ein weiterer Trupp blieb erstmal oben mit der Dame an der Kellertreppe, wir konnten in Sichtweite der Dame den Keller überblicken ohne hinein zu gehen - baulich vom Nachbarkeller getrennt, keine Öffnungen in der Mauer, alles ok. Warum erzähle ich das Beispiel ? Naja, das ist ja nach der Sichtweise hier im Forum extrem kundenorientiert, man sollte ja nicht zwanghaft die Rechte durchsetzen, sondern überzeugen. In dem Fall hatten wir Zeit und auch genug Personal, was uns aber richtig geärgert hat und hier zum Thema passt: der Keller war bis auf ein uraltes Holzregel leer - da war nix drin ausser einer dicken Staubschicht und Spinnweben. - soviel zum Thema: Geschrieben von André V.Vertrauensbildung bei den Migranten, das haben wir z.T. auch nicht bei Angehörigen unseres Kulturkreises, da haben wir noch genug offene Baustellen.

Viele Grüße Paul
alles meine persönliche Meinung, wer Rechtschreibfehler findet, kann diese behalten

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862672
Datum04.10.2020 11:381022 x gelesen
Zitat Andre V.: Nehmen wir mal an, du stammst aus diesem Kulturkreis und deine Frau oder Tochter erleidet einen schweren Unfall. Würdest du dann darauf vertrauen, dass die dann kommenden Rettungswagenbesatzung sie gut behandelt? Wohl eher nicht, oder? Natürlich wirst du sie dann unter allen Umständen begleiten wollen. Schließlich möchtest du nicht, dass ihr etwas zustößt oder sie gar misshandelt wird.

Ich habe den Fall selber nicht nur einmal erlebt. Warum sollte ich meinen Kameraden dort, den Menschen nicht vertrauen? Was für ein irres, menschenverachtendes Weltbild muss ich haben, wenn ich Sanitätern und Ärzten per se unterstellen, wollen Patienten missbrauchen? Und oh Wunder auch in muslimischen Ländern ist meinen Angehörigen/Freunden nichts passiert, obwohl sie ja "Ungläubige" sind. Ich frage mich da wer ein verqueres Weltbild hat, Die Menschen die das denken oder du, der so eine Denkweise unterstellt.

Zitat Andre V: Beispiel 2:
Bleiben wir dabei, dass wir annehmen, du entstammst diesem Kulturkreis und dein Haus brennt. Wie zuvor beschrieben, bist du dir sicher, dass die Feuerwehr erst sehr spät kommt. Und wenn sie dann da ist, dann hat sie zu wenig Personal, ist schlecht ausgebildet und ausgerüstet. Sie ist in deinen Augen schlicht inkompetent. Natürlich würdest du zuerst mit eigenen Mitteln versuchen die Gefahr zu bekämpfen. Und wenn die Feuerwehr dann doch eintrifft, dann wirst du nicht darauf vertrauen, dass sie eine gute Arbeit verrichtet. Nein, du wirst sie unterstützen und selbst die Initiative ergreifen.

Bleibt wieder nur die Frage, welches Weltbild Du hast bzw welches Weltbild du anderen unterstellst. Fälle wie Mannheim oder Backnang haben ja gezeigt, dass es durchaus Staaten, Organisationen, Menschen gibt, die diese menschenverachtende Weltbild haben. Es gibt sicher die größere Anzahl an Menschen mit Migrationshintergrund, die da auch aus den Erfahrungen in ihren Heimatländern wissen, dass es anders ist.

Ob wir den kleinen Rest bekehren können/müssen wage ich zu bezweifeln. Da muss man vielleicht tatsächlich sagen, mit eurer Kultur passt ihr nicht in unsere Gesellschaft.

Und nein - der erste Schritt muss nicht von uns ausgehen. Die Menschen kommen zu uns, weil sie etwas von unserer Gesellschaft wollen. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Gründen hierher. Und ich kenne kein anderes Land auf der Welt, dass derart, nennen wir es mal großzügig und wohlwollend, mit Migranten umgeht. Ich würde mal in klassische Einwanderungsländer wie Australien, Kanada, USA schauen.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorFeli8x H8., Hannover / Niedersachsen862673
Datum04.10.2020 11:42   1054 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Wer braucht ein "intgerkulturelles Training"? Die Feuerwehrkameraden, die ohne ansehen der Person, Religion Geschlecht oder was auch immer, 24 Stunden am Tag bereit sind, anderen zu helfen und dabei Leben und Gesundheit zu riskieren
Du reitest immer wieder auf diesem Grundsatz der Feuerwehrarbeit herum. Er ist ja auch nicht grundlegend falsch, und wurde von mir auch nirgendwo in Frage gestellt. Nur, weil sich jemand eines interkulturellen Trainings unterzieht, heißt das nicht, dass er jetzt im Ergebnis anders handelt (eventuell aber auf dem Weg dahin). Ich glaube wir diskutieren hier irgendwie auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Bei dir klingt es so, als ginge es nur um das Ergebnis, "dem Bürger wurde geholfen" vs. "dem Bürger wurde nicht geholfen", dafür gilt ja auch der obige Grundsatz. Mir geht es aber um den Prozess, also wie wir dahin kommen, dass "dem Bürger wurde geholfen" gilt. In diesem Prozess gebe ich zu bedenken, dass die Arbeit schlichtweg einfacher, widerstandsfreier und auch allgemein akzeptierter werden kann, wenn wir uns mit anderen Kulturkreisen und deren Besonderheiten auseinander setzen. Und sei es, um auch sagen zu können "Ich habe gehört, dass die Feuerwehr aus den Gründen X,Y und Z für dich vielleicht nicht vertrauenserweckend ist. Gib uns doch die Chance, dir zu zeigen, dass das in Deutschland anders ist".

Geschrieben von Wolfgang K.Welch Geistes Kind sind Menschen, die sich vehement für Gleichberechtigung einsetzen und dies vorbildlich durch Benutzung des Gendersternchens zum Ausdruck bringen. Auf der anderen Seite nehmen sie mit einem Schulterzucken hin, dass Frauen sterben "müssen" nur weil der Notarzt das falsche Geschlecht hat und sie nicht selbständig über ihr Leben entscheiden dürfen.
So, wie du schreibst vermutlich linksgrün-versifft (Ironie aus). Außerdem, sollte dieser Kommentar mir gegolten haben, woher genau weißt du, dass ich mich lediglich auf die Nutzung des Gendersternchens beschränke? Was genau triggert dich an dem denn so? Ich schreibe dir ja nicht vor, dass du ihn zu verwenden hast...
Die Unterstellung, man würde das dann wohl schulterzuckend hinnehmen ist übrigens unterste Schublade. Ich arbeite selbst neben dem Studium im Rettungsdienst und kann dir sagen: Das wird nicht hingenommen, notfalls mit Polizeigewalt. Aber es ist nicht alles so schwarz und weiß, wie du es beschreibst. Außerdem kann man das Entstehen solcher Situationen auch versuchen abzumildern. Im Rettungsdienst achten wir beispielsweise, dass die Besatzungen wenn immer es geht aus einem Mann und einer Frau bestehen. Problem zumindest in Teilen gelöst. Auch das ist Interkulturelle Kompetenz, nur eben in der Planung.

Geschrieben von Wolfgang K.Und ganz ehrlich, die Menschen die hier länger leben, sind in keinster Weise in einer "Bringschuld" bezüglich Integration. Die Menschen die zu uns kommen, kommen freiwillig, weil sie eine bestimmte Erwartungshaltung haben. Diese kann aber nicht sein, ich genieße - sofern ich männlich bin -alle Vorteile des "freiheitlichen" System, behalte aber sonst meine archaische Lebensweise bei. Junge, junge, unge, das strotzt ja nur so von Vorurteilen... Interkulturelle Kompetenzen bedeutet doch nicht, dass man akzeptiert, wenn jemand nach Scharia-Recht lebt! Es bedeutet, dass man Handlungen und Reaktionen des Gegenübers mit einer breiteren Wissensbasis hinterfragt und zu verstehen versucht!

Geschrieben von Wolfgang K.Und wenn ich mir ein neues Land als Lebensmittelpunkt suche, dann bleibt mir nichts anderes wie Assimilation. Ansonsten bleibe ich dort immer fremd. Gut, und an dieser Stelle erübrigt sich die weitere Diskussion. Erfolgreiche Migration kann nur gelingen, wenn es Integration gibt, nicht mit Assimilation. Gibt es genug Forschung zu, gibt es genug historische Beispiele zu. Lernt man übrigens im Geschichtsunterricht, zumindest in der Oberstufe.
Ja, mir scheint, dass es dir lieber wäre, wenn es gar keine Migration gäbe. Gibt es aber. Gab es schon immer und wird es immer geben. Es hilft also wenig "das passt mir aber nicht" zu sagen.

Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!

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AutorFeli8x H8., Hannover / Niedersachsen862674
Datum04.10.2020 11:48991 x gelesen
Entschuldige, da habe ich dich missverstanden!
Genau so, wie du es schilderst, ist das natürlich völlig richtig.
Und zu Vorgehen als Führungskraft: Das wäre ja genau das, wie es sein soll.

Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862676
Datum04.10.2020 12:131020 x gelesen
Zitat Felix H.: Junge, junge, unge, das strotzt ja nur so von Vorurteilen..

Vorurteile? Das ist leider in vielen Ecken das tägliche Leben. Wenn du mal mit offenen Augen durch die Stadt läufst und das ohne rosa Brille .....

Zitat Felix H.: Erfolgreiche Migration kann nur gelingen, wenn es Integration gibt, nicht mit Assimilation.

Leider vollkommen falsch. Schaue mal in erfolgreiche Migrationsstaaten wie die USA, Kanada oder nach Australien. Erfolgreich ist dort, wer sich assimiliert hat. Wenn Du dir mal die Politikerriege der USA mit deutschen Wurzeln anschaust wie z.B. Kissinger. Integriert oder assimiliert?

Frage mal Menschen, die in die USA ausgewandert sind. Sprache und Assimilation waren und sind der Schlüssel zum Erfolg. Bestes Beispiel die Amisch - eigene Sprache, eigene Kultur - nie integreiert (auch nicht gewollt).

Und erfolgreiche Migration in unsere Land - schau mal in den Ruhrpott.

Zitat aus Wikipedia: Tatsächlich ist jedoch nur noch eine Minderheit der Nachkommen der Ruhrpolen in Deutschland ansässig. Etwa ein Drittel kehrte in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in den wiederhergestellten polnischen Staat zurück. Ein weiteres Drittel der Ruhrpolen wanderte im Laufe der 1920er Jahre in die nordfranzösischen Kohlereviere von Lille und Lens ab.[2] Das verbliebene Drittel aber assimilierte sich restlos, stark befördert auch durch die gegen polnische Eigenheiten gerichtete deutsche Politik. Weil dementsprechend Polnisch nicht als Zweitsprache dauerhaft beibehalten wurde, unterscheiden sich die Nachkommen der Einwanderer, von einigen kulturellen Resten und den vielfach polnischen Nachnamen abgesehen, so gut wie nicht von der angestammten Bevölkerung.

Und was lesen wir da? die deutsche Sprache war für die Menschen die hier geblieben sind der entscheidende Faktor. Wer dauerhaft in einem Land leben will, muss die Sprache sprechen und zwar nur. Seine "Heimatsprache" wird dann Zweitsprache.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg862677
Datum04.10.2020 12:351033 x gelesen
Hallo Paul,

da kann ich Dir nur zustimmen.

Wir als Feuerwehr sind keine Sozialarbeiter oder Integrationsbeauftragten. Wollen die meisten von uns sicher auch nciht sein, da sie aus anderen Gründen zur Feuerwehr gekommen sind. Wir sollten unsere Aufgaben und Verantwortlichkeiten auch nicht überfrachten. Auf der einen Seite jammern wir über schlechte Tagesverfügbarkeit - auf der anderen wollen wir auch noch an der Einsatzstelle Grundkurse in "Wie funktioniert das deutsche Löschwesen" oder "Wie bilde ich Vertrauen" durchführen?

Auch Dein Einwand auf welche Kulturkreise wir uns einstellen sollen - absolut berechtigt. Auf Chinesen, Inder, Amerikaner, Araber? ... jeder hat seine Eigenheiten, die aber wenn es um Leib und Leben, auch das anderer, geht zurückstehen müssen.

Vertrauen ist eine Sache von Erziehung, Bildung und auch Glauben. Gewisse Grundzüge von Vertrauen gegenüber Andersdenkenden/Anderstglaubenden sollten da schon bei allen vorhanden sein.

Beispiele wie Deine gibt es zuhauf. An ein lustiges, dass mit Vertrauen zu hat, kann ich mich besonders gut erinnern. Im Urlaub in einem südlichen Land sind wir zufällig an einen kleineren Unfall gekommen. Großes Geschrei, große Aufregung, Gott sei Dank nur kleiner Sachschaden, zwei Leichtverletzte. Als wir dann erst auf Englisch, dann auf Französich gefragt haben ob wir helfen können schwoll das Palaver an erst mal an bis wir dann auf englisch und französisch gesagt haben, dass wir deutsche Feuerwehrleute sind. Und siehe da, wir waren nach dem Zwischenruf eines der Beteiligten, der ein paar Jahre in Deutschland war, sozusagen der Chef im Ring.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 862682
Datum04.10.2020 16:101018 x gelesen
Hallo!

Interessante Diskussion.

Geschrieben von André V.Du hast es sehr gut dargestellt. Wir müssen alle Menschen gleich behandeln.

Das ist richtig und wichtig.

Aber wie soll die Gleichbehandlung dann aussehen wenn ich auf jede kulturelle Befindlichkeit der verschiedenen Gruppen Rücksicht nehmen will?

Nehmen wir als Beispiel mal den Islam.

Da gibt es die beiden großen Gruppen der Sunniten und Schiiten. Diese großen Gruppen teilen sich in noch verschiedene Untergruppen wie zum Beispiel Hanafiten, Malekiten, Schafiiten, Hanbaliten oder Ismailiten, Zaiditen und Alawiten auf.
Dann haben wir hier noch die Aleviten, Ibaditen, die Anhänger der Ahmadija und noch die Salafisten. (Wenn ich eine Glaubensrichtung vergessen habe, sorry.)

Alle folgen dem gleichen Grundsatz, nur in verschiedenen Auslegungen. Wie will ich hier kultursensibel vorgehen?
Was bei dem einen völlig richtig ist und als Hilfe wahrgenommen wird, kann bei dem anderen schon eine Provokation oder noch schlimmer, eine Beleidigung sein.

Also ein sehr komplexes Thema dieses "kultursensibele Verhalten". Das kann man nicht mal so nebenbei auf einem Lehrgang lernen oder per Gesetz verordnen. Hier ist Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung gefragt.
Also muss ein Mittelweg gefunden werden. Aber davon sind wir leider sehr weit entfernt. Übertriebende Toleranz hilft da auch nicht weiter sondern könnte uns sogar an einen gefährlichen Punkt bringen, an dem wirkungsvolle Hilfe für alle nicht mehr möglich ist.
Wobei wir dann gegen den Grundsatz "...wir helfen allen ohne Rücksicht auf Religion, Geschlecht, Nationalität und Welteinstellung..." verstoßen müssen, oder wir beißen in den sauren Apfel und setzen uns ganz kulturunsensibel eben durch. Alternativen? Schwer.

Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorJako8b T8., Bischheim / Département du Mont-Tonnerre 862683
Datum04.10.2020 16:301022 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Eike R.Demnach ist jeder Italiener, der ein italienisches Restaurant nach Mammas Rezepten betreibt, ein Fremder? Weil er nicht das x-te Restaurant mit Schnitzel, Zwiebelrostbraten und Eisbein betreibt?

Schön gesagt, aber bitte aufpassen.
Wir sprechen unter Umständen von verschiedenen Kulturkreisen die wir in dieser Diskussion ein wenig durcheinander werfen.

Habe noch nicht erlebt das sich ein Italiener, Spanier, Jugoslawe usw. gegen die Feuerwehr gewehrt hat oder die Feuerwehr angegangen ist.
Aber schon zweimal das es Probleme mit Mitmenschen muslimischen Glauben gab. Wobei ich letzteres wohl auf jugendlichem Übermut (was ganz schnell geklärt wurde) und zum zweiten wohl eher Unwissenheit zurückführe.
Und ja, das stammt aus eigenem erleben. Erfahrung aus 38 Jahren Feuerwehrdienst.



Gruß vom Berg

Jakob

"Die Verwendung der verschiedenen Löschmittel hat den Zweck, den Verbrennungsvorgang zu unterbrechen."
>> Suche Ärmeladler Feuerwehr Bischheim bzw. Feuerwehr Bischheim Saar-Pfalz

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AutorPaul8 B.8, Hungen / Hessen862686
Datum04.10.2020 19:11967 x gelesen
Hallo,

Probleme kann man mit allen Vertretern (i.d.R. sind da die Männer mehrheitlich die Problemfälle) verschiedener Kulturkreise bekommen,
bei einigen ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, da hier der Respekt vor Männern in Uniform (hierzu zählt auch unsere Schutzkleidung, die uns als Vertreter einer staatlichen Organisation ausweist) deutlich geringer ist. Der Respekt vor deutschen Frauen in Uniform ist z.T. gar nicht vorhanden , das gilt auch für Feuerwehrs und RD, nicht nur für Polizei.
Geschrieben von Jakob T.Habe noch nicht erlebt das sich ein Italiener, Spanier, Jugoslawe usw. gegen die Feuerwehr gewehrt hat oder die Feuerwehr angegangen ist. , mmh, ja, bei den Jugoslawen wirds schon schwieriger, da die Gruppierungen auseinander zu halten, die sind teilweise auch recht rustikal unterwegs.
Bei den Vertretern muslimischen Glaubens bin ich mir echt unsicher, wie man die einordnen kann - Die Arbeitskollegen meines Vaters waren gegen Fleischkäse und Bier nicht abgeneigt, , ich hab bei / mit Türken gearbeitet, die in der Organisation und Sauberkeit ihrer Betriebe ordentlicher und sauberer waren als viele Deutsche (und auch ein besseres Hochdeutsch als ich gesprochen haben), kenne aber auch 100%gegenteilige Vertreter, die Null Respekt vor anderen außer Ihrem Familienoberhaupt haben etc.
Für eine interkulturelle Kompetenz aufzubauen, ist die Feuerwehr der falsche Platz -das gehört vom Kindergarten an in die Unterrichte, da können wir nur "Verhalten in Extremsitationen" draufsatteln.
Was auch in der Diskussion meiner Meinung nach zu kurz kommt, ist die Frage der Kommunikation - wenn ich mein Gegenüber nicht verstehe, nützen mir die umfasendenden interkultuerellen Kenntnisse nix . Genau DAD können aber die HiOrgs ansetzen.
Vom Rettungsdienst kenne ich die Kärtchen mit den (Körper-)Symbolen, da kann man recht gut die erste Einschätzung von Verletzung / Erkrankung durchführen und dann gibt es Kommunen / Landkreise die ehrenamtliche Dolmetscherpools (z.T. auch in Kombination mit Notfallseelsorge) haben - das erleichtert unsere Arbeit dann ungemein, wenn wir mal die Sprachbarriere ausgeräumt haben.
(da wären mal die Erfahrungen gefragt, wie es z.B: mit der Kommunikation von Mitarbeitern von Sub-Sub-Sub-Unternehmen im Baugewerbe oder im Transportwesen ausschaut, ich bin ja fast mal an einem französischen LKW-Fahrer gescheitert, trotz einiger Jahre Französisch als Schulfach )

das Thema bleibt spannend, viele Grüße
Paul

alles meine persönliche Meinung, wer Rechtschreibfehler findet, kann diese behalten

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AutorEike8 R.8, Gomadingen / Baden-Württemberg862688
Datum04.10.2020 20:52988 x gelesen
Geschrieben von Jakob T.Schön gesagt, aber bitte aufpassen.
Wir sprechen unter Umständen von verschiedenen Kulturkreisen die wir in dieser Diskussion ein wenig durcheinander werfen.
Habe noch nicht erlebt das sich ein Italiener, Spanier, Jugoslawe usw. gegen die Feuerwehr gewehrt hat oder die Feuerwehr angegangen ist.

Stimmt. Denn ich habe zwar nur acht Jahre Dienstzeit im Blaulichtmilieu zu bieten, aber bisher hat mir noch niemand mit muslimischem Hintergrund das Vertrauen verwert oder gar versucht, mich von irgendwas abzuhalten.
Die wenigen Männer, die aggressiv wurden als ich ihren Partnerinnen bzw. Ehefrauen helfen wollte, waren "Urdeutsche". Bis auf sehr wenige Ausnahmen gilt das auch für diejenigen, denen ich direkt helfen wollte - besonderen Spaß hatte ich mit dem älteren Herren, der sich von meinem Kollegen schwarzafrikanischer Abstammung nicht tragen lassen wollte, mit dem Argument "unter Hitler hätte es das nicht gegeben". Und wie viele Patienten nicht mitfahren wollgen, solange weibliche Kollegen am Steuer saßen... alles deutsche Ureingeborene.

Streng genommen müsste ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung also eher davon ausgehen, dass Nachholbedarf bezüglich "dies ist Deutschland im 21. Jahrhundert" viel eher unter Deutschen besteht.

(Ich will auf die Pointe hinaus, dass die Erfahrungen je nach Einsatzgebiet sehr unterschiedlich sein können)

Men lernt nie aus.

Ich schreibe hier meine Meinung als Privatperson!

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 30.09.2020 09:04 Wolf7gan7g K7., Deißlingen Rassismus bei der Amsterdamer Feuerwehr
 30.09.2020 22:05 Andr7é V7., Braunschweig
 01.10.2020 08:53 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 01.10.2020 11:44 Andr7é V7., Braunschweig
 01.10.2020 12:00 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 01.10.2020 15:24 Dani7el 7Z., Erlenbach
 01.10.2020 15:44 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 01.10.2020 17:03 Dani7el 7Z., Erlenbach
 01.10.2020 19:42 Hara7ld 7S., Köln
 02.10.2020 08:51 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 01.10.2020 23:10 Andr7é V7., Braunschweig
 02.10.2020 09:10 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 02.10.2020 18:12 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 09:41 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 01.10.2020 19:35 Eike7 R.7, Gomadingen
 02.10.2020 09:00 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 02.10.2020 18:35 Andr7é V7., Braunschweig
 04.10.2020 16:10 Jako7b T7., Bischheim
 02.10.2020 13:46 Mark7us 7G., Kochel am See
 02.10.2020 13:52 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 02.10.2020 13:58 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 02.10.2020 18:46 Andr7é V7., Braunschweig
 02.10.2020 20:21 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 09:26 Dani7el 7G., Überherrn
 03.10.2020 10:01 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 10:39 Dani7el 7G., Überherrn
 03.10.2020 14:27 Feli7x H7., Hannover
 03.10.2020 15:43 Dani7el 7G., Überherrn
 04.10.2020 11:48 Feli7x H7., Hannover
 03.10.2020 16:25 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 03.10.2020 20:54 Eike7 R.7, Gomadingen
 04.10.2020 10:11 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 04.10.2020 16:30 Jako7b T7., Bischheim
 04.10.2020 19:11 Paul7 B.7, Hungen
 04.10.2020 20:52 Eike7 R.7, Gomadingen
 04.10.2020 11:42 Feli7x H7., Hannover
 04.10.2020 12:13 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 03.10.2020 20:52 Andr7é V7., Braunschweig
 04.10.2020 10:24 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 04.10.2020 09:36 Paul7 B.7, Hungen
 03.10.2020 09:59 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 03.10.2020 10:11 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 10:15 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 04.10.2020 11:00 Paul7 B.7, Hungen
 04.10.2020 12:35 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 04.10.2020 11:38 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 02.10.2020 23:30 Eike7 R.7, Gomadingen
 03.10.2020 00:15 Timo7 S.7, Alzey
 03.10.2020 09:30 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 09:52 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 03.10.2020 10:20 Andr7é V7., Braunschweig
 03.10.2020 10:50 Dani7el 7G., Überherrn
 04.10.2020 07:53 Mark7us 7G., Kochel am See
 03.10.2020 06:34 Flor7ian7 M.7, Rösrath
 03.10.2020 09:53 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 03.10.2020 10:06 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 03.10.2020 20:36 Eike7 R.7, Gomadingen
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