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ThemaGutachterstreit nach PFC-Einsatz15 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg863572
Datum23.10.2020 10:293601 x gelesen
Guten Tag

-> BNN " Feuerwehrfunktionär tritt nach umstrittenem Löschschaumeinsatz in Achern zurück "

Sein Schritt kommt für viele Feuerwehrleute überraschend: Im Zusammenhang mit dem Streit über den Löschschaumeinsatz bei einem Brand in Achern hat Michael Wegel seinen Rücktritt vom Amt als stellvertretender Kreisbrandmeister erklärt
[...]
Seine Entscheidung begründete Wegel unter anderem damit, dass das Landratsamt mit Reinhard Kirr dem eigenen Dezernenten keinen Glauben schenke und im Übrigen von Mauschelei spreche.
[...]
Muttach hat seine Einschätzung am Dienstag auch in einem Schreiben an Landesumweltminister Franz Untersteller dargelegt. Es sei unverständlich, dass das Land Baden-Württemberg einen in Feuerwehrkreisen als fragwürdig geltenden Gutachter aus Hamburg beauftragt hat.
[...]
Das Ministerium hat in einer Stellungnahme gegenüber dem ABB die Vorwürfe zurückgewiesen. Holger de Vries sei ein qualifizierter Brandsachverständiger, dessen Expertise zum Beispiel auch vom BGH schon in einer Entscheidung zugrunde gelegt wurde. Er ist keineswegs unser Haus- und Hofgutachter, so Ministeriumssprecher Ralf Heineken.
[...]


weitere Infos auch beim FW-Magazin:

" Umweltschädigendes Schaummittel Stadt soll nach Feuerwehreinsatz 750.000 Euro zahlen "

Am 21. August 2014 brannte in Achern (Ortenaukreis) ein Chemielager. 6 Jahre später hat der damalige Feuerwehreinsatz ein Nachspiel: Das Offenburger Landratsamt verlangt von der Stadt 750.000 Euro für eine Bodensanierung.
[...]




Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW863573
Datum23.10.2020 10:342310 x gelesen
Ohne im Detail zu wissen, was der Inhalt des Gutachtens ist - und nur mit einer Vermutung, was das Problem ist (PFC-haltiger Schaum, also vermutlich eine Art AFFF, wurde für "normale" Industriebrandbekämpfung eingesetzt)...


Geschrieben von Bernhard D.einen in Feuerwehrkreisen als fragwürdig geltenden Gutachter aus Hamburg beauftragt hat.

Welche "Kreise" sollen das sein?

Dr. de Vries hat zu dem Thema promoviert, ca. 2000 das einschlägige Buch daraus gebracht (http://einsatzpraxis.org/buecher/brandbekaempfung-mit-wasser-und-schaum/) und ist seither in zig Folgeveröffentlichungen und Vorträgen eingegangen...

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg863574
Datum23.10.2020 10:402162 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Ulrich C.

Welche "Kreise" sollen das sein?

Das frage ich mich -und die Runde hier ?!- bestimmt auch.

Genau genommen schrieb das aber Michael Moos von der BNN, aus welchen "Feuerwehr-Kreisen" er seine Einschätzung erfuhr ?


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg863576
Datum23.10.2020 10:442055 x gelesen
Vielleicht denke ich ja zu einfach. Aber ein Schaummittel ha doch eine Zulassung. Wenn die ausläuft/aufgehoben wird gibts eine Übergangsfrist, in der ich das Mittel noch einsetzen darf (?)

Und wenn ich es außerhalb der Zulassung(sfrist) einsetze, dann ist das halt nicht zulässig und die Gemeinde als Gewährsträger oder deren Versicherung haftet.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg863577
Datum23.10.2020 10:481940 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Wolfgang K.

Und wenn ich es außerhalb der Zulassung(sfrist) einsetze, dann ist das halt nicht zulässig und die Gemeinde als Gewährsträger oder deren Versicherung haftet.


Juristischen Auseinandersetzungen um einen Schaummitteleinsatz gab/gibt es schon länger; erinnere beispielsweise nur an diesen Einsatz und was danach los war:

-> FW- Forum " Unternehmer verklagt Stadt nach Feuerwehreinsatz "



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorSasc8ha 8E., Baiersbronn / Baden-Württemberg863578
Datum23.10.2020 10:581954 x gelesen
Wenn man die alten Einsatzberichte durchliest - dann fällt aber schon auf, dass dies eine Lagerhalle für Chemikalien und Gefahrstoffe war. So zum Beispiel im Einsatzbericht vom THW erwähnt:
https://www.thw-achern.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/artikel/grossbrand-einer-gefahrguthalle/

Also kann es schon bewusst gewählt worden sein ein AFFF Schaummittel einzusetzen, wobei ich hier keine näheren Infos habe, welche Gefahrstoffe dort gelagert waren und warum welche Einsatztaktik gewählt worden ist.

Auffällig ist auf jeden Fall, dass zum Beispiel das THW auch speziell eingebunden war um Kontaminiertes Löschwasser aufzufangen. Also hat sich die Einsatzführung schon grundsätzlich Gedanken gemacht.

Ich kenne nun auch nicht das Gutachten, aber für die Kameraden, die beim Einsatz dabei gewesen sind, kann es eventuell befremdlich klingen, wenn ein Gutachter im Nachgang solche Entscheidungen hinterfrägt. Da ich keine Details kenne, alles nur sehr wage und Vermutungen.

Mit PFC und Schaummittel ist man in dem Raum (Sandweier bei Baden-Baden ist ja auch ein recht prominenter Fall) eben empfindlich.


*********** Ergänzung: ************
Mal noch ein paar Infos, was dort gelagert worden ist:
https://www.bo.de/lokales/ortenau/feuerwehr-gibt-entwarnung-keine-gefahr

Zitat: "Nach Polizeiangaben befanden sich in dem brennenden Nebengebäude der Halle Laborchemikalien, die unter anderem für den Schulunterricht und den medizinischen Bereich verwendet werden - darunter Säuren und organische Grundstoffe zur Herstellung von Farben, außerdem ein Tank mit rund 1000 Litern Lösungsmittelgemisch. Sie sollten für eine fachgerechte Entsorgung vorbereitet werden."



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Sascha

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW863579
Datum23.10.2020 11:092013 x gelesen
Geschrieben von Wolfgang K.Vielleicht denke ich ja zu einfach.

ja


Geschrieben von Wolfgang K.Aber ein Schaummittel ha doch eine Zulassung. Wenn die ausläuft/aufgehoben wird gibts eine Übergangsfrist, in der ich das Mittel noch einsetzen darf (?)

ein Schaummittel hat nicht nur eine Zulassung, sondern auch eine Eignung für bestimmte Brandklassen...

Wasser hat auch eine "Zulassung" als Löschmittel (egal ob im Strahlrohr oder als Wasserlöscher), aber wenn Du als Feuerwehr das gegen einen Fettbrand einsetzt, ist das (i.d.R.) fachlich trotzdem falsch!

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW863580
Datum23.10.2020 11:122017 x gelesen
Geschrieben von Sascha E.Also kann es schon bewusst gewählt worden sein ein AFFF Schaummittel einzusetzen, wobei ich hier keine näheren Infos habe, welche Gefahrstoffe dort gelagert waren und warum welche Einsatztaktik gewählt worden ist.


Kann sein, wissen wir nicht, hab ich auch nicht hinterfragt/kommentiert, sondern die Aussage zur Qualifikation des Gutachters ...

Daher auch hier nochmal die schon mehrfach geäußerte Empfehlung an die Kollegen, die Führungsentscheidungen treffen - und ggf. auch vor Gericht verantworten - müssen:
1. Gut überlegen, was warum eingesetzt wird - und welche Alternativen es ggf. gibt.
2. Gerade bei problematischen/ungewöhnlichen Lagen diese Entscheidungen auch im Protokoll festhalten (zunächst reichen das sicher Stichworte, dann im Protokoll/Abschlußbericht des Einsatzes mehr, ggf. noch mehr in einem eigenen Bericht nur dazu...
Das hilft gerade Jahre später vor Gericht zu belegen, dass man sich das (gut) überlegt hat.

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg863581
Datum23.10.2020 11:171833 x gelesen
Geschrieben von Ulrich C.ein Schaummittel hat nicht nur eine Zulassung, sondern auch eine Eignung für bestimmte Brandklassen...

Aber auch der "nicht sachgemäße Einsatz" des Schaummittels wäre ja dann ggfs. ein Fehler des Einsatzleiters, der passieren kann. Wobei es hier sicher mehr "Streitpotential" mit der Versicherung geben wird.

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorSasc8ha 8E., Baiersbronn / Baden-Württemberg863582
Datum23.10.2020 11:211796 x gelesen
wie in meinem Beitrag gemutmaßt:
Es war eine Lagerhalle in der Gefahrstoffe gelagert worden sind. Unter anderem 1000l Lösungsmittel, die zur Entsorgung dort aufbereitet/zwischengelagert worden sind, Chemikalien für Schulunterrichte und für die Pharmabranche.

Also als aussenstehender nicht die selbe Konstellation, wie wenn man Wasser für den Fettbrand nehmen würde. Grundsätzlich würde ich also die Notwendigkeit nicht ausschließen, aber es gibt sicher schon Gründe, warum das Gutachten zu einem anderen Schluss kam.

Ob hier eventuell ein Konflikt zwischen Praxis (welche Infos standen zu welcher Zeit zur Verfügung? Welche Alternativen gab es, wie kritisch hat sich die Lage dargestellt, wie sind die Infos auch dokumentiert worden?) und "Theorie" (Theorie nicht abwertend gemeint, sondern als Synonym für das Gutachten, dass im Nachhinein erstellt worden ist. Aber auch hier Welche Informationen standen für das Gutachten zur Verfügung, was wurde tatsächlich "begutachtet"? Also was war der Auftrag/Motiv/Ziel? Vielleicht ist es auch einfach ein "Kommunikationsproblem". Ein Gutachten gibt eventuell manche Fakten sehr trocken und sehr absolut wider. In einer Diskussion/Präsentation würde es eventuell anders gesagt werden.

Mit kameradschaftlichen Grüßen
Sascha

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AutorWolf8gan8g K8., Deißlingen / Baden Württemberg863583
Datum23.10.2020 11:311821 x gelesen
Geschrieben von Sascha E.aber es gibt sicher schon Gründe, warum das Gutachten zu einem anderen Schluss kam.


Der Gutachter steht nicht unter (Zeit-)Druck .... der Gutachter hat mehr Informationen, wie der Einsatzleiter zum Entscheidungszeitpunkt ..... die Lösung des Gutachters muss sich nicht in der Praxis beweisen.

Es gilt auch da der Spruch "hinterher ist man immer schlauer".

Was ich schreibe, ist meine persönliche Meinung. Diese weicht öfters von der Meinung anderer ab. Und das ist gut so.

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AutorMari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen863585
Datum23.10.2020 12:011890 x gelesen
Geschrieben von Ulrich C.Welche "Kreise" sollen das sein?

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Es kann zwar immer sein, das es auch unter Experten zu widerstreitenden Ansichten kommt, aber die Qualifikation grundsätzlich in Frage zu stellen, empfinde ich schon als Frechheit.

Mich würde an dieser Stelle jedoch auch die genaue Fragestellung zum Gutachten interessieren. Davon hängt die Eignung des Gutachters natürlich signifikant ab (Gebiet der Expertise). Diese ist leider aus den Artikeln nicht klar zu entnehmen. Ich vermute jedoch, das es darum ging, ob ein Einsatz von AFFF unter diesen Gegebenheiten gerechtfertigt war oder ob es andere, weniger schädliche Alternativen gegeben hätte. Und das fällt ganz sicherlich in seine Expertise.

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AutorSasc8ha 8E., Baiersbronn / Baden-Württemberg863588
Datum23.10.2020 12:541736 x gelesen
Aber auch innerhalb des Fachgebietes kommt es auf die Aufgabenstellung und wie das Gutachten dann verarbeitet wird an.

Was war die Frage, die das Gutachten geklärt hat:
- Hat der Einsatzleiter alles richtig gemacht?
- Hat der Einsatzleiter die richtige, zur Verfügung stehende Alternative gewählt?
- Ist das eingesetzte Schaummittel das am besten geeignetste für diesen Einsatz gewesen?
- Welches Schaummittel/Löschmittel ist für den Brand von xyz am besten geeignet?


Wenn ich einen Experte (Dr. de Vries ist ein Experte in meinen Augen) die Frage stelle, welches Löschmittel die beste Wahl ist, wenn xyz brennt, dann wird er diese Frage vielleicht anders beantworten wie die Frage: Es brennt eine Lagerhalle mit Gefahrstoffen, welche sind nicht vollständig bekannt, aber ein Gebinde mit 1000l Lösungsmittel uvw wurden gemeldet. Sie haben folgende Löschmittel zur Wahl x, y oder z, welches ist dann die beste Wahl.

Mit kameradschaftlichen Grüßen
Sascha

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AutorDani8el 8R., Lauterbach / Hessen863593
Datum23.10.2020 14:351728 x gelesen
Stimmt, deshalb werden die Punkte in einem guten Gutachten, je nach Fragestellung, auch berücksichtigt.

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AutorNeum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken863600
Datum23.10.2020 22:231595 x gelesen
Vielleicht verschiebt das Gutachten auch den Schwerpunkt. Weg von der Entscheidung vor Ort, die sicher durch die vorhanden Mittel relativ eingeschränkt war, hin zur 'Vorbereitung'. Warum stand das geeignetste Löschmittel nicht zur Verfügung? War die Art der Gefährdung bekannt und wurde im Vorfeld nicht/falsch vorgesorgt?

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 23.10.2020 10:29 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 23.10.2020 10:34 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 23.10.2020 10:40 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 23.10.2020 12:01 Mari7o-A7lex7and7er 7L., Jüchen
 23.10.2020 12:54 Sasc7ha 7E., Baiersbronn
 23.10.2020 10:44 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 23.10.2020 10:48 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 23.10.2020 11:09 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 23.10.2020 11:17 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 23.10.2020 11:21 Sasc7ha 7E., Baiersbronn
 23.10.2020 11:31 Wolf7gan7g K7., Deißlingen
 23.10.2020 14:35 Dani7el 7R., Lauterbach
 23.10.2020 22:23 Neum7ann7 T.7, Bayreuth
 23.10.2020 10:58 Sasc7ha 7E., Baiersbronn
 23.10.2020 11:12 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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