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ThemaAusschreibung, Kopplung Navigation, Funk und Rückfahrkamera8 Beträge
RubrikKommunikationstechnik
 
AutorDarr8e H8., hamburg / Hamburg869818
Datum14.06.2021 20:052527 x gelesen
Moin,

Ausschreibung, Kopplung Navigation, Funk und Rückfahrkamera.

Frage : Wie formuliert man das korrekt?
Einerseits im Hinblick auf ( zumindest ja eigentlich) produkt-neutrale Formulierung.
Andererseits voll-umfänglich und abschließend technisch korrekt.


Lieferung und Montage eines Navigationsgerätes (mind. 7-Display).
Befestigung des Navigationsgerätes mittels eines schwenkbaren Halters am Armaturenbrett, der Schwenkbereich muss ermöglichen, dass Fahrer und auch Beifahrer optimalen Blick auf Display haben können. Die Spannungsversorgung soll fest angeschlossen sein.
Lieferung, Montage und Einbindung eines Navigations-Systems zur direkten Kopplung zwischen Navigation und Tetra Digitalfunkgerät (Columbus Navigationssystem von Fa. Selectric)
Das Navigationsgerät muss in der Lage sein, die per Tetra-Funk empfangenen Einsatzaufträge darzustellen und zu routen.

Dann muss ( anscheinend ) noch was drinstehen zu :
FMI Schnittstelle ???

IHM Status Panel ???

1 Junction Box für Statuspanel und/oder Navigationsgerät ???

1 CIB Console Interface Box ???

Zusätzlich Darstellung des Rückfahrvideosystem auf dem Navi-Monitor, automatische Aktivierung bei Einlegen des Rückwärtsganges, und zusätzlich auch Möglichkeit der manuellen Aktivierung.

Dank für jede Info.

Grüße
Hansi

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AutorJako8b E8., Düsseldorf / NRW869827
Datum15.06.2021 11:25   1673 x gelesen
Zunächst ist für sich selbst ehrlich festzuhalten was die Ausschreibung erreichen soll. Pro-Forma, oder echte Lösungsabfrage; welche für wieviel Jahre handhabbar (Kosten, Modularität, Supportvoraussetzung bzw. Updatesicherheit- und Anpassfähigkeit, usw.) sein soll(te).

Während im ersten Fall der heimliche Favorit eine pro-forma Absicht i.d.R. zeitnah merkt, würde deie ausschreibende Verantwortung schnell zum Getriebenen (und nicht mehr Herr des Verfahrens ggf. schon im eigenen Haus -> weil der Vertrieb seinerseits seine Interessen verfolgt). Bei einer neutralen Vorgehensweise sind spezifische Formulierungen für abzudeckende Ausschreibungsforderungen unverzichtbar, welche allerdings möglichst eigenständig und transparent im Detail überprüfbar bzw. mit angemessen selbst verfügbaren Know-How (Wer als Person, wo gesichert für die Umsetzung erreichbar, wie ggf. werden Details realisitsch bewertbar / priorisierbar; auch nach Innen!) feststellbar bleiben muss. Anstelle von Firmenbezeichnungen sollten nur allgemein eingeführte (?), besser wirklich etablierte Begrifflichkeiten (Kfz-Navigationsfunktion, digitale Statusauslösung) oder öffentliche Normierungsbezüge (TETRA, PEI, etc.) verwendet werden.

Je größer interpretierbare (Ausschreibungs-)Einzelheiten "entstehen", desto umfangreicher wird der wahrscheinliche Unterhaltungswert nicht nur bei der final zu treffenden Grundsatzentscheidung, sondern auch bei der darauf aufbauenden Implementierung (ggf. auch noch für längere Zeiträume), sowie bei zunächst verdeckt enthaltenen und später mit Sicherheit offen zu Tage tretenden Abhängigkeiten (propritäre Techniken mit erheblichem Kostenrisiko, keine echten Schnittstellen zwische einzelnen , ggf. später "vorzeitige" auzutauschende / zeitnah abzulösenden Einzelmodulen, uvm.).

In einer einleitenden Prosa sollte für realisitsche Ausschreibungsempfänger (und seine bearbeitenden Leuten auf der unterstützenden Etappe) die (Lösungs-)Absicht "zusammenhängend" in klaren Worten erkennbar werden. Und zwar so, das auch für Nicht-Insider generisch nachvollziehbar wird, was denn die Lösung täglich und in Sonderlagen (Plan B?) leisten soll.

Bei IT-Aspekten wäre an dieser Stelle unverzichtbar: Wieviele insgesammt (wie technisch mit was zusätzlich wo angeschlossene) Arbeitsplätze, welche im Tagesbetrieb gleichzeitig mit welchem Reaktionsverhalten (Responsezeiten für welche konkreten Applikationen) betrieben werden müssen. Bei Fahrzeugeinbauten stellt sich die Frage einer gewünschten Zweitbesprechungseinrichtung (Im RTW hinten, im FW-LKW hinten am Pumpenstand oder Drehleiterkorb?), Verkabelungserwartungen und Schnittstellenübergänge.


Daran anschließen sollte sich eine konkrete Funktionsbeschreibung zu den erwarteten Einzelfunktonen (hier z.B.):

- Nur MRT (oder auch gleichzeitig Stand-Alone HRT-Halterung - Verkabelung aktiv/passiv!)
- Statusauslösung, zuzüglich weiterer ggf. vereindachter Erweiterungen (Status auch größer 10, einfache Texteingabeoption)
- Navigationsgrundlagenmodul (mit Zielübernahme via TETRA-SDS, Syntax?)
- Systemunterlagen, Schnittstellenbeschreibungen, Software-Supportvoraussetzungen, Weiterentwicklung gesichert?
- Abnahme (Einzelfunktionsabläufe, HF-Protokolle, Ablaufprüfung, usw.)
- Standardeinbau (Neufahrzeug, Übernahme, Nachrüstung, externe Stecker)

Das sieht relativ überschaubar aus, wobei die Tücke sich in zunächst kaum beachteten Details breit macht. Hierzu nur exemplarische Stichworte:

MRT
Sollen, um sich für die nächste Zukunft eine gewisse (Beschaffungs-)Unabhängigkeit zu erhalten, ein Hardwarelieferant vorgegeben bzw. erwartet werden? Soll dieser nicht nur die Funktechnik, sondern auch die Gesamtlösung, und nicht ein Dritter liefern (und ggf. einbauen)?
Die beiden derzeit gängigen TETRA-Geräteoptionen unterscheiden sich in ergänzenden Details wie Aufwand/Updates nicht nur für zweite Besprechungsoption, sondern gerade auch bei der"Adaptierbarkeit" für externe Anschaltungen! Ohne eine exakte Schnittstellenfestlegung (PEI, ASCII-Syntax; dokumnentierte Transparenz, etc.) resultiert ganz schnell eine propritäre (Geamt-)Lösung. Wo liegen die funktionalen und einsatztaktischen Gtenzen der sich abzeichnenden bzw. verbleibenden Gesamtlösung? Was kostet sowas pro Fahrzeug, und bleibt man technologisch offen für wieviele Jahre; einschließlich üblicher Fahrzeugbetriebszeiträume oder Nachrüstungs- bzw. kostenträchtiges Austauschrisiken?
Wird ein vordergründiger Mengenrabatt (Stückzahl, Rahmenvertrag Gesamtlösung) gegen erheblichen Folge- bzw. Betriebskosten (SW-Updatekosten, Manpower, Hardwareaustauschzyklen, u.ä.) eingetauscht.

Statusauslösung (unabhängig von separater GPS-Standortübertragung via TETRA?)
Wie sollen welche Statusmeldungen nur (0-9, ggf. zusätzlich > 10) ausgelöst werden. Über die MRT-Konsole für 0-9 und ggf. separat (IHM) oder via Navi-Touch-Funktion (mit möglicher Texteingabeoption und erweitertemStatusmenü > 10 bis wieviel insgesamt -> Bedienungsauslöseauswahl). Oder noch ganz andere klar formulierte Vorgaben (Differenzieung zischen FW- und RD-Notwendigkeiten)?

Navigationsmodul
Fahrzeugintern (Multimedia-Option mit spezifischer TETRA-SW-Adaption) oder separat am schwenkbaren (Klemm-)Halter am Armaturenbrett (Stromversorgung!) mit welcher Displaygröße (mit PKW-/LKW-Routingeinstellungen -> Abmessungen, Gewicht). Rückfahrkamera (Feststellung eingelegter Rückwärtsgang via CAN-Bus oder wie, ggf. (Abstands-)Sensoren, usw.; für jede Fahrzeuggröße bzw. Ausführung machbar? Wie erfolgt das Update für das Kartenmaterial und PEI-Schnittstelle, bzw. in welcher Teilfunktion sitzt die Intelligenz (Support, SW-Updates) für die "Vebindung bzw. Ablaufsteuerung" zwischen MRT und Navi-Modul? Mit welchem Aufwand ist bei Defekten oder Diebstahl ein Navi-Tausch realisierbar? Wie hoch wird eine gewisse Hersteller- bzw. Lösungsabhängigkeit eingestuft? Sowas könnte bei einem unvorgesehenen "Systemwechsel" (Einzelne Produktbestandteile nicht mehr lieferbar, bzw. Wechsel auf neue Hardware zwingend, keine kompatible SW-Updates mehr "lieerbar" u.ä.) für hunderte Fahrzeuge eine sehr teure Angelegenheit werden.

Systemunterlagen
Ohne System- bzw. technisch detailierte Lösungsbeschreibungen (incl. Schaltpläne, Verkabelungsübersichten, manuals, uvm.) bleibt der Auftraggeber blind, bzw. abhängig (Folgegeschäft, realistische Handlungsgrundlagen, Werkstattaufwände und diesbezügliche Standzeiten). Erst recht wenn zwischen eigenständig agierenden Modulen spezifische Protokolle (und Abläufe) eingesetzt werden, worüber so gut wie nicht bekannt gemacht wird (-> totalabhängigkeit)!

Abnahme
Da wahrscheinlich nicht sämtliche Fahrzeuge in einem überschaubaren bzw. abgrenzbaren Zeiträumen "umgerüstet" werden, bzw. in den nächsten Jahren weitere (Neu-)Fahrzeuge ausgestattet werden müssen; stellt sich beispielsweise die legitime / teuere Frage bei künftiger Berücksichtigung bei diversen, möglicherweise "inkompatiblen" SW-Zuständen (ELZ-Rechner, TETRA-Firmware, Navigationsapplikation, usw.) wie künftig eine Einzelabnahme erfolgen soll. Oder wie überhaupt "vorzeitig" feststellbar wird, wenn wahrscheinliche Änderungen die ausgeschriebene Gesamtlösung tangieren werden.

Standardeinbau
Irgendwie muss die beabsichtigte Fahrzeuglösung ja einzeln eingebaut werden. Bei Einbaupaketen ist zu evaluieren, von welchen Standardeinbauten (KdoW, HLF, DLK, RTW, KTW, PKW, etc.) ausgegangen werden sollte (Abstufungen?), und was als wie geartete Sonderlösung abzuhandeln wäre? Neben Verkabelungseffekten (Stromversorgung, MRT-Anbindung, Updateports) spielt bei externen Navigationslösungen der Kfz-Einbauort (für freie Sicht zu möglichst vielen GPS-Satelliten in bebauten Arealen, keine Abschattungen) eine nicht unerhebliche Rolle.

NICHT ÜBERSEHEN ! ! !

Die obigen Ausführungen sollen als Anregungen verstanden werden, stellen also keine abschließende Übersicht dar. Wer allerdings nicht (vorausschauend) handelt, wird halt (nur noch) behandelt; und muss möglicherweise mit zunehmenden "Unwägbarkeiten" für die nächsten Jahre (?) leben bzw. sich "rumärgern". Besonders dann wenn alternativ vom gleichen Anbieter eine 90% Gesamtlösung für eine Bruchteil des sonst drohenden Beschaffungsaufwand für jede Fahrzeug machbar waren. Nur warum soll der Verkäufer von sich aus auf sichere Umsätze verzichten?

Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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AutorDarr8e H8., hamburg / Hamburg869872
Datum19.06.2021 11:351153 x gelesen
Moin Jakob,

für deine Ausführungen danke (denke ich).

Es geht um Ausschreibung für 1 Lösch-Fzg. (Neu-Fahrzeug), also keine Um- bzw. Nach-Rüstung.
Die Lösung sollte schon für die zu erwartende Lebensdauer des Fzg. bestehen bleiben.
MRT kommt von Sepura (da Nds.)
Status 0 - 9 reicht, da nur Fw. Status-Auslösung via Navi-Touch-Funktion nicht zwingend erforderlich, da status-fähiger "Hörer".
Zweitbesprechungseinrichtung an Pumpe ja (muss aber ja gar nicht status-fähig) , aber welchen Einfluss hat das auf die gesamt-Lösung?


Geschrieben von Jakob E.Bei einer neutralen Vorgehensweise sind spezifische Formulierungen für abzudeckende Ausschreibungsforderungen unverzichtbar, welche allerdings möglichst eigenständig und transparent im Detail überprüfbar bzw. mit angemessen selbst verfügbaren Know-How (Wer als Person, wo gesichert für die Umsetzung erreichbar, wie ggf. werden Details realisitsch bewertbar / priorisierbar; auch nach Innen!) feststellbar bleiben muss.

Das ist das 1. Problem.
Wir möchten das Nutzen (also Navigationsgerät muss in der Lage sein, die per Tetra-Funk empfangenen Einsatzaufträge darzustellen und zu routen), aber haben in unserem "Dunstkreis" niemanden, der in dem Thema nur ansatz-weise sattelfest genug ist, die notwendigen techn. Details "ausschreibungs-gerecht" passend zu erstellen (oder auch nur zu verstehen).

Weswegen deine Ausführungen zwar bestimmt alle richtig und auch wichtig sind, aber uns konkret trotzdem wenig helfen.
Jüngst wurde in Gemeinde Fzg. nach-gerüstet, da wurde Lardis gekauft. Sehr nahe-liegend, das man dabei bleiben will.
trotzdem die Frage, wie man das korrekt (und eigentlich ja produkt-neutral) in Fzg.-Ausschreibung formuliert.

Grüße
Hansi

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AutorIngo8 z.8, Salzhausen / Niedersachsen869873
Datum19.06.2021 22:29876 x gelesen
Gibt es da keine Lösung über eure Zusatzalarmierung? Dürfte sehr viel einfacher sein als das für ein Fahrzeug über Tetra zu lösen.

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AutorSasc8ha 8H., Zusmarshause / BY869879
Datum20.06.2021 11:22804 x gelesen
Hallo Hansi,

wenn ihr keinen in euren Reihen habt der sich damit auskennt. Würde ich die Finger davon allgemein lassen. Aus eigener Erfahrung habe ich schon zu oft festgestellt wie komplex die Sache ist. Selbst wenn das System einmal läuft braucht es ständigen Support. Es ändern sich immer wieder formatierungen des SDS Text oder Anforderungen der Schnittstelle.

Ich würde euch da auch ein System wie Alamos oder Divera empfehlen. Da ist der nutzen Faktor warscheinlich auch noch höher. In manchen Landkreisen/ILS gibt es dafür bereits eine fertige Schnittstelle mit entsprechenden Support.

Grüße
Sascha

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AutorJako8b E8., Düsseldorf / NRW869881
Datum20.06.2021 12:40750 x gelesen
Auf Basis einer SEPURA-Lösung sehe ich in Verbindung mit einem MRT eine preiswerte sowie komfortable Lösung mit NAVI-Anbindung:
Vom NAVI-Teil unabhängig sind die Bedienkonsolen (entweder SCC3 oder HBC3 als Bedienhörer) mit gerätekonfigurierter Statusauslösung 0-9 über die Ziffernastatur. Somit ist ein extern verbautes Statuspanel (IHM & Co) entbehrlich. Beim Einbau an die externen Lautsprecher für vorne und hinten denken.

Das SEPURA MRT verfügt über zwei PEI-Ports (für je eine anschließbare Bedienkonsole), welche mit je einer CIB für weitere (dann insgesamt vier) Anschalteoptionen "erweitert" werden kann. An einer dabei gewonnene Aschalteposition wird die NAVI-Lösung angebunden.

MRT-Beschaffungen mit GPS-Module (Standortübertrackungsoption, wo befindet sich das Einsatzmittel) sollten inzwischen selbstverständlich sein, so das sich für übliche Einsatzfunktionen ein separate GPS-Tracker nicht mehr erforderlich ist. Für das MRT fehlt hierfür nur noch eine externe GPS-Empfangsantenne (separat und Kombiversion mit TETRA-Strahler).

NAVI-Preiswert

Von MRT-PEI-Port zum GTI-Adapter, und von dort via FMI-Stecker zu einem funktionskompatiblen GARMIN-Navi (mit mechanischem Armaturenbretthalter wie man es bei PKW-Lösungen kennt).
Die GTI-Lösung, bzw. der eigentliche Adapter mit beriebsfähiger Software zwischen MRT und NAVI) wurde von der BF Hamburg entwickelt, und wird inzwischen einbaufertig von Selectric verkauft.

NAVI Komfort (LARDIS PILOT, COLUMBUS)

Hier wird eine nunmehr verdeckt eingebaute NAVI-Grundlage (kein wesentlicher Unterschied wie beim externen genutzten NAVI an GTI-Option) in einer "formschöneren" Gehäuseausführung um partielle SW-Funktionen bzw. Bedienungsoptionen ergänzt, was sich Anbieter wie immer schon entsprechend bezahlen lassen. Sowas könnte für spezifisch geprägte Rettungsdienstabläufe eine Rolle spielen, muss aber nicht.

Wegstreckenermittlungsvorgabe via NAVI-Funktion.

Unabhängig von einer manuell verbleibenden Zieleingabe direkt im NAVI bleibt für die hier skizzierten Lösungsvarianten nur zu klären, wie anzufahrende Einsatzorte in das Navi über TETRA "eingegeben" werden, damit auf Grundlage dort aktuell hinterlegten Straßenkarten völlig autark die Wegstrecke "ermittelt" wird.

Hierfür werden SDS-Telegramme in einer spezifischen ASCII-Darstelungsweise (einfache Zeichenübertragungen in einer definierten Form - Syntax) eingesetzt. Im ersten Teil der SDS-Message stehen Einsatzinformationen welche als Textinfo auf dem MRT-Display und / oder dem NAVI angezeigt werden. Getrennt durch ein Steuerzeichen (z.B. "@") sind gleichzeiti auch die Zielkoordinaten für das NAVI enthalten, damit dieses eigenständig die Wegstrecke berechnet. Durch die Koordinatenübergabe können auch Einsatzorte (Waldgelände, Flußufer, Moor- und Torfgebiete, usw.) punktgenau "übergeben" werden, wo keinerlei übliche Staßenbezeichnungen mit/ohne Hausnummern existieren.

Koordinaten für anzufahrende Einsatzstellen müssen aus der IT der Leitstelle (oder einsatzführenden Stelle) kommen, d.h. im richtigen Format (gemeint sind hier nur die passende Reihenfolge einfacher Zeichen) welche mittels bereits etablierter SDS-Auslöseoptionen (vgl. Fernanweisungen) via TETRA an disponierte bzw. tangierte Einsatzmittel übertragen werden. Wenn Fahrzeuge mit eingeschalteten Funkgerät (und vorhandener Netzabdeckung) in der Garage stehen, könnte das NAVI schon mal loslegen, während die Besatzung noch auf den Weg zur Garage ist.
Da sowohl das MRT (mit unabhängiger Statusauslösung via Zifferntasten) und das NAVI weiterhin als autarke Funktionsmoduke agieren, machen die oben genannten Lösungsen nichts anderes, als SDS-Nachrichten im Einsatzfahrzeug zwischen MRT-PEI-Port und NAVI-Schnittstelle auszutauschen. Auch in Richtung einer Leitstelle, wenn diese (technisch wie ausgelöste Statusmeldungen) manuell im Fahrzeug verfasste SDS-Texte überhaupt in der Einsatzdokumentation "heranziehen" könnte.

Die verwendbaren NAVI-Standarddatensätze bzw. Syntax für GTI, LARDIS oder COLUMBUS sind bekannt, und die Koordinatenermittlung mit nachgelagerter Umwandlung (für die SDS) durch die IT in der Leitstelle ist relativ simpel (Wird aber den Betreibern der Leitstellen-IT immer noch sehr oft zu horrenden Preisen an "Unwissende" verkauft). Entweder wird die Eingabe der Straße und Hausnummer (aus den eingegebenen Ortangaben für den Einsatzauftrag) durch die Leitstellensoftware sofort in Zielkordinaten umgesetzt, oder manuell via graphischer Kartenquellen (ähnlich Google, Open Street Map, o.ä.) direkt vom Bildschirm per Mausklick (festgelegt bzw.) übernommen.

Gestaltung einer Angebotsaufforderung

Durch die gerätespezifische MRT-Vorgabe bei einem Einsatzfahrzeug kann bei einer betriebsfertig ausformulierten Angebotsabfrage (inkl. Kompletteinbau MRT, Antennen, NAVI-Lösungsentscheidung, Stromversorgung, Anbringungsort im Fahrzeug)emit separat vereinbarter Funktionsabnahme zur Feststellung der Leistungserfüllung auch ohne "Details" eigentlich nichts schief gehen. Lediglich die verwendete Datensatzsyntax zwischen auslösender IT (in der Leitstelle) muss (!) für die künftige NAVI-Lösung (kompatible Zeichenreihenfolge) als eineindeutige SDS-ASCII-Beschreibung (von der SW-Betreunung der auslösenden Leitstellenlösung) beigelegt werden.

SONSTIGES

Wenn Kunden einer Leitststellensoftware (einschl. Ausrückeprinzipien und dergleichen) nicht angemessen (z.B. über einen einsatztaktisch - operativ etablierten Arbeitskreis für das gesamte Einzugsgebiet) eingebunden werden, fallen Support- und Funktionsprobleme natürlich erst dann auf, wenn negative Resultate nicht mehr zu übersehen sind. Dies gilt auch für den nicht auszuschließenden Fall das die SDS-Syntax für die NAVI-Ansteuerung gewissen Veränderungen (MAP-Aktualisierung im NAVI, Schnittstelensoftware, TETRA-Firmware, usw.) unterworfen sein sollte. An sowas sollte die einsatztaktisch zentrale (!) Verantwortung für den IT-Einsatz (klassische S6 Herausforderung) nicht erst dann bemerken, wenn betroffene Einsatzkräfte bei der IT-Hotline oder bei der Führungsebene rebellieren!

In einer virtuell bzw. softwarerelevanten Arbeitsumgebung wirken sich verdeckt forcierte Abgrenzungen oder persönlich praktizierte Egozentriken natürlich fatal aus, wenn faktisch an überholten Sichtweisen oder fragwürdigen Handlungsabläufen nicht wirklich was verändert wird.

Dies gilt für Laptops in Kommandofahrzeugen genauso wie für IT-gestützte Einsatzleitsoftware, für TETRA-Nutzung ebenso wie für jede automatisierte Alarmierungslösung. Die Zeiten eines über Jahre stabil statischen Zustanes sind schon lange vorbei. Hier hilft nur Neugier, eine gewisse Einarbeitung und ein offener und respektvoller Umgang miteinander. Aber sowas ist doch für verantwortungsvoll moderierende Führungspersönlichkeiten kein Problem. ODER?

Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin869889
Datum20.06.2021 15:17780 x gelesen
Geschrieben von Darre H.Das Navigationsgerät muss in der Lage sein, die per Tetra-Funk empfangenen Einsatzaufträge darzustellen und zu routen.


Ich gebe jeden Tag mehrmals Adressen in ein Navigationsgerät ein, das zu den besseren unter den LKW-Navigationsgeräten gehört. Alle zwei Wochen oder so versteht das Navigationsgerät die Eingabe nicht. Vielleicht, weil es eine Baustelle ist, die in der Datenbank noch fehlt, vielleicht, weil die Rechtschreibung des Versenders Mängel aufwies (der Berliner Kuhdamm ist dabei ein durchaus vorkommendes Problem, das aber einfacher zu lösen ist als viele andere), vielleicht auch, weil nach der Gebietsreform der Gebietsreform der Gebietsreform keine Einigkeit bei den Erstellern von Datenbanken herrscht, wie eine Adresse anzusprechen ist, also über den Ort, oder den Ortsteil, oder den Ortsteil des Ortsteils ...

Integration bringt immer das Risiko mit sich, daß Du nur noch "Adresse unbekannt" bekommst, oder aus Fehlermeldungen nicht mehr verstehst, was gerade schiefläuft, oder daß eine Rechtschreibkorrektur Dich zu einem Ort schickt, den Du GANZ BESTIMMT gemeint hast. Es sollte also immer so sein, daß übermittelte Adresse und Routingziel angezeigt werden, damit man die Bescherung noch sehen kann.

Wer an perfekte Algorithmen in Navigationsgeräten glaubt, oder an vollständige Adreßdatenbanken, oder an Rechtschreibregelkenntnisse von Bürofachkräften, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.



Hans-Joachim

"Everybody is entitled to his own views. Everybody is not entitled to his own facts."
James Schlesinger, 1975

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AutorSasc8ha 8E., Baiersbronn / Baden-Württemberg869900
Datum21.06.2021 09:21735 x gelesen
Geschrieben von Hans-Joachim Z.Integration bringt immer das Risiko mit sich, daß Du nur noch "Adresse unbekannt" bekommst, oder aus Fehlermeldungen nicht mehr verstehst, was gerade schiefläuft, oder daß eine Rechtschreibkorrektur Dich zu einem Ort schickt, den Du GANZ BESTIMMT gemeint hast.

Nun, daher ist es wichtig, dem Navi nicht die Adresse zu übergeben, sondern die Koordinaten. Also im Idealfall wird die Adresse übermittelt (für die Einsatzkräfte) + die Koordinaten für das Navi. Dann sollte ein Abgleich stattfinden und vielleicht stellt man dann fest, dass das ganze passt, oder nicht und man kann im Zweifelsfall nachfragen.
Das sollte trotz aller technischer Raffinessen noch immer möglich sein :-)

Mit kameradschaftlichen Grüßen
Sascha

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 14.06.2021 20:05 Darr7e H7., hamburg
 15.06.2021 11:25 Jako7b E7., Düsseldorf
 19.06.2021 11:35 Darr7e H7., hamburg
 19.06.2021 22:29 Ingo7 z.7, Salzhausen
 20.06.2021 11:22 Sasc7ha 7H., Zusmarshause
 20.06.2021 12:40 Jako7b E7., Düsseldorf
 20.06.2021 15:17 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
 21.06.2021 09:21 Sasc7ha 7E., Baiersbronn
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