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Thema | Gasflaschen und Feuer (war: Erfolgreiche Taktik: brennen lassen!) | 23 Beträge | |||
Rubrik | Einsatz | ||||
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 700572 | |||
Datum | ![]() | 16665 x gelesen | |||
Mahlzeit! Geschrieben von Jens Rugen Was ist die empfohlene Vorgehensweise, oder anders formuliert, wie sieht das Lehrbuchvorgehen aus? Zunächst sind hier drei (bis fünf) Fälle zu unterscheiden: 1. Gasflaschen mit Hochdruckgas: Eine Gasflasche, in die das Gas einfach hinein gedrückt wird. Gibt es z.B. bei unseren Atemluft- oder Pressluftflaschen, weiterhin für Schutzgase, Wasserstoff, Erdgas (auch im Kfz-Bereich) und Sauerstoff. Wird die Flasche mit übermäßiger Wärme beaufschlagt, besteht die Gefahr des Gefäßzerknalls durch den steigenden Innendruck und (vor allem bei direkter Flammeneinwirkung) durch Schwächung des Behältermaterials. Also muss die Flamme möglichst schnell massiv gekühlt werden, am besten aus der Deckung heraus. Wenn die äußere Wärmeeinwirkung unterbunden ist, besteht recht schnell keine besondere Gefahr mehr. Die Flasche kann dann auch bewegt werden (z.B. aus einem Gebäude heraus, um den Inhalt im Freien abströmen zu lassen) 2. Gasflaschen mit Flüssiggas: Hier ist das Gas unter Druck verflüssigt. Die Flasche darf aber niemals ganz mit der Flüssigkeit gefüllt werden, es muss oben noch ein Gaspolster als Ausdehnungsreserve vorhanden sein (sonst würde die Flüssigphase bei Erwärmung die Flasche hydraulisch sprengen). Verwendung vor allem beim klassischen Flüssiggas Propan/Butan, auch im Camping- und Kfz.-Bereich sowie CO2, auch als Löschmittel. Bei Wärmebeaufschlagung gilt zusätzlich zu den unter 1. aufgezählten Gefahren, dass durch die verdampfende Flüssigphase ein weiterer Druckanstieg erfolgt; brennbare Gase führen nach dem Zerknall des Druckbehälters i.d.R. zu einer Raumexplosion mit beträchtlichem Feuerball (einfach mal mit dem Stichwort BLEVE nach Videos googeln). Die Behälterwandungen sind besonders im Bereich oberhalb der Flüssigphase gefährdet, weil dort die Wärme nicht über die Flüssigkeit abgeführt werden kann. Maßnahmen: wie unter 1. Ein ggf. vorhandenes "Überdruckventil" (i.d.R. eine Berstscheibensicherung) kann bei Erwärmung durch Beflammung (also im Brandfall) den ansteigenden Überdruck nicht unbedingt zuverlässig abbauen! 3. Gasflaschen mit gelöstem Gas: Hier ist die Flasche mit einer porösen Masse gefüllt, in der sich eine Flüssigkeit befindet. In dieser Flüssigkeit ist das eigentliche Füllgas gelöst. Klassischer Anwendungsfall ist die Acetylangasflasche. Hier besteht neben den unter 1. genannten Gefahren zusätzlich die Gefahr der Acetylengaszersetzung. Ein chemischer (*grübel* oder physikalischer??) Effekt innerhalb der Flasche, der ohne Beteiligung von Luftsauerstoff abläuft. Ist dieser Vorgang durch äußere Hitzeeinwirkung oder Flammenrückschlag einmal in Gang gekommen, kann er eigenständig und sich selbst verstärkend weiterlaufen und auch längere Zeit später (also nach Ende der äußeren Erwärmung) noch zum Gefäßzerknall führen. Deswegen gelten für die Acetylengasflaschen besondere Maßnahmenempfehlungen: Auch diese Flaschen sind bei äußerer Hitzeeinwirkung massiv zu kühlen. Bleibt die Flasche jedoch trotzt Kühlung heiss (Wasser verdampft sofort bei Unterbrechung der Kühlung), muss auch nach Abstellen der äußeren Wärmeeinwirkung weiter gekühlt werden. Die Flasche darf dann nicht bewegt werden, auch soll die Flasche nicht durch Öffnen des Ventils entleert werden. Wenn eine weitere Kühlung unter sicheren Rahmenbedingungen nicht möglich oder sinnvoll ist, kann in diesem besonderen Fall die Gasflasche durch Beschuß geöffnet weden. (Das wird i.d.R. nur das SEK können: Perforieren des Flaschenmantels mit Stahlmantelgeschossen, sofortige Entzündung des austretenden Gases mit Leuchtspurgeschossen). Verdampft das Wasser nach dem Kühlen erstmal nicht sofort, soll die Flasche mindestens 24h weiter gekühlt werden, hier kommt der schon erwähnte Bach oder Teich ins Spiel. 4. Fässer: Auch hier kann durch erhöhten Innendruck und wärmebedingte Schwächung des Behältermaterials ein Zerknall passieren. Deswegen im Brandfall ebenfalls aus der Deckung heraus kräftig kühlen. Nach Löschen des Feuers schnell keine besondere Gefahr mehr. 5. Gasleitungen (ortsfest): Hier besteht die Besonderheit, dass eine undichte Gasleitung nach dem Löschen des Feuers i.d.R. nicht aus dem Brandbereich ins Freie gebracht werden kann, so dass nach Löschen des Gasbrandes weiter brennbares Gas ausströmen und eine Explosionsgefahr verursachen würde. Deswegen gilt für diesen Fall die Regel, das Feuer an der Gasleitung selbst nicht zu löschen, sondern die Leitung abzuschiebern. Die Umgebung darf und soll natürlich mit entsprechend dosiertem Einsatz von Wasser gekühlt bzw. auch abgelöscht werden. Das war jetzt das, was von 25 Jahren Feuerwehr-Ausbildung so hängen geblieben und präsent ist, Ergänzungen und Korrekturen sind willkommen ;-) Gruß, Henning | |||||
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Autor | Anto8n K8., Mühlhausen / BY | 700576 | |||
Datum | 29.10.2011 15:57 | 9112 x gelesen | |||
Servus, so kenne ich es auch. Bis auf das Zerschießen der Acetylenflaschen. Mit kameradschaftlichen Grüßen Anton Kastner | |||||
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Autor | Thom8as 8S., Bensheim-Gronau / Hessen | 700583 | |||
Datum | 29.10.2011 19:41 | 8828 x gelesen | |||
Hallo. Hier ein Link zum Beschuss von Gasflaschen: http://www.firefighter.at/fire/material/output.php?output_id=263 Gruß Thomas Das ist meine persönliche Meinung, und nicht die einer Feuerwehr. Wer Teile meines Beitrages ausserhalb dieses Forum nutzen möchte, muss per Mail anfragen. | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 700654 | |||
Datum | 30.10.2011 17:31 | 10845 x gelesen | |||
Hallo, sind noch ein paar mehr Fälle (v.a. wenn man die Flaschen im Feuer oder den Inhalt bereits brennend berücksichtigt)... Auszüge aus http://www.einsatzleiterhandbuch.org/: Acetylen: 3 A Acetylen Allgemeines - Eigenschaften: Hochentzündlich; Zündtemperatur > 305 oC Achtung: Zersetzungsgefahr, weil instabil!! Explosionsbereich ca. 2,3 - 84 Vol.% (aufgrund der Selbstzer-fallssfähigkeit ist mit Explosionen auch oberhalb der OEG von 84 Vol.% zu rechnen) farblos Geruchsschwellenwert: > 240 ppm = 0,024 Vol.% Unter Druck (ca. 8,5 bar alte Flaschen, neue Flaschen ca. 18 - 19 bar) in Aceton gelöstes Gas. Hydraulisches Sprengen durch Flüssigkeitsausdehnung des Ace-ton-/Acetylengemisches bei Erwärmung über längere Zeit > 100 °C möglich! Ab Erwärmung des Flaschenmantels > 300 °C muß mit dem Ein-setzen des Acetylenzerfalls gerechnet werden. Etwas leichter als Luft (C2H2, Dichteverhältnis 0,9) Je nach vorgefundener Lage (s.u.) höchste Berstgefahr für die Acetylen-Druckgasbehälter, dann Druckwelle und Bildung eines Feuerballs (Durchmesser bis zu ca. 30 m) mit bis zu 300 m weit fliegenden Metallteilen. - Erkennungsmerkmale: Geruch meist knoblauch- oder gummiartig Flaschenschulterfarbe: Kastanienbraun RAL 3009 (Ach-tung: Ältere Behälter können noch eine gelbe Schulterfarbe besitzen, obwohl dies seit dem 01.01.2007 nicht mehr zuläs-sig ist) 3 GEFÄHRLICHE STOFFE - KENNZEICHNUNG: DRUCKGASBEHÄLTER Flaschenverschluß: Bügelverschluß, ovales Handrad Flaschen haben keinen hohlen Klang (wegen der porösen Füllmasse und Aceton) UN-Nr.: 1001, Gefahrnummer: 239 Hommel-Merkblatt Nr.: 214 Gefahrzettel 2.1 (rot mit Flammensymbol, in der unteren Ecke eine 2) Gefahrensymbol Hochentzündlich (F+) - Nachweis: Geruch Ex-Meßgerät Prüfröhrchen z.B. Benzinkohlenwasserstoff Merkmale einer Acetylenzersetzung: - Temperatur der Flaschenwand steigt ohne äußere Einwirkung (bei Flammenrück-schlag beginnend am Flaschenkopf). - Ab einer Temperatur von >300°C an der Behälterwand droht eine Selbstzersetzung - Beim Brand am Ventil oder Druckminderer keine hell leuchtende gelbe Flamme, sondern Verfärbungen bzw. Ruß oder Qualm innerhalb der Flamme erkennbar. - Ausströmendes Gas riecht abnormal bzw. entströmt ungleichmäßig. Achtung: Plötzlicher Stop des Gasaustritts (Zischgeräusch ist nicht mehr zu hören) bedeutet in den meisten Fällen Verstopfung des Ventils, nicht aber daß die Flasche leer ist! Maßnahmen Es halten sich grundsätzlich nur die unbedingt notwendigen Einsatzkräfte in der näheren Umgebung der betroffenen Gasflasche auf! Bei Verdacht auf Acetylenfreisetzung ausschließlich explosionsgeschützte Geräte (z.B. Ex-Meßgeräte, Handlampen, Funkgeräte etc.) mindestens der Gruppe II C T 4 (Zündtemperatur max. 135°C) einsetzen! 3-EXPLOSIONSGEFAHR; 3-EX-ZONEN; 4-10 EXPLOSIONSGESCHÜTZTE GERÄTE Sicherheitsabstand: Für Einsatzkräfte unter Atemschutz, mit geeigneter Hitzeschutz-kleidung und geeigneter stabiler Deckung (muß auch Fla-schenteilen standhalten): ca. 20 - 30 m; z.B. für Kühlen aus der Deckung Für Einsatzkräfte mit geeigneter stabiler Deckung (muß auch Flaschenteilen standhalten): > 50 m Räumungsradius: Direkt angrenzende Gebäude sowie im Freien ca. 300 m, gilt auch für Einsatzkräfte! (Hängt vom Straßenverlauf, der Bebau-ung etc. ab) für weiter entfernte Gebäude innerhalb des Räu-mungsradius gilt: Menschen halten sich auf der der Einsatzstelle abgewandten Seite auf. !! Wegen der Zersetzungsgefahr sind Gasflaschen-Bergebehälter für Acetylengas-flaschen ungeeignet und nicht zugelassen! !! Flaschen möglichst nicht erschüttern! !! Nie versuchen, Actylengasflaschen bei einem Ventilschaden mit einer Dichtein-richtung (z.B. für Chlorgasflaschen) dicht zu setzen, da Explosionsgefahr! !! Im Feuerwehreinsatz bei erwärmten Acetylengasflaschen nie am Ventil manipu-lieren! !! Grundsätzlich versuchen, den Umgebungsbrand um die Acetylenflasche aggres-siv und schnell zu löschen! (Löschen des Umgebungsbrandes = Kühlen der Fla-sche!) Hinweis: Von dem Acetylengasflaschenzerknall mit Todesfolge in Salzburg ist bekannt, daß sich kurz vor dem Zerknall die Tonlage des ausströmen-den Gases von einem eher dumpfen Grollen zu einem ohrenbetäu-bend hohen Pfeifen geändert hat. Rechtzeitig eingeleitete Lösch- und Kühlmaßnahmen schaffen gute Voraussetzungen für das Stoppen des Acetylenzerfalls und damit für die Verhinderung einer Acetylenfla-schenzersetzung. Gerade im frühen Stadium ist die Kühlung sehr wirksam, da bei einer externen Erwärmung (z.B. im Brandfall) der Zerfallsbereich zunächst im Außenbereich der Flasche liegt. - Ausströmen - nicht brennend: Höchste Explosionsgefahr in geschlossenen Räumen Umgebung räumen Zündquellen vermeiden Flasche auf Erwärmung (= Zersetzung) prüfen. (Die Prüfung auf Erwärmung sollte bei Unsicherheit über den Wärmezustand mit Meßgeräten (z.B. Thermokamera, Fernthermometer) bzw. durch die Aufgabe von Wasser aus der Entfernung erfolgen. Bei schneller Abtrocknung MUSS auf die Prüfung mit der Hand verzichtet werden!) Wenn reines Gas (ohne Asche, Ruß etc.) entweicht, Flaschenventil schließen. Flaschenerwärmung prüfen, wenn mehr als "warm". kühlen! Fenster/Türen etc. öffnen (zur Be- und Entlüftung und als Druckentlastungsöffnun-gen). Raum be-/entlüften. Ex-Gefahr prüfen. Bei ungehindertem Gasaustritt gibt die Acetylengasflasche ihren Inhalt innerhalb kurzer Zeit ab und führt so in der Umgebung zu einer latenten Explosionsgefahr. Das darauf folgende Nachgasen bedeutet nur dann eine (zusätzliche) Gefahr, wenn die Flasche über längere Zeit in einem kleinen geschlossenen Raum gebracht wird. Ggfs. regelmäßig Ex-Messung durchführen. Das Nachgasen bei defektem Ventil kann bei voller Ventilöffnung bis zu 24 h dauern. - Ausströmen - brennend: Gefährdungsbereich räumen Flammenrückschläge vom Brenner her sind unwahrscheinlich. Nur wenn die Flamme (am Ventil) "sauber" brennt, darf das Ventil geschlossen werden. (Dies kommt praktisch bei Ventilbränden für die Feuerwehr nicht in Frage!) Flaschen, die länger als ca. 60 s am Ventil brennen, nicht mehr manipulieren! Flasche ausbrennen lassen. kühlen! - Kühlen von wärmebeaufschlagten Acetylengasflaschen! Bei sehr schneller - auch nur punktueller ! - Temperaturerhöhung ist das baldige Bersten innerhalb weniger Sekunden wahrscheinlich! Durch Kühlen (24 h) ist ein evtl. Acetylen-Zerfall in der Regel zu stoppen. Flaschenbündel mindestens 24 h kühlen! Bei Flaschenbündeln sicherstellen, daß möglichst auch die inneren Flaschen bzw. die Zwischenräume des Bündels erreicht werden (z.B. mit Wasserwerfern von oben beregnen). Fenster/Türen etc. öffnen (zur Be- und Entlüftung und als Druckentlastungsöffnun-gen). Aus Deckung (Sicherheitsabstand!) heraus mit größtmöglichem Sicherheitsabstand zunächst mit starkem, später sanftem Sprühstrahl mind. 30 min kühlen. Wenn mög-lich unbemannten Monitor einsetzen. Bleibt die Flasche danach kühl (Kühlen kurz einstellen, prüfen, ob der Flaschenman-tel zu schnell trocken wird, ggfs. Infrarotkamera oder Fernthermometer einsetzen, ggfs. Hand auflegen), das Kühlen für 5 - 10 min unterbrechen. Bleibt die Flasche kalt, kann die Flasche geborgen und in ein Wasserbad (Ventil möglichst höher als der Flaschenfuß gelagert) gelegt werden. Nur wenn dies vor Ort nicht möglich ist (z.B. in einem Wohngebiet), kann sie in einem Wasserbad an einen sicheren Ort verbracht werden und dort unter fortwähren-der Kontrolle über 24 Stunden weiter gekühlt werden. Flaschenbündel nicht zerlegen, da durch Abbrand von Leitungen partielle Flaschenerwärmungen mit folgender Acetylen-Zersetzung verursacht worden sein könnten und dies von außen nicht festzustellen ist! Aufschießen von Acetylengasflaschen Nach Erfahrungen aus Schweden und Deutschland können brennende Acetylengasfla-schen aus der Deckung und in einem Sicherheitsabstand von mind. 50 m mit Gewehren aufgeschossen werden. Sie zerbersten dabei nicht, sondern brennen aus! Vorsicht vor Querschlägern bis zu mehreren hundert Metern! Dies darf aber nur von geeigneten Personen (z.B. Scharfschützen der Polizei) mit geeigneten Waffen im Freien und in ausreichender Entfernung von Perso-nen/Gebäuden durchgeführt werden! Die Flaschen sind dann mehrfach an verschiedenen Stellen über die Länge des Mantels, nahezu punktgenau mittig (zur Verhinderung von Querschlägern!) aufzu-schießen. Die Gasflamme kann nach der Zündung bis zu 5 m lang sein. Werden Flaschen angeschossen, so muß die sofortige Zündung des ausströmenden Acetylens sichergestellt ist. Dies geht mit geeigneter Munition (z.B. Leuchtspur, hier auf Mindestflugweiten achten!) oder mit Spreng-/Blendgranaten mit Fernzündern. Umliegende gefährdete Objekte sind in Absprache mit den Schützen zu räumen bzw. zu sichern. Alle Einsatzkräfte begeben sich in einer Entfernung von mindestens 50 m von der Flasche in Deckung! - Folgemaßnahmen: Flaschenbündel nicht zerlegen (mind. 24 h kühlen). Flasche(-n) nach einem Brand/Zersetzung entsprechend kennzeichnen. 7 GASFLASCHENANHÄNGEKARTE Flasche ins Füllwerk überführen (lassen). Benachrichtigen: - Besitzer - Lieferant/Hersteller Literaturhinweise: - Aschenbrenner, D.; Cimolino, U. und Völker, F.: E: Explosionsgefahr durch Acetylen, in: brandschutz, 8/97, Kohlhammer Verlag - BMA: Technische Regeln für Acetylenanlagen und Calciumcarbidlager (TRAC), Bek. des BMA vom 1. Dezember 1998, III c 2-35492-1, in: Bundesarbeitsblatt 01/1999 - BMA: Merkblatt zur Verhütung von Acetylenflaschen-Explosionen, Anlage zur TRAC 208, in: Bundesarbeitsblatt 01/99 - Forschungsbericht der BAM in: vfdb Zeitschrift 2/95 - Ergänzendes Schreiben der BAM an BF Düsseldorf vom 16.08.96 - Industriegaseverband: IGV-Kurzinformation, Stand 07-2005 - - GISChem - Datenblatt für Unternehmer/FASI/Betriebsrat Acetylen : CASNR 74-86-2, Stand Juni 2009 - Klingsohr, Brennbare Flüssigkeiten und Gase; Rote Hefte Nr. 41, Kohlhammer Verlag - Kurth, Lutz: Explosionsgefahren durch Acetylenflaschen bei einem Brand, in: TÜ, Bd. 40, Nr. 1/2; 1999 - Liebetruth, Jörg: Explosionsgefahr durch ex-geschützte Geräte bei Anwesenheit von Acetylen, in: 112-Magazin der Feuerwehr, 06/2000, efb-Verlag, Erlensee, 2000 und UB; 6/2000, Huss-Medien, Berlin, 2000 und brandwacht, 1/2001, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2001 - Österreichischer Bundesfeuerwehrverband: Richtlinie Einsatz bei Bränden und Zwischenfällen mit Acetylengasflaschen, ÖBFV-RL E 08, Wien - Rönnfeldt, J. und Voss, S.: Beschuß von zerknallgefährdeten Acetylengasflaschen, in BRANDSCHUTZ 2/99 und 5/2000, Kohlhammer Verlag - SBF Brandförsvarsföreningen (schwedischer Feuerwehrverband): Unschädlichmachung durch Beschießung, dt. Übersetzung, o.J. - Staatliche Feuerwehrschule Würzburg: Maßnahmen bei Gefahren durch Acetylenflaschen-Explosionen, Merkblatt 7.9, Stand 06/99, Würzburg, 1999 - Strieder, Gottfried: Ungewöhnlicher Einsatz, Acetylengasflasche beschossen, in: blaulicht 3-2001, Graz, 2001 - vfdb Referat 10: Protokoll der 30. Sitzung, München, 1994; 41. Sitzung, Münster, 2000 - vfdb Referat 10: Merkblatt Empfehlungen für den Feuerwehreinsatz bei Gefahr durch Acetylen, April 2008 Autor: U. Cimolino, A. Hain Erdgas: 3 - Erdgas Allgemeines - Versorgung von Wohnungen und Gewerbereichen über Rohrnetzsystem bis zum Hausanschluss und durch die Hausinstallation bis zum Verbraucher. - Leitungsdurchführungen aus dem öffentlichen Verkehrsbereichen in Gebäude werden durch einen gelben Punkt, der einen Durchmesser von ca. 40 mm aufweist, gekennzeichnet. - In der Industrie wird Erdgas unter verschiedenen Handelsnamen (z.B. Grison) auch tiefkalt (!) verflüssigt (LNG, -160 °C, 2 bar) oder als Druckgas bei Drücken von 200 bar (CNG = Compressed Natural Gas) in Druckbehältern bevorratet. Es dient z.B. zum Antrieb von Fahrzeugen (entspannter Tankinhalt zwischen ca. 35 m³ (PKW), 100 m³ (LKW) und 230 m³ (Busse)), Block-HKW oder von Gasturbinen. (Achtung: Erfrierungsgefahr bei tiefkalten Gasen!) - Leitungsdrücke bei Verteilungsnetzen und Hausanschlüssen: * Hoch-Druck bis 100 bar * Mittel-Druck 100 mbar - 1 bar Nieder-Druck 100 mbar - Leitungsdrücke in Pipelines:* 16 100 bar, u.U. auch höher Eigenschaften 3 - GSG-GRENZWERTE GASE/DÄMPFE; 3-SICHERHEITSTECHNISCHE KENNZAHLEN Erdgas: Summenformel Methan (Hauptteil) : CH4 Dichte /Luft : leichter als Luft (Dichteverhältnis 0,55-0,60) Achtung: Tiefkalt ausströmendes Gas bildet Nebel und Gasseen am Boden! Wahrnehmbar : Geruchlos Bei Odorierung, - durch den schwefelhaltigen Geruchsstoff THT (Tetrahydrothiophen) nach faulen Eiern, oder - mit Gasodor S-free eher nach Klebstoff (NICHT nach faulen Eiern!) Achtung: Erdgas aus einer Pipeline ist noch NICHT odoriert! Zündtemperatur: 595 oC Ex.-Bereich: 4 - 17 VOL.% Gesundheitsgefahren Ungiftig schwach betäubend Erstickend bei mehr als 19 Vol.% Raumanteil Eigenschaften bei Austritt Gasförmig/CNG: Keine/geringe Bildung von Kondensationswolken LNG: Achtung: Tiefkalt ausströmendes Gas bildet Nebel und Gasseen am Boden! Erfrierungsgefahr - Nachweis: * Geruch * Ex-Meter (indirekt über Ex-Messung) * Hommel-Merkblatt-Nr.: 399 a + c Hausanschlüsse Niederdruck Einzelabnehmer Erhöhter Niederdruck und Mitteldruck (Skizzen einfügen) Maßnahmen Ausreichenden Sicherheitsabstand (v.a. für die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor) einhalten! Sicherheitsabstände bei üblichen Anlagen oder Erdgas-KFZ: Mind. 30 60 m; bei Hochdruckanlagen auch mehr als 100 m in Ausströmrichtung; bei Beflammung von Behältern (BLEVE-Gefahr!) mehrere hundert Meter! Dabei Windrichtung beachten! Allgemein Eigenschutz bachten (Ex-Gefahr)! Weiträumig absperren! (s.o.) Bei Brandbekämpfung von tiefkalt ausströmenden (Erd-)Gas die Hitzeschutzanzüge bzw. Einsatzkleidung so tragen, daß von unten kein Gas einströmen kann, d.h. Jacke in die Hose, Hosen- und Jackenbündchen in jedem Fall schließen! Brandschutz bereit stellen. Nachweis der Ex-Gefahr (damit indirekt das Erdgas) mittels Ex-Meter. Bei allen Einsätzen im Bereich von Gasversorgungsanlagen ist das örtliche EVU/Gas zu verständigen. Maßnahmen sind mit dem Leiter EVU/Gas möglichst abzusprechen. Einmal geschlossene Absperreinrichtungen an Gasinstallationen werden durch die Feuerwehr nicht wieder geöffnet! (Ringleitungen müssen zu beiden Seiten der Einsatzstelle abgesperrt werden!) Nicht ex-geschützte elektrische Geräte (Handfunkgeräte, FME, Handpumpen etc.) deshalb außerhalb des Gefährdungsbereiches ablegen! (Dies gilt erst recht für private Gegenstände wie Mobiltelefone etc.) Ex-geschützte elektrische Geräte vor dem Betreten des Gefährdungsbereiches einschalten. Betroffene bzw. benachbarte Gebäude bzw. Umgebung durch 3 EVAKUIERUNG/RÄUMUNG sichern! Gasaustritt im Freien, nicht brennend Abstand halten, Windrichtung beachten, Gefahrenbereich weiträumig absperren. Bei Erdgasfahrzeug: Fahrzeugmotor abstellen. Kein offenes Licht, nicht rauchen, Schalter und Elektrogeräte innerhalb des Gefahrenbereiches nicht betätigen. Nur exgeschützte Elektrogeräte verwenden. ( 3 TEMPERATUR-KLASSEN, 4-10 EXPLOSIONSGESCHÜTZTE GERÄTE) Gasaustritt eindämmen oder unterbinden. (Rohr verstopfen, abknicken, abquetschen, evt. Baugrube zuschütten.) Eindringen des Gases in geschlossene Räume bzw. Kanäle und Schächte verhindern. Austretende Erdgaswolke kann mit Hilfe einer Wärmebildkamera gesehen werden. Löschangriff mit Wasser und Löschpulver vorbereiten. Gasaustritt im Freien, brennend Bei Erdgasfahrzeug: Fahrzeugmotor abstellen. Weiträumig absperren, Windrichtung beachten. Löschmittel: Wasser (Sprühstrahl), Löschpulver. Wärmestrahlenschutzkleidung (Hitzeschutz Form III) für den Angriffstrupp! Brennendes Gas nicht löschen! (Außer zur Menschenrettung, dabei Gefahr der Rückzündung beachten!) Gefährdete Objekte und Umgebung kühlen/naßhalten. Kühlwasserbedarf: beflammte Objekte: ca. 15 l/(m² * min) Objekte unter Wärmestrahlung: ca. 1,5 l/(m² * min) Wenn durch das Nachlassen des Ausströmdruckes die Gasflamme zusammensinkt und dadurch ein Flammenrückschlag droht, ist die Gasflamme sofort zu löschen! Hochdruckflanschbrände sind mit Pulver kaum zu löschen, hier hat sich der Einsatz von mehreren kombiniert vorgetragenen (Hohl-)Strahlrohren bewährt. Hinweis: Rauschen oder zischende Geräusch im Straßenbereich (also klassische Anzeichen einer undichten Gasleitung) OHNE Anzeige in Ex-Meßgeräten kann auch von neuartigen Kabelverlegetechniken z.B. der Telekom verursacht werden! Dabei werden die Kabel mit Pressluft statt mit Seilzügen eingeblasen statt eingezogen. Ggf. daher bei entsprechenden Geräuschen, aber keinerlei Anzeige im Ex-Meßgerät, die Einsatzstelle weiträumig auf entsprechende Kabelverlegearbeiten erkunden. Gasaustritt in Gebäuden, nicht brennend Nur ex-geschützte Geräte verwenden, nicht rauchen, kein offenes Licht. Elektrische Schalter, Türglocken etc. nicht betätigen. Absperreinrichtung in oder vor Gebäuden schließen. Lage des Hauptschiebers durch gelben Punkt an der Gebäudewand gekennzeichnet. Querlüften des Gebäudes durch Öffnen von Türen und Fenstern. Ggf. zusätzlich 3 DRUCKBELÜFTUNG einsetzen. Wenn nötig Trennung des Gebäudes von der elektrischen Stromversorgung. 3 ELEKTRISCHE ANLAGEN Feststellung einer gefährlichen ex-fähigen Atmosphäre mittels Ex-Meter durchführen. Erstickungsgefahr durch Sauerstoffverdrängung. Gasaustritt in Gebäuden, brennend Brennendes Gas nicht löschen! (Außer zur Menschenrettung, dabei Gefahr der Rückzündung beachten!) Brennende Gasleitung erst löschen, wenn sichergestellt, daß die Leitung sofort abgeschiebert werden kann! Löschmittel: Wasser (Sprühstrahl), Löschpulver. Ggf. Wärmestrahlenschutzkleidung (Hitzeschutz Form III) für den Angriffstrupp! Absperreinrichtung in oder vor Gebäuden schließen. Lage des Hauptschiebers durch gelben Punkt an der Gebäudewand gekennzeichnet. Gefährdete Objekte und Umgebung kühlen/naßhalten. Kühlwasserbedarf: beflammte Objekte: ca. 15 l/(m² * min) Objekte unter Wärmestrahlung: ca. 1,5 l/(m² * min) Wenn durch das Nachlassen des Ausströmdruckes die Gasflamme zusammensinkt und dadurch ein Flammenrückschlag droht ist die Gasflamme sofort zu löschen! Benachrichtigen: - Rettungsdienst - Polizei - GVU/ Gas___:_______________ - ___________:_______________ - ___________:_______________ - ___________:_______________ Literaturhinweise: - Der Feuerwehrmann 12/92: Erdgasversorgung in Gebäuden, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1992 - Feuerwehrmagazin 03/2009 und 09/2009, Ebner Verlag, Bremen, 2009 - Hettler, Ralf: Seminar: Bekämpfung von Gasbränden, in: FFZ 1/2005, UDER Verlag, Naumburg, 2005 - Klingsohr, Kurt: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Rotes Heft Nr. 41, Verlag W. Kohlhammer - Österreichischer Bundesfeuerwehrverband: RL Einsatz bei unkontrolliertem Erdgasaustritt, E-08, Wien, 2002 (Entwurf) - VDGW: Erdgas - Information für die Feuerwehr (DVGW) Autor: U. Cimolino Flüssiggas: 3 Flüssiggas Allgemeines Flüssiggase sind i.d.R. niedrig siedende Kohlenwasserstoffe, wie Propan oder Butan sowie deren Gemische oder artverwandte Gase (z.B. Buten, Propen). Gemische von Propan und Butan werden nach DIN 51622 als A-, B-, C-Gemische bezeichnet. Gemisch Propan/Butan nach DIN 51622 Bestandteile A 95 Gewichts-% Butan, Rest Butanisomere A 0 95 Gewichts-% Butan, Rest Propanisomere A 1 60 Gewichts-% Butan, 40 Masse-% Propan B 60 Gewichts-% Propan, 40 Masse-% Butan C 95 Gewichts-% Propan, Rest Ethan, Ethen usw. 1 kg Flüssiggas = ca. 2 l Flüssigphase 2 l Flüssigphase = ca. 500 l Gasphase 500 l Gasphase = ca. 30000 l zündfähiges Gas - Luftgemisch Internationale Bezeichnung: LPG (Liquified Petroleum Gas) Eigenschaften Gase sind farblos und ca. 1,5 - 2,1 mal schwerer als Luft. (Sog. "Schwergasverhalten", sie verhalten sich wie Flüssigkeiten!). Sie (fließen) sammeln sich in tiefer gelegenen Bereichen wie Kellern, Schächten und Bodensenken! Austretende Flüssigphase verdampft zunächst und kühlt sich dabei sehr schnell auf die Siedetemperatur ab. Erfrierungsgefahr! Gas vermischt sich nur langsam mit Luft, bleibt daher auch über größere Entfernung noch zündfähig. Eine Rückzündung zur Ausstrittsstelle ist möglich. Größere Lachen Flüssiggas können sich als siedende Flüssigkeit längere Zeit in Vertiefungen oder Mulden halten. LPG´s schwimmen auf Wasser, sind aber wasserunlöslich und verdampfen an der Wasseroberfläche. (Sind nicht gewässerschädigend!) An sich ungiftig, durch Verdrängung des Sauerstoffs wirken sie aber erstickend. Propan und Butan selbst sind geruchslos; der Geruch kommt ggf. vom Odorierungsmittel. Erscheinungsbild 3-SICHERHEITSTECHNISCHE KENNZAHLEN Flüssiggasart: Propan: Butan: Normgemisch: Summenformel C3H8 C4H10 UN - Nummer 1978 1011 1965 Hommel-Merkblatt-Nr. flüssig 164 1071; 1072 46 1095 ff 1102; 1103 Dichte, flüssig (kg/m³) 530 600 560 Siedetempemteratur (°C) - 40 - 1 - 26 Dichte gasf. (kg/ m³) 2,02 2,70 2,29 rel. Dampfdichte 1,5 2,1 1,86 Dampfdruck (20 °C) (bar) 7,7 1,1 4,8 Zündtemp. (°C) 470 365 365 EX.- Bereich (Vol.-%) 1,7 - 10,9 1,4 -9,3 1,5 -9,5 Temperaturklasse T 1 T 2 T 2 Explosionsgruppe II A II A II A Geruchsschwelle (Vol.-%) 0,5 - 2 Vol% 0,5 Vol.% MAK - Wert (ppm) 1000 1000 1000 ETW (ppm) nicht definiert nicht definiert nicht definiert Lagerung und Transport von Flüssiggas Druckgasbehälter mit einem Inhalt von 0,4 kg - 6,2 kg, keine einheitliche Farbgebung. Druckgasbehälter mit einem Inhalt von 5 kg, 11 kg und 33 kg rote, grau sowie orangene Farbgebung. Graue bzw. orangene Flüssiggasbehälter sind mit einem roten Farbring zu kennzeichnen. Ortsfeste Behälter mit einem Inhalt bis zu 6,4 m³ auch an Einzelgebäuden, für Gasversorgungsanlagen auch Kugel- oder Erdtanks bis über 600 m³. Tankwagen mit einem Inhalt bis zu 110 m³. Ortsfeste Behälter in der Industrie mit ca. 800 m³ - 1500 m³, bei Flüssiggasversorgungsunternehmen mit bis zu 4000 m³. Verwendung Als Heizgas in Wohn-, Industriebereichen, als Kraftstoff für Verbrennungs-motoren (Gabelstapler, Kraftfahrzeuge). Maßnahmen Ausreichenden Sicherheitsabstand (v.a. für die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor) einhalten! Dabei Windrichtung beachten! Tank erkunden! 7-2 FLÜSSIGGAS- bzw. TANKERKUNDUNG - Tankgröße? => ungefähres Volumen oder Füllmenge? - Tanklage? => Stehend, liegend, frei oder im Gebäude oder in Fahrzeugen? - Tankinhalt? => Flüssiggas - oder etwas anderes? - Hersteller des Tanks/Behälters oder der betroffenen Armatur? - Abfüller? - Besitzer? - Art des Problems? => Abströmen, Beflammung, Beschädigung etc.? Flüssiggasaustritt ohne Brand Hinweis: Bei Austritt von Flüssigphase ist die Ausströmrate höher als bei Gasphase! Anfahren möglichst mit dem Wind. Absperren und Sichern des explosionsgefährdeten Bereichs unter Beachtung der vermutlichen Ausbreitungsrichtung. Kein offenes Licht, nicht rauchen, Schalter und Elektrogeräte innerhalb des Gefahrenbereiches nicht betätigen.Fahrzeugaufstellung im sicheren Bereich. Fahrzeuge nicht in Senken aufstellen. Windrichtung(-sänderungen!) beachten. Behältervolumen, Füllstand und Inhalt erkunden. Gasphase kann auch nach Auflösung des "Gasnebels" u.U. mit Hilfe einer Wärmebildkammera gesehen werden. Ggf. Fachdienste (FSD) verständigen. 6-3.4 FLÜSSIGGASSICHERHEITSDIENST Bei unbekannter Behältergröße Abstand einsatztaktisch so groß wie möglich (mind. 75 m bei Großtanks, bei KFZ-Anlagen und Gasflaschen mind. 30 m), nach Erkundung der Behältergröße Sicherheitsabstand (siehe folgende Tabelle) anpassen. Ggf. 3 - Warnen etc. Alle im primären Gefahrenbereich eingesetzte Kräfte unter PA und Hitzeschutzbekleidung! Sicherungstrupps mit Pulverlöschanlagen und Wasserwerfern etc. bereitstellen. Ggf. Gaswolken von gefährdeten Bereiche mit Sprühstrahl, Hydroschildern etc. abdrängen. Im primären Gefahrenbereich eingesetztes Gerät muß ex.-geschützt sein. ( 3 TEMPERATUR-KLASSEN, 4-10 EXPLOSIONSGESCHÜTZTE GERÄTE) Gefährdungsbereich möglichst quer zur Windrichtung räumen. (Auf keinen Fall mit dem Gefälle räumen, da das Gas schwerer als Luft ist!) Evtl. vorhandene Berieselungsanlagen (s. Feuerwehr-Einsatzplan, falls vorhanden) in Betrieb setzen. Austretendes Gas in Flüssiggasphase entzieht der Umgebung große Wärmemengen, Vereisung der Bedienelemente beachte ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Niko8 B.8, Bad Emstal / Hessen | 723964 | |||
Datum | 07.05.2012 16:45 | 7995 x gelesen | |||
Geschrieben von ---Hier Namen einfügen--- Aufschießen von Acetylengasflaschen funtioniert tatsächlich... http://www.feuerwehr.de/einsatz/berichte/einsatz.php?n=18599 | |||||
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Autor | Gern8ot 8Z., Gratkorn / Steiermark | 724038 | |||
Datum | 08.05.2012 10:33 | 7753 x gelesen | |||
Der Beschuss von Acetylengasflaschen ist in Österreich mittlerweile eine etablierte Möglichkeit geworden! Zum eine weil die Polizei (EKO Cobra) gerne zur Seite steht und den Feuerwehr aktiv Schulungen anbietet und zum anderen, weil es in der Führungskräfteausbildung flächendeckend gelehrt wird. Einsatze gibts regelmäßig: 2012 Steiermark 2010 Wien 2009 Oberösterreich 2009 Steiermark 2005 Wien | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Clausthal / Niedersachsen | 724120 | |||
Datum | 08.05.2012 23:52 | 7526 x gelesen | |||
Moin. Geschrieben von Ulrich C. Geruch meist knoblauch- oder gummiartig Ich würde bei diesem Punkt gerne noch ergänzen, dass Acetylen in reiner Form eher einen sehr schwachen, etherischen Geruch hat. Der charakteristische, knoblauchartige Geruch liegt an Verunreinigungen, dem Phosphin bzw. in noch geringeren Konzentrationen dem Arsin. Aufgereinigt wurde es sogar früher einmal als Narkosegas eingesetzt. Nur für den Fall, dass es mal jemand mit "sauberen" Acetylen und nicht mit der technischen Qualität zu tun hat. Gruß Mario | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Wunstorf / Niedersachsen | 843857 | |||
Datum | 04.11.2018 11:34 | 2742 x gelesen | |||
Hallo! Die DGUV hat kürzlich 2 Infoblätter herausgegeben. Umgang mit Druckbehältern Gruß Christian | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 872395 | |||
Datum | 20.09.2021 16:48 | 1844 x gelesen | |||
Geschrieben von Ulrich C.Aufschießen von Acetylengasflaschen in Österreich mal wieder erfolgreich... https://www.fireworld.at/2021/09/20/ktn-brennende-acetylengasflasche-in-villach ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Jens8 R.8, Lützen / Sachsen-Anhalt | 872419 | |||
Datum | 21.09.2021 12:59 | 1418 x gelesen | |||
Warum wird hier mit Leuchtspurmunition geschossen? Geschrieben von fireworld.at das Einsatzkommando Cobra schoss 4 Leuchtspurgeschosse auf die Gasflasche, wodurch es wieder zu einem Feuer kam, welches daraufhin von der Feuerwehr Villach gelöscht wurde. Ist das Entzünden der erwünschte Effekt? Dies ist meine persönliche Meinung. | |||||
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Autor | Thom8as 8E., Nettetal / NRW | 872422 | |||
Datum | 21.09.2021 13:27 | 1387 x gelesen | |||
Geschrieben von Jens R.Ist das Entzünden der erwünschte Effekt? Wurde vor Jahren hier im Kreis durch ein SEK genauso gemacht. Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF. Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 872425 | |||
Datum | 21.09.2021 15:06 | 1357 x gelesen | |||
Ich denke schon. Wenn das Gas austritt und brennt, bildet sich in der Umgebung auch keine Ex-Atmosphäre. Das Gas tritt aus und verbrennt, die Flasche wird parallel gekühlt und der Spuk ist bald vorbei. Bei brennenden Gasleitungen löscht man doch auch nicht einfach so die Flamme sonder kühlt die Leitung und Umbegung bis man abgeschiebert hat. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 872431 | |||
Datum | 21.09.2021 22:18 | 1234 x gelesen | |||
Ich war eigentlich bisher der Meinung, dass man zunächst ein Geschoss mit entsprechender Durchschlagskraft verwendet um den Flaschenmantel zu perforieren und unmittelbar danach (quasi gleichzeitig, also durch einen zweiten Schützen) ein Leuchtspurgeschoss hinterherschießt um das austretende Gas zu entzünden. Der aktuelle Bericht liest sich aber anders, möglicherweise hat man da ja kombinierte Geschosse verwendet (wikipedia-Artikel über militärische Munition listen ja fast unbegrenzte Artenvielfalten auf...) | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 872434 | |||
Datum | 22.09.2021 08:03 | 1154 x gelesen | |||
Leuchtspurmunition ist im militärischen Bereich gar nicht selten. Bei MG-Gurten wird oft, vor allem nachts, jeder 3. oder 5. Schuss mit Leuchtspurmunition bestückt. Das erleichtert das Beobachten und Korrigieren beim Zielen. Auch im G3 beim Nachtschießen wurde das manchmal gemacht. Leuchtspur hat die gleiche Durchschlagskraft wie normale Munition. Nur die Zielgenauigkeit, so wurde uns damals vor >25 Jahren erklärt, ist etwas geringer. Bei der Polizei hätte ich allerdings keine Leuchtspurmunition erwartet. Cobra ist ja eine Sondereinheit, vielleicht haben die deshalb welche. Vielleicht meinst Du deshalb eher Signalmunition als zweiten Schuss? Das würde Sinn ergeben. Bitte Leuchtspurmunition nicht mit Signalmunition verwechseln! Das ist was ganz anderes. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Dani8el 8G., Überherrn / Saarland | 872446 | |||
Datum | 22.09.2021 17:29 | 1004 x gelesen | |||
Gab es nicht mal die Beschreibung eines Versuchs einen deutschen Feuerwehr mit der Polizei den Beschuss einer Gasflasche durchzuführen? 9mm Para (aus Pistole und MPi) kein Erfolg. Bei .308 Win (Gewehr) gabs den durchschlagenden Erfolg. Deshalb glaub ich nicht, dass Standartleuchtspur zum Erfolg führt. Ausser es ist eine militärische Sondermunition wie Henning bereits schrieb. Gruß Daniel | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 872448 | |||
Datum | 22.09.2021 17:59 | 1007 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel G.9mm Para (aus Pistole und MPi) kein Erfolg. das ist beides von der Waffe und der Munition her völlig ungeeignet! ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Dani8el 8G., Überherrn / Saarland | 872451 | |||
Datum | 22.09.2021 19:22 | 927 x gelesen | |||
Alles unter 7,62x51 bringt nix. Auf die Geschosse bin ich gar nicht erst eingegangen (Vollmantel, usw.). Deshalb glaube ich nicht, dass ein reines Leuchtspurgeschoss, auch als 7,62x51, die Stahlflasche penetriert, wenn man sieht wie Baumstämme Leuchtspurgeschosse ablenken. Gruß Daniel | |||||
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Autor | Thom8as 8S., Bensheim / Hessen | 872455 | |||
Datum | 22.09.2021 21:35 | 891 x gelesen | |||
Hallo Daniel, Meinst du evtl. Diesen Versuch aus Wien? http://firefighter.at/site/taktik/article/263.html Gruß Thomas Das ist meine persönliche Meinung, und nicht die einer Feuerwehr. Wer Teile meines Beitrages ausserhalb dieses Forum nutzen möchte, muss per Mail anfragen. | |||||
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Autor | Dani8el 8G., Überherrn / Saarland | 872460 | |||
Datum | 22.09.2021 22:41 | 850 x gelesen | |||
Ich glaube nicht. Habe was von verschiedenen Kaliber und Waffen im Kopf. Gruß Daniel | |||||
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Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 872461 | |||
Datum | 22.09.2021 23:08 | 904 x gelesen | |||
Ich denke bei Scharfschützen eher an .308 Winchester, .300 Winchester Magnum oder .338 Lapua. Bei den letzteren zwei kommt man mit einem normalen Vollmantelbleigeschoss schon recht weit in Stahl, da dürfte auch Leuchtspur keine Probleme mit einer Gasflasche haben. Viele Grüße Adrian | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 872491 | |||
Datum | 24.09.2021 08:14 | 732 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel G.Deshalb glaube ich nicht, dass ein reines Leuchtspurgeschoss, auch als 7,62x51, die Stahlflasche penetriert, wenn man sieht wie Baumstämme Leuchtspurgeschosse ablenken. Ich würde mitgehen, wenn wir sagen ein 7,62x51, unabhängig von Leuchtspur, durchdringt die Stahlflasche wahrscheinlich nicht. Bei Bäumen, ist die Frage, wo Du triffst. Beim Baum dringt ein 7,62x51, unabhängig von Leuchtspur, normalerweise ein. Bei einem ungünstigen Winkel, welchen man durch die Rundung des Stammes natürlich leicht erreichen kann, kann die 7,62 natürlich abgelenkt werden. Dieser Effekt ist bei der Stahlflasche natürlich noch stärker, wegen besserem Material und dem Durchmesser der Flasche. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. Zur besseren Lesbarkeit Bezeichnungen in der männlichen Form dargestellt. Diese gelten grundsätzlich in jeglicher Form. | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Pfarrkirchen / Bayern | 889938 | |||
Datum | 14.02.2025 12:39 | 667 x gelesen | |||
Geschrieben von Gernot Z.Der Beschuss von Acetylengasflaschen ist in Österreich mittlerweile eine etablierte Möglichkeit geworden!Geschrieben von Gernot Z. Einsatze gibts regelmäßig: 2024 Hallein ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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