Thema | Hessische Feuerwehren schaffen die 10-Minuten-Hilfsfrist oft nicht | 4 Beträge |
Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 880353 |
Datum | 26.11.2022 10:40 | 1323 x gelesen |
hallo,
In hessischen Gemeinden haben viele Freiwillige Feuerwehren erhebliche Probleme, die vorgeschriebenen Hilfsfristen bei Einsätzen immer einzuhalten. In vielen Fällen gelingt es ihnen nicht. Das geht aus dem Kommunalbericht für das Jahr 2022 hervor, den Landesrechnungshof-Präsident Walter Wallmann am Freitag in Wiesbaden vorgestellt hat.
Innerhalb von zehn Minuten sollen Feuerwehren am Einsatzort sein. Bei einer Überprüfung in kleinen Gemeinden des Bundeslandes stellte sich laut Wallmann heraus: Nur wenige der 18 geprüften Feuerwehren können die Frist in mindestens 85 Prozent der Fälle wahren.
"Insgesamt war aber bei der Mehrzahl der Feuerwehren die Alarmbereitschaft nicht zu allen Zeiten gegeben", heißt es im Kommunalbericht. Ursache sei vor allem der Mangel an Nachwuchs für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. ...
dazu:
Brandschutz sicherstellen Ehrenamt stärken
Der Brandschutz stellt eine kommunale Pflichtaufgabe der Gemeinden dar. Es gab in
2020 in den 422 hessischen Städten und Gemeinden knapp 2.500 freiwillige Orts- und
Stadtteilfeuerwehren mit rund 69.000 aktiven ehrenamtlichen Feuerwehrkräften. Die
ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte sind unverzichtbar für den Brandschutz in den
Kommunen.
Bei der Prüfung der kleinen Gemeinden wurde erhoben, ob deren Feuerwehren die
gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten gewährleisten konnten. Der Vergleich zeigte
beispielsweise, dass die Feuerwehren Amöneburg, Helsa und Ranstadt in allen Jahren
des Berichtszeitraums die Hilfsfrist zu mindestens 85 Prozent einhielten. Insgesamt war
aber bei der Mehrzahl der Feuerwehren die Alarmbereitschaft nicht zu allen Zeiten
gegeben.
Die Gewährleistung der Hilfsfrist ist vor allem von der Zahl der aktiven Einsatzkräfte
abhängig. Durch die demografische Entwicklung ist auch hier künftig mit weniger
Einsatzkräften zu rechnen. Die Kommunen stehen vor der Herausforderung, durch
geeignete Maßnahmen, wie den Ausbau und die Förderung der Jugendfeuerwehr, die
Einsatzbereitschaft auch zukünftig sicherzustellen.
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Die Untersuchungen der Überörtlichen Prüfung zeigten jedoch, dass insgesamt die
Übernahmequoten aus den Jugendfeuerwehren zu gering sind. Nur fünf der achtzehn
geprüften Kommunen werden voraussichtlich bis zum Jahr 2025 in der Lage sein, die aus
Altersgründen ausscheidenden Einsatzkräfte durch Nachwuchs aus der
Jugendfeuerwehr zu ersetzen. Bei den anderen 13 Kommunen kommt es voraussichtlich
zu einer Abnahme der Einsatzkräfte. Berkatal stellt hier mit einer prognostizierten
Abnahme um 21 Prozent den höchsten Rückgang des Vergleichs, während Amöneburg
seine Einsatzkräfte um über 10 Prozent steigern könnte. Auch hierfür könnte
Interkommunale Zusammenarbeit eine Lösung sein.
Wallmann hebt hervor: Die Gefahrenabwehr durch die Freiwillige Feuerwehr erfordert
hohes ehrenamtliches Engagement aus der Bevölkerung. Wir alle können dankbar sein,
dass sich so viele Menschen für die Sicherheit ihrer Mitmenschen einsetzen. Leider
bleiben auch unsere Feuerwehren nicht vom allgemeinen Trend des demografischen
Wandels verschont. Die Kommunen müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um das
Ehrenamt für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu halten. Dies kann durch Anreize
wie kostenlosen Eintritt in kommunale Einrichtungen oder die Förderung des LKWFührerscheins erfolgen. Es muss gelingen, auch weiterhin eine Vielzahl von hoch
motivierten Einsatzkräften bereitzuhalten. Nur so kann eine flächendeckende
Gefahrenabwehr sichergestellt werden. Diese für die Gesellschaft essenzielle Aufgabe
auf ehrenamtlicher Basis verdient Respekt und gesellschaftliche Anerkennung. Ohne das
Ehrenamt werden die aktuellen und auch künftigen Krisen nicht zu bewältigen sein.
Quelle: Pressemitteilung Kommunalbericht 2022
Kommunalbericht 2022 MkG Jürgen Mayer, Weinstadt
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 880354 |
Datum | 26.11.2022 10:59 | 826 x gelesen |
Guten Tag
Geschrieben von der Hessenschau:
In hessischen Gemeinden haben viele Freiwillige Feuerwehren erhebliche Probleme, die vorgeschriebenen Hilfsfristen bei Einsätzen immer einzuhalten. In vielen Fällen gelingt es ihnen nicht.
Nicht nur in Hessen !
Gruß aus der Kurpfalz
Bernhard
" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"
(Heinrich Heine)
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 880356 |
Datum | 26.11.2022 12:10 | 824 x gelesen |
Interessante Äußerung zur Pflichtfeuerwehr Helsa auf Seite 165: Zur Sicherstellung des Brandschutzes richtete Helsa als einzige Kommune des Vergleichs eine Pflichtfeuerwehr in ihrem Ortsteil Helsa ein. Dies lag an örtlichen, persönlichen Gegebenheiten und war daher nicht auf andere Feuerwehren übertragbar.
Vor- oder Nachteile waren aus der Organisation als Pflichtfeuerwehr nicht erkennbar.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 880358 |
Datum | 26.11.2022 12:49 | 834 x gelesen |
Guten Tag
Geschrieben vom Kommunalbericht:
Die Untersuchungen der Überörtlichen Prüfung zeigten jedoch, dass insgesamt die
Übernahmequoten aus den Jugendfeuerwehren zu gering sind. Nur fünf der achtzehn
geprüften Kommunen werden voraussichtlich bis zum Jahr 2025 in der Lage sein, die aus
Altersgründen ausscheidenden Einsatzkräfte durch Nachwuchs aus der
Jugendfeuerwehr zu ersetzen.
In unserer FF den meisten FFS in der Umgebung wird ( noch ) der größte Teil des Nachwucheses für die Einsatzabteilung durch die Jugendfeuerwehr gestellt; in den letzten Jahren haben wir aber auch vermehrt sogenannte Quer- oder Seiteneinsteiger zur Mitarbeit in der FF -fast ausschließlich aus Freundes-, Bekannten- oder Arbeitskollegenkreis durch FF-Angehörige geworben- gewonnen.
Seitens der JF, es ist schwieriger die mit 17 Jahre zur EA übernommenen FW-Angehörige auch noch nach zehn Jahren bei der FF zu halten als Acht- oder Zehnjährige für die JF zu gewinnen.
Aber auch bei den Jugendfeuerwehren beobachte ich über die Jahre eine größere Fluktuation. Da ist die JF mal interessant, dann macht beispielsweise Fechten zeitweise mehr Spass, dann findet man es bei den Pfadfindern interessanter und dann findet man es bei der BUND-Jugend atraktiver.
Gruß aus der Kurpfalz
Bernhard
" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"
(Heinrich Heine)
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