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Thema | Kreis Paderborn: autonom fliegende Aufklärungsdrohnen überwacht durch die Leitstelle | 3 Beträge | |||
Rubrik | Sonstiges | ||||
Autor | Chri8sti8an 8H., Stadtlohn / NRW | 890618 | |||
Datum | 08.06.2025 18:50 | 898 x gelesen | |||
Der gesamte Beitrag ist ausschließlich meine private Meinung ! | |||||
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Autor | Mark8us 8G., Kochel am See / Bayern | 890621 | |||
Datum | 08.06.2025 20:36 ![]() | 638 x gelesen | |||
Ich bin selbst Drohnenpilot und auch als Privatpilot aktiv. Gerade deshalb sehe ich den aktuellen Hype um Drohnen in BOS-Lagen ein bisschen kritisch. Besonders dann, wenn von autonomen Flügen gesprochen wird, schrillen bei mir die Alarmglocken. Dass sich beim Militär alle gleich Sorgen machen, wenn autonome Systeme eingesetzt werden, ist das eine, aber wenn dann auf einmal kleine Mavics bei Unwetterlagen oder Katastrophen in der Gegend rumfliegen, um Aufklärung zu betreiben, wird das sehr schnell unreflektiert als Fortschritt verkauft. Ganz ehrlich: Bei Großschadenslagen wie im Ahrtal oder nach einem Tornado sehe ich den tatsächlichen Nutzen solcher Drohnen eher begrenzt. Bei einem Hurricane oder starken Windböen fliegt so ein kleines System ohnehin nicht sicher oder gar nicht. Und in einem überfluteten Tal zeigt mir eine Drohne bestenfalls das, was ich auch aus der Luft per Hubschrauber oder später per Erkundungstrupp sehe: Verwüstung. Wenn man Drohnen effektiv einsetzen will, dann sollte sie zur Ausrüstung einer konkreten Einheit vor Ort gehören mit geschultem Personal, das die Lage kennt und gezielt entscheiden kann, was relevant ist und was nicht. Eine zentral gesteuerte Drohne aus einer Landesstelle oder aus 200 km Entfernung, die "standardmäßig mal drüberfliegt", bringt operativ meist wenig. Was mich zusätzlich stört, ist die Frage der Informationsweiterleitung: Wenn in einer Lage wie im Ahrtal der Rettungsdienst, die Feuerwehr, die Polizei und eventuell das THW gleichzeitig auf Drohnenbilder zugreifen wollen wer entscheidet dann über Prioritäten? Wie wird das Bildmaterial verteilt? Wer bekommt was, wann, wie schnell, in welcher Qualität? Eine Drohne kann sich nicht zerreißen, und wenn mehrere Stellen gleichzeitig Zugriff wollen oder eine Nachführung der Kamera verlangen, wird es technisch und organisatorisch sehr schnell chaotisch. Daher meine persönliche Meinung: Drohnen können sinnvoll sein absolut. Aber sie müssen sinnvoll integriert werden. Dazu gehört eine klare Zuständigkeit, geschultes Personal vor Ort, und ein realistischer Blick auf die Einsatzgrenzen. Eine Drohne ist kein Wundermittel, sondern ein Werkzeug, und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wer es nutzt, wann, wie und wofür. Ob der aktuelle Trend wirklich die Lösung für unsere Probleme ist? Da bin ich skeptisch. Gruß vom See Markus In Treue fest! | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 890632 | |||
Datum | 09.06.2025 22:40 | 541 x gelesen | |||
Geschrieben von Markus G.Und in einem überfluteten Tal zeigt mir eine Drohne bestenfalls das, was ich auch aus der Luft per Hubschrauber oder später per Erkundungstrupp sehe: Verwüstung. In der Praxis setzt man entgegen dieser Ansicht aber Luftbeobachter ein, um ein wesentlich differenzierteres Bild als nur "alles kaputt" zu bekommen, und findet dabei z.B. gerade bei Überflutungen auch regelmäßig Überlebende in Notlagen. Selbst wenn eine Drohne dann nicht mehr kann als ein Hubschrauber, so kann sie das immerhin zu einem Bruchteil der Kosten und mit weniger Ansprüchen an die Infrastruktur. Das kann das entscheidende Kriterium sein, Luftaufklärung überhaupt bzw. im größeren Umfang durchzuführen. Ob das in Paderborn jetzt praktizierte Modell (dass ja auch "bei uns" immer wieder thematisiert wird) sich am Ende in der Praxis bewährt bleibt abzuwarten. Aber um das herauszufinden, muss man es erstmal in der Praxis erproben. Situationen in denen schon in der ersten Erkundungsphase ein Überblick "von oben" hilfreich ist kommen jedenfalls immer wieder vor, und zwar auch und vor allem abseits von Groß- und Katastrophenlagen. Ob das der Vegetationsbrand mit unklarer Ortsangabe und Ausdehnung ist, der verunfallte Mountainbiker oder Kletterer, der "unklare Aufprall" im Bahnbereich usw.. Bei solchen Meldebildern wird hier auch heute schon niederschwellig die UAV-Einheit alarmiert, und ein sofort einsatzbereites (teil-) autonomes System könnte einen signifikanten Zeitvorteil bringen. Da jedes Mal initial einen "richtigen Hubschrauber" zu schicken ist jedenfalls keine Alternative. | |||||
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