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Rubrik | Atemschutz | zurück | ||
Thema | Verhalten des verunfallten Trupps und des SiTr | 19 Beiträge | ||
Autor | Mark8us 8H., Auerbach / Bayern | 440752 | ||
Datum | 17.11.2007 23:17 MSG-Nr: [ 440752 ] | 12365 x gelesen | ||
Hi, ist folgende Vorgehensweise in Ordnung oder fehlt was existenzielles oder ist gar etwas realitätsfernes dabei? Vorgehen im Atemschutznotfall Verhalten des verunfallten Trupps Nach einen Notfall besteht die wichtigste Aufgabe darin, die eigene Selbstkontrolle wiederzugewinnen und sich eine Übersicht über die Lage zu verschaffen! gegenseitig sehen-hören-fühlen-check durchführen: sehen: wo ist mein Partner ist er verletzt (Bewusstsein prüfen: ansprechen, falls möglich anfassen) wie sehen die Räumlichkeiten bzw. deren Zugänglichkeit um mich herum aus hören: Reaktion auf Ansprache, Atemgeräusche bei meinem Partner; Ankündigung weiterer Schadensereignisse durch Geräusche fühlen: befinden sich lose Teile auf einem selbst oder dem Partner In Absprache mit Partner (sofern möglich) Hilferuf über Funk absetzen (SiTr anfordern): mayday, mayday, mayday Hier ?Funkrufname? ?Lage? (Grund für Notruf) ?Standort? (ungefährer Aufenthaltsort) Mayday, kommen Anschließend Ruhe bewahren und dem SiTr die Suche erleichtern (Klopfzeichen, Signalgeber manuell auslösen, Führung über Funk) Niemals die Atemschutzmaske in toxischer Atmosphäre abnehmen! Was tun, wenn einer aus dem Trupp verunfallt, der 2.Mann ihn nicht alleine retten kann und über Funk niemanden erreicht oder das Funkgerät kaputt gegangen ist? 1. soweit möglich den Verunfallten in eine schützende Position bringen, aus dem direkten Gefahrenbereich ziehen 2. Schlauch beim Verunfallten liegen lassen und auf direktem Wege Hilfe suchen. Dazu - am Schlauch entlang zurückgehen - geeignete Öffnungen für Hilferufe, z.B. Fenster, verwenden - falls Funkgerät noch funktioniert am Rückweg immer wieder versuchen "mayday" abzusetzen Wenn nur einer verunfallt ist, muss der zweite ihn allein lassen, falls sein Luftvorrat nicht ausreicht bzw. zuneige geht! Aufgaben des SiTr 1. Suchen und Finden eines verunglückten FM 2. Stabilisierung der Lage und Erkennen des Grundes für die Notlage 3. Erstversorgung falls erforderlich und möglich 4. Sicherung / Wiederherstellung der Atemluftversorgung (oberstes Ziel) 5. Ggf. technische Rettung aus Zwangslage 6. Rettung (Transport) aus dem Gefahrenbereich Vorgehen des SiTr nach dem Auffinden des verunfallten Trupps 1. Ansprechen des Trupps 2. Sehen-Hören-Fühlen-Check: Sehen: In welchem Zustand ist der Raum bzw. die Umgebung des verunfallten Trupps (Eigengefährdung, Crashrettung erforderlich) In welchem Zustand ist der Trupp (beide Truppangehörige auffindbar, sind sie ansprechbar, welche Verletzungen haben sie, werden Gerätschaften zur technischen Rettung benötigt, z.B. bei Verschütteten oder Eingeklemmten)? Bewusstsein überprüfen! Hören: Atemgeräusche (Überprüfung der Atmung bei Bewusstlosigkeit) Umgebungsgeräusche (kündigen sich weitere Schadensereignisse, z.B. Einsturz, an) Fühlen: abtasten der Verunglückten (befinden sich Teile auf ihnen, haben sie Einklemmungen oder Pfählungen), ggf. suchen des LA und des Manometer => Überprüfung des Luftvorrates der Verunfallten (Blick auf Manometer) Im Gefahrenbereich können außer der Sicherstellung der Atemluftversorgung (durch neuen PA) und der technischen Rettung keine weiteren (medizinischen) Versorgungsmaßnahmen durchgeführt werden. Hierzu muss erst ein sicherer Bereich aufgesucht werden. Dort werden PA und Maske entfernt und anschließend die Betroffenen entweder (bei Crashrettung) vom Rettungsdienst versorgt oder vom SiTr erstversorgt (EH-Maßnahmen bis schonender Transport durchgeführt werden kann) 3. Rettungsstrategie überlegen, Rückmeldung nach dem Check mit Beschreibung der genauen Situation vor Ort, ggf. Nachforderung von Kräften und Material 4. Luftversorgung sicherstellen Überprüfen der Restluft des verunfallten Trupps (Blick auf Manometer) Erneuerung der Atemluftversorgung nur, wenn die Restluft nicht für die Rettung ausreicht und die Rettung mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das Erneuern der Luftversorgung Der SiTr muss auch darauf achten, dass bei Verunfallten verbliebene Atemschutzgeräteträger rechtzeitig den Rückweg antreten (auch bei Nichtverletzten Druck abfragen und ggf. zurückschicken) 5. Rettung ggf. nachfolgenden Trupps den Weg erklären Manchmal muss auf eine Stabilisierung der Lage verzichtet werden und es erfolgt eine Crashrettung ohne Versorgung Entscheidungsparameter: - fehlende Eigenatmung des Verunfallten - Schwere, lebensbedrohliche Verletzungen - ereignisbedingte Lebensgefahr (z.B. Brandausbreitung, Einsturzgefahr, Explosionsgefahr, etc.) Weitere Verletzungen bzw. Schädigungen des Verunfallten müssen dabei in Kauf genommen werden! Die 2 Phasen der Rettung Schnelle Rettung: Der Verunfallte wird an einen sicheren Platz (Treppenraum, rauchfreier Raum) gebracht. Dort erfolgen weitere Maßnahmen (normale Erste Hilfe, Vorbereitung des schonenden Transportes). Bei einer Crashrettung wird der Verunfallte so weit so schnell wie möglich in einen sicheren Bereich gebracht, an dem ihn der Rettungsdienst versorgen kann! Schonender Transport: schonende Rettung (z.B. mit Schaufeltrage nach Knochenbruch) ggf. nach Erstversorgung Wenn sich der verunfallte Trupp in einem sicheren Bereich (z.B. nach Absturz ein Stockwerk unter dem Geschoss, in dem es brennt) befindet, leistet der SiTr ganz normal Erste Hilfe und die Rettung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst! | ||||
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