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RubrikAusbildung zurück
ThemaLöschwasserversorgung über lange Strecke19 Beiträge
AutorKlau8s S8., München / Bayern544933
Datum22.02.2009 17:58      MSG-Nr: [ 544933 ]10543 x gelesen

siehe Wikipedia grinsUm die Anzahl und die genaue Situierung der Pumpen durchzuführen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:
Pumpenabstand: Wenn man davon ausgeht, dass eine übliche Pumpe einen Eingangsdruck von über 1,5 bar benötigt und einen Ausgangsdruck von maximal etwa 8 bar im Dauerbetrieb hat, so ergibt sich eine maximale Förderhöhe pro Pumpe von etwa 65 m.
Druckverlust durch Schlauchlänge: Außerdem ist der Druckverlust in den Schlauchleitungen zu berücksichtigen. Ein normalerweise verwendeter B-Schlauch hat bei einer Fördermenge von 800 Liter/min einen Druckverlust von ca. 1 bar je 100 m Länge.
Druckverlust durch geodätische Höhe: Speziell im bergigen Regionen spielt der Druckverlust durch Höhenunterschied eine wesentlich größere Rolle. So ist der Druckverlust durch 10 m Höhenunterschied bereits 1 bar.
Aufstellungsort: Der Aufstellungsort sollte so gewählt werden, dass die Pumpe nicht zu weit im unwegsamen Gelände getragen werden muss, sondern sie eher an einer Waldstraße platziert wird.
Pumpenleistung: Außerdem richtet sich die Fördermenge nach der Pumpenleistung der schwächsten Pumpe. Der Normwert bei üblichen Tragkraftspritzen (TS 8/8) beträgt 800 l/min. Wenn nur größere Pumpen, wie sie meist in Fahrzeugen eingebaut sind, verwendet werden, kann man auch zweisträngig pumpen, das heißt die Wasserförderung erfolgt über zwei parallele B-Leitungen, die über ein Sammelstück an der Eingangsseite der Pumpe zusammengeführt werden.
Varianten [Bearbeiten]

Geschlossene Schaltreihe [Bearbeiten]
Die geschlossene Schaltreihe ist ein Begriff deutscher Feuerwehren. Bei dieser Variante werden mehrere Kraftspritzen sowie eine ausreichende Anzahl an Druckschläuchen benötigt, um die Wegstrecke zu überwinden. Bei der geschlossenen Schaltreihe geht die Förderleitung von Kraftspritze zu Kraftspritze, d.h. es ist an jeder weiteren Kraftspritze ein bestimmter Eingangsdruck erforderlich (ca. 1,5 bis 2,0 bar).
Diese Variante ist die am häufigsten angewendete Schaltreihe, da sie einfacher zu realisieren ist als die offene Schaltreihe.
Offene Schaltreihe [Bearbeiten]
Bei der offenen Schaltreihe speisen die Pumpen sich nicht gegenseitig, sondern jeweils einen Vorratsbehälter. Von diesen Behältern saugt jede Kraftspritze für sich an, wenn dieser entsprechend aufgefüllt ist. Vorteil gegenüber der geschlossenen Schaltreihe ist, dass die Löschwasserversorgung auch für eine gewisse Zeit aufrecht erhalten werden kann, wenn eine Pumpe ausfällt oder getauscht werden muss.
Da die offene Schaltreihe sehr aufwendig ist, wird sie kaum ausgeführt, obwohl man dabei den größeren verfügbaren Druck hätte.
Weitere Hinweise [Bearbeiten]

Auch bei Tanklöschfahrzeugen wird üblicherweise direkt in die Ansaugleitung der Einbaupumpe gepumpt und nicht über den Tank, um eine Verunreinigung des Tanks zu vermeiden. Bei einer Anordnung, bei der der Tank als Puffer fungieren würde, ginge zudem der Eingangsdruck verloren und es wären zusätzliche Pumpen notwendig.
Reicht der Eingangsdruck an einer Pumpe nicht mehr aus um die Förderstrecke aufrechtzuerhalten und kann beispielsweise aufgrund der Topographie keine weitere Pumpe auf diesem Teil der Förderstrecke in Stellung gebracht werden, so kann ein Ausgleichsbehälter mit bspw. 5.000 Litern Kapazität eingesetzt werden, in den das Wasser gepumpt wird und von dem aus es von der nächsten Pumpe wieder angesaugt wird. Es wird also ein „künstlicher See“ erzeugt. Ausgleichsbehälter der älteren Bauart werden mit Stangen und Folien zusammengebaut, ähnlich einer Zeltkonstruktion. Modernere Ausgleichsbehälter können in nur wenigen Minuten mit Luft aus Atemluftflaschen aufgestellt werden.
Wenn es auch heute üblich ist, dass jeder Maschinist über Funk erreichbar ist und so die Reaktionszeiten beim Bedienen einer Pumpe beziehungsweise der ganzen Leitung kürzer sind, so kann ein Maschinist auch ohne Funkgerät nur mit dem Beobachten des Ansaug- und Ausgangsmanometers die Pumpe richtig steuern. Bei der Wasserförderung über lange Strecken in der Leitung werden auch Verteiler eingebaut, so dass man beim Abbau oder Austausch von Schläuchen die Leitung leichter entleeren kann. Außerdem ist es so möglich jederzeit einen C-Schlauch für den Eigenschutz anzuschließen. Hat man früher Druckbegrenzungsventile eher zum Schutz der Schläuche vor Druckstößen am Anfang der Leitungen eingebaut, so werden diese mit der Verbesserung der Schlauchqualität heute eher am Ende eines Schlauchabschnittes vor der nächsten Pumpe eingebaut, um diese vor zu hohen Eingangsdrücken, die schädlich auf die Lager sind, zu schützen.
Der Aufbau sieht also folgendermaßen aus (z. B. bei der Beteiligung mehrerer kleinerer Wehren, die jeweils eigenes Gerät verwenden):
1. Löschgruppe
Wasserentnahme
Tragkraftspritze
B-Leitung (x Meter, je nach Höhenunterschied und Druckverlust)
Verteiler
Übergabe an die nächste Feuerwehr/Löschgruppe
2. Löschgruppe
B-Schlauch (z. B. 5 m, von der Übergabestelle Verteiler zur Pumpe)
Sammelstück
Tragkraftspritze
B-Leitung (x Meter, je nach Höhenunterschied und Druckverlust)
Verteiler
Übergabe an die nächste Wehr/Löschgruppe
3.-n. Löschgruppe
analog 2. Löschgruppe



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