Rubrik | Taktik |
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Thema | Vorgehen bei Dachstuhlbrand mit Dachständer | 22 Beiträge |
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 565743 |
Datum | 23.06.2009 20:52 MSG-Nr: [ 565743 ] | 7284 x gelesen |
Mahlzeit!
Geschrieben von Jörg RaberGeschrieben von Thomas RieggerUnd was passiert mit dem Dachständer, wenn der Dachstuhl im Zuge eines Brandes einstürzt?
Er fällt runter :-)
Geschrieben von Jörg RaberWenn du dir allerdings Bilder von abgebrannten Dachstühlen ansiehst, wirst du gut erkennen, dass meist nichts mehr steht, außer den Dachsparren und dem Dachständer.
Der Dachständer selbst wird nicht das erste Problem sein. Zuerst wird die (mechanische) Tragfähigkeit der Leitungen durch das Feuer angegriffen. Die Dachständer auf den abgebrannten Häusern haben dementsprechend dann oft auch nichts mehr zu ständern....
Geschrieben von Jörg RaberWenn da nicht schon längst der Strom abgeschalten wurde
Die Zeit für das Reissen eines entsprechenden Kabels bei einem ausgeprägten Dachstuhlbrand setze ich jetzt mal ungefähr in dem Bereich an, in dem die Feuerwehr die ersten Maßnahmen einleitet. So schnell ist dann kein Strom abgeschaltet.
Geschrieben von Jörg Raberbzw die Schutzsicherungen im Trafohäuschen geflogen sind
Die Absicherung der Leitungen _vor_ dem Hausanschlusskasten liegt sehr deutlich im dreistelligen Ampere-Bereich. Da schaltet nichts ab, nur weil die Leitung mal etwas warm oder nass geworden ist. Nicht umsonst muss das Kabel zwischen Gebäudeeinführung und Hausanschlusskasten so verlegt werden, dass es gefahrlos ausbrennen kann.
Dazu zwei Beispiele aus der Praxis:
Kurz nach Eintreffen der Feuerwehr beim Dachstuhlbrand reissendes Kabel, das freie Ende liegt auf einer nassen Wiese. Gut zu erkennen an den zwischen den einzelnen Adern immer wieder aufblitzenden Lichtbögen. _Kein_ Auslösen der Leitungsschutzeinrichtungen.
Bei einem anderen Fall war der Strom angeblich schon lange abgestellt. Trotzdem gab es immer ein helles, bläuliches Licht, wenn der Strahl des B-Rohres in ein bestimmtes Fenster im 2. OG gerichtet wurde (Vollbrand von Dachstuhl und Obergeschoß). Zufällig genau an der Stelle, wo draußen die Freileitung eingeführt wurde. Auch hier _kein_ Auslösen des Leitungsschutzes.
Für die Praxis:
Bei Erkundung und Gefahrenbeurteilung immer auch an die Kombination von Elektrizität und Einsturz denken. Gerade im Dunklen sind Freleitungen nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen! Gefahrenbereiche im Zweifelsfall absperren, dann Fachpersonal hinzuziehen.
Gruß,
Henning
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