Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Erdbeben der Stärke 7,3 auf Haiti | 90 Beiträge |
Autor | Andr8eas8 Z.8, Sankt Augustin / NRW | 602996 |
Datum | 13.01.2010 21:36 MSG-Nr: [ 602996 ] | 38151 x gelesen |
Infos: | 19.01.10 Audiointerview Südmersen @Fire/MHW auf Neue-OZ.de 17.01.10 Haiti: Erstes Deutsches Rettungsteam in Port-au-Prince im Einsatz 16.01.10 Fotos der US Air Force, aktuell vom Hilfseinsatz Haiti 16.01.10 Hafen von P.-a.-P. zerstört 15.01.10 ZEIT: "Wir schicken erfahrene Helfer,..." 15.01.10 SWR: THW startet Trinkwasserproduktion am Sonntag
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Deutsches Rotes Kreuz
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Technisches Hilfswerk
Geschrieben von ---Ulrich Cimolino--- Wie belegst Du diese Aussage?
Ich kann als Quelle nur das bereits genannt Buch angeben.
Meine Kritik galt nicht pauschal allen Hilfsorganisationen. Gerade die großen Hiorgs, wie das DRK, JUH oder die Caritas, leisten gute und sinnvolle Arbeit. Die bleiben auch dann noch im Gebiet, wenn das Interesse der Medien und der Bevölkerung im Rest der Welt längst wieder verflogen ist. Gerade im Bereich der präventiven Maßnahmen, Schulung der Bevölkerung im Umgang mit Naturkatastrophen, ist hier sehr viel geleistet worden.
Eher die internationalen Such- und Rettungsteams, sowie unefahrenen Hiorgs sind das Problem. Man muss sich jetzt vortsellen, aus der ganzen Welt reisen Teams nach Haiti um zu helfen. Allein aus Deutschland das THW, ISAR, @fire, event. die von Erdbebenrettung.de) Diese Hilfe sollte aber koordiniert werden, was oftmals nicht passiert. Die Erfahrung (bezugnehmend auf das Buch) zeigt, dass sich viele eher in der nähe der Medien aufhalten, bzw. selbst nicht genau wissen wo sie anfangen und was sie überhaupt machen sollen.
Ein großer Irrglaube ist auch, dass wir Westler, insbesondere wir Feuerwehrleute denken: Die armen unterentwickelten Menschen da, die sitzen da und warten auf "unsere" Hilfe. Die graben sogar mit bloßen Händen im Schutt.
Das ist Faksch! Die Leute organisieren sich selbst. Bei jeder Katastrophe haben Überlebende versucht zu helfen. Die sitzen nicht tatenlos rum und warten bis jemand aus dem Ausland kommt und hilft. Außerdem wie arbeiten wir denn wenn ein Haus einstürzt. Da werden die Trümmer auch mit "bloßen Händen" abgetragen.
Ein zentrales Argument gegen ausländische Rettungsteam ist die Zeit. Da Katastrophen in unterentwickelten Ländern oftmals sehr weit weg sind, können diese Teams nie sinnvoll eingesetzt werden. Wenn ich jetzt beispielsweise bei @fire lese, dass Morgen ein Team gegen Mittag aufbricht, dann stellt sich mir die Frage wie die noch sinnvoll helfen wollen. Allein der Flug dauert 10 Stunden, dh. die werden schätzungsweise erst Übermorgen, sprich Freitag so gegen 10:00 (MEZ) anfangen können zu arbeiten. Da ist das Erdbeben schon 58 Stunden vorbei. Und da kann @fire nichts dafür, auch wenn sie sehr gut ausgebildet sind und sich gut vorbereitet haben. Den Zeitfaktor für die Rettung von Menschen kann kein Team ändern. Letztendlich ist die Masse der Helfer viel zu klein. Sinnvoller als x-hundert Teams zu senden ist, die Bevölkerung mit einfachsten Werkzeugen auszustatten und mit Ihnen eine Struktur aufzubauen, denn Helfer sind genug da. Es fehlen nur Geräte und ein paar erfahrene Auslandshelfer, die der dortigen Bevölkerung Hilfestellung gibt sich zu organisieren.
Nichtsdestrotz wünsche ich allen Helfern aus Deutschland viel Erfolg bei der Arbeit im Katastrophengebiet und das alle wohlbehalten wieder nach Hause zurückkehren.
Gruß
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