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RubrikKommunikationstechnik zurück
ThemaSächsische Großleitstellen gehen noch später ans Netz15 Beiträge
AutorJens8 N.8, Ohorn / Sachsen726616
Datum04.06.2012 21:25      MSG-Nr: [ 726616 ]11760 x gelesen
Infos:
  • 04.06.12 FREQUENTIS unterzeichnet Vertrag für den technischen Betrieb der BOS-Stelle Digitalfunk Sachsen
  • 04.06.12 Secure Service Provision GmbH (Mitglied der Frequentis-Gruppe)

  • Hallo zusammen,

    dieser Artikel ist letzte Woche in der Sächsischen Zeitung erschienen. Demnach werden die drei ersten Sächsischen Großleitstellen in Dresden, Hoyerswerda und an der Landesfeuerwehrschule Sachsen in 2012 wohl nicht mehr in Betrieb gehen.
    Unverständlich meinerseits, das hier das sächsische Innenministerium nicht mehr Druck bei den Herstellern der Software macht. Seit 2011 stehen die neuen Gebäude der Leitstellen Dresden und Hoyerswerda samt neuer Technik leer.....


    nullGefährliches Warten auf die neue Leitstelle

    Von Alexander Schneider

    Vor eineinhalb Jahren wurde der Feuerwehr-Neubau groß gefeiert, doch bis heute kann dort nicht gearbeitet werden. Das Innenministerium lässt die Retter im Ungewissen.

    Dresdens Feuerwehrchef Andreas Rümpel zeigte schon Anfang 2011 stolz das Großraumbüro der neuen Leitstelle. Doch noch immer arbeitet dort niemand.
    Noch immer gibt es keinen Termin, wann die neue Großleitstelle der Dresdner Feuerwehr in Betrieb genommen werden kann. Hier sollen einmal alle Feuerwehr- und Rettungseinsätze zwischen Riesa und Bad Schandau disponiert werden. Doch das bereits Anfang 2011 vollständig eingerichtete Großraumbüro im Brand- und Katastrophenschutzzentrum Übigau kann nicht genutzt werden: Es gibt noch keine Software dafür.

    Offensichtlich kann auch niemand sagen, wann die Programme soweit laufen, dass zumindest die Dresdner Feuerwehr damit arbeiten kann. Frank Wendt, Sprecher des zuständigen sächsischen Innenministeriums, sagt auf Anfrage nur: Es gibt Verhandlungen mit der Herstellerfirma. Später fügt er ein Es ist eben so, wie es ist hinzu. Das sogenannte Funk-/Notrufabfragesystem (FNAS), mit dem neben der Feuerwehr auch einmal die Polizei sachsenweit arbeiten soll, sei eben ein sehr komplexes Projekt.

    Noch im vergangenen Herbst heiß es aus dem Ministerium zum Zeitplan: Es ist eine Sache von Monaten, nicht Jahren. Man habe Druck auf die Herstellerfirma ausgeübt. Die Rede war von einem engen zeitlichen Korridor das berichtete die SZ am 21.Oktober 2011 unter der Schlagzeile Retter in Not. Angeblich gab es da sogar einen Zeitplan, den das Ministerium aber nicht einmal der Feuerwehr intern bekannt gab.

    Geändert hat sich seitdem absolut nichts. Es wird lediglich klar: Vieles war wohl heiße Luft. Der Freistaat ist heute kein bisschen weiter als im Herbst 2011. Die Verhandlungsgruppe des Innenministeriums, die mit der Software-Firma in Kontakt steht, ist mit Innenstaatssekretär Michael Wilhelm (CDU) und Landespolizeipräsident Bernd Merbitz hochkarätig besetzt. Laut Wendt nahm auch Dresdens Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel an Gesprächen teil. Doch auch Sittel lehnte eine Stellungnahme zum Stand der Dinge und den zusätzliche Kosten für Dresden ab. Die Dresdner Feuerwehr geht jetzt davon aus, dass die Großleitstelle, sie hat 11,7Millionen Euro gekostet, in diesem Jahr nicht mehr in Betrieb gehen wird. Denn es dauert schon Monate, um die etwa 55 Dresdner Disponenten in der sächsischen Feuerwehrschule in der neuen Software zu schulen doch selbst davon ist man wohl noch weit entfernt.

    Wenn eines Tages die Dresdner Disponenten in Übigau arbeiten, werden nach und nach auch die Disponenten der Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge ausgebildet, ehe sie in Dresden arbeiten können. Derzeit steigen auch dort Frust und ungeplante zusätzliche Kosten.

    Das leidige Problem wäre vielleicht nur eine sächsische Posse, doch es gefährdet inzwischen die Sicherheit der Dresdner. Die Disponenten fürchten schon länger, dass die Technik ihrer betagten Noch-Leitstelle unter dem Dach der Neustädter Feuerwache jeden Tag ihren Dienst quittieren könnte. Die Anlage aus dem Jahr 1995 war nie für ein Einsatzaufkommen ausgelegt, wie es sich in Dresden entwickelt hat es stieg von 35.000 auf fast 150.000 pro Jahr an.

    Doch nun sind die Leitstellen-Rechner nicht nur überlastet sondern auch technisch hoffnungslos überaltert. Wenn ein Bauteil in einem Computer ausfällt, kann es sein, dass die Feuerwehr die ganze Anlage von Netz nehmen muss. Das ist schon vorgekommen. Im Herbst 2011 etwa standen die Männer und Frauen plötzlich ohne Computer da und hatten alle Einsätze von Hand abzuwickeln Brände, Unfälle, Krankentransporte, Hubschrauberflüge, darunter alle Notrufe unter der 112. Das manuelle Disponieren verlängert die Hilfsfristen doch im Notfall kommt es auf jede Minute an.

    Um gegen Ausfälle gerüstet zu sein, hat die Feuerwehr schon einige Kernbauteile organisiert und gegen modernere Komponenten getauscht, sagt Feuerwehrsprecher Thomas Mende. Moderner heißt hier nicht modern.

    Modern steht in Übigau und ist es hoffentlich noch, wenn die Software eines Tages eintrifft. Inzwischen erlebte die Feuerwehr sogar schon einen Havarie-Fall an den jungfräulichen Arbeitsplätzen. Ein Elektriker schraubte Verteilerdosen an alle Hubtische sodass sich keiner der Arbeitsplätze mehr heben oder senken ließ. Diesen Schaden hat eine Versicherung geklärt.


    BR Jens

    Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

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     04.06.2012 21:25 Jens7 N.7, Ohorn
     04.06.2012 21:28 ., Dinslaken
     04.06.2012 21:30 Jürg7en 7M., Weinstadt
     04.06.2012 21:32 Jens7 N.7, Ohorn
     05.06.2012 03:24 Jens7 N.7, Ohorn
     07.06.2012 13:59 Ralf7 H.7, Drebkau
     15.06.2012 00:51 Jens7 N.7, Ohorn
     26.06.2012 10:38 Jens7 N.7, Ohorn
     26.06.2012 10:54 Jens7 N.7, Ohorn
     06.11.2012 21:27 Jens7 N.7, Ohorn
     12.04.2013 09:21 Jens7 N.7, Ohorn
     28.08.2013 08:04 Jens7 N.7, Ohorn
     18.09.2013 08:30 Jens7 N.7, Ohorn
     05.04.2016 08:11 Jens7 N.7, Ohorn
     13.05.2016 14:36 Jens7 N.7, Ohorn

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