Geschrieben von Anton K.Das ist ein schwerer Schlag für die Motivation weiterer Helfer.
Na ja. Es kommt immer darauf an. Das ist für mich wie die Frage, ob alle 15 Mann die bei einem Alarm nachts um 3 Uhr ans Feuerwehrhaus kommen auch ausrücken dürfen können müssen, auch wenn man einen "Personalüberhang" hat, da man eben redundant alarmiert und die Lage mit 1/5 und einem Fahrzeug erledigt werden kann.
Das ist auch in anderen Beriechen so. Ich bin seit fast 20 Jahren Reservist. Mit Beorderungsdienstposten, regelmäßigen Wehrübungen, Lehrgängen,... Und trotzem bin ich nicht enttäuscht darüber, dass wir Frieden im land haben und ich nicht das Können zeigen muß, das ich für den großen Krieg gelernt habe.
Was die Kontingente betrifft. Je besser die Vorplanung, desto weniger muß ich nachher rummurksen. Habe ich vorgeplante Kontingente, dann weiß ich, welche Wehr welche Fahrzeuge und welches Personal in Anzahl und Ausbildung zu stellen hat. Und die örtliche Einheitsführung muß sich im Vorfeld eben Gedanken machen, wer auf welche "Planstelle" für welche Aufgabe in welcher Reihenfolge mit welcher Begründung (Abkömmlichkeit, Vorplanung bis Abkömmlichkeit,...) für die erste bis n-te Welle eingeplant wird. Wenn dann der Tag X kommt, dann kann man diese Liste (die keine Geheimliste sein muß) rausziehen und abtelefonieren.
Das zweite ist die Sache mit den Voranfragen. Natürlich muß eine übergeordnete Führung die Möglichkeit haben, die unterstellten Einheiten bezüglich der realen Verfügbarkeit anzufragen, ggf. auf einen Einsatz vorzubereiten und auch eine Planung bis theoretischer Abmarschbereitschaft herstellen zu lassen, ohne dass dieser Abmarsch dann auch tatsächlich erfolgt. Das ist war für die einzelne Einsatzkraft schwer nachvollziehbar, aber anders geht es bei diesen Dimensionen an Personal und Gerät nicht. Denn entweder stellt man Voranfagen und die Einsatzkräfte prüfen, wer sich für den Einsatz verfügbar melden könnte (und fragt dazu beim Chef im betrieb nach). dann hat man das Problem, dass manche diese Voranfrage in den falschen Hals bekommen und quasi Gewehr bei Fuß stehen, obwohl dieser Bereitschaftszustand noch gar nicht aufgerufen wurde. Oder man stellt keine Voranfrage, und muss dann ganz kurzfristig reagieren, was zu noch mehr Problemen führt.
Das kann man wie gesagt dadurch vermeiden, dass man
a) die "Funktionsstellen" im Kontingent bereits mit Namen in Reihenfolge der Einplanung in strikte Abhängigkeit der Verfügbarkeit mit der jeweiligen Qualifikation vorplant (d.h. GrFü ist 1. Müller, Karl (arbeitet auf dem Rathaus und ist kurzfristig auch für mehrere Tage abkömmlich); 2. Maier, Egon (arbeitet auf dem Landratsamt und ist kurzfristig auch für mehrer Tage abkömmlich; 3. Schulze, Bernhard (arbeitet in der Entwicklung eines örtlichen Großunternehmens und ist mit Vorlauf von 2 Tagen für längere Zeit abkömmlich);...
b) die verschiedenen Bereitschaftsstufen klar definiert und jeder das selbe darunter versteht. Beispielsweise:
- eine Voranfrage (könntet Ihr - in Reihenfolge der o.g. Einplanung angefragt - theoretisch mit Vorlauf von 24h für X Tage Eure Stelle im Kontingent wahrnehmen; ob und wann der Einsatz stattfindet ist ungewiss)
- erhöhte Bereitschaft (Abruf des Kontingents ist innerhalb von 24h möglich; Du bist, wenn der Abruf kommt fix eingeplant)
- Einsatzbereitschaft (Abruf des Kontingents ist auf Zeitpunkt X erfolgt, Du bist fix eingeplant)
- Marschbereitschaft (Kontingent steht am... um ... Uhr abmarschbereit; Du bist mit Deinem Gepäck am... um .. Uhr am Feuerwehrhaus abmarschbereit auf Deinem Einsatzfahrzeug)
Dennoch wird es bei diesen Lagen immer Fälle geben, in denen es Reibungsverluste gibt. Und es wird immer Fälle geben, bei denen die Helfer ins Schadensgebiet verlegt werden und ohne Einsatz wieder abrücken. Sei es, dass sich die Lage unerwartet (oder auch erwartet) entspannt, oder dass man "nur" als taktische Reserve eingeplant war.
Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!
Christian Fischer
Wernau
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