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RubrikSonstiges zurück
ThemaFeuerschneisen bei Waldbränden50 Beiträge
AutorAndr8eas8 H.8, Weißwasser / Sachsen777386
Datum18.11.2013 18:46      MSG-Nr: [ 777386 ]12851 x gelesen

Jetzt wirds mir och "Lichte" hier ;-)


Ich bin davon ausgegangen, diese Schneisen mittels Feuer anzulegen. Doch du meinst eher "Schneisen", welche das Feuer (Schadfeuer / Brand) aufhalten sollen. Bin ich da jetzt richtig?

Bei Schneisen, welche ohne Feuer angelegt werden, gibt es mehrere Formen, die da in Frage kommen.

Wundstreifen

Hierbei wird der Schneisenbereich bis auf die Mineralschicht verwundet. Man erhält somit eine reine Sandschneise, die definitiv nicht! brennt. Solche Wundstreifen stammen von KIENITZ (um 1900). Sie werden hauptsächlich beidseitig entlang von Bahngleisen, Kreis-, Staats- und Bundesstraßen angelegt. Bei Schießplätzen(Bundeswehr (ehemalige oder aktive)) können diese Wundstreifen auf eine Breite von 50 bis 100 Metern angelegt sein, sonst sind es üblich 1,5 - 2 Meter. Die Wundstreifen werden mittels Traktor und einer Scheibenegge angelegt und jährlich im zeitigen Frühjahr neuerlich gepflegt. Diese Schutzstreifen sollen ein Ausbreiten von schwachen Bodenbränden verhindern, welche durch weggeworfene Kippen (Straße) oder Funkenflug (Bahn) meist entstehen. Im E-Fall können diese Wundstreifen von Geländegängigen Fahrzeugen zur Brandbekämpfung befahren werden.


Mulchstreifen

Bei dieser Art von "Schutzstreifen" wird der Schneisenbereich von Gehölzen (kleine Bäume, Sträucher, Heide) befreit, die zerkleinerten Gehölze verbleiben jedoch vor Ort. Auch hier soll die Brandausbreitung verhindert werden, jedoch nicht gänzlich, da das Brennmaterial noch vorhanden ist. Diese Art von Feuerschutzstreifen ist eher selten vorzufinden, eher sind solche Mulchstreifen unterhalb von Freileitungen, bzw. oberhalb von Gas- und Wasserleitungen zu finden. Hierfür wird wie bereits von dir erwähnt ein Traktor mit Mulcher benötigt.


... weitere Schutzstreifen können sein ...

Brandschutzriegel

Hierbei werden in den vorhanden Bestand Laubholzreihen (Riegel) eingebracht. Diese können intensivere Brände abschwäche, nicht jedoch gänzlich löschen.


ergänzende Schutzzone

Solch eine Zone kommt meist an Bahngleisen zum Einsatz. Diese Bereiche sind 30 - 50 Meter breite Streifen im Bestand, welche von trockenem Gehölz (kl. Bäume, Äste) befreit werden. Diese Schutzzone gliedert sich an das vorhandene Wundstreifensystem an. Bodenbrände können somit geschwächt werden, jedoch nicht gelöscht.


Man kann eine Schutzzone (eventuell auch Wundstreifen) natürlich auch durch Abbrennen des betreffenden Bereiches erreichen. Nur muss dieser Vorgang strengstens überwacht werden, da hierbei große Gefahr besteht, das sich dieses Feuer unkontrolliert Ausbreiten kann. Natürlich muss diese Art von Schutzstreifen ebenfalls jährlich durchgeführt werden, da sonst die Vegetation wieder stärker zurückkommt.

Gruß Andreas
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"1 Mann in der ersten viertel Stunde ist mehr Wert, als 100 Mann nach einer Stunde!"

Walter Seitz (1863 - 1945)
>> Erfinder des Feuerwachturmes im Muskauer Forst bei Weißwasser

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