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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaVorpommern droht ein neuer rechtsextremer Sündenfall   69 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP783715
Datum21.02.2014 15:37      MSG-Nr: [ 783715 ]10673 x gelesen
Infos:
  • 21.02.14 Wahl zum Wehrführer in Postlow: Allianz mit einem zweifelhaften Kameraden
  • 21.02.14 Allianz mit einem zweifelhaften Kameraden
  • 19.02.14 Triumph im toten Winkel der Republik

  • Geschrieben von Michael D.Ich bin ziemlich fassungslos anlässlich der relativierenden Beiträge die hier auftauchen. Scheinbar ist rechtes Gedankengut nach wie vor ein großes Problem, wenn das so unkritisch gesehen wird.Die Frage muss aber erlaubt sein, was hier überhaupt relativiert wird. Man ist förmlich überrascht, welchen Stellenwert plötzlich so eine "Führungsfunktion" in einer Ortswehr dieser Größenordnung hat. Bin ich mit 100Ew. mehr im Ort dann schon König? ;-) Normalerweise hätte man diesem Kaff doch die Notwendigkeit einer eigenen Feuerwehr hier eh schon lange abgesprochen.
    Das rechte Gedankengut wird von mir nicht wirklich unkritisch gesehen, sondern die Wertigkeit des Problems wird anders eingeschätzt, die Ebene auf der das Problem besteht: In diesem Ort wird seit längerer Zeit überwiegend rechts gewählt. Der (Orts-)Bürgermeister, der 2006, als es das Kaff erstmals deutschlandweit in die Medien schaffte, schon dort amtierte, hat es in der Folge zum 1. Stellv. Amtsvorsteher und seit Januar zum Amtsvorsteher geschafft. Der Rechte, der jetzt Wehrführer werden soll, ist schon vorher, und ohne großes Medienecho, stellv. WF, und hat offenbar starken Rückhalt. Seine Personalie ist doch wirklich ein Mückenschiss auf einem Misthaufen. Völlig unbedeutend.
    Das Problem ist doch ein weitaus größeres: Die oben dargestellten Werdegänge/Wahlergebnisse basieren alle auf der Demokratie. Auf Wahlergebnissen, auf Verfassungsprinzipien. In vielen Medienberichten im Netz werden Hintergründe für diese Rechtslastigkeit (aber auch: die Politikverdrossenheit) dort genannt. Da werden dann auch Fragen aufgeworfen wie die, wo denn die anderen Parteien dort überhaupt sind, wieso man von denen nichts hört, über die Strukturen, Arbeitslosigkeit, Perspektiven dort...
    Das sind in meinen Augen die Fragen, die man dort stellen muss (für die dieses Forum hier aber dann wirklich ungeeignet ist, nicht nur wegen des fehlenden Feuerwehrbezugs, sondern auch wegen der unweigerlich auftretenden Emotionen). Da geht es dann um die Dinge, die "unkritisch gesehenes Gedankengut" von real wirksamen Gegenmaßnahmen unterscheiden. Und letztere braucht es, keine Frage.
    Die Anwendung des Ehrenamtserlasses auf einer solchen Ebene ist ein Zeichen, aber wie wirksam? Wer kommt denn dann als nächster? Der aktuelle Stellv. scheidet ja aus. Ein anderer von denen, die jetzt einstimmig den Stellv. zum WF gewählt haben? Reihum, bis einer neutral oder wenigstens noch nicht rechts genug angesichts des Ehrenamtserlasses ist? Ein Externer? Gar keiner? Gut, vielleicht letzteres, i.V.m. dem Gedanken der Daseinsberechtigung der Wehr angesichts (mutmaßlicher) Ausstattung, Entfernungen, Ortsgröße... Nur muss man dann auch sehen, dass Gründe für diese Rechtslastigkeit/Demokratieverdrossenheit dann den Berichten und darin zitierter Einwohneraussagen auch der Wegfall örtlicher Identität, Schließen von "eigenen" Einrichtungen, Perspektivlosigkeit... sind, und vor dem Hintergrund wirkt dann die Auflösung der örtlichen Feuerwehr auch wieder ganz anders. Ergo: Ob das eine Lösung für irgendwas ist?
    Eine Lösung habe ich auch nicht parat, aber ich habe hier auch noch nicht ansatzweise eine in den Beiträgen anderer gefunden. Natürlich ist viel richtiges geschrieben worden, Linus, Daniel R., und da ist auch viel Zustimmung erkennbar. Nur inhaltlich kommt das auch nicht über Sonntagsreden und Lichterketten hinaus. Man muss ja was dagegen tun, gerade dort, ein Zeichen würde gesetzt, ja, schön. Und dann?

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
    Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
    (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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