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Rettungssanitäter, 520h Ausbildung;
Die Ausbildung richtet sich nach den „Grundsätzen zur Ausbildung des Personals im Rettungsdienst“ des Bund-Länderausschusses „Rettungswesen“ vom 20. September 1977
RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaErfahrungen mit Einstieg ins Ehrenamt bei den Hilfsorganisationen11 Beiträge
AutorFlor8ian8 M.8, Neuss / NRW809249
Datum23.06.2015 20:09      MSG-Nr: [ 809249 ]7673 x gelesen

Hallo,

ich bin hier ja meist eher interessierter Mitleser und schreibe wenig. Jetzt wollte ich mich doch mal mit einer persönlichen Sache melden und hoffe, dass der Bereich Katastrophenschutz am besten passt. Ich bin schon seit langer Zeit, eigentlich schon als ich Schüler war, medizinteressiert und lese diesbezüglich auch hobbymäßig immer mal gern Artikel. Ich habe nach dem Abitur allerdings nicht Medizin studiert, sondern Recht. Deswegen hatte ich mir überlegt, wegen meines fortbestehenden Interesses an medizinischen Themen einmal bei einer der vier großen Hilfsorganisationen vorbei zu schauen, ob es nicht vielleicht etwas für mich ist, die Sanitätsausbildung dort zu machen und dann an Sanitätsdiensten oder eben auch in den KatS-Einheiten mitzuwirken, bis hin zum RS ist das mit flexiblen Arbeitszeiten ja durchaus möglich. Ich bin nicht wirklich alt, aber auch nicht im typischen Alter für den Einstieg dort, nämlich Mitte 30 und habe, wie schon erwähnt, ein Studium hinter mir und arbeite in einem Bürojob als Jurist.

Meine Erfahrungen bei zwei verschiedenen Hilfsorganisationen hier in der Gegend waren niederschmetternd:

- Bei der ersten erklärte mir der Leiter der Einsatzeinheit Santät bereits bei meiner Erstvorstellung mit dem Ausdruck des Erstaunens "Dann bist du hier der erste Akademiker, der kein Arzt ist", sicherlich eine Begrüßung, die nicht "Herzlich willkommen" heißt, sondern vorhandene Vorbehalte zeigt. Bei einem der ersten Dienstabende wurde das Thema Blutdruckmessung besprochen und der Leiter fragte in die Runde, was hier denn RR bedeute. Als ich mich meldete und dies zutreffend beantwortete, schaute mich dieser stirnrunzelnd an, ich hatte den Eindruck, er konnte das gar nicht fassen, wie dies einer wissen kann, der die Sanitätsausbildung noch nicht gemacht hat. Natürlich wollten mich auch andere Mitglieder der Gruppe kennenlernen und fragten, wo ich her komme und was ich so mache, hier bekam ich die erstaunte Arbeit, das hier sei mehr was für Leute, die auch beruflich mehr zu den handwerklich Zupackenden gehören. Daher merkte ich schon nach zwei Dienstabenden, dass ich bei dieser Gruppe mich nicht werde integrieren können.

- Bei der zweiten führte ich ebenfalls das Erstgespräch bei dem Koordinator für die Sanitätsdienste. Auch dieser erkundigte sich natürlich nach meinem Lebenslauf und was ich so beruflich mache. Ich bekam hier als Reaktion: "Wow, und warum kommen Sie dann hierhin?" Damit war auch hier schnell für mich klar, dass das nichts wird.


Auch wenn hier mehr Feuerwehrleute sind, wird der ein oder andere aber doch wahrscheinlich auch in einer Einsatzeinheit einer der Hilfsorganisationen sein oder sich da auskennen. Ist das so üblich, dass man mit einem Uniabschluss derart mit Vorbehalten angegangen wird oder habe ich einfach nur 2x Pech gehabt? Wohlgemerkt, ich bin da nicht etwa in typischer Bürokleidung erschienen, sondern mit Jeans und T-Shirt und habe mich im äußeren Erscheinungsbild auch sonst in nichts abgehoben. Ich hatte eigentlich in den Sanitätseinheiten eine gute soziale und altersmäßige Durchmischung erwartet, vom 16jährigen medizininteressierten Schüler, der an Sanitätsdiensten auf Veranstaltungen mitwirkt, bis hin zur erfahrenen Einsatzkraft im Katastrophenschutz um die 50. Dort aber schien es mir so, dass außerhalb der Führungsebene zumindest weitestgehend Leute ohne akademischen Hintergrund so zwischen 22 und 30 tätig sind, die recht deutlich kommunizieren, dass sie unter sich bleiben wollen.

Könnt ihr diese Erfahrung nachvollziehen oder sollte ich es einfach nochmal bei einer anderen Organisation versuchen? Vielleicht hatte ich ja nur doppeltes Pech.


Gruß,

Florian M.

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