DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Heute so in der Zeitung gefunden:
Nach der letzten Katastrophe 2013 sollte alles viel besser werden. Das Feuerwehrhaus im Bad Schandauer Ortsteil Krippen sollte weg vom Elbufer und auf hochwassersicherem Gebiet im Ort neu gebaut werden. Bei jedem großen Elbehochwasser säuft das Gerätehaus nämlich ab. Wurde nach den Ereignissen 2002 nur Fördergeld bewilligt, um alles wieder 1:1 aufzubauen, reifte nach 2013, als wieder große Finanzhilfe von Bund und Freistaat gefragt war, der Entschluss, nachhaltiger zu sanieren.
Eines der Vorzeigeprojekte dafür sollte die Feuerwehr in Krippen werden. Die ermittelten Schäden lagen dort wieder im niedrigen sechsstelligen Bereich. Doch der Wiederaufbaustab bewilligte weit mehr als die Gelder für die Schadensbeseitigung. Für rund 1,2 Millionen Euro darf die Stadt einen Ersatzneubau errichten. Diese Entscheidung liegt nun schon mehr als ein Jahr zurück. Dennoch ist weiterhin kein Baubeginn in Sicht.
Mit dem Grundstück der früheren Gemeindeverwaltung mit Lehrschwimmbecken und Turnhalle war schnell ein passender Standort gefunden. Als die Million bewilligt war, hatte die Stadt gleich ein Baubüro mit der Entwurfsplanung beauftragt. Um diese ist inzwischen ein erbittertes Ringen zu Details entbrannt, denn die Landesdirektion Chemnitz hatte einiges an den Plänen zu beanstanden. Die Stadt hatte zwar nachgebessert. Einig ist man sich nach einem Jahr aber immer noch nicht.
Bei der Landesdirektion Chemnitz ist das Bauvorhaben überhaupt nur gelandet, weil es sich im Wesentlichen nicht mehr um eine Hochwasserschadensbeseitigung handelt, sondern um einen Feuerwehrneubau. Dafür sind die Chemnitzer zuständig, auch für die Freigabe zusätzlicher Fördermittel. Und die sind nötig. Schnell wurde deutlich, dass die rund 1,2 Millionen Euro aus dem Hochwasserfonds nicht ausreichen. Derzeit stehen Gesamtkosten von rund 1,8 Millionen im Raum. Der Stadt wurde bereits signalisiert, dass die restlichen 600 000 Euro aus einem Landesfonds für Feuerwehrförderung kommen können.
Dazu muss das Projekt aber förderfähig sein, und das stellt die Landesdirektion infrage. Unter anderem geht es um einen Garagenstellplatz für den Feuerwehrtraktor. Den haben wir über eine Ziel-3-Förderung bekommen, erklärt Krippens Wehrleiter Jens Feller. Das Fahrzeug soll im Hochwasserfall grenzüberschreitend zum Einsatz kommen und steht immer draußen, weil es im alten Gerätehaus dafür keinen Platz gibt. Jetzt gehört der Traktor zwar zur Technik der Krippener Feuerwehr, darf aber trotzdem nicht mit ins neue Feuerwehrhaus. Die Landesdirektion hat angemahnt, dass wir keine Wasserwehr, sondern eine Landwehr sind, sagt Feller teils verärgert, teils amüsiert. In den Umplanungen steht der Traktor jetzt wieder draußen.
An der ersten Entwurfsplanung wurde aber noch mehr beanstandet, etwa, dass das Wehrleiterzimmer 1,50 Quadratmeter zu groß dimensioniert wurde und Umkleiden sowie Duschen für Männer und Frauen vorgesehen sind. Zur Krippener Feuerwehr gehören derzeit aber gar keine Frauen. Die Landesdirektion will das nicht fördern, dabei sind nach DIN bei Neubauten Duschen für Männer und Frauen vorzusehen. Sollte schnell eine Frau in die Wehr eintreten? Das wäre doch mal ein neuer Schachzug in dieser sich entwickelnden Amtsposse.
Bad Schandau hat nun Umplanungen veranlasst und wartet wieder auf eine Reaktion der Landesbehörde.
Quelle: Sächsische Zeitung Ausgabe Pirna
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