Geschrieben von Sebastian K.Wenn ich mir anschaue, was heutzutage schon an kleinsten Gerätehäusern mit Notstromeinspeisung veranstaltet wird, fass ich mir manchmal an den Kopf. Ein Stellplatz Größe 1, das realistisch notwendigste an Nebenräumen und Einrichtungen/Geräten drumherum, sprich: Nichts wo Notstrom überhaupt einen echten Mehrwert bringt, wird für teures Geld oder mit Eigenleistung umgestrickt, damit man irgendwo ein Aggregat daran hängen kann, damit im Ernstfall zwei Lampen und ein Kühlschrank weiterlaufen. Ob es dafür schon ein Aggregat gibt, oder ob das dann hinterher damit begründet überhaupt erst angeschafft wird, ist die nächste Frage. Und 200m weiter steht im Extremfall dann das schmucke Dorfgemeinschaftsgebäude, mit Platz und Infrastruktur für die zeitweise Unterbringung und Belustigung von mindestens der halben Dorfbevölkerung, aber da ist bei Stromausfall dummerweise überhaupt nichts nutzbar.
Könnte das vielleicht daran liegen, dass sich ausser den Feuerwehrern niemand überhaupt Gedanken macht, wie eine Versorgung der Bevölkerung mit dem Nötigsten (warme Unterkunft, Gesundheitsfürsorge, Alarmierung der Rettungsdienste...) aussehen könnte? Vielleicht ist eine Einspeisung am Dorfgemeinschaftshaus lokal die sinnvollste Lösung, aber wer kümmert sich darum, dass die technischen Voraussetzungen geschaffen werden? Wer schließt die Tür auf und schaltet das Aggregat an, wenn es wirklich soweit ist?
Bei der Planung dieses Einsatzszenarios stehen sich die Feuerwehren logischerweise zunächst einmal selbst am nächsten. In ihren Gerätehäusern agieren sie oft als Hausherren und niemand redet ihnen rein, solange es nichts kostet. Im Gemeindesaal dagegen ist die Gemeinde für Planung, Einrichtung, Anschaffung und Unterhalt der Anlagen verantwortlich, wobei das Bewusstsein für kleine und größere Katastrophen nicht immer sehr ausgeprägt ist.
Was fehlt ist ein Konzept, das für das Szenario Stromausfall über längere Zeiträume die Gemeinden in die Pflicht nimmt, für ihre Bevölkerung Anlaufpunkte zu schaffen und Schaden von ihr abzuwenden. Ob nun das Gemeindehaus, die Grundschule oder das Feuerwehrgerätehaus entsprechend ausgestattet wird, ist zunächst einmal zweitrangig. Zusätzlich muss sichergestellt werden, dass die Notfallkonzepte auch aktiviert werden, wobei wir gerade bei kleinen Gemeinden wieder bei der Feuerwehr landen, die Alarmierungsmöglichkeiten und Manpower zur Verfügung stellen kann.
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Geändert von Oliver S. [29.12.16 11:07] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |