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Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF), freiwilliger Zusammenschluss der Leiter der Berufsfeuerwehren Deutschlands
Branddirektor /-in
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Rubrikvorbeug. Brandschutz zurück
ThemaVorbeugender Brandschutz ein 'Fass ohne Boden' für den Bauherrn????    # 27 Beiträge
AutorAdri8an 8R., Utting / Bayern829247
Datum13.04.2017 08:50      MSG-Nr: [ 829247 ]8898 x gelesen
Infos:
  • 18.03.17 TV-Beitrag vom 15.03.2017: Brandschutz - ein undurchsichtiges Milliardengeschäft
  • 17.03.17 FW-Forum Die ZEIT: Die Diktatur der Feuermelder

  • Von der AGBF wurde unter Leitung von Ltd. BD Peter Bachmeier das "Positionspapier zum Vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz" veröffentlicht.

    Link zum Dokument

    Besonders Interessant Anlage 4: Mythen über Brandschutzkosten

    Mythos 1: Die öffentlich-rechtlichen Vorgaben zum Brandschutz sind in Deutschland zu streng - der Sicherheitsstandard zu hoch

    Während im Jahr 1992 noch über 800 Personen durch Brandeinwirkung starben, hat sich die Anzahl seit 2006 auf etwa 400 pro Jahr reduziert. Weitere 4.000 Personen pro Jahr erleiden Verletzungen mit Langzeitfolgen. Die Sachschäden durch Brände steigen kontinuierlich an. Der Fachausschuss Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz ist sich bewusst, dass 100 % Brandsicherheit nicht möglich ist und hat das akzeptierbare Personenrestrisiko auf Basis des derzeitigen Sicherheitsniveaus beschrieben. Es besteht die Überzeugung, dass der derzeitige Sicherheitsgrad nicht zu hoch ist, aber dennoch die Brandschutzkosten optimiert werden können.


    Mythos 2: Deregulierung im Bereich Brandschutz führt zu einer Reduzierung von Brandschutzkosten

    Die öffentlich-rechtlichen Vorgaben zum Brandschutz sind in der Regel ausgewogen, ohne wirtschaftliche Interessen erstellt und akzeptieren ein Restrisiko. In der Vergangenheit hat es sich sehr deutlich gezeigt, dass beim Verzicht auf materielle Vorgaben zum Brandschutz die Regelungslücke umgehend durch einen Stand der Technik ersetzt wird. Dies können neben Normen auch andere privatrechtliche Regelungen sein. Hierunter fallen etwa Regelwerke des DIN, des VdS, des VDI oder von Industrieverbänden. Fehlende Regelungen zu den öffentlich-rechtlichen Belangen führen zu einer mangelnden Planungssicherheit und können daher Planungsprozesse erheblich verzögern. Hinsichtlich der Brandschutzkosten wirken sich fehlende öffentlich-rechtliche Regelungen negativ aus, da sie zu einer Fokussierung der gesamten Verantwortung auf den Einzelnen führen. Diese persönliche Haftung muss zwangsläufig zu einer Erhöhung der Sicherheitsanforderungen in der Brandschutzplanung und somit zu einer Kostensteigerung führen. Dies wird verstärkt durch die Auslegung des Haftungsrechts in der Rechtsprechung mit einer zunehmenden Verunsicherung der am Bauprozess beteiligten Stellen. Das Streben nach 100% Sicherheit, verbunden mit der fehlenden Bereitschaft, Verantwortung für Sonderlösungen zu übernehmen, verteuert die Brandschutzkosten.


    Mythos 3: Brandschutzkosten sind häufig von der Feuerwehr verursacht

    Beteiligte im Vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz sind neben der Brandschutzdienststelle der Feuerwehr insbesondere die Bauherren, die Nachweisersteller, die Prüfer, die Gesetz- und Regelungsgeber, die Bauausführenden und die Bauaufsicht. Die Kosten werden zum wesentlichen Teil in der Vorplanungsphase auf Basis der bestehenden Rahmenbedingungen (rechtliche Grundlagen, Stand der Technik) bestimmt. Die Feuerwehren sind in dieser Phase häufig noch nicht eingebunden, sie werden meist erst in einer späteren Phase beteiligt und müssen dann regelmäßig zur Sicherstellung wirksamer Lösch- und Rettungsarbeiten auf Änderungen hinwirken, da Erfordernisse der praktischen Gefahrenabwehr nicht oder unzureichend ihre Berücksichtigung fanden. In der Wahrnehmung verursachen die Feuerwehren die Änderungen und somit die Umplanungskosten, ursächlich ist häufig eine nicht abgestimmte, fehlerhafte Vorplanung. Teilweise wird der Vorbeugende Brand- und Gefahrenschutz bis zur Beteiligung der Feuerwehr auch gänzlich vernachlässigt und es werden dann alle Kosten der Feuerwehr angelastet. Noch häufiger ist festzustellen, dass der Brandschutz oder die Feuerwehr schlichtweg missbraucht werden, um Finanzmittel zu erhalten oder kostensteigerungen zu begründen, obwohl die eigentlichen Brandschutzkosten nur einen Bruchteil darstellen.

    Viele Grüße
    Adrian

    Dieser Beitrag stellt einen Auszug meiner aktuellen Meinung dar. Diese muss nicht zwangsläufig mit der offiziellen Meinung meiner Dienststelle/HiOrg korrelieren.

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    Geändert von Adrian R. [13.04.17 08:53] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar =

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     17.03.2017 08:05 Achi7m A7., Uttenreuth
     17.03.2017 14:53 Volk7er 7L., Erlangen  
     17.03.2017 20:43 Mart7in 7D., Dinslaken
     18.03.2017 10:16 Rain7er 7E., Markt Eisenheim  
     18.03.2017 22:36 Adri7an 7R., Utting
     19.03.2017 07:50 Hara7ld 7S., Köln
     20.03.2017 12:03 Andr7eas7 H.7, Dresden
     20.03.2017 13:19 Mart7in 7D., Dinslaken
     20.03.2017 14:13 Andr7eas7 H.7, Dresden
     20.03.2017 14:59 Thor7ste7n B7., Bammental
     20.03.2017 15:46 Andr7eas7 H.7, Dresden
     20.03.2017 22:51 Thor7ste7n B7., Bammental
     21.03.2017 16:15 Hara7ld 7S., Köln
     21.03.2017 18:32 Andr7eas7 H.7, Dresden
     22.03.2017 13:20 Thom7as 7R., Haibach
     22.03.2017 14:08 Andr7eas7 H.7, Neuenhagen
     17.02.2018 21:58 Andr7eas7 H.7, Dresden
     18.02.2018 00:03 Thor7ste7n B7., Bammental
     18.02.2018 22:39 Andr7eas7 H.7, Dresden
     18.02.2018 22:50 Jürg7en 7M., Weinstadt
     18.02.2018 23:09 Andr7eas7 H.7, Dresden
     18.02.2018 23:18 Jürg7en 7M., Weinstadt
     19.02.2018 07:22 Andr7eas7 H.7, Dresden
     13.04.2017 08:50 Adri7an 7R., Utting  
     21.04.2017 10:38 Jürg7en 7M., Weinstadt
     22.04.2017 15:37 Rain7er 7E., Markt Eisenheim
     07.11.2017 12:57 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)

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