Geschrieben von Thorsten H.In unserer westlichen "Leitkultur" ist kleine und große Diskriminierung von Frauen immer noch an der Tagesordnung. Ich bezweifel allerdings weiterhin, dass sich daran etwas ändert, indem man sich um die ganz ganz kleine Diskriminierung kümmert. Beispielsweise steht auf div. Funktionswesten deutscher Feuerwehren ein männlicher Begriff, selten ein neutraler, einen weiblichen hab ich noch nie gesehen. Wenn jetzt irgendwo eine Einsatzleiterin in einer Weste mit Aufdruck Einsatzleiter arbeitet, eine Einheitsführerin in einer Weste mit Aufdruck Einheitsführer, dann kann man doch nicht ernsthaft von Diskriminierung sprechen. Wenn ihre Arbeit und ihre Anweisungen anders gewertet würden, weils eine Frau ist, das ist dann Diskriminierung, und dagegen sollte man schon vorgehen. Das tut man allerdings nicht, in dem man morgen alle Westen mit /-in oder Sternchen oder anderem Quatsch bedruckt. Damit fördert man nicht nur, dass der Wunsch nach Gleichberechtigung von manchen weiter belächelt wird, man erreicht praktisch überhaupt nichts was der Sache dient. Deshalb halte ich nichts davon, Gleichberechtigung an einzelnen Begrifflichkeiten festzumachen, und deshalb finde ich auch die Aussage der Londoner Feuerwehrchefin, sorry, bescheuert.
Die Frau hat eine sehr hohe Position in einer recht großen Feuerwehr. Sie hat diese Position bei bemerkenswerten Einsätzen (Grenfell Tower) in m.M.n. durchaus beachtlicher Weise ausgeübt. Sie hat auf der anderen Seite einige Strukturveränderungen (Stellenabbau, Wachenschließung) in der Wehr zu bewältigen, die afaik nicht von ihr beschlossen/vorgeschlagen wurden. An diesen Dingen sollte man sie messen, und an diesen Dingen erkennt man, dass Frauen den Job genauso erledigen können wie Männer.
Und nicht daran, wie der Titel einer 30 Jahre alten Zeichentrickserie lautet.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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