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Thema | Waldbrände Kalifornien; war: Waldbrände Colorado... | 96 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 834615 |
Datum | 28.10.2017 20:00 MSG-Nr: [ 834615 ] | 3849 x gelesen |
Infos: | 07.03.19 Wissenschaft.de: Kalifornien- Entkoppeltes Feuer 19.11.18 ZEIT: Was macht das Feuer so verheerend? 13.11.18 spiegel.de: Warum es in Kalifornien so häufig brennt 12.11.18 CAL FIRE firefighter 08.08.18 Carr Fire, Schadenübersicht 07.08.18 Hier mal ein paar Infos zum Carr Fire (Redding)
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Geschrieben von Andreas H.Denn so ein katastrophaler Brand (derzeit BRÄNDE!!!) kommen nicht einfach so und unverhofft. Die Weichen dafür werden schon viel früher gestellt und womöglich auch schon wieder nach diesen Brandereignissen.
Daß der Diablo in dieser Region in dieser Stärke wehte, mit vorhergehender Dürre, ist durchaus schon vorgekommen: In den 60er Jahren. Auch damals kam es zu einem katastrophalen Feuer, aber die Gegend war nur dünn besiedelt, nur wenige Häuser standen im Weg des Feuers.
Erklärung zu "Diablo": In der Schule haben wir vermutlich alle das Prinzip des Steigungsregens gelernt: Nasse Luft steigt auf, kühlt sich ab, etc. pp.
Deutlich seltener ist das meteorologische Phänomen eines heißen Fallwindes: In einer hoch gelegenen, trockenen Region has Du eine warme, trockene Luftmasse, über dem Ozean ein Tiefdruckgebiet, die warme trockene Luftmasse stürzt in die Täler in Richtung Meer, erwärmt sich dabei weiter und wird dabei _noch_ trockener.
Es gilt in dieser Gegend als normal, daß solche Fallwinde aus dem Landesinneren eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h erreichen können. In diesem Jahr wurden auf Bergkuppen Geschwindigkeiten im Bereich von 150 km/h gemessen, in Tälern um die 100 km/h. Du mußt Dir also einen Herbststurm wie "Xavier" vorstellen, bloß mit richtig heißen Temperaturen und absolut knochentrocken, trockener als alles, was Dir in einer weiten Ebene jemals begegnen wird, in der solche Fallwinde nicht existieren.
Der Fortschritt des Feuers war schneller, als alle Notfallpläne funktionierten. Man hat Feuerwehren aus der ganzen Region zusammengezogen, aber ... hier ist ein Video von solchen Hilfeleistern, die sofort noch in der gleichen Nacht aufgebrochen sind. Von Berkeley nach Santa Rosa sind es 90 Kilometer, man hat das Feuer also sehr schnell sehr ernst genommen, und aus einem großen Bereich Feuerwehren herangeführt.
Berkeley Fire Dpt kommt in Santa Rosa an
Problem war nur, daß es einen Bereitstellungsraum gab, von dem aus die Feuerwehren organisiert zum Stadtrand fahren sollten, dieser Bereitstellungsraum in der Stadt durch den rasanten Fortschritt des Feuers jedoch binnen weniger Stunden bereits überrannt war, als die "Hilfstruppen" eintrafen.
Im Video kannst Du dann noch sehen, daß die Feuerwehrleute losgefahren sind auf der Suche nach Häusern, die noch nicht zerstört waren, und dort dann Stellung bezogen haben. Das ist halt alles, was eine Feuerwehr in einer solchen Situation noch tun kann.
Recht hast Du, daß bekannt war: So etwas kann passieren, und ist bereits passiert. Nach 50 Jahren war die Erinnerung aber hinreichend verblaßt, und nur noch bei wenigen alten Einheimischen präsent. Alte, ärmliche Miesmacher, die den neu Hinzugezonen ihre idyllisch gelegenen Millionenvillen im Wald nicht gönnten, oder so. Und so hat man bei der Bebauung eben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Ciao
Hajo
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| 13.06.2013 12:26 |
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